DE10148862C2 - Verfahren zur Datenübertragung zwischen einer Leitstelle und einer Alarmübertragungsanlage - Google Patents
Verfahren zur Datenübertragung zwischen einer Leitstelle und einer AlarmübertragungsanlageInfo
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Abstract
Es wird ein Verfahren zur Datenübertragung mit einer Leitstelle vorgeschlagen, wobei die Leitstelle über zwei voneinander unabhängige Übertragungswege mit einer Alarmübertragungsanlage verbunden ist und bei Ausfall eines Übertragungsweges die Alarmübertragungsanlage eine Störmeldung über den ungestörten Übertragungsweg an die Leitstelle übermittelt. In diesem Fall führt die Leitstelle eine dynamische Sicherheitsabfrage der Alarmübertragungsanlage durch, bis die Störung behoben ist. Nach einer vorgegebenen Zeitspanne können die Zeitintervalle verlängert werden.
Description
Die Erfindung geht aus von einem Verfahren zur Datenübertragung zwischen einer
Leitstelle und einer Alarmübertragungsanlage nach der Gattung des unabhängigen
Patentanspruchs.
Aus der Patentschrift DE 196 26 385 C2 ist eine Anordnung zur Übertragung einer
Ereignismeldung und/oder einer Zustandsmeldung bekannt, wobei die Anordnung als
Alarmübertragungsanlage wirkt und zwei voneinander unabhängige Übertragungswege
zur Absetzung der Alarmmeldung verwenden kann. Die Alarmmeldung wird dann an
eine Wach- oder Leitstelle übertagen. In einem Störungsfall wird der Wach- oder
Leitstelle mitgeteilt, dass der gestörte Übertragungsweg ausgefallen ist.
Aus DE 299 17 650 U1 ist eine Leitstelle mit zwei Sende-/Empfangseinrichtungen
bekannt.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Datenübertragung zwischen einer Leitstelle und
einer Alarmübertragungsanlage mit den Merkmalen des unabhängigen Patentanspruchs
hat demgegenüber den Vorteil, dass bei der Störung eines Übertragungsweges eine
Abfrage von der Leitstelle an die Alarmübertragungsanlage intensiviert wird, um eine
Sabotage einer Alarmweiterleitung zu verhindern. Durch eine Sicherheitsabfrage in
kurzen Abständen wird erreicht, das ein quasi stehende Kommunikationsverbindung
zwischen der Leitstelle und der Alarmübertragungsanlage hergestellt wird. Fällt nun auch
diese aus, ist die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass ein Sabotage oder ein anderes
schwerwiegendes Ereignis vorliegt. Damit wird letztlich eine dynamische
Sicherheitsabfrage erreicht.
Durch die in dem abhängigen Anspruch aufgeführten Maßnahmen und Weiterbildungen
sind vorteilhafte Verbesserungen der unabhängigen Patentanspruch angegebenen
Leitstelle bzw. das Verfahren zur Datenübertragung und einer Leitstelle möglich.
Besonders vorteilhaft ist, dass nach einer vorgegebenen Zeit die Zeitintervalle erhöht
werden, wobei dies insbesondere für den Fall wichtig ist, wenn innerhalb dieser
vorgegebenen Zeit kein Alarm aufgetreten ist. Dann ist nämlich davon auszugehen, dass
keine Sabotage vorliegt, sondern dass dieser Ausfall des ersten Übertragungsweges auf
ein technisches Versagen zurückzuführen ist. Es kann dann durch die Vergrößerung der
Intervalle eine Entschärfung vorgenommen werden.
Darüber hinaus ist es von Vorteil, dass ein erster Übertragungsweg drahtgebunden,
beispielsweise über ISDN, und ein zweiter Übertragungsweg über Funk als drahtlos
ausgebildet sind, so dass nicht nur redundante Übertragungswege, sondern auch
redundante Technologien verwendet werden. Auch dies erhöht die Sicherheit des
gesamten Systems.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und werden in der
nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigt Fig. 1 ein Blockschaltbild einer
Leitstelle, die mit einer Alarmübertragungsanlage verbunden ist, und Fig. 2 ein
Flussdiagramm des erfindungsgemäßen Verfahrens.
Für die Weiterleitung von Alarmmeldungen aus einer Einbruch- und/oder
Unfallmeldeanlage an die Polizei oder einen Wachdienst wird im Regelfall einer
Alarmübertragungsanlage verwendet. Die neue Norm VDE 0833 Teil 3 erlaubt nun die
Alarmweiterleitung über bedarfsgesteuerte Verbindungen mittels automatischer Wähl-
und Übertragungsgeräten. Bei Einbruchmeldeanlagen mit höherem Risiko wird zusätzlich
ein redundanter Übertragungsweg gefordert, so dass bei Ausfall oder Sabotage des ersten
Übertragungsweges eine Störungsmeldung bzw. eine Alarmmeldung an die Leitstelle
gesendet werden kann. Diese Forderung wird im Regelfall mit einer Übertragung der
Meldung über ein GSM-Netz, also ein Mobilfunknetz erfüllt. Die Überwachung beider
Übertragungswege erfolgt durch Routineruf beispielsweise alle 24 Stunden. Neue
Techniken ermöglichen es, eine GSM-Verbindung zu blockieren und damit eine Sabotage
des Übertragungsweges vorzubereiten.
Erfindungsgemäß wird daher eine dynamische Sicherheitsabfrage eingeführt, wenn einer
der Übertragungswege ausfällt. Die dynamische Sicherheitsabfrage wird dann über den
noch ungestörten Übertragungsweg durchgeführt. Damit kann eine quasi stehende
Verbindung also eine permanent vorhandene Übertragungsverbindung realisiert werden.
Dies ist gleichzusetzen mit einer Art Schärferschaltung der
Alarmüberwachungseinrichtung.
Fig. 1 zeigt als Blockschaltbild eine Leitstelle, die über zwei Übertragungswege mit
einer Alarmübertragungsanlage verbunden ist. Es können jedoch mehr als eine
Alarmübertragungsanlage an die Leitstelle über die beiden Übertragungswege
angeschlossen sein.
Eine Alarmübertragungsanlage 6 weist hier folgende Komponenten auf: einen Prozessor
4, der über einen ersten Datenein-/ausgang mit einer Sende-/Empfangseinrichtung 1
verbunden ist, an die wiederum über einen Ein-/-Ausgang eine Antenne 2 angeschlossen
ist. Die Sende-/Empfangseinrichtung 1 und die Antenne 2 bilden zusammen ein
Mobilfunkgerät, beispielsweise ein GSM-Mobilfunkgerät oder ein UMTS-
Mobilfunkgerät. Über einen zweiten Datenein-/ausgang ist der Prozessor 4 mit einem
Modem 3 verbunden, wobei der Prozessor 4 und das Modem 3 zusammen ein Wähl- und
Übertragungsgerät bilden. Das Modem 3 ist über einen zweiten Datenein-/ausgang mit
dem Telefonnetz 7, beispielsweise das ISDN-Netz, angeschlossen. An den Prozessor 4 ist
über einen Dateneingang ein Sensor 5 angeschlossen. Dieser Sensor 5 ist hier ein
Brandmelder der in die Alarmübertragungsanlage integriert ist. Der Sensor 5 liefert
bereits digitalisierte Signale an den Prozessor 4, wobei mehrere Sensoren, insbesondere
über einen Bus mit dem Prozessor 4 verbunden sein können.
Es ist jedoch auch möglich, dass Sensoren wie der Brandmelder 5 außerhalb der
Alarmübertragungsanlage vorhanden sind und dann über Leitungen oder
Funkübertragungen mit der Alarmübertragungsanlage verbunden sind.
Anstatt von Brandmeldern können auch Einbruchsmelder, Videokameras und andere
Sensoren wie Lichtschranken angeschlossen werden. Diese Sensoren können sich sowohl
innerhalb als auch außerhalb der Alarmübertragungsanlage 6 befinden.
Eine Leitstelle 13 weist eine Antenne 10, eine Sende-/Empfangsstation 9, ein Modem 8,
einen Prozessor 11 und einen Lautsprecher 12 auf. Die Antenne 10 ist über einen Ein-
/Ausgang an die Sende-/Empfangseinrichtung 9 angeschlossen und bildet zusammen mit
ihr ein Mobilfunkgerät, um über ein Mobilfunkkanal mit der Alarmübertragungsanlage 6
zu kommunizieren. Als Mobilfunkgeräte werden hier GSM- Mobilfunkgeräte verwendet,
es sind jedoch auch andere Mobilfunkstandards wie UMTS, GPRS oder Bluetooth
möglich.
Die Sende-/Empfangsstation 9 ist über einen Datenein-/ausgang mit dem Prozessor 11
verbunden, der über einen zweiten Datenein-/ausgang mit dem Modem 8 verbunden ist,
das über einen zweiten Datenein-/ausgang mit dem Telefonnetz 7 verbunden ist. Über
einen Datenausgang ist der Prozessor 11 mit einem Lautsprecher 12 verbunden, der einen
integrierten Audioverstärker aufweist. Damit ist die Leitstelle 13 einerseits über die
Antenne 10 und andererseits über das Telefonnetz 7 mit der Alarmübertragungsanlage
verbunden. Es liegen folglich zwei redundante Übertragungswege vor. Dies ist
notwendig, um bei sicherheitskritischen Alarmübertragungsanlagen eine erhöhte
Sicherheit gegenüber unerwarteten Ereignissen und insbesondere gegenüber
Sabotagemaßnahmen zu gewährleisten.
Bei der Störung des primären Übertragungsweges, das ist hier das Telefonnetz 7, wird
eine Störungsmeldung über die Antenne 2 abgesetzt, wobei der Prozessor 4 über die
Sende/Empfangsstation 1 und die Antenne 2 die Störungsmeldung zu der Leitstelle 13
überträgt. Dort wird die Störungsmeldung mittels der Antenne 10 und der Sende-
/Empfangsstation 9 empfangen, um dann vom Prozessor 11 verarbeitet zu werden. Der
Prozessor 11 reagiert auf diese Störungsmeldung durch die erfindungsgemäße
dynamische Sicherheitsabfrage. Das bedeutet, dass er nun in kurzen Zeitabständen mittels
der Sende-/Empfangsstation 9 und der Antenne 10 eine Abfrage an die
Alarmübertragungsanlage 6 wiederholt abgibt. Dafür werden hier Minutenabstände
vorgesehen. Das heißt, jede Minute wird eine Sicherheitsabfrage an die
Alarmübertragungsanlage abgegeben, die daraufhin entsprechend reagiert. Reagiert sie
nicht mehr, ist sie auch von einem Ausfall des zweiten Übertragungsweges auszugehen
und dann liegt vermutlich eine Sabotage vor und die Polizei ist entsprechend zu
informieren.
Im einzelnen wird also bei einer dynamischen Sicherheitsabfrage ein Schaltbefehl von
der Leitstelle über das Mobilfunkgerät gesendet und in Minutenabständen abgesetzt.
Durch diese Maßnahme bekommt der Übertragungsweg die Funktion einer stehenden
Verbindung, d. h. der Übertragungsweg ist ständig überwacht. Wenn innerhalb einer
vorgegebenen Zeit keine Alarmmeldung über diesen Übertragungsweg übertragen wird,
kann der Routineruf auf einen längeren Zeitabstand geschaltet werden. Die dynamische
Sicherheitsabfrage bleibt solange bestehen, bis die Störung des primären
Übertragungsweges also über das Telefonnetz 7 behoben ist. Bei Ausfall der GSM-
Strecke wird die Störungsmeldung über den primären Übertragungsweg an die Leitstelle
13 gesendet. Die Leitstelle 13 setzt einen Steuerbefehl an das Modem 8 ab und startet die
dynamische Sicherheitsabfrage über den primären Übertragungsweg.
Fig. 2 zeigt als Flussdiagramm das erfindungsgemäße Verfahren. Im Verfahrschritt 13
überträgt die Alarmübertragungsanlage 6 eine Störungsmeldung über einen
Übertragungsweg, die besagt, dass der andere Übertragungsweg gestört ist. In
Verfahrensschritt 15 wird nun von der Leitstelle 13 in Zeitabständen, hier in
Minutenabständen, eine Sicherheitsabfrage über den ungestörten Übertragungsweg
abgesetzt. In Verfahrensschritt 16 wird nun überprüft, ob ein Alarm vorliegt oder nicht.
Ist das der Fall, wird in Verfahrensschritt 17 mit dem Lautsprecher 12 ein Alarm
abgegeben. Anstatt eines Lautsprechers 12 sind auch andere Möglichkeiten der Meldung
möglich, beispielsweise über ein Sichtgerät, über eine Warnlampe oder eine akustische
Ansage.
Wurde jedoch in Verfahrensschritt 16 kein Alarm entdeckt, dann wird in
Verfahrensschritt 18 überprüft, ob für eine vorgegebene Zeit Δt, beispielsweise eine halbe
Stunde, insgesamt noch kein Alarm, seit die Sicherheitsabfrage gestartet wurde,
gemeldet. Ist dies noch nicht der Fall, dann wird zurückgesprungen zu Verfahrensschritt
15. Ist diese halbe Stunde jedoch bereits erreicht, dann wird in Verfahrensschritt 19 eine
Verlängerung der Zeitabstände beispielsweise auf 10 Minuten vorgesehen. Dann wird
wieder zu Verfahrensschritt 15 zurückgesprungen. Dieses Verfahren wird solange
durchgeführt bis die Störung behoben ist. Diese Behebung kann entweder automatisch
erfolgen oder manuell eingestellt werden.
Claims (2)
1. Verfahren zur Datenübertragung zwischen einer Leitstelle (13) und einer
Alarmübertragungsanlage (6), die zur Alarmübertragung an die Leitstelle (13) dient,
wobei zwei voneinander unabhängige Übertragungswege zwischen der
Alarmübertragungsanlage (6) und der Leitstelle (13) vorgesehen sind, wobei bei einer
Störung einer der zwei Übertragungswege über den ungestörten Übertragungsweg
eine Störmeldung von der Alarmübertragungsanlage (6) an die Leitstelle übertragen
wird, dadurch gekennzeichnet, dass die Leitstelle (13) nach Eingang und
Verarbeitung der Störmeldung automatisch wiederholt in vorgegebenen
Minutenabständen die Alarmübertragungsanlage (6) per Anruf abfragt, um den
ungestörten Übertragungsweg zu überwachen, bis die Störung behoben ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass nach Ablauf einer
vorgegebenen Zeitspanne (Δt), die mit dem Zeitpunkt der erfolgten Verarbeitung der
in der Leitstelle eingegangenen Störmeldung beginnt und während der
kein Alarm von der Alarmübertragungsanlage (6) an die Leitstelle
gesendet wurde, die Zeitabstände automatisch erhöht werden.
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