DE2907886A1

DE2907886A1 - Verfahren zur rauchgaslosen kohletrocknung

Info

Publication number: DE2907886A1
Application number: DE19792907886
Authority: DE
Inventors: Gottfried Ing Grad Mayer; Dietmar Dipl Ing Strunz
Original assignee: Stahlwerke Roechling Burbach GmbH
Current assignee: Arbed Saarstahl 6620 Voelklingen De GmbH
Priority date: 1979-03-01
Filing date: 1979-03-01
Publication date: 1980-09-11

Description

Verfahren zur rauchgaslosen Kohletrocknung
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur rauchgaslosen Kohletrocknung, bei dem das Koksbildungsvermögen nicht beeinträchtigt wird.
Bei den bisher bekannten Verfahren zur Kohletrocknung wird die Kohle entweder durch Kontakt mit heißem Rauchgas oder festen Wärmeträgern, wie Sand oder feinkörnigem Koks, die ihrerseits vorher durch heiße Rauchgase erhitzt worden sind, auf Temperaturen von 200 bis 3000 C erwärmt.
Diese Verfahren haben die folgenden Nachteile: 1. Die zur Verdampfung des an der Oberfläche und in den Poren der Kohle befindlichen Wassers notwendige Energie wird durch WErmeubergang vom Wärmeträger (Rauchgas oder Sand usw.) zunächst auf das Oberflächenwasser, sodann auf die Kohle und danach durch Wärmedurchgang durch die Kohle zum Porenwasser hin übertragen. Um den zur Trocknung notwendigen Wärmedurchgang zu bewirken, ist es nach dem 2. Hauptsatz der Wärmelehre unumgänglich, eine Temperaturdifferenz zwischen Oberfläche und dem Innern der Kohle zu erzeugen. Deshalb und um eine wirtschaftliche Leistung zu erzielen, kann bei den bekannten Verfahren die Trocknung nur unter mehr oder weniger großer Uberhitzung der Kohlenoberfläche und - dadurch bedingt - unter teilweiser Oxidation der Kohle und unter Verminderung von deren Koksbildungsvermögen ablaufen.
2. Die Rauchgase treten, nachdem sie einen geringen Teil ihrer fühlbaren Wärme abgegeben haben, ins Freie aus. Durch die in diesen Rauchgasen enthaltenen Schadstoffe, wie z.B. SO2, Stickoxyd, CO und Staub, wird die Umwelt belastet.
Es ist auch ein Verfahren zur Kohleentschwefelung bekannt, bei dem die Kohle mit elektromagnetischer Energie bestrahlt wird (DT-OS 26 57 472). Dieses Verfahren ist ausschließlich zum Entschwefeln vorgesehen, was unter anderem aus dem sehr geringen Wassergehalt der Kohle von 1 % hervorgeht; denn ein Gehalt an Wasser von etwa 1 % entspricht dem Restwasser getrockneter ohlen. Auch aus dem als besonderer Vorteil herausgestellten geringen Verbrauch an Energie für die Mikrowellenbestrahlung - etwa der zehnte Teil des zur Trocknung notwendigen - sowie aus den für das Verfahren als charakteristisch angegebenen Temperaturen von 50 bis 150°C geht hervor daß von der Anmelderin des besagten Ent schwefelungsverfahrens die Möglichkeit einer IXohletrocknung in keiner Weise in Betracht gezogen worden ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Kohle ohne Beeinträchtigung von deren Koksbildungsvermögen und ohne Entwicklung Von Rauchgasen zu trocknen Diese Aufgabe wird erfindungsgenäß dadurch gelöst, daß die Sohle kontinuierlich oder diskontinuierlich so elektromagnetischer Mikrowellenenergie ausgesetzt wird, daß die Kohle auf eine Temperatur von maximal 1050 C erwärmt wird.
Das Verfahren ist für gemahlene undXoder ungemahlene Kohle anwendbar.
Trotz zahlreicher bekannter Anwendungen von Mikrowellen zum Erwärmen und Trocknen hat bis heute niemand vorgeschlagen, Rohle mit Hilfe von Mikrowellen zu trocknen. Möglicherweise hat die Fachwelt befürchtet, derart getrocknete Kohle wäre zum Verkoken nicht gut geeignet. Uberraschenderweise ist aber das Gegenteil der Fall, wie Versuche gezeigt haben.
Eine wesentliche Ursache für das Nichtbeeinträchtigen des Koksbildungsvermögens dürfte darin liegen, daß die Feuchtigkeit ohne Überhitzung der Kohle bei maximal etwa 1050 C ausgetrieben wird.
Das war für den Fachmann, der sich mit dem Trocknen von Kohle befaßt, nicht zu erwarten.
Die mit der Erfindung erzielten Vorteile sind demnach insbesondere darin zu sehen, daß ohne ein Überhitzen der Kohle und ohne Rauchgase getrocknet werden kann, und daß infolgedessen weder eine Beeinträchtigung des Koksbildungsvermögens noch eine Schadstoffemmission erfolgt.
Die erfindungsgemäß getrocknete Kohle kann ohne weiteres einem Koksofen zugeführt werden. Sie kann in bekannter Weise auch mit Bindemittel gemischt, ganz oder teilweise brikettiert oder pelletiert werden. Sie kann selbstverständlich auch im Stampfbetrieb, evtl. nach Mischen mit Bindemittel, verarbeitet werden.
Eine Vorrichtung zum Durchführen des neuen Verfahrens wird zweckmäßigerweise tunnelförmig gekapselt ausgebildet. So ist eine optimale Ausnutzung der Mikrowellenenergie und ein gutes Ableiten des aus der Kohle ausgetriebenen Wasserdampfes möglich. Letzteres wird noch unterstützt, wenn der Druck innerhalb des Tunnels so eingestellt ist, daß keine Außenluft in diesen eintritt.
Naturgemäß kann die Wirtschaftlichkeit des Verfahrens noch verbessert werden, indem die den Mikrowellengeneratoren notwendigerweise zur Kühlung abgeführte Wärme zur Erzeugung von Warmwasser oder Dampf genutzt wird.

Claims

Patentansprüche Verfahren zur rauchgaslosen Kohletrocknung, bei dem das das Soksbildungsvermögen nicht beeinträchtigt wird, dadurch g e k e n n z e i c h n e t , daß die Kohle kontinuierlich oder diskontinuierlich so elektromagnetischer Mikrowellenenergie ausgesetzt wird, daß die Kohle auf eine Temperatur von maximal 105°C erwärmt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch g e k e n n -z e i c h n e t , daß gemahlene undfoder ungemahlene Kohle getrocknet wird,
3. Vorrichtung zum Durchführen des Verfahrens nach Anspruch 1 oder 2, dadurch g e k e n n z e i c h -n e t , daß die gesamte Anlage, bestehend aus den Vorrichtungen zum Transportieren der Kohle und den Mikrowellenstrahlern, tunnelförmig gekapselt ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch g e -k e n n z e i c h n e t , daß der Druck innerhalb des Tunnels so eingestellt ist, daß keine Außenluft in diesen eintritt.