-
Kegelstoffmühle oder ähnliche Maschine zur Aufbereitung von Faserstoffen
Die Erfindung betrifft eine Kegelstoffmühle oder ähnliche Maschine zur Aufbereitung
von Faserstoffen für die Pappe-, Papier-, Kartonherstellung u. dgl.
-
Für die Aufbereitung von Faserstoffen werden an Stelle der früher
fast ausschließlich verwendeten Holländer in steigendem Maße schnell laufendeKegelstoffmühlen
eingesetzt. Die bestehen im wesentlichen aus einem konischen Läufer, der in einem
konischen Gehäuse eingesetzt ist. Zur Ermöglichung der Veränderung ihrer gegenseitigen
Lage ist dabei in der Regel entweder der konische Läufer oder das Gehäuse in Achsrichtung
verschiebbar.
-
Sowohl der Läufer als auch das Gehäuse sind mit Einrichtungen zur
Aufbereitung des Faserstoffes versehen. Diese bestehen entweder aus einzelnen Messern,
die im Läufer und im Gehäuse eingesetzt sind, oder es können auch Büchsen sein,
die mit Messerrippen versehen sind. Derartige Büchsen werden auch z. B. aus Basaltlava
angefertigt.
-
Eine besondere Ausführungsform derartiger Aufbereitungsmaschinen besitzt
für Läufer und Gehäuse je eine konische Büchse aus hartem Metall, die in ihrer Mantelfläche
mit zahlreichen Löchern versehen ist.
-
In a11 diesen Fällen sind die Einrichtungen zur Aufbereitung der Faserstoffe
nur für die Behandlung der Fasern bestimmt und gegen eindringende Fremdkörper sehr
empfindlich. Da es jedoch besonders bei der Verarbeitung von unsortiertem Altpapier
oft un-. vermeidlich ist, daß Metallstücke, Steine usw. in den Faserstrom gelangen,
ergibt sich als Folge davon eine Beschädigung der Einrichtungen innerhalb der Kegelstoffmühleoder
ähnlicher Maschinen.
-
Zur Ausscheidung der schädlichen Fremdkörper sind schon verschiedene
Einrichtungen geschaffen worden. Bekannt sind Magnetapparate, die jedoch nur Eisenteile
ausscheiden. Bei einer anderen bekannten Vorrichtung wird der Aufbereitungsmaschine
eine mit großer Geschwindigkeit umlaufende Scheibe vorgeschaltet, welche die schweren
Teile aus der Faseraufschwemmung in eine ringförmige Kammer schleudert, in der sich
diese sammeln, und aus welcher sie darauf entfernt werden können. Die Scheibe benötigt
einen eigenen :Motor zum Antrieb.
-
Bei einer anderen Kegelmühle wird der Stoffstrom unten waagerecht
in die Mühle geleitet und vor seinem Eintritt in die Aufbereitungswerkzeuge um ungefähr
90° nach oben umgelenkt. Es hat sich aber gezeigt, daß bei einer derartigen Umlenkung
eine wirksame Ausscheidung von Fremdkörpern nicht erfolgt.
-
Die Erfindung bezweckt nun, mit einfacheren Mitteln und in wirksamerer
Weise als bisher eine Ausscheidung schwerer Verunreinigungen, wie Steine, Eisenteile
usw., zu erreichen und auch eine bessere Beseitigung der ausgeschiedenen Fremdkörper
zu ermöglichen. Eine solche Kegelstoffmühle oder ähnliche Maschine zur Aufbereitung
von Faserstoffen, bei welcher also der Stoffstrom zwecks Abscheidung von schweren
Fremdkörpern vor seinem Eintritt in die Aufbereitungswerkzeuge nach oben umgelenkt
wird, weist zu diesem Behufe erfindungsgemäß eine in das Maschinengehäuse eingebaute
Leitvorrichtung auf, durch welche der von oben eintretende Stoffstrom nach unten
geführt und dort gegenläufig umgelenkt wird.
-
Dadurch, daß der Stoffstrom von oben nach unten geführt wird, bewegen
sich die in ihm befindlichen, abzuscheidenden, schweren Fremdkörper mit der Geschwindigkeit
des Stroms in Richtung auf die Stelle zu, an der sie sich ablagern sollen. Diese
Richtung wollen sie beibehalten, wenn der Stoffstrom dann gegenläufig umgelenkt
wird, wodurch eine gute Abscheidung erfolgt.
-
Eine weitere Verbesserung stellt die schärfere Umlenkung dar, die
ungefähr 180° beträgt. Die dabei durch die Fliehkraftwirkung nach außen gezogenen,
schweren Fremdkörper haben so genügend Zeit, aus dem Stoffstrom auszutreten.
-
Durch diese Maßnahmen läßt sich eine wirkungsvolle Abscheidung der
schweren Fremdkörper erreichen. Es ist zwar ferner bereits bekannt, Windsichter
für Kohle od. dgl. mit einer in das Maschinengehäuse eingebauten Y-förmigen Leitvorrichtung
auszustatten, durch welche der von oben eintretende Kohlestrom nach unten geführt
und dort durch einen Luftstrom gegenläufig umgelenkt wird. Bei dieser bekannten
Einrichtung handelt es sich jedoch um eine vom Gegenstand der Erfindung völlig abweichende
Maschinengattung, bei der die Abscheidung der
schweren Verunreinigungen
mittels Luft erfolgt und das der Erfindung zugrunde liegende Problem des Schutzes
der Aufbereitungswerkzeuge überhaupt nicht in Erscheinung tritt.
-
In der Zeichnung sind verschiedene Ausführungsformen des Erfindungsgegenstandes
beispielsweise vereinfacht dargestellt. Es zeigt Fig. 1 einen axialen Längsschnitt
durch eine Kegelstoffmühle, Fig. 2 einen Schnitt nach der Linie II-II der Fig. 1,
Fig. 3 eine Variante in gleichem Schnitt wie Fig. 2, Fig. 4 einen axialen Längsschnitt
durch den Eintrittsteil einer weiteren Ausführungsform einer Kegelstoffmühl e, Fig.
5 einen Schnitt nach der Linie V-V der Fig. 4 und Fig: 6 einen Schnitt nach der
Linie VI-VI der Fig. 5.
-
Gemäß Fig. 1 ist ein konischer Läufer 1 über eine Welle 2 in zwei
Lagern 3 und 4 gelagert und von einem Gehäuse 5 umgeben, welches in diesem Falle
in axialer Richtung verschiebbar angeordnet ist. Der aufzubreitende Stoff tritt
von oben durch eine Öffnung 6 in das Gehäuse ein.
-
Im Gehäuse ist nun eine Leitvorrichtung vorgesehen, welche aus einem
ringförmigen, eine untere Öffnung 7 aufweisenden Teil 8 und zwei beidseitig der
Öffnung anschließenden, abwärts gerichteten Schenkeln 9 besteht.
-
Der von oben eintretende Stoffstrom wird auf der Außenseite der Leitvorrichtung
beidseitig der Maschinenachse nach unten geführt. Darauf wird er gegenläufig nach
oben umgelenkt, indem er durch die untere Öffnung 7 der Leitvorrichtung empor steigt.
An der Umlenkstelle des Stoffstromes behalten die schweren Fremdkörper ihre Bewegungsrichtung
bei und setzen sich daher ab. Sie fallen in einen Sammelbehälter 10 und können nach
Öffnen von beiderseitig angebrachten Putzdeckeln 11 leicht beseitigt werden.
-
Das Absinken der Fremdkörper bei der Umkehrung des Stoffstromes wird
jedoch nur bis zu einer gewissen Größe bzw. Schwere der Fremdkörper erfolgen. Um
die empfindliche Bemesserung der Kegelstoffmühle auch vor solchen Fremdkörpern zu
schützen, die unter Umständen vom Stoffstrom noch mitgerissen werden können, ist
im Wege des Stoffstromes nach dessen Umlenkung nach oben auf der Läuferwelle 2 eine
gitterförmige, gelochte oder geschlitzte Scheibe 12 angeordnet. Damit diese Scheibe
12 sich nicht verlegt, ist ein feststehender Schaber 13 vor der Scheibe angeordnet,
der sie sauber hält.
-
Der gereinigte Stoffstrom gelangt dann zwischen den bemesserten Läufer
1 und das Gehäuse 5 und verläßt die Mühle durch eine Austrittsöffnung 14.
-
Statt einer umlaufenden Scheibe kann aber zur Fernhaltung von Fremdkörpern
von der Aufbereitungseinrichtung im Wege des Stoffstromes nach dessen Umlenkung
nach oben beispielsweise auch eine feststehende gitterförmige, gelochte oder geschlitzte
Platte verwendet werden. Zu diesem Behufe ist gemäß Fig. 3 in der unteren Öffnung
7 der Leitvorrichtung 8 eine gelochte Platte 15 eingebaut.
-
Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 4 bis 6 wird eine weitere Verbesserung
der Reinigungswirkung dadurch erzielt, daß der nach unten geführte Stoff vor seiner
Umlenkung nach oben in die axiale Richtung umgelenkt und erst hiernach wieder rückgeführt
wird. Zu diesem Zwecke sind im unteren Teil des Gehäuses anschließend an die Schenkel
9 der Umlenkvorrichtung Wände 16 vorgesehen, welche diesen Gehäuseteil in zwei seitliche
Kanäle 17 und einen Mittelkanal 18 aufteilen. In den Kanälen 17 wird der Stoffstrom
in die axiale Richtung umgelenkt, während er durch den Mittelkanal 18 wieder
rückgeführt und der unteren Öffnung 7 der Leitvorrichtung 8, 9 zugeführt wird.