DE3717166A1 - Verfahren zur trocknung eines in laengsrichtung bewegten, langgestreckten gutes, z. b. eines lackdrahtes, und anordnung zur durchfuehrung des verfahrens - Google Patents
Verfahren zur trocknung eines in laengsrichtung bewegten, langgestreckten gutes, z. b. eines lackdrahtes, und anordnung zur durchfuehrung des verfahrensInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Anordnung
zur Behandlung von langgestrecktem Gut, welches mit einer
lösungsmittelhaltigen Schicht versehen ist, wobei zur raschen
Verdampfung des Lösungsmittels und damit zur Trocknung der
Schicht das langgestreckte Gut eine Trocknungszone durchläuft,
in der Heißluft im Gegenstrom geführt ist. Derartige Verfahren
und Anordnungen werden insbesondere bei der Herstellung von
lackisolierten Drähten verwendet.
Zur Herstellung von Lackdrähten ist ein Verfahren bekannt, bei
dem zur Verdampfung des in der Lackschicht enthaltenen Lösungs
mittels vorgesehene Heißluft im Kreislauf geführt wird und
dabei im Gegenstrom zur dem mit einer frischen Lackschicht ver
sehenen Draht eine Trocknungszone (Einbrennretorte)
durchströmt. Am Ende der Trocknungszone wird die Heißluft mit
Frischluft gemischt und über eine Heizeinrichtung einem Kataly
sator zugeführt. Die gereinigte Heißluft strömt von dort in
einen die Retorte konzentrisch umgebenden Kanal und
durchströmt diesen Kanal vom Anfang der Retorte bis zu ihrem
Ende. Am Ende der Retorte ist ein Exhauster angeordnet, der
die Heißluft aus dem Kanal ansaugt und in die Einbrennretorte
drückt. Mit dem Exhauster ist ein Abgasrohr verbunden, über das
gereinigte Heißluft in Abhängigkeit von der Temperatur der Ein
brennretorte kontinuiertlich geregelt nach außen tritt. In Ab
hängigkeit von der Abgasmenge kann an beiden Enden der Einbrenn
retorte Frischluft in den Heißluftkreislauf eingesaugt werden
(DE-PS 29 27 794).
Zur Steuerung der Einbrenntemperatur eines Einbrennofens für
Lackdrahtherstellung ist weiterhin ein Verfahren bekannt, bei
dem die mittels eines Gebläses im Kreislauf geführte Heißluft
ebenfalls im Gegenstrom zum Lackdraht eine Trocknungszone durch
strömt, bei dem weiterhin an beiden Enden der Trocknungszone
Frischluft in den Heißluftkreislauf eingespeist wird, bei dem
die Heißluft in einem Katalysator gereinigt wird und ein Teil
der gereinigten Heißluft nach außen abgegeben wird. Im Zuge der
Abgasreinigung und der Abgasabführung wird dabei Energie aus
der Heißluft in eine Glühe für den zu lackierenden Draht einge
koppelt (EP-OS 01 62 941).
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einem Verfahren
zur Trocknung eines in Längsrichtung bewegten, langgestreckten
Gutes, das eine mit einem Lösungsmittel angereicherte Schicht
aufweist, den für die Trocknung erforderlichen Energieaufwand
zu verringern bzw. zu optimieren und eine zur Durchführung
dieses Verfahrens geeignete Anordnung zu schaffen.
Zur Lösung dieser Aufgabe ist zusätzlich zu den bekannten Ver
fahrensschritten, gemäß denen zur raschen Verdampfung des
Lösungsmittels im Kreislauf geführte Heißluft im Gegenstrom zum
bewegten, langgestreckten Gut eine Trocknungszone durchströmt,
an den beiden Enden der Trocknungszone Frischluft in den Heiß
luftkreislauf eingespeist wird und gereinigte Heißluft als Ab
gas abgegeben wird, gemäß der Erfindung vorgesehen, daß aus dem
Heißluftkreislauf lediglich eine Teilmenge der Heißluft abge
zogen und einer Abgasreinigung unterzogen wird und daß in der
gereinigten Heißluft enthaltene Energie außerhalb der Trocknungs
zone in den Heißluftkreislauf eingekoppelt wird. - Die Anord
nung zur Durchführung dieses Verfahrens besteht zunächst in
bekannter Weise aus einem Rohrsystem für den Kreislauf der
Heißluft und einer in das Rohrsystem integrierten, an beiden
Enden offenen Retorte zum Durchlauf des bewegten langgestreck
ten Gutes; in neuartiger Weise besteht diese Anordnung weiterhin
aus einer an das Rohrsystem angeschlossenen Reinigungseinrich
tung mit einem nachgeschalteten, mit dem Rohrsystem gekoppelten
Wärmetauscher, wobei die sekundäre Auslaßöffnung des Wärme
tauschers mit dem Auslaufende der Retorte in Verbindung steht,
aus einem an die primärseitige Auslaßöffnung des Wärmetauschers
angeschlossenen Kanal für gereinigte, nach außen abgeführte
Heißluft aus einem in das Rohrsystem integrierten Gebläse zur
Aufrechterhaltung des Heißluftkreislaufes, wobei das Gebläse
zwischen dem Einlaufende der Retorte und dem Abzweig für die
Reinigungseinrichtung angeordnet ist, aus einem an der gebläse
seitigen Anschlußstelle der Reinigungseinrichtung angeordneten
Stellorgan für die aus dem Heißluftkreislauf abgezogene Teilmen
ge der Heißluft und aus einem zusätzlichen Strömungskanal, der
über ein weiteres Stellorgan die Auslaßöffnung der Reinigungs
einrichtung mit dem sekundären Ausgang des Wärmetauschers ver
bindet.
Einem derart ausgestalteten Verfahren und der zur Durchführung
dieses Verfahrens vorgesehenen Anordnung liegt der Grundgedanke
zugrunde, mit Rücksicht auf die für eine wirksame Abgasreini
gung erforderliche hohe Verbrennungstemperatur für das Lösungs
mittel nur soviel Heißluft zu reinigen und als Abgas abzuführen,
wie an Frischluft für den Verbrennungsvorgang im Katalysator
der Abgasreinigungseinrichtung und zur Temperatureinstellung
der Heißluft am Eingang der Retorte erforderlich ist.
Bei der Realisierung dieses Grundgedankens unter Verwendung
einer Abzweigung aus dem die Heißluft führenden Rohrsystem ein
schließlich der Plazierung der Reinigungseinrichtung in diesem
Abzweig und Einkopplung von für die Abgasreinigung aufgebrach
ter Energie in den Heißluftstrom außerhalb der Trocknungszone
ergibt sich eine erhebliche Energieeinsparung, weil nur ein
Teil der Heißluft gereinigt wird und demzufolge die in dem ge
reinigten Heißluftstrom enthaltene Energie besser ausgenutzt
werden kann. Da im übrigen die Einkopplung von Energie aus dem
gereinigten Teil der Heißluft in den im Kreislauf geführten
Heißluftstrom außerhalb der Trocknungszone erfolgt, lassen sich
innerhalb der Trocknungszone eindeutig definierbare Temperatur
verhältnisse einstellen. Dies wird bei konstanter hoher Tempera
tur in der Reinigungseinrichtung auf einfache Weise durch
Regelung der Abluftmenge und der hiermit zwangsweise gekoppelten
Ansaugung von Frischluft an den beiden Enden der Retorte er
reicht.
Praktische Versuche haben ergeben, daß die Menge des für die
Reinigung abgezweigten Teiles der Heißluft in jedem Fall weniger
als 50% der in der Retorte umgewälzten Luftmenge betragen
kann. In günstigen Fällen beträgt die abgezweigte Heißluftmenge
nur 5 bis 15% der insgesamt umgewälzten Luftmenge.
Das neue Verfahren ist so auszugestalten, daß in der Reinigungs
einrichtung stets eine Verbrennungstemperatur von ca. 700°C
erreicht wird. Wenn hierzu größere Mengen Frischluft erforder
lich sind, darf ein Teil der gereinigten Heißluft nicht über
den Wärmetauscher in den Abgaskanal geführt werden, sondern
muß direkt in den im Kreislauf geführten Heißluftstrom einge
speist werden. Demzufolge ist die Auslaßöffnung der Reinigungs
einrichtung über ein Stellorgan zusätzlich mit dem sekundären
Ausgang des Wärmetauschers verbunden.
Im übrigen hat es sich als zweckmäßig erwiesen, das zur Auf
rechterhaltung des Heißluftkreislaufes in das Rohrsystem
integrierte Gebläse so anzuordnen, daß die Reinigungseinrich
tung und der Sekundärteil des Wärmetauschers - d. h. der die
umgewälzte Heißluft führende Teil des Wärmetauschers - der
Druckseite des Gebläses parallel nachgeschaltet sind. In diesem
Fall ist das Gebläse an der kältesten Stelle des Heißluftkreis
laufes angeordnet.
Das neue Verfahren wird nachfolgend anhand einer Schemazeich
nung gemäß Fig. 1 erläutert, die die Aufteilung und Führung
der einzelnen Luftströme wiedergibt. Zugleich ergibt sich aus
dieser Schemazeichnung die funktionelle Zuordnung der einzelnen
an sich bekannten Aggregate der Anordnung zur Durchführung des
Verfahrens. Eine mögliche konstruktive Zuordnung dieser Aggre
gate zeigt Fig. 2.
Gemäß Fig. 1 strömt ein Luftstrom 2 durch eine Einbrennretorte
1 von rechts nach links im Gegenstrom zu einem nicht näher
dargestellten Lackdraht. Es handelt sich bei dem Luftstrom 2
um einen Heißluftstrom, dem an beiden Enden der Retorte ein
kleiner Frischluftstrom 3 bzw. 4 beigemischt wird. Am linken
Ende der Retorte wird der Luftstrom 2 von dem Gebläse 5 abge
saugt und gelangt von dort als Luftstrom 6 über den Wärmetau
scher 7 und die Heizeinrichtung 8 zurück an den Anfang der
Retorte. Dabei dient die Heizeinrichtung 8 im wesentlichen
zur Aufheizung des Luftstromes beim Anfahren der Anlage.
Hinter dem Gebläse 5 wird von dem im Kreislauf geführten Luft
strom ein kleinerer Luftstrom 9 abgezweigt, der über die Heiz
einrichtung 10 einem Katalysator 11 zur Verbrennung des in der
Heißluft enthaltenen Lösungsmittels zugeführt wird. Der gerei
nigte Luftstrom wird als Abgas 12 über die Primärseite des Wärme
tauschers 7 und das Abluftgebläse 14 nach außen geführt. Sofern
zur Konstanthaltung der hohen Temperatur in der Reinigungsein
richtung 10/11 die Luftmenge des abgezweigten Luftstromes 9
größer ist als die Abluftmenge 12, wird hinter dem Katalysator
11 ein entsprechender Teilluftstrom 13 abgezweigt und direkt in
den im Kreislauf geführten Luftstrom 6 eingespeist.
Gemäß Fig. 2 sind parallel zur Einbrennretorte 1 einerseits der
Wärmetauscher 7 und andererseits die Reinigungseinrichtung mit
der Heizeinrichtung 10 und dem Katalysator 11 angeordnet. Dabei
wird der umgewälzte Heißluftstrom aus der Einbrennretorte 1 über
das Rohrstück 15 von dem Gebläse 5 angesaugt und über das mit
einem Stellorgan 16 versehene Aufteilungsstück 17 in einer
größeren Teilmenge der Sekundärseite des Wärmetauschers 7 und
in einer kleineren Teilmenge der Reinigungseinrichtung 10/11
zugeführt. Am Ausgang der Reinigungeinrichtung wird die gerei
nigte Teilmenge des Heißluftstromes über das Rohrstück 18 der
Primärseite des Wärmetauschers zugeführt und nach Durchströmen
des Wärmetauschers 7 über den Abgaskanal 12 abgeführt.
Am Übergang von der Reinigungseinrichtung zum Wärmetauscher
zweigt weiterhin das Rohrstück 19 ab, das in den sekundärseiti
gen Ausgang des Wärmetauschers 7 mündet. An der Abzweigstelle
ist ein Stellorgan 20 angeordnet, mit dem ein Teil der abgasge
reinigten Luftmenge in den Heißluftkreislauf rückgeführt werden
kann. - Zwischen dem sekundärseitigen Ausgang des Wärmetauschers
7 und der Einbrennretorte befindet sich noch die Heizeinrichtung
8, die im wesentlichen beim Anfahren der Anlage benötigt wird.
Claims (5)
1. Verfahren zur Trocknung eines in Längsrichtung bewegten,
langgestreckten Gutes, das eine mit einem Lösungsmittel an
gereicherte Schicht aufweist,
- - bei dem zur raschen Verdampfung des Lösungsmittels im Kreislauf geführte Heißluft (2) im Gegenstrom zum bewegten, langgestreckten Gut eine Trocknungszone (1) durchströmt,
- - bei dem an den beiden Enden der Trocknungszone Frischluft (3, 4) in den Heißluftkreislauf eingespeist wird,
- - bei dem aus dem Heißluftkreislauf eine Teilmenge der Heißluft abgezogen und einer Abgasreinigung unterzogen wird,
- - bei dem gereinigte Heißluft (12) als Abgas nach außen abgege ben wird und
- - bei dem in der gereinigten Heißluft enthaltene Energie außer halb der Trocknungszone in den Heißluftkreislauf eingekoppelt (7, 13) wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die der Reinigung unterzogene Teil
menge (9) der Heißluft weniger als 50% der im Kreislauf ge
führten Heißluftmenge beträgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß zur Einkopplung der Energie
ein Teil (13) der abgasgereinigten Teilmenge der Heißluft
direkt in den Heißluftkreislauf eingespeist wird.
4. Anordnung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1,
bestehend aus
- - einem Rohrsystem für den Kreislauf der Heißluft,
- - einer in das Rohrsystem integrierten, an beiden Enden offenen Retorte (1) zum Durchlauf des bewegten, langgestreckten Gutes,
- - einer an das Rohrsystem angeschlossenen Reinigungseinrichtung (10, 11) mit einem nachgeschalteten, mit dem Rohrsystem gekoppel ten Wärmetauscher (7), wobei die sekundäre Auslaßöffnung des Wärmetauschers mit dem Auslaufende der Retorte in Verbindung steht,
- - einem an die primärseitige Auslaßöffnung des Wärmetauschers angeschlossenen Kanal für gereinigte, nach außen abgeführte Heißluft (12),
- - einem in das Rohrsystem integrierten Gebläse (5) zur Aufrechterhaltung des Heißluftkreislaufes, wobei das Gebläse zwischen dem Einlaufende der Retorte (1) und dem Abzweig für die Reinigungseinrichtung (10, 11) angeordnet ist,
- - einem an der gebläseseitigen Anschlußstelle der Reinigungs einrichtung angeordneten Stellorgan (16) für die aus dem Heißluftkreislauf abgezogene Teilmenge (9) der Heißluft
- - und aus einem zusätzlichen Strömungskanal (19), der über ein weiteres Stellorgan (20) die Auslaßöffnung der Reinigungseinrich tung (10/11) mit dem sekundären Ausgang des Wärmetauschers (7) verbindet.
5. Anordnung nach Anspruch 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Reinigungseinrichtung (10, 11) und
der Sekundärteil des Wärmetauschers (7) der Druckseite des
Gebläses (5) parallel nachgeschaltet sind.
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
D2 | Grant after examination | ||
8364 | No opposition during term of opposition | ||
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