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Die vorliegende Erfindung bezieht
sich auf ein Verfahren zum Betreiben einer Bogendruckmaschine, die
einen aus der Bogendruckmaschine entnehmbaren und danach wieder
in die Bogendruckmaschine einsetzbaren Bogenleitmodul und eine Maschinensteuerung
aufweist und bezieht sich weiterhin auf eine ebensolche Bogendruckmaschine
zur Durchführung
dieses Verfahrens.
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In der
DE 199 14 178 A1 ist eine
Bogendruckmaschine mit daraus zu Reinigungs- oder anderen Wartungszwecken
entnehmbaren Bogenleitmodulen beschrieben. Die Bogenleitmodule sind
neben einer Bogentransporttrommel angeordnet und dienen dazu, von
der Bogentransporttrommel transportierte Bedruckstoffbogen zu leiten.
Wenn die Bogenleitmodule nach ihrer Wartung wieder in die Bogendruckmaschine
eingesetzt werden, ist eine Fehlpositionierung der Bogenleitmodule
unbedingt zu vermeiden, weil infolge der Fehlpositionierung eines Bogenleitmoduls
die Gefahr einer Kollision zwischen dem betroffenen Bogenleitmodul
und der Bogentransporttrommel bestünde, sobald sich letztere zu drehen
beginnt. Eine solche Kollision könnte
zu schweren Maschinenschäden
führen.
Zwar ist den Bogenleitmodulen eine diese bei ihrer Installation führende Einrichtung
zugeordnet, mit deren Unterstützung
die Handhabung der Bogenleitmodule wesentlich sicherer als ohne
diese Einrichtung möglich ist,
jedoch wären
durch diese Einrichtung allein, d. h. ohne weitere Sicherheitsmaßnahmen,
Installationsfehler nicht absolut ausgeschlossen. Aus diesem Grunde
war es bislang bewährte
Praxis des Anmelders und Herstellers der in der genannten Offenlegungsschrift
beschriebenen Bogendruckmaschine, der auch der Anmelder vorliegender
Erfindung ist, die mit der De- und
Reinstallation der Bogenleitmodule verbundenen Wartungsarbeiten
im Auftrag der Druckerei von Monteuren durchführen zu lassen. Diese Monteure
des Herstellers sind eigens für
die De- und Reinstallationsarbeiten geschult und darin sehr routiniert.
Seitens der Druckereien besteht jedoch seit langem der Wunsch, solche
Wartungsarbeiten durch eigenes Bedienungspersonal durchführen lassen
zu können.
Da das druckereieigene Bedienungspersonal, auch wenn es für die erforderlichen
Installationsarbeiten geschult würde,
nicht die Routine der Monteure erlangen kann, welche die Wartungsarbeiten
in verschiedenen Druckereien und somit viel häufiger durchführen, als
es das Bedienungspersonal einer einzelnen Druckerei tun würde, hat
der genannte Anmelder und Hersteller es bislang vorgezogen, als
Sicherheitsmaßnahme
nur eigene Monteure und nicht das Bedienungspersonal für die mit
der Entnahme und dem Einsetzen der Bogenleitmodule verbundenen Wartungsarbeiten
zu autorisieren. Auf diese Weise war zwar eine hinreichende Installationssicherheit
gegeben, konnte jedoch dem Wunsch der Druckereien nicht entsprochen
werden, die Wartungsarbeiten in die eigene Hand zu nehmen.
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Deshalb liegt der Erfindung die Aufgabe
zugrunde, ein Verfahren zum Betreiben einer Bogendruckmaschine anzugeben,
welches eine gefahrlose Wartung des Bogenleitmoduls durch Druckerei-Bedienungspersonal
ermöglicht,
und eine zur Durchführung
dieses Verfahrens geeignete Bogendruckrmaschine zu schaffen.
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Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren
mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und durch eine Bogendruckmaschine
mit den Merkmalen des Anspruchs 12 gelöst.
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Das erfindungsgemäße Verfahren zum Betreiben
einer Bogendruckmaschine, die einen aus der Bogendruckmaschine entnehmbaren
und danach wieder in die Bogendruckmaschine einsetzbaren Bogenleitmodul
und eine Maschinensteuerung aufweist, ist dadurch gekennzeichnet,
dass durch die Maschinensteuerung eine Lageüberwachung des Bogenleitmoduls
bezüglich
seiner korrekten Betriebsposition durchgeführt wird und dass durch die Maschinensteuerung
in Abhängigkeit
von Ergebnissen der Lageüberwachung
die Bogendruckmaschine in einem ersten Bedienungsmodus gehalten
wird, wenn sich das Bogenleitmodul in der korrekten Betriebsposition
befindet, und in einem zweiten Bedienungsmodus mit mindestens einer
gegenüber
dem ersten Bedienungsmodus eingeschränkten Bedienungsfunktion gehalten
wird, wenn sich das Bogenleitmodul außerhalb der korrekten Betriebsposition befindet.
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Die erfindungsgemäße Bogendruckmaschine, die
einen aus der Bogendruckmaschine entnehmbaren und danach wieder
in die Bogendruckmaschine einsetzbaren Bogenleitmodul und eine Maschinensteuerung
aufweist und zur Durchführung des
erfindungsgemäßen Verfahrens
ausgebildet ist, zeichnet sich dadurch aus, dass die Maschinensteuerung
derart mit dem Bogenleitmodul steuerungstechnisch gekoppelt ist,
dass durch die Maschinensteuerung eine Lageüberwachung des Bogenleitmoduls
bezüglich
seiner korrekten Betriebsposition erfolgt und durch die Maschinensteuerung
in Abhängigkeit
von Ergebnissen der Lageüberwachung
die Bogendruckmaschine in einem ersten Bedienungsmodus gehalten
wird, wenn sich das Bogenleitmodul in der korrekten Betriebsposition
befindet, und in einem zweiten Bedienungsmodus gehalten wird, wenn sich
das Bogenleitmodul außerhalb
der korrekten Betriebsposition befindet, und dass die Maschinensteuerung
derart ausgebildet ist, dass der zweite Bedienungsmodus gegenüber dem
ersten Bedienungsmodus bezüglich
mindestens einer Bedienungsfunktion eingeschränkt ist.
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Durch die Erfindung werden bei der
halbautomatischen oder vorzugsweise manuellen Wieder-Installation
des Bogenleitmoduls eventuell auftretende Positionierungsfehler
von der Maschinensteuerung detektiert. Beispielsweise erkennt es
die Maschinensteuerung, wenn das Bedienungspersonal das Bogenleitmodul
nicht in eine zum Halten des Bogenleitmoduls in der Betriebsposition
vorgesehene Halteeinrichtung eingerastet hat. Liegt ein solcher Störfall vor,
dann schränkt
die Maschinensteuerung automatisch die Bedienungsmöglichkeiten
der Bogendruckmaschine und somit deren Funktionalität solange
ein, bis der Störfall
behoben ist und das Bogenleitmodul in seiner korrekten Betriebsposition sitzt.
Durch diese Einschränkung
der Bedienungsmöglichkeiten
werden Fehlbedienungen, die ansonsten zu Maschinenschäden führen würden, zwangsweise
ausgeschlossen. Aufgrunddessen ist es nunmehr verantwortbar, die
Wartung und Reinigung des Bogenleitmoduls der Druckerei selbst zu überlassen.
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Gemäß der vorliegenden Erfindung
wird durch die Maschinensteuerung, welche elektrischer oder elektronischer
Bauart sein kann, bei eingeschalteter Bogendruckmaschine fortlaufend
kontrolliert, ob sich das Bogenleitmodul in seiner für den Druckbetrieb erforderlichen
Betriebsposition befindet oder nicht. Ist ersteres der Fall, dann
schaltet die Maschinensteuerung automatisch in den ersten Bedienungsmodus
um oder behält
sie letzteren bei, falls sie sich schon in ihm befindet. Anderenfalls,
wenn die Maschinensteuerung zu einem bestimmten Zeitpunkt sensorisch
oder schaltungstechnisch bedingt erkennt, dass sich das Bogenleitmodul
noch nicht oder nicht mehr in der erforderlichen Betriebsposition
befindet, dann schaltet die Maschinensteuerung automatisch in den
zweiten Bedienungsmodus um oder behält sie den zweiten Bedienungsmodus
bei, falls sie ihn zu diesem Zeitpunkt bereits innehat. Die Einschränkung der
Bedienungsfunktion oder Bedienungsfunktionen des zweiten gegenüber dem
ersten Bedienungsmodus kann nur lokal begrenzt oder in lokal unterschiedlich
starkem Maße
erfolgen. Der Umfang der Einschränkung
kann von der Nähe
oder räumlichen
Zuordnung einer Bedienungsstelle, welche von der Einschränkung betroffen
ist, zu dem potenziellen Gefahrenbereich, also hier der unmittelbaren
Umgebung des Bogenleitmoduls, abhängen. Beispielsweise kann die
Maschinensteuerung dem Bedienungspersonal an einer ersten Bedienungsstelle, die
näher an
dem Bogenleitmodul liegt oder von welcher aus die Umgebung des Bogenleitmoduls
und gegebenenfalls letzteres selbst besser zu sehen ist als von
einer zweiten Bedienungsstelle, im zweiten Bedienungsmodus mehr
Bedienungsmöglichkeiten einräumen als
an der zweiten Bedienungsstelle. Im ersten Bedienungsmodus können sämtliche
Bedienungsmöglichkeiten
der zweiten Bedienungsstelle wieder uneingeschränkt für das Bedienungspersonal verfügbar sein,
so dass im ersten Bedienungsmodus von der Maschinensteuerung an
den beiden Bedienungsstellen zueinander gleiche Bedienungsmöglichkeiten
freigegeben sind.
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Die erfindungsgemäße Bogendruckmaschine ist vorzugsweise
eine Rotationsdruckmaschine und ist dazu ausgebildet, die in ihr
zu verarbeitenden Bedruckstoffbogen nach dem Offset-Druckprinzip
zu bedrucken und/oder nach dem Flexo-Druckprinzip zu bedrucken oder zu lackieren.
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Nachfolgend werden in den Unteransprüchen genannte
Weiterbildungen der Erfindung im Einzelnen kurz erläutert:
Bei
einer Weiterbildung sind ein erstes Bedienungsfeld und ein zweites
Bedienungsfeld der Bogendruckmaschine in einem solchen Abstand zueinander
und relativ zu der Betriebsposition des Bogenleitmoduls angeordnet,
dass das Bedienungspersonal die unmittelbare Umgebung des Bogenleitmoduls
in der Betriebsposition und gegebenenfalls das Bogenleitmodul selbst
von dem ersten Bedienungsfeld aus besser als von dem zweiten Bedienungsfeld
aus beobachten kann. Das erste Bedienungsfeld liegt näher an der
Betriebsposition und/oder die Sicht auf die Betriebsposition ist
von dem ersten Bedienungsfeld aus freier als von dem zweiten Bedienungsfeld
aus. Das Bedienungspersonal kann also von dem ersten Bedienungsfeld
aus besser kontrollieren, ob sich das Bogenleitmodul in der Betriebsposition
befindet oder nicht, und was in der Umgebung der Betriebsposition passiert,
z. B. wie sich dort eine Bogentransporteinrichtung, der das Bogenleitmodul
zugeordnet ist, bewegt. Die Maschinensteuerung ist derart mit den
Bedienungsfeldern steuerungstechnisch verbunden, dass in dem ersten
Bedienungsmodus von der Maschinensteuerung beide Bedienungsfelder
aktiviert gehalten werden und dass in dem zweiten Bedienungsmodus
von der Maschinensteuerung das zweite Bedienungsfeld zumindest teilweise
deaktiviert gehalten wird. In dem zweiten Bedienungsmodus ist also
zumindest ein Bedienungselement des zweiten Bedienungsfeldes von
der Maschinensteuerung wirkungslos geschaltet, so dass infolge einer
versehentlichen Betätigung
dieses vorübergehend
stillgelegten Bedienungselements durch das Bedienungspersonal keinerlei
Reaktion der Bogendruckmaschine ausgelöst werden kann. Vorzugsweise
sind in dem zweiten Bedienungsmodus durch die Maschinensteuerung mehrere
oder sämtliche
Bedienungselemente des zweiten Bedienungsfeldes in den wirkungslosen
Status versetzt. Die Bedienungsfelder können Bildschirmtastaturen (Touch-Screen)
oder vorzugsweise Druckknopftastaturen sein. Anstelle der Bedienungsfelder
kann auch jeweils ein einziges, multifunktionales Bedienungselement,
wie z. B. ein Joystick, vorgesehen sein. Eines der Bedienungsfelder
kann ein zentrales und das andere Bedienungsfeld ein dezentrales
Bedienungsfeld sein. In diesem Fall ist vorzugsweise das erste Bedienungsfeld
dezentral und das zweite Bedienungsfeld zentral. Das zentrale Bedienungsfeld
kann ein der Bogendruckmaschine zu ihrer Steuerung zugeordnetes
Haupt-Schaltpult oder eine am Ausleger der Bogendruckmaschine angeordnete
Schalttafel sein. Das dezentrale Bedienungsfeld kann eines jener
Bedienungsfelder sein, von denen jeweils eines an jedem Druckwerk
der Bogendruckmaschine angeordnet ist. Vorzugsweise handelt es sich
bei dem ersten und zweiten Bedienungsfeld um dezentrale Bedienungsfelder,
die an verschiedenen Druckwerken der Bogendruckmaschine angeordnet
sind. Beispielsweise kann das erste Bedienungsfeld als eine an einem
ersten Druckwerk angeordnete, erste Bedienungstastatur und das zweite
Bedienungsfeld als eine an einem zweiten Druckwerk angeordnete,
zweite Bedienungstastatur ausgebildet sein. Die Bedienungselemente
eines jeden der Bedienungsfelder, z. B. die Druckknöpfe einer
Bedienungstastatur, können
zwar, müssen
jedoch nicht unbedingt dicht beieinander und in einem gleichmäßigen Raster
angeordnet sein. Diese Bedienungselemente können z. B. in unterschiedlichen
Abständen
zueinander an einer Druckwerkswand verstreut angeordnet sein.
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Gemäß einer weiteren Weiterbildung
ist die Maschinensteuerung derart beschaffen, z. B. programmiert
oder schaltungstechnisch aufgebaut, dass sie in dem zweiten Bedienungsmodus
eine größere Anzahl
an Bedienungsfunktionen des zweiten Bedienungsfeldes als des ersten
Bedienungsfeldes deaktiviert hält.
Beispielsweise kann es vorgesehen sein, dass die Maschinensteuerung
in dem zweiten Bedienungsmodus nur eine von mehreren vorhandenen Bedienungsfunktionen
des ersten Bedienungsfeldes aktiv hält und gleichzeitig das zweite
Bedienungsfeld komplett deaktiviert hält, so dass überhaupt
keine der vorhandenen Bedienungsfunktionen des zweiten Bedienungsfeldes
mehr durch das Bedienpersonal ausgelöst werden kann. Im Falle, dass
anstelle des ersten Bedienungsfeldes nur ein einziges, erstes Bedienungselement
und anstelle des zweiten Bedienungsfeldes ein einziges, zweites
Bedienungselement angeordnet wäre,
würden
von der Maschinensteuerung im ersten Bedienungsmodus beide genannten
Bedienungselemente aktiviert gehalten werden und würde im zweiten
Bedienungsmodus das erste Bedienungselement aktiviert und das zweite
Bedienungselement deaktiviert gehalten werden. Selbiges gilt im übertragenen
Sinne auch für
den einen Fall, dass anstelle des ersten Bedienungsfeldes ein einziges
Bedienungselement angeordnet ist und das zweite Bedienungsfeld mit
seinen mehreren Bedienungselementen vorhanden ist, und für den anderen
Fall, dass anstelle des zweiten Bedienungsfeldes ein einziges Bedienungselement
angeordnet ist und das erste Bedienungsfeld mit seinen mehreren
Bedienungselementen vorhanden ist.
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Gemäß einer weiteren Weiterbildung
ist es vorgesehen, dass von der Maschinensteuerung in dem zweiten
Bedienungsmodus eine "Tast-Betrieb" und auch "Tipp-Betrieb" (englisch: inching
mode) genannte Bedienungsfunktion an dem ersten Bedienungsfeld bzw.
-element aktiviert und an dem zweiten Bedienungsfeld bzw. -element
deaktiviert gehalten wird. Mittels der Bedienungsfunktion "Tipp-Betrieb" kann das Bedienpersonal
einen schrittweisen Vorschub eines die Druckwerke und eine Bogentransporteinrichtung,
der das Bogenleitmodul zugeordnet ist, antreibenden Motors, des
sogenannten Hauptantriebsmotors der Bogendruckmaschine, oder mehrerer
solcher Motoren, die miteinander im Parallelbetrieb arbeiten, beim
Einrichten oder Warten der Bogendruckmaschine bewirken. Jede vom
Bedienpersonal durch ein Antippen des entsprechenden Bedienelementes
bewirkte Auslösung
der Bedienungsfunktion "Tipp-Betrieb" hat zur Folge, dass
der Motor bzw. jeder der Motoren eine in der Maschinensteuerung
definierte Drehung langsam ausführt,
deren Drehwinkel (Schrittweite) vergleichsweise kurz ist und von
der Maschinensteuerung begrenzt wird. Auch die von dem Motor oder
den Motoren angetriebene Bogentransporteinrichtung bewegt sich infolge eines
jeden einmaligen Auslösens
der Bedienungsfunktion "Tipp-Betrieb" nur über einen
vergleichsweise kurzen, begrenzten Umlauf- oder Drehwinkel hinweg.
Um die Bogentransporteinrichtung in eine für die Wartungs- oder Einrichtearbeiten
erforderliche Phasenlage zu verstellen, kann manchmal ein mehrmalig
nacheinander erfolgendes Auslösen
der Bedienungsfunktion "Tipp-Betrieb", d. h. mehrere Vorschub-Schritte,
erforderlich sein. Die Bedienungsfunktion "Tipp-Betrieb" kann zwei Teilfunktionen, nämlich "Vorwärts-Tippen" und "Rückwärts-Tippen", umfassen, welche wahlweise durch das
Bedienpersonal aufgerufen werden können und mittels denen sich
die Bogentransporteinrichtung in zwei zueinander entgegengesetzte
Vorschubrichtungen (Umlauf- bzw. Drehrichtungen) bewegen lässt. Für die zwei Teilfunktionen
können
zwei verschiedene Bedienungselemente, die der Bedienungsfunktion "Tipp-Betrieb" zugeordnet sind,
vorgesehen sein. Beispielsweise kann die Bogentransporteinrichtung eine
Bogentransporttrommel sein und kann für die Teilfunktion "Vorwärts-Tippen" ein erster Druckknopf und
für die
Teilfunktion "Rückwärts-Tippen" ein zweiter Druckknopf
in dem entsprechenden Bedienungsfeld vorgesehen sein. Im zuletzt
gegebenen Beispiel kann das Bedienpersonal durch ein jedes Drücken des
ersten Druckknopfes den Motor oder die Motoren und damit die Bogentransporttrommel
um einen wenige Grad betragenden (positiven) Drehwinkel im Uhrzeigersinn
bewegen und durch das Drücken
des zweiten Druckknopfes, z. B. zum Zwecke einer Korrektur der Trommelausrichtung,
um einen ebenfalls nur wenige Grad betragenden (negativen) Drehwinkel
entgegen dem Uhrzeigersinn bewegen. Die angesprochene Bogentransporteinrichtung
kann nicht nur eine Bogentransporttrommel sondern stattdessen auch
ein im Druckbetrieb umlaufender Kettenförderer, z. B. eine Kettengreiferauslage,
der Bogendruckmaschine sein.
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Die nächste Weiterbildung beinhaltet,
dass eine Schutzabdeckung der Bogendruckmaschine in eine Verschlussposition
verstellbar gelagert ist, in welcher die Schutzabdeckung eine Maschinenöffnung der
Bogendruckmaschine verschließt.
Durch diese Maschinenöffnung
hindurch kann das Bogenleitmodul aus der Bogendruckmaschine entnommen werden,
wenn sich die Schutzabdeckung in einer Position "offen" befindet, in der die Schutzabdeckung die
Maschinenöffnung
nicht mehr verschließt.
Gemäß der an
dieser Stelle erläuterten
Weiterbildung ist die Maschinensteuerung mit der Schutzabdeckung derart
steuerungstechnisch verbunden, dass durch die Maschinensteuerung
eine Lageüberwachung
der Schutzabdeckung erfolgt und die Bogendruckmaschine von der Maschinensteuerung
automatisch in den zweiten Bedienungsmodus umgeschaltet wird, sobald
die Lageüberwachung
der Schutzabdeckung zum Ergebnis hat, dass sich die Schutzabdeckung außerhalb
der Verschlussposition befindet. Das Öffnen der Maschinenöffnung zieht
also zwangsläufig nach
sich, dass die Maschinensteuerung aus dem ersten in den zweiten
Bedienungsmodus umschaltet. Infolgedessen kann der Bediener bei
von der Maschinenöffnung
weg verstellter Schutzabdeckung nicht mehr jede jener Bedienungsfunktionen
abrufen, die ansonsten abrufbereit sind, wenn die Schutzabdeckung
im ersten Bedienungsmodus zur Maschinenöffnung hin verstellt und in
ihrer Verschlussposition ist. Die Schutzabdeckung ist vorzugsweise
als eine schwenkbar gelagerte Schutzklappe ausgebildet und die Maschinenöffnung erstreckt
sich vorzugsweise über
einer Bogentransporttrommel und im Wesentlichen in der Horizontalebene.
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Eine weitere Weiterbildung zeichnet
sich dadurch aus, dass die Maschinensteuerung über eine der Lageüberwachung
des Bogenleitmoduls dienende Elektrokupplung steuerungstechnisch
mit dem Bogenleitmodul verbunden ist und dass die Elektrokupplung aus
einem ersten Kupplungselement und einem damit kompatiblen, zweiten
Kupplungselement zusammensetzbar ist. Gemäß der hier beschriebenen Weiterbildung
weist das erste Kupplungselement einen ersten Elektrokontakt und
einen zweiten Elektrokontakt auf und weist das zweite Kupplungselement
einen dritten Elektrokontakt und einen vierten Elektrokontakt auf,
wobei an den ersten Elektrokontakt eine erste Signalleitung und
an den zweiten Elektrokontakt eine zweite Signalleitung angeschlossen
ist. Wenn die beiden Kupplungselemente zusammengefügt bzw.
-gesteckt sind, befindet sich der erste Elektrokontakt in stromleitender
Anlage am dritten Elektrokontakt und der zweite Elektrokontakt in
stromleitender Anlage am vierten Elektrokontakt. Also bilden der
erste und dritte Elektrokontakt zusammen ein erstes Elektrokontakt-Paar
und der zweite und vierte Elektrokontakt zusammen ein zweites Elektrokontakt-Paar.
Falls das erste Kupplungselement eine männliche Kupplungshälfte (Stecker)
und das zweite Kupplungselement eine weibliche Kupplungshälfte (Steckdose
bzw. -fassung) ist, dann sind der erste und zweite Elektrokontakt
Steckstifte und der dritte und vierte Elektrokontakt Steckhülsen. Die
Elektrokupplung, welche somit ein vielpoliger Steckverbinder ist,
umfasst außer
den genannten noch mindestens ein weiteres solches Elektrokontakt-Paar
oder vorzugsweise mehrere weitere Elektrokontakt-Paare. Es ist der
hier beschriebenen Weiterbildung eigen, dass das zweite Kupplungselement
an dem Bogenleitmodul angebracht ist und zusammen mit dem Bogenleitmodul
bei voneinander losgelösten
Kupplungselementen aus der Bogendruckmaschine entnommen wird, während das
erste Kupplungselement mit seinen Signalleitungen dabei in der Bogendruckmaschine
verbleibt. Die Signalleitungen dienen zur steuerungstechnischen
Anbindung des ersten Kupplungselements an die Maschinensteuerung.
Außerdem
ist es für
die hier beschriebene Weiterbildung wesentlich, dass das zweite Kupplungselement
eine den dritten Elektrokontakt dauernd mit dem vierten Elektrokontakt
verbindende, stromleitende Kurzschluss- bzw. Verbindungsbrücke aufweist.
Diese Verbindungsbrücke
kann z. B. ein mit seinem einen Ende an den dritten Elektrokontakt
und mit seinem anderen Ende an den vierten Elektrokontakt angeklemmter
Draht sein. Ebenso ist es möglich, dass
der dritte Elektrokontakt, die Verbindungsbrücke und der vierte Elektrokontakt
aus ein und demselben Stück
gefertigt sind und ein einziges, z. B. U-förmiges Bauteil bilden. Bei
miteinander gekuppelten Kupplungselementen wird die erste Signalleitung über die
Verbindungsbrücke
mit der zweiten Signalleitung kurzgeschlossen, so dass ein elektrischer Strom,
welcher der Maschinensteuerung die Anwesenheit des Bogenleitmoduls
in seiner Betriebsposition signalisiert, aus der ersten Signalleitung
durch die Verbindungsbrücke
in die zweite Signalleitung fließt. Ist die Anwesenheit des
Bogenleitmoduls in seiner Betriebsposition nicht gegeben, z. B.
weil das Bogenleitmodul aus der Bogendruckmaschine entnommen ist
oder weil das Bogenleitmodul nicht korrekt in der Bogendruckmaschine
installiert ist, dann sind die Kupplungselemente nicht oder nicht
vollständig
miteinander gekuppelt, wobei die stromleitende Anlage des ersten
Elektrokontakts am dritten und/oder des zweiten am vierten Elektrokontakt
aufgehoben ist, so dass der Stromfluss aus der ersten Signalleitung über die
Verbindungsbrücke
in die zweite Signalleitung innerhalb der Elektrokupplung unterbrochen
ist und die Maschinensteuerung daran erkennt, dass sich das Bogenleitmodul
nicht in der korrekten Betriebsposition befindet.
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Entsprechend einer weiteren Weiterbildung ist
das Bogenleitmodul im Wesentlichen unterhalb einer Bogentransporttrommel
angeordnet und ist das Bogenleitmodul derart gekrümmt ausgebildet,
dass es sich im Wesentlichen äquidistant
zu einer Umfangslinie oder einem Greiferflugkreis der Bogentransporttrommel
längserstreckt.
Das der Bogentransporttrommel in ihrer unmittelbaren Nachbarschaft
zugeordnete Bogenleitmodul dient dazu, die mittels der Bogentransporttrommel
transportierten Bedruckstoffbogen während ihres Transportes zu
leiten und kann sich, jedoch nur zum geringen Teil und somit im
unwesentlichen Maße,
in den Bereich eines der beiden oberen Quadranten der Bogentransporttrommel
hinein erstrecken. Auf jeden Fall befindet sich der überwiegende
Teil des Bogenleitmoduls unterhalb der Bogentransporttrommel. Der
in Bogentransportrichtung gesehen vordere und/oder hintere randnahe
Bereich des Bogenleitmoduls kann von der Bogentransporttrommel weg
gekrümmt
sein. Auf diese Weise können
die sogenannte Bogeneinlaufzone des Bogenleitmoduls am hinteren
Rand und/oder die sogenannte Bogenauslaufzone am vorderen Rand sanft
S-förmig
geschwungen gestaltet sein. Eine zwischen der Einlaufzone und der
Auslaufzone liegende Führungszone
des Bogenleitmoduls, welche wesentlich größer als die beiden genannten
Randzonen ist, verläuft
auf jeden Fall konzentrisch mit der Umfangslinie bzw. dem Greiferflugkreis
der Bogentransporttrommel.
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Die Bogendruckmaschine kann gemäß einer Weiterbildung
auf zueinander gleicher Höhe
gelagerte Gegendruckzylinder und die bereits mehrfach erwähnte Bogentransporttrommel
umfassen, wobei diese Bogentransporttrommel relativ zu den Gegendruckzylindern
vertikal versetzt gelagert ist. Die Mittel- und Drehachse der zwischen
den Gegendruckzylindern gelagerte Bogentransporttrommel befindet sich
vorzugsweise auf einem niedrigeren Höhenniveau als die Mittel- und
Drehachsen der Gegendruckzylinder. Die Bogentransporttrommel kann
eine von mehreren, vorzugsweise mehrfachgroßen (doppelgroß etc.)
Bogentransporttrommeln der Bogendruckmaschine sein, die in Bogentransportrichtung
gesehen mit den Gegendruckzylindern im Wechsel derart angeordnet
sind, dass auf jeden der Gegendruckzylinder eine der Bogentransporttrommeln
unmittelbar folgt und dass eine Horizontale, auf der die Mittelpunkte
bzw. -achsen der Bogentransporttrommel liegen, tiefer liegt, als
eine Horizontale, auf der die Mittelpunkte bzw. -achsen der Gegendruckzylinder
liegen, und dass eine gemeinsame Mittelpunkts-Verbindungszentrale, auf der die Mittelpunkte
der genannten Bogentransporttrommeln und Gegendruckzylinder liegen,
aufgrund der Mittelpunktspositionen zick-zack-förmig verläuft.
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Gemäß einer weiteren Weiterbildung
hat die Bogentransporttrommel ein längliches und somit wesentlich
von der Kreisform abweichendes Trommelprofil. Dieses Trommelprofil
kann im Wesentlichen oval oder im Wesentlichen rhombisch sein. Diese Weiterbildung
schließt
auch eine solche Bogentransporttrommel mit ein, bei welcher das
Trommelprofil nur in einer bestimmten Profileinstellung von der Kreisform
wesentlich abweicht. Eine solche Bogentransporttrommel kann auch
als Vario-Trommel bezeichnet werden und hat ein variables Trommelprofil, das
z. B. für
den Papierbogen-Transport im Wesentlichen kreisförmig eingestellt und für den Kartonbogen-Transport
wesentlich von der Kreisform abweichend und z. B. oval eingestellt
werden kann.
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Eine weitere hier zu erwähnende Weiterbildung
hat zum Inhalt, dass das Bogenleitmodul Blasluft- und/oder Saugluftdüsen und
mindestens einen Lüfter
(Ventilator) zur Versorgung dieser Düsen mit der Blasluft und/oder
Saugluft umfasst.
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Weitere verfahrenstechnisch und konstruktiv vorteilhafte
Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung eines Ausführungsbeispiels
und der dazugehörigen
Zeichnung.
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In dieser zeigt:
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1 eine
Bogendruckmaschine,
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2 eine
Bogenleiteinrichtung der Bogendruckmaschine,
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3 eine
Steuerungsstruktur der Bogendruckmaschine, und
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4 eine
Elektrokupplung der Steuerungsstruktur zur Lageüberwachung der Bogenleiteinrichtung.
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1 zeigt
eine Bogendruckmaschine 1 mit in Reihe angeordneten Druckwerken 2a, 2b,
die jeweils einen Gegendruckzylinder 6a bzw. 6b umfassen.
Mit den Gegendruckzylindern 6a, 6b im Wechsel angeordnet
sind eine erste Bogentransporttrommel 7, eine zweite Bogentransporttrommel 8 und
eine dritte Bogentransporttrommel 9. Jede der Bogentransporttrommel 7, 8, 9 weist
ein erstes Greifersystem 10 und dazu diametral angeordnet
ein zweites Greifersystem 11 zum Halten in der Bogendruckmaschine 1 zu
bedruckender Bogen auf. Die Greifersysteme 10, 11 bewegen
sich entlang eines Greiferflugkreises 12, wenn sich die
entsprechende Bogentransporttrommel 7, 8 bzw. 9 dreht.
Das Trommelprofil jeder Bogentransporttrommel 7, 8, 9 erstreckt
sich zwischen den Greifersystemen 10, 11 entlang
einer Trommelprofil-Längsachse 13 von
dem Greiferflugkreis 12 zurückgezogen, so dass beiderseits
des Trommelprofils je ein im Wesentlichen sichelförmiger Freiraum 16 zwischen
der entsprechenden Bogentransporttrommel und deren Greiferflugkreis 12 vorhanden
ist.
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Eine Zylinder-Verbindungszentrale 14,
auf der die Gegendruckzylinder 6a, 6b mit ihren
Mittelpunkten liegen, verläuft
oberhalb einer Trommel-Verbindungszentrale 15 der Bogentransporttrommeln 7, 8, 9.
Die Bogentransporttrommel 7, 8, 9 sind
bezüglich
ihrer Drehwinkelstellungen immer so zueinander versetzt ausgerichtet,
dass zwischen zwei aufeinander folgenden Bogentransporttrommeln 7, 8 oder 8, 9 eine
bestimmte Drehwinkeldifferenz besteht, wobei die in Bogentransportrichtung
nachgeordnete Bogentransporttrommel der vorgeordneten bezüglich der eingenommenen
Drehwinkelstellung voreilt. Zwischen Trommel-Drehwinkeln α und β der Bogentransporttrommeln 8, 9 besteht
bezüglich
Winkelbetrag und -vorzeichen dieselbe Drehwinkeldifferenz wie zwischen
Trommel-Drehwinkeln β und γ der Bogentransporttrommeln 7, 8.
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Oberhalb jeder Bogentransporttrommel 7, 8, 9 befindet
sich jeweils eine Maschinenöffnung 18 und zu
deren Verschließen
eine Schutzabdeckung 17. Der Schutzabdeckung 17 ist
ein Sensor 19, z. B. ein elektrischer Taster, zugeordnet,
der überwacht,
ob die Schutzabdeckung 17 ordnungsgemäß geschlossen ist oder nicht.
Unterhalb jeder Bogentransporttrommel 7, 8, 9 befindet
sich jeweils eine Bogenleiteinrichtung 24 mit einem ersten
Bogenleitmodul 25 und einem zweiten Bogenleitmodul 26.
Ein erstes Bedienungsfeld 20, ein zweites Bedienungsfeld 21,
ein drittes Bedienungsfeld 22 und ein viertes Bedienungsfeld 23 befinden
sich jeweils an einem anderen Druckwerk.
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Das Bedienungspersonal kann während einer
bei geöffneter
Schutzabdeckung 17 vom ersten Bedienungsfeld 20 aus
und über
letzteres erfolgenden Bedienung der Bogendruckmaschine 1 durch
die Maschinenöffnung 18 hindurch
die erste Bogentransporttrommel 7 und die Bogenleiteinrichtung 24 viel besser
sehen und überwachen,
als dies bei einer von dem zweiten, dritten oder vierten Bedienungsfeld
aus erfolgenden Bedienung möglich
wäre.
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2 zeigt,
dass die Bogenleiteinrichtung 24 eine Installationseinrichtung 29 umfasst,
welche beim Wiedereinsetzen der Bogenleitmodule 25, 26 diese
in deren korrekte Betriebspositionen führt und danach in letzteren
hält. Außerdem ist
dargestellt, dass jedes der Bogenleitmodule 25, 26 eine
Düsenfläche 28 mit
Düsen 41 und
einen Lüfter 27 zur
Versorgung der Düsen 41 mit
Saug- und/oder Blasluft aufweist. Jeder Lüfter 27 ist unterhalb
der Düsenfläche 28 an
seinem jeweiligen Bogenleitmodul 25 bzw. 26 angebracht und
wird zusammen mit diesem Bogenleitmodul, dessen Bestandteil der
Lüfter
ist, aus der Bogendruckmaschine 1 zeitweilig entnommen,
z. B. wenn die Düsenfläche 28 außerhalb
der Bogendruckmaschine 1 von Verschmutzungen durch abgeschmierte
Druckfarbe und Papierstaub befreit werden soll. Den Bogenleitmodulen 25, 26 ist
jeweils eine Elektrokupplung 30 zugeordnet.
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4 zeigt
beispielhaft, dass die dem ersten Bogenleitmodul 25 zugeordnete
Elektrokupplung 30 aus einem ersten Kupplungselement 31 und
einem zweiten Kupplungselement 32 besteht. Das erste Kupplungselement 31 weist
einen ersten Elektrokontakt 33 und einen zweiten Elektrokontakt 34 auf
und ist dauerhaft an der Installationseinrichtung 29, also maschinenfest,
angebracht. An dem ersten Elektrokontakt 33 ist eine erste
Signalleitung 37 und an dem zweiten Elektrokontakt 34 eine
zweite Signalleitung 38 angeschlossen. Das zweite Kupplungselement 32 weist
einen dritten Elektrokontakt 35 und einen vierten Elektrokontakt 36 und
eine den dritten mit dem vierten Elektrokontakt verbindende Verbindungsbrücke 39 auf.
Das zweite Kupplungselement 32 ist dauerhaft an dem ersten
Bogenleitmodul 25 angebracht.
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3 zeigt,
dass die Bedienungsfelder 20, 21, 22, 23,
der Sensor 19, ein die Bogentransporttrommel 7, 8, 9 rotativ
antreibender Hauptantriebsmotor 40 und über die Signalleitungen 37, 38 das
erste Kupplungselement 31 an eine Maschinensteuerung 42 angeschlossen
sind.
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Die elektrische Absicherung der der
ersten Bogentransporttrommel 7 zugeordneten Bogenleitmodule 25, 26 und
der den anderen beiden Bogentransporttrommeln 8, 9 zugeordneten
Bogenleitmodule wird am Beispiel des ersten Bogenleitmoduls 25 nachfolgend
erläutert.
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Die elektrische Absicherung erfolgt,
indem die Maschinensteuerung 42 mittels der Elektrokupplung 30 die
Lage des ersten Bogenleitmoduls 25 abfragt. Bei nichtbestimmungsgemäßer Lage
des ersten Bogenleitmoduls 25 sind zwangsläufig die
Kupplungselemente 31, 32 zumindest teilweise voneinander
gelöst,
so dass die einander zugeordneten Elektrokontakte 33, 35 und/oder
die einander zugeordneten Elektrokontakte
34, 36 voneinander
gelöst
sind und infolgedessen zwischen den Signalleitungen 37, 38 der
Stromfluss in der Elektrokupplung 30 unterbrochen ist.
Diese Unterbrechung des Stromflusses ist ein Signal, das von der
Maschinensteuerung 42 anzeigt, dass sich das erste Bogenleitmodul 25 außerhalb
seiner bestimmungsgemäßen und
für den Druckbetrieb
erforderlichen Betriebsposition befindet. Diese Signalinterpretation
führt dazu,
dass die Maschinensteuerung 42 die Bogendruckmaschine 1 aus
einem ersten in einen zweiten Bedienungsmodus umschaltet.
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Dieser zweite Bedienungsmodus zeichnet sich
dadurch aus, dass die Maschinensteuerung 42 einerseits
mittels eines optischen oder akustischen Warnsignals das Bedienungspersonal
auf die Gefahrensituation hinweist und andererseits gleichzeitig bestimmte
Bewegungen der Bogendruckmaschine 1 unterbindet. Beispielsweise
kann das Warnsignal auf einem Display eines zentralen Haupt-Schaltpultes (nicht
dargestellt) der Bogendruckmaschine 1 erscheinen oder ein
Blinklicht bzw. eine blinkende Taste am von der Havarie bzw. der
Entnahme des Bogenleitmoduls betroffenen Druckwerk 2b sein.
Welche Bewegungen der Bogendruckmaschine 1 von der Maschinensteuerung 42 in
dem zweiten Bedienungsmodus unterbunden werden, hängt davon
ab, ob die Schutzabdeckung 17 geöffnet oder geschlossen ist.
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Signalisiert der Sensor 19 der
Maschinensteuerung 42, dass die Schutzabdeckung 17 geschlossen
ist, dann kann von keinem der Bedienungsfelder 20, 21, 22, 23 aus
der Hauptantriebsmotor 40 in Betrieb genommen und somit
die erste Bogentransporttrommel 7 in Drehung versetzt werden. Die
erste Bogentransporttrommel 7 befindet sich also in einer
totalen Bewegungssperre.
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Anderenfalls, wenn im zweiten Bedienungsmodus
der Sensor 19 der Maschinensteuerung 42 signalisiert,
dass die Schutzabdeckung 17 geöffnet ist, setzt die Maschinensteuerung 42 die
Bedienungsfelder 21, 22, 23 in einen "toten" Zustand, in welchem von
diesen Bedienungsfeldern 21, 22, 23 aus
der Hauptantriebsmotor 40 gar nicht mehr bedient werden
kann und somit die erste Bogentransporttrommel 7 nicht
mehr in Drehung versetzt werden kann. Das Bedienungspersonal kann
somit ungefährdet
im Bereich der ersten Bogentransporttrommel 7 arbeiten, z.
B. um das erste Bogenleitmodul 25 wieder in seine ordnungsgemäße Betriebsposition
zu bringen oder um das erste Bogenleitmodul 25 durch den
Freiraum 16 und die Maschinenöffnung 18 hindurch
zu Wartungs- oder Reinigungszwecken aus der Bogendruckmaschine 1 zu
entnehmen. Eine andere Person, welche die mit den Montagearbeiten
verbundene Gefahrensituation nicht erkennt, kann über die
Bedienungsfelder 21, 22, 23 die erste
Bogentransporttrommel 7 keinesfalls in Drehung versetzen.
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Im Gegensatz zu den Bedienungsfeldern 21, 22, 23 ist
das erste Bedienungsfeld 20, welches sich in greifbarer
Nähe des
das erste Bogenleitmodul 25 handhabenden Bedienungspersonals
befindet, von der Maschinensteuerung 42 nicht völlig "tot" gesetzt. Das Bedienungspersonal
ist nämlich
darauf angewiesen, vor und während
der das erste Bogenleitmodul 25 betreffenden Montagearbeiten
die Bogendruckmaschine 1 im Tast-Betrieb fahren zu können. Beispielsweise ist das
Bedienungspersonal darauf angewiesen, durch Vor- und Zurückpunkten
des Hauptantriebsmotors 40 die erste Bogentransporttrommel 7 in
ihre in 1 dargestellte
Drehwinkelstellung zu verstellen, in welcher die Trommelprofil-Längsachse 13 im
Wesentlichen vertikal ausgerichtet ist, so dass zuerst das zweite
Bogenleitmodul 26 und nachfolgend das erste Bogenleitmodul 25 nacheinander
durch den mit dem Bezugszeichen 16 bezeichneten Freiraum
zwischen der ersten Bogentransporttrommel 7 und dem vorgeordneten
Gegendruckzylinder 6a hindurch aus der Bogendruckmaschine 1 entnommen
werden können.
Deshalb hält die
Maschinensteuerung 42 am ersten Bedienungsfeld 20,
und ausschließlich
an diesem, nur die Bedienmöglichkeit "Tast-Betrieb" offen und andere,
im ersten Bedienungsmodus ebenso offene Bedienungsmöglichkeiten
im zweiten Bedienungsmodus nicht mehr offen. Dem Bedienungspersonal
steht also nur noch die an sich gefahrlose Bedienungsmöglichkeit "Tast-Betrieb" zur Verfügung, und
dies auch nur in Sichtweite der Gefahrenstelle vor Ort.
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Es ist von dem zuvor Erläuterten
abweichend auch möglich,
dass an dem ersten Bedienungsfeld 20 über das für den Tast-Betrieb erforderliche
Bedienungselement oder die dafür
erforderlichen Bedienungselemente hinaus nur noch ein weiteres Bedienungselement
im zweiten Bedienungsmodus bedienbar ist. Dieses weitere Bedienungselement
dient dazu, der Maschinensteuerung 42 zu quittieren, dass die
Bogenleitmodule 25, 26 völlig aus der Bogendruckmaschine 1 entfernt
sind.
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Dieses elektronische Quittieren ist
im folgenden Zusammenhang wichtig: Es müssen nicht nur die Bogenleitmodule 25, 26 des
Druckwerkes 2b sondern auch die Bogenleitmodule der anderen
Druckwerke aus der Bogendruckmaschine 1 nacheinander entnommen
werden. Solange sich die Trommelprofil-Längsachse 13 der ersten
Bogentransporttrommel 7 noch in ihrer vertikalen Stellung
befindet, befindet sich die Trommelprofil-Längsachse der zweiten Bogentransporttrommel 8 zwangsläufig noch
nicht in dieser vertikalen Ausrichtung, welche aber eingestellt werden
muss, um die der zweiten Bogentransporttrommel 8 zugeordneten
Bogenleitmodule aus der Bogendruckmaschine 1 entnehmen
zu können.
Die Demontage sämtlicher
den Bogentransporttrommeln 7, 8, 9 zugeordneter
Bogenleitmodule erfordert es nämlich,
dass nach Abschluss der Demontagearbeiten in einem Druckwerk und
vor Beginn der Demontagearbeiten in dem Folgedruckwerk dessen Bogentransporttrommel
in die in 1 am Beispiel
der ersten Bogentransporttrommel 7 gezeigte Demontageposition
gedreht wird. Aufgrund der unterschiedlichen Winkel α, β, γ ist es nicht
möglich,
die Trommelprofil-Längsachsen
aller Bogentransporttrommeln 7, 8, 9 gleichzeitig
vertikal auszurichten. Nachdem aus dem jeweiligen Druckwerk die
Bogenleitmodule entnommen worden sind, erfolgt an dem der jeweiligen Bogentransporttrommel 7, 8 bzw. 9 nächstgelegenen Bedienungsfeld 20, 22 bzw. 23 für jedes
Druckwerk einzeln besagte Quittierung der Bogenleitmodul-Entnahme.
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Die Speicherung dieser Quittierung
in der Maschinensteuerung 42 kann bei jedem Neustart der Bogendruckmaschine 1 von
der Maschinensteuerung 42 aufs Neue verlangt werden, wobei
die Maschinensteuerung 42 einen Wechsel des Bedienungspersonals
unterstellt. Es ist unter Umständen zweckmäßig, die
Quittierung in der Maschinensteuerung 42 nicht nur zeitweise
sondern darüber
hinaus auch in einem Permanentspeicher abzulegen.
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Die für die Quittierungen erforderlichen
Bedienungselemente können
sich anstatt an den Bedienungsfeldern 20, 22 und 23 auch
alle an einem zentralen Schaltpult befinden.
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Die Quittierung hat zur Folge, dass
die Bogendruckmaschine 1 nunmehr auch bei entnommenen Bogenleitmodulen
im sogenannten Schleichgang betrieben werden kann, z. B. auch dafür, um automatisierte
Vorgänge
wie eine Reinigung der Farbwerke, der Gegendruckzylinder und der
Gummituchzylinder oder auch einen Druckform-Wechsel vornehmen zu
können.
In bestimmten Fällen
ist es sogar denkbar, dass die Bogendruckmaschine 1 nach
den Quittierungen ihre uneingeschränkte Funktionalität oder ihre
mit Ausnahme der Funktion "Bogenzufuhr an" uneingeschränkte Funktionalität erreicht.
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Wie in den 3 und 4 zeichnerisch
dargestellt, umfassen die Kupplungselemente 31, 32 neben
den Elektrokontakten 33, 34, 35, 36 noch
weitere Elektrokontakte, die dazu dienen, den Lüfter 27 an eine Stromversorgung
anzudocken.
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In Abweichung von dem zeichnerisch
dargestellten Ausführungsbeispiel
kann anstelle der Elektrokupplung 30 auch ein anderer Sensor
verwendet werden, der detektiert, ob sich das Bogenleitmodul 25 in
der korrekten Betriebsposition befindet oder nicht.
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- 1
- Bogendruckmaschine
- 2a,
2b
- Druckwerk
- 3
- ./.
- 4
- ./.
- 5
- ./.
- 6a,
6b
- Gegendruckzylinder
- 7
- erste
Bogentransporttrommel
- 8
- zweite
Bogentransporttrommel
- 9
- dritte
Bogentransporttrommel
- 10
- erstes
Greifersystem
- 11
- zweites
Greifersystem
- 12
- Greiferflugkreis
- 13
- Trommelprofil-Längsachse
- 14
- Zylinder-Verbindungszentrale
- 15
- Trommel-Verbindungszentrale
- 16
- Freiraum
- 17
- Schutzabdeckung
- 18
- Maschinenöffnung
- 19
- Sensor
- 20
- erstes
Bedienungsfeld
- 21
- zweites
Bedienungsfeld
- 22
- drittes
Bedienungsfeld
- 23
- viertes
Bedienungsfeld
- 24
- Bogenleiteinrichtung
- 25
- erster
Bogenleitmodul
- 26
- zweiter
Bogenleitmodul
- 27
- Lüfter
- 28
- Düsenfläche
- 29
- Installationseinrichtung
- 30
- Elektrokupplung
- 31
- erstes
Kupplungselement
- 32
- zweites
Kupplungselement
- 33
- erster
Elektrokontakt
- 34
- zweiter
Elektrokontakt
- 35
- dritter
Elektrokontakt
- 36
- vierter
Elektrokontakt
- 37
- erste
Signalleitung
- 38
- zweite
Signalleitung
- 39
- Verbindungsbrücke
- 40
- Hauptantriebsmotor
- 41
- Düse
- 42
- Maschinensteuerung
- α, β, γ
- Trommel-Drehwinkel