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Die
Erfindung betrifft ein Zweirad-Schloss zumindest mit einem Schlosskörper und
einem Schließbolzen,
wobei der Schlosskörper
ein Gehäuse
mit einer Aufnahmeöffnung
zur Aufnahme des Schließbolzens
aufweist, wobei in dem Gehäuse
ein Schließzylinder
gelagert ist, der einen drehbaren Mitnehmer aufweist, und wobei
der Schlosskörper
einen Verriegelungsmechanismus zum Verriegeln des in der Aufnahmeöffnung aufgenommenen
Schließbolzens
aufweist.
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Derartige
Zweirad-Schlösser
sind beispielsweise als Rahmenschlösser, Seilschlösser, Bügelschlösser oder
Bremsscheibenschlösser
bekannt und dienen letztlich zur Sicherung eines Zweirads gegen
eine unbefugte Nutzung oder Entnahme. Dementsprechend kann es sich
bei dem genannten Schließbolzen
beispielsweise um ein Endstück
eines Bügels,
eines Stahlseils, einer Kette, eines Gelenkstabs oder um einen Kloben
handeln.
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Für die erläuterte Sicherungsfunktion
wird der Schließbolzen
mittels des Verriegelungsmechanismus in der Aufnahmeöffnung des
Gehäuses
verriegelt. Mittels eines dem Schließzylinder zugeordneten Schlüssels kann
der befugte Nutzer eine Drehbetätigung
des Schließzylinders
und somit des Mitnehmers veranlassen, um den Schließbolzen
für eine Entnahme
aus der Aufnahmeöffnung
freizugeben.
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Oftmals
sind derartige Schlösser
mit einer Automatikfunktion ausgestattet. Hierbei ist der Verriegelungsmechanismus
zwar in eine Verriegelungsstellung vorgespannt, er kann jedoch allein
durch Einführen
des Schließbolzens
in die Aufnahmeöffnung
automatisch geöffnet
werden, bis der Schließbolzen
vollständig
eingesetzt ist. Sodann schnappt der Verriegelungsmechanismus bzw.
ein entsprechendes Riegelelement automatisch in die Verriegelungsstellung
zurück,
um den Schließbolzen
in der Aufnahmeöffnung
zu sichern. Um den Schließbolzen am
Schlosskörper
zu verriegeln, muss der Nutzer also lediglich den Schließbolzen
in die Aufnahmeöffnung
einführen,
ohne dass hierfür
eine zusätzliche Betätigung des
Schließzylinders
mittels des zugeordneten Schlüssels
erforderlich ist.
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Nachteilig
an den bekannten Zweirad-Schlössern
mit automatischem Verriegelungsmechanismus ist jedoch, dass der
Schließbolzen
unter Umständen
nach der Methode des "Hammerschlagens" unbefugt aus der
Aufnahmeöffnung
des Gehäuses
entnommen werden kann. Hierfür
werden seitliche Hammerschläge
auf den Schließbolzen
ausgeübt,
um den Verriegelungsmechanismus entgegen der Vorspannung kurzzeitig
aus der Verriegelungsstellung zu stoßen und zugleich den somit
kurzzeitig freigegebenen Schließbolzen
aus der Aufnahmeöffnung
zu ziehen.
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Es
ist eine Aufgabe der Erfindung, bei einfachem Aufbau die Sicherheit
eines Zweirad-Schlosses der erläuterten
Art gegen unbefugtes Öffnen
zu erhöhen.
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Diese
Aufgabe wird durch ein Zweirad-Schloss mit den Merkmalen des Anspruchs
1 gelöst,
und insbesondere dadurch, dass der Verriegelungsmechanismus zwei
drehbar gelagerte Drehriegel aufweist, die in einer jeweiligen Verriegelungsstellung
in verschiedenen Richtungen an dem in der Aufnahmeöffnung aufgenommenen
Schließbolzen angreifen
und die durch eine Drehbetätigung
des Mitnehmers des Schließzylinders
zu zueinander gegenläufigen
Drehbewegungen antreibbar sind, um den Schließbolzen für eine Entnahme aus der Aufnahmeöffnung freizugeben.
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Mit
anderen Worten sind im Gehäuse
zwei Drehriegel drehbar gelagert, die aus verschiedenen Richtungen
an dem Schließbolzen
angreifen, wenn dieser in der Aufnahmeöffnung des Gehäuses verriegelt
ist. Hierdurch ist es nahezu unmöglich,
den Schließbolzen
nach der Methode des "Hammerschlagens" von dem Schlosskörper zu
lösen.
Ein seitlicher Schlag auf den Schließbolzen bewirkt nämlich allenfalls,
dass ein einzelner der beiden Drehriegel kurzzeitig aus seiner Verriegelungsstellung
in eine Freigabestellung gestoßen
wird. In diesem Fall bleibt der Schließbolzen jedoch durch den jeweils
anderen Drehriegel zuverlässig
am Schlosskörper
gesichert.
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Damit
der befugte Nutzer den Schließbolzen aus
der Aufnahmeöffnung
des Schlosskörpergehäuses entnehmen
kann, werden mittels des zugeordneten Schlüssels der Schließzylinder
und somit der hiermit gekoppelte Mitnehmer drehbetätigt. Aufgrund dieser
Drehbetätigung
werden die beiden Drehriegel zu zueinander gegenläufigen Drehbewegungen
angetrieben. Beide Drehriegel werden hierdurch in eine jeweilige
Freigabestellung gebracht. Der Schließbolzen kann nun aus der Aufnahmeöffnung gezogen werden.
Unter gegenläufigen
Drehbewegungen der beiden Drehriegel ist in diesem Zusammenhang
zu verstehen, dass der eine der beiden Drehriegel zu einer Drehbewegung
im Uhrzeigersinn und der jeweils andere Drehriegel zu einer Drehbewegung
entgegen dem Uhrzeigersinn angetrieben wird, jeweils bezogen auf
eine gemeinsame Betrachtungsrichtung entlang der Drehachse des Mitnehmers.
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Im
Zusammenhang mit der Erfindung ist unter einer Drehbewegung der
Drehriegel auch eine Schwenkbewegung zu verstehen, also eine Drehbewegung,
deren Drehachse nicht unbedingt im Zentrum des betreffenden Drehriegels
liegt. Als Mitnehmer ist im Zusammenhang mit der Erfindung derjenige
Abschnitt des Schließzylinders
zu verstehen, der bei einer Drehbetätigung des Schließzylinders
mittels des zugeordneten Schlüssels
eine Drehbewegung ausführt,
um die Drehriegel zu einer jeweiligen Drehbewegung anzutreiben.
Typischerweise ist der Mitnehmer an einer rückseitigen Stirnseite des Schließzylinders
vorgesehen. Der Mitnehmer kann somit auch den Zylinderanschlag des
Schließzylinders
umfassen, der üblicherweise
eine Entnahme des Schließzylinders
aus dem Gehäuse
verhindern soll und bei einer Drehbetätigung des Schließzylinders ebenfalls
eine Drehbewegung ausführt.
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Um
bei einem besonders einfachen Aufbau und einer kompakten Baugröße einen
automatischen Verriegelungsmechanismus zu verwirklichen, ist es bevorzugt,
wenn der Schlosskörper
ein einziges Federelement aufweist, durch das zugleich beide Drehriegel
gegensinnig in die jeweilige Verriegelungsstellung vorgespannt werden.
In diesem Fall können
die beiden Drehriegel also allein durch Einführen des Schließbolzens
in die Aufnahmeöffnung des
Gehäuses
entgegen der Vorspannung gegenläufig
jeweils in Richtung einer Freigabestellung bewegt werden, wobei
beide Drehriegel das genannte einzige Federelement belasten.
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Vorzugsweise
ist das genannte einzige Federelement dergestalt ausgebildet, dass
unterschiedliche Vorspannungsrichtungen verwirklicht werden können. Beispielsweise
kann für
den einen Drehriegel eine Vorspannung in einer Längsrichtung des Federelements
und für
den anderen Drehriegel eine Vorspannung in einer seitlichen Richtung
oder einer entgegengesetzten Längsrichtung
des Federelements vorgesehen sein. Insbesondere kann das Federelement
durch ein längliches
Elastomer gebildet sein. Alternativ hierzu ist beispielsweise auch
eine Ausbildung als Metallfeder möglich.
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Um
die erläuterten
gegenläufigen
Drehbewegungen der Drehriegel mit einem besonders einfachen Aufbau
und in einer kompakten Baugröße des Schlosskörpers zu
verwirklichen, ist es ferner bevorzugt, wenn zur Über tragung
der Drehbetätigung
des Mitnehmers die beiden Drehriegel unmittelbar – d.h. ohne
zusätzliches
Zwischenglied – mit
dem Mitnehmer des Schließzylinders
gekoppelt sind. Hierfür
ist vorzugsweise wenigstens einer der beiden Drehriegel über eine
offene oder geschlossene Kulissenführung mit dem Mitnehmer gekoppelt
und bezüglich
der Drehachse des Mitnehmers exzentrisch schwenkbar gelagert.
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Beispielsweise
ist es möglich,
dass einer der beiden Drehriegel über eine Kulissenführung mit
dem Mitnehmer gekoppelt ist, während
der jeweils andere Drehriegel im Wesentlichen drehfest mit dem Mitnehmer
gekoppelt ist. Indem nämlich
zumindest einer von zwei Drehriegeln über eine Kulissenführung mit dem
Mitnehmer gekoppelt ist, können
unterschiedliche Drehrichtungen verwirklicht werden, ohne dass zwischengeschaltete
Getriebeelemente erforderlich sind. Unter einer offenen oder geschlossenen
Kulissenführung
ist in diesem Zusammenhang das Zusammenwirken eines Nockens mit
einer Schiene bzw. einer Nut, also mit einer einseitigen bzw. zweiseitigen
Begrenzung zu verstehen. Hingegen ist eine im Wesentlichen drehfeste
Kopplung zwischen Drehriegel und Mitnehmer realisiert, wenn die
Drehbewegung des Mitnehmers direkt – d.h. ohne zusätzliche
translatorische Bewegung – auf
den betreffenden Drehriegel übertragen
wird, wobei es unerheblich ist, ob der betreffende Drehriegel zusätzlich für eine Drehbewegung
im Rahmen der erläuterten
Automatikfunktion des Verriegelungsmechanismus freigegeben ist (vgl. 5a bis 5c).
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Alternativ
hierzu können
auch beide Drehriegel jeweils über
eine offene oder geschlossene Kulissenführung mit dem Mitnehmer gekoppelt
sein, um gegenläufige
Drehbewegungen ohne die Notwendigkeit irgendwelcher Getriebeelemente
zu ermöglichen.
In diesem Fall ist es bevorzugt, wenn beide Drehriegel bezüglich der
Drehachse des Mitnehmers jeweils exzentrisch schwenkbar angelenkt
sind.
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Unabhängig davon,
ob für
lediglich ein oder für
beide Drehriegel eine Kulissenführung
verwirklicht ist, besitzt der Mitnehmer vorzugsweise zumindest zwei
Antriebsabschnitte, denen jeweils einer der beiden Drehriegel zugeordnet
ist und die mit einem jeweiligen Betätigungsabschnitt des zugeordneten Drehriegels
zusammenwirken, um die Drehriegel zu den zueinander gegenläufigen Drehbewegungen
anzutreiben. Bei den Antriebsabschnitten des Mitnehmers handelt
es sich beispielsweise um eine Seitenfläche, eine seitliche Begrenzung
des Mitnehmers oder eine seitliche Begrenzung einer Ausnehmung am
Mitnehmer. Die Betätigungsabschnitte
der Drehriegel können
beispielsweise durch eine seitliche Begrenzung des betreffenden
Drehriegels, eine seitliche Begrenzung einer Ausnehmung des Drehriegels
oder durch eine Stirnseite des betreffenden Drehriegels gebildet
sein.
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Weitere
Ausführungsformen
der Erfindung sind in den Unteransprüchen genannt.
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Zum
besseren Verständnis
wird die Erfindung nachfolgend lediglich beispielhaft unter Bezugnahme
auf die Zeichnungen erläutert.
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1a und 1b zeigen
zwei Explosionsansichten eines erfindungsgemäßen Zweirad-Schlosses.
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2a und 2b zeigen
zwei Perspektivansichten des Schlosses im montierten Zustand mit verriegeltem
Schließbolzen.
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3a bis 3c zeigen
das Schloss in einer Rückansicht
bei abgenommener Gehäusehaube, einer
Rückansicht
bei abgenommener Gehäusehaube
und abgenommenem zweiten Drehriegel bzw. einer Perspektivansicht
bei abgenommener Gehäusehaube
und abgenommenem zweiten Drehriegel, jeweils für die Verriegelungsstellung
der Drehriegel.
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4a bis 4c zeigen
das Schloss in einer Rückansicht
bei abgenommener Gehäusehaube, einer
Rückansicht
bei abgenommener Gehäusehaube
und abgenommenem zweiten Drehriegel bzw. einer Perspektivansicht
bei abgenommener Gehäusehaube
und abgenommenem zweiten Drehriegel, jeweils für die Freigabestellung der
Drehriegel aufgrund einer Drehbetätigung des Mitnehmers.
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5a bis 5c zeigen
das Schloss in einer Rückansicht
bei abgenommener Gehäusehaube, einer
Rückansicht
bei abgenommener Gehäusehaube
und abgenommenem zweiten Drehriegel bzw. einer Perspektivansicht
bei abgenommener Gehäusehaube
und abgenommenem zweiten Drehriegel, jeweils für die Freigabestellung der
Drehriegel aufgrund der Automatikfunktion beim Einführen des Schließbolzens.
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1a und 1b zeigen
in unterschiedlichen Explosionsansichten Teile eines erfindungsgemäßen Zweirad-Schlosses.
Dieses Schloss besitzt einen Schlosskörper 11 und einen
Schließbolzen 13. Der
Schließbolzen 13 besitzt
an seinem freien Ende eine umlaufende Einführschräge 15 und benachbart hierzu
eine Eingriffsvertiefung 17 in Form einer Ringnut. Im Übrigen kann
der Schließbolzen 13 beliebig ausgestaltet
sein, entsprechend der Verwendung des Zweirad-Schlosses als Rahmenschloss,
Seilschloss, Bügelschloss,
Bremsscheibenschloss oder dergleichen.
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Der
Schlosskörper 11 besitzt
im hier gezeigten Ausführungsbeispiel
ein im Wesentlichen zylindrisches Gehäuse 21 sowie eine
Gehäusehaube 23, die
die Form eines Hohlzylinders besitzt, der an einer Stirnseite geschlossen
ist. Die Gehäusehaube 23 kann
formschlüssig
auf das Gehäuse 21 aufgesetzt werden
und ist dort mittels eines nicht näher bezeichneten Rastmechanismus
fixierbar. Das Gehäuse 21 und
die Gehäusehaube 23 besitzen
jeweils eine Aufnahmeöffnung 25 bzw. 27 zur
Aufnahme des Schließbolzens 13.
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In
dem Gehäuse 21 ist
ein Schließzylinder 31 drehbar
gelagert (lediglich in 1a gezeigt). An seiner in 1a dargestellten
Rückseite
besitzt der Schließzylinder 31 einen
Mitnehmer 33. Dieser besitzt im Wesentlichen die Form eines
Quaders, wobei eine Eckkante der Quaderform abgerundet ist und somit
einen ersten Antriebsabschnitt 35 bildet, wie nachfolgend
noch erläutert
wird. Die beiden Seitenflächen
der Quaderform bilden jeweils einen zweiten Antriebsabschnitt 37,
wie ebenfalls noch erläutert wird.
Ferner besitzt der Mitnehmer 33 einen angeformten Zylinderanschlag 39,
der auf an sich bekannte Weise zur Sicherung des Schließzylinders 31 innerhalb
des Gehäuses 21 dient.
Der Schließzylinder 31 kann
mittels eines zugeordneten Schlüssels
(in den Figuren nicht gezeigt) drehbetätigt werden, wobei der Mitnehmer 33 eine
entsprechende Drehbewegung um die Längsachse 41 des Gehäuses 21 bzw.
des Schließzylinders 31 durchführt.
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Benachbart
zu dem Mitnehmer 33 des Schließzylinders 31 besitzt
das Gehäuse 21 einen ortsfesten
Anlenkungszapfen 45. Benachbart zu dem Mitnehmer 33 und
dem Anlenkungszapfen 45 besitzt das Gehäuse 21 ferner eine
als Federaufnahme 47 dienende beckenförmige Aussparung.
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Der
Schlosskörper 11 besitzt
ferner einen ersten Drehriegel 51 und einen zweiten Drehriegel 71.
Der erste Drehriegel 51 besitzt eine Grundplatte 53,
die sich senkrecht zu der Drehachse 41 des Mitnehmers 33 des
Schließzylinders 31 erstreckt.
An der Grundplatte 53 ist ein abgewinkelter Verriegelungsabschnitt 55 angeformt,
der im montierten Zustand des Schlosses und in der nachfolgend noch
erläuterten
Verriegelungsstellung des ersten Drehriegels 51 parallel
zu der Drehachse 41 des Mitnehmers 33 in die Aufnahmeöffnung 25 des
Gehäuses 21 bzw.
den Rückraum
der Aufnahmeöffnung 25 hineinragt.
Ferner ist an der Grundplatte 53 ein abgewinkelter Federangriffsabschnitt 57 angeformt,
der im montierten Zustand des Schlosses in die Federaufnahme 47 des Gehäuses 21 hineinragt.
Außerdem
besitzt die Grundplatte 53 des ersten Drehriegels 51 eine
zentrale Öffnung 59.
Ein kurvenförmiger
Abschnitt der Umrandung dieser Öffnung 59 dient
als Betätigungsabschnitt 61 zum
Antreiben des ersten Drehriegels 51 zu einer Drehbewegung,
die nachfolgend noch erläutert
wird. Schließlich
besitzt die Grundplatte 53 des ersten Drehriegels 51 in
einem Randbereich noch eine Anlenkungsbohrung 63.
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Auch
der zweite Drehriegel 71 besitzt entsprechend der Ausgestaltung
des ersten Drehriegels 51 eine Grundplatte 73 mit
einem abgewinkelten Verriegelungsabschnitt 75 und einem
abgewinkelten Federangriffsabschnitt 77, wobei der Verriegelungsabschnitt 75 in
die Aufnahmeöffnung 25 des
Gehäuses 21 schwenkbar
ist und der Federangriffsabschnitt 77 in die Federaufnahme 47 eingreift.
Ferner ist in der Mitte der Grundplatte 73 eine längliche Öffnung 79 vorgesehen,
deren längsseitige
Begrenzungen jeweils als Betätigungsabschnitt 81 dienen,
wie nachfolgend noch erläutert
wird.
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Außerdem besitzt
der Schlosskörper 11 im hier
gezeigten Ausführungsbeispiel
als Federelement einen quaderförmigen
Elastomerblock 91 zur Rückstellung
der Drehriegel 51, 71 in die jeweilige Verriegelungsstellung.
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Die
Montage des Schlosskörpers 11 erfolgt derart,
dass von der Vorderseite des Gehäuses 21 der
Schließzylinder 31 eingesetzt
und verdreht wird, so dass der seitlich abstehende Zylinderanschlag 39 ein
unbefugtes Herausziehen des Schließzylinders 31 verhindert.
An der in 1a gezeigten Rückseite des
Gehäuses 21 wird
der Elastomerblock 91 in die Federaufnahme 47 eingesetzt.
Sodann wird der erste Drehriegel 51 derart aufgesetzt,
dass die zentrale Öffnung 59 den
Mitnehmer 33 des Schließzylinders 31 umgibt,
der Anlenkungszapfen 45 des Gehäuses 21 in die Anlenkungsbohrung 63 eingreift
und der Federangriffsabschnitt 57 in einen Zwischenraum
zwischen dem Elastomerblock 91 und einer Seitenwand der
Federaufnahme 47 hineinragt. In entsprechender Weise wird
der zweite Drehriegel 71 auf den ersten Drehriegel 51 aufgesetzt,
wobei der Mitnehmer 33 in die zentrale Öffnung 79 hineinragt.
Schließlich
wird die Gehäusehaube 23 auf
das Gehäuse 21 aufgesetzt.
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2a und 2b zeigen
das Schloss im montierten Zustand, wobei der Schließbolzen 13 in die
Aufnahmeöffnung 25 des
Gehäuses 21 eingesetzt
ist.
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Das
gezeigte Schloss dient auf an sich bekannte Weise zum Sichern eines
Zweirads. Zu diesem Zweck wird der Schließbolzen 13 wahlweise
an dem Schlosskörper 11 verriegelt
oder von diesem freigegeben. Für
das Verriegeln ist eine Automatikfunktion vorgesehen; der Schließbolzen 13 muss also
lediglich in die Aufnahmeöffnung 25 des
Gehäuses 21 eingeführt werden
und wird dort automatisch verriegelt. Zum Freigeben des Schließbolzens 13 wird
der Schließzylinder 31 mittels
eines zugeordneten Schlüssels
drehbetätigt,
um hierdurch die beiden Drehriegel 51, 71 in eine
jeweilige Freigabestellung zu bringen. Die genaue Funktionsweise
des Schlos ses wird nachfolgend anhand von drei unterschiedlichen
Betriebszuständen
erläutert.
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3a bis 3c zeigen
das Schloss in einem Zustand, in dem die beiden Drehriegel 51, 71 eine
jeweilige Verriegelungsstellung einnehmen. Dabei greifen die Verriegelungsabschnitte 55, 75 der beiden
Drehriegel 51, 71 aus zwei zueinander entgegengesetzten
Richtungen in die Eingriffsvertiefung 17 des Schließbolzens 13 ein
(vgl. 3a), so dass der Schließbolzen 13 gegen
eine Entnahme aus der Aufnahmeöffnung 25 des
Gehäuses 21 gesichert
ist.
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Die
beiden Drehriegel 51, 71 sind unabhängig voneinander
in die jeweilige Verriegelungsstellung vorgespannt. Hierfür genügt ein einziges
Federelement (Elastomerblock 91), da die Verriegelungsabschnitte 55 bzw. 75 der
beiden Drehriegel 51, 71 innerhalb der Federaufnahme 47 in
unterschiedlichen Richtungen mit dem Elastomerblock 91 zusammenwirken.
Der Elastomerblock 91 wird durch die Drehriegel 51, 71 nämlich seitlich
bzw. axial belastet.
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Entgegen
der erläuterten
Vorspannung sind die beiden Drehriegel 51, 71 zwar
in eine jeweilige Freigabestellung drehbar bzw. schwenkbar. Dennoch bietet
das gezeigte Schloss eine hohe Sicherheit gegen ein unbefugtes Lösen des
Schließbolzens 13 nach
der Methode des "Hammerschlagens". Der Grund hierfür besteht
darin, dass die beiden Drehriegel 51, 71 bzw.
deren Verriegelungsabschnitte 55, 75 in zwei zueinander
entgegengesetzten Richtungen an dem Schließbolzen 13 angreifen.
Ein Schlag auf den Schließbolzen 13 kann
deshalb allenfalls einen der beiden Drehriegel 51, 71 kurzzeitig
zurückfedern lassen,
während
der jeweils andere Drehriegel in diesem Fall in der Verriegelungsstellung
verbleibt.
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Ein
besonderer Vorteil des gezeigten Schlosses besteht darin, dass diese
Sicherheit gegen die Aufbruchsmethode des "Hammerschlagens" mit minimalem zusätzlichen baulichen Aufwand
erzielt wird. Es ist nämlich
lediglich ein zusätzlicher
Drehriegel 51 bzw. 71 erforderlich, während aufgrund
des besonderen Zusammenwirkens des Mitnehmers 33 mit den
beiden Drehriegeln 51, 71 auf zusätzliche Zwischenglieder – wie beispielsweise
Getriebeelemente – verzichtet
werden kann. Somit kann das gezeigte Schloss kostengünstig gefertigt
werden, und auch die Baugröße des Schlosses
bleibt vorteilhaft gering.
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4a bis 4c zeigen
das Schloss in einem Zustand, in dem der Schließzylinder 31 und somit
der Mitnehmer 33 von einem befugten Nutzer um einen Drehwinkel
von ca. 20° drehbetätigt worden sind,
um die beiden Drehriegel 51, 71 in eine jeweilige
Freigabestellung weg von der Aufnahmeöffnung 25 zu bringen
und den Schließbolzen 13 somit
für eine
Entnahme aus der Aufnahmeöffnung 25 des
Gehäuses 21 freizugeben.
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Die
Drehbetätigung
des Mitnehmers 33 ist bezüglich der Betrachtungsrichtung
gemäß den 4a und 4b entgegen
dem Uhrzeigersinn erfolgt. Diese Drehbetätigung bewirkt hinsichtlich
des zweiten Drehriegels 71, dass dieser ebenfalls eine Drehbewegung
um die Drehachse 41 des Mitnehmers 33 entgegen
dem Uhrzeigersinn durchführt (vgl. 4a).
In der Verriegelungsstellung des zweiten Drehriegels 71 liegen
nämlich
die Betätigungsabschnitte 81 der Öffnung 79 des
Drehriegels 71 bereits an den zweiten Antriebsabschnitten 37 des
Mitnehmers 33 an (vgl. 3a). Sofern
also der Mitnehmer 33 ausgehend von der Verriegelungsstellung
des zweiten Drehriegels 71 eine Drehbewegung entgegen dem
Uhrzeigersinn durchführt,
folgt der zweite Drehriegel 71 entgegen der Vorspannung
des Elastomerblocks 91 zwangsläufig dieser Drehbewegung.
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Dagegen
wird der erste Drehriegel 51 bei einer Drehbewegung des
Mitnehmers 33 entgegen dem Uhrzeigersinn zu einer Dreh-
bzw. Schwenkbewegung im Uhrzeigersinn angetrieben. Zu diesem Zweck
ist der erste Drehriegel 51 an dem Anlenkungszapfen 45 des
Gehäuses 21 bezüglich der Drehachse 41 des
Mitnehmers 33 exzentrisch angelenkt, und für die Kopplung
zwischen dem Mitnehmer 33 und dem ersten Drehriegel 51 ist
eine offene Kulissenführung
verwirklicht. Der abgerundete erste Antriebsabschnitt 35 des
Mitnehmers 33 liegt nämlich an
dem kurvenförmigen
Betätigungsabschnitt 61 des ersten
Drehriegels 51 an (vgl. 3b). Infolge
der Drehbewegung des Mitnehmers 33 wird der erste Antriebsabschnitt 35 entlang
des Betätigungsabschnitts 61 des
ersten Drehriegels 51 geführt, so dass der erste Drehriegel 51 entgegen
der Vorspannung des Elastomerblocks 91 eine Schwenkbewegung
um den Anlenkungszapfen 45 des Gehäuses 21 durchführt (vgl. 4b).
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Somit
werden durch eine einzige Drehbetätigung des Schließzylinders 31 bzw.
des Mitnehmers 33 die beiden Drehriegel 51, 71 zu
Drehbewegungen in entgegengesetzte Richtungen angetrieben, um den
Schließbolzen
für eine
Entnahme aus der Aufnahmeöffnung 25 freizugeben,
ohne dass hierfür
Getriebeelemente oder sonstige Zwischenglieder erforderlich sind
und wobei für
das Vorspannen der beiden Drehriegel 51, 71 in
die jeweilige Verriegelungsstellung ein einziger Elastomerblock 91 vorgesehen ist.
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5a bis 5c zeigen
das Schloss in einem Zustand, in dem die beiden Drehriegel 51, 71 im Rahmen
der bereits erläuterten
Automatikfunktion durch Einführen
des Schließbolzens 13 in
die Aufnahmeöffnung 25 des
Gehäuses 21 kurzzeitig
in die jeweilige Freigabestellung zurückgedrängt sind, ohne dass hierfür eine Drehbetätigung des
Schließzylinders 31 bzw.
des Mitnehmers 33 erfolgt. Zu diesem Zweck kann jeder der
beiden Drehriegel 51, 71 um einen gewissen Drehwinkel
entgegen der Vorspannung des Elastomerblocks 91 aus der
Verriegelungsstellung in die jeweilige Freigabestellung gedreht
werden, indem die Einführschräge 15 des Schließbolzens 13 an
dem jeweiligen Verriegelungsabschnitt 55, 75 der
Drehriegel 51 bzw. 71 angreift. Der Schließbolzen 13 kann
somit an dem Schlosskörper 11 verriegelt
werden, ohne dass der Nutzer eigens den Schließzylinder 31 mittels
des zugeordneten Schlüssels
betätigen
muss.
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5a zeigt,
dass der zweite Drehriegel 71 hierfür ausgehend von der Verriegelungsstellung
gemäß 3a entgegen
dem Uhrzeigersinn gedreht worden ist. Die zentrale Öffnung 79 der
Grundplatte 73 besitzt zu diesem Zweck seitliche Erweiterungen, die
die erforderliche Drehbewegung gestatten, ohne dass der Mitnehmer 33 mitbewegt
werden muss. Aus den
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3a und 5a geht
somit hervor, dass der zweite Drehriegel 71 zwar hinsichtlich
einer Drehbetätigung
des Mitnehmers 33 entgegen dem Uhrzeigersinn drehfest mit
dem Mitnehmer 33 gekoppelt ist, sofern der Drehriegel 71 sich
in der Verriegelungsstellung gemäß 3a befindet;
allerdings ist es aufgrund der erläuterten Erweiterung der zentralen Öffnung 79 des
Drehriegels 71 dennoch möglich, dass der Drehriegel 71 beim
Einführen
des Schließbolzens 13 in
die Aufnahmeöffnung 25 automatisch
eine Öffnungsbewegung
ausführt
bzw. aus der Aufnahmeöffnung 25 zurückweicht,
ohne dass der Mitnehmer 33 dieser Drehbewegung folgen muss.
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5b zeigt,
dass auch der erste Drehriegel 51 ohne entsprechende Drehbewegung
des Mitnehmers 33 ausgehend von der Verriegelungsstellung gemäß 3b in
die Freigabestellung verschwenkt wird, wobei diese Schwenkbewegung
jedoch entgegen der Vorspannung des Elastomerblocks 91 im Uhrzeigersinn
erfolgt. Auch die zentrale Öffnung 59 des
ersten Drehriegels 51 besitzt hierfür in der seitlichen Umgebung
des Mitnehmers 33 eine entsprechende Aussparung.
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Zu
dem gezeigten Ausführungsbeispiel
ist noch anzumerken, dass der Mitnehmer 33 selbstverständlich auch
eine beliebige andere Form besitzen kann, um mit den Betätigungsabschnitten 61, 81 der Drehriegel 51, 71 zusammenzuwirken.
Insbesondere können
die Antriebsabschnitte 35, 37 des Mitnehmers 33 noch
weiter von der Drehachse 41 des Mitnehmers 33 beabstandet
sein, um eine größere Hebelwirkung
zu erzielen. In diesem Zusammenhang ist es auch möglich, dass
der üblicherweise
ohnehin vorhandene Zylinderanschlag 39 des Mitnehmers 33 bzw.
des Schließzylinders 31 als
Antriebsabschnitt zum Antreiben des Drehriegels 51 oder 71 benutzt wird.
Außerdem
müssen
die Drehriegel 51, 71 nicht mit Grundplatten 53 bzw. 73 ausgebildet
sein, sondern können
stattdessen auch lediglich als Schwenkhebel ausgestaltet sein, an
denen der Mitnehmer 33 seitlich angreift.
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- 11
- Schlosskörper
- 13
- Schließbolzen
- 15
- Einführschräge
- 17
- Eingriffsvertiefung
- 21
- Gehäuse
- 23
- Gehäusehaube
- 25
- Aufnahmeöffnung
- 27
- Aufnahmeöffnung
- 31
- Schließzylinder
- 33
- Mitnehmer
- 35
- erster
Antriebsabschnitt
- 37
- zweiter
Antriebsabschnitt
- 39
- Zylinderanschlag
- 41
- Drehachse
des Mitnehmers
- 45
- Anlenkungszapfen
- 47
- Federaufnahme
- 51
- erster
Drehriegel
- 53
- Grundplatte
- 55
- Verriegelungsabschnitt
- 57
- Federangriffsabschnitt
- 59
- Öffnung
- 61
- Betätigungsabschnitt
- 63
- Anlenkungsbohrung
- 71
- zweiter
Drehriegel
- 73
- Grundplatte
- 75
- Verriegelungsabschnitt
- 77
- Federangriffsabschnitt
- 79
- Öffnung
- 81
- Betätigungsabschnitt
- 91
- Elastomerblock