DE10125917B4 - Verfahren und Vorrichtung zur Brandbekämpfung - Google Patents

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Abstract

Verfahren zur Brandbekämpfung, bei dem die Ausrichtung und Auslösung wenigstens eines Werfers und/oder einer Löschdüse automatisch oder manuell fernbetätigt erfolgt, dadurch gekennzeichnet, dass mit Hilfe einer Infrarotkamera zur Zielerfassung eines Brandherdes eine Wärmemessung und zur visuellen Darstellung der Brandstelle eine Bilderfassung vorgenommen wird, dass mit Hilfe eines GPS-Systems (Global Positioning System) der Abstand zwischen dem Werfer und der Brandstelle ermittelt und dass aufgrund der Messdaten der Werfer ausgerichtet und das angeschlossene Löschsystem aktiviert und in den notwendigen Betriebszustand versetzt wird.

Description

  • Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Brandbekämpfung, nach dem Oberbegriffen der Ansprüche 1 bzw. 4.
  • Es sind bereits aus den Patentanmeldungen DE 195 16 157 A1 , DE 42 23 142 C1 , DE 196 50 442 A1 , DE 199 50 848 A1 ; DE 198 00 093 A1 , DE 196 01 282 , WO 97/26048, DE 198 25 614 , DE 198 25 690 sowie EP 0 424 200 , JP 06 000 229 , JP 03 121081 , WO 96/34659, GB 1 191 449 , GB 2 106 385 , WO 93/00135, US 5 788 158 Verfahren bekannt, bei denen mit Hilfe von Infrarot, Laser und Radarmessgeräten fernbetätigte Werfer automatisch so eingestellt werden können, dass die Brandstelle getroffen wird.
  • Ebenso sind aus den Patentanmeldungen DE 24 47 355 , DE 36 20 603 , AT 66 581 , EP 00 41 060 Verfahren bekannt, fernbetätigte Werfer manuell einzustellen.
  • Herkömmliche Infrarot-Geräte werden separat entweder als Nachtsicht- oder als Wärmemessgeräte verwendet.
  • Aufgabe der Erfindung ist es, eine Werfersteuerung zu schaffen, die ermöglicht, den Werfer vom Bedienpersonal beliebig automatisch und/oder manuell so auszurichten, dass die eventuell aus mehreren Brandstellen ausgesuchte Brandstelle sicher getroffen werden kann.
  • Diese Aufgabe wird gelöst durch die Merkmale der Ansprüche 1 bzw. 4. Hinsichtlich des Verfahrens wird mit Hilfe einer Infrarotkamera zur Zielerfassung eines Brandherdes eine Wärmemessung und zur visuellen Darstellung der Brandstelle eine Bilderfassung vorgenommen, wobei mit Hilfe eines GPS-Systems (Global Positioning System) der Abstand zwischen dem Werfer oder dergleichen und der Brandstelle ermittelt wird und wobei aufgrund der Messdaten der Werfer ausgerichtet und das angeschlossene Löschsystem aktiviert und in den notwendigen Betriebszustand versetzt wird.
  • Mit diesem neuen IR Wärmemessgerät, das zusätzlich auch eine optische Linseneinheit beinhaltet, ist eine gleichzeitige Wärmemessung sowie eine optische Wahrnehmung der Umgebung möglich.
  • Diese optische Wahrnehmung der Umgebung kann sowohl im mobilen als auch im stationären Bereich entweder direkt vom Beobachter oder indirekt über Bildschirm vorgenommen und für Steuerungsaufgaben manuell oder automatisch verwendet werden.
  • Das GPS System ermöglicht nicht nur die jeweilige Standortbestimmung, sondern auch die Erfassung des gefahrenen Weges.
  • Mit der kombinierten IR-Sicht/Wärmemessungskamera ist es möglich, ein beliebig brennendes Objekt auszumachen und mit Hilfe des GPS Systems durch Erfassung des gefahrenen Weges auch dessen Entfernung zu bestimmen. Die Entfernungsmessung durch das GPS-System erfolgt dabei durch eine Berechnung über Winkelfunktionen aus wenigstens einem seitlichen Versatz von der direkt zum Brandherd führenden Wegstrecke.
  • Bei der automatischen Ausführung können diese Daten in einem Rechner in bekannter Art und Weise weiterverarbeitet werden, um den Werfer auszurichten, die Pumpenanlage einzuschalten und die notwendige Pumpendrehzahl einzustellen um den für die Wurfweite notwendigen Druck an der Feuerlöschpumpe zu erreichen.
  • Bei mehreren brennenden Objekten ist es möglich, durch die Messeinrichtung des Gerätes die verschiedenen Wärmestellen auch zu messen und die Entscheidung zu treffen, an welcher Stelle zuerst gelöscht werden soll.
  • Im mobilen manuellen Einsatz kann das Gerät entweder am Fahrzeug oder am Werfer montiert sein und das Ergebnis vom Bildschirm abgelesen werden. Es besteht auch die Möglichkeit, dass das Gerät an der Bedienperson befestigt wird. Im diesem Fall ist es sinnvoll, das Gerät am Helm zu befestigen.
  • "Augmented Reality", wie bereits bei zahlreichen anderen Verwendungsfällen auch mittels anderer Gerätschaften bewährt, kann so auch bei Löschverfahren eingeführt werden.
  • Dabei kann die Bedienperson die Brandstelle direkt beobachten, die Wärme messen und die für das Löschen notwendigen sämtlichen Daten einspielen lassen, wodurch die verschiedenen Entscheidungen erleichtert werden.
  • Diese Lösung ist insbesondere bei Schnellangriffsvorausfahrzeugen vorteilhaft, die für den Ersteinsatz nur wenig Löschmittel mitführen können und oft von einer Person bedient werden. Da Fahren und gleichzeitiges Bedienen der Löschanlage sowie des Werfers für einen Mann unmöglich ist, ist es zweckmässig, mit Hilfe der am Helm befestigten IR – Mess/Sichtkamera über eine Augensteuerung den Werfer auf das Ziel zu richten. Dazu müssen beide Geräte aufeinander in Angriffsstellung – 12 Uhr Stellung waagerecht 0° – abgestimmt werden. Die Auslösung des Werfers kann durch einen im Lenkrad integrierten Drucktaster oder automatisch erfolgen. So kann die kombinierte IR – Mess/Sichtkamera mit Hilfe von GPS und einem nachgeschalteten Rechner gleichzeitig mehrere Funktionen wie Beobachten, Messen, Steuern des Löschsystems und automatische Auslösung des Werfers übernehmen.
  • In geschlossenen Räumen, wie Gebäude- und Tunneleinsätzen usw. kann die Löschmannschaft mit der IR – Mess/Sichtkamera ausgerüstet werden, wobei der Vorteil ist, dass die Löschkräfte nicht nur gleichzeitig sehen und Wärme messen können, sondern der ausserhalb stehenden Einsatzleitung gleichzeitig auf einem Bildschirm die Einsatzstelle neben den Messdaten auch sichtbar machen können und sich die Löscharbeiten durch die grösseren Kommunikationsmöglichkeiten effektiver gestalten lassen.
  • Bei Einsätzen mit Löschrobotern, Hebebühnen, wie z.B. Rettungsbühnen und mit werferbestücktem Löscharm kann das Löschverfahren über einen Bildschirm verfolgt und geleitet werden, wobei sich der Werfer immer automatisch auf die Brandstelle ausrichtet.
  • Im stationären Einsatz, wie z.B. in Chemie- oder Öllagern, Ölbohrplattformen und Ölbohrstellen, Mülldeponien, Umfüllstationen wie Flüssiggas, Treibstoff usw., Montagehallen, Bergbau- und Verkehrstunnelanlagen, kann das kombinierte IR-Gerät während der Beobachtung der Brandstelle entweder von der Bedienperson selber oder fernbetätigt elektrisch, pneumatisch oder hydraulisch bewegt werden, um die genaue Entfernung zur Brandstelle zu ermitteln und von der Beobachterstelle aus bessere Sichtmöglichkeiten zu schaffen.
  • Hierbei können ein oder mehrere Werfer und/oder Löschhohlstrahldüse(n) auf das LR – Sicht/Messgerät mit der horizontalen und vertikalen Bewegung abgestimmt werden und diesen Bewegungsabläufen horizontal und vertikal automatisch folgen.
  • Es ist möglich, Werfer und Löschhohlstrahldüsen gleichzeitig zum Einsatz zu bringen.
  • Die Auslösung der Löscharbeiten kann automatisch oder manuell vorgenommen werden. Dabei können ausser Werfern fest oder beweglich angeordnete Düsen zum Löscheinsatz kommen.
  • Ebenso kann die kombinierte Kamera als Frühvorwarnungsanlage verwendet werden. Dabei kann die Pumpenanlage der mobilen oder stationären Löschanlage mit steigenden Temperaturen schon automatisch in Betrieb genommen werden, und es kann die beobachtete Stelle fotografiert oder Videoaufnahmen von der Brandentstehung erstellt werden.
  • Zweckmässigerweise wird die Auswurfgeschwindigkeit des Feuerlöschmittels der Entfernung zur Brandstelle angepasst, wobei bei grösseren Entfernungen eine höhere und bei kleineren Entfernungen eine niedrigere Auswurfgeschwindigkeit gewählt wird. Vorzugsweise wird dazu der Löschmitteldruck entsprechend eingestellt. Die Auswurfgeschwindigkeit des Feuerlöschmittels wird also jeweils möglichst gering eingestellt, wodurch einerseits Löschmittel und andererseits aber auch Energie zum Fördern des Löschmittels eingespart wird. Ausserdem werden Beschädigungen von im Bereich der Brandstelle befindlichen Gegenständen durch zu hohen Löschmitteldruck vermieden.
  • Bezüglich der Brandbekämpfungseinrichtung mit wenigstens einem Werfer und/oder wenigstens einer Löschdüse für Feuerlöschmittel und mit zumindest einem mit einer Steuereinrichtung gekoppelten Verstellantrieb zum Ausrichten des Werfers oder der Löschdüse auf eine Brandstelle, zum Durchführen des erfindungsgemässen Verfahrens besteht die Lösung der vorstehend genannten Aufgabe darin, dass zur Zielerfassung eines Brandherdes und dabei zur Wärmemessung eine Infrarotkamera und zur visuellen Darstellung der Brandstelle eine Bilderfassungsvorrichtung sowie zur Ermittlung des Abstandes zwischen dem Werfer und der Brandstelle ein GPS-Systems (Global Positioning System) vorgesehen sind. Damit lässt sich das erfindungsgemässe Verfahren vorteilhaft durchführen.
  • Zweckmässigerweise weist der Werfer zum automatischen Zuschalten des Feuerlöschmittels beim Erkennen eines innerhalb der Reichweite des Werfers befindlichen Brandes eine mit der Steuereinrichtung gekoppelte Zuschaltvorrichtung und/oder zum automatischen Abschalten des Feuerlöschmittels nach dem Erlöschen des Brandes eine mit der Steuereinrichtung gekoppelte Abschaltvorrichtung für das Feuerlöschmittel auf. Der Werfer wird beim Erkennen eines Brandes zunächst von der Steuereinrichtung auf die Brandstelle ausgerichtet und dann wird das Feuerlöschmittel automatisch freigegeben. Bedarfsweise kann die Löschmittelzufuhr nach dem Erlöschen des Brandes auch wieder automatisch abgeschaltet werden. In vorteilhafter Weise ermöglicht eine solche Brandbekämpfungseinrichtung ein vollautomatisches Löschen von Bränden. Die Brandbekämpfungseinrichtung kann beispielsweise an feuergefährdeten Stellen fest installiert sein, so dass diese jederzeit überwacht sind und eventuell auftretende Brände bereits beim Entstehen automatisch bekämpft werden. Als Zu- und/oder Abschaltvorrichtung kann zum Beispiel bei einem Wasser- oder Schaumwerfer ein mit der Steuereinrichtung schaltbares Ventil oder eine zuschaltbare Pumpe vorgesehen sein.
  • Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass der Werfer eine Verstellvorrichtung zum Einstellen der Auswurfgeschwindigkeit des Feuerlöschmittels aufweist und dass diese zum automatischen Anpassen der Auswurfgeschwindigkeit an die Entfernung zur Brandstelle mit der Steuereinrichtung gekoppelt ist. Die Steuereinrichtung stellt dabei bei grossen Entfernungen eine hohe und bei geringen Entfernungen eine entsprechend niedrige Austrittsgeschwindigkeit des Feuerlöschmittels ein. Bei Wasser, Schaum im wesentlichen flüssigen Feuerlöschmitteln, kann zum Einstellen der Auswurfgeschwindigkeit beispielsweise eine Löschmittelaustrittsdüse mit verstellbarem Querschnitt, ein Druckregelventil und/oder eine Löschmittelpumpe mit einstellbarem Förderdruck vorgesehen sein. Durch die Anpassung der Auswurfgeschwindigkeit an die Entfernung zur Brandstelle ergibt sich ein besonders niedriger Löschmittelverbrauch.
  • Bei einer Ausführungsform der Erfindung ist wenigstens ein Steuerhebel oder eine Betätigungseinrichtung für eine manuelle Ausrichtung des Werfers vorgesehen, wobei die Steuereinrichtung zwischen manueller und automatischer Einstellung der Wurfrichtung umschaltbar ist. Wenn ein Brand mit einem Doppelrohrwerfer oder mit mehreren Werfern gleichzeitig bekämpft wird, können diese entweder automatisch auf die Brandstelle(n) gerichtet werden oder einzelne oder mehrere Werfer werden manuell über Steuerhebel zu Kühlzwecken auf noch nicht brennende Objekte ausgerichtet.
  • Besonders vorteilhaft ist, wenn die Brandbekämpfungseinrichtung ein Feuerlöschfahrzeug, ein Feuerlöschboot, ein Löschroboter oder eine mobile Einsatzvorrichtung ist. In vorteilhafter Weise kann bei einer solchen Einsatzvorrichtung bereits während der Anfahrt auf das zu löschende Objekt der Werfer automatisch auf die Brandstelle ausgerichtet werden. Somit ist die Brandbekämpfungseinrichtung ständig einsatzbereit, so dass das Löschmittel jederzeit zugeschaltet werden kann und dann von Anfang an exakt auf die Brandstelle positioniert ist. Durch die hohe Genauigkeit der Positionierung des Werfers ist gewährleistet, dass das Löschmittel beispielsweise unabhängig von Geländeverhältnissen und von Fahrmanövern ständig auf die Brandstelle auftrifft. Ein manuelles Nachkorrigieren des Werfers ist nicht notwendig. Das Löschpersonal ist somit entlastet und kann sich auf andere Aufgaben wie beispielsweise die Personenrettung, den Selbstschutz, das Anlegen von Atemschutzgeräten oder auf einen Schnellangriff vorbereiten. Durch die automatische Positionierung und Nachführung des Werfers kann auf den sonst üblichen, zusätzlichen Bedienstand ausserhalb des im Fahrerhaus des Feuerlöschfahrzeuges befindlichen Hauptbedienstandes verzichtet werden. Solche Bedienstände waren bei Industrie- und Raffinerie-Feuerlöschfahrzeugen bisher erforderlich, damit eine ausserhalb des Feuerlöschfahrzeuges befindliche Bedienperson den Werfer manuell, beispielsweise mit einem Steuerhebel, auf die Brandstelle ausrichten konnte.
  • Wenn die Brandbekämpfungseinrichtung ein selbständiger Löschroboter oder eine fernbetätigt fahrende Löscheinrichtung ist, kann sie auch in Räumen oder Objekten eingesetzt werden, die für Menschen unzugänglich oder gefährlich sind, beispielsweise weil dort Strahlung oder Gas freigesetzt wird oder weil Explosions- oder Einsturzgefahr herrscht.
  • Vorteilhaft ist, wenn die als mobile Einsatzvorrichtung ausgebildete Brandbekämpfungseinrichtung Sensoren zur Erkennung von Hindernissen im Aktionsbereich der Brandbekämpfungseinrichtung aufweist, und wenn die Sensoren mit einer Melde- und/oder Anzeigevorrichtung für den Fahrzeugführer der Einsatzvorrichtung und/oder zum Umfahren der Hindernisse mit einer automatischen Fahrzeugsteuerung gekoppelt sind. Während der Fahrt zum Einsatzort kann die mobile Brandbekämpfungseinrichtung dadurch aussenstehende, beispielsweise im Aktionsbereich eines Werferrohres ausserhalb des Feuerwehrfahrzeuges angeordnete Hindernisse erkennen. Somit kann der Fahrer schon im voraus auf ein entsprechendes Fahrverhalten aufmerksam gemacht werden. Bei einem unbemannten Löschfahrzeug, beispielsweise einem Löschroboter, sind die Sensoren zweckmässigerweise mit der automatischen Fahrzeugsteuerung gekoppelt. Das Feuerlöschfahrzeug kann dann selbständig Hindernisse erkennen und umfahren.
  • Vorteilhaft ist, wenn die Steuereinrichtung zum Nachführen des Werfers bei Fahrzeugbewegungen eine Schnittstelle zum Einlesen von Fahrzeugpositions- und/oder Bewegungsdaten aufweist. Schnell ablaufende Fahrzeugbewegungen können dann durch entsprechendes Ansteuern des Verstellantriebes des Werfers so kompensiert werden, dass das Feuerlöschmittel unabhängig von den Fahrzeugbewegungen immer exakt auf die Brandstelle auftrifft. Die Steuereinrichtung kann dann beispielsweise bei einem fahrenden Feuerlöschfahrzeug bei der Einstellung des Werfers einen Vorhaltewinkel berücksichtigen, mit dem durch die Relativbewegung zwischen Feuerlöschfahrzeug und Brandstelle sowie durch die Zeitverzögerung zwischen Auswerfen und Auftreffen des Feuerlöschmittels verursachte Abweichungen des Auftreffpunktes des Feuerlöschmittels von der Brandstelle ausgeglichen werden. Ebenso können bei einem Feuerlöschschiff durch Wellengang verursachte Fehlpositionierungen des Feuerlöschmittels kompensiert werden. Die Berücksichtigung der Fahrzeugpositions- und Bewegungsdaten ermöglicht auch bei einer vergleichsweise geringen Messrate eine exakte Nachführung des Werfers.
  • Zweckmässigerweise ist vorgesehen, dass die Brandbekämpfungseinrichtung zum Anzeigen des Abstandes zur Brandstelle und/oder von Brandstellen- und/oder Löschfahrzeug- und/oder löschtaktischen Informationen oder Daten wenigstens eine Anzeige, insbesondere einen Bildschirm aufweist. Mit einer solchen Anzeige kann das Feuerlöschpersonal über den aktuellen Fahrzeugzustand (Löschmittelvorrat, Pumpenförderdruck, Fehlermeldungen) ebenso informiert werden, wie über Brandstellenmesswerte (Brandstellentemperatur, Zusammensetzung und Materialqualität des brennenden Objektes). Auch können Vorschläge für das zu verwendende Löschmittel angezeigt werden. Auch ist eine Ausgabe von Abstands- und Zeitangaben, Steuerungsabläufen, Notbetätigungs- und Testfunktionen möglich. Die Anzeige ist zweckmässigerweise an einem zentralen Bedienstand, beispielsweise in der Fahrzeugkabine eines Feuerlöschfahrzeuges angeordnet. Eine besonders vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass der Werfer mit zumindest einer Verstellvorrichtung positionierbar ist, die als Verstellantrieb wenigstens einen Elektromotor aufweist.
  • Bei dieser Verstellvorrichtung ist besonders vorteilhaft, dass der Elektromotor beispielsweise von der verwendeten Steuereinrichtung praktisch direkt ansteuerbar ist und eine besonders exakte Positionierung des Werfers ermöglicht, wobei auch Zwischenstellungen, zum Beispiel zur Wurfweitenverstellung einstellbar sind. Ausserdem können Elektromotoren in explosionsgeschützter Bauform vorgesehen sein, so dass die Brandbekämpfungseinrichtung auch dort Verwendung finden kann, wo Explosionsgefahr besteht.
  • Auch ermöglicht diese Verstellvorrichtung mit Elektromotor einen kompakten Aufbau und ist kostengünstig herstellbar.
  • Weiterhin ist vorteilhaft, dass elektrische Energie sowohl im mobilen, als auch im stationären Bereich in Form von Gleich- oder Wechselstrom praktisch überall zur Verfügung steht, so dass auf kostenintensive zusätzliche Versorgungseinrichtungen, wie beispielsweise ein Hydraulikaggregat, verzichtet werden kann. Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass der Elektromotor über ein selbsthemmendes Getriebe, insbesondere ein Schneckengetriebe und/oder eine Antriebsspindel, mit der Verstellvorrichtung in Antriebsverbindung steht und dass die Brandbekämpfungseinrichtung vorzugsweise ein insbesondere mit der Motorantriebswelle gekoppeltes Handrad oder Betätigungsteil für eine manuelle Positionierung des Werfers aufweist. In vorteilhafter Weise bewirkt das selbsthemmende Getriebe bei stromlosem Elektromotor eine Arretierung des Werfers in der jeweils eingestellten Werferposition, so dass der Elektromotor nach dem Erreichen einer gewünschten Werferposition abgeschaltet werden kann, ohne dass sich dadurch die Werfereinstellung verändert. Der Werfer kann somit auf einfache Weise in beliebigen Positionen fixiert werden. Für den Fall, dass die Stromversorgung einmal ausfallen sollte, ermöglicht das Handrad eine manuelle Notbetätigung des Werfers. Durch das selbsthemmende Getriebe wird dabei eine Rückwirkung der an dem Werfer angreifenden Kräfte, die beispielsweise durch das Gewicht eines Werferrohres oder durch das unter hohem Druck aus dem Werfer austretende Feuerlöschmittel verursacht sein können, auf das Handrad vermieden.
  • Vorteilhaft ist, wenn die Verstellvorrichtung zum Einstellen der Höhe des Werfers ausgebildet ist und wenn dazu wenigstens eine mit dem Elektromotor angetriebene, vorzugsweise teleskopartige Ausfahrvorrichtung vorgesehen ist. Bei manueller Betätigung des Werfers kann dadurch die Arbeitshöhe des Werfers auf einfache Weise an die Körpergrösse einer Bedienperson angepasst werden, Bei an Löschfahrzeugen montierten Werfern ist es ausserdem möglich, die Werferhöhe während der Anfahrt auf ein zu löschendes Objekt an eine beispielsweise durch eine Unterführung vorgegebene Durchfahrtshöhe anzupassen. Bei automatischer Werfersteuerung kann die Höhenverstellung auch zur Anpassung der Wurfweite mit herangezogen werden. Die Ausfahrvorrichtung kann beispielsweise ein vertikal angeordnetes Teleskoprohr oder eine scherenförmig arbeitende Kippvorrichtung und Löscharme aufweisen.
  • Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass die Verstellvorrichtung wenigstens eine Drehlagerung für den Werfer aufweist und dass die Antriebsverbindung zwischen Elektromotor und Werfer wahlweise in eine Drehbewegung und eine Hubbewegung umschaltbar ist. Zum Einstellen der Werferhöhe und zum Verstellen der Wurfrichtung des Werfers wird somit nur ein einziger Elektromotor benötigt.
  • Eine Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass die Verstellvorrichtung zum Höhenverstellen des Werfers eine in Hubrichtung orientierte Längsschiebeführung zum drehfesten Führen des Hubschiebeteils an einem Gehäuseteil aufweist, wobei das Hubschiebeteil über einen gewindeartigen Übertragungsmechanismus zum Umsetzen einer Drehbewegung in eine Hubbewegung mit einem Antriebsteil gekoppelt ist, das mit dem Elektromotor in Antriebsverbindung steht. Dabei wird unter einem gewindeartigen Übertragungsmechanismus auch ein Steilgewinde, eine nutenartige Aussparung, in die ein Führungsbolzen oder Führungselement eingreift sowie eine mit einem Führungselement zusammenwirkende Bahnkurve verstanden.
  • Zweckmässigerweise ist vorgesehen, dass das Antriebsteil und das Hubschiebeteil vorzugsweise koaxial zueinander angeordnet sind, dass das Antriebsteil als Hülse mit einem Aussenzahnkranz ausgebildet ist, der mit einem mit dem Elektromotor antreibbaren Schneckenrad kämmt und dass als Übertragungsmechanismus zum Übersetzen einer Drehbewegung in eine Hubbewegung an dem Antriebsteil ein Innengewinde und an dem vorzugsweise als Teleskophülse ausgebildeten Hubschiebeteil ein Aussengewinde vorgesehen ist. Durch die koaxiale Anordnung von Antriebshülse und Teleskophülse ergibt sich eine besonders kompakt aufgebaute Verstellvorrichtung. Dabei ist der Elektromotor an der Aussenseite der Antriebshülse angeordnet, so dass an dessen Antriebswelle ein Handrad als Notbetätigung vorgesehen sein kann, das dann gut zugänglich ist. Ausserdem kann das Löschmittel durch. das Innere der in der Höhlung der Antriebshülse angeordneten Teleskophülse auf einfache Weise zu dem auf der Teleskophülse angeordneten Werfer geleitet werden. Wenn die elektrische Verbindung über Schleifkontakte zu dem Elektromotor hergestellt ist, kann der Werfer ohne Begrenzung durch einen mechanischen Endanschlag oder durch einen elektrischen Endschalter um beliebige Winkel, auch um mehr als 360° mit dem Elektromotor gedreht werden.
  • Vorteilhaft ist, wenn zum Umschalten der Antriebsverbindung wahlweise in eine Drehbewegung und eine Hubbewegung des Werfers eine das Antriebsteil und das Hubschiebeteil in Drehstellung miteinander verbindende, entriegelbare Drehsperre vorgesehen ist, wenn die Längsschiebeführung als ver- und entriegelbare Drehsperre für die Drehlagerung ausgebildet ist und wenn vorzugsweise eine Zwangskopplung zum wechselweisen Einschalten beziehungsweise Ausschalten der beiden Drehsperren vorgesehen ist. Der Werfer kann also mit nur einem Elektromotor entweder in Hubrichtung ein- oder ausgefahren oder um die Längsschiebeführung gedreht werden. Dabei ist zum Drehen des Werfers das Hubschiebeteil mit der Drehsperre drehfest gegen das Antriebsteil verriegelt, während die Längsschiebeführung entriegelt ist und somit ein Verdrehen des Hubschiebeteils in Bezug zu dem Gehäuseteil ermöglicht. Zum Ein- oder Ausfahren des Werfers erfolgt dagegen die Verriegelung umgekehrt, d.h. die zwischen Hubschiebeteil und Antriebsteil vorgesehene Drehsperre ist entriegelt, während die Längsschiebeführung verriegelt ist. Das Hubschiebeteil ist dann an einer Drehbewegung gehindert, so dass sich das durch den Elektromotor angetriebene Antriebsteil um das Hubschiebeteil dreht und diese Drehbewegung über den gewindeartigen Übertragungsmechanismus in eine Axialbewegung des Hubschiebeteils umgesetzt wird.
  • In vorteilhafter Weise ist durch die Zwangskopplung immer genau eine der beiden Drehsperren verriegelt, während die jeweils andere entriegelt ist. Somit wird eine Fehlbedienung der Drehsperren vermieden. Ausserdem ist sichergestellt, dass unter allen Betriebszuständen eine Antriebsverbindung zwischen Elektromotor und Werfer hergestellt ist, so dass ein in die Antriebsverbindung geschaltetes selbsthemmendes Getriebe ein versehentliches Verstellen des Werfers verhindert.
  • Besonders vorteilhaft ist, wenn der Werfer drehbar in Bezug zu dem Hubschiebeteil gelagert und mittels einer Kupplung drehfest mit diesem verbindbar ist. Bei gelöster Kupplung kann der Werfer dadurch unabhängig von der Einstellung der Verstellvorrichtung manuell, beispielsweise mittels eines an dem Werfer vorgesehenen Handgriffes verschwenkt werden. Die Brandbekämpfungseinrichtung weist also eine Notbetätigungsfunktion auf, die insbesondere bei einem Stromausfall ein manuelles Einstellen des Werfers ermöglicht.
  • Erwähnt sei noch, dass die erfindungsgemässe Brandbekämpfungseinrichtung besonders gut auch zum Nachrüsten vorhandener Löschfahrzeuge geeignet ist. Dabei kann die Brandbekämpfungseinrichtung als Austauschmodul ausgebildet sein, in das ausser dem Werfer und der Verstellvorrichtung auch eine Fernmesseinrichtung und eine Steuervorrichtung zum automatischen Ausrichten des Werfers auf die Brandstelle integriert sein kann. Somit können die in grosser Zahl vorhandenen älteren Feuerlöschfahrzeuge, die nur für eine manuelle Werferbetätigung vorgesehen sind, nachträglich kostengünstig nachgerüstet werden und sind dann auch für einen automatischen Werferbetrieb einsetzbar.

Claims (10)

  1. Verfahren zur Brandbekämpfung, bei dem die Ausrichtung und Auslösung wenigstens eines Werfers und/oder einer Löschdüse automatisch oder manuell fernbetätigt erfolgt, dadurch gekennzeichnet, dass mit Hilfe einer Infrarotkamera zur Zielerfassung eines Brandherdes eine Wärmemessung und zur visuellen Darstellung der Brandstelle eine Bilderfassung vorgenommen wird, dass mit Hilfe eines GPS-Systems (Global Positioning System) der Abstand zwischen dem Werfer und der Brandstelle ermittelt und dass aufgrund der Messdaten der Werfer ausgerichtet und das angeschlossene Löschsystem aktiviert und in den notwendigen Betriebszustand versetzt wird.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Werfer für den mobilen, automatischen Bereich ein kombiniertes IR-Sicht-/Wärmemessgerät hat und mit dem GPS System über eine Steuerung verbunden ist und gleichzeitig zur Wärmemessung eine optische Sicht zur Brandstelle erlaubt und dass bei mobiler, manueller oder stationärer Verwendung das kombinierte IR-Sicht-/Wärmemessgerät auf einem Helm eines Feuerwehrmannes oder auf einer Schiene beweglich angebracht wird und dadurch eine direkte Steuerung des Werfers parallel zur Kamera ermöglicht.
  3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Auswurfgeschwindigkeit des Feuerlöschmittels an die Entfernung zur Brandstelle angepasst wird, wobei bei grösseren Entfernungen eine höhere und bei kleineren Entfernungen eine niedrigere Auswurfgeschwindigkeit gewählt wird und dass dazu vorzugsweise der Löschmitteldruck entsprechend eingestellt wird.
  4. Brandbekämpfungseinrichtung insbesondere zum Durchführen des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 3, mit wenigstens einem Werfer und/oder wenigstens einer Löschdüse für Feuerlöschmittel und mit zumindest einem mit einer Steuereinrichtung gekoppelten Verstellantrieb zum Ausrichten des Werfers oder der Löschdüse auf eine Brandstelle, dadurch gekennzeichnet, dass zur Zielerfassung eines Brandherdes und dabei zur Wärmemessung eine Infrarotkamera und zur visuellen Darstellung der Brandstelle eine Bilderfassungsvorrichtung sowie zur Ermittlung des Abstandes zwischen dem Werfer und der Brandstelle ein GPS-System (Global Positioning System) vorgesehen ist.
  5. Brandbekämpfungseinrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Werfer zum automatischen Zuschalten des Feuerlöschmittels beim Erkennen eines innerhalb der Reichweite des Werfers befindlichen Brandes eine mit einer Steuereinrichtung gekoppelte Zuschalt vorrichtung und/oder zum automatischen Abschalten des Feuerlöschmittels nach dem Erlöschen des Brandes eine mit der Steuereinrichtung gekoppelte Abschaltvorrichtung für das Feuerlöschmittel aufweist.
  6. Brandbekämpfungseinrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Werfer eine Verstellvorrichtung zum Einstellen der Auswurfgeschwindigkeit des Feuerlöschmittels aufweist und dass diese zum automatischen Anpassen der Auswurfgeschwindigkeit an die Entfernung zur Brandstelle mit der Steuereinrichtung gekoppelt ist.
  7. Brandbekämpfungseinrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens ein Steuerhebel oder eine Betätigungseinrichtung für eine manuelle Ausrichtung des Werfers vorgesehen ist und dass die Steuereinrichtung zwischen manueller und automatischer Einstellung der Wurfrichtung umschaltbar ist.
  8. Brandbekämpfungseinrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass sie ein Feuerlöschfahrzeug, ein Feuerlöschboot, ein Löschroboter oder eine mobile Einsatzvorrichtung ist.
  9. Brandbekämpfungseinrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass sie Sensoren zur Erkennung von Hindernissen im Aktionsbereich der Brandbekämpfungseinrichtung aufweist und dass die Sensoren mit einer Melde- und/oder Anzeigevorrichtung für den Fahrzeugführer der Brandbekämpfungseinrichtung und/oder zum Umfahren der Hindernisse mit einer automatischen Fahrzeugsteuerung gekoppelt sind.
  10. Brandbekämpfungseinrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung zur Kompensation von Fahrzeugbewegungen durch Nachführen des Werfers eine Schnittstelle zum Einlesen von Fahrzeugpositions- und/oder Bewegungsdaten sowie zum Anzeigen des Abstandes zur Brandstelle und/oder von Brandstellen- und/oder Löschfahrzeug- und/oder löschtaktischen Informationen oder Daten wenigstens einer Anzeige, insbesondere einen Bildschirm aufweist.
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