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Koffer- oder Gepäckträger, insbesondere für Motorräder Man kennt bisher
z. B. für Motorräder Kofferträger, die insofern zusammenklappbar sind, als sich
ihre untere Tragfläche an eine feststehend montierte Rücklehne des Trägers hochschwenken
läßt, so daß dann der ganze Kofferträger praktisch in einer Ebene liegt und außer
Gebrauch keine nach hinten vorstehenden Teile mehr aufzuweisen hat. So zweckmäßig
Träger sind, die sich in dieser Art zusammenlegen lassen, so haben sie doch noch
beachtliche Nachteile. Sie verlangen nämlich die Einhaltung einer genügend steilen
Schrägstellung ihrer Rücklehne, damit der ihr anliegende, hochstehende Koffer nicht
am Sattel bzw. am Soziussitz anstößt.
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Um dieser Bedingung zu genügen und vor allem auch, um den zusammengeklappt
leer mitgeführten Kofferträger außerdem nicht auch noch mit seiner Lehne gesperrig
hochstehend zu haben, ist man gezwungen, das ganze Trägersystem am hinteren Schutzblech
möglichst tiefliegend anzuordnen. Hierdurch muß man aber bei den bisher bekannten
Trägern zwei ganz gewichtige Mängel in Kauf nehmen. Es bedarf dabei nämlich fast
in jedem Falle eines Tiefersetzens des amtlichen Schlußkennzeichens gegenüber seinem
fabrikmäßig vorgesehenen Platz, da es unter keinen Umständen durch den Kofferträger
verdeckt sein darf und einwandfrei von hinten ablesbar bleiben muß. Häufig müssen
außerdem noch .das Schlußlicht und der Rückstrahler versetzt werden, wenn man nachträglich
einen Gepäckträger anbringen will. Beides ist äußerst mißlich, weil das fabrikneue
Fahrzeug dadurch in der Regel sehr leidet. Hat man dabei
sogar noch
ein Fahrzeug mit aufklappbarem Hinterradschutzblech, so behindert der Gepäckträger
auch noch dessen Aufklappen bei notwendig werdender Reifenreparatur, d. h. der Gepäckträger
mu$ in diesem Falle zuerst abmontiert werden, um das Schutzblech hochklappen zu
können.
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Die Erfindung bezweckt demgegenüber die Schaffung eines Kofferträgers,
der die aufgef'ü'hrte Unannehmlichkeit in grundsätzlicher Weise vermeidet, und zwar
dadurch, da$ er seiner Eigenart entsprechend so hochstehend am Schutzblech angebracht
werden kann, da$ er keinerlei Beeinträchtigung des ursprünglich montierten Nummernkennzeichens
verursacht oder gar dessen Versetzenmüssen notwendig machen würde, daß er außerdem
das Hochklappen des Schutzblechs in keiner Weise behindert und zudem ferner außer
Gebrauch auch noch nicht im geringsten stären kann.
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Der neue Kofferträger, der diesen Erfolg ermöglicht, zeichnet sich
erfindungsgemäß dadurch aus, daß er eine insbesondere am Schutzblech des Rades derart
unstarr angebrachte Rücklehne aufzuweisen hat, da$ sie aus einer zurückgeklappten,
flach auf dem Schutzblech aufliegenden Stellung in eine als Gepäckträger passend
aufgerichtete Stellung hochschwenkbar ist, hierbei geführt und gehalten durch an
der Rücklehne des Trägerkörpers, insbesondere seitlich angelenlcte Stützarme, die
sich am Schutzblech oder an von ihm getragenen Teilen, z. B-,. durch Klemmschrauben,
in gewünschter Halte- und Stützlänge festlegen lassen.
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Hierdurch ist nunmehr in einwandfreier Art nicht nur eine Einklappbarkeit,
wie an sich bekannt, der unteren Kofferträgerfläche vorhanden, sondern neuartigerweise
auch seine Einklappbarkeit hinsichtlich der Fläche seiner Rücklehne, die so außer
Gebrauch praktisch so gut wie vollständig auf das Schutzblech zurückgelegt werden
kann, und zwar in einen Bereich, der möglichst hoch und sogar so hoch liegt, daß
dafür mindestens teilweise ein Bereich in Betracht kommt, der bis unter den Sozius
greift.
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Sehr wichtig ist hierbei ferner noch, daß die obere Befestigung der
neuen Kofferträgeranordnung nicht unlösbar starr vorgesehen ist, sondern sich z.
B. durch eine einfache Schraubverbindung lösen läßt, um das Zurücknehmen des ganzen
Kofferträgers bzw. sein Hochstellen zu seinem Ingebrauchnehmen mit wenigen einfachen,
lediglich eine Schraubbetätigung erforderlich machenden Handgriffen bewerkstelligen
zu können. Die leichte Lösbarkeit der oberen Befestigung seiner Abstützung an der
Festklemmstelle seiner Stützarme läßt ihn zudem inVerbindung mit seinemunten angeordneten
Klappgelenk für die Rücklehne so weit und frei verschwenkend umlegen, da$ er einem
Hochklappen des Schutzblechs nicht mehr hinderlich im Wege stehen kann.
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Die Erfindung ist nachstehend mit ihren Einzelheiten an Hand von Zeichnungen
in einem Ausführungsbeispiel näher erläutert und beschrieben, und zwar in Anwendung
des Kofferträgers bei einem Motorrad mit aufklappbarem Schutzblech. Es zeigt Abb.
i die Anordnung. des neuen Kofferträgers von hinten gesehen, und. zwar montiert
auf dem Schutzblech eines Motorrades, Abb. 2 seine Ansicht von der Seite gesehen
in Gebrauchsstellung und Abb.3 in zusammengeklappter und niedergelegter Stellung
außer Gebrauch.
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Der der Erfindung entsprechende Kofferträger, wie er in den Abbildungen
dargestellt ist, besteht aus einem seine Rücklehne bildenden Rohrrahmenteil i, das
sich nach unten verbreitert und oben etwas schmaler wird., so da$ eine Trapezform
mit abgerundeten Ecken entsteht. Dieser Rahmenteil i ist am oberen, Ende entsprechend
offen gelassen,, damit er trotz seiner hohen Lage beim Niederlegen auf das Schutzblech
nicht am Soziussitz anschlägt, sondern beidseitig daran vorbeikommt. Seine Versteifung
erhält er dabei durch eine etwas tiefer liegende Quertraverse 2. Am unteren Ende
trägt der Rahmenteil i zwei Gelenklaschen 3, die gelenkig in hochstehenden Bügeln
q. einer Flacheisenlasche 5 lagern, welch letztere mittels eines Lappens 6 durch
eine Schraube 7 fest mit dem Schutzblech i¢ des Hinterrades des Motorrades verschraubt
ist. Die Rücklehne i des Kofferträgers kann mittels der beschriebenen Gelenkverbindung
aufgerichtet und niedergelegt werden. Seitlich sind an ihr bei 8 ebenfalls gelenkig
Stützarme 9 angebracht, die, wie in Abb. 2 dargestellt ist, zweckmäßig etwas abgekröpft
sind.. Sie tragen am Ende einen Längsschlitz io, in den ein an der Soziusbefestigung
angebrachter Zapfen i i greift, der am Ende mit Gewinde versehen ist, auf dem eine
mit einem Festziehhebel 12 versehene Klemmutter 13
sitzt. Mittels dieser Klemmuttern
13 lassen sich die beiden seitlichen Stützarme g in ihrer ausgestellten Lage feststellen,
in der sie dann die Rücklehne i des Kofferträgers in Gebrauchsstellung halten, wie
dies Abb.2 veranschaulicht. Auch in der niedergelegten Stellung halten die Stützarme
9 den Kofferträger fest, indem sie hierbei nach Lösen der Muttern 13 durch sie am
anderen Ende des Schlitzes io wieder festgeschraubt werden.
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Handelt es sich darum; das Schutzblech 1q. um sein Gelenk 15 hochzuklappen,
um am Reifen des Motorrades eine Reparatur vornehmen zu können, so werden einfach
die Stützarme 9 aus den in ihre Schlitze io eingreifenden Zapfen il herausgenommen.
Die Rücklehne i des Kofferträgers läßt sich dann frei ganz nach unten verschwenken,
so daß ' das Schutzblech ungehindert aufgeklappt werden kann.
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Die untere Aufsetzfläche 16 des Kofferträgers ist um ihre Achse 17
auf- und .einklappbar und dabei durch einen Klemmhebel i8 in beiden Stellungen festlegbar,
so daß sie also in der eingeklappten Stellung zusammen mit der Rücklehne i zurückgelegt
und umgeklappt werden kann, wenn es sich darum handelt, das Schutzblech zu öffnen.
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Wie die Abbildungen ohne weiteres - erkennen lassen, ist der neue
Kofferträger, ohne da$ er stört, so hochliegend montierbar, da$ das Schlußlicht
i9 und das Nummernkennzeichen 2o nicht versetzt
werden müssen und.
diese Teile an ihrer ursprünglichen Stelle ihre freie Sicht behalten.
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Erwähnt sei noch, daß der vorliegend für ein Motorrad beschriebene
Kofferträger analog auch für ein Fahrrad in Betracht kommen kann. Seine Ausführungsform
ist nicht an das Beispiel gebunden, wie es in den Abbildungen veranschaulicht ist,
sondern kann konstruktiv auch beliebig anders gewählt sein. Wichtig ist lediglich,
daß nicht nur seine Bodenfläche einklappbar vorgesehen ist, sondern daß sich auch
seine Rücklehne leicht verstellen, also niederlegend oder zusammenschiebend verkleinern
läßt.