DE101512C - - Google Patents

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DE101512C
DE101512C DENDAT101512D DE101512DA DE101512C DE 101512 C DE101512 C DE 101512C DE NDAT101512 D DENDAT101512 D DE NDAT101512D DE 101512D A DE101512D A DE 101512DA DE 101512 C DE101512 C DE 101512C
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    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B60VEHICLES IN GENERAL
    • B60MPOWER SUPPLY LINES, AND DEVICES ALONG RAILS, FOR ELECTRICALLY- PROPELLED VEHICLES
    • B60M1/00Power supply lines for contact with collector on vehicle
    • B60M1/02Details
    • B60M1/08Arrangements for energising and de-energising power line sections using mechanical actuation by the passing vehicle

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Mechanical Engineering (AREA)
  • Train Traffic Observation, Control, And Security (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 20: Eisenbahnbetrieb.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 5. März 1897 ab.
Um irgend einen besonderen Theilleiter (Schiene oder Bolzen) mit dem Hauptleiter zu verbinden, ist ein Umschalter irgend einer Art erforderlich, dessen einer Theil mit dem Hauptleiter ;und dessen anderer Theil mit dem Theilleiter leitend verbunden ist.
Nach den früheren Einrichtungen ist es für jeden besonderen Theilleiter nöthig, dafs der Umschalter zwei Bewegungen ausführt, von denen die eine die Verbindung zwischen dem Hauptleiter und dem besonderen Theilleiter herstellt, während die andere die Trennung des Hauptleiters von diesem besonderen Theilleiter bewirkt.
Die Verbindung mufs gemacht werden, sobald das Fahrzeug den Theilleiter erreicht, und unterbrochen werden, sobald das Fahrzeug den Theilleiter verlä'fst; jeder Umschalter mufs also vor dem sich bewegenden Fahrzeug bedient werden, um den Stromkreis zu schliefsen, und mufs wieder hinter dem Fahrzeug bedient werden, um den Stromkreis zu unterbrechen.
Um dies zu bewerkstelligen, sind verschiedene Mittel vorgeschlagen worden, so z. B. eine mechanische Verbindung zwischen zwei Umschaltern, ein elektrischer Nebenschlufs zwi-.sehen zwei Umschaltern, eine elektromagnetische Vorrichtung, die von dem Fahrzeug getragen wird, oder eine elektromagnetische Vorrichtung, die durch eine auf dem Fahrzeug befindliche Batterie in Thätigkeit gesetzt wird.
Gemäfs vorliegender Erfindung ist es nicht nöthig, einen hinteren Umschalter zu bewegen, um den Strom von dem Theilleiter . abzuschalten, den das Fahrzeug verlä'fst. Dies wird durch eine neue Anordnung der Leiter erreicht, gemäfs .welcher der Strom von dem Hauptleiter durch einen Hülfstheilleiter geht, der zwei Umschalter in solcher Weise mit einander vereinigt, dafs die elektrische Abschaltung eines hinteren Theilleiters durch die Thätigkeit eines voranliegenden Umschalters bewirkt wird, es also nicht nöthig ist, einen hinteren Umschalter zu bewegen, um diese Abschaltung zu bewerkstelligen.
Gemäfs dieser Erfindung wird für jeden Theilleiter ein Hülfstheilleiter vorgesehen, durch welchen der Strom von dem Hauptleiter nach dem eigentlichen Theilleiter geht, und der Hülfstheilleiter ist an jedem Ende mit einem Umschalter ausgerüstet, mit dessen Hülfe er mit dem Hauptleiter oder dem Theilleiter verbunden oder davon getrennt werden kann. Für das Einstellen der Umschalter sind Mittel vorgesehen, die mechanisch von dem laufenden Fahrzeug bedient, öder elektromagnetische Vorrichtungen, welche mechanisch oder durch Wirkung des Stromes in Thätigkeit gesetzt werden, sowie das Fahrzeug von einem Theilleiter auf den nächsten läuft.
Zur besseren Unterscheidung werden diese Theilleiter im. Nachstehenden Theilschienen genannt; sie können irgend eine passende Lage in Bezug auf die Laufschienen haben oder eine oder beide Laufschienen selbst können die Theilschienen bilden, oder die letzteren mögen von passend gestalteten Leitern zusammengesetzt werden, die sich zum Zuführen des Stromes zu dem Fahrzeug eignen.
Fig. 1 der Zeichnung ist ein schematischer, die allgemeine Anordnung oder Anwendung der Erfindung veranschaulichender Grundrifs.
Fig. 2 ist ein Grundrifs,
Fig. 3 eine Endansicht und
Fig. 4 eine Seitenansicht eines Apparates zum Wechseln der Contacte, besonders dort anwendbar, wo Fahrzeuge abwechselnd nach entgegengesetzten Richtungen laufen.
Fig.' 5 ist ein. schematischer Grundrifs einer doppelten Umschalteranordnung, vermöge welcher Fahrzeuge, die in jeder von beiden Richtungen laufen, die richtigen Verbindungen bewerkstelligen.
Fig. 6 ist eine Endansicht des Umschalters und dessen Drehkreuz,
Fig. 7 eine Seitenansicht von Fig. 6,
Fig. 8 ein Grundrifs und
Fig. 9 eine Endansicht eines Apparates, mit dessen Hülfe die Umschalter in irgend einer besonderen Länge der Linie für jede der beiden Richtungen durch eine elektromagnetische Vorrichtung eingestellt werden können.
Fig. io ist ein schematischer Grundrifs, der eine Anwendung dieser elektromagnetischen Umschaltevorrichtung zeigt.
Fig. Ii ist ein schematischer Grundrifs, der eine Anordnung veranschaulicht, gemäfs welcher die Umschalter elektrisch gesteuert werden, sowie das Fahrzeug von einer Theilschiene auf die nächste läuft.
Die Fig. 12, 13, 14, 15, 16 und 17 veranschaulichen Schaltwerke und Anordnungen, vermöge welcher die nöthigen Verstellungen der Umschalter durch selbsttätige Wirkung des Stromes hervorgebracht werden, sobald das Fahrzeug von einer Theilschiene auf die benachbarte gelangt.
Die Fig. 18, 19 und 20 zeigen Einzelheiten der genannten Schaltwerke.
Die Fig. 21 und 22 zeigen theils in End- und in Seitenansicht, theils im Schnitt' einen gufseisernen Strafsenkasten, der sich zur Aufnahme der in den Fig. 12 bis 17 gezeigten Schaltwerke eignet.
Fig. 23 ist ein schematischer Grundrifs, eine Anordnung zeigend,· bei welcher die Theilschienen durch Stromschlufsstifte ersetzt sind.
In dem Schema Fig. 1 ist M die Hauptleitung, welche den Strom von der Kraftstätte zuführt; sie ist in irgend einer bekannten Weise isolirt. 5 R\ S R2, S R3, S i?4 sind die Theilschienen, von welchen das Fahrzeug den Strom mittelst passender reibender Vorrichtungen oder Stromschlufsstücke abnimmt. Für jede Theilschiene ist ein isolirter Hülfstheilleiter vorgesehen, der mit der Theilschiene für gewöhnlich nicht in elektrischer Verbindung steht. Diese Hülfstheilleiter S M\ S M2, S M3, S M* dienen zu gewissen Zeiten dazu, den Strom von dem Hauptleiter nach den Theilschienen zu führen. Angenommen, die Hülfstheilleiter seien wie in Fig. ι zwischen der Hauptleitung M und den Theilschienen Si?1, Si?2, SR3 u. s. w. gelegen. An jedem Ende der Hülfstheilleiter ist eine Stromschlufsfeder b bezw. c angebracht, und in geringem Abstande von z. B. dem links gelegenen Ende eines Hülfstheilleiters ist ein Stromschlufsstück oder eine Feder d angeordnet, die mit einer Theilschiene in elektrischer Verbindung steht, während das Stromschlufsstück b an dem anderen Ende des Hülfstheilleiters einem Stromschlufsstück oder einer Feder α benachbart ist, die mit der Hauptleitung in elektrischer Verbindung steht. Der nächstfolgende Hülfstheilleiter ist genau gleichartig angeordnet und ausgerüstet. Zwischen den festen Stromschlufsstücken abcd sind bewegliche Stromschlufsstücke, Schieber oder Trommeln S1S2S3 untergebracht, welche in einer Stellung das eine Ende eines Hülfstheilleiters mit einer Theilschiene, d. h. die Stromschlufsstücke c und d verbinden, in einer anderen Stellung dagegen das benachbarte Ende des nächsten Hülfstheilleiters mit dem Hauptleiter, d. h. die Stromschlufsstücke α und b verbinden. Jeder Stromschlufsschieber S1 S2 S3 wird durch einen Hebel ll Γ2 I3 oder eine mechanische Vorrichtung, die durch das Fahrzeug selbst bewegt wird, mit dem einen oder anderen Paar von Stromschlufsstücken verbunden.
Es ist hieraus ersichtlich, dafs, wenn die Hebel alle nach derselben Richtung umgelegt sind, zwischen der Hauptleitung und irgend einer der Theilschienen keine Verbindung vorhanden sein wird. Angenommen jedoch, ein Fahrzeug laufe in der Richtung des Pfeiles von einer Theilschiene S i?1 auf die nächste SR2, dann wird das Fahrzeug den Hebel ll und den Schieber S1 in die durch punktirte Linien angedeutete Lage bringen und dadurch Verbindung zwischen den Stromschlufsstücken c und d herstellen und den Haupttheilleiter S M2 mit der Theilschiene SR2 leitend verbinden, gleichzeitig aber den Hülfstheilleiter S M1 von der Hauptleitung M an den Stromschlufsstücken α und b trennen. Dann ist die Theilschiene SR2 mit dem Hauptleiter M in leitender Verbindung durch die Stromschlufsstücke a und b, den Umschalter S2, den Hülfstheilleiter S Af2, die Slromschlufsstücke c und d und den Umschalter S1. Wenn das Fahrzeug das Ende der Theilschiene S i?2 erreicht und im Begriffe ist, auf SR3 aufzulaufen, so bewegt es den Hebel /2 und den Umschalter S2, so dafs die-Verbindung bei α b unterbrochen und bei c d hergestellt wird;· dadurch wird die Theilschiene SR2 von dem Hauptleiter getrennt und die Theilschiene SR3 mit dem Hauptleiter verbunden u. s. w. für alle Theile der Linie.
Eine Ausführungsform des Apparates, der die Stromverbindung ' in der beschriebenen Weise wechselt, ist in den Fig. 2, 3 und 4 im Grundrifs, in Endansicht und in Seiten-·
ansicht dargestellt. Der Apparat enthält eine Walze 5 aus vulkanisirter Fiber oder anderem isolirenden Stoffe, die lose von einer Welle H getragen wird; eine Hälfte des Walzenumfanges ist mit einer Messingplatte m belegt und die bereits erwähnten Stromschlufsfedern abcd sind auf einem isolirenden Träger B befestigt, und zwar so, dafs zwei gegen die eine und zwei gegen die andere Seite der Walze drücken. Der mit einem Gegengewicht W in fester Verbindung stehende Hebel / ist auf der Welle H festgekeilt und mit einem vorspringenden, quadrantförmigen Theile P versehen. Die obere Hälfte der Walze ist an dem einen Ende . (Fig. 3 und 4) theilweise weggeschnitten und der an der Nabe des Handhebels sitzende Vorsprung P kommt mit dem stehengebliebenen Theil der Walzenstirnseite in Eingriff. Infolge dieser Anordnung dreht der Hebel /, wenn er nach einer Seite umgelegt wird, die Walze und veranlafst dadurch, dafs Berührung zwischen einem Paar von Stromschlufsfedern hergestellt, gleichzeitig aber die Berührung zwischen dem anderen Paar unterbrochen wird. Sobald der Druck auf den Hebel / aufhört, kehrt er durch die Wirkung seines Gegengewichtes W in die senkrechte Stellung zurück, ohne die Walze zu bewegen, da der ausgeschnittene Theil, der letzteren dem Hebel / erlaubt, eine Vierteldrehung zu machen, ehe er mit dem stehengebliebenen Theil in Eingriff kommt. Der Hebel / bewerkstelligt eine Umkehrung der Contacte, wenn er nach der entgegengesetzten Richtung umgelegt wird. Die Stromschlufsstücke werden zweckmäfsig so angeordnet, dafs ein Paar nicht eher getrennt wird, bis das andere verbunden ist; auf diese Art wird Funkenbildung vermieden.
Solch ein Umschalter kann in einem gufseisernen oder anderen geeigneten Kasten eingeschlossen werden, den man wasser- und luftdicht machen kann; in letzterem Falle tritt die Welle durch eine Stopfbüchse nach aufsen und der Hebel wird an der Aufsenseite des Kastens auf der Welle befestigt. Die Leiter werden in den Kasten durch wasser- und luftdichte Stopfbüchsen eingeführt. Die Stromschlufsstücke können aus kupfernem Drahtgewebe oder anderem geeigneten Material hergestellt werden.
Es ist aber ersichtlich, dafs bei der eben beschriebenen Schaltung ein sich in einer Richtung bewegendes Fahrzeug alle Umschalter in demselben Sinne umsteuern wird und dafs folglich ein anderes Fahrzeug nicht in derselben Richtung folgen kann, weil die Umschalter so gestellt sind, dafs sie nur durch ein in der entgegengesetzten Richtung laufendes Fahrzeug bedient werden können; daher ist diese erste Schaltung nur dort anwendbar, wo die Fahrzeuge abwechselnd in entgegengesetzten Richtungen laufen.
Damit die Fahrzeuge in jeder der beiden Richtungen laufen können, benutzt der Erfinder ein Paar von Hülfstheilleitern und einen passend gestalteten doppelten Umschalter, wie in d'en Fig. 5, 6 und 7 gezeigt ist, von denen Fig. 5 einen schematischen Grundrifs des doppelten Umschalters 5 mit den verschiedenen Verbindungen, Fig. 6 eine Endansicht des Umschalters und von dessen Drehkreuz / und Fig. 7 eine Seitenansicht des Umschalters geben. In Fig. 5 sind RR die Schienen, auf welchen die Fahrzeuge laufen. Si?1, S i?2, S Rs sind die Theilschienen. M ist der Hauptleiter, 5 ist der Umschalter, der aus einer Walze von isolirendem Material besteht, deren beide Enden in dem Schema Fig. 5, gezeigt sind. Diese Walze ist mit zwei Metallplatten m m1 belegt, die ein Viertel ihres Umfanges bedecken und sich in entgegengesetzten Richtungen bis zur Mitte über die halbe Länge der Walze erstrecken ,. wie Fig. 7 zeigt. S Ma, S Mb sind ein Paar Hülfstheilleiter, die sich in einer Richtung erstrecken und in Stromschlufsfedern enden, die bei α und b gegen die Umschaltwalze 5 drücken. Diese Federn α und b sind kreuzweise mit einem ähnlichen Paar von Federn al bl verbunden, die an den gegenüberliegenden Punkten der Umschaltwalze anliegen. S Mc, S Md sind ein anderes Paar von Hülfstheilleitern, die zu S Ma und S Mb entgegengesetzt verlaufen. Diese Hülfstheilleiter enden ebenfalls bei c und d in Stromschlufsfedern und sind kreuzweise mit ähnlichen Stromschlufsfedern c1 und dl verbunden. Die Metallplatte m ist durch den Leiter mx mit dem Hauptleiter M und die Metallplatte m1 durch den Leiter r mit einer Theilschiene in dauernder Verbindung. Wenn der Umschaltwalze eine Vierteldrehung ertheilt wird, wird die Verbindung von mx und von r mit dem einen eines Paares von Hülfstheilleitern getrennt und mit dem anderen desselben Paares hergestellt, in welcher Richtung auch immer der Umschaltwalze die Vierteldrehung gegeben werden mag. Die Umschaltwalze ist auf einer Welle H befestigt (Fig. 7), deren eines Ende ein von vier um 90° zu einander versetzten Armen oder Hebeln / gebildetes Drehkreuz trägt. Das laufende Fahrzeug wirkt mechanisch auf denjenigen der Arme ein, der sich jeweilig oben in senkrechter Stellung befindet, und indem das Fahrzeug diesen Arm in waagrechte Lage bewegt, ertheilt es der Umschaltwalze eine Vierteldrehung, wobei es gleichzeitig einen der anderen Arme nach oben in senkrechte Stellung bringt, so dafs dieser Arm von dem nächsten in der einen oder anderen Richtung laufenden Fahrzeug umgelegt werden kann.
Anstatt einen doppelten Umschalter und zwei Hülfstheilleiter zu benutzen, kann man die Umschalter in. irgend einer beliebigen Länge
der Linie durch eine elektromagnetische Vorrichtung nach Bedarf für die eine oder die andere Richtung einstellen lassen. Der Umschalter, den der Erfinder für diesen Zweck benutzt, ist derselbe, wie der mit Bezug auf Fig. 2, 3 und 4 beschriebene, jedoch mit dem Unterschied, dafs die Welle H verlängert und auf dieser Verlängerung ein polarisirter Stahlmagnet oder Anker N S befestigt ist, wie Fig. 8 im Grundrifs und Fig. 9 in Endansicht zeigen. Der Magnet oder Anker NS dreht sich zwischen den Polen eines Elektromagneten F1 F2.
Wenn ein elektrischer Strom in einer Richtung durch die Wickelung des Elektromagneten (Fig. 9) gesendet wird, so wird der Anker eine Vierteldrehung in einer Richtung machen und die Umschaltwalze mitnehmen; wenn der Strom in den Elektromagnetwickelungen umgekehrt wird, wird sich der Anker in der entgegengesetzten Richtung drehen.
An den betreffenden Enden irgend eines Theiles der Schienenlinie werden Stromschlufstaster KK1 (Fig. 10) vorgesehen und diese werden mit einem Leiter W verbunden, der die Wickelungen der Elektromagnete der Umschalter enthält, welche in dem zwischen den beiden Tastern eingeschlossenen Theil der Linie liegen. Jeder Taster ist in seiner gewöhnlichen Lage mit der Erde oder mit dem Rückleiter Ex verbunden; wenn man aber den Taster bewegt, so wird Contact mit dem isolirenden Hauptleiter M hergestellt. Es läuft dann ein Strom durch den Leiter W und die Elektromagnetwickelungen, die in dem zwischen den beiden Tastern gelegenen Theil der Linie eingeschlossen sind. Wenn ein Taster bedient wird, so wird der Strom in einer Richtung laufen, die entgegengesetzt der Richtung ist, in welcher derselbe bei Bedienung des anderen Tasters laufen wird. Es werden daher durch Umlegen des einen oder des anderen Tasters alle Umschalter nach einer Richtung oder nach der anderen gestellt, ehe das Fahrzeug anläuft, und zwar gemäfs der Richtung, in welcher das Fahrzeug laufen soll. Das längs der Linie laufende Fahrzeug steuert die Umschalter einzeln nach einander mittelst des Hebels /, wie zuvor beschrieben. Die Taster können mit der Hand oder selbsttätig durch das laufende Fahrzeug umgelegt werden.
Anstatt Hebel zum Steuern der Umschalter zu benutzen, kann dies auch auf elektrischem Wege geschehen, indem man den Elektromagneten mit zwei unabhängigen entgegengesetzten Wickelungen versieht. Dies ist in Fig. 11 schematisch gezeigt. Das eine Ende jeder Elektromagnetwickelung ist mit der Erde oder dem Rückleiter verbunden und das andere Ende mit den dünnen Hülfsleitern Wi1Wi2Mz3; diese sind ihrerseits mit kleinen Stromschlufsstücken n1 w.2 n3 verbunden, welche so angeordnet sind, dafs sie von einem laufenden Fahrzeug Strom empfangen. Die Stromschlufsstücke η sind in Bezug auf die Theilschienen so gelegen, dafs ein irgend einem dieser Stromschlufsstücke mitgetheilter Strom die richtigen Umschalter zum Verbinden der entsprechenden Theilschiene mit der Hauptleitung steuern wird. In allen Fällen mufs die Stromschlufsbürste C oder andere Vorrichtung des Fahrzeuges, die zum Aufnehmen des Stromes von den Theilschienen dient, so angeordnet werden, dafs sie mit einer Theilschiene Stromschlufs herstellt, bevor sie die andere verläfst. Bei der eben beschriebenen Schaltung mag die Verbindung mit den Stromschlufsstücken nl rr mittelst einer Bürste oder anderen Reiburigsvorrichtung Cx hergestellt werden, die mit dem Stromabnehmer C in elektrischer Verbindung ist. Diese Bürste Cx darf indessen nicht gleichzeitig zwei Stromschlufsstücke' verbinden und mufs mit dem voranliegenden Stromschluisstück, z. B. n2, verbunden sein, ehe der Stromaufnehmer die unmittelbar vorhergehende Theilschiene verlassen hat.
Jedoch kann man bei Anwendung des Apparates, der jetzt beschrieben werden soll, die Stromschlufsstücke η und auch die Hülfsleiter m fortlassen und die nöthigen Verstellungen der Umschalter durch die selbsttätige Wirkung des Stromes herbeiführen, sobald das Fahrzeug von einer Theilschiene auf die nächste gelangt. Solch ein Apparat ist in den Fig. 12 bis 17 dargestellt. Fig. 12 ist eine theilweise im Schnitt gezeichnete Endansicht des Elektromagneten und des Ankers. Fig. 13 ist eine Seitenansicht des Apparates ohne die Stromschlufsbürsten und ohne die Verbindungen. Fig. 14 ist eine theilweise im Schnitt gezeichnete Ansicht des Hauptumschalters und der Stromschlufsstücke. Fig. 15 ist eine Ansicht von der entgegengesetzten Stirnseite des Apparates, den zweiten oder kleineren Umschalter mit seinen Stromschlufsstücken zeigend. Fig. 16 ist ein Grundrifs des Apparates und Fig. 17 giebt ein Schema der verschiedenen Verbindungen.
Der Apparat besteht im Wesentlichen aus einem Elektromagneten mit zwei Polschuhen pi p2 ^pjg_ I2^ zwischen welchen sich ein Weicheisenanker A befindet, der mit der Welle H fest verbunden ist. Die Welle H (Fig. 13) ruht in den Lagerständern D D1 frei drehbar. An dem einen Ende trägt die Welle die Hauptumschaltwalze S, welche lose drehbar auf der Welle sitzt und durch die quadrantförmige Nabe P (Fig. 14), wie zuvor beschrieben, eingestellt wird. Von der Welle hängt ein daran befestigtes Gegengewicht W herab, das die Welle und den Anker für gewöhnlich in einer bestimmten Lage erhält. Der Hauptumschalter S besteht aus einer Walze von isolirendem Ma-
terial, auf welcher zwei Metallplatten MN befestigt sind, die annähernd eine Hälfte des Walzenumfanges bedecken, dabei aber einen geringen Spalt zwischen sich lassen, so dafs sie von einander isolirt sind. Die Hauptumschaltwalze ist mit vier Stromschlufsbürsten oder Federn abcd (Fig. 16) in Berührung, die bezw. mit dem Hauptleiter, den beiden benachbarten Enden von zwei Hülfstheilleitern und mit einer Theilschiene verbunden sind, wie Fig. 17 zeigt. Die Gesammtheit der Verbindungen wird von isolirendem Material II (Fig. 15 und 16) getragen, welches an dem Gestell oder der Grundplatte des Apparates befestigt ist. Die Stromschlufsbürsten abcd sind mit den vier Klemmen T1 T2 Ta T* verbunden, die zur Aufnahme der Enden der Hauptkabel oder Leiter dienen. ·
Auf dem entgegengesetzten Ende der Welle ruht frei drehbar eine kleinere Umschaltwalze s (Fig. 13, 15 und 16), die in derselben Weise und zu derselben Zeit wie die Hauptumschaltwalze bewegt wird. - Die Metallplatten auf dieser kleineren Umschaltwalze weichen jedoch von jenen der Hauptumschaltwalze insofern ab, als die isolirende Walze gänzlich mit Metall bedeckt ist, ausgenommen auf der oberen Hälfte des Endtheiles. Mit der kleinen Umschaltwalze stellen drei Federn oder Bürsten Stromschlufs her, von denen eine g mit dem ringsum mit Metall bekleideten Theil der Walze in Berührung ist, so dafs hier stets elektrische Verbindung bleibt, während die beiden anderen Bürten e und f so angeordnet sind, dafs sie abwechselnd Stromschlufs machen, je nachdem die Walze nach rechts oder nach links gedreht ist, und dafs die Verbindung mit der einen aufhört, gerade bevor sie mit der anderen gemacht wird. Durch Bewegung der kleinen Umschaltwalze s wird also die eine oder die andere der Bürsten ef mit der Bürste g in leitende Verbindung gebracht. Der kleine Umschalter dient dazu, die Wirkung des Elektromagneten in folgender Weise zu beherrschen. Das eine Ende des auf dem Feldmagneten (Fig. 17) befindlichen Stromkreises ist dauernd mit der Stromschlufsbürsten verbunden und das andere Ende mit der Erde, oder dem Rückleiter. Die Stromschlufsbürsten e und f sind mit den Theilschienen an beiden Seiten des Apparates verbunden, folglich wird ein Strom, der der einen oder der anderen der Theilschienen zugeführt wird, durch den Elektromagneten zur Erde abgeleitet, vorausgesetzt, dafs der kleine Umschalter in der richtigen Stellung ist. Angenommen, in Fig. 17 laufe ein Fahrzeug über die Theilschiene SR1 und sei im Begriffe, auf die Theilschiene S R'2 aufzulaufen. Während das Fahrzeug über S R1 läuft, wird diese Theilschiene mit dem Hauptleiter durch den Hauptumschalter S1 und die Stromschlufsstücke α und b in Verbindung sein. Wenn daher der Stromabnehmer des Fahrzeuges mit der Theilschiene S R2 Verbindung herstellt, was er thut, bevor er SR1 verläfst, so wird der Strom von SR1 durch den Stromabnehmer nach S R2 fliefsen und von S R2 nach der Stromschlufsbürste f des kleinen Umschalters S1 und von da durch die Feldmagnete nach der Erde gehen. Dies hat . die Wirkung, dafs der Anker des Elektromagneten und mit ihm die Welle gedreht wird, welche mit ihren Sectoren PP1 (Fig. 14, 15 und 16) den grofsen und den kleinen Umschalter gleichzeitig bewegen wird, so dafs die Stromschlüsse gewechselt werden, d. h. (Fig. 17) α b von der grofsen Umschaltwalze S1 isolirt und c d verbunden werden, während f von g isolirt und e mit g verbunden wird. Sind die Stromschiufsfedern α und b des Umschalters S2 schon verbunden, so kann das Fahrzeug Strom von der Theilschiene S R2 abnehmen, wenn aber der Umschalter S2 — durch vorherige Bewegung eines Fahrzeuges in derselben Richtung ·— in'entgegengesetztem Sinne gedreht sein sollte, wird in dem Augenblick, wo der Stromabnehmer zwischen den Theilschienen SR1 und SR'2 Verbindung herstellt, ein Strom durch das Stromschlufsstück e des kleinen Umschalters s2 fliefsen und durch Erregung des Elektromagneten die Verbindung des Hauptumschalters S'2 von cd nach ab ändern und so in Gemeinschaft mit den Stromschlufsstücken c d des Umschalters S1 das Fahrzeug befähigen, von der Theilschiene SR2 Strom abzunehmen.
Bei dem eben beschriebenen Apparat können auf dem Elektromagneten zwei Stromkreise und ein polarisirter Anker angewendet werden, um die Umschaltwalzen in dem richtigen Sinne zu drehen. Anstatt dessen wird nur ein Stromkreis und ein Weicheisenanker verwendet, wie in dem beschriebenen Beispiel, und zwar wird dieser durch die folgende Vorrichtung veranlafst, in der erforderlichen Richtung zu arbeiten. Wenn der Anker zwischen den Polen des Magneten genau senkrecht steht, so wird er weder nach der einen, noch nach der anderen Richtung abgelenkt, wenn der Magnet wirksam wird, da der Zug dann nach beiden Richtungen gleich grofs ist; ist aber der Anker etwas aus der senkrechten Lage gebracht, dann wird er, sobald der Magnet wirksam ist, sofort nach jener Seite angezogen, nach welcher er zuvor gewendet war. Um dies zu bewirken, wird unter dem herabhängenden belasteten Arm W (Fig. 18) eine Feder K befestigt, welche gegen das untere Ende des Armes drückt und auf der Oberseite einen Vorsprung oder Anschlag haben kann, der mit dem Arm in Eingriff steht. Wenn der Anker angezogen wird, wird der belastete Arm in eine waagrechte
Lage gehoben, und sobald er freigegeben wird, führt ihn seine lebendige Kraft etwas über die senkrechte Lage hinaus, aus welcher neuen Lage er durch die Wirkung der Feder K verhindert wird, zurückzukehren. Er wird daher gewöhnlich etwas aufserhalb der senkrechten Lage bleiben, sei es nach der einen oder der anderen Seite, und der Anker wird in der ent-. sprechenden Lage sein, und daher wird, wenn der Elektromagnet das nächste Mal Strom empfängt, der Anker in der erforderlichen Richtung angezogen. Anstatt eine Feder K (Fig. 18) anzuwenden, kann man auch eine Feder K (Fig. 19) auf eine kleine Klinke L einwirken lassen, die von dem unteren Ende des belasteten Armes VFherabhängt; die Klinke L schleift auf einer festen Führungsplatte L1, die so gekrümmt ist, dafs sie die Bewegung der Klinke für eine gewisse Strecke auf jeder Seite von der Mitte zwangläufig macht. In der Mitte der Führungsplatte ist ein Vorsprung N gebildet, der als Anschlag dient. Wenn das Gegengewicht z. B. von der linken Seite herabgeht, so wird es durch sein Drehmoment über die senkrechte Lage hinausgeführt, und dabei wird die Klinke L über den Vorsprung N hinweggleiten und das Gegengewicht verhindern, in die senkrechte Lage zurückzukehren. Die Feder K dient dazu, die Bewegung der Klinke L regelmäfsg zu machen, wenn sie nicht durch die Führungsplatte L1 geregelt wird. Anstatt eine Feder zum Regeln der Bewegung der Klinke zu benutzen, kann man auch einen kleinen belasteten Arm ρ (Fig. 20) anwenden, der um den Mittelpunkt des Gegengewichts W drehbar ist und mit dessen unterem gegabelten Ende ein an der Klinke L befestigter Stift in Eingriff steht. Am oberen Ende trägt dieser Arm ein kleines Gegengewicht n>.
Die Fig. 21 und 22 zeigen eine Endansicht und eine Seitenansicht des in einem gufseisernen Strafsenkasten untergebrachten Apparates. Die Hauptkabel werden durch wasserdichte Stopfbüchsen G G eingeführt und mit den Klemmen T1 T1 T3 Γ4 in solcher Weise verbunden, dafs, wenn man die Kabel losmacht, der gauze Apparat zum Zwecke der Besichtigung aus dem Kasten herausgehoben werden kann. Aehnliche Stopfbuchsen können für die Endverbindung h und für den von der Theilschiene kommenden Leiter vorgesehen werden, der mit der Klemme e verbunden ist; oder der Kasten kann dauernd an Erde gelegt und eine Verbindung zwischen dem Kasten und der Klemme h hergestellt werden. Die Klemme f (Fig. 17) ist mit der Hauptklemme T* verbunden, welche dauernd mit einer derTheilschienen in Verbindung steht.
Anstatt den Theilschienen eine ziemlich bedeutende Länge zu geben, können sie auch blofse Stromschlufsstücke sein, die etwas über die Oberfläche der Strafse herausragen, und zwar in einer Entfernung von einander, die der Länge eines Fahrzeuges nahe kommt. Das Fahrzeug trägt dann einen metallenen Schuh oder Stromschlufsstab, welcher -über die Stromschlufsstücke hinweggleitet und eins von ihnen berührt, ehe er das andere verläfst, wie Fig. 23 zeigt, wo R eine der Schienen, auf welchen das Fahrzeug läuft, S R1, S R'2 zwei der Stromschlufsstücke und B der von dem Rahmen F des Fahrzeuges herabhängende Stromschlufsstab sind.

Claims (4)

Patent-Ansprüche:
1. Eine Stromzuführung für elektrische Bahnen mit Theilleiterbetrieb, bei welcher durch das Anschliefsen eines Theilleiters beim Umlegen des zugehörigen Schalters gleichzeitig der verlassene Tbeilleiter abgeschaltet wird, dadurch gekennzeichnet, dafs dieses Abschalten durch die Schaltercontacte zweier benachbarter Schalter verbindende Hülfsleitungen bewirkt wird, ohne den vorhergehenden Schalter in Thätigkeit zu setzen.
2. Eine Stromzuführung nach Anspruch 1, bei welcher das Einstellen der unter 1. genannten Umschalter, und zwar einzelner oder gleichzeitig mehrerer hinter einander liegender, durch einen oder mehrere Elektromagnete mit polarisirten Ankern erfolgt, denen der Erregungsstrom je nach Bedarf in dem einen oder dem anderen Sinne zugeführt wird.
3. Eine Stromzuführung nach Anspruch 1, bei welcher die Umschalter durch Elektromagnete mit Weicheisenankern in die eine oder andere Stellung gebracht werden, in welcher sie durch eine Sperrvorrichtung so lange bleiben, als die Elektromagnete nicht durch Strom wirksam gemacht sind.
4. Eine Stromzuführung nach Anspruch 1, bei welcher die Umschalter durch einen Elektromagneten bewegt werden, dessen Wirkung durch einem Hülfsumschalter geregelt wird, welcher . den Elektromagneten nach Bedarf mit dem einen- oder dem anderen von zwei benachbarten Theilleitern verbindet und dadurch aus diesen Theilleitern mit Strom versorgt.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen.
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