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Die
Erfindung betrifft ein Fabrikgebäude
der Tabak verarbeitenden Industrie mit wenigstens einer oberhalb
vom Erdboden angeordneten Geschossebene.
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Entsprechende
Fabrikgebäude
sind beispielsweise aus der deutschen Patentanmeldung
DE 10 2004 006 100.9 der Anmelderin
bekannt. In dieser genannten Anmeldung ist eine Anlage der Tabak
verarbeitenden Industrie umfassend eine Tabakaufbereitungsanlage
mit mehreren Aufbereitungsfunktionseinheiten für Tabak und Tabakaufbereitungszwischenprodukte
offenbart, die auf mehreren Geschossebenen angeordnet ist. Die verschiedenen
Geschossebenen dienen unterschiedlichen Funktionen. So ist beispielsweise
eine untere Geschossebene für die
Zigarettenfertigung vorgesehen, eine darüber liegende Geschossebene
für logistische
Aufgaben, eine darüber
liegende Geschossebene weist mehrere Schnitttabaklagerboxen auf
und eine darüber
liegende Geschossebene weist mehrere Maschinen einer Tabakaufbereitungsanlage
auf, die teilweise vertikal zueinander angeordnet sind. Über diese
Ebenen sich erstreckend ist eine Lagereinrichtung vorgesehen und
eine Energieversorgungseinheit. Mittels der Lagereinrichtung bzw.
Lagereinrichtungseinheit, die beispielsweise auch in der am selben
Tage wie die vorliegende Patentanmeldung eingereichten Patentanmeldung
der Anmelderin mit dem Titel „Anlage
der Tabak verarbeitenden Industrie" beschrieben ist, werden Tabakvor- und
-zwischenprodukte zwischengelagert. Die Energieversorgungseinheit
dient dazu, Bereiche der Fabrikanlage und damit auch die entsprechenden
Maschinen mit Wärme,
Luft, Dampf, elektrischer Energie, Wasser, Druckluft usw. zu versorgen bzw.
Abwasser abzuführen
oder die Entlüftung
oder die Entstaubung vorzunehmen oder Ähnliches.
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Insbesondere
für die
am gleichen Tage angemeldete Patentanmeldung der Anmelderin, bei
der die die verschiedenen Aufbereitungsfunktionseinheiten umfassende
Aufbereitungseinrichtung der Tabakaufbereitungsanlage zwischen wenigstens
einer Speichereinrichtungseinheit und wenigstens einer Energieversorgungseinheit
angeordnet ist, bei der außerdem
eine entsprechende Modularität
und Erweiterbarkeit der Tabakaufbereitungsanlage ermöglicht ist,
ist ein dazu passendes und auch einfach erweiterbares Fabrikgebäude erwünscht.
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Es
ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein kostengünstig zu
realisierendes und an verschiedene Maschinen und Anlagen der Tabak
verarbeitenden Industrie anpassbares Fabrikgebäude anzugeben.
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Gelöst wird
diese Aufgabe durch ein Fabrikgebäude der Tabak verarbeitenden
Industrie mit wenigstens einer oberhalb vom Erdboden angeordneten
Geschossebene, wobei die Geschossebene getragen wird durch Stahlprofil
umfassende vertikale Säulen,
wobei die Säulen
mit horizontalen Stahlträgern
verbunden sind, wobei außerdem
horizontale Zwischenträger
vorgesehen sind, die mit den Stahlträgern und/oder den vertikalen
Säulen
verbunden sind. Vorzugsweise ist zwischen den Zwischenträgern wenigstens
eine Tragkonstruktion vorgesehen, die dicht an dicht angeordnete
Einzelträger
und/oder eine stabil ausgebildete Rostkonstruktion umfasst.
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Durch
Verwendung einer Stahlbaukonstruktion ist ein kostengünstiges
und schnell zu fertigendes Fabrikgebäude realisierbar, wobei dieses
Fabrikgebäude
auf einfache Art und Weise an die entsprechenden in das Fabrikgebäude einzubringenden
Anlagen und Maschinen der Tabak verarbeitenden Industrie sowie an
die Anordnung von Energieversorgungseinheiten sowie von Speichereinrichtungseinheiten
anpassbar ist. Hierbei ist insbesondere zu beachten, dass die Tragkonstruktion
modular je nach den lokalen Gegebenheiten, die durch die Maschinen bzw.
Anlagen vorgegeben sind, ausgestaltet werden kann. So ist es beispielsweise
möglich,
Teile der Geschossebenen offen zu gestalten, um entsprechendes Material
durch die Geschossebene zu fördern. Außerdem kann
relativ wenig Material zwischen den Zwischenträgern als Tragkonstruktion Verwendung finden,
sofern die entsprechenden Maschinen bzw. Anlagen oder Teile der
Anlagen auf die bzw. in der Nähe
der Zwischenträger
angeordnet sind, wobei deren Gewichtskraft auf die Zwischenträger wirken.
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Vorzugsweise
bildet wenigstens eine Tragkonstruktion eine Fläche aus, die einen Belag umfassend
eine aus Estrich oder Beton vervollständigte Trapezblechabdeckung,
eine stahlarmierte vorgefertigte Betonplatte, eine mehrschichtig
verleimte Holzplatte hoher Stärke,
und Holzbohlen abgedeckt mit mehrschichtig verleimten Holzplatten
dünner
Stärke umfasst.
Hierdurch ist eine sehr variable Ges taltung der Geschossebene, die
an die von den jeweiligen Kunden spezifizierten Eigenschaften anpassbar
ist, möglich.
Vorzugsweise umfasst die Geschossebene beide Tragkonstruktionen.
Wenn wenigstens zwei unterschiedliche Flächen ausgebildet sind, sind
das Fabrikgebäude
und auch die Geschossebene sehr variabel gestaltbar bzw. vorgebbar.
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Wenn
wenigstens eine Fläche
für eine Durchführung zu öffnen ist,
wobei die durch die Zwischenträger
und die Tragkonstruktion der weiteren Flächen erzeugte Tragfunktion
unbeeinträchtigt
ist, ist die Variabilität
des Fabrikgebäudes
weiter erhöht. Ein
kostengünstiges
Fabrikgebäude
ist dann realisierbar, wenn nur ein Teil der Fläche oder Flächen befahrbar ist. Die weiteren
Teile können
dann entsprechend weniger Tragkraft aushaltend ausgestaltet sein,
so dass entsprechend Baumaterial gespart werden kann.
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Eine
besonders bevorzugte Ausgestaltung liegt dann vor, wenn im Wesentlichen
offene Flächen Verwendung
finden. Hierbei trägt
die Idee, dass die entsprechenden Maschinen oder Apparate bzw. Anlagen
an sich zur entsprechend festen Montage bzw. zum Stand wenig Fläche benötigen. Die
ausgefüllten Flächen bzw.
die mit Boden versehenen Flächen,
die beispielsweise für
Bedienpersonal oder die fahrende Logistik benötigt wird, kann in entsprechenden
abgegrenzten Bereichen festgelegt werden. Nur in diesen Bereichen
ist eine geschlossene Fläche
notwendig. Vorzugsweise ist getrennt von den Flächen wenigstens eine Gangway,
eine Treppe und/oder eine Plattform für Bedienpersonal vorgesehen.
Durch diese Maßnahmen
können
die Baukosten durch noch weniger Material weiter gesenkt werden.
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Feuerschutz
und eine Aussteifung, insbesondere eine diagonale Aussteifung, ist
dann effizient möglich,
wenn wenigstens eine verti kale Wand zwischen den Säulen feuersicher
ausgebildet ist. Eine weitere Erhöhung der Feuersicherheit ist
dann gegeben, wenn die vertikalen Säulen oder das vertikale Stahlprofil
und/oder die horizontalen Stahlträger und/oder die Zwischenträger feuerhemmend
isoliert sind. Dieses geschieht beispielsweise durch eine Betonverfüllung und/oder
das Aufbringen eines feuerhemmenden Anstriches. Vorzugsweise sind
die horizontalen Zwischenträger
für die
Aufnahme schweren Prozessequipments bzw. schwerer Vorrichtungen oder
Anlagen feuersicher ausgeführt,
um im Brandfalle das Equipment vor Absturz zu sichern. Die Maschinen
bzw. das Equipment stehen dann im Wesentlichen auf den Zwischenträgern.
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Die
Bauelemente des Fabrikgebäudes,
insbesondere die Säulen,
die Stahlträger,
die Zwischenträger
und/oder die Tragkonstruktion sind vorzugsweise wenigstens teilweise
formschlüssig
miteinander verbunden, um so einen sicheren Bauverbund herzustellen.
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Vorzugsweise
ist wenigstens eine Maschine der Tabak verarbeitenden Industrie,
vorzugsweise eine Tabakaufbereitungsanlage bzw. ein Teil einer Tabakaufbereitungsanlage,
auf Zwischenträgern
wenigstens einer Fläche
und/oder wenigstens einer Tragkonstruktion aufliegend ausgestaltet
und/oder mit diesem oder diesen verbunden.
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Die
Erfindung wird nachstehend ohne Beschränkung des allgemeinen Erfindungsgedankens anhand
von Ausführungsbeispielen
unter Bezugnahme auf die Zeichnungen beschrieben. Bezüglich aller im
Text nicht näher
erläuterten
erfindungsgemäßen Einzelheiten
wird ausdrücklich
auf die Zeichnungen verwiesen. Es zeigen:
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1 eine
schematische Draufsicht auf eine Geschossebene eines erfindungsgemäßen Fabrikgebäudes, und
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2 eine
schematische Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Fabrikgebäudes.
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1 zeigt
eine schematische Draufsicht auf eine Geschossebene 15 eines
erfindungsgemäßen Fabrikgebäudes. Die
Geschossebene 15 ist an Säulen 10, bestehend
aus Doppel-T-Stahlträgern, befestigt.
Hierzu sind horizontale Stahlträger 11 vorgesehen,
die mit den Säulen 10 verbunden
sind. An den Endbereichen der Geschossebene 15 sind Zwischenträger 12 an
den senkrechten Säulen 10 angeordnet.
Es kann eine formschlüssige
Verbindung gewählt
werden oder aber eine Verbindung mit Zwischenelementen, wie z. B.
Winkel, T-Stücke
und Schrauben. Derartige Verbindungen sind an sich bekannt. Es ist
auch möglich,
die Verbindung durch Schweißen
herzustellen.
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Die
horizontalen Stahlträger 11 sind
mit Zwischenträgern 12 verbunden,
wobei vorzugsweise die Stahlträger 11 an
den langen Enden bzw. Seiten des Fabrikgebäudes bzw. an den langen Enden
bzw. Seiten der Geschossebene 15 Verwendung finden und die
Zwischenträger 12 an
den kurzen Enden bzw. Seiten. Zwischen den Zwischenträgern 12 bzw.
auf den Zwischenträgern 12 ist
eine Tragkonstruktion angebracht, wobei diese, wie in 1 dargestellt
ist, Einzelträger 1 umfassen
kann, die dicht an dicht angeordnet sind, oder ein Rost 2 bzw.
eine Rostkonstruktion 2, die stabil ausgebildet ist.
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Es
sind ferner entsprechende Flächen
ausgebildet, wobei in 1 verschieden ausgebildete Flächen dargestellt
sind. So sind beispielsweise auf der Einzelträgertragkonstruktion 1 entsprechende Holzplatten 5,
vorzugsweise hoher Stärke,
die beispielsweise mehrschichtig geleimte Holzplatten sind, aufgebracht.
Hierdurch ergeben sich zwei entsprechende Flächen 5 in 1.
Rechts daneben ist auf dem Einzelträger eine Trapezblechabdeckung
angebracht, die durch Estrich 3 oder Beton 4 vervollständigt ist.
Anstelle der Vervollständigung
der Trapezblechabdeckung durch Beton 4 kann auch eine stahlarmierte
vorgefertigte Betonplatte Verwendung finden. Weiter rechts ist eine
Fläche 6 dargestellt,
die eine Fläche
aus Holzbohlen 6, abgedeckt mit mehrschichtig verleimten
Holzplatten dünner
Stärke,
darstellen soll. Entsprechend kann auch eine Holzplatte 5 hoher
Stärke
auf Holzbohlen 6, wie etwas weiter rechts dargestellt ist,
Verwendung finden. Schließlich kann
auch beispielsweise eine stahlarmierte vorgefertigte Betonplatte 4,
eine Trapezblechabdeckung vervollständigt durch Estrich 3 oder
Beton 4 ersetzen, oder, wie in 1 dargestellt
ist, eine Holzplatte 5 auf dem Rost 2 angeordnet
sein.
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Die
entsprechenden Flächen
sind je nach vorgebbarem Einsatzzweck ausgebildet. So können geschlossene,
feuersichere Geschossflächen 15 vorgesehen
sein, die wenigstens teilweise mit Gabelstaplern befahrbar sind.
Es können
Flächen
für Durchführungen
geöffnet
werden, ohne die grundsätzliche
Tragkonstruktion in Anspruch zu nehmen. Die Durchführungen
sind dann beispielsweise mit Feuerschutzeinrichtungen gesichert.
Eine Geschossfläche,
die nur teilweise befahrbar ist, wobei beispielsweise auch einige
Bereiche Öffnungen
beibehalten, ist eine kostengünstige
Version einer entsprechenden Geschossfläche.
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In 2 ist
eine schematische Seitenansicht eines Teils eines erfindungsgemäßen Fabrikgebäudes dargestellt,
wobei zwei Geschossebenen 15 dargestellt sind. Unter diesen
Geschossebenen 15 kann sich eine nicht dargestellte Ebene
befinden, auf der Zigarettenmaschinen angeordnet sind. Die beiden Geschossebenen 15,
die in 2 dargestellt sind, weisen Vorrichtungen einer
Tabakauf bereitungsanlage 40 auf, wie in diesem Beispiel
zwei Mischboxen 34 in der oberen Geschossebene 15 und
einen Schneider 36 sowie einen Trockner 37 in
der unteren der beiden dargestellten Geschossebenen 15.
Die Funktionsweise dieser Vorrichtungen sind in der deutschen Patentanmeldung
10 2004 006 100.9 der Anmelderin beschrieben. Diesbezüglich wird
vollumfänglich
auf die eben genannte Patentanmeldung verwiesen.
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In 2 ist
angedeutet, dass auch Geschossebenen 15 vorgesehen sind,
die keine ausgeprägten
geschlossenen Flächen
aufweisen. Die Vorrichtungen 34 werden in eine Art offenen
Stahlbau in die obere Geschossebene 15 eingebracht, wobei
eine Bedienfläche
in Form einer Gangway 21 oder einer Plattform 22 vorgesehen
ist. Um auf die Gangway 21 zu gelangen, ist eine Treppe 20 angebracht.
Entsprechend können
Bedienpersonen auf die Plattform 22 gelangen, um die in
der oberen Geschossebene 15 der 2 angeordneten
Mischboxen 34 zu bedienen bzw. zu warten. In der unteren
Geschossebene 15 sind verschiedenen Flächen dargestellt, nämlich eine Fläche mit
Estrich 3, eine Fläche
mit einer Holzplatte 5 und eine Fläche mit stahlarmierten Betonplatten 4. Die
Flächen
mit der stahlarmierten Betonplatten 4 können beispielsweise befahrbar
sein, wohingegen die Fläche 5 nur
begehbar ist. Die Flächen,
auf der der Schneider 36 und der Trockner 37 angeordnet sind,
können
mit einer dünnen
schließenden
Schicht versehen sein oder geöffnet
sein, oder aber feuerfest ausgestaltet sein.
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Senkrechte
Wände zwischen
den Säulen, die
in den 1 und 2 nicht dargestellt sind, können feuersicher
ausgebildet sein. Diese Wände können gleichzeitig
eine diagonale Aussteifung herstellen. Die senkrechten und waagerechten
Träger 10, 11 und 12 können feuerisoliert
sein durch eine Betonverfüllung
und/oder das Aufbringen eines feuerhemmenden Anstrichs. Die horizontalen
Zwischen träger 12 sind
vorzugsweise für
Aufnahmen schweren Prozessequipments feuersicher ausgeführt, um im
Brandfalle das Equipment vor Absturz zu sichern. In 2 sind
beispielsweise die Zwischenträger 12 noch
gepunktet angedeutet, um für
die obere Geschossebene 15 zu zeigen, dass die beiden Mischboxen 34 auf
diesen aufliegend und stabil getragen angeordnet sind.
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Das
erfindungsgemäße Fabrikgebäude kann ohne
weiteres für
weitere Maschinen und Anlagen der Tabak verarbeitenden Industrie
erweitert werden. Insofern ist dieses Fabrikgebäude modular ausgestaltet.
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- 1
- Einzelträger dicht
an dicht
- 2
- Rost
- 3
- Estrich
- 4
- Beton
- 5
- Holzplatte
- 6
- Holzbohlen
- 7
- Öffnung
- 10
- Stahlsäule
- 11
- Stahlträger
- 12
- Zwischenträger
- 15
- Geschossebene
- 20
- Treppe
- 21
- Gangway
- 22
- Plattform
- 34
- Mischbox
- 36
- Schneider
- 37
- Trockner
- 40
- Tabakaufbereitungsanlage