DE1014417B - Mehrstufen-Bolzenpresse mit einseitig greifender Querfoerdervorrichtung - Google Patents

Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND

DEUTSCHES

kl. 49 i 4

INTERNAT. KL. B 23 1

PATENTAMT

AUSLEGESCHRIFT 1014 417

P12680Ib/49i ANMELDETAG: 13. SEPTEMBER 1954

BEKANNTMACHUNG DER ANMELDUNG UND AUSGABE DER AUSLEGESCHRIFT: 22. A U G U S T 19 5 7

Mehrstufen-Bolzenpresse mit einseitig greifender Querfördervorrichtung

Anmelder:

Peltzer & Ehlers K. G., Krefeld, Bogenstr. 48-58

Claus Louis, Solingen,

Karl Sieber, Hamburg,

und Friedrich-Karl Koch, Krefeld,

sind als Erfinder genannt worden

Die Erfindung betrifft eine Mehrstufen-Bolzenpresse mit einseitig greifender Querfördervorrichtung.
Unter Bolzen im Sinne der Erfindung sind alle bolzenartigen Formkörper zu verstehen, die aus als Rohlinge dienenden Abschnitten von Stangen bzw. 5
Drähten kreisförmigen oder aber polygonalen Querschnittes gepreßt werden. Bei den zur Herstellung
solcher Körper dienenden Mehrstufenpressen wirken
bekanntlich mehrere aus je einem Stempel und einer
Matrize bestehende Werkzeugpaare nacheinander auf 10
den Rohling ein, der mit Hilfe einer Fördervorrichtung wahrend der Arbeitspausen der Preßwerkzeuge
zunächst vor das erste Werkzeugpaar gebracht und
danach von Werkzeugpaar zu Werkzeugpaar befördert wird. Die Preßs.tempel sind dabei üblicher- 15
weise an einem gemeinsam 'hin- und hergehenden,

kraft- oder formschlüssig angetriebenen Schlitten an-

geordnet. «

Das Pressengestell der Mehrstufen-Bolzenpressen

mit waagerechtem Schlitten ist in der Regel ein recht- 20 ]?_s ist bei Warmmutternpressen bereits bekannteckiger Rahmen, dessen Längs schenkel die Führungen geworden, die gegenläufig mit einer Matrize in einer für die Stempelschlitten tragen, so daß die Werk- einzigen einheitlichen Achse zusammenwirkenden zeuge nur von oben her der Beobachtung und dem Werkzeuge vor der der Längswand eines kasten-Einbau zugänglich sind. Auf der einen Kopfseite des förmigen, zur Aufnahme des Antriebsmechanismus Rahmens sitzt dann der Kurbelantrieb des Schlittens 25 dienenden Pressenrahmens anzuordnen, so daß sie von mit dem Getriebe, an der anderen Kopfseite sitzen der Seite her zugänglich sind.

die häufig zu einem Block vereinigten Matrizen, über Der Erfindung liegt der Gedanke zugrunde,

die von oben her die Querfördervorrichtung greift. zwecks Erleichterung der Sicht und des Werkzeug-Der Antrieb der Querfördervorrichtung erfolgt vom wechseis, die an sich bekannte Anordnung der Werk-Hauptantrieb aus meist über eine Längswelle und 30 zeuge vor der Längswand eines kastenförmigen einen Kurvenmechanismus, der den Hin- und Her- Rahmens an Mehrstufen-Bolzenpressen mit waagegang der Greifereinheit und gegebenenfalls auch der rechter Schlittenführung und einseitig greifender Abschneidevorrichtung für den Draht bewirkt. Diese Querfördervorrichtung anzuwenden. Pressen haben entsprechend der Rahmenanordnung Die Erfindung besteht in der Übereinander-

eine verhältnismäßig .große Grundfläche. Die Be- 35 anordnung der Stuf en werkzeuge außen vor der Längsobachtung, vor allem aber der Werkzeugwechsel, ist wand eines kastenförmigen Pressenrahmens, durch die Rahmenanordnung beengt, die Umrüstung Vorteilhaft ist der Antrieb der Querfördervorrich-

der Presse, insbesondere bei schweren Werkzeugen, tung in einem geschlossenen Kasten vor dem Matrizenzeitraubend, auch wenn durch die schon vor- block um eine lotrechte Achse ausschwenkbar angegeschlagene Zurückklappbarkeit der Greifervorrich- 4° ordnet. Die Ausschwenkbarkeit der Querfördervo>rrichtung eine Erleichterung geschaffen ist. Infolgedessen tung ist bei Mehrstufenpreseen an sich bekannt. Vorliegt die Wirtschaftlichkeit dieser Pressen nur in zugsweise ist ferner der Antrieb der Querfördergroßen Stückzahlen. vorrichtung von dem Hauptantrieb der Presse, der

Bei den gleichfalls bekannten Pressen mit senk- sich ganz oder teilweise innerhalb des kastenförmigen recht übereinanderliegenden Werkzeugen ist zwar die 45 Pressenrahmens befindet, über eine entkuppelbare, benötigte Grundfläche geringer. Auch hier liegen die quer aus der vorgenannten Längswand des Kasten-Werkzeuge jedoch bisher zwischen zwei den Schlitten rahmens austretenden Welle abgeleitet, führenden Ralimenschenkeln eines im wesentlichen Durch die Anordnung gemäß der Erfindung werden

rechteckigen Rahmens, so daß die Sicht- und Einbau- die bisherigen Schwierigkeiten bei Mehirstufen-Bolzeriverhältnisse keinesfalls besser als bei waagerecht 50 pressen mit waagerechter Schlittenführung auf eine nebeneinanderliegenden Werkzeugen sind. Zur Bauart überraschend einfache Weise beseitigt, und es wird dieser Mehirstufen-Bolzenpressen gehört ebenfalls eine eine Pressengattung geschaffen, die auch für verhält-Ouerfördervorrichtung, so z. B. eine einseitig grei- nismäßig kleine Stückzahlen wirtschaftlich ist. Bei fende Querfördervorriohtung. der Presse nach der Erfindung liegen die Stufen-

werkzeuge leicht zugänglich vor der vorderen Längswand des Kasitenrahmens und können daher von vorn her bequem in kurzer Zeit ausgewechselt werden. Ferner weist eine solche Presse eine geringe Bauhöhe sowie eine besonders gedrängte Bauart mit entsprechend Meiner Grundfläche auf.

In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung veranschaulicht, und zwar zeigt

Fig. 1 eine Mehrstufen-Bolzenpresse mit waagerechter Schlittenführung und einseitig greifender Querfördervorrichtung in perspektivischer Darstellung, von vorn gesehen,

Fig. 2 einen waagerechten Schnitt und

Fig. 3 einen senkrechten Längsschnitt durch die Presse, ferner ¹S

Fig. 4 und 5 je einen senkrechten Querschnitt durch die Presse nach den Linien IV-IV bzw. V-V der Fig. 2.

Ein im ganzen mit 1 bezeichneter kastenförmiger Pressenrahmen hat eine vordere, über die ganze Presse laufende Längswand 2 und eine zu ihr parallele rückseitige Längswand 3. An der Außenseite der Längswand 2 sind Rahmenstücke 4 und ein Matrizenlagerkörper bzw. Matrizenblock 5 starr angeordnet, wobei die Teile 4 und 5 vorzugsweise mit dem Rahmen 1 aus einem einzigen Stück bestehen. Innerhalb der mit zusätzlichen Führungen 11 versehenen Rahmenstücke 4 läuft ein angetriebener Stempelschlitten 6 in waagerechter Richtung hin und her, der mehrere auswechselbare, übereinanderliegende Stempel 7 trägt und sich mit seiner kreuzkopfartig ausladenden Unterfläche 9 auf Gleitflächen 10 des Rahmens 1 abstützt. Den Stempeln 7 liegen auswechselbare, in den Matrizenlagerkörper 5 eingesetzte Matrizen 8 in entsprechender Höhenlage gegenüber. Nach außen ist der Schlitten 6 durch eine auf die Ra'hmenstücke 4 aufgeschraubte plattenartige Wange 12 abgedeckt, die ein Lager 13 für das vordere Ende einer Kurbelwelle 14 enthält. Die Welle 14, die mit ihrem hinteren Ende in einem Lager 16 der rückseitigen Rahmenlängswand 3 läuft, 4·° trägt vor der Längswand 2 die Schubstange 15 für den Schlitten 6 sowie innerhalb des Kastenrahmens 1 ein Antriebsrad 17.

Eine an der rückseitigen Längswand 3 des Kastenrahmens 1 angeordnete Vorrichtung 18 dient zum Vorschub des Drahtes 19, von dem jeweils ein Rohling passender Länge mit Hilfe der Vorrichtungen 20 und 21 abgeschnitten und vor die oberste Matrize 8 gebracht wird.

Das Umsetzen der aus den einzelnen Matrizen 8 mit Hilfe von gesteuerten Auswerfern 22 ausgestoßenen Preßlinge zur nächsten Werkzeugstufe erfolgt selbsttätig durch die einseitig greifende Querfördervorriehtung 23 während jeder Arbeitspause der Preßwerkzeuge. Der jeweils in der untersten Matrize fertiggepreßte Bolzen fällt durch eine Rutsche 24 aus der Presse heraus. Der Antrieb der Querfördervorrichtung 23 befindet sich in einem vor dem Matri^- zenlagerkörper 5 liegenden geschlossenen Kasten 25, der um eine lotrechte Achse 26 ausschwenkbar ist. Dieser Antrieb steht ferner über eine entkuppelbare, quer aus der vorderen Längswand 2 des Kastenrahmens 1 austretende Welle 27 (Fig. 1) mit dem Hauptantrieb der Presse in Verbindung.

Wie insbesondere die Fig. 1 und 2 zeigen, sind die übereinanderliegenden, vor der vorderen Längswand 2 des Kastenrahmens. 1 befindlichen S tu fen werkzeuge 7 und 8 von der Vorderseite der Presse her zugänglich. Weder die Vorschubeinrichtung 18 des Drahtes oder der Stange 19 noch die Vorrichtungen 20 und 21 sowie die Antriebe des Stempelschlittens 6 und der Auswerfer 22 behindern die Zugänglichkeit der Stufenwerkzeuge in irgendeiner Weise. Wenn die Querfördervorriohtung in die gestrichelt gezeichnete Lage des Kastens 25 gemäß Fig. 2 ausgeschwenkt ist, liegen auch die in dem Matrizenlagerkörper 5 eingesetzten Matrizen 8 vollkommen frei.

Claims (3)

Patentansprüche:

1. Mehrstufen-Bolzenpresse mit waagerechter Schlittenführung, lotrecht übereinander angeordneten Stufenwerkzeugen und einseitig greifender Querfördervorrichtung, gekennzeichnet durch die Übereinanderanordnung der Stufenwerkzeuge (7 und 8) außen vor der Längswand (2) eines kastenförmigen Pressenrahmens (1).

2. Presse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Antrieb der Querfördervorrichtung (23) in einem geschlossenen Kasten (25) vor dem Matrizenblock (5) um eine lotrechte Achse (26) ausschwenkbar angeordnet ist.

3. Presse nach einem der Ansprüche 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Antrieb der Querfördervorrichtung (23) ül>er eine auskuppelbare, quer aus der Vorderlängswand (2) des Kastenrahmens (1) austretende Welle (27) von dem Hauptantrieb der Presse abgeleitet ist.

In Betracht gezogene Druckschriften:

Deutsche Patentanmeldung B 772 Ib/49i;

französische Patentschrift Nr. 1 031 312;

USA.-Patentschrift Nr. 2 074 680;

Maschinenfabrik Weingarten vorm. Hch. Schatz A.-G. »Ausgewählte Kapitel der spanlosen Formung für Konstruktion und Betrieb«, 1936, S. 106;

J. B i 11 igm an η »Stauchen und Pressen«, München, 1953, S. 202, 236/237, 278 bis 280.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

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