DE1016931B - Verfahren zur Herstellung von neuen Anionenaustauschharzen auf der Basis von Thiuroniumsalzen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von neuen Anionenaustauschharzen auf der Basis von Thiuroniumsalzen

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DE1016931B
DE1016931B DEC13051A DEC0013051A DE1016931B DE 1016931 B DE1016931 B DE 1016931B DE C13051 A DEC13051 A DE C13051A DE C0013051 A DEC0013051 A DE C0013051A DE 1016931 B DE1016931 B DE 1016931B
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Germany
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anion exchange
exchange resins
resins based
thiuronium
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Application number
DEC13051A
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English (en)
Inventor
Jiri Cerny
Dr Otto Wichterle
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OTTO WICHTERLE DR
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OTTO WICHTERLE DR
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    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B01PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
    • B01JCHEMICAL OR PHYSICAL PROCESSES, e.g. CATALYSIS OR COLLOID CHEMISTRY; THEIR RELEVANT APPARATUS
    • B01J41/00Anion exchange; Use of material as anion exchangers; Treatment of material for improving the anion exchange properties
    • B01J41/08Use of material as anion exchangers; Treatment of material for improving the anion exchange properties
    • B01J41/12Macromolecular compounds
    • B01J41/13Macromolecular compounds obtained otherwise than by reactions only involving unsaturated carbon-to-carbon bonds

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  • Treatment Of Water By Ion Exchange (AREA)

Description

DEUTSCHES
Es ist bekannt, daß primäre Alkohole imstande sind, in saurem Milieu mit Thioharnstoff unter Bildung von Thraroniumsalzen zu reagieren.
Es wurde nun gefunden, daß man Anionenaustauschharze auf der Basis von Thiuroniumsalzen dadurch herstellen kann, daß man auf eine salzsaure Lösung von Polyvinylalkohol Thioharnstoff bei erhöhter Temperatur, jedoch höchstens bis 150°, einwirken läßt, worauf nach erfolgter Umsetzung wäßrige Formaldehydlösung zugesetzt und weiter erhitzt wird, bis eine gelartige, in Wasser unlösliche Masse entsteht, welche zerrieben, mit Wasser bis zum Verschwinden der Chloridreaktion gewaschen und dann bis zur Gewichtskonstanz getrocknet wird.
Die Umsetzung erfolgt nach folgender Gleichung:
Verfahren zur Herstellung
von neuen Anionenaustauschharzen
auf der Basis von Thiuroniumsalzen
Anmelder:
Jiri Cerny und Dr. Otto Wichterle, Prag
Vertreter: Dipl.-Ing. A. Spreer, Patentanwalt,
Göttingen, Gronerstr. 35
Beanspruchte Priorität:
Tschechoslowakei vom 20. Mai 1955
-CH2-CH- + S = C
OH
NH2
+ HCl
-> -CH2-CH-
S-C
· HCl
H2O
Die Reaktion, die, wie aus der Gleichung ersichtlich, zur Bildung von Thiuroniumsalzen führt, wird vorteilhaft bei einer Temperatur von 80 bis 130° während 20 bis 30 Stunden unter Rückflußkühlung durchgeführt.
Die für die Verwendung als Anionenaustauscher erforderliche Wasserunlöslichkeit des so entstandenen Thiuroniumsalzes wird durch Aushärten mit Formaldehyd erreicht. Bei der Reaktion des Thiuroniumchlorides des Polyvinylalkohols mit wäßrigem Formaldehyd, eine Reaktion, die zwischen den freien Aminogruppen der Thiuroniumgruppe und dem C H2 O unter Wasserabspaltung verläuft, entstehen Querbindungen durch Methylenbrücken — NH — CH2 — NH — zwischen den einzelnen Ketten. Durch diese Vernetzung mit Formaldehyd entsteht ein Anionenaustauscher, welcher in Wasser unlöslich ist und einen festen Stoff mit begrenzter Quellfähigkeit und guter Festigkeit der Körner darstellt. Die Aushärtung der Polythiuroniumsalze mit Formaldehyd hat allerdings eine Herabsetzung der ursprünglichen Austauschkapazität von 4,42 mÄq/g (entsprechend einer 32°/oigen der maximal erreichbaren Substitution der Hydroxylgruppe des Polyvinylalkohols durch Thioharnstoff) auf eine Kapazität, welche bei optimalen Eigenschaften 3,22 mÄq/g beträgt, zur Folge-
Jiri Cerny und Dr. Otto Wichterle, Prag,
sind als Erfinder genannt worden
Die Aushärtungsreaktion mit Formaldehyd wird bei 60 bis 90° während 1 bis 3 Tagen durchgeführt. Die entstandene Masse wird zerrieben, mit Wasser gründlich gewaschen und dann bei 50 bis 90° getrocknet.
In diesem Thiuroniumsalz des Polyvinylalkohols ist das Chlor durch eine Elektrovalenz an dieThiuroniumgruppe als Anion gebunden. Die Tatsache, daß ein makromolekularer, sekundärer Alkohol, wie Polyvinylalkohol, im vorgezeigten Sinne reagiert, war überraschend.
Beispiel
In einen Kolben von 250 ml, der mit einem eingeschliffenen Rückflußkühler versehen ist, werden 4,41 g Polyvinylalkohol (mit einer Verseif ungszahl von 25,96 und einem Ä'-Wert von 55), ferner 7,61 g Thioharnstoff und 25 ml 3?°/oige HCl gebracht. Die Mischung wird gründlich durchgerührt, wobei eine klare viskose Lösung entsteht, und am Rückflußkühler bei 125° während 25 Stunden erhitzt. Die entstandene klare leichtbraune Lösung des Thiuroniumsalzes des PoIyvinylalkohole zeigt eine 32°/oige Substitution der Hydroxylgruppe des Polyvinylalkohols durch Thioharnstoff, was einer Austauschkapazität von 4,42 mÄq/g entspricht. Dieser Lösung werden dann 30,0 g einer 3O°/oigen Formaldehydlösung zugesetzt, und das Ganze wird unter Rühren auf 80° während 60 Stunden erhitzt. Die entstandene gelartige bräunliche Masse wird naß zerrieben und mit destilliertem Wasser bis zum Verschwinden der Chloridreaktion im Filtrat (Prüfung mit 5O°/oigem AgNO3) gewaschen. Das so aus-
709 699/4«
gewaschene Gel wird bei 60° bis zur Gewichtskonstanz getrocknet, wobei 6,5 g braungefärbte Körner gewonnen werden, die auf eine Korngröße von 0,1 mm zerkleinert und dann auf ihre Austauschkapazität untersucht werden. ; .
. Bestimmung der Austauschkapazität des entstandenen Anionenaustauschers: Die Bestimmung der Austauschkapazität beruht auf dem Verdrängen der im Austauscher enthaltenen Chlorionen durch Sulfationen mit Hilfe einer 1 n-Na2 S O4-Lösung und massanalytischer Bestimmung der Chlorionen.
In einen Filter tiegel G 3 wurden 1000g getrockneter Austauscher mit einer Korngröße unter 0,1 mm eingewogen und 50 ml 1 n-Na2 S O4-Lösung durchtropfen gelassen. Das Filtrat wurde in ein Becherglas von 400 ml umgefüllt. Der Austauscher im Filtertiegel wurde mit 250 ml destilliertem Wasser gewaschen und das Filtrat ebenfalls in das Becherglas gefüllt. In der im Becherglas befindlichen Lösung wurden die frei gewordenen Chlorionen mit 0,1 n-Hg (NO3)2-Lösung titriert. Verbrauch: 32,2 ml 0,1 n-Hg (3STO3)2-Lösung.
Die so festgestellte Austauschkapazität, welche somit 3,22 mÄq/g beträgt, blieb auch bei viermaligem Wiederholen der Bestimmung konstant. Als Regenerierungsmittel wurde 1 n-Na Cl-Lösung (50 ml) benutzt und nach Auswaschen mit destilliertem Wasser in gleicher Weise, wie oben beschrieben, vorgegangen.

Claims (1)

  1. Patentanspruch:
    Verfahren zur Herstellung von neuen Anionenaustauschharzen auf der Basis von Thiuroniumsalzen, dadurch gekennzeichnet, daß man auf eine salzsaure Lösung von Polyvinylalkohol Thioharnstoff bei erhöhter Temperatur, jedoch höchstens bis 150°, einwirken läßt, worauf nach erfolgter Umsetzung wäßrige Formaldehydlösung zugesetzt und weitererhitzt wird, bis eine gelartige, in Wasser unlösliche Masse entsteht, welche zerrieben, mit Wasser bis zum Verschwinden der Chloridreaktion gewaschen und dann bis zur Gewichtskonstanz getrocknet wird.
    © 709 699/443 9.57
DEC13051A 1955-05-20 1956-05-19 Verfahren zur Herstellung von neuen Anionenaustauschharzen auf der Basis von Thiuroniumsalzen Pending DE1016931B (de)

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