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Leviermaschine Die Erfindung betrifft eine Leviermaschine mit Einrichtung
zum Arretieren der mustergemäß eingelesenen Platinen gegenüber ihren Hubmessern.
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Bei Leviermaschinen, die nach dem Jacquardprinzip arbeiten, wirken
zwei Karten gleichzeitig auf den Nadel- und Platinensatz der Jacquardmaschine ein.
Entsprechend der Anzahl der Farben, die ein Muster benötigt, müssen gleich viel
Längsreihen der Karte bereitgestellt werden. Bei 16 Farben muß demnach die ganze
Karte mit 16 Querreihen für eine Längs-oder Messerreihe zur Verfügung stehen. Das
Prinzip der Leviermaschine erfordert demnach 16 Querreihen der Karte, um mit 16
Farbkombinationen eine Platine beeinflussen zu können. Bei 8 Farben könnten mit
einer 16er OOuerreihe 2 Platinen - bei 4 Farben 4 Platinen - bzw. mit der ganzen
Kartenlänge 1, 2 oder 4 Platinenmesserreihen beeinflußt werden. Es kommen stets
2 Karten gleichzeitig zur Einwirkung, von denen eine Karte das Muster der Patronenschußlinie
gleichzeitig für sämtliche Ketten und Schüsse eines Schußkurses überträgt, die andere
Karte die Abbindung oder Leseweise. Das Produkt beider Karten ergibt die für den
Webprozeß benötigte Ketten- und Schußverkreuzung.
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Bei einer bekannten Levierniaschine werden die reihenweise eingelesenen
Platinen dadurch arretiert, daß das Messer im Moment des Platinenabdruckes bis zur
Höhe der Auflage des Platinenhakens angehoben wird. Die über dem Messer stehende
Platine kann nicht mehr zurückfedern. Nachdem sämtliche benötigten Platinenreihen
arretiert sind, wird der Messerkasten mit sämtlichen Messern ausgehoben. Diese Bauart
hat den Nachteil, daß der Anhub der Messer eine größere Kraft benötigt und die reihenweise
Aushebung mit Exzenter und Welle erfolgen muß. Mit jedem Kettenwechsel, der die
Anzahl der aushebenden Messer verändert, muß auch die Exzenterwelle gegen eine andere
Exzenterwelle ausgewechselt werden. Bei enger Teilung der Platinenquerreihe bestehen
Schwierigkeiten, die einzelnen Exzenter mit den zugeordneten Übertragungshebeln
und Gestänge in dieser Teilung nebeneinander unterzubringen.
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Auch ist es bekannt, oberhalb der Hubmesser einer Jacquardmaschine
in einem gesonderten Messerlasten parallel laufende Gegenmesser vorzusehen, die
sich bei Abstellen des Webstuhles bzw. der Jacquardmaschine in Richtung auf die
Hubmesser bewegen und hierdurch die Platinen gegenüber ihren Hubmessern in der Stellung
blockieren, die sie im Augenblick des Abstellens der :Maschine einnehmen.
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Es sind auch für jacquardmaschinen Platinen mit über ihre Nasen hinaus
verlängerten Schenkeln nicht mehr neu, die selbstfedernd sind und deren Verläugerung
sich an einem Begrenzungsorgan abstützt, das jede Querbewegung der Verlängerung
verhindert, jedoch die senkrechte Bewegung zuläßt.
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Demgegenüber bringt die Erfindung für Levierinaschinen eine erhebliche
Vereinfachung in der Arretierung von einzelnen Platinen- und Messerreihen.
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Die Erfindung besteht darin, daß bei Verwendung von über ihre Nase
hinaus mit einer geraden Verlängerung versehenen Platinen oberhalb eines jeden Hubmessers
ein Fallmesser angeordnet ist, das beim Einfallen die eingelesenen Platinen durch
Zusammenwirken mit deren Verlängerung in Abdrückstellung hält. In weiterer Ausbildung
der Erfindung können die Fallmesser eine Parallelogrammführung erhalten und auf
Steuerplatinen aufliegen, derart, daß nach Entfernen derselben die Fallmesser einfallen.
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Die Erfindung ist nachstehend an Hand der Zeichnung näher beschrieben:
Fig. 1 zeigt eine Platine.
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Fig. 2 eine Seitenansicht der Leviermaschine im Schnitt, die die Anordnung
der Platinen mit Hubmessern und Fallmessern erkennen läßt, Fig. 3 eine Vorderansicht
zu Fig. 2; Fig.4 zeigt in Seitenansicht die Steuerung der Fallmesser; Fig.5 zeigt
in Seitenansicht die Steuerung der Fallmesser in einer anderen Ausführung.
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Die in Fig. 1 dargestellte Platine a. ist in bekannter Weise oberhalb
der Platinennase mit einer geraden Verlängerung b versehen.
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Wie Fig. 2 zeigt, stehen die Platinen a1 bis a6 längs- und querreihenweise
in normaler Teilung einer Jacquardmaschine. Die Platinen sind in bekannter Weise
selbstfedernd, stehen auf dem Platinenboden c und sind in dem Platinenrost d geführt.
Sämtliche Platinen a 1 bis a.6 einer Ouerr eihe können über Nadeln e1 und e2 von
einemODruckhebel f beeinflußt werden, auf welchen das Vornadelsystem g einer Verdol-Jacquardmaschine
einwirken kann. Die Nadelsysteme
der Nadeln e 1 und e 2 oder die
Anzahl der Platinenreihe a können beliebig sein, je nachdem, ob die Maschine für
spezielle Musterungen oder universal zum Einsatz kommen soll. jede Längsreihe der
Platinen a1 bis a6 kann über ein Hubmesser h1 bis 1a6
gedrückt werden. Die
Hubmesser h 1 bis h 6 ruhen in einem Messerkasten j, der in seitlichen
Führungen der Maschinenwände k gleiten kann (Fig.3). Im Oberteil des Messerkastens
j sind Fallmesser L 1 bis L 6 in Führungen. m gelagert. Die
Fallmesser L 1 bis L 6 sind an zwei Winkelhebeln za angelenkt, die
auf am Messerkasten j befestigten Achsen o sitzen. Eine Stange p verbindet beide
Winkelhebel n, wodurch den Fallmessern L1 bis L6 in den Teilungsschlitzen
q eine Parallelbewegung in vertikaler Richtung ermöglicht wird. An den Enden der
Fallmesser L 1 bis L 6
befestigte Federn r sorgen für die Auflage der
Fallmesser L 1 bis L 6 auf Steuerstempel s 1 bis s 6, die in .Führungen
t am Messerkasten j gelagert sind.
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Die Parallelführung der Fallmesser L 1 bis L 6
kann auch
in der Ausführungsform nach Fig.5 erfolgen. Hierbei sind die oberhalb der Platinen
a 1 bis a.6 auf den Steuerstempeln s 1 bis s 6 ruhenden Fallmesser -L 1 bis
L 6 an beiden Enden mit Hebeln n 2
verbunden, die um eine Achse o 2 schwingen
können. Diese Ausführung erfordert jedoch einen größeren Platinenabstand.
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Unterhalb der Steuerstempel s1 bis s6 sind Steuerplatinen u 1 bis
u 6 auf Bolzen v gelagert (Fig. 4 und 5), die mit Nadeln w in Verbindung stehen.
Die Nadeln w ruhen in Führungen x und werden vom Zylinder y mittels
einer Karte z abgedrückt.
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Eine abgedrückte Steuerplatine, z. B. in Fig. 4 die Steuerplatine
u3, gleitet unter dem ihr zugeordneten Steuerstempel s3 fort und läßt das betreffende
Fallmesser L3 einfallen, wodurch die über das Hubmesser h3 gedrückten Platinen a3
an der Platinenverlängerung b3 festgehalten werden. je nach geschlagener Karte z
können die Fallmesser L in jeder beliebigen Reihenfolge oder auch mehrere Fallmesser
L zu gleicher Zeit betätigt werden. Nach dem Arretieren sämtlicher Platinenreihen
a1 bis a6 hebt der Messerkasten jaus, und die abgedrückten Steuerplatinen u1 bis
u6 nehmen ihre alte Stellung wieder ein. Beim Abwärtsgang des Messerkastens j setzen
dann die Steuerstempel s1 bis s6 auf den Steuerplatinen 2a 1 bis
u 6 wieder auf, heben die Fallmesser L1 bis L6 hoch und geben die vorher
arretierten Platinen a wieder frei.