DE1017368B - Verfahren zur kontinuierlichen Polymerisation von AEthylen - Google Patents
Verfahren zur kontinuierlichen Polymerisation von AEthylenInfo
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Description
DEUTSCHES
Es ist bekannt, Äthylen bei Drücken unterhalb etwa 100 atü und bei Temperaturen bis etwa 100° zu
polymerisieren. Bei diesem Verfahren werden Katalysatoren eingesetzt, die aus Gemischen von metallorganischen
Verbindungen, insbesondere Aluminiumalkylverbindungen, und von Verbindungen von Metallen der IV. bis VI. Nebengruppe des Periodischen
Systems bestehen (vgl. Belgische Patente 533 362 und 534 792 sowie »Angewandte Chemie«, 67,
1955, S. 541 bis 547). Bei dieser Synthese wird im allgemeinen eine Hilfsflüssigkeit benutzt, in der das
gebildete Polyäthylen aufgeschlämmt ist. Meist werden als Hilfsflüssigkeit Kohlenwasserstofffraktionen
im Siedebereich des Benzins oder Dieselöls verwendet. Es ist notwendig, die als Hilfsflüssigkeit be- *5
nutzten Kohlenwasserstofffraktionen sehr sorgfältig von Feuchtigkeit und anderen sauerstoffhaltigen Verbindungen
zu befreien, da sonst der Polymerisationsverlauf gestört wird.
Das bei dieser Polymerisation von Äthylen aus dem
Reaktionsgefäß entnommene Reaktionsprodukt besteht aus Polyäthylen, Hilfsflüssigkeit und Katalysatorresten.
Um das Polyäthylen abzutrennen, wird dieses zunächst von der Hauptmenge der Hilfsflüssigkeit
abfiltriert. Hierbei fällt eine Masse an, die noch Reste von Hilfsflüssigkeit, Reste des Katalysators und
das Polyäthylen enthält.
Es ist schon vorgeschlagen worden, die nach mechanischer Abtrennung der Hauptmenge der Hilfsflüssigkeit
in der Reaktionsmasse noch verbleibenden 3<> Kohlenwasserstoffe sowie die Katalysatorreste durch
eine gegebenenfalls in Gegenwart von verdünnten Mineralsäuren oder verdünnten Alkalilaugen erfolgende
Behandlung mit Wasserdampf zu entfernen. Die Kohlenwasserstoffanteile werden dabei durch den
Wasserdampf abgetrieben und können von diesem durch Kondensation getrennt werden. Die auf diese
Weise wiedergewonnene Kohlenwasserstoffhilfsflüssigkeit kann jedoch nicht ohne weiteres wieder in
das Polymerisationsgefäß zurückgeführt werden, da sie Wasser und unter Umständen kleine Anteile
anderer sauerstoffhaltiger Verbindungen enthalt. Auch die übliche Trocknung, beispielsweise mit kalziniertem,
stückigem Ghlorkalzium, führt nicht zum Ziel, da immer noch so viel Wasser und sauerstoffhaltige
Verbindungen zurückbleiben, daß bei der Rückführung der so behandelten Hilfsflüssigkeit erhebliche
Störungen des Polymerisationsverlaufes eintreten.
Es wurde gefunden, daß diese Schwierigkeiten sich vermeiden lassen, wenn das Verfahren zur kontinuierlichen
Polymerisation von Äthylen bei Drücken unterhalb etwa 100 atü und Temperaturen bis etwa 100°
unter Verwendung von Katalysatoren, die aus Ge-Verfahren zur kontinuierlichen
Polymerisation von Äthylen
Polymerisation von Äthylen
Anmelder:
Ruhr chemie Aktiengesellschaft,
Oberhausen (RhId.)-Holten
Oberhausen (RhId.)-Holten
Nikolaus Geiser, Oberhausen (Rhld.)-Holten,
und Dr. Helmut Kolling, Duisburg-Hamborn,
sind als Erfinder genannt worden
mischen von metallorganischen Verbindungen, besonders Aluminiumalkylverbindungen, mit Metallverbindungen
der IV. bis VI. Nebengruppe des Periodischen Systems, besonders mit Titanverbindungen,
beispielsweise Titantetrachlorid, bestehen, in Gegenwart einer aus Kohlenwasserstofffraktionen im
Benzin- oder Dieselölsiedebereich bestehenden Hilfsflüssigkeit nach der Arbeitsweise der Erfindung
durchgeführt wird. Bei dieser Arbeitsweise werden die nach Abtrennung des Hauptanteiles der Hilfsflüssigkeit
in dem aus dem Polymerisationsgefäß abgezogenen Reaktionsgemisch noch aus diesem Gemisch
durch Behandlung mit Wasserdampf entfernte Resthilfsflüssigkeit sowie die zur Deckung der Hilfsflüssigkeitsveiiuste
zugegebene Hilfsflüssigkeit vor der Rückführung in das Polymerisationsgefäß, besonders
nach einer mit üblichen Trocknungsmitteln, beispielsweise mit Chlorkalzium, durchgeführten Vortrocknung,
in innige Berührung mit dem abgezogenen, noch Katalysatorreste enthaltenden Reaktionsgemisch
gebracht und von diesem dann mechanisch abgetrennt.
Nach einer besonderen Ausführungsform wird die zu behandelnde Hilfsflüssigkeit mit dem das Polymerisationsgefäß
verlassenden Reaktionsgemisch erst in Berührung gebracht, nachdem aus diesem Gemisch
der Hauptanteil der hier vorliegenden Hilfsflüssigkeit entfernt wurde.
Zweckmäßig wird die Hilfsflüssigkeit nach der Behandlung anschließend noch einer Destillation unterworfen
und nur das dabei erhaltene Destillat in das Polymerisationsgefäß zurückgeführt.
Durch den mit dem Verfahren der Erfindung verbundenen innigen Kontakt der in das Polymerisationsgefäß zurückzuführenden Hilfsflüssigkeit mit dem aus
diesem Gefäß abgezogenen, noch Katalysatorreste enthaltenden Reaktionsgemisch werden alle in der Resthilfsflüssigkeit
enthaltenen sauerstoffhaltigen Verbin-
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3 4
düngen mit den Katalysatorresten des Reaktions- Verbesserung ergibt sich daraus, daß bei erhöhter
gemisches zur Umsetzung gebracht. Dabei bilden sich Polyäthylenausbeute und erniedrigter Katalysatorunter anderem Titanhydroxyde und Aluminium- menge der Aschegehalt in der aus dem Polymerihydroxyde.
Diese schleimigen und schlecht zu sationsgefäß ausgetragenen Reaktionsmasse erniedfiltrierenden
Verbindungen werden von der pulver- 5 rigt wird. Zu dieser Reduzierung des Aschegehaltes
förmigen Polyäthylenmasse festgehalten, so daß addiert sich nun durch die Behandlung der ausgetrairgendwelche
Schwierigkeiten bei der anschließenden genen Reaktionsmasse mit der Hilfsflüssigkeit eine
Filtration vermieden werden, wie sie z. B. auftreten zusätzliche Entfernung von Katalysatoranteilen, die
können, wenn man entsprechend einem anderen Vor- im Sumpf der nachgeschalteten Destillation abgezogen
schlag die Hilfsflüssigkeit mit Polymerisationskataly- io werden können. Besonders wird noch durch die Besator
oder dessen Komponenten, z. B. mit Titantetra- handlung der Reaktionsmasse mit größeren Mengen
Chlorid, vorbehandelt. Im Gegensatz zu dieser für den Hilfsflüssigkeit eine sehr deutliche Verringerung des
gleichen Zweck vorgeschlagenen Arbeitsweise tritt Chlorgehaltes bewirkt, wie dies im einzelnen aus den
beim Verfahren der Erfindung auch kein zusätzlicher nachfolgenden Beispielen zu ersehen ist. Ein vermin-Verbrauch
an Katalysator für diese Reinigung der 15 derter Chlorgehalt kann für die Weiterverarbeitung
Hilfsflüssigkeit ein. von Polyäthylen eine ausschlaggebende Rolle spielen. Die Entfernung der letzten Anteile aller sauerstoff- Die Vorzüge des Verfahrens der Erfindung lassen
haltigen Verbindungen, insbesondere der letzten An- sich wie folgt zusammenfassen:
teile an Wasser, hat den großen Vorteil, daß nunmehr 1· Reinigung der in das Polymerisationsgefäß
bei der Rückführung der so vorbehandelten Hilfs- 20 zurückgeführten Hilfsflüssigkeit, wodurch die Ausflüssigkeit
in dem Reaktionsgefäß keinerlei Störungen beute an Polyäthylen erhöht und, dadurch bedingt,
des Polymerisationsverlaufes mehr auftreten. Im der Aschegehalt des Polyäthylens wesentlich veranderen
Falle wurden die beim Verfahren der Er- ringert wird.
findung im Rahmen der Vorbehandlung eintretenden 2. Weitgehende Reinigung der Hilfsflüssigkeit ohne
Reaktionen sich im Polymerisationsgefäß selbst ab- 25 zusätzlichen Verbrauch an Katalysatormasse oder
spielen, wobei die primär entstehenden sauerstoff- anderen Chemikalien.
haltigen Zersetzungsprodukte des Katalysators zur 3. Extraktion von Wachsanteilen aus dem PolySchädigung
weiterer Katalysatoranteile führen wür- äthylen.
den. Hierdurch wird eine wesentliche Erhöhung des 4. Zusätzliche Verminderung des Asche-und Chlor-Verbrauches
an Katalysatorsubstanz verursacht. Eine 30 gehaltes des Polyäthylens.
erhöhte Menge an Katalysator führt abgesehen von Die technische Durchführung des Verfahrens der
der Verteuerung des Verfahrens zu einer starken Er- Erfindung wird an Hand der beigefügten Schemahöhung
des Aschegehaltes in der ausgetragenen skizze erläutert, die nur eine bestimmte Ausführungs-Reaktionsmasse.
Die Entfernung dieses Aschegehaltes form darstellt.
erfordert umständliche und verteuernde Arbeitsgänge. 35 Aus dem Polymerisationsgefäß 1 werden über den
Das Verfahren der Erfindung bringt darüber hinaus Kühler 2 Reaktionsprodukte entnommen und in der
noch weitere Vorteile. Das aus dem Polymerisations- Filtereinrichtung 3, beispielsweise einer kontinuiergefäß
ausgetragene Gemisch enthält nämlich außer der Hch arbeitenden Zentrifuge, in ein Filtrat, das in den
Kohlenwasserstoffhilfsflüssigkeit, Katalysatorresten Polymerisationsreaktor zurückläuft, und einen Rück-
und Polyäthylen noch geringe Anteile wachsartiger 40 stand zerlegt. Der Rückstand, der aus Polyäthylen,
Produkte, die als Nebenprodukte bei der Äthylenpoly- Hilfsflüssigkeit und Katalysatorresten besteht, wird
merisation gebildet werden. Für die Verarbeitung des in die Mischschnecke 4 eingeführt und hier mit HilfsPolyäthylens
kann es von großem Vorteil sein, wenn flüssigkeit, die über die Leitung 5 zugeführt wird,
diese wachsartigen Produkte entfernt werden. Zu innig vermengt und in der nachgeschalteten Filtereinem
Teil geschieht dies schon bei der vorstehend 45 einrichtung 6 in ein Filtrat und einen Rückstand zergeschilderten
Arbeitsweise, wobei sich die wachsarti- legt. Das Filtrat wird in der Destillation 7 in einen
gen Nebenprodukte in der Hilfsflüssigkeit lösen und Rückstand und ein Destillat getrennt. Das Destillat
bei der Destillation der Hilfsflüssigkeit im Sumpf der wird mittels der Pumpe 8 in das Polymerisations-Destillationskolonne
verbleiben. Die aus dem gefäß 1 zurückgeführt. Der in der Filtereinrichtung 6 Reaktionsgemisch extrahierte Menge an Wachs kann 50 anfallende Rückstand wird mittels einer Doppelnoch
wesentlich gesteigert werden, wenn nur ein Teil schnecke 9, die gleichzeitig Transport und Gasabschluß
des Destillates in das Polymerisationsgefäß und der bewirkt, in eine Dämpfschnecke 10 weitergeleitet. In
größere Anteil in die Behandlungsapparatur zurück- dieser Schnecke wird der Masse die ihr noch angeführt
wird. Bei dieser Ausführungsform des Ver- haftende Hilfsflüssigkeit durch Abtreiben mittels
fahrens der Erfindung wird eine solche Menge an 55 Wasserdampf entzogen. Der Wasserdampf, dem zur
Destillat in die zur Durchmischung benutzte Appara- Entfernung der Katalysatorreste kleine Anteile
tür, beispielsweise in eine Mischschnecke, zurückge- Mineralsäuren oder Alkalilaugen zugegeben werden
führt, daß hier das Gewichtsverhältnis von Hilfs- können, wird im Querstrom zu der zu transportieflüssigkeit
zu Polyäthylen größer ist als 2 :1, bei- renden Reaktionsmasse eingeblasen. Er entweicht,
spielsweise 5:1 bis 15 :1. Auch durch eine Steige- 60 zusammen mit den Resten der Hilfsflüssigkeit, durch
rung der Behandlungstemperatur von etwa 20° auf Abführungen auf dem Deckel der Schnecke und wird
etwa 90° kann die extrahierte Wachsmenge erhöht in dem Kühler 11 kondensiert. In der Vorlage 12
werden. Hier wird also die Durchmischung der Rest- scheidet sich das Wasser ab. Die Kohlenwasserstoffhilfsflüssigkeit
mit dem mechanisch vom Hauptteil Hilfsflüssigkeit wird mit der Pumpe 13 durch den
der Hilfsflüssigkeit befreiten Reaktionsgemisch bei 65 mit stückigem Chlorcalcium gefüllten Trockenturm 14
bis zu etwa 90° erhöhten Temperaturen durchgeführt. gedrückt und gelangt dann bei 5, wie oben schon er-Durch
die Kreislaufführung der Hilfsflüssigkeit wer- läutert, in die Mischschnecke 4.
den einerseits die Wachsanteile aus dem Reaktions- Das Verhältnis von durch die Leitung 5 in die
gemisch entfernt, andererseits wird noch eine zusatz- Mischschnecke eingeführter Hilfsflüssigkeit zu PoIy-
liche Verminderung des Aschegehaltes erreicht. Diese 70 äthylen in der aus der Filtereinrichtung 3 eingeführ
ten Reaktionsmischung kann dadurch beliebig vergrößert werden, daß man von der Pumpe 8 nach der
Destillation 7 einen mehr oder weniger großen Anteil des Destillates über die Leitung 15 in die Mischschnecke
4 zurückführt. Es entsteht so ein Kreislauf von Hilfsflüssigkeit zwischen Mischschnecke 4, Filtereinrichtung
6 und Destillation 7. Die aus der Reaktionsmischung extrahierten Wachsanteile werden im
Sumpf der Destillation zurückgehalten.
Zur Erhöhung der extrahierten Wachsmenge kann es vorteilhaft sein, die Mischschnecke 4 auf Temperaturen
bis zu etwa 90° zu halten, was durch Mantelheizung der Schnecke oder durch entsprechende Vorwärmung
der Hilfsflüssigkeit erfolgen kann.
Es kann ferner vorteilhaft sein, mehrere Mischschnecken 4 mit jeweils dazugeschalteter Filtereinrichtung
6 hintereinanderzuschalten, wobei die von der Destillation 7 kommende Hilfsflüssigkeit auf
die Schnecken verteilt wird oder aber im Gegenstrom zu der durchwandernden Reaktionsmischung derart
geführt wird, daß die frisch destillierte Hilfsflüssigkeit zunächst in die letzte Schnecke und von dort jeweils
in die vorhergehende Schnecke eingeführt wird.
Eine sehr vereinfache Arbeitsweise besteht schließlich darin, daß die von dem Trockenturm 14
kommende vorgetrocknete Hilfsflüssigkeit in die Reaktionsmischung vor der Filtereinrichtung 3 eingeführt
wird. Die Reinigung der Hilfsflüssigkeit erfolgt dann in der Filtereinrichtung 3. Die gereinigte Hilfsflüssigkeit
gelangt sofort in das Reaktionsgefäß 1, während die entstehenden Zersetzungsprodukte des
Katalysators mit dem Rückstand aus der Filtereinrichtung ausgetragen werden und über die Doppelschnecke
9 der Dämpfschnecke 10 zugeführt werden.
35
Zur kontinuierlichen Äthylenpolymerisation im Laboratorium dient ein etwa 5 1 fassendes Reaktionsgefäß aus Glas mit Rührer, Gaseinleitungsstutzen,
Thermometerstutzen und Gasaustrittsleitung mit Kühler. Außerdem enthält das Reaktionsgefäß einen
Tauchstutzen, durch den ein Teil des Reaktionsgemisches in eine sorgfältig von Luft und Feuchtigkeit
geschützte heizbare Filtrationsvorlage abgeleitet wird, die am Boden eine Glasfritte besitzt und mit
einem Rührwerk versehen ist. Das Reaktionsgefäß war zu Beginn des Versuches mit etwa 2 1 einer aliphatischen
C8- bis C10-Fraktion gefüllt worden, die über
Chlorkalzium getrocknet und anschließend mit 0,1 g/l Ti Cl4 versetzt und vom entstandenen Niederschlag
abgetrennt worden war.
Im Verlauf des kontinuierlich durchgeführten Versuches wurde nun laufend eine solche Menge Äthylengas,
dessen Gehalt an H2O, O2, CO2, CO und C2H2
insgesamt nicht höher als etwa 15 Teile pro Million war, in das Reaktionsgefäß eingeleitet, daß eine kleine
Menge überschüssiges Äthylen entweichen konnte. Außerdem wurde in jeder Stunde ein Stoß von 3 cm3
sorgfältig getrockneter Luft im Verlauf von jeweils etwa 2 Minuten in das Reaktionsgefäß eingeleitet.
Lediglich in der Stunde nach jeweiliger Katalysatorzugabe wurde keine Luft eingeführt. In Abständen
von etwa 3 bis 5 Stunden wurde jeweils nach Erlahmen der Äthylenumsetzung eine Menge von 0,2 g
Katalysator in das Reaktionsgefäß eingefüllt. Der Katalysator war so bereitet worden, daß 0,086 g
Diäthylenaluminiummonochlorid, in etwa 10 cm3 der gereinigten C8- bis C10-Fraktion gelöst, und 0,114 g
Titantetrachlorid, ebenfalls in etwa 10 cm3 der Benzinfraktion gelöst, zusammengegeben und in
einem Rührgefäß etwa V2 Stunde lang gerührt worden wax'en. Vor dem jeweiligen Einsatz von neuem
Katalysator wurde so viel Reaktionsmischung in die Filtrationsvorlage abgezogen, daß der Feststoffgehalt
im Reaktionsgefäß konstant bei etwa 15 % blieb.
In der Filtrationsvorlage wurde die Reaktionsmischung über die Glasfritte abnitriert und das
Filtrat in das Reaktionsgefäß zurückgeleitet. Dann wurde die Menge an über Chlorkalzium getrockneter
C8- bis C10-Fraktion in die Filtrationsvorlage eingefüllt,
die anschließend aus dem Filterrückstand durch Wasserdampfdestillation erhalten wurde. Mit dieser
Benzinmenge wurde der Filtrationsrückstand bei einer Temperatur von etwa 50° etwa 1Ai Stunde lang
gerührt. Dann wurde wiederum abfiltriert und das Filtrat in das Reaktionsgefäß eingeleitet. Der
Filtrationsrückstand wurde aus der Filtrationsvorlage entfernt und mit 0,5%iger Natronlauge bei 100° so
lange behandelt, bis das anhaftende Benzin abgetrieben war. Anschließend wurde das Polymerisat laugenfrei
gewaschen und getrocknet.
Bei Einhaltung dieser Arbeitsweise konnte eine Ausbeute von 1230 g Polyäthylen/g Katalysator erzielt
werden. Das erhaltene getrocknete Polyäthylen hatte einen Aschegehalt von 0,02 Gewichtsprozent und
einen Chlorgehalt von 0,004 Gewichtsprozent.
Wurde abweichend von der erfindungsgemäßen Arbeitsweise die bei der Behandlung mit 0,5%iger
Natronlauge anfallende C8- bis C10-Fraktion nur mit
Chlorkalzium getrocknet und dann ohne Behandlung mit der ausgebrachten Reaktionsmasse in der
Filtrationsvorlage sofort in das Reaktionsgefäß zurückgeführt, im übrigen aber wie oben verfahren,
so konnte nur eine Ausbeute von 780 g Polyäthylen/g Katalysator erreicht werden. Das erhaltene
Polyäthylen hatte einen Aschegehalt von 0,04 Gewichtsprozent und einen Chlorgehalt von 0,007 Gewichtsprozent.
Wenn man die etwa alle 4 bis 5 Stunden zugegebene Katalysatormenge von 0,2 g in zwei Portionen
von je 0,1 g zugab, so konnte man im übrigen feststellen, daß nach Zugabe der ersten 0,1 g praktisch
kein Anstieg der Äthylenumsetzung erfolgte. Das war ein Beweis dafür, daß etwa die Hälfte des zugegebenen
Katalysators zur Reinigung des Benzins verbraucht wurde.
Bei einem anderen kontinuierlichen Laboratoriumsversuch, dessen Versuchsbedingungen die gleichen
waren wie im Beispiel 1, wurde abweichend von der Arbeitsweise des Beispieles 1 das bei der Behandlung
mit 0,5°/oiger Natronlauge anfallende und mit Chlorkalzium vorgetrocknete Benzin nach seiner Behandlung
mit der vom Hauptanteil der Benzinfraktion -abgetrennten Reaktionsmischung in der Filtrationsvorlage
und nach erfolgter Filtration in einer Destillationseinrichtung bis zu einer Kopftemperatur
von 180° abdestilliert. Vom Destillat wurde ein solcher Anteil in die Filtrationsvorlage zurückgeführt,
daß bei der Behandlung der Reaktionsmischung mit diesem Benzin das Gewichtsverhältnis von Polyäthylen
zur Benzinfraktion in der Filtrationsvorlage etwa 1 :10 betrug. Die Temperatur bei dieser Behandlung
wurde auf 80° eingestellt. Die gleiche Menge Benzin, wie sie bei der Natronlaugebehandlung
anfällt, wurde in das Polymerisationsgefäß zurückgeführt.
Bei dieser Arbeitsweise wurde eine Ausbeute von 1310 g Polyäthylen/g Katalysator erzielt. Das erhaltene
getrocknete Polyäthylen hatte einen Aschegehalt von
0,02 Gewichtsprozent trnd einen Chlorgehalt von
0,002 Gewichtsprozent. Außerdem enthielt es nur 0,4 Gewichtsprozent Wachsanteile, während das Polyäthylen
ohne die erfindungsgemäße Behandlting einen Wachsgehalt von 0,9 Gewichtsprozent hatte.
Claims (6)
1. Verfahren zur kontinuierlichen Polymerisation von Äthylen bei Drücken unterhalb etwa
100 atü und Temperaturen bis etwa 100° unter Verwendung von Katalysatoren, die aus Gemischen
von metallorganischen Verbindungen, besonders Aluminiumalkylverbindungen, mit Metallverbindungen
der IV. bis VI. Nebengruppe des Periodisehen Systems, besonders mit Titanverbindungen
bestehen, in Gegenwart einer aus Kohlenwasserstofffraktionen im Benzin- oder Dieselölsiedebereich
bestehenden Hilfsflüssigkeit, dadurch gekennzeichnet, daß die nach Abtrennung des Hauptanteiles
der Hilfsflüssigkeit in dem aus dem Polymerisationsgefäß abgezogenen Reaktionsgemisch
noch aus diesem Gemisch durch Behandlung mit Wasserdampf entfernte Resthilfsflüssigkeit, sowie
die zur Deckung der Hilfsflüssigkeitsverluste zugegebene Hilfsflüssigkeit, vor der Rückführung in
das Polymerisationsgefäß, besonders nach einer mit üblichen Trocknungsmitteln durchgeführten
Vortrocknung in innige Berührung mit dem abgezogenen, noch Katalysatorreste enthaltenden Reaktionsgemisch
gebracht und von diesem dann mechanisch abgetrennt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die zu behandelnde Hilfsflüssigkeit mit dem das Polymerisationsgefäß verlassenden
Reaktionsgemisch erst in Berührung gebracht wird, nachdem aus diesem Gemisch der Hauptanteil
der hier vorliegenden Hilfsflüssigkeit entfernt wurde.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Hilfsflüssigkeit nach der
Behandlung vor der Rückführung in das Reaktionsgefäß noch einer Destillation unterworfen
wird, worauf anschließend nur das erhaltene Destillat in das Polymerisationsgefäß zurückkehrt.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß eine solche Menge an Destillat
in die zur Durchmischung benutzte Apparatur, beispielsweise in eine Mischschnecke, zurückgeführt
wird, daß hier das Gewichtsverhältnis von Hilfsflüssigkeit zu Polyäthylen größer ist als etwa 2:1,
beispielsweise 5 :1 bis 15 : 1.
5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Durchmischung der zu behandelnden
Hilfsflüssigkeit mit dem mechanisch vom Hauptteil der Hilfsflüssigkeit befreiten Reaktionsgemisch
bei bis zu etwa 90° erhöhten Temperaturen erfolgt.
6. \rerfahren nach Anspruch 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die Durchmischung der zu behandelnden Hilfsflüssigkeit mit dem vom Hauptteil
der Hilfsflüssigkeit befreiten Reaktionsgemisch in mehreren hintereinandergeschalteten Vorrichtungen,
beispielsweise Mischschnecken, derart durchgeführt wird, daß nach jeder Vorrichtung
eine mechanische Abtrennung von Hilfsflüssigkeit erfolgt und entweder jede Vorrichtung mit einem
aliquoten Teil der insgesamt umlaufenden Hilfsflüssigkeit beaufschlagt oder die Hilfsflüssigkeit
im Gegenstrom geführt wird.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
® 709 700/445 10.57
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DER18445A DE1017368B (de) | 1956-03-05 | 1956-03-05 | Verfahren zur kontinuierlichen Polymerisation von AEthylen |
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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ID=7400220
Family Applications (1)
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Country | Link |
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DE (1) | DE1017368B (de) |
GB (1) | GB850865A (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US3043825A (en) * | 1958-01-16 | 1962-07-10 | Huels Chemische Werke Ag | Process for the treatment of low pressure polyolefines |
DE1292378B (de) * | 1959-11-25 | 1969-04-10 | Huels Chemische Werke Ag | Verfahren zum Aufarbeiten von Dispersionen der Poly-ª‡-olefine |
-
1956
- 1956-03-05 DE DER18445A patent/DE1017368B/de active Pending
-
1957
- 1957-02-20 GB GB570457A patent/GB850865A/en not_active Expired
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US3043825A (en) * | 1958-01-16 | 1962-07-10 | Huels Chemische Werke Ag | Process for the treatment of low pressure polyolefines |
DE1292378B (de) * | 1959-11-25 | 1969-04-10 | Huels Chemische Werke Ag | Verfahren zum Aufarbeiten von Dispersionen der Poly-ª‡-olefine |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
GB850865A (en) | 1960-10-12 |
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