DE1019090B - Verfahren zur Herstellung von Polymerisationsprodukten aus Alkenylalkylaethern - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Polymerisationsprodukten aus Alkenylalkylaethern

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DE1019090B
DE1019090B DER16211A DER0016211A DE1019090B DE 1019090 B DE1019090 B DE 1019090B DE R16211 A DER16211 A DE R16211A DE R0016211 A DER0016211 A DE R0016211A DE 1019090 B DE1019090 B DE 1019090B
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DE
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cis
trans
ether
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polymer
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Dr Walter Rottig
Dr Otto Liethen
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Ruhrchemie AG
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Ruhrchemie AG
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  • Addition Polymer Or Copolymer, Post-Treatments, Or Chemical Modifications (AREA)
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Description

  • Verfahren zur Herstellung von Polymerisationsprodukten aus Alkenylalkyläthern Vinyläther lassen sich beispielsweise durch Anlagerung von Acetylen an Alkohole herstellen und werden auf diese Weise bereits in technischem Umfang gewonnen. Dagegen kann man substituierte Vinyläther oder sogenannte Alkenylalkyläther, deren Vinylgruppe in a-Stellung oder r)-Stellung substituiert ist, im wesentlichen nur durch Spaltung entsprechender Acetale herstellen. Für die hierzu erforderliche Acetalspaltung sind zahlreiche Arbeitsweisen bekannt. Es ist weiterhin bekannt, daß bei der Acetalspaltung ungesättigte Äther in cis- oder trans-Konfiguration entstehen. Besonders vorteilhaft lassen sich cis- und trans-a-Alkenyläther beispielsweise unter Benutzung der in den deutschen Patentschriften 840 092 und 903 457 beschriebenen Verfahren herstellen. Mit Hilfe dieser Verfahrer kann man durch Spaltung entsprechender Acetale beispielsweise Propenylpropyläthergemische herstellen, die ungefähr 75 °/o der cis-Modifikation und 251)", der trans-Modifikation enthalten. Ein in gleicher `'eise hergestelltes Propenylbutyläthergemisch besteht zu ungefähr 730 ;o aus der cis-Modifikation und zu 270/, aus der trans-hlodifikation.
  • D?r Siedepunkt und der Brechungsindex verschiedener cis- und trans-Verbindungen sind aus der nachstehenden Tabelle ersichtlich.
    ungesättigter cis- trans-
    Konfiguration Konfiguration
    a-.@ll:enylalla-läther
    KP. zzö hF. z2ö
    i
    Properylmethyläther .. 45,5' 1,3908 47,0 1,3901
    Propc-nylpropyläther .. 95,0 1,4061 101,0 1,4071
    Propenyläthyläther.... 69,0 1,3980 75,5 1,3981
    Propen5#ibutyläther ... 121,0 1,4137 128,0I 1,4147
    Propen#,-lisobutyläther . 111,0 1,4080 117,5: 1,4100
    Butenylbutyläther .... 142,0; 1,4181 148,0 1,4200
    Auf Grund der verschiedenen, um mehrere Grade von--inand?er abweichenden Siedepunkte lassen sich die reinen cis- und trans-Verbindungen im allgemeinen verhältnisn mäßig leicht voneinander isolieren. Hierzu genügt eine hocli, ;#:-irl;same Fraktionierkolonne, mit der man bei der Desillation eine praktisch vollständige Trennung der beiden isomeren erreichen kann. Trotzdem hat man. zur Poly merisation von ungesättigten Äthern bisher immer nur Gemische der cis- und trans-Modifikation verwendet, wie sie bei der Acetalspaltung unmittelbar anfallen.
  • Es wurde gefunden, daß man bei der üblichen Polymerisation von Alkenylalkyläthern unter Verwendung von Friedel-Crafts-Katalysatoren, insbesondere mit Bortrifluorid oder seinen Additionsverbindungen, z. B. mit BF3 Ätherat, Produkte erhält, die außerordentliche Unterschiede aufweisen, je nachdem, ob die »reine<; cis-oder »reine" trans-Modifikation als Ausgangsmaterial verwendet wird. Die erfindungsmäßige Arbeitsweise hat den Vorteil, daß man nunmehr alle praktisch denkbaren Mengenverhältnisse zur Polymerisation verwenden kann.
  • Mit reinen cis- bzw. reinen trans-Verbindungen im Sinne der vorliegenden Erfindung sind solche Produkte gemeint, in denen die jeweilige Modifikation cis oder trans zunächst praktisch völlig frei von anderen chemischen Verbindungen vorliegt, z. B. frei von Alkoholen, Aldehyden, Ketonen, Estern usw. Darüber hinaus soll jedoch auch die Menge der anderen Komponente einen Prozentgehalt von 5 nicht überschreiten. Besonders gute Ergebnisse werden dann erhalten, us enn die Reinheit der jeweils verwendeten cis- oder trans-Modifikation 99 O%. und höher ist.
  • Ein bemerkenswerter Unterschied liegt bereits im Temperaturbereich, in dem die Poly merisation durchgeführt wird. Die cis-Modifikation des Propenylpropyläthers läßt sich beispielsweise noch ohne Schwierigkeit im Temperaturbereich um -100` polymerisieren, während unter Einsatz der reinen trans-i#iodifikation hier keine Polymerisation mehr erfolgt. 'Nur bei Zugabe von z. B. cis-Propenyläthyläther oder anderen cis-Äthern läßt sich eine Polymerisation der trans-Konfiguration auch in dieserii Bereich erreichen. nies zeigt, daß die Strukturunterschiede der beiden Isomeren unter vergleichbaren Bedingungen erhebliche Unterschiede in der Poly merisationsfreudigkeit verursachen.
  • Die Polymerisate der reinen cis- bzw. trans-Isomeren besitzen überraschenderweise recht beträchtliche Unterschiede voneinander. Während z. B. ein bei -70° in einem Lösungsmittel, beispielsweise flüssigem Propan oder höheren Kohlenwasserstoffen, polymerisierter cis-Propenylpropyläther eine bei etwa 50 bis 60° erweichende Masse darstellt, liegt der Erweichungspunkt des Polymerisates der entsprechenden trans-Modifikation, das unter vergleichbaren Bedingungen hergestellt wurde, um annähernd 60 bis 70° höher. Außerdem ist überraschend, daß die cis-Modifikation im allgemeinen ein verhältnismäßig weiches und außerordentlich thermoplastisches Polymerisat ergibt, während die trans-Konfiguration meistens ein hartes, sprödes Polymerisationsprodukt liefert. Die cis- bzw. trans-Modifikationen kommen vorteilhaft in hochgereinigtem Zustand, z. B. nach einer Behandlung mit metallischem Natrium, zur Anwendung.
  • Zwischen den Polymerisaten beider Konfigurationen bestehen erhebliche Löslichkeitsunterschiede. Das Polymerisat des cis-Polypropenylpropyläthers ist beispielsweise in den üblichen Lösungsmitteln leichter löslich als das entsprechende trans-Polymerisat, wie nachfolgende Angaben zeigen. Polymeri.sate aus cis-Propenylpropyläther: 1. unlöslich in aliphatischen Alkoholen 2. quellbar in aliphatischen Ketonen, cyclischen Äthern 3. löslich in aliphatischen und aromatischen Kohlenwasserstoffen, chlorierten Kohlenwasserstoffen, aliphatischen Äthern, hydrierten aromatischen Kohlenwasserstoffen, cyclischen Ketonen. Polymerisate aus trans-Propenylpropyläther: 1. unlöslich in aliphatischen Alkoholen 2. quellbar in aliphatischen und aromatischen Kohlenwasserstoffen, Estern, aliphatischen Äthern, cyclischen Äthern, cycLschen Ketonen, cyclischen Alkoholen 3. löslich in chlorierten aliphatischen Kohlenwasserstoffen, hydrierten aromatischen Kohlenwasserstoffen. Diese für die cis- und die trans-Konfiguration des Propenylpropyläthers angegebenen Unterschiede wurden in ähnlichem Umfang auch bei anderen Alkenylalkyläthern festgestellt, z. B. für cis- und trans-Propenylisobutyläther und Propeny läthyläther. Ebenso verhalten sich beispielsweise die cis- bzw. trans-Modifikationen des Butenylpropyläthers und des Butenylbutyläthers. Grundsätzlich besitzen alle in ß-Stellung einfach substituierten Vinyläther Unterschiede in den Eigenschaften ihrer cis- und trans-Formen. Besonders groß sind diese Unterschiede bei alkylierten Vinyläthern. Auch bei zweifach substituierten Vinyläthern sind cis- und trans-Isomere möglich, wenn die am sauerstofffreien Kohlenstoffatom vorhandenen Substituenten voneinander verschieden sind und beispielsweise aus Wasserstoff und Alkylgruppen oder aus voneinander verschiedenen Alkylgruppen bestehen. Nur zweifach substituierte Vinyläther, deren Substituenten untereinander gleich sind, lassen keine Isomeren erwarten, was beispielsweise aus der nachstehenden Strukturformel ersichtlich ist: Die vorstehend gezeigten Unterschiede in den Eigenschaften der Polymerisate von cis- bzw. trans Alkenylalkyläthern lassen sich technisch in vielseitiger Weise ausnutzen. Die voneinander abweichenden Eigenschaften der Polymerisate einer cis- bzw. trans-Modifikation erlauben in Verbindung mit passend gewählter Länge und Struktur der beiderseits des Äther-Sauerstoff-Atoms vorhandenen Molekülgruppen vielfache Variationen. Auf diese Weise kann man erfindungsgemäß Klassen erhalten, welche schon bei verhältnismäßig niedriger Temperatur, z. B. bei 40 bis 50", weich und plastisch sind. Es lassen sich auf diese Weise auch Polymerisate erzeugen, die erst oberhalb von 150' anfangen, plastisch zu werden.
  • Auch durch Änderung der Mengenverhältnisse zwischen cis- und trans-Modifikation des Ausgangsmaterials kann man die Eigenschaften der Alkenylalkylpolymerisate weitgehend abwandeln. Auf diese Weise lassen sich Produkte herstellen, die hinsichtlich ihrer chemischen, physikalischen und mechanischen Eigenschaften eine große Variationsbreite besitzen. Die Sprödigkeit von Polymerisaten der reinen trans-Modifikation des Propenylpropyläthers kann durch Zusatz geeigneter Mengen entsprechender cis-Modifikationen erheblich verbessert werden. Hierdurch wird allerdings der Erweichungsbereich der Mischpolymerisate gegenüber Polymerisaten der reinen cis-3lodifikation meist etwas herabgesetzt. Durch Polymerisation von Mischungen der cis- und trans-Modifikation lassen sich andere Eigenschaften jedoch günstig beeinflussen.
  • Erfindungsmäßige cis- bzw. trans-Verbindungen können auch als Zusatzkomponenten zu anderen polymerisierbaren Stoffen verwendet werden, z. B. bei der Polymerisation von Isobutylen, Vinylchlorid, Vinylidenchlorid, ungesättigten Estern, Acry lsäure, Acry lestern, Styrol usw. Hierbei bietet die unterschiedliche Struktur der cis- und trans-Modifikation in Verbindung mit Änderungen der Kettenlänge an beiden Seiten des Äthersauerstoffs eine Vielzahl von Möglichkeiten zur Änderung der Eigenschaften von Mischpolymerisaten aus cis- undjoder trans-Alkenylalkyläthern und anderen polymeiisierbaren Verbindungen. Auf diese Weise kann man Polymerisate gewinnen, die außerordentlich wandlungsfähig in ihren mechanischen, chemischen und physikalischen Eigenschaften sind. Ein Zusatz von Alkenylalkyläthern der trans-Modifikation erhöht im allgemeinen den Erweichungsbereich und die Härte der Mischpolymerisate, während die Löslichkeit dadurch verringert wird. In umgekehrter Weise läßt sich durch Zusatz der cis-Modifikation eine plastifizierende Wirkung bei etwas erhöhter Löslichkeit der fertigen Polymerisate erreichen.
  • Die Polvmerisation der cis- und'oder trans-Modifikation der obenerwähnten Äther, wenn sie für sich allein ohne Zugabe von anderen polyinerisierbaren Verbindungen verwendet werden, erfolgt im allgemeinen nur unter Anwendung der bereits genannten Friedel-Crafts-Katalysatoren, wobei das Bortrifluorid und seine Additionsverbindungen besonders vorteilhaft sind. Hierbei arbeitet man mit an sich bekannten Polymerisationsbedingungen im Anschluß an den Stand der Technik, und zwar sowohl bei Verwendung der reinen cis- oder trans-Komponenten als auch bei Mischungen, die aus mehreren der obenerwähnten Modifikationen bestehen.
  • Zur Erzielung möglichst hochmolekularer Produkte verwendet man vorzugsweise Temperaturen unter 20', hauptsächlich jedoch unter -40°. Wenn unter Zusatz von Lösungsmitteln polymerisiert werden soll, dann benutzt man zweckmäßig niedrigsiedende Kohlenwasserstoffe, z. B. Propan, Butan, Pentan usw., oder niedrigsiedende Halogenverbindungen, wie Methylchlorid oder Methylenchlorid. Es kann aber auch im Block, d. h. unter Lösungsmittelausschluß, polymerisiert «erden. In beiden Fällen, besonders im letzteren, ist für ausreichend schnelle Abfuhr der Reaktionswärme zu sorgen, da sonst mehr oder weniger dunkel gefärbte Produkte von gegebenenfalls wesentlich vermindertem Polymerisationsgrad erhalten werden. Den Friedel-Crafts-Katalvsator kann man in reiner Form oder in Form von Additionsverbindungen, z. B. von Ätheraten oder Hydraten, zusetzen. Häufig ist eine Polymerisation unter Verwendung eines Trägergases, z. B. von Stickstoff oder Propan, vorteilhaft, das mit entsprechenden Katalysatormengen, z. B. Bortrifluorid, beladen ist.
  • Zu dieser Arbeitsweise gehört auch die Co-Polymerisation mit einfach ungesättigten aliphatischen Verbindungen, z. B. Isobutylen, Diisobutylen usw., sowie, wenn auch in begrenzten Mengenverhältnissen, mit ungesättigten aromatischen Kohlenwasserstoffen, z. B. Styrol. Wenn ein oder mehrere der erwähnten Äther mit anderen ungesättigten Verbindungen, z. B. vom Typ des Vinylchlorids, Vinylidenchlorids, Acrylnitrils usw. oder von Polyestern usw. polymerisiert werden müssen, dann ist die Anwendung von Friedel-Crafts-Katalysatoren nicht besonders günstig. Hier wird man vorteilhaft die sogenannte Peroxydpolymerisation benutzen, wobei eine Blockpolymerisation möglich ist, man kann jedoch auch in Suspension oder Emulsion polymerisieren. Auch die Anwendung eines Redox-Systems ist gegebenenfalls möglich. Als Katalysatoren können hierfür die in der Technik bekannten Typen, z. B. Benzoylperoxyd, Lauroylperoxyd, Cumolperoxyd, Ketonperoxyd, ferner Azokörper, wie Azodiisobuttersäuredinitril, verwendet werden. Beispiel 1 Von einem aus Propionaldehyd und Propanol bestehenden Gemisch, das durch katalytische Dehydrierung von n-Propanol hergestellt war und 1160 g Propionaldehyd enthielt, wurden 4129 g mit 1720 g Hexan und 1,2 g p-Toluolsulfonsäure am Rückflußkühler mit Hahnschem Aufsatz 13 Stunden gekocht. Hierbei erhielt man 425 g wäßrige Phase. Nach Abdestillierung des Hexans wurden zum Rückstand 3 g p-Toluolsulfonsäure gegeben und die Mischung in einer Fraktionierkolonne erhitzt. Bei einer Kopftemperatur von 88 bis 90' ging ein Gemisch über, das aus ungesättigtem Äther und Alkohol bestand. Nach Auswaschen des Destillates mit pottaschehaltigem Wasser wurde die obere Phase in einer gut schneidenden Kolonne rektifiziert. Ein geringer Vorlauf wurde abgetrennt, danach destillierte die cis-Propenylpropylätherfraktion zwischen 94 und 96' und nach einer Übergangsfraktion die trans-Propenylpropylätherfraktion zwischen 99 und 101°. Für den cis-Propenylpropyläther wurde ein Brechungsindex von 1,4061 und für den trans-Propenylpropyläther ein Brechungsindex von 1,4071 gefunden. Das Verhältnis cis- zur trans-Form lag bei 75,3 °/o cis-Form und 24,7 °,l, trans-Form. Beispiel 2 Es wurden 10 Volumteile cis-Propenylpropyläther und 30 Volumteile Hexan auf -75' abgekühlt. In die abgekühlte Mischung wurde ein schwacher Strom eines Bortrifluorid-Sticlzstoff-Gasgemisches eingeleitet. Die Polymerisation begann bald und verlief gleichmäßig. Nach beendeter Polymerisation (1 Stunde) ergab sich eine farblose hochviskose Lösung, durch die ein schwacher Ammoniakstrom zur Neutralisation des Katalysators geleitet wurde. Nach Abdampfen des Lösungsmittels erhielt man eine farblose, klebfreie, plastische Masse. Der Erweichungspunkt des Polymerisates lag bei etwa 50°. Das Polymerisat war z. B. löslich in Hexan, Benzol, Chloroform, Trichloräthylen, Dibutyläther, Tetralin, Dekalin, Tetrahydrofuran, Cyclohexanon; quellbar in Aceton, Essigester, Dioxan, Cyclohexanol und praktisch unlöslich in Methanol.
  • Der Verformungswiderstand in kg, gemessen im Brabender-Plastographen, betrug bei 145' 3,6 kg, bei 160' 2,8 kg.
  • Beispiel 3 In eine auf -75' abgekühlte Mischung, bestehend aus 10 Volumteilen trans-Propenylpropyläther und 30 Volumteilen Pentan, wurde ein schwacher Strom eines Bortrifluorid-Propan-Gasgemisches eingeleitet. Die gleichmäßig verlaufende Polymerisation begann bald. Während der Polymerisation trübte sich die Mischung, und es entstand ein geleeartiges Polymerisat. Da dieses zu fest war, konnte die Neutralisation des Katalysators mit einem Ammoniakgasstrom nicht vorgenommen werden. Man mußte daher das Polymerisat entweder mechanisch zerkleinern oder in einem Lösungsmittel lösen und danach den Katalysator mit einem Ammoniakgasstrom oder mit einer alkalischen Lösung neutralisieren. Das ausgewaschene Lösungsmittel und wasserfreie Polymerisat war farblos, halt, spröde und besaß einen Erweichungspunkt von etwa 110°. Das Polymerisat war löslich in Chloroform, Tetrachlorkohlenstoff, Tetralin, Dekalin, Tetrahydrofuran; unlöslich in Methanol; quellbar in Oktan, Toluol, Aceton, Essigester, Dioxan, Cyclohexanon, Cyclohexanol, Dibutyläther. Der Verformungswiderstand in kg, gemessen im Brabender-Plastographen, betrug z. B. bei 145' 6,3 kg, bei 160' 5,2 kg.
  • Man erzielte praktisch dieselben Lösungsunterschiede der Polymerisate der Beispiele 2 und 3, wenn die Polymerisation an Stelle von Bortrifluoridgas mit einer Bortrifluorid-Additionsverbindung, z. B. Borfluorid-Dibutyläther, durchgeführt wurde. Beispiel 4 Es wurden 10 Volumteile cis-Propenylpropyläther und 30 Volumteile Pentan bzw. 10 Volumteile trans-Propenylpropyläther und 30 Volumteile Pentan auf -100 bis -105' abgekühlt und ein schwacher Strom eines Bortrifluorid-Stickstoff-Gasgemisches durchgeleitet. Nach einiger Zeit begann im cis-Propenylpropyläthergemisch die Polymerisation. Sie verlief träge, aber gleichmäßig, während die trans-Propenylpropyläthermischung nicht polymerisierte. Ließ man die Temperatur dieser Mischung auf etwa - 85 bis - 90' ansteigen, dann begann der trans-Äther ebenfalls langsam zu polymerisieren. Beispiel 5 Wenn 10 Volumteile cis-Propenylpropyläther und 20 Volumteile Hexan bei -70' mit etwas mehr Bortrifluorid-Stickstoff-Gasgemisch als im Beispiel 2 polymerisiert wurden, so war die Masse gelblich-bräunlich gefärbt. Wenn die Mischung dann zwecks Neutralisation des Katalysators mit einer wäßrigen Ammoniaklösung durchgeschüttelt wurde, dann verschwand die Färbung. Nach mehrmaligem Auswaschen der Hexanpolymerisatlösung mit destilliertem Wasser und azeotroper Entfernung des Wassers wurde nach Abdampfen des Lösungsmittels ein elastisches, farbloses, nicht klebendes Polvmerisat erhalten, das einen um etwa 5' niedrigeren Ürweichungsbereich als das nach Beispiel 2 gewonnene Polymerisat besaß. Beispiel 6 In 10 Volumteile des cis-Propenylpropyläthers bzw. 10 Volumteile des trans-Propenylpropyläthers wurde bei +20' ein schwacher Strom eines Bortrifluorid-Stickstoff-Gasgemisches eingeleitet. Nach einiger Zeit begann die gleichmäßig verlaufende Polymerisation. Während das cis-Polymerisat blank blieb, trübte sich im Verlauf der Polymerisation das trans-Polymerisat. Nach beendeter Po15merisation wurde der Katalysator mit Ammoniak neutralisiert. Das cis-Polymerisat war viskos und das trans-Polymerisat fest. Die beiden Poly merisate unterschieden sich weiterhin in der Löslichkeit. Das cis-Polymerisat war z. B. in Hexan leicht löslich, während das trans-Polymerisat nur trüb löslich war. Beispiel 7 Es wurden 9,5 Gewichtsteile cis-Propenylpropyläther, 2,3 Gewichtsteile Hexan-Hexylen-Gemisch, das 36,20/, Hexylen enthielt, und 11,3 Gewichtsteile Hexan auf -75' abgekühlt und durch Einleiten von Bortrifluorid polymerisiert. Nach Neutralisation des Katalysators und Abdampfen des Lösungsmittels erhielt man ein sehr weiches, elastisches, leicht klebendes Polymerisat. Wenn in der vorstehenden Polymerisatlösung der cis-Propenylpropyläther durch den trans-Propenylpropyläther ersetzt und die Mischung nach vorstehenden Bedingungen polymerisiert und aufgearbeitet wurde, dann erhielt man ein farbloses, hartes, leicht sprödes, nicht klebendes Polymerisat. Beispiel 8 Es wurden 3 Gewichtsteile cis-Propenylpropyläther und 1,1 Gewichtsteile Diisobutylen auf -75' abgekühlt. Vor der Polymerisation mit Borfluoridgas wurde zu der Mischung festes Trockeneis gegeben. Das aufgearbeitete Polymerisat war ein farbloses, nicht klebendes, elastisches Produkt.
  • Anschließend wurden 3 Gewichtsteile trans-Propenylpropyläther, 1,1 Gewichtsteile Diisobutylen und 12,4 Gewichtsteile Pentan auf -75' abgekühlt und mit einem schwachen Bortrifluorid-Propan-Gasgemisch-Strom polymerisiert. Die Polymerisation verlief stetig und gleichmäßig. Das aufgearbeitete Produkt war farblos, nicht klebend und härter, aber nicht so elastisch wie das entsprechende cis-Polymerisat. Beispiel 9 Propionaldehyddiäthylacetal wurde in Gegenwart von p-Toluolsulfonsäure in einer Druckkolonne gespalten und aus den Spaltprodukten Propenyläthyläther und Äthanol der Alkohol mit alkalischem Wasser ausgewaschen und der Äther in einer Fraktionierkolonne destilliert. Die cis-Fraktion destillierte zwischen 69 und 70' mit einem Brechungsindex von 1,3980 und die trans-Fraktion zwischen 75 und 76' mit einem Brechungsindex von 1,3981. Es wurden 75,8 0,/, cis-Form und 24,2 °/° trans-Form des Propenyläthyläthers erhalten.
  • In eine aus 3 Volumteilen cis-Propeny läthyläther und 3 Volumteilen Hexan bestehende Mischung, die auf -75' abgekühlt ist, wurde eine Mischung zugegeben, die aus 6 Volumteilen Hexan und 0,13 Volumteilen einer 5°f°igen Bortrifluoiidlösung in 100 cm3 Dibutyläther bestand und ebenfalls auf -75' abgekühlt war. I`Tach Mischung der beiden Lösungen begann nach kurzer Zeit die gleichmäßig verlaufende Polymerisation. Zur Zerstörung des Katalysators wurde die Polymerisatlösung in verdünntes Ammoniakwasser gegossen und die Hexan-Polymerisat-Lösung mit destilliertem Wasser einige Male gewaschen. Die untere Phase wurde abgetrennt und aus der oberen Phase das Wasser azeotrop entfernt. Nach Abdampfung des Lösungsmittels erhielt man ein farbloses, elastisches, nicht klebendes Polymerisat, das z. B. löslich war in Heptan, Toluol, Chloroform, Tetrachlorkohlenstoff, Trichloräthylen, Essigester, Dioxan, Tetrahydrofuran, Dipropyläther und unlöslich in Methanol, Glykol und Aceton. Beispiel 10 Wenn im Beispiel 9 die cis-Modifikation durch die trans-Form des Propenyläthyläthers ersetzt und Polymerisation und Aufarbeitung nach den angegebenen Bedingungen durchgeführt wurden, dann war das erhaltene Polyunerisat in folgenden Lösungsmitteln löslich: Chloroform, Tetrachlorkohlenstoff, Trichloräthylen, Tetrahydrofuran ; quellbar in Oktan, Xylol, Butanol, Essigester, Dibutyläther, Tetrahydronaphthalin, Dekahydronaphthalin, Dioxan und unlöslich in Methanol und Glykol.
  • Beispiel 11 Durch Destillation wurden 75,30170 Cis-Propenylisobutyläther und 2-1,701/0 trans-Propenylisobutyläther aus einem ausgewaschenen Spaltprodukt des Propionaldehyddiisobutylacetals hergestellt, das nach Beispiel l gewonnen war. Die Polymerisation der cis- bzw. trans-Modifikation und Aufarbeitung der Polymerisate wurden entsprechend Beispiel 9 und 10 durchgeführt. Das cis-Polymerisat war löslich in Hexan, Benzol, Chloroform, Trichloräthylen, Tetrahydrofuran, quellbar bis unlöslich in Methanol, Essigester, Äther, Dioxan. Das entsprechende trans-Polymere war löslich in Chloroform und Trichloräthylen; unlöslich bis quellbar in den anderen gebräuchlichen Lösungsmitteln. Beispiel 12 An Stelle von 3 Volumteilen cis-Propenyläthy läther im Beispiel 9 wurden Mischungen verarbeitet, die entweder aus 3 Mol cis- und 1 Mol trans- oder 1 Mol cis- und 1 Mol trans- oder 1 Mol cis- und 3 Mol trans-Propenyipropyläther bestanden. Von diesen Mischungen wurden jeweils 3 Volumteile verwendet. Polymerisation und Aufarbeitung der Produkte erfolgten nach den im Beispiel 9 angegebenen Bedingungen. Alle Mischpolymerisate waren farblos und nicht klebend. Mit zunehmendem Gehalt an trans-Modifikation im Mischpolymerisat wurden die Polymerisate härter und spröder. Das Mischpolymerisat aus 3 Mol cis- und 1 Mol Irans- und das aus 1 77o1 cis- und 1 1M1 trans-Propenylpropyläther «-aren in Dibutyläther löslich, dagegen war das Mischpolymerisat aus 1 Mol cis-und 3 Mol trans-Propenylpropyläther in Dibutyläther nur noch quellbar. In Kohlenwasserstoffen waren die beiden ersten Mischpolymerisate löslich, während das letztere nur noch teilweise löslich war. Beispiel 13 Eine Mischung aus 10 Gewichtsteilen eines ungesättigten Polyesterharzes mit der Säurezahl 20 und der Hydroxvlzahl 46, das auf Basis von 1 Mol Maleinsäure, 1 Mol Phthalsäure und 2,0311o1 Diäthvlencivkol hergestellt war, und aus 3 Gewichtsteilen cis- bzw. trans-Propenylpropyläther wurde zunächst bei 30 bis 40- unter Rühren und Durchleiten eines sauerstofffreien Stickstoffstromes bis zur Homogenisierung erwärmt. Dann wurden 0,1 Gewichtsteile Peroxyd hinzugegeben und die Mischung einige Stunden auf dem Wasserbad erhitzt. Nach dieser Zeit war ein weiches, nicht ganz klares cis-Mischpolymerisat entstanden, während das trans-Polymerisat härter und klar war. Beim Umbiegen des trans-Mischpolymerisats entstanden glatte, während beim cis-Mischpolymerisat sich unregelmäßige Trennungsflächen ergaben. Wenn die beiden Mischpolymerisate mehrere Stunden bei 100' erhitzt wurden, dann war das trans-Mischpoly merisat sehr hart und glasartig geworden, während das cis-Mischpolymerisat ein elastischeres Produkt blieb. Beide Polymerisate wurden bei der Lagerung in chlorierten Kohlenwasserstoffen allmählich zersetzt, dagegen war die Beständigkeit gegenüber niedrigen Äthern und Aromaten gut und gegenüber Alkoholen hervorragend. Beim Erwärmen in sauerstofffreier Stickstoffatmosphäre unter dem Mikroskop begann das cis-Mischpolymerisat sich bei 220 bis 225 und das trans- Mischpolynerisat bei 245 bis 250' zu verfärben. Beispiel 14 Es wurden Mischpolymerisate aus Styrol und cis- bzw. trans-Propenylpropyläther entsprechend folgender Tabelle hergestellt (Mengen in Gewichtsteilen)
    Styrol......................... 50 59,4 59,4 56,3 37,5 37,5
    cis-Propenylpropyläther . . . . . . . . . - 3,1 - - 12,5 -
    trans-Propenylpropyläther ...... - - 3,1 6,3 - 12,5
    Wasser ....................... 300 300 300 300 300 300
    Polyvinylalkohol............... 0,5 0,5 0,5 0,5 0,5 0,5
    Benzoylperoxyd ............... 0,5 0,5 0,5 0,5 0,5 0,5
    Reaktionstemperatur ° C . . . . . . . . Temperatur des siedenden Wasserbades
    Reaktionszeit in Stunden ....... 24 1 24 1 24 1 24 I 24 1 24
    Die Polymerisate wurden abfiltriert, mit Methanol gewaschen und bei etwa 50° im indifferenten Gasstrom getrocknet. Hinsichtlich ihrer Fließpunkte zeigten sie nachfolgende Unterschiede:
    Fließpunkt
    in ° C
    Polystyrol .............................. 130
    Mischpolymerisat aus:
    19 Mol Styrol und 1 Mol cis-Propenylpropyl-
    äther ................................ 128
    19 Mol Styrol und 1 Mol trans-Propenyl-
    propyläther ........................... 133
    9 Mol Styrol und 1 Mol trans-Propenylpro-
    pyläther.............................. 135
    3 Mol Styrol und 1 Mol cis-Propenylpropyl-
    äther ................................ 125
    3 Mol Styrol und 1 Mol trans-Propenylpro-
    pyläther.............................. 145

Claims (4)

  1. PATENTANSPRÜCHE: 1. Verfahren zur Herstellung von Polymerisationsprodukten aus Alkenylalkyläthern, dadurch gekennzeichnet, daß man die reine cis- oder reine trans-Modifikation unter Anwendung bekannter Verfahren und/oder Katalysatoren zur Polymerisation benutzt.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Reinheitsgrad der jeweiligen Modifikation mindestens 95, vorzugsweise jedoch 99°/o beträgt, bezogen auf den insgesamt vorhandenen Äther.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die reine cis- oder trans-Modifikation von Alkenylalkyläthern mit bestimmten Anteilen der jeweils anderen Modifikation des zu polymerisierenden Alkenylalkyläthers vermischt wird.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die cis- oder trans-Modifikation von Alkenylalkyläthern oder aus diesen reinen Modifikationen zubereitete Gemische mit anderen polymerisierbaren Verbindungen gemeinsam polymerisiert werden, z. B. in Mischung mit Isobutylen, Düsobutylen, Styrol, Vinylchlorid, Vinyliden, ungesättigten Estern, Polyestern, ungesättigten Säuren, Acrylaten USW.
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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US3303177A (en) * 1958-12-12 1967-02-07 Montedison Spa Substantially linear, regularly headto-tail polymers of deuterated and tritiated monomers and process for producing the same

Cited By (1)

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US3303177A (en) * 1958-12-12 1967-02-07 Montedison Spa Substantially linear, regularly headto-tail polymers of deuterated and tritiated monomers and process for producing the same

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