AT21723B - Verfahren zur Herstellung von Silbersalz-Emulsionen. - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Silbersalz-Emulsionen.Info
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Description
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Verfahren zur Herstellung von Silbersalz-Emulsionen.
Wiewohl sich mit verschiedenen unlöslichen Silbersalzen und verschiedenen Kolloiden Emulsionen herstellen lassen, so sind augenblicklich für die Technik am wichtigsten die IIaloidsilber-Gelatiue-Emulsionen. Von diesen soll daher hier als Beispiel ausgegangen werden.
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von Gelatine und einem Haloidsalz mit Silbernitrat in weniger als äquivalenter Menge versetzt und die so gebildete Emulsion einem Reifungsprozess unterwirft, der in Kochen oder Zusatz von Ammoniak mit nachfolgendem Digerieren besteht.
Wenn die Emulsion in crfahrungsmässig festgestellten Rei, fungszeiten die gewollte Empfindlichkeit erreicht, also die Hauptreife erlangt hat, so wird sie zum Erstarren gebracht, zerkleinert und in Wasser gewaschen, bis alles gebildete Nitrat und überschüssige Ilaloidsalz fortgewaschen ist. Öfter wird nun noch die Empfindlichkeit durch eine Nachreifung um einige Sensitometergrade gesteigert, indem man auf 100 cm3 der fertigen Emulsion einen Tropfen Ammoniak zusetzt und damit noch etwas digeriert. Dieses Ammoniak bleibt in der Emulsion und auch zum Teil in der getrockneten Schicht, weil es von der Gelatine sehr fest gehalten wird.
Durch die lange Einwirkung des Ammoniaks ändert sich im Laufe von Monaten aber nicht allein die Empfindlichkeit der Schicht, sondern es entstehen dadurch auch beim Lagern der Platten die gefürchteten grauen Ränder. Ausserdem erhält man bei diesem Verfahren niemals ein Produkt, dessen Empfindlichkeit eine vorher bestimmte, bei allen Bereitungen gleichbleibende ist, weil sich die Empfindlichkeit selbst l) ei Lufttemperatur, je nach der Zeitdauer der Aufbewahrung vor dem Guss, ja selbst während ein grösseres Quantum Emulsion vergossen wird, dauernd ändert und daher variiert. In der Technik spielt aber die Gleich- miissigkeit eine grosse Rolle.
Da bei dem Hauptreifungsprozess des bisherigen Verfahrens die Gelatine stark angegriffen wird, so dass öfters Plattcn erhalten werden, deren Ränder kräuseln oder deren Schiel) t abschwimmt, während die Nachreifung nicht angreift, so erschien es vorteilhaft, die Emulsion zunächst unreif herzustellen und zu waschon und dann erst den Haupt-
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gestellt :
1. Im Gegensätze zu der bisherigen Ansicht kann man auch bei Abwesenheit von Ji ; slichem ssromid dic Empfindlichkeit genügend steigern, ohno Schleier befürchten zu müssen.
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eine gewaschene. Letztere erfordert nur etwa der Ammoniakmenge, um dieselbe Empfindlichkeit zu erreichen.
Dabei wird die Gelatine fast gar nicht angegriffen.
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säure von ihrer Empfindlichkeit nichts ein.
4. Man kann das unter diesen Umständen gebildete Ammoniaksatz in der Emulsion belassen, ohne dass dadurch Unzuträglichkeiten entstehen.
5. Die nach 3 hergestellte Emulsion verändert sich beim Aufbewahren und Wiederschmelzen, sowie während des Gusses nicht.
6. Eine solche Emulsion gibt Trockenplatton von ausgezeichneter Haltbarkeit, die hauptsächlich niemals freiwillig graue Ränder bekommen und ihre Empfindlichkeit bei längerem Lagern nicht verändern. Diese Tatsache wurde durch fünf jährige Beobachtungen gefunden. Die Versuche, die in"Eders Jahrbuch", 1901, S. 392 und"Photographisches Wochenblatt", 1901, S. 313, beschrieben sind, wurden mit solchen Platten gemacht.
7. Solche Emulsion gibt, wenn man gleichmässig verfährt, mit Sicherheit bei jeder Bereitung gleiche Resultate, weil das Reifungsmittel nur eine genau abgemessene Zeit wirkt und dann wirkungslos gemacht wird.
Auf Grund dieser Ermittlungen ist das folgende Verfahren ausgearbeitet, dessen Neuheit darauf beruht, dass zunächst eine unreife Emulsion hergestellt und gewaschen wird, während nach dem bisherigen Verfahren die Emulsion zuerst gereift und dann gewaschen wird. Nachher wird nach dem neuen Verfahren die Emulsion mit Ammoniak digeriert und dieses nach Erlangung der Reife neutralisiert, während der bisher behufs Nachreifens mitunter gemachte Ammoniakzusatz zur fertigen Emulsion nicht neutralisiert wurde.
Der Zusatz von ganz geringen Mengen Ammoniak und auch von Soda zur fertigen Emulsion ist zwar nicht neu (., Eders Handbuch", V. Aufl., Bd. lIt, S. 63) und auch das Nachreifen mit Ammoniak ist bekannt (a. a. 0., S. 395, Z. 3 v. u.). Immer aber wird in den angeführten Fällen schon eine Emulsion mittlerer Empfindlichkeit, die also den Hauptreifungsprozess durchgemacht hat und die durch das Nachreifen zu einer Rapidemulsion gemacht wird, vorausgesetzt. Wenn a. a. 0., S. 395 von einer "unreifen" Emulsion gesprochen wird, so ist zu bemerken, dass unreif"ein relativer Begriff ist, und dass eine Emulsion von 100 Scheiner gegenüber einer Extrarapidemulsion von 16-170 Scheiner als unreif zu bezeichnen ist.
A. a. 0., S. 395 handelt es sich offenbar um eine Emulsion mittlerer Empfindlichkeit ; auch kann hierin schon deshalb keine Vorpublikation gefunden worden, weil für das Nachreifen Ammoniak mit Bromammonillm vorgeschlagen wird.
Das Neutralisieren des Ammoniaks, das zur. Reifung der Emulsion gedient hat, ist auch nicht neu, da es schon von llelitzki ("Eders Jahrbuch'', 1880, S. 107) ausgeführt ist. Belitzki hat aber das Ammoniak nach Ablauf des llauptreifungsprozesses, der bei
Gegenwart von löslichen Bromiden und Nitraten stattfand, vor dem Waschen neutralisiert, um der Gelatine ihre ursprünglichen, durch das Ammoniak veränderten Eigenschaften wiederzugeben. Das neue Verfahren unterscheidet sich also von dem Belitzkischen wesent- lich dadurch, dass das Ammoniak nach dem Waschen zugesetzt wird, dass der Hauptreifungs- prozess bei Abwesenheit löslicher Bromide und Nitrate eintritt und dass ferner das Ammoniak
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belassen wird.
Ein Ausführungsbeispiel des neuen Verfahrens ist folgendes :
Man bereitet in bekannter Weise eine Emulsion aus Gelatine, Alkalihaloid und Silbernitrat, lässt dieselbe aber nicht reifen, sondern vor der Ausreifung erstarren. Die Gallerte wird zerkleinert und vollständig ausgewaschen. Man schmilzt sie dann, versetzt sie wenn nötig mit Gelatine, um das übliche Verhältnis von Gelatine zu Silberhaloid herzustellen und verdünnt auf das Zwanzigfache des Gesamtgewichtes der verwendeten Gelatine.
Diese Emulsion wird auf 400 C erwärmt, per Liter mit 1- 5 cm3 Ammoniak oder einer ähnlich wirkenden Substanz, wie Triäthylamin, oder einem fixen Alkali oder dgl. versetzt und 1--4 Stunden, je nach dem Grade der gewünschton Empfindlichkeit, bei 400 C digeriert.
Man fügt dann eine dem verwendeten Ammoniak oder Amin oder fixen Alkali äquivalente Menge einer Säure, wie Schwefelsäure, Weinsäure, Zitronensäure, Oxalsäure oder dgl. hinzu und rührt gut um. Wenn man eine organische Säure verwendet, so kann man unbeschadet der Empfindlichkeit, aber zum Vorteil der Widerstandsfähigkeit, einen kleinen Überschuss davon nehmen. Die Emulsion kann nun vergossen werden, wenn man es nicht vorzieht, sie vorher nochmals erstarren zu lassen, um einen reineren Guss zu erzielen. Jedenfalls wird durch einmaliges oder mehrmaliges Umschmelzen die Emulsion in ihrer Empfindlichkeit und Klarheit in keiner Weise verändert. Man erhält auf diese Weise hochempfindliche, klare und dabei sehr feinkörnige Emulsionen.
Das Verfahren ist nicht nur auf Haloidsilber-Emulsionon anwendbar, sondern auch auf Emulsionen von anderen unlöslichen Silbersalzen und anderen Kolloiden als Gelatine.
Claims (1)
- PATENT-ANSPRUCH : Verfahren zur Herstellung von Silbersalz-Emulsionen von gleichbloibonder Empfindlicl. koit, dadurch gekennzeichnet, dass eine ungereifte Emulsion nach dem Waschen einem Reifungsgprozess durch Behandeln mit Ammoniak oder dgl, während einer bestimmten Zeit und bei passender Temperatur untorworfen wird, worauf das Ammoniak mit einer geeigneten Saure neutralisiert oder übersättigt wird.
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