AT392312B - Verstaerkungskonstruktion - Google Patents
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Description
AT 392 312 B
Die Erfindung bezieht sich auf eine Verstärkungskonstruktion zur Steigerung der Belastbarkeit einer veralteten Decke, unter der · gegebenenfalls unter Zwischenschaltung von Lastverteilungsbalken und/oder einer elastischen Ausgleichsschicht - Tragbalken angeordnet sind, die an ihren beiden Enden durch Auflager unterstützt sind, welche unmittelbar neben den die senkrechten Kräfte aufhehmenden Enden o. dgl. des Gebäudes angeordnet und auf Konsolen aufgesetzt sind, die - gegebenenfalls unter Zwischenschaltung jeweils einer Buchse - in Ausnehmungen in den Wänden o. dgl. eingieifen.
Bei Bauwerken kommt es oft vor, daß mit zunehmendem Alt» die Tragfähigkeit der horizontalen Bauwerksteile, z. B. Decken, wesentlich vermindert wird, während die Tragfähigkeit der Wände o. dgl. in etwa erhalten bleibt In solchen Fällen werden diese Bauten nicht abgerissen, sondern sie werden verstärkt Die Verstärkung erfolgt gewöhnlich derart, daß unter die zu verstärkende Konstruktion Konsolen eingebaut werden, durch die die Belastung auf die Wände und/oder Säulen und dadurch auf die Erde übertragen wird.
Bei einer Verstärkungskonstruktion der anfangs gegebenen Art (vgl. die HU-PS180 629) sind zur Übertragung der Lasten vom Tragbalken auf die Konsolen lediglich Längsträger und mit diesem unmittelbar zusammenwirkende Einlagestacke vorgesehen. Bei dieser Art der Auflagerung wird über die Konsole ein erhebliches Moment auf die Wand ausgeübt das nur dann übernommen werden kann, wenn der Konsolenteil innerhalb der Wand entsprechend belastet ist. Demzufolge sind die erwähnten Lösungen für die Verstärkung der obersten Decken meist nicht geeignet da hier mangels darüber befindlicher Wände die erforderliche Belastung nicht gegeben ist. Von Nachteil ist weiterhin, daß dadurch das verhältnismäßig große Moment ein bedeutender Konsolenquerschnitt erforderlich ist. Der betreffende Konsolenquerschnitt sowie der Platzbedarf der Höheneinstell-und Höhenregulierelemente, Buchsenanordnungen und Klebeschicht führen dazu, daß in die Wandung Aushöhungen von über 100 mm Durchmesser getrieben werden müssen, wobei die Schwierigkeiten bei der Durchführung selbstverständlich sind.
Es ist bereits ein Verfahren zur Unterfangung bestehenden Mauerwerkes bekannt. Dieses Verfahren wendet einen Träger an, der vor der Belastung durch das darüberliegende Mauawerk mit Hilfe von Spindeln, Pressen usw. nach unten durchgebogen wird, welche bei ihr» Betätigung den Träger nach unten durchbiegen und sich nach oben biegend das Mauerwerk abstützen. Es ist auch eine Einrichtung zum Verstärken der Tragfähigkeit eines in einem bestehenden Bauwerk eingebauten Trägers bekannt. Hier wird an einer Seite des Trägers eine Hilfsvorrichtung angewendet, die aus einem Druckstab und einem Zugglied besteht und an ihren Enden miteinander verbunden werden. Und schließlich sind ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Unterfangen ein» tragenden Gebäudewand bei nachträglichen Ausbruchsarbeiten bekannt, wobei temporäre Stützelemente eingebracht werden und im Einbaubereich vorgesehen werden.
Der vorliegenden Erfindung liegt jetzt die Aufgabe zugrunde, bei der eingangs erwähnten Verstärkungskonstruktion Maßnahmen zu treffen, daß eine örtliche Überbeanspruchung der Wand an den Kontaktstellen und bei den Konsolen bzw. mit den die Konsolen umschließenden Buchsen auch bei Konsolen üblich» Querschnittsabmessung vermieden wird. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch erfüllt, daß die Konsolen und die Endbereiche d» Tragbalken direkt od» indirekt über Hilfsbalken durch jeweils wenigstens ein längenverstellbares auf Zug beanspruchtes Regelorgan, z. B. Spannschraube, verbunden sind, das im Abstand von dem benachbarten Auflag» zur Tragbalkenmitte hin angeordnet ist, daß jedes Auflag» in an sich bekannt» Weise von einem Längsbalken und/od» regelbaren Einlagestücken oder von einem weiteren, auf Druck beanspruchten Regelorgan gebildet wird und daß die Konsolen, die Tragbalken und gegebenenfalls die Lastvcrteilungsbalken sowie die Hilfsbalken üb» die auf Tragkonstruktion zusammengespannt sind.
Die Verstärkungskonstruktion besteht aus mindestens zwei gegenüb»liegenden Konsolen, einem Tragbalken und mindestens vier Regelorganen, wobei maximal zwei von ihnen durch je einen Längsbalken mit regelbaren Einlagestücken ersetzt w»den können. Sie bildet damit eine statisch unbestimmte Konstruktion mit veränderlichem Trägheitsmoment
Die Konsolen wirken infolge der Kraft des Regelorgans wie ein Durchlaufträger mit beeinflußbarem Kraftspiel, so daß nur ein relativ klein» Konsolenquerschnitt und nur ein minimal» Materialbedarf erford»lich sind.
Die Erfindung wird durch Beispiele anhand der Zeichnungsfiguren näher erläutert. Es zeigen Fig. 1 eine Ausführung d» Verstärkungskonstruktion mit einem als Profilträger ausgebildeten Tragbalken und Fig. 2 die Verstärkungskonstruktion mit einem Fachwerktragbalken.
Die zu verstärkende Decke (1) ist mit den sie umgebenden Wänden (2) in den Figuren 1 und 2 im senkrechten Schnitt zu sehen. In der Wand (2) oder einem anderen senkrecht angeordneten Krafitübertragungsteil sind Ausnehmungen (3), in die die Konsolen (6) eingreifen durch maschinelles Bohren h»gestellL
Die Oberfläche der Ausnehmung (3) steht im allgemeinen direkt mit der Oberfläche der Konsole (6) in Kontakt. Eine rohrförmige Buchse (4) ist nur dann notwendig, wenn wegen der sehr schlechten Qualität der Wand (2) die Lastübertragunsfläche der Konsole (6) durch die Buchse (4) vergrößert werden muß. Die Oberfläche der Ausnehmung (3) steht dann mit der Oberfläche der Buchse (4) durch Reibung in Kontakt Eine Klebeschicht (5) wird nur in Ausnahmefällen angewendet Ein Beispiel ist dafür ein durch Kaminschächte geschwächter Wandabschnitt wobei im Hinblick auf die Porösität des Wandungsmaterials zwischen dem Kaminschacht und der Ausnehmung (3), um ein Durchdringen der Rauchgase zu verhindern, eine Klebeschicht vorgesehen wird. -2-
Claims (4)
- AT 392 312 B Zwischen den Konsolen (6) und den vollen Tragbalken (10) nach Fig. 1 sind längenverstellbare Regelorgane (104) eingesetzt, die z. B. Spannschrauben sein können. Die Regelorgane (104) können direkt an die Konsolen (6) und Tragbalken (10) angeschlossen werden, jedoch auch über Hilfsbalken (7) und (8). Die oberen Hilfsbalken (7) sind mit dem Tragbalken (10) und die unteren Hilfsbalken (8) mit der Konsole (6) verbunden. Außerdem sind Längsbalken (9) mit verstellbaren Einlagestücken (11) zur Abstützung des Tragbalkens (10) auf den Konsolen vorgesehen. Zwischen dem Tragbalken (10) und der Decke (1) sind Lastverteilungsbalken (12) und eine elastische Ausgleichsschicht (13) angeordnet. Der Tragbalken (10) wird über die regelbaren Einlagestücke (11) mit den Lastverteilungsbalken (12) und der Ausgleichsschicht (13) an die zu verstärkende Decke (1) angedrückt, wobei diese Funktion beim Fehlen der Längsbalken (9) durch zusätzliche Regelorgane (104) übernommen wird (nicht dargestellt). An die Verstärkungskonstruktion kann eine Scheindecke (14) angehängt werden. Nach Fig. 2 ist der als Profilträger ausgebildete Tragbalken (10) nach Fig. 1 durch einen Fachwerkträger ersetzt. Dieser Fachwerkträger (10) weist einen Obergurt (101) und einen Untergurt (102) sowie Gitterstäbe (103) auf. Das Regelorgan (104) kann an einer beliebigen Stelle der Teile (101, 102) angesetzt werden oder kann Gitterstäbe (103) ersetzen. Der Fachwerkträger (10) bietet eine günstige Möglichkeit zur Befestigung der Scheindecke (14) am Untergurt (102). Die Montage der Verstärkungskonstruktion beginnt mit dem Aufzeichnen und Ausbohren der Ausnehmungen (3). In die Ausnehmungen (3) werden - bei eventueller Verwendung der Buchse (4) und der Klebeschicht (5) -die Konsolen (6) eingebaut. Auf die Konsolen (6) werden die Hilfsbalken (7,8) und die Längsbalken (9) mit den regelbaren Einlagestücken (11) oder die sie ersetzenden Regelorgane (104) aufgesetzt. Dann werden die Tragbalken (10) und gegebenenfalls die Lastverteilungselemente (12) und die Ausgleichsschicht (13) angebracht. Danach werden die montierten Elemente über die regelbaren Einlagestücke (11) oder die sie ersetzenden Regelorgane (104) von unten an die untere Fläche der zu verstärkenden Decke (1) angedrückt. Daraufhin werden die weiteren Regelorgane (104) eingebaut und über sie eine Verbindung zwischen den Konsolen (6) und den Tragbalken (10) hergestellt. Damit oder mit der Montage der eventuell verwendeten Scheindecke (14) ist die Arbeit beendet. PATENTANSPRÜCHE 1. Verstärkungskonstruktion zur Steigerung der Belastbarkeit einer veralteten Decke, unter der - gegebenenfalls unter Zwischenschaltung von Lastverteilungsbalken und/oder einer elastischen Ausgleichsschicht - Tragbalken angeordnet sind, die an ihren beiden Enden durch Auflager unterstützt sind, welche unmittelbar neben den die senkrechten Kräfte aufhehmenden Enden od. dgl. des Gebäudes angeordnet und auf Konsolen aufgesetzt sind, die - gegebenenfalls unter Zwischenschaltung jeweils einer Buchse - in Ausnehmungen in den Wänden od. dgl. eingreifen, dadurch gekennzeichnet, daß die Konsolen (6) und die Endbereiche der Tragbalken (10) direkt oder indirekt über Hilfsbalken (7,8) durch jeweils wenigstens ein längenverstellbares auf Zug beanspruchtes Regelorgan (104), z. B. Spannschrauben, verbunden sind, das im Abstand von dem benachbarten Auflager zur Tragbalkenmitte hin angeordnet ist, daß jedes Auflager in an sich bekannter Weise von einem Längsbalken (9) und/oder regelbaren Einlagestücken oder von einem weiteren, auf Druck beanspruchten Regelorgan (104) gebildet wird und daß die Konsolen (6), die Tragbalken (10) und gegebenenfalls die Lastverteilungsbalken (12) sowie die Hilfsbalken (7,8) über die auf Zug beanspruchten Regelorgane (104) und die Auflager zu einer zusammenwiikenden Tragkonstruktion zusammengespannt sind.
- 2. Verstärkungskonstruktion nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die mit den Tragbalken (10) verbundenen, querliegenden oberen Hilfsbalken (7) und die mit den Konsolen (6) verbundenen querliegenden unteren Hilfsbalken (8) dann angeordnet sind, wenn die Konsolen (6) und die Tragbalken (10) nicht in einer gemeinsamen senkrechten Ebene liegen.
- 3. Verstärkungskonstruktion nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Tragbalken (10) als Profilträger ausgebildet sind und die Regelorgane (104) direkt oder über den oberen Hilfsbalken (7) an den unteren Flansch des Profilträgers angeschlossen sind. -3- 5 AT392 312B
- 4. Verstärkungskonstruktion nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Tragbalken (10) Fachwerkträger sind, und die Regelorgane (104) oder ein Teil von ihnen die Gitterstäbe des Fachwerkträgers bilden oder ersetzen. Hiezu 2 Blatt Zeichnungen -4-
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