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Die Erfindung betrifft einen Ständer für Musikinstrumente, die einen nach oben geschwungenen Becher aufweisen, mit einem Basisteil, das ausgehend von einer zentralen Achse wenigstens drei, vorzugsweise vier sich radial erstreckende Ausnehmungen aufweist, in denen zwei längliche Standstützen und zwei längliche Haltestützen verschwenkbar angelenkt sind, die über ein zentrales Spannelement in der ausgeschwenkten Lage mit dem Basisteil verspannbar sind, und das mit einer axial verlaufenden Zentralstütze versehen ist, wobei in der zusammengelegten Lage alle Stützen im wesentlichen parallel zueinander verlaufen. Insbesondere betrifft die Erfindung einen Ständer für Saxophone.
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Ein solcher Ständer mit einem Basisteil und daran verschwenkbar angelenkten Stützen ist beispielsweise aus der
DE 17 73 637 B bekannt. Es sind insgesamt vier verschwenkbare Stützen und eine axiale zentrale Stütze vorgesehen, die in der Aufstellungslage einen Ständer für ein Musikinstrument mit gerade verlaufenden Becher, wie eine Trompete, bilden. In einer anderen Ausführungsform sind an den Stützen Haltearme vorgesehen, über die eine Gitarre oder ein Saxophon gehalten werden soll. Dieser Aufbau ist kompliziert und bietet keinen sicheren Halt eines Saxophons. Die
WO 97/33123 A1 offenbart einen zusammenklappbaren Saxophonständer, der in dieser Lage quaderförmig ist. Beiden Standern ist gemeinsam, daß sie nicht in den Becher eines Saxophons passen.
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Aus der
WO 94/17511 A1 ist ein Saxophonständer bekannt, der im demontierten Zustand in den Becher des Saxophons paßt. Der Ständer wird zum Gebrauch aus einer Vielzahl von losen Einzelteilen zusammengebaut, die leicht verloren gehen können. In der
DE 32 37 420 C2 wird ein zerlegbarer Ständer für Blasinstrumente beschrieben, der ein Dreibein und eine nach oben gerichtete Halterung aufweist. Dieser Ständer eignet sich nur für Trompeten und ähnliche Blasinstrumente mit geradem Becher.
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Die
FR 2 642 211 A1 beschreibt einen Ständer für Saxophone mit einem dreibeinigen Gestell, welche Beine horizontal verschiebbar an einem zentralen Teil befestigt sind, an dem auch die aufrechte und zusammenklappbare Stützte für das Saxophon angeordnet ist. In der
US 2,153,821 A ist ein Ständer für Saxophone offenbart, bei welchem die Standbeine an einer zentralen Stange gelenkig befestigt sind und über einen auf der Stange verstellbaren Schieber zwischen der ausgeklappten Lage und der zusammengelegten Lage hin- und herbewegbar sind. In der
US 2,552,921 A ist ein Ständer für Saxophone beschrieben, der ein vierbeiniges Gestell aufweist und zusammenlegbar ist. Aus der
DE 1 824 931 U ist ein Saxophonstander bekannt, bei welchem an einem zentralen Scheibe die Standbeine horizontal verschwenkbar angeordnet sind. An der Scheibe ist zudem der aufrechte Haltearm angelenkt. Allen Ständern ist gemeinsam, dass sie in der zusammengelegten Lage nicht in den Becher eines Saxophons passen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Ständer der eingangs geschilderten Art so auszubilden, daß er auch für Musikinstrumente mit nach oben geschwungenen Becher, wie Saxophone, geeignet ist. Auch soll der Ständer in der zusammengelegten Lage in den Becher des Saxophons passen.
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Die Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß in der aufgestellten Lage die beiden Standstützen und die Zentralstütze ein Dreibein bilden und die beiden Haltestützen an ihren freien Enden über ein flexibles Band verbunden sind und somit die Stütze für den Becher des Instruments im Bereich des oberen Becherrings bilden, und daß das Basisteil auf seiner in der aufgestellten Lage dem freien Ende der Zentralstütze abgekehrten Seite mit zwei Vorsprüngen versehen ist, die eine Stütze für den Becher des Instruments im Bereich des unteren Becherrings bilden. Alternativ können die Vorsprünge auch an den Standstützen befestigt sein. Das Saxophon liegt somit mit dem unteren Becherring auf den beiden Vorsprüngen auf, während es durch das flexible Band zwischen den Haltestützen sicher gehalten wird. Das flexible Band ermöglicht einen besonders guten Halt, da es keine starre sondern eine anpassungsfähige Halterung bildet, die sich an den Becher des Instruments anpaßt.
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Insbesondere wird ein guter Halt auch bei schrägen Bechern ermöglicht.
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Grundsätzlich ist es natürlich auch möglich, anstelle von zwei Haltestützen nur eine Haltestütze vorzusehen, die zwei freie Endabschnitte aufweist, die über das flexible Band miteinander verbunden sind. Die freien Enden sind vorzugsweise gelenkig abklappbar oder einschiebbar an der Haltestütze gelagert, um ein kompaktes Zusammenlegen zu ermöglichen.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, daß die Länge wenigstens einer Haltestütze und/oder des Bandes veränderbar ist. Die Länge der Haltestützen kann beispielsweise durch eine Hülsenverschraubung einstellbar sein. Dies hat den Vorteil, daß die freien Enden der Haltestützen an den Becher des Saxophons angepaßt werden können und an diesem anliegen, so daß eine gute Führung beim Einsetzen gewährleistet wird. Das Saxophon kann dann mit seinem oberen Becherring oder oberen Becherwulst auf den freien Enden der Haltearme aufliegen.
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Das Spannelement kann als Spannplatte ausgebildet sein, die mit den Enden der Stützen im Bereich der Anlenkung an dem Basisteil zusammenwirkt, um diese in der ausgeschwenkten Lage mit dem Basisteil zu verspannen. Zweckmäßig ist es hierbei, wenn die Ausnehmungen in eine zentrale Durchbrechung des Basisteils münden und die angelenkten Enden zumindest teilweise in die Durchbrechung hineinragen, um von dem Spannelement erfaßt zu werden. Dadurch wird ein besonders kompakter Aufbau des Ständers erreicht.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, daß die Zentralstütze eine Gewindehülse aufweist, in die ein Gewindebolzen des Spannelements eingreift, um die Zentralstütze mit dem Basisteil zu verbinden und das Spannelement mit den Stützen zu verspannen. Die Länge des Gewindebolzens des Spannelementes ist dabei so bemessen, daß das Spannelement nach der Freigabe der Stützen nach wie vor in der Gewindehülse gehalten ist. Damit hängen die Einzelteile des Ständers auch in der zusammengeklappten Lage zusammen. Ein Verlieren des einen oder anderen Teils wird somit vermieden.
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Die Haltestützen schließen in der aufgestellten Lage einen Winkel von 25° bis 45° ein. Die Standstützen können in der aufgestellten Lage einen Winkel von 75° bis 105° einschließen. Damit wird ein sicherer Halt des Saxophons zum einen und zum anderen ein sicherer Stand des Ständers auch unter Last bewirkt.
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Es ist grundsätzlich zweckmäßig, wenn die freien Enden der Stützen und die Vorsprünge mit elastischen Kappen versehen sind. Damit wird ein Zerkratzen des Instruments oder des Untergrunds durch die freien Enden der Stützen zuverlässig vermieden.
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Das Basisteil und/oder die Stützen können aus einem Aluminiumwerkstoff bestehen. Damit bleibt der Ständer relativ leicht und dennoch stabil. Das Basisteil kann als runde Scheibe ausgebildet sein. Damit ist es unter anderem möglich die Abmessungen des Basisteils und die Länge der Stützen so zu wählen, daß der Ständer im zusammengelegten Zustand in den Becher des Saxophons paßt. Dies hat den Vorteil, daß der Ständer auch dann mit in den Koffer für das Saxophon paßt, wenn dieser der Gestalt des Saxophons angepaßt ist. Ein zusätzlicher Stauraum ist nicht erforderlich.
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Es ist weiterhin günstig, wenn eine Tasche vorgesehen ist, in die der Ständer im zusammengelegten Zustand paßt. Dies hat den Vorteil, daß der Ständer in den Becher eingeführt werden kann, ohne diesen zu zerkratzen. Die Tasche kann aus Stoff oder aus Leder bestehen.
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Die Erfindung wird im folgenden anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
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1 in perspektivischer Darstellung einen Ständer gemäß der Erfindung in aufgestellter Lage,
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2 den Ständer in der zusammengeklappten Lage,
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3 die Vorderansicht des Ständers in der aufgestellten Lage,
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4 die Seitenansicht des Ständers in der aufgestellten Lage,
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5 die Vorderansicht des Basisteils,
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6 die Rückansicht des Basisteils,
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7 die Seitenansicht des Basisteils und
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8 in perspektivischer Darstellung einen Ständer in aufgestellter Lage gemäß einer anderen Ausführungsform der Erfindung.
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Der in der Zeichnung dargestellte Instrumentenständer weist ein Basisteil 10 auf, das als kreisrunde Scheibe ausgebildet ist. Es ist eine Zentralstütze 11 vorhanden, die sich axial zum Basisteil senkrecht zu dessen Flachseite erstreckt. Weiterhin sind vier Stützen 12, 13, 14, 15 vorgesehen, die verschwenkbar an dem Basisteil angelenkt sind. Das Basisteil weist hierzu radial verlaufende Ausnehmungen 16 auf, in denen die Stützen über tangential verlaufende Zapfen 17 oder Gewindebolzen gehalten sind. Die Stützen 12, 13 sind Standstützen und bilden mit der Zentralstütze in der aufgestellten Lage ein Dreibein. Die Stützen 14, 15 sind als Haltestützen ausgebildet und halten den Becher des Saxophons 18 im Bereich des oberen Becherrings.
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Die Stützen 12, 13, 14, 15 werden in der ausgeklappten Lage durch ein Spannelement 19 gehalten. Im einzelnen ist die Anordnung so getroffen, daß das Spannelement als Spannplatte ausgebildet ist, die mit den Enden 25 der Stützen im Bereich der Anlenkung zusammenwirkt. Das Spannelement weist einen Gewindebolzen 20 auf, der durch eine zentrale Durchbrechung 21 im Basisteil verläuft und auf der anderen Seite in eine Gewindehülse 22 der zentralen Stütze 11 geschraubt werden kann. Die Durchbrechung 21 weist auf der der zentralen Stütze abgekehrten Seite 23 des Basisteils 10 einen sich erweiternden Abschnitt 24 auf, in die die angelenkten Enden 25 der Stützen hineinragen derart, daß sie von der Spannplatte erfaßt werden können.
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Durch diese Anordnung wird erreicht, daß die Stützen 12, 13, 14, 15 in der gespreizten Lage am Basisteil verspannt werden können. Gleichzeitig wird die zentrale Stütze 11 fest mit dem Basisteil verbunden. Es entsteht ein räumlich-sternförmiges starres Gebilde.
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Zum Zusammenklappen wird die Spannplatte gelöst und kann von dem Basisteil weg bewegt werden. Die Enden 25 der Stützen werden freigegeben, und die Stützen können nach unten geklappt werden. Hier ist die Anlenkung der Stützen an dem Basisteil in Bezug auf die Zentralstütze so gewählt, daß die Stützen in Richtung auf die Zentralstütze zum Zusammenlegen klappen. Die Bedienung wird somit wesentlich vereinfacht. Die Länge des Gewindebolzens 20 ist so bemessen, daß eine Freigabe der Stützen 12, 13, 14, 15 bereits erfolgt, wenn dieser noch in der Gewindehülse 22 gehalten ist. In dieser Lage verlaufen die Stützen im wesentlichen parallel zueinander und zur zentralen Stütze 11. Wie in 2 ersichtlich, hängen alle Stützen 11, 12, 13, 14, 15 in der zusammengeklappten Lage lose an dem Basisteil 10 herunter. Der Ständer kann dann in eine Hülle gepackt und im Becher eines Saxophons verstaut werden.
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Das Basisteil 11 ist auf seiner der zentralen Stütze abgekehrten Seite 23 mit zwei Vorsprüngen 26 versehen, die als Auflager für den Becher des Saxophons im Bereich des unteren Becherrings dienen. Die Haltestützen 14, 15 sind über ein flexibles Band 27 miteinander verbunden und bilden somit ein Lager für den Becher im Bereich des oberen Becherrings. Insgesamt kann somit ein sicherer Halt des Saxophons erreicht werden. Da das Dreibein aus den beiden angelenkten Stützen 12, 13 und der zentralen Stütze gebildet wird, befindet sich das Basisteil 10 in einem deutlichen Abstand zur Stellfläche. Damit wird auch bei unebenen Böden ein sicherer und wackelfreier Stand des Ständers erreicht.
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In 8 ist eine andere Ausführungsform gezeigt. Es sind anstelle der vier Ausnehmungen und der beiden Haltestützen nur drei Ausnehmungen und eine Einzelstütze 30 am Basisteil 10 vorgesehen. Im einzelnen ist die Anordnung so getroffen, daß die Einzelstütze 30 zwei freie Halteenden 31 aufweist, die über Verschraubungen 32 längenverstellbar sein können. Die Einzelstütze kann ebenfalls längenverstellbar sein. Auch können die Halteenden 31 klappbar an der Einzelstütze befestigt sein. Das elastische Band 27 erstreckt sich hier zwischen den freien Enden 31. Die Vorsprünge 33, die den unteren Becherring des Saxophons halten, sind hier an den Standstützen 12, 13 angeordnet. Auch diese Ausführungsform läßt sich entsprechend 2 zusammenklappen.
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Die freien Enden aller Stützen sind mit weichen Kappen 28 versehen, um Beschädigungen des Instruments zu vermeiden. Ferner sind die Haltestützen 14, 15 längenverstellbar ausgebildet. Dies kann beispielsweise durch Hülsenverschraubungen 29 erfolgen, die vorzugsweise fixierbar sind. Damit kann der Ständer an unterschiedliche Becher und Becherformen sowie Becherausrichtungen angepaßt werden.
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Für größere Saxophone wird grundsätzlich ein größerer Ständer erforderlich sein als für kleinere Saxophone. Es kann daher vorgesehen werden, daß die Rohre für die Stützen 11, 12, 13, 14, 15 und das Basisteil 10 für unterschiedliche Größen von Saxophonen unterschieldich lang bzw. groß bemessen sind. In jedem Fall ist es aber möglich, für ein Saxophon die Abmessungen so zu wählen, daß der Ständer in der zusammengeklappten Lage in den Becher paßt.