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Geräteträger für die Landwirtschaft, vorzugsweise Einachsschlepper
Die Erfindung betrifft einen mittels Holmen handgeführten, vor- und rückwärts fahrbaren
und durch eine Brennkraftmaschine angetriebenen Geräteträger für die Landwirtschaft,
vorzugsweise einen Einachsschlepper, dessen Holme und Gangschalthebel aus der einen
Fahrtrichtung in die andere schwenkbar sind.
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Bekannt ist ein Kleinschlepper, bei dem der Bedienungsmann abwechselnd
vor der Treibachse auf dem Schlepper sitzt oder hinter der Treibachse schreitet.
In diesem Falle können zur Regelung dienende Teile des aus Treibachse und Triebwerk
bestehenden Antriebsblockes (z. B. die Brennkraftmaschine) von beiden Bedienungsseiten
aus betätigt werden.
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Bekannt ist ferner ein Einachsschlepper, bei dem die Holme um eine
senkrechte Achse von einer Stirnseite der Maschine auf die andere umschwenkbar sind,
so daß die Sinnfälligkeit sämtlicher Bedienungshebel erhalten bleibt und der Bedienungsmann
beispielsweise das Fahrzeug beim Mähen in der einen und beim Pflügen in der anderen
Fahrtrichtung führen kann. Rückwärtsgänge sind nicht vorgesehen.
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Demgegenüber ermöglicht es der Geräteträger nach der Erfindung, sowohl
in der einen als auch in der anderen, durch die unterschiedliche Schwenkstellung
der Holme gekennzeichneten Betriebsstellung des Fahrzeuges nach Wahl wenigstens
einen Rückwärtsgang und wenigstens einen Vorwärtsgang in das Triebwerk einlegen
zu können. Nach der Erfindung ist dem Schalthebel des Gangwechselgetriebes, der
im Getriebegehäuse um 180° schwenkbar gelagert ist, ein in zwei Endstellungen umstellbarer
Schaltbolzen zugeordnet, der sich nach erfolgter Umstellung mit dem um 180° verschwenkten
Schalthebel verzahnt, so daß der Schaltbolzen in jeder seiner beiden Umstellungen
den Schalthebel in jeder seiner Schwenkstellungen gegen Verschwenken sichert. Dem
Bedienungsmann ist somit die Sicherheit gegeben, daß bei auf ihn zu weisendem Schalthebel
und bei erfolgter Umschaltung der Wendestufe des Gangwechselgetriebes, z. B. im
Kraftschluß mit dem Schalthebel, die Gefahr des Überfahrenwerdens durch Fehlschaltungen
des bzw. der Rückwärtsgänge ausgeschaltet ist, wie sie entstehen könnten, wenn Rückwärtsgänge
einmal durch Vorwärts- und dann wieder durch Rückwärtsbewegen des Schalthebels betätigt
werden müßten.
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Beispielsweise kann eine auf die Gelenkkugel des Schalthebels aufgezahnte
Zahnscheibe die Verzahnung für den Schalthebel und für den aus der Verzahnung herausschiebbaren
und dann drehbaren Schaltbolzen bilden, so daß der Schalthebel und der Schaltbolzen
benachbart sind und gemeinsam betätigt werden müssen, wodurch ein Höchstmaß an Unfallsicherheit
gegeben ist. Der wie der Schalthebel stehend gelagerte Schaltbolzen weist zweckmäßigerweise
einen Exzenter auf, welcher bei gelöster Verzahnung mit einer Schaltgabe einer Wendestufe
des Gangwechselgetriebes im Eingriff steht, so daß bei betriebsbereit stehendem
Schalthebel die Wendestufe dem Einfluß des Bedienungsmannes entzogen ist.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung stehen beim Schalten des Rückwärtsganges
zwei Schaltgabeln mit dem Schalthebel im Eingriff, wobei eine der Schaltgabeln die
Schaltgabel des Wendegetriebes ist. Ferner ist zwecks Vereinfachung des Triebwerkes
eines der Zahnräder der Wendestufe lose auf der Vorgelegewelle der Vorwärtsgangsstufen
gelagert, aber axial mit der Vorgelegewelle kuppelbar.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel dargestellt. Es zeigt
Abb. l einen mähend arbeitenden Geräteträger schematisch in der Seitenansicht, Abb.
2 einen pflügend arbeitenden Geräteträger schematisch in der Seitenansicht, Abb.
3 einen Längsschnitt durch den Triebwerkblock, Abb. 4 ein-en Querschnitt gemäß Linie
A-A der Abb. 3, Abb. 5 eine Draufsicht auf das Getriebegehäuse bei abgenommenem
Gehäusedeckel und Abb. 6 ,eine Draufsicht auf einen Teil des Getriebegehäuses.
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Der Geräteträger besteht gemäß den Abb. 1 und 2 aus den beiden Treibrädern
1, dem Getriebegehäuse 2, der Brenekraftmaschine 3, der Zapfwe lle 4 für das Mähwerk
5 od. dgl., dem Anhängeblock 6 für Pflüge 7 od. dgl., dem die Holme $ aufweisenden
Holmträger und dem Schalthebel 9 für das Gangwechselgetriebe. Ein gegebenenfalls
mit Treibrädern versehener Einachsanhänger
ist mit Strichpunkt-Linienzügen
veranschaulicht.
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Gemäß den Abb. 3 biss 6 sind dem Gangschalthebel drei Schaltgabeln
10, 11, 12 zugeordnet, von denen die Schaltgabeln 10, 11 auf der Schaltstange 13
gelagert sind, während die Schaltgabel 12 auf der Schaltstange 14 verschiebbar ist.
Die Kulisse 15 mit dem Kulissenschlitz 15a führt den Schalthebel 9 in bekannter
Weise beim Schalten der Zahnräder. Von diesen ist das die Zahnräder 16 a, 16 b aufweisende
Zahnrad 16 mit der Schaltgabel 10 und das Zahnrad 17 mit der Schaltgabel 11 schaltbar;
diesen auf der getriebenen Welle 18 verschiebbar gelagerten Zahnrädern sind die
Zahnkränze 19, 20, 21, 22 der Vorgelegewelle 23 zugeordnet, so daß jeweils eine
Schaltstufe einstellbar ist und insgesamt vier Vorwärtsgänge schaltbar sind.
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Auf der Vorgelegewelle sitzt lose das Zahnrad 24, das mit den Zahnrädern
25 und 26 im Eingriff ist. Der Zahnkranz 22 ist ständig mit dem Zahnrad 27 in Kämmverbindung.
Die Schaltgabel 12 faßt die Klauenkupplungsringe 28, 29, mit denen abwechselnd das
Zahnrad 27 mit dem Zahnrad 26 gekuppelt und gleichzeitig das Zahnrad 24 auf lose
geschaltet werden kann und dann das Zahnrad 24 mit der Vorgelegewelle 23 gekuppelt
und gleichzeitig die Kupplung der Zahnräder 26, 27 gelöst werden kann. Die Schaltgabel
10 ist mit dem Schlitz 30 versehen, in dem sich der am Arm 9 b sitzende Kopf 9 e
hin- und herbewegen kann.
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Auf dem Schalthebel 9 ist die Pratze 31 gelagert. Auf dieser stützt
sich die Feder 32 ab, die in der Schale 33 und der Zahnscheibe 34 ihren zweiten
Federteller besitzt und die Gelenkkugel 9 a den Schalthebel spielfrei lagert. Die
Zahnscheibe ist auf die Gelenkkugel aufgezahnt und hat zwei Nuten 35 und 36. Der
einen Hebel 37 aufweisende Schwenkbolzen 38 ist durch die Feder 39 belastet und
weist den Querstift 40 sowie den über der Schaltgabel 12 angeordneten Exzenter 41
auf. Der Schwenkwinkel a des Schwenkbolzens ist durch die Anschlagbolzen 42 und
43 auf 180° begrenzt. Dabei ist jeweils der Stift 44 das Widerlager, das an der-
Feststellung des Schwenkbolzens 38 in den beiden Endstellungen I, 11 (vgl. Abb.6)
teilhat.
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Der Schwenkbolzen 38 liegt gemäß Abb. 6 mit dem Hebel 37 am Anschlagbolzen
42 und mit dem Querstift 40 am Stift 44 n, so daß sich die Zahnscheibe 34, in deren
Raste 35 der Querstift 40 eingreift, und der Schalthebel 9 nicht drehen können.
Wird der Schwenkbolzen 38 in Richtung K nach unten gedrückt (vgl. Abb. 4), dann
bewegt sich der Querstift 40 aus der Zahnscheibe 34 heraus, so daß der Schwenkbolzen
38 gedreht werden kann. Dabei gleitet der Querstift 40 über das untere Ende des
Stiftes 44 hinweg.
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Nach Schwenkung um 180° legt sich der Hebel 37 am Anschlagbolzen 42
und der Querstift 40 am Stift 44 von der anderen Seite her an. Der Schwenkbolzen
ist jedoch so länge nicht gegen selbsttätiges Verschwenken gesichert, bis auch der
Schalthebel 9 samt Zahnscheibe 34 so (um 180°) geschwenkt ist, daß der Querstift
40 in die Nut 36 einfedern kann. Erst in dieser Stellung sind der Schwenkbolzen
38 und der Schalthebel 9 gegen ungewolltes Verschwenken verriegelt.
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Es ist möglich, diese Art der Festlegung des Schalthebels auch für
solche Getriebe anzuwenden, bei denen lediglich der Schalthebel beim Fahren in der
anderen Fahrtrichtung zu einem anderen Fahrersitz hin verschwenkt wird, wobei in
diesem Falle des Vorhandenseins eines sogenannten Vierganggetriebes nunmehr vier
Rückwärtsgänge und ein einziger Vorwärtsgang benutzbar sind. In diesem Falle könnte
mit Hilfe von Zwischengetrieben Vorsorge getroffen sein, daß der Vorwärtsgang in
unterschiedliche Gänge auflösbar ist: Über diese Art der Schalthebelverriegelung
hinaus ist ferner beim Erfindungsgegenstand dafür gesorgt, daß beim Wenden des Schalthebels,
dem natürlich das Wenden der Holme 8 folgt, auch das Gangwechselgetriebe bezüglich
seiner Wirkung gewendet wird. Bei Umkehr der Holme und damit bei Umkehr der Benutzungsrichtung
(Fahrtrichtung E) des Fahrzeuges stehen ebenfalls vier Vorwärtsgänge und ein Rückwärtsgang
zur Verfügung. Dies kommt daher, weil beim Schwenken des Schwenkbolzens 38 der Exzenter
41 in eine Nut 45 der Schaltgabel 12 eintaucht und diese in Richtung 31 auf
der Schaltstange 14 verstellt (vgl. Abb. 5). Dadurch schiebt sich die Raste 46 im
Sinne des Abschließens des Schlitzes 30 vor die Gabel 10a der Schaltgabel 10, während
die Raste 47 in Richtung M um den Hub des Exzenters wegwandert. Der Exzenterhub
entspricht also dem Abstand der Raste 47 von der Raste 46. Beim Schwenken des Schwenkbolzens
wird demnach das Wendegetriebe umgeschaltet. Gemäß Abb. 3 löst dabei der Klauenkupplungsring
29 die Verbindung zwischen den Zahnrädern 26 und 27 und kuppelt die Zahnradstufe
26, 25, 24 (vgl. Abb. 4) der Wendestufe über den Klauenkupplungsring 28 mit der
Vorgelegewelle 23, die nunmehr den anderen Drehsinn hat, der für das Wenden der
Getriebewirkung maßgebend ist.
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Beim Erfindungsgegenstand steht die Wendestufe dadurch stets entweder
in Zusammenwirkung mit dem sogenannten 1. Gang (Zahnkranz 16a) oder in Zusammenwirkung
mit dem sogenannten 2. Gang (Zahnkranz 16 b), wenn die Schaltgabeln 10 und 12 durch
den Kopf 9c gleichzeitig gekuppelt sind, damit jeweils ein Rückwärtsgang zur Verfügung
steht (vgl. Schalthilder gemäß Abb. 6).
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Ein Mittel, das bewirken kann, daß keine zwei Rückwärtsgänge schaltbar
sind, wenn für eine solche Schaltung im Getriebe ein ausreichend langer Schaltweg
vorhanden wäre, ist die Pratze 31. Wird der Schalthebel 9 in die Rückwärtsgangsehaltstellung
geschwenkt, dann greift die Pratze 31 hinter das Auge 2a, das den Schwenkbolzen
38 lagert. Mithin ist es unmöglich, in derjenigen Stellung des Schalthebels, in
der dieser die Schaltgabeln 10, 12 gemeinsam bewegen kann, mit dem Schalthebel außer
dem Weg des jeweiligen Rückwärtsganges und der Leerlaufstellung den Eingang in den
Schaltweg einer anderen Getriebestufe zu finden. Im vorliegenden Falle wäre der
Hub der Klauenkupplungsringe 28, 29 schon durch die Wendestufe 24, 25, 26 bzw. durch
den Zahnkranz 22 begrenzt, doch ist es hier unerwünscht, diese Art der Hubbegrenzung
anzuwenden.
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Auf dem Deckel 48 des Getriebegehäuses 2 sind die Schaltbilder gemäß
Abb. 6 dargestellt, wie sie üblicherweise in Form von blechernen Schildern als Betriebsanleitungen
an Kraftfahrzeugen angebracht sind. Es ist erkennbar, daß der Rückwärtsgang R mittels
des Schalthebels 9 stets in diejenige Fahrtrichtung geschaltet wird, in die auch
der Hebel 37 weist. Jeweils einen der Pfeile F erkennt der hinter dem Gerät befindliche
Fahrer, so d:aß Fahrtrichtung E, Richtung des sichtbaren bzw. erkennbaren Pfeiles
F auf der Betriebsanleitung, Lage des Schalthebels 9 und Lage des Hebels 37 zusammenliegen.