DE1013157B - Verfahren zum Haerten und bzw. oder Entgasen von Faserplatten - Google Patents

Verfahren zum Haerten und bzw. oder Entgasen von Faserplatten

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DE1013157B
DE1013157B DEA17333A DEA0017333A DE1013157B DE 1013157 B DE1013157 B DE 1013157B DE A17333 A DEA17333 A DE A17333A DE A0017333 A DEA0017333 A DE A0017333A DE 1013157 B DE1013157 B DE 1013157B
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DE
Germany
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fibreboard
hardening
treatment
plates
chamber
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Application number
DEA17333A
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English (en)
Inventor
Dipl-Ing Sven Ake Lundgren
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FIBERMATERIAL AB
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FIBERMATERIAL AB
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Pending legal-status Critical Current

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Classifications

    • DTEXTILES; PAPER
    • D21PAPER-MAKING; PRODUCTION OF CELLULOSE
    • D21JFIBREBOARD; MANUFACTURE OF ARTICLES FROM CELLULOSIC FIBROUS SUSPENSIONS OR FROM PAPIER-MACHE
    • D21J1/00Fibreboard

Landscapes

  • Dry Formation Of Fiberboard And The Like (AREA)
  • Paper (AREA)

Description

  • Verfahren zum Härten und bzw. oder Entgasen von Faserplatten Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Härten und bzw. oder Entgasen von Faserplatten. Durch das Härten sollen die Faserplatten widerstandsfähiger gegen Feuchtigkeit und Wasser werden und eine höhere mechanische Festigkeit bekommen. Das Entgasen soll aus der Faserplatte alle darin eingeschlossenen Gase entfernen, deren Abspaltung später bei unzulässiger Erwärmung zu Explosionsgefahr führen kann.
  • Zum Härten von Faserplatten ist es bereits bekannt, Naßbogen aus Faserstoff unter Druck und Wärme zu pressen. Die Temperatur der Preßwalzen beträgt dabei etwa 150 bis 210°, und der Druck bewegt sich zwischen 15 und 30 kg/cm2. Das Pressen von Naßbogen hat aber den Nachteil, daß ein großer Teil der Wärme der Preßwalzen zur Verdunstung des in den Faserplatten noch enthaltenen Wassers und zur Dampfbildung verbraucht wird, so daß die Temperatur der Platten während der Behandlung wesentlich unter 150° bleibt. Die Erfahrung hat aber gezeigt, daß eine ausreichende Härtung von Faserplatten nur dann eintritt, wenn eine Temperatur von über 210° längere Zeit auf die trockene Platte einwirken kann. Außerdem wurde beobachtet, daß unter Druck behandelte Plätten leicht zu dicht und infolgedessen spröde werden und nicht genügend Schalldämmung und Schwingungsfestigkeit haben. Wärmehärtungsanlagen mit Druckkammern sind außerdem in der Anschaffung teuer.
  • Das Verfahren nach der Erfindung härtet die Platten ohne die erwähnten Nachteile und arbeitet bei normalem Druck. Das Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß die geformten und entwässerten Faserplatten einige Minuten in Abwesenheit von Luft bei etwa Atmosphärendruck mit überhitztem Wasserdampf über 210° erhitzt werden. Zum Vortrocknen kann man dabei überhitzten Dampf verwenden, der bereits für einen gleichen vorangehenden Härtungsprozeß benutzt worden ist. Durch die Vertrocknung lassen sich die Faserplatten sehr schnell auf eine Temperatur von über 210° erwärmen. Bei dieser hohen Temperatur würden sich die Faserplatten üblicherweise von selbst entzünden oder ankohlen. Die Selbstentzündung wird bei der Erfindung durch die Behandlung in überhitztem Wasserdampf verhindert. Nach diesem Verfahren behandelte Faserplatten sind trotz großer Härte verhältnismäßig elastisch und zeigen eine gute Schalldämmung.
  • Es hat sich gezeigt, daß die mechanischen Eigenschaften der Faserplatten um so besser werden, je höher die Temperatur während der Behandlung in überhitztem Wasserdampf ist. Im Bereich zwischen 210 und 250° werden z. B. die wasserabstoßenden Eigenschaften sehr verbessert. Bei Faserplatten aus einer Mischung von Strohmasse, die durch Aufschließen von Stroh in einer Lösung von Kalk oder anderen Alkalien gewonnen nst, und Holzfasern kann man sogar bis zu einer Temperatur von 280 bis 300° heraufgehen; die Platten verkohlen oder verfärben sich dabei jedoch leicht.
  • Die Behandlungszeit ist von der Plattendicke abhängig, da die Platten schlechte Wärmeleiter sind. Im allgemeinen reicht jedoch für Platten mit einer Dicke von etwa 0,3 bis 0,6 cm eine Härtungszeit von einigen Minuten. Dickere Platten von z. B. etwa 5 cm Stärke erfordern eine Behandlung von etwa 30 Minuten und mehr. Eine hohe Behandlungstemperatur kürzt naturgemäß die Behandlungszeit.
  • Nach der Erfindung behandelte Platten sind außerdem weniger feuergefährlich als die nach dem bekannten Verfahren behandelten Faserplatten. Erfahrungsgemäß brennen erhitzte Faserplatten äußerst kräftig und verbreiten das Feuer mit nahezu explosionsartiger Geschwindigkeit. Die Feuersgefahr hängt mit gewissen durch die organischen Substanzen der Faserplatten gebundenen brennbaren Gasen, wie CO, H2 und Kohlenwasserstoffen, zusammen. Bei der erfindungsgemäßen Wärmebehandlung mit überhitztem Wasserdampf von über 210° werden diese brennbaren Gase zusammen mit unbrennbaren Gasen, wie CO., kräftig abgespalten und mit dem überhitzten Dampf abgeführt. Die Gasabspaltung steigt mit der Temperatur und der Behandlungsdauer. Bei einer Temperatur von 230 bis 240° ist die Gasabspaltung im wesentlichen nach etwa 10 bis 20 Minuten Behandlungszeit abgeschlossen. Eine einmal genügend lang behandelte Faserplatte spaltet bei späterer Erwärmung äuf die gleiche Temperatur kein Gas mehr ab. Geraten derart behandelte Faserplatten in Brand, dann brennen sie ruhig und ohne explosionsartige Erscheinungen. Die abgespaltenen Gase können aus dem Wasserdampf in bekannter Weise abgeschieden werden, so daß man den Wasserdampf erneut für die Behandlung weiterer Faserplatten benutzen kann.
  • Man kann die Platten bei der Wärmebehandlung auch mit Silikonen imprägnieren, um sie besonders feuchtigkeitsfest zu machen.
  • Die Erwärmung der Platten in überhitztem Wasserdampf erfolgt vorteilhaft etwa bei Atmosphärendruck. Hierdurch läßt sich die Wärmebehandlungsanlage erheblich vereinfachen. Während der Behandlung soll zweckmäßig eine ständige Strömung des überhitzten Dampfes durch die Behandlungskammer erfolgen. Nach der Behandlung müssen die Platten in der -Regel in einer inerten Atmosphäre, wie überhitztem Wasserdampf, etwas gekühlt werden, bevor man sie der Luft aussetzt, da sie sich sonst selbst entzünden. Dazu wird die Temperatur zweckmäßig vor der Entnahme der Platten aus der Härtekammer auf etwa 150° oder weniger gesenkt. Man kann dabei die Kühlung der fertiggehärteten Faserplatten mit dem Vorwärmen neuer, noch ungehärteter Faserplatten verbinden. Dazu kann man zwei Behandlungskammern anwenden, von denen die eine Kammer als Härtekammer A und die zweite als Vorwärmkammer B- dient. Diese beiden Kammern A, B kann man mit einer Umwälzeinrichtung für überhitzten Wasserdampf so im Ring schalten, daß der durch-die Härtekammer A. geführte überhitzte Wasserdampf nach dem Härten in die Vorwärmkammer B überführbar ist, wobei jede- Kammer zusätzlich einen eigenen Umwälzer und Erhitzer für ihren Wasserdampfumlauf hat, so daß jede Kammer wahlweise als Härte- oder Vorwärmkammer benutzbar ist. Bei der Benutzung dieser Vorrichtung enthält z. B. die Kammer A in überhitztem Wasserdampf bei 240° gehärtete Platten und die zweite Kammer B bei 110° in überhitztem Wasserdampf vorgetrocknete Platten. Nach Abschluß der Härtebehandlung in der Kammer A wird der abgekühlte Wasserdampf durch die Ringleitung in die Kammer B übergeführt und dort durch den Umwälzer und Erhitzer auf 240° erwärmt, so daß auch die in der Kammer B enthaltenen Platten gehärtet werden. Dabei läßt man die Temperatur in der Kammer A zur Kühlung der bereits gehärteten Faserplatten auf etwa 150° fallen; bei der Herausnahme der Platten fällt die Temperatur dann auf etwa 110° ab. In dieser Temperatur trocknet man dann die nächsten noch ungehärteten Faserplatten "vor, worauf sich der Prozeß durch erneute Umsteuerung des Dampfumlaufs wiederholt.
  • Zur Entfernung der sich beim Härtungsvorgang bildenden Gase entfernt man zweckmäßig an einer Stelle des Kreislaufs den verbrauchten Wasserdampf und führt im gleichen Maße an anderer Stelle Frischdampf zu. Zur Vermeidung von größeren Wärmeverlusten beim Herausnehmen der fertiggehärteten, Faserplatten aus den Kammern kann man an tejden Kammern Luftschleusen vorsehen.
  • Das Härten und Abkühlen der Platten kann auch ununterbrochen in einer einem Ring- oder Izanaleien" ähnlichen Vorrichtung geschehen, in der die Platten im Gegenstrom zur Strömungsrichtung des überhitzten Dampfes transportiert werden. Der Transport kann jedoch auch in der Strömungsrichtung °:"des" Dampfes erfolgen. @u@ ^?@ Die behandelten Platten können porös oder '''bare sein. Vor der Behandlung sollen sie zweckmäßig vorgetrocknet werden, doch kann eine gewisse Nach trocknung in den beiden Kammern A und B erfolgen. Man kann die Trocknung auch ganz oder größtenteils in überhitztem Wasserdampf bei den obengenannteri hohen Temperaturen durchführen. Hierbei kann W@ii.die Trocknung z. B. erst in überhitztem Wasserdampf bei 240 bis 300° und dann bei niedriger Temperäfiur von z. B. 175 bis 200° C, ebenfalls in überhitz' Wasserdampf, erfolgen. Hierdurch erzielt mari günstige Bedingungen für Wärmerückgewinnung und braucht wenig Platz für die Trocknungsvorrichtung.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zum Härten und bzw. oder EntgaseÜ von Faserplatten, dadurch gekennzeichnet, daß die geformten und entwässerten .Faserplatten' einige. Minuten in Abwesenheit von Luft bei etwa Atmo4 Sphärendruck mit überhitztem Wasserdampf^°'"auf' über 210° erhitzt werden. In Betracht gezogene Druckschriften: @ @"Schweizerische Patentschriften Nr.277 993, 5I'' 258 600; deutsche Patentschrift Nr. 392 869; H i r s ch, M., Die Trockentechnik, 1932, J. Springer;`, Berlin, S. 231, Abb.-110. @üb@wu"
DEA17333A 1952-01-30 1953-01-26 Verfahren zum Haerten und bzw. oder Entgasen von Faserplatten Pending DE1013157B (de)

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Citations (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE392869C (de) * 1922-02-22 1924-03-31 Hermann Haas Mehrkammertrockner
CH258600A (de) * 1944-05-27 1948-12-15 Svenska Cellulosa Ab Verfahren zur Herstellung von geformten Faserprodukten.
CH277993A (de) * 1948-06-08 1951-09-30 Nowak Alfred Ing Dr Verfahren zur Herstellung von Formkörpern aus Lignozellulose enthaltenden Stoffen.

Patent Citations (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
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CH277993A (de) * 1948-06-08 1951-09-30 Nowak Alfred Ing Dr Verfahren zur Herstellung von Formkörpern aus Lignozellulose enthaltenden Stoffen.

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