AT395826B - Verfahren zum thermischen reinigen der abgase einer waermebehandlungsvorrichtung - Google Patents

Description

AT 395 826 B

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur thermischen Reinigung der Abgase einer mit einem gasförmigen Behandlungsmedium betriebenen Wärmebehandlungsvorrichtung, wobei die Reinigung durch Oxidation der brennbaren Abgasbestandteile erfolgt

Derartige Verfahren sind allgemein bekannt So wird beispielsweise die Abluft aus Spannrahmen oder Trocknern zur Behandlung von bahnförmigem Textilgut einer Nachverbrennung unterworfen, wobei die Abluft auf eine Temperatur von ca. 750 °C erhitzt wird. Die dadurch entstehenden erhitzten Abgase werden durch einen als Rekuperator ausgebildeten Wärmetauscher geleitet, um mit der dabei zurückgewonnenen Wärme die aus dem Spannrahmen oder Trockner geleiteten Abgase vorzuwärmen. Danach durchströmen die gereinigten Abgase einen zweiten Wärmetauscher, in dem die Wärmeübertragung durch einen ersten Wärmeträgerkreislauf über im Inneren des Spannrahmens oder Trockners installierte Wärmetauscher auf die im Kreislauf geführte Behandlungsluft (Umluft) erfolgt.

Da die den zweiten Wärmetauscher verlassenden Abgase aber immer noch einen großen Wärmeinhalt haben, ist es auch bereits bekannt, diesen Wärmeinhalt zum Aufheizen der dem Spannrahmen oder Trockner zuzufiihrenden Frischluft zu verwenden. Die gereinigten Abgase können zwar in der Regel dem Spannrahmen oder Trockner nicht selbst zugeführt werden, weil deren Wassergehalt zu hoch ist und dadurch die Wasserverdampfung des Spannrahmens oder Trockners beeinträchtigt würde. Heizt man in einem Wärmetauscher die Frischluft direkt auf und führt sie dem Spannrahmen oder Trockner zu, so hat dies den Nachteil, daß große und teure Wärmetauscher benötigt werden und große isolierte Leitungen zum Spannrahmen oder Trockner verlegt werden müssen.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur thermischen Reinigung der Abgase einer mit einem gasförmigen Behandlungsmedium betriebenen Wärmebehandlungsvorrichtung vorzuschlagen, wobei sich der Wärmeinhalt der Abgase in einem gesteigerten Ausmaß nutzen läßt, ohne daß dazu ein großer Anlagenaufwand, insbesondere hinsichtlich großer und langer zu isolierender Kanäle, erforderlich ist.

Zur Lösung der gestellten Aufgabe wird bei einem Verfahren gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 vorgeschlagen, weiter so zu verfahren, daß die Abgase nach dem Verlassen des zweiten Wärmetauschers zur Aufheizung von der Wärmebehandlungsvorrichtung zuzuführender Frischluft durch einen dritten Wärmetauscher geleitet werden und die Wärmeübertragung vom dritten Wärmetauscher aus auf die Frischluft über einen zweiten Wärmeträgerkreislauf erfolgt, der mit einem vierten Wärmetauscher verbunden wird, in dem die Frischluft aufgeheiztwird.

Durch das erfindungsgemäße Verfahren lassen sich bei einer verbesserten Ausnutzung des Wärmeinhalts der Gase große und teure Wärmetauscher wie auch große und zu isolierende Kanäle vermeiden, indem beispielsweise als Wärmeträger für den Wärmeträgerkreislauf Thermalöl, Wasser oder Dampf verwendet wird. Mit einem derartigen aufgeheizten Medium laßt sich Wärme über isolierte Rohrleitungen zu dem vierten Wärmetauscher transportieren, durch den Frischluftleitungen eines Spannrahmens so geführt sind, daß die Wärme an die neu zuzuführende Frischluft abgegeben wird.

Das erfindungsgemäße Verfahren erlaubt es insbesondere, den jedem Feld eines Spannrahmens neu zuzuführenden Strom des Behandlungsmediums (Frischluft) über je Feld eingebaute, untereinander parallelgeschaltete Wärmetauscher durch einen den dritten Wärmetauscher durchströmenden Wärmeträger aufzuheizen. Die Anlageninvestitionen für ein solches System sind geringer als die Investitionen, welche erforderlich sind, um das Behandlungsmedium insgesamt zentralen Wärmeaustauschern zuzuführen.

Schließlich sieht eine Ausgestaltung der Erfindung noch vor, daß die gereinigten Abgase, bevor sie in die Atmosphäre gelangen, einen Teil ihrer fühlbaren und in Form von Wasserdampf vorhandenen latenten Restwärme an ein zu erwärmendes Medium abgeben, um beispielsweise Wasser zu erwärmen. hi der Zeichnung ist schematisch eine Wärmebehandlungsvorrichtung mit einer Anlage zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens dargestellt.

Als Wärmebehandlungsvorrichtung ist ein Spannrahmen oder Trockner (1) dargestellt, von dem aus ein Abluftkanal (2) über eine Regulierklappe (3) und eine Fördereinrichtung (4) zu einem ersten Wärmetauscher (5) führt Von diesem aus wird das Abgas über einen Kanal (6) zu einer thermischen Nachverbrennungsanlage (7) geleitet, die mit einer Temperatur von ca. 750 °C die Abgasbestandteile oxidiert und dadurch das Abgas reinigt Über einen Kanal (8) wird gereinigtes Abgas dem Wärmetauscher (5) zugeleitet, um darin das über den Kanal (2) zugeführte, zu reinigende Abgas vorzuerhitzen. Zur Regelung der Temperatur dieses zu reinigenden Abgastromes im Wärmetauscher (5) kann die Menge des durch einen Kanal (9) strömenden, gereinigten Abgases durch eine in einer Bypassleitung (11) installierte Regulierklappe (12) verändert werden. Über einen Kanal (10) wird der gereinigte Abgasanteil, der über den Wärmetauscher (5) geleitet wurde, zusammen mit dem über die Bypassleitung (11) abgeleiteten gereinigten Abgas einem zweiten Wärmetauscher (13) zugeführt, der über Leitungen (14) im Kreislauf durch den Spannrahmen (1) geleitetes Wärmeträgermedium nachheizt. Über einen Kanal (15) verläßt das Abgas den Wärmetauscher (13) und wird einem dritten Wärmetauscher (16) zugeleitet. Dieser heizt ein über Leitungen (17) im Kreislauf geführtes Wärmeträgermedium auf, das in einem dem Spannrahmen (1) zugeordneten vierten Wärmetauscher (20) neu zuzuführendes Behandlungsmedium (Frischluft) aufheizt.

Vom Wärmetauscher (16) aus gelangt das Abgas über einen Kanal (18) zu einem Kamin (19) und wird darüber in die Atmosphäre entlassen, nachdem es durch nicht dargestellte Einrichtungen einen Teil seiner -2-

Claims (3)

1. AT395 826 B fühlbaren und latenten Restwärme an ein zu wärmendes Medium, wie beispielsweise Brauchwasser, abgegeben hat. Die Leitungen (14) und (17) können im Gegensatz zu den das Behandlungsmedium oder das Abgas transportierenden Kanälen einen verhältnismäßig geringen Querschnitt aufweisen, so daß deren Isolieraufwand entsprechend klein gehalten werden kann. PATENTANSPRÜCHE 1. Verfahren zum thermischen Reinigen der Abgase einer mit einem gasförmigen Behandlungsmedium betriebenen Wärmebehandlungsvorrichtung durch Oxidation der brennbaren Abgasbestandteile, wobei die zu reinigenden Abgase durch einen eisten Wärmetauscher geleitet werden, worin sie durch mindestens einen Teil der bereits gereinigten und dadurch erhitzten Abgase vorerhitzt werden und wobei die den ersten Wärmetauscher verlassenden gereinigten Abgase gegebenenfalls zusammen mit einem weiteren Teil der gereinigten und erhitzten Abgase durch einen zweiten Wärmetauscher geleitet werden, in dem die Wärmeübertragung durch einen ersten Wärmeträgerkreislauf über im Inneren der Wärmebehandlungsvomchtung installierte Wärmetauscher auf das im Kreislauf geführte Behandlungsmedium erfolgt, dadurch gekennzeichnet, daß die Abgase nach dem Verlassen des zweiten Wärmetauschers zur Aufheizung von der Wärmebehandlungsvorrichtung neu zuzuführendem Behandlungsmedium durch einen dritten Wärmetauscher geleitet werden und daß die Wärmeübertragung vom dritten Wärmetauscher auf das neu zuzuführende Behandlungsmedium über einen zweiten Wärmeträgerkreislauf erfolgt, der mit einem vierten Wärmetauscher verbunden wird, in dem das neu zuzuführende Behandlungsmedium aufgeheizt wird.
2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei einer aus einem Spannrahmen mit mehreren aufeinanderfolgenden Behandlungsfeldem bestehenden Wärmebehandlungsvomchtung der jedem Feld neu zuzuführende Strom des Behandlungsmediums über pro Feld eingebaute Wärmetauscher, die untereinander parallelgeschaltet sind, durch einen den dritten Wärmetauscher durchströmenden Wärmetiäger aufgeheizt wird.
3. 3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die gereinigten Abgase, bevor sie in die Atmosphäre gelangen, einen Teil ihrer fühlbaren und gegebenenfalls latenten Restwärme an ein zu erwärmendes Medium abgeben. Hiezu 1 Blatt Zeichnung -3-