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Fußbodenkassette eines modularen
Zeltbodens und Gerüstkonstruktion
eines Zeltes
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Technisches
Gebiet
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Die Erfindung betrifft eine Fußbodenkassette eines
modularen Zeltbodens und eine Gerüstkonstruktion eines Zeltes.
Aufgrund der geringen Eigenlast eines Zeltes und der anzusetzenden
Windlast ist es erforderlich, ein Zelt gegen Umkippen, Gleiten und Abheben
zu sichern.
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Stand der
Technik
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Dies geschieht dadurch, dass das
Zelt mittels Bodenankern im Untergrund befestigt wird oder dass
am Zelt Gewichte angebracht werden.
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Nachteilig ist, dass zusätzliche
Elemente vorzuhalten sind, die transportiert und angebracht werden
müssen.
Bei Aufstellplätzen
mit hartem Boden ist darüber
hinaus die Befestigung mittels Bodenankern kaum möglich. Bei
Aufstellplätzen
mit abgedichteten Böden
oder hochwertigen Bodenbelägen darf
der Boden überhaupt
nicht durchbohrt werden.
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Offenbarung
der Erfindung
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Mittels einer erfindungsgemäßen Fußbodenkassette
eines modularen Zeltbodens, aufweisend einen Rahmen sowie eine in
dem Rahmen vom Rahmen begrenzten Raum vorgesehene Füllung mit
einer durchschnittlichen Dichte von mehr als 500 kg/m³, lässt sich
mittels eines bereits aus anderen Gründen erforderlichen Funktionselements
die gewünschte
Auflast aufbringen. Dabei kann die erhöhte Eigenlast einer erfindungsgemäßen Fußbodenkassette
durch eine dem Bedarf entsprechende Anzahl auf die Gerüststruktur
des Zeltes übertragen
und dieses damit statisch gesichert werden.
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Die Füllung besteht vorteilhafterweise
aus einem aushärtenden
Füllmaterial,
insbesondere Beton. Alternativ können
auch schwere Platten, z.B. Stahl- oder Bleiplatten, aber auch Holzplatten,
in den Rahmen eingelegt und mit diesem verbunden werden.
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Der Rahmen kann Verbundmittel zur
Verbindung mit der Füllung
aufweisen. Dabei können
die Verbundmittel insbesondere so angeordnet sein, dass sie vollständig und
formschlüssigen
in das Füllmittel
eingebettet sind.
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Vorteilhafterweise sind Mittel zur
horizontalen Arretierung vorgesehen, insbesondere im Rahmen. In
diesem Fall kann selbst dann, wenn der Rahmen der Fußbodenkassette
auf einem Auflager eines Fußbodenträgers aufliegt,
eine ausreichende Kraftübertragung
sichergestellt werden, trotz des geringeren Haftreibungskoeffizienten
zwischen dem Rahmen und dem Auflager als zwischen dem Auflager und
dem Boden.
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Die Füllung kann von einem Bodenbelag
abgedeckt sein, wobei der Bodenbelag insbesondere bündig mit
der Oberkante des Umlaufrahmens abschließt. Der Bodenbelag kann als
Mehrschicht-Holzplatte oder als ein beliebiges anderes dekoratives Element
ausgebildet sein, das lösbar
mit dem Rahmen und/oder der Füllung
verbunden sein kann.
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Vorteilhafterweise ist mindestens
ein Lastaufnahmemittel vorgesehen, wobei das Lastaufnahmemittel
vorzugsweise im Flächenschwerpunkt
der Fußbodenkassette
angeordnet ist. Damit ist der Transport und die Positionierung der
Fußbodenkassette
einfach bewerkstelligen, in dem Lasthebemittel verwendet werden.
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Das Lastaufnahmemittel kann in die
Füllung eingebettet
sein und steht vorteilhafterweise nicht über den Rahmen und/oder über die
Oberseite der Füllung über. Damit
wird eine siche re Befestigung in der Füllung erreicht, wobei gleichzeitig
sicherzustellen ist, dass das Lasthebemittel am Lastaufnahmemittel
angebracht werden kann. Darüber
hinaus kann das Lastaufnahmemittel durch den Bodenbelag vollständig abgedeckt
werden, sodass keine optischen Beeinträchtigungen vorhanden sind.
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Ein weiterer Gegenstand der Erfindung
betrifft eine Gerüstkonstruktion
eines Zeltes, umfassend Fußbodenträger und
damit verbundene Rahmenstiele und/oder Giebelstiele sowie mehrere
Fußbodenkassetten
zur Anbringung an den Fußbodenträgern, wobei
mindestens eine Fußbodenkassette
wie vorstehend beschrieben vorgesehen ist. Damit lässt sich deren
Eigenlast auf die Gerüststruktur
des Zeltes übertragen
und somit die gewünschte
Auflast aufbringen.
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Vorteilhafterweise weisen die Fußbodenträger Auflager
für die
Fußbodenkassetten
auf.
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Schließlich können auch Mittel zur horizontalen
Arretierung der Fußbodenkassette
gegenüber dem
Fußbodenträger vorgesehen
sein.
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Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
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Die erfindungsgemäße Fußbodenkassette und die Gerüststruktur
werden anhand der Zeichnung erläutert.
Es zeigen:
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1 eine
Draufsicht auf eine Fußbodenkassette 1,
die
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2 einen
Schnitt gemäß der Linie
AB aus 1, die
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3 einen
Schnitt gemäß der Linie
CD aus 1, die
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4 das
Fußbodenelement
aus den 1 bis 3 nach Ergänzung mit
einem Bodenbelag im Schnitt AB aus 5,
die
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5 die
Draufsicht auf die Fußbodenkassette
aus 4, die
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6 die
Herstellung der Fußbodenkassette,
die
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7 eine
Gerüstkonstruktion
eines Zeltes mit zwischen Fußbodenträger eingebrachten
Fußbodenkassetten,
die
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8 Mittel
zur horizontalen Arretierung der Fußbodenkassette gegenüber dem
Fußbodenträger.
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Ausführungsform (en) der Erfindung
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In 1 ist
eine Draufsicht auf eine Fußbodenkassette 1 dargestellt,
welche einen Umlaufrahmen 2 aufweist. An dem Rahmen 2 sind
Verbundmittel 3 vorgesehen, welche in den durch den Rahmen 2 begrenzten
Innenraum hineinragen. Die Verbundmittel 3 wirken mit einer
Füllung 4 zusammen,
welche ausgehärtetem
Füllmaterial
besteht, hier in Form von Beton.
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Die Fußbodenkassette ist mit einem
Mittel 5 zur Horizontalen Arretierung versehen, welches
im Rahmen 2 angeordnet ist und als Loch ausgebildet ist.
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Darüber hinaus ist die Fußbodenkassette 1 mit
einem Lastaufnahmemittel 6 versehen, welches im Flächenschwerpunkt
der Fußbodenkassette
angeordnet ist.
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Aus 2,
in welcher ein Schnitt gemäß der Linie
AB aus 1 dargestellt
ist, wird ersichtlich, dass das Lastaufnahmemittel 6 in
die Füllung 4 eingebettet
ist und nicht über
den Rahmen 2 übersteht. Zu
der Oberkante des Rahmens 2 wird sogar noch ein Abstand
eingehalten, was später
erläutert
wird. In der Füllung 4 sind
darüber
hinaus nicht dargestellte Bewehrungen vorgesehen, um dem Beton eine
ausreichende Festigkeit beim Bestimmungsgemäßen Gebrauch der Fußbodenkassette
und beim Transport am Lastaufnahmemittel 6 im erforderlichen
Umfang sicher zu stellen.
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Aus 3,
welche dem Schnitt CD aus 1 entspricht,
sind wiederum die an dem Rahmen 2 angeordneten Verbundmittel 3 zu
erkennen, die vollständig
in die Füllung 4 eingebettet
sind. Auch das Lastaufnahmemittel 6 ist in diesem Schnitt
dargestellt, obwohl es sich in die Zeichenebene hinein zurückversetzt
befindet.
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Die durch Befüllen mit Beton in den Rahmen 2 als
verlorene Schalung gebildete Füllung 4 weist
an Ihrer Unterseite 4.1 eine geglättete Oberfläche auf, an
ihrer Oberseite 4.2 ist sie hingegen schalglatt, um dort
wie später
dargestellt mit einem Bodenbelag abgedeckt zu werden. Zur Herstellung
wird der Rahmen umgedreht und mit seiner Oberseite auf einen Schaltisch
gelegt, wobei eine Platte entsprechend der Dicke eines Bodenbelags
eingelegt und vorzugsweise gegen den Rahmen abgedichtet ist. Beim
Befüllen des
Rahmens mit Beton bildet sich dann an dieser Seite die schalglatte
Oberfläche
aus, an der Seite der Befüllung
hingegen wird der Beton geglättet.
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In 4 ist
das Fußbodenelement
aus den 1 bis 3 nach Ergänzung mit
einem Bodenbelag 7 im Schnitt gemäß den Linien AB aus 5 dargestellt. Zu erkennen
ist, dass das Profil 2 eine innere horizontale Auflagefläche 2.1 aufweist,
welche in einem Abstand zur Oberseite 2.2 des Rahmens 2 angeordnet
ist, der größer die
Dicke des Bodenbelags 7 ist, wobei der Bodenbelag umfangsseitig
vom Rahmen 2 umgeben ist. Über die außenseitigen Vorsprünge 2.3 und 2.4 stützt sich
ein Rahmen gegen den benachbarten Rahmen ab.
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Dieser größere Abstand der inneren horizontalen
Auflagefläche 2.1 zur
Oberseite 2.2 hat zur Folge, dass die Füllung 4 sich zum Teil
auf die Anlagefläche 2.1 abstützt.
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Darüber hinaus ist die Füllung 4 über das Verbundmittel 3 mit
dem Rahmen 2 verbunden, wobei das Verbundmittel 3 sich im
wesentlichen in horizontaler Richtung in die Füllung 4 hineinerstreckt
und aufgebogenen Enden 3.1, 3.2 aufweist. Diese
Enden 3.1, 3.2 wirken zusammen mit dem Verbindungsmittel 3 als
eine Art Maueranker. Die Größe der Auflagefläche 2.1 und
die Anzahl der Verbundmittel 3 sind in ihren Abmessungen
und Anzahl so zu bemessen, dass die statischen Anforderungen erfüllt werden.
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Der Bodenbelag 7, der im
wesentlichen bündig
mit der Oberseite 2.2 des Rahmens 2 abschließt, hat
in diesem Fall keine eigenständige
tragende Funktion und stützt
sich vollständig
auf den Füllung 4 ab.
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Die dargestellte Füllung 4 füllt den
Rahmen 2 über
etwa dreiviertel der Höhe
des Rahmens bis auf die Dicke des Bodenbelags vollständig aus.
Wird anstelle einer Füllung
aus Beton eine Füllung
in Form einer Platte, insbesondere aus Eisen oder Stahl, gewählt, kann
die Höhe
der Füllung
auch kleiner gewählt
werden, wobei die Platte vorzugsweise jedoch als hinreichend stabiler
Träger
für einen
Bodenbelag ausgelegt ist.
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Wird eine Holzplatte eingelegt, die
mit etwa 500 kg/m³ eine
geringere Dichte als Eisen und Beton aufweist, so kann diese den
gesamten verfügbaren Platz
entsprechend einer Füllung
aus Beton einnehmen. Holzplatten kommen insbesondere bei kleinen Zelten
als Füllung
in Frage.
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Vorteilhaft ist es aber insbesondere,
wenn eine Füllung
mit einer durchschnittlichen Dichte von mehr als 900 kg/m³ und besonders
vorteilhaft mit einer durchschnittlichen Dichte von mehr als 1.500 kg/m³ vorgesehen
wird, wobei dann die Füllung
insbesondere aus Beton oder Eisen besteht. Damit können hohe
Auflasten mit vergleichsweise wenigen Fußbodenkassetten bereitgestellt
werden. Dies ist von Vorteil, da weniger Fußbodenkassetten transportiert
und gehandhabt werden müssen.
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Die genaue Art der Füllung und
die Höhe
der Füllung
bestimmt sich aus den statischen Erfordernissen des Zeltes, in dem
die Fußbodenkassette
eingesetzt werden soll – besonders
vorteilhaft ist hier, auf ein Baukastensystem zurückgreifen
zu können von
unterschiedlichen Lasten. Durch die Möglichkeit, mehrere Fußbodenkassetten
in einem Zeltboden zu verbauen, kann die erforderliche Auflast auch
durch mehrere Fußbodenkassetten
aufgebracht werden.
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Aus 5 ist
ersichtlich, dass der Bodenbelag 7 über Verschraubungen 8 mit
der Füllung 4 verbunden
ist. Da diese Verschraubungen lösbar
sind, kann das Lastaufnahmemittel vollständig durch den Bodenbelag 7 abgedeckt
sein. Es ist aber auch möglich,
den Bodenbelag mit einer Öffnung
und gegebenenfalls einem zugehörigen
Deckel zu versehen, sodass das Lastaufnahmemittel auch bei montiertem Bodenbelag
zugänglich
ist. Wenn das Lastaufnahmemittel 6 zugänglich ist, kann der Bodenbelag
auch geklebt werden.
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In 6 ist
die Herstellung der Fußbodenkassette
dargestellt. Der Rahmen 2 wird mit den darin angeordneten
Verbundmitteln 3 mit einer Füllung aus Beton versehen, wobei
das Lastaufnahmemittel 6 und gegebenenfalls eine nicht
dargestellte Bewehrungen zur Erhöhung
der Festigkeit eingebracht wird.
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Die Füllung 4 reicht bis
fast an die Oberkante des Rahmens, lässt aber noch Raum für die Anbringung
eines Bodenbelag. Falls auf einen Bodenbelag verzichtet werden kann,
kann sich die Füllung
bis zur Oberkante 2.2 des Rahmens 2 erstrecken.
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Der Rahmen 2 weist an seiner
Unterseite Mittel 5 zur horizontalen Arretierung auf.
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In 7 wird
die Fußbodenkassette 1 in
eine Gerüstkonstruktion
eines Zeltes eingebracht, die Fußbodenträger 11, 12 umfasst,
wobei die Fußbodenträger 11, 12 mit
einem Rahmenstiel 13.1, 13.2 oder einem Giebelstiel 14 verbunden
sind.
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Die Gerüstkonstruktion ist vorteilhafterweise derart
ausgeführt,
dass sie statisch selbsttragend ist. Wesentlich ist aber, dass sie
zusammen mit dem Zeltboden gegen Gleiten, Abheben und Umkippen gesichert
ist. Dazu ist der Zeltboden ist mit der Gerüstkonstruktion zumindest bezüglich Vertikalkräften kraftschlüssig verbunden.
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Die Fußbodenkassette 1 wird
an der Lastaufnahme 6 transportiert und in eine Position
zwischen die Fußbodenträger 11, 12 gebracht,
um eine modularen Zeltboden zu bilden. In 7 sind zwei Fußbodenkassetten 1 dargestellt,
die nebeneinander zu liegen kommen und an ihren kurzen Seiten zumindest abschnittsweise
auf einem Auflager 15 an dem Fußbodenträger 11, 12 aufliegen.
Das Auflager 15 ist im Kreuzungspunkt des Fußbodenträgers und
der zueinander benachbarten Fußbodenkassetten
in bekannter Weise auf der Unterseite angeordnet.
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Darüber hinaus weist auch der Fußbodenträger 11 Mittel 16, 17 zur
horizontalen Arretierung der Fußbodenkassette
gegenüber
dem Fußbodenträger auf,
siehe insbesondere 8.
Diese Mittel bestehen in einer Auflageplatte 16 mit einem
zum im Rahmen 2 angeordneten Mittel 5 entsprechenden
Zapfen 17. Durch das Zusammenwirken der Öffnung im
Rahmen 2 mit dem Zapfen 17 am Fußbodenträger 11 wird eine horizontale
Arretierung der Fußbodenkassette 1 gegenüber dem
Fußbodenträger 11 erreicht.
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Nach dem Positionieren wird dann
der Bodenbelag oder der Deckel aufgebracht, sodass die Lastaufnahme 6 abgedeckt
ist. Der Vollständigkeit halber
wird darauf hingewiesen, dass auf die Anbringung eines Deckels auch
ganz verzichtet werden kann, wenn die Zugänglichkeit des Lastaufnahmemittels
nicht stört.