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Rüttelvorrichtung Die Erfindung bezieht sich auf eine Rüttelvorrichtung
zum Rütteln von Beton oder ähnlichem plastischem, erhärtendem Material, deren federnd
an einem Traggerüst befestigte Rüttelfläche in Teilflächen aufgeteilt ist, die durch
umlaufende Unwuchtmassen beeinflußt werden. Derartige Vorrichtungen sind bereits
bekannt. Es wurde also beispielsweise die Tischfläche von Rütteltischen großer Länge
in Abschnitte unterteilt, welche je durch zwei oder mehrere hintereinander auf einer
gemeinsamen Antriebswelle angeordnete Exzentermassen beeinflußt wurden und untereinander
durch nachgiebige Teile verbunden waren, um das Entstehen von Eigenschwingungen
im Übertragungsteil mit Überschneidungen und Schwingungsknoten zu vermeiden.
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Bei Rüttelvorrichtungen mit einer elastisch abgestützten und durch
ein umlaufende- exzentrische Masse in Schwingungen versetzten Plattform, die auf
elastischen Blöcken gelagert ist und auf ihrer freien Unterseite eine umlaufende
Welle trägt, in deren Längsrichtung eine mit einer einstellbaren exzentrischen Masse
versehene Scheibe verschiebbar angeordnet ist, hat man vorgeschlagen, in besonderen
Fällen, in denen wegen der Größe oder der Länge der Plattform eine einzige Scheibe
mit Schwungmassen nicht ausreichen würde, zwei oder mehrere Scheiben mit derartigen
exzentrischen Massen. auf derselben Welle anzubringen oder die Plattform mit zwei
oder mehreren Wellen, um welche exzentrische Massen umlaufen, zu versehen. In. diesem
Falle kann man noch eine zusätzliche Regelung dadurch verwirklichen, daß man die
Massen oder ihre Exzentrizität auf derselben Welle oder auf den verschiedenen Wellen
ändert oder aber auch dadurch, daß man die Masse der einen Scheibe gegenüber derjenigen
der anderen im Winkel verstellt. Auch kann man, wie weiter vorgeschlagen wurde,
die Geschwindigkeiten der verschiedenen Wellen verändern oder endlich die Wellen
selbst parallel oder aber in jeweils anderem Winkel zueinander einstellen. Durch
Änderung der Drehzahlen kann man zwar eine Änderung der Schwingungsrichtung erzielen,
gleichzeitig tritt aber eine gegenseitige Aufhebung der Schwingungen der Unwuchtmassen
auf, was so weit gehen kann, daß die Rüttelfläche vollständig still stehen bleibt.
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Die in der Praxis eingesetzten Rüttelvorrichtungen arbeiten in der
Regel mit einer Schwingungszahl, die nicht über etwa 3000 Schwingungen pro Minute
hinausgeht. Zwar sind Rüttelvorrichtungen bekannt, bei denen sehr schnell laufende
Motoren benutzt werden, welche 8000 bis 9000 Schwingungen pro Minute erreichen,
aber diese letzteren Vorrichtungen können nur für beschränkte kleine Leistungen
ausgeführt werden. Es ist jedoch bekannt, daß höhere Schwingungszahlen für das Rütteln
von Beton aus verschiedenen Gründen -sehr wünschenswert sind.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Rüttelvorrichtung zur
Verfügung zu stellen, mit der sehr hohe Schwingungszahlen bei willkürlich wählbaren
Leistungen und sehr günstiger Verteilung der Schwingungsintensität über die Rüttelfläche
erhalten werden können.
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Nach der Erfindung wird dies dadurch erzielt, daß die Teilflächen-Unwuchtmassen
derart gegenseitig phasenverschoben gekuppelt sind, daß sie zusammen ein Vielfaches
der Schwingungsfrequenz der einzelnen Massen auf das zu rüttelnde Material übertragen.
Weiterhin wird empfohlen, die drehbaren Exzentermassen, gegenseitig mit Bezug auf
ihre Phasenlage einstellbar, unverdrehbar durch biegsame Verbindungen zu kuppeln
und gemeinsam anzutreiben. Die Maßnahme, die. Exzentermassen untereinander einstellbar
anzuordnen und von einer gemeinsamen Welle anzutreiben, ist zwar an sich zum Teil
bekannt, hat aber im Zusammenhang mit der Hauptmaßnahme nicht nur den wichtigen
Vorteil, daß die Schwingungszahl der ganzen Rüttelvorrichtung einstellbar ist, sondern
darüber hinaus den Vorteil, daß der Antriebsmotor erheblich leichter bemessen werden
kann, als es für eine übliche Rüttelvorrichtung notwendig ist, und dabei außerdem
nicht mehr exzentrisch belastet wird, was sich auch auf die ganze Konstruktion der
Vorrichtung günstig auswirkt.
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Mit einer Rüttelvorrichtung gemäß der Erfindung ist man also in der
Lage, unter Beibehaltung normaler Antriebsdrehzahlen der Exzentermassen von etwa
3000 Umdrehungen pro, Minute, Schwingungsfrequenzen von 12000 bis 24000 Schwingungen
pro Minute und höher zu erreichen, und kann zum Antreiben der
Rüttelvorrichtung
einen der gewünschten Leistung entsprechenden Motor verwenden.
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Die Erfindung wird an Hand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels
näher erläutert . Es zeigt Fig. 1 eine Seitenansicht, zum Teil im Querschnitt, von
vier nebeneinander auf einem Traggestell federnd unterstützten Rüttelflächentei.len
eines Rütteltisches nach der Erfindung; Fig. 2 einen Querschnitt, zum Teit Draufsicht,
der Fig. 1 und Fig. 3 eine teilweise Endansicht eines Rüttelfläche-nteiles mit federnder
Unterstützung und, an demselben befestigter Exzentermasse. .. __ _".
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In der Zeichnung sind 1, 2, 3, 4 vier in regelmäßigen kleinen gegenseitigen
Abständen nebeneinanderliegend angeordnete Teile eines Rütteltisches. Die Teile
bestehen aus I-Trägern., welche in geeigneten gegenseitigen Abständen mit Hilfe
von. Bolzen 5 und Oberfedern 6 und Unterfedern 7 auf und nieder beweglich an einen
Traggestell 8 befestigt sind. An einem oder beiden Enden tragen die I-Trägem 1 bis
4 je eine in einem geschlossenen Gehäuse 9 drehbar um eine Welle 10 gelagerte Exzentermasse
11. Diese Exzentermassen sind mit Hilfe von. am Gehäuse 9 vorgesehenen Streifen
12 und Balzen 13 an den I-Trägern befestigt. Die Wellen 10 der Exzentermass-en sind
gegenseitig durch nicht dargestellte biegsame Verbindungen--.gekuppelt.- Die " Exzentermassen
sind gegenseitig phasenverschoben auf den Antriebswellen 10 befestigt und in einer
oder mehreren Gruppen von z. B. vier bis acht Stück derart kombiniert, daß sie zusammen,
wenn angetrieben mit einer Drehzahl von etwa 3000 Umdrehungen/Minute, eine Schwingungsfrequenz
der Rüttelfläche von 12 000 bis 24 000 Schwingungen/Minute oder höher geben. Bei
einer Verteilung der Rüttelflächenteile in Gruppen von vier I-Trägern kann dies
z. B. dadurch erhalten werden, daß die Exzentermassen der Träger 1 und 3 gegenseitig
um 180° phasenverschoben eingestellt werden, ebenso wie die Exzentermassen der Träger
2 und 4, aber dabei dafür Sorge getragen wird, daß die letzteren den Exzentermassen
der Träger 11 und 3 gegen, über um 90° phasenverschoben liegen. Die Exzentermassen
liegen dann alle gegenseitig um 90° phasenverschoben. So kann man auch Gruppen von
fünf Rüttelflächenteilen mit einem gegenseitigen Phasenunterschied von 72° usw.
zusammensetzen. Die Gruppen werden selbstverständlich gegenseitig in Phase miteinander
gekuppelt.
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Eine erfindungsgemäße Vorrichtung kann auch als Schulungsrüttler oder
als Tauchrüttler ausgebildet werden.
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DieExzentermassen- können bei einem Rütteltisch auch in der Mitte
unter. den 1-Trägern befestigt werden. Eine derartige Anordnung der Schwingungsmassen
kann auch bei anderen Rüttlern gegebenenfalls angewandt werden.