Verfahren und Vorrichtung zur Brandbekämpfung
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Brandbekämpfung, bei dem die Wurfrichtung eines verstellbaren Werfers so eingestellt wird, daß von dem Werfer ausgeworfenes Feuerlöschmittel auf eine Brandstelle auftrifft.
Aus EP 0 041 060 A2 ist bereits ein solches Verfahren bekannt, bei dem ein mit einem Steuerhebel fernbedienbarer, elektrisch verstellbarer Werfer von einer Bedienperson auf die Brandstelle ausgerichtet wird. Der Steuerhebel ist dabei so mit dem Werfer gekoppelt, daß die Längsachse des Steuerhebels jeweils etwa in Richtung der gerade an dem Werfer eingestellten Wurfrichtung zeigt. Zum Löschen eines Brandes wird der Werfer mit Steuerhebel zunächst grob auf die Brandstelle ausgerichtet. Anschließend wird das Feuerlöschmittel freigegeben, wobei für den Fall, daß das Feuerlöschmittel nicht genau auf die Brandstelle auftrifft, mit dem Steuerhebel eine Feinkorrektur der Ausrichtung des Werfers vorgenommen wird. Bei dem vorbekannten Verfahren ist also eine exakte Ausrichtung des Werfers erst nach dem Auftreffen des Löschmittels möglich, so daß in der Praxis ein Teil des Löschmittels nicht genutzt werden kann. Da das Verfahren praktisch nicht bei einer Automatisierung geeignet ist, ist während des Löschvorganges die Mitwirkung einer Bedienperson erforderlich. Dies gilt insbesondere dann, wenn der Werfer auf einem Feuerlöschfahrzeug angeordnet ist und die Brandbekämpfung vom fahrenden Fahrzeug aus erfolgt. Die Ausrichtung des Werfers muß dann ständig manuell nachkorrigiert werden. Auch dabei kann es zu Fehlpositionierungen des Löschmittels kommen.
Die Erfindung betrifft ferner eine Feuerlöscheinrichtung mit wenigstens einem Werfer für Feuerlöschmittel und mit zumindest einem mit einer Steuereinrichtung gekoppelten Versteilantrieb
zum Ausrichten des Werfers auf eine Brandstelle.
Aus DE 36 20 603 und EP 0 041 060 A2 sind bereits Feuerlöschein¬ richtungen bekannt, bei denen der Werfer mit einem mit dem Verstellantrieb gekoppelten Steuerhebel manuell auf eine Brandstelle ausgerichtet werden kann. Obwohl sich diese Feuerlöscheinrichtung in der Praxis bewährt haben, weisen sie auch noch Nachteile auf. So kann beispielsweise die genaue Positionierung des Werfers erst beim Auftreffen des Feuerlösch- mittels eingestellt werden. Dadurch kann es insbesondere zu Beginn des Löschvorganges zu einer Fehlpositionierung des Werfers kommen, durch die das Feuerlöschmittel neben der Brandstelle auftrifft und dadurch nicht vollständig genutzt werden kann. Durch eine ungenaue Ausrichtung des Werfers kann es auch während des Löschvorganges zu Fehlpositionierungen und damit zu einer nur teilweisen Ausnutzung des Feuerlöschmittels kommen. Ungünstig ist außerdem, daß für die Einstellung des Werfers die Mitwirkung des Feuerlöschpersonals erforderlich ist, so daß dieses gebunden ist und für andere Aufgaben, wie beispielsweise die Perεonenret- tung nicht zur Verfügung steht.
Es besteht deshalb die Aufgabe, ein Verfahren und eine Feuerlöscheinrichtung der vorstehend genannten Art zu schaffen, die eine exakte Positionierung des Feuerlöschmittels an der Brandstelle ermöglichen und außerdem das Feuerlöschpersonal weitestgehend entlasten.
Diese Aufgabe wird bezüglich des Verfahrens dadurch gelöst, daß die Entfernung zumindest zu innerhalb der Reichweite des Werfers liegenden Meßpunkten eines Überwachungsbereiches und deren jeweilige Temperatur berührungslos gemessen werden, daß zum Erkennen einer Brandstelle zumindest die Temperaturmeßwerte mit wenigstens einem für Brände charakteristischen Referenzwert verglichen werden und daß beim Erkennen einer Brandstelle
zumindest aus dem der Brandstelle zugeordneten Entfernungsmeßwert wenigstens ein Sollwert für die Einstellung des Werfers berechnet und dieser an dem Werfer eingestellt wird.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren werden also Meßwerte jeweils für Temperatur und Entfernung ermittelt. Die Meßwerterfassung kann dabei mittels Fernmessung von einem vorzugsweise außerhalb des Überwachungsbereiches befindlichen Ort, beispielsweise vom Werfer aus, erfolgen. Die Meßwerte können aber auch von einem beliebigen anderen Ort aus gemessen werden, wobei dann bei der Entfernungsmessung der Abstand dieses Ortes zum Werfer berücksichtigt werden muß.
Anhand der ermittelten Temperaturmeßwerte wird dann geprüft, ob in dem Überwachungsbereich ein Brand erkennbar ist. Die gemessenen Temperaturwerte können dazu jeweils mit einem Temperaturschwellwert verglichen werden, wobei für den Fall, daß einzelne oder mehrere benachbarte Temperaturmeßwerte den Temperaturschwellwert überschreiten, ein Brand erkannt wird. Es können aber auch Methoden der Bildverarbeitung Anwendung finden, bei denen die gemessene Temperaturverteilung mit einem oder mehreren für Brände typischen Referenzmuster verglichen wird.
Wird eine Brandstelle erkannt, so werden aus dem/den Entfernungs¬ meßwert(en) Abstand und Richtung der Brandstelle in bezug zu dem Werfer ermittelt und daraus der Sollwert für die Werferein- Stellung bestimmt. Der Sollwert kann beispielsweise unter Berücksichtigung von Abstand und/oder Richtung zur Brandstelle aus einer Tabelle entnommen oder aus der Gleichung für die Bahnkurve des Löschmittels numerisch oder analytisch berechnet werden. Dabei wird der einzustellende Sollwert so bestimmt, daß die Brandstelle auf der Bahnkurve des Feuerlöschmittels zu liegen kommt. Bei der Gleichung für die Bahnkurve können Schwerkraft, Wurfgeschwindigkeit des Werfers sowie gegebenenfalls weitere Parameter, wie zum Beispiel der Luftwiderstand des Löschmittelstrahls, ermittelt werden.
Bei Werfern, die in mehreren Freiheitsgraden verstellbar sind, können aus den Entfernungsmeßwerten auch mehrere Sollwerte für die Werfereinstellung bestimmt werden. So können beispielsweise bei einem Werfer, dessen Wurfrichtung sowohl seitlich, als auch in der Höhe verstellbar ist, getrennte Sollwerte für Azuπvut und Elevation berechnet und eingestellt werden. Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird also die Wurfrichtung des Werfers aufgrund von exakten Meßwerten ermittelt, so daß dieser entsprechend genau auf die Brandstelle ausgerichtet werden kann. Das Feuerlöschmittel trifft dadurch exakt auf die Brandstelle auf, weshalb das Verfahren eine besonders effektive und löschmittelsparsame Brandbekämpfung ermöglicht. Außerdem ist das Verfahren gut automatisierbar, so daß das Feuerlösch¬ personal durch die Anwendung des Verfahrens entsprechend entlastet wird.
Zweckmäßigerweise wird die Auswurfgeschwindigkeit des Feuerlösch¬ mittels an die Entfernung zur Brandstelle angepaßt, wobei bei größeren Entfernungen eine höhere und bei kleineren Entfernungen eineniedrigereAuswurfgeschwindigkeitgewähltwird. Vorzugsweise wird dazu der Löschmitteldruck entsprechend eingestellt. Die Auswurfgeschwindigkeit des Feuerlöschmittels wird also jeweils möglichst gering eingestellt, wodurch einerseits Löschmittel und andererseits aber auch Energie zum Fördern des Löschmittels eingespart wird. Außerdem werden Beschädigungen von im Bereich der Brandstelle befindlichen Gegenständen durch zu hohen Löschmitteldruck vermieden.
Bezüglich der Feuerlöscheinrichtung besteht die Lösung der vorstehend genannten Aufgabe darin, daß wenigstens eine Fernmeßeinrichtung zur berührungslosen Fernmessung der Entfernungen zu innerhalb eines Überwachungsbereiches liegenden Meßpunkten und deren jeweiliger Temperatur vorgesehen ist, und daß die Fernmeßeinrichtung mit einer Steuereinrichtung zum
automatischen Ausrichten des Werfers auf einen als Brandstelle erkannten Meßpunkt gekoppelt ist.
Als Fernmeßeinrichtung kann beispielsweise eine Stereo- Wärmebildkamera oder dergleichen Sensorik vorgesehen sein, mit der für eine Vielzahl von Meßpunkten jeweils die Entfernung (nach Abstand und Richtung) zwischen Werfer und Meßpunkt sowie die Temperatur des Meßpunktes ermittelt werden kann. Insgesamt ergibt sich somit ein vorzugsweise zweidimensionales Meßpunkt¬ feld, bei dem jedem Meßpunkt zumindest ein Temperaturmeßwert sowie gegebenenfalls weitere Meßwerte für den Abstand zugeordnet sind.
In der Steuereinheit werden die Meßwerte zur Erkennung von Brandstellen verarbeitet. Brandstellen können beispielsweise durch Vergleich der Temperaturmeßwerte mit einem vorgegebenen Temperaturschwellwert oder mit Methoden der Bildverarbeitung lokalisiert werden. Durch Einbeziehung der Abstandsdaten kann dabei auch die räumliche Ausdehnung von Bränden berücksichtigt werden. Wird eine Brandstelle erkannt, ermittelt die Steuerein¬ richtung aus den Abstandsdaten automatisch die zur Brandbekämp- fung erforderliche Ausrichtung des Werfers und steuert den (die) Verstellantrieb(e) des Werfers entsprechend an. Die erfindungsgemäße Vorrichtung ermöglicht also eine automati¬ sche und exakte Ausrichtung des Werfers auf die Brandstelle, so daß einerseits das Feuerlöschpersonal entsprechend entlastet wird und andererseits stets eine exakte Positionierung des Feuerlöschmittels an der Brandstelle gewährleistet ist. Dadurch ergibt sich auch ein geringerer Feuerlöschmittelverbrauch, was besonders bei Feuerlöscheinrichtungen mit begrenztem Löschmittel¬ vorrat vorteilhaft ist.
Die erfindungsgemäße Feuerlöscheinrichtung kann beispielsweise als stationärer Wasser-, Schaum- und oder Pulverwerfer in Montage- oder Lagerhallen, Raffinerien sowie in Bahn- oder Hafenanlagen vorteilhaft eingesetzt werden. Bei Umfüllstationen
(Bahn, Schiff, Flugzeug, Tankwagen) kann die Feuerlöschein¬ richtung so programmiert sein, daß der Werfer bereits in der Umfüllphase automatisch aus einer Ruhe- in eine Bereitschafts¬ stellung schwenkt. Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die Fernmeßeinrichtung eine Laserentfernungs-Temperaturmeßvorrichtung, insbesondere eine Infrarotmeßvorrichtung. Bei einer solchen, ansich bekannten Meßvorrichtung erfolgt die Entfernungsmessung mittels eines mit einer Ablenkeinheit (Scanner) zweidimensional ablenkbaren Meßlaserstrahles nach der Puls-Laufzeitmethode. Bei dieser Meßmethode ist der Laserstrahl mit wenigstens zwei Sinusschwingungen unterschiedlicher Frequenz moduliert, so daß beim Überlagern des ausgesendeten Meßlaserstrahles mit dem von der Meßstelle reflektierten Licht eine Phasenverschiebung auftritt, dieproportional zumAbstandzwischenLaserentfernungs- Temperaturmeßvorrichtung und der Meßstelle ist. Mit einer solchen Fernmeßeinrichtung können Entfernungen zwischen Null und über Eintausend Metern mit einer Genauigkeit von bis zum etwa 2 Millimetern berührungslos gemessen werden. Durch Auswertung der in dem von der Meßstelle reflektierten Licht enthaltenen Spektralanteile ermöglicht die Laserentfernungs-Temperaturmeßvor¬ richtung außer einer Abstandsmessung auch die Messung der Temperatur an der jeweiligen Meßstelle. Zweckmäßigerweise ist als Meßlaserstrahl ein unsichtbarer Infrarot-Laserstrahl vorgesehen. Die Fernmeßvorrichtung ermöglicht dann auch bei schlechten Sichtverhältnissen, wie z.B. bei Rauch oder Nebel, eine zuverlässige Meßwerterfassung. Außerdem kann dann für die Fernmeßeinrichtung ein kostengünstiger Infrarot-Halbleiterlaser als Strahlerzeuger vorgesehen sein.
Zweckmäßigerweise weist der Werfer zum automatischen Zuschalten des Feuerlöschmittels beim Erkennen eines innerhalb der Reichweite des Werfers befindlichen Brandes eine mit der Steuereinrichtung gekoppelte Zuschaltvorrichtung und/oder zum
automatischen Abschalten des Feuerlöschmittels nach dem Erlöschen des Brandes eine mit der Steuereinrichtung gekoppelte Abschalt¬ vorrichtung für das Feuerlöschmittel auf. Der Werfer wird beim Erkennen eines Brandes zunächst von der Steuereinrichtung auf die Brandstelle ausgerichtet und dann wird das Feuerlöschmittel automatisch freigegeben. Bedarfsweise kann die Löschmittelzufuhr nach dem Erlöschen des Brandes auch wieder automatisch abgeschaltet werden. In vorteilhafter Weise ermöglicht eine solche Feuerlöscheinrichtung ein vollautomatisches Löschen von Bränden. Die Feuerlöscheinrichtung kann beispielsweise an feuergefährdeten Stellen fest installiert sein, so. daß diese jederzeit überwacht sind und eventuell auftretende Brände bereits beim Entstehen automatisch bekämpft werden. Als Zu- und/oder Abschaltvorrichtung kann zum Beispiel bei einem Wasser- oder Schaumwerfer ein mit der Steuereinrichtung schaltbares Ventil oder eine zuschaltbare Pumpe vorgesehen sein.
Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung sieht vor, daß der Werfer eine Verstellvorrichtung zum Einstellen der Auswurfgeschwindigkeit des Feuerlöschmittels aufweist und daß diese zum automatischen Anpassen der Auswurfgeschwindigkeit an die Entfernung zur Brandstelle mit der Steuereinrichtung gekoppelt ist. Die Steuereinrichtung stellt dabei bei großen Entfernungen eine hohe und bei geringen Entfernungen eine entsprechend niedrige Austrittsgeschwindigkeit des Feuerlösch¬ mittels ein. Bei Wasser, Schaum oder dergleichen im wesentlichen flüssigen Feuerlöschmitteln kann zum Einstellen der Auswurf¬ geschwindigkeit beispielsweise eine Löschmittelaustrittsdüse mit verstellbarem Querschnitt, ein Druckregelventil und/oder eine Löschmittelpumpe mit einstellbarem Förderdruck vorgesehen sein. Durch die Anpassung der Auswurfgeschwindigkeit an die
Entfernung zur Brandstelle ergibt sich ein besonders niedriger
Löschmittelverbrauch.
Vorteilhaft ist, wenn die Ausrichtung der Fernmeßeinrichtung
an die des Werfers gekoppelt ist und/oder wenn die Feuerlösch¬ einrichtung wenigstens eine Positioniervorrichtung zum automatischen manuellen Einstellen der Position der Fernmeßein- riehtung in bezug zur Feuerlöscheinrichtung aufweist und wenn wenigstens ein mit der Steuereinrichtung gekoppelter Positions- sensor für die Fernmeßeinrichtung vorgesehen ist. Die Fernmeßein¬ richtung kann beispielsweise an einem schwenkbaren Werferrohr befestigt oder mit diesem mechanisch gekoppelt sein, so daß die Meßrichtung der Fernmeßeinrichtung unabhängig vom horizonta- len oder vertikalen Einstellwinkel des Werferrohres jeweils in Richtung der Längsachse des Werferrohres orientiert ist. Der Überwachungsbereich der Fernmeßeinrichtung wird dadurch automatisch an die Wurfrichtung des Werfers angepaßt.
Der Aktionsbereich der Fernmeßeinrichtung kann aber auch dadurch vergrößert werden, daß für die Fernmeßeinrichtung eine separate Positioniervorrichtung vorgesehen ist. Die Fernmeßeinrichtung kann dann unabhängig von der Werfereinstellung entweder automatisch oder manuell, beispielsweise mittels einer entsprechenden Fernbetätigungseinrichtung in die gewünschte Richtung orientiert werden. Damit die jeweilige Position der Fernmeßeinrichtung bei der Berechnung der Wurfrichtung des Werfers berücksichtigt werden kann, weist die Feuerlöschein- richtung einen Positionssensor für die Fernmeßeinrichtung auf, der mit der Steuereinrichtung gekoppelt ist.
Bei einer Ausführungsform der Erfindung ist wenigstens ein Steuerhebel oder dergleichen Betätigungseinrichtung für eine manuelle Ausrichtung des Werfers vorgesehen, wobei die Steuereinrichtung zwischen manueller und automatischer
Einstellung der Wurfrichtung umschaltbar ist. Wenn ein Brand mit einem Doppelrohrwerfer oder mit mehreren Werfern gleichzeitig bekämpft wird, können diese entweder automatisch auf die Brandstelle(n) gerichtet werden oder einzelne oder mehrere Werfer
werden manuell über Steuerhebel zu Kühlzwecken auf noch nicht brennende Objekte ausgerichtet.
Besonders vorteilhaft ist, wenn die Feuerlöscheinrichtung ein Feuerlöschfahrzeug, ein Feuerlöschboot, ein Löschroboter oder dergleichen mobile Einsatzvorrichtung ist. In vorteilhafter Weise kann bei einer solchen Einsatzvorrichtung bereits während der Anfahrt auf das zu löschende Objekt der Werfer automatisch auf die Brandstelle ausgerichtet werden. Somit ist die Feuerlöscheinrichtung ständig einsatzbereit, so daß das Löschmittel jederzeit zugeschaltet werden kann und dann von Anfang an exakt auf die Brandstelle positioniert ist. Durch die hohe Genauigkeit der Positionierung des Werfers ist gewährleistet, daß das Löschmittel beispielsweise unabhängig von Geländeverhältnissen und von Fahrmanövern ständig auf die Brandstelle auftrifft. Ein manuelles Nachkorrigieren des Werfers ist nicht notwendig. Das Löschpersonal ist somit entlastet und kann sich auf andere Aufgaben, wie beispielsweise der Personen¬ rettung, dem Selbstschutz, dem Anlegen von Atemschutzgeräten oder auf einen Schnellangriff vorbereiten.
Durch die automatische Positionierung und Nachführung des Werfers kann auf den sonst üblichen, zusätzlichen Bedienstand außerhalb des im Fahrerhaus des Feuerlöschfahrzeuges befindlichen Hauptbedienstandes verzichtet werden. Solche Bedienstände sind bei Industrie- und Raffinerie-Feuerlöschfahrzeugen bisher erforderlich gewesen, damit eine außerhalb des Feuerlöschfahr¬ zeuges befindliche Bedienperson den Werfer manuell, beispiels¬ weise mit einem Steuerhebel, auf die Brandstelle ausrichten kann. Wenn die Feuerlöscheinrichtung ein Löschroboter oder dergleichen selbständig oder fernbetätigbar fahrende Löscheinrichtung ist, kann sie auch in Räumen oder Objekten eingesetzt werden, die für Menschen unzugänglich oder gefährlich sind, beispielsweise weil dort Strahlung oder Gas freigesetzt werden, oder weil
Explosions- oder Einsturzgefahr herrscht.
Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung sieht vor, daß die Feuerlöscheinrichtung ein Nachtsichtgerät, insbesondere ein Infrarot-Nachtsichtgerät aufweist. Die Feuerlöscheinrichtung ermöglicht dann auch bei Rauch, im Dunkeln (z.B. unbeleuchtete Räume) , bei Nebel oder schlechten Wetterverhältnissen eine gute Sicht auf die Brandstelle.
Vorteilhaft ist, wenn die als mobile Einsatzvorrichtung ausgebildete Feuerlöscheinrichtung Sensoren zur Erkennung von Hindernissen im Aktionsbereich der Feuerlöscheinrichtung aufweist, und wenn die Sensoren mit einer Melde- und/oder Anzeigevorrichtung für den Fahrzeugführer der Einsatzvorrichtung und/oder zum Umfahren der Hindernisse mit einer automatischen Fahrzeugsteuerung gekoppelt sind. Während der Fahrt zum Einsatzort kann die mobile Feuerlöscheinrichtung dadurch außenstehende, beispielsweise im Aktionsbereich eines Werfer¬ rohres außerhalb des Feuerwehrfahrzeuges angeordnete Hindernisse erkennen. Somit kann der Fahrer schon im voraus auf ein entsprechendes Fahrverhalten aufmerksam gemacht werden. Bei einem unbemannten Löschfahrzeug, beispielsweise einem Lösch¬ roboter, sind die Sensoren zweckmäßigerweise mit der automati¬ schen Fahrzeugsteuerung gekoppelt. Das Feuerlöschfahrzeug kann dann selbständig Hindernisse erkennen und umfahren.
Vorteilhaft ist, wenn die Steuereinrichtung zum Nachführen des Werfers bei Fahrzeugbewegungen eine Schnittstelle zum Einlesen von Fahrzeugpositions- und/oder Bewegungsdaten aufweist. Schnell ablaufende Fahrzeugbewegungen können dann durch entsprechendes Ansteuern des Versteilantriebs des Werfers so kompensiert werden, daß das Feuerlöschmittel unabhängig von den Fahrzeugbewegungen immer exakt auf die Brandstelle auftrifft. Die Steuereinrichtung kann dann beispielsweise bei einem fahrenden Feuerlöschfahrzeug bei der Einstellung des Werfers einen Vorhaltewinkel berücksich¬ tigen, mit dem durch die Relativbewegung zwischen Feuerlöschfahr-
zeug und Brandstelle sowie durch die Zeitverzögerung zwischen Auswerfen und Auftreffen des Feuerlöschmittels verursachte Abweichungen des Auftreffpunktes des Feuerlöschmittels von der Brandstelle ausgeglichen werden. Ebenso können bei einem FeuerlöschschiffdurchWellengangverursachteFehlpositionierun¬ gen des Feuerlöschmittels kompensiert werden. Die Berücksichti¬ gung der Fahrzeugpositions- und Bewegungsdaten ermöglicht auch bei einer vergleichsweise geringen Meßrate eine exakte Nachführung des Werfers. Zweckmäßigerweise ist vorgesehen, daß die Feuerlöscheinrichtung zum Anzeigen des Abstandes zur Brandstelle und/oder von Brandstellen- und/oder Löschfahrzeug- und/oder löschtaktischen Informationen oder dergleichen Daten wenigstens eine Anzeige, insbesondere einen Bildschirm aufweist. Mit einer solchen Anzeige kann das Feuerlöschpersonal über den aktuellen Fahrzeugzustand (Löschmittelvorrat, Pumpenförderdruck, Fehlermeldungen) ebenso informiert werden, wie über Brandstellenmeßwerte (Brandstellen¬ temperatur, Zusammensetzung und Materialqualität des brennenden Objektes) . Auch können Vorschläge für das zu verwendende Löschmittel angezeigt werden. Auch ist eine Ausgabe von Abstands¬ und Zeitangaben, Steuerungsabläufen, Notbetätigungs- und Testfunktionen möglich. Die Anzeige ist zweckmäßigerweise an einem zentralen Bedienstand, beispielsweise in der Fahrzeugkabine eines Feuerlöschfahrzeuges angeordnet. Einebesondersvorteilhafteunddeshalbselbständigschutzwürdige Weiterbildung der Erfindung sieht vor, daß der Werfer mit zumindest einer Verstellvorrichtung positionierbar ist, die als VerStellantrieb wenigstens einen Elektromotor aufweist. Aus DT 24 47 355 ist zwar bereits eine Feuerlöscheinrichtung mit einem Verstellvorrichtung bekannt, die als Antrieb einen Hydraulikmotor aufweist. Außerdem kennt man auch bereits Feuerlöscheinrichtungen, bei denen der Werfer hydropneumatisch oder pneumatisch mittels einer Gasfeder verstellbar ist. Obwohl sich diese Feuerlöscheinrichtungen wegen ihrer Zuverlässigkeit
in der Praxis bewährt haben, weisen sie dennoch Nachteile auf. So ist beispielsweise für hydraulisch oder hydropneumatisch verstellbare Werfer ein vergleichsweise aufwendiges und teueres Hydraulikaggregat erforderlich. Außerdem sind der relativ große Platzbedarf und das hohe Gewicht von Hydraulikaggregaten ungünstig, was sich insbesondere bei mobilen Feuerlöschein- richtungen nachteilig auswirkt.
Pneumatisch betätigte Versteilvorrichtungen sind zwar aufgrund der oft ohnehin vorhandenen pneumatischen Versorgungsein- richtungenkostengünstiger, jedochbenötigenauchsievergleichs¬ weisen viel Platz. Außerdem ermöglichen pneumatische Versteilvor¬ richtungen häufig nur eine Umschaltung des Werfers zwischen zwei Endlagen, ohne daß zwischen diesen Endlagen Zwischenstel¬ lungen einstellbar sind. Wird der Werfer durch die automatische Werfersteuerung positioniert und würde man dazu die bekannten, hydraulischen oder pneumatischen Positioniersysteme einsetzen, so würden sich zusätzlich zu den vorerwähnten Nachteilen auch Nachteile hinsichtlich der Positioniergenauigkeit ergeben, so daß ein Teil der Vorteile der automatischen Werfersteuerung verloren gingen.
Unter anderem durch die Nachgiebigkeit von Hydraulik- oder Pneumatiksystemen, insbesondere von deren Schläuchen, steht deren Genauigkeit der mit den verwendeten Meßeinrichtungen erzielten Genauigkeit erheblich nach.
Bei der erfindungsgemäßen Verstellvorrichtung ist besonders vorteilhaft, daß der Elektromotor beispielsweise von der verwendeten Steuereinrichtung praktisch direkt ansteuerbar ist und eine besonders exakte Positionierung des Werfers ermöglicht, wobei auch Zwischenstellungen, zum Beispiel zur Wurfweitenver- stellung einstellbar sind. Außerdem können Elektromotoren in explosionsgeschützter Bauform vorgesehen sein, so daß die Feuerlöscheinrichtung auch dort Verwendung finden kann, wo Explosionsgefahr besteht.
Auch ermöglicht diese Verstellvorrichtung mit Elektromotor einen kompakten Aufbau und ist kostengünstig herstellbar. Weiterhin ist vorteilhaft, daß elektrische Energie sowohl im mobilen, als auch im stationären Bereich in Form von Gleich- oder Wechselstrom praktisch überall zur Verfügung steht, so daß auf kostenintensive zusätzliche Versorgungseinrichtungen, wie beispielsweise ein Hydraulikaggregat, verzichtet werden kann. Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung sieht vor, daß der Elektromotor über ein selbsthemmendes Getriebe, insbesondere ein Schneckengetriebe und/oder eine Antriebsspindel mit der Verstellvorrichtung in Antriebsverbindung steht und daß die Feuerlöscheinrichtung vorzugsweise ein insbesondere mit der Motorantriebswelle gekoppeltes Handrad oder dergleichen Betätigungsteil für eine manuelle Positionierung des Werfers aufweist. In vorteilhafter Weise bewirkt das selbsthemmende Getriebe bei stromlosem Elektromotor eine Arretierung des Werfers in der jeweils eingestellten Werferposition, so daß der Elektromotor nach dem Erreichen einer gewünschten Werferposition abgeschaltet werden kann, ohne daß sich dadurch die Werferein¬ stellung verändert. Der Werfer kann somit auf einfache Weise in beliebigen Positionen fixiert werden. Für den Fall, daß die Stromversorgung einmal ausfallen sollte, ermöglicht das Handrad eine manuelle Notbetätigung des Werfers. Durch das selbsthemmende Getriebe wird dabei eine Rückwirkung an dem Werfer angreifender Kräfte, die beispielsweise durch das Gewicht eines Werferrohres oder durch das unter hohem Druck aus dem Werfer austretende Feuerlöschmittel verursacht sein können, auf das Handrad vermieden. Vorteilhaft ist, wenn die Verstellvorrichtung zum Einstellen der Höhe des Werfers ausgebildet ist und wenn dazu wenigstens eine mit dem Elektromotor betätigbare, vorzugsweise teleskop¬ artige Ausfahrvorrichtung vorgesehen ist. Bei manueller Betätigung des Werfers kann dadurch die Arbeitshöhe des Werfers
auf einfache Weise an die Körpergröße einer Bedienperson angepaßt werden. Bei an Löschfahrzeugen montierten Werfern ist es außerdem möglich, die Werferhöhe während der Anfahrt auf ein zu löschendes Objekt an eine beispielsweise durch eine Unterführung vorgegebene Durchfahrtshöhe anzupassen. Bei automatischer Werfersteuerung kann die Höhenverstellung auch zur Anpassung der Wurfweite mit herangezogen werden. Die Ausfahrvorrichtung kann beispielsweise ein vertikal angeordnetes Teleskoprohr oder eine scherenförmig arbeitende Kippvorrichtung und Löscharme aufweisen.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, daß die Verstellvorrichtung wenigstens eine Drehlagerung für den Werfer aufweist, und daß die Antriebs¬ verbindung zwischen Elektromotor und Werfer wahlweise für eine DrehbewegungundeineHubbewegungumschaltbar ist. ZumEinstellen der Werferhöhe und zum Verstellen der Wurfrichtung des Werfers wird somit nur ein einziger Elektromotor benötigt. Eine Ausführungsform der Erfindung sieht vor, daß die Verstell¬ vorrichtung zum Höhenverstellen des Werfers eine in Hubrichtung orientierte Längsschiebeführung zum drehfesten Führen des Hub- Schiebeteils an einem Gehäuseteil aufweist, welches Hub- Schiebeteil über einen gewindeartigen Übertragungsmechanismus zum Umsetzen einer Drehbewegung in eine Hubbewegung mit einem Antriebsteil gekoppelt ist, das mit dem Elektromotor in Antriebsverbindung steht. Dabei wird unter einem gewindeartigen Übertragungsmechanismus auch ein Steilgewinde, eine nutenartige Aussparung verstanden, in die ein Führungsbolzen oder dergleichen Führungselement eingreift, sowie eine mit einem Führungselement zusammenwirkende Bahnkurve verstanden.
Zweckmäßigerweise ist vorgesehen, daß das Antriebsteil und das Hub-Schiebeteil vorzugsweise koaxial zueinander angeordnet sind, daß das Antriebsteil als Hülse mit einem Außenzahnkranz ausgebildet ist, der mit einem mit dem Elektromotor antreibbaren
Schneckenrad kämmt und daß als Übertragungsmechanismus zum Übersetzen einer Drehbewegung in eine Hubbewegung an dem Antriebsteil ein Innengewinde und an dem vorzugsweise als Teleskophülse ausgebildeten Hub-Schiebeteil ein Außengewinde vorgesehen ist. Durch die koaxiale Anordnung von Antriebshülse und Teleskophülse ergibt sich eine besonders kompakt aufgebaute Verstellvorrichtung. Dabei ist der Elektromotor an der Außenseite der Antriebshülse angeordnet, so daß an dessen Antriebswelle ein Handrad als Notbetätigung vorgesehen sein kann, das dann gut zugänglich ist. Außerdem kann das Löschmittel durch das Innere der in der Höhlung der Antriebshülse angeordneten Teleskophülse auf einfache Weise zu dem auf der Teleskophülse angeordneten Werfer geleitet werden. Wenn die elektrische Verbindung über Schleifkontakte zu dem Elektromotor hergestellt ist, kann der Werfer ohne Begrenzung durch einen mechanischen Endanschlag oder durch einen elektrischen Endschalter um beliebige Winkel, auch um mehr als 360° mit dem Elektromotor gedreht werden. Vorteilhaft ist, wenn zum Umschalten der Antriebsverbindung wahlweise für eine Drehbewegung und eine Hubbewegung des Werfers eine das Antriebsteil und das Hub-Schiebeteil in Drehstellung miteinander verbindende, entriegelbare Drehsperre vorgesehen ist, wenn die Längs-Schiebeführung als ver- und entriegelbare Drehsperre für die Drehlagerung ausgebildet ist und wenn vorzugsweise eine Zwangskopplung zum wechselweisen Einschalten beziehungsweise Ausschalten der beiden Drehsperren vorgesehen ist. Der Werfer kann also mit nur einem Elektromotor entweder in Hubrichtung ein- beziehungsweise ausgefahren oder um die Längsschiebeführung gedreht werden. Dabei ist zum Drehen des Werfers das Hub-Schiebeteil mit der Drehsperre drehfest gegen das Antriebsteil verriegelt, während die Längsschiebeführung entriegelt ist und somit ein Verdrehen des Hub-Schiebeteils in bezug zu dem Gehäuseteil ermöglicht. Zum Ein- oder Ausfahren des Werfers erfolgt dagegen die Verriegelung umgekehrt, d.h.
die zwischen Hub-Schiebeteil und Antriebsteil vorgesehene Drehsperre ist entriegelt, während die Längsschiebeführung verriegelt ist. Das Hub-Schiebeteil ist dann an einer Drehbewe¬ gung gehindert, so daß sich das durch den Elektromotor angetriebene Antriebsteil um das Hub-Schiebeteil dreht und diese Drehbewegung über den gewindeartigen Übertragungsmechanismus in eine Axialbewegung des Hub-Schiebeteils umgesetzt wird. In vorteilhafter Weise ist durch die Zwangskopplung immer genau eine der beiden Drehsperren verriegelt, während die jeweils andere entriegelt ist. Somit wird eine Fehlbedienung der Drehsperren vermieden. Außerdem ist sichergestellt, daß unter allen Betriebszuständen eine Antriebsverbindung zwischen Elektromotor und Werfer hergestellt ist, so daß ein in die Antriebsverbindung geschalteten selbsthemmenden Getriebe ein versehentliches Verstellen des Werfers verhindert.
Besonders vorteilhaft ist, wenn der Werfer drehbar in bezug zu dem Hub-Schiebeteil gelagert und mittels einer Kupplung drehfest mit diesem verbindbar ist. Bei gelöster Kupplung kann der Werfer dadurch unabhängig von der Einstellung der Verstell¬ vorrichtung manuell, beispielsweise mittels eines an dem Werfer vorgesehenen Handgriffes verschwenkt werden. Die Feuerlöschein¬ richtung weist also eine Notbetätigungsfunktion auf, die insbesondere bei einem Stromausfall ein manuelles Einstellen des Werfers ermöglicht.
Erwähnt sei noch, daß die erfindungsgemäße Feuerlöscheinrichtung besonders gut auch zum Nachrüsten vorhandener Löschfahrzeuge geeignet ist. Dabei kann die Feuerlöscheinrichtung als Austauschmodul ausgebildet sein, in das außer dem Werfer und der Verstellvorrichtung auch eine Fernmeßeinrichtung und eine Steuervorrichtung zum automatischen Ausrichten des Werfers auf die Brandstelle integriert sein kann. Somit können die in großer Zahl vorhandenen älteren Feuerlöschfahrzeuge, die nur für eine manuelle Werferbetätigung vorgesehenen sind, nachträglich
kostengünstig nachgerüstet werden und sind dann auch für einen automatischen Werferbetrieb einsetzbar.
Nachfolgend sind Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Zeichnungen näher erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 eine Feuerlöscheinrichtung mit einem über Verstell- antriebe positionierbaren Werfer, die zum automati¬ schen Ausrichten des Werfers auf eine Brandstelle eine mit einer Fernmeßeinrichtung gekoppelte Steuer¬ einrichtung aufweist und
Fig. 2 eine Feuerlöscheinrichtung mit einem Werfer, der eine Ausfahr- und Verstellvorrichtung aufweist, bei der als VerStellantrieb ein Elektromotor vorgesehen ist.
Eine als Feuerlöschfahrzeug ausgebildete, im ganzen mit 1 bezeichnete Feuerlöscheinrichtung (Fig. 1) weist einen Werfer 2 für Feuerlöschmittel 3 auf. Die Feuerlöscheinrichtung 1 ist in Figur 1 schematisch wiedergegeben, wobei die Außenkontur
4 des Feuerlöschfahrzeugs strichliniert angedeutet ist. Zum Auswerfen des Feuerlöschmittels 3 hat der Werfer 2 ein Werferrohr 5, das mit Versteilantrieben 6 horizontal und vertikal verschwenkbar ist. Die Versteilantriebe 6 weisen jeweils einen Elektromotor 7 und eine Leistungssteuerung 8 dafür auf, die mit einer Steuereinrichtung 9 in Steuerverbindung stehen. Die Feuerlöscheinrichtung 1 weist ferner eine Fernmeßeinrichtung 10 auf, die in der Nähe des Werferrohrs 5 angeordnet ist und mit welcher der Abstand zu einer in einem Überwachungsbereich 11 liegenden Meßstelle 12 sowie die Temperatur dieser Meßstelle
12 ferngemessen werden können. Die Abstandsmessung erfolgt durch Messung der Laufzeit eines von der Fernmeßeinrichtung 10 ausgesendeten Infrarot-Laserstrahls 13, der mittels eines in der Fernmeßeinrichtung 10 integrierten Scanners auf einen
beliebigen innerhalb des Überwachungsbereichs 11 befindlichen Meßpunkt 12 auslenkbar ist. Durch Auswertung der von dem Meßpunkt 12 abgestrahlten Wärmestrahlung ermöglicht die Fernmeßeinrichtung 10 zusätzlich zu der Entfernungsmessung auch eine Fernmessung der Temperatur eines an dem Meßpunkt befindli¬ chen Objekts 14. Durch den in der Fernmeßeinrichtung 10 integrierten Scanner können somit für eine Vielzahl von innerhalb des Überwachungsbereichs 11 angeordneten Meßpunkten 12 jeweils Temperatur und Abstand bestimmt werden.
Zur automatischen Ausrichtung des Werfers 2 auf einen als Brandstelle erkannten Meßpunkt 12 ist die Fernmeßeinrichtung 10 mit einer Steuereinrichtung 9 gekoppelt. In der Steuerein¬ richtung 9 werden zunächst die innerhalb des Überwachungsbereichs 11 ermittelten Temperaturmeßwerte auf mögliche Brandstellen untersucht. Wenn dabei eine Brandstelle erkannt wird, werden aus den der Brandstelle zugeordneten Entfernungsdaten in der Steuereinrichtung 9 die Sollwerte für die Einstellung des Werferrohrs 5 so ermittelt, daß das aus dem Werfer 2 ausgeworfe- ne Feuerlöschmittel 3 genau auf die Brandstelle auftrifft. Anschließend werden die Sollwerte von der Steuereinrichtung 9 zum Positionieren des Werfers 2 an die Versteilantriebe 6 ausgegeben. Die Feuerlöscheinrichtung 1 ermöglicht somit ein automatisches Ausrichten des Werferrohrs 5 auf die Brandstelle. Die Feuerlöscheinrichtung 1 weist eine Förderpumpe 15 auf, die während des Löschvorgangs das Feuerlöschmittel 3 von einem Löschmittelvorratsbehälter 16 zu dem Werferrohr 5 fördert. Für die Förderpumpe 15 ist eine Schaltvorrichtung 17 vorgesehen, die mit der Steuereinrichtung 9 gekoppelt ist. Die Steuerein- richtung 9 kann dadurch beim Erkennen eines Brandes die Förderpumpe 15 automatisch zu- und nach dem Erlöschen des Brandes diese wieder abschalten.
Die Feuerlöscheinrichtung 1 weist ferner einen Druckregler 18 für die Förderpumpe 15 auf, der zum automatischen Einstellen
des Löschmittelförderdrucks eine Steuerverbindung zur Steuerein¬ richtung 9 hat. Die Steuereinrichtung 9 stellt den Löschmittel- förderdruck jeweils so ein, daß dieser gerade ausreicht, um das Feuerlöschmittel 3 bis zur Brandstelle zu werfen. Wenn die Brandstelle weit von dem Werfer 2 entfernt ist, wird also ein hoher und bei einer geringeren Entfernung zur Brandstelle ein entsprechend niedrigerer Löschmittelförderdruck eingestellt. Mit dem Druckregler 18 kann somit die Auswurfgeschwindigkeit des Feuerlöschmittels 3 an die jeweilige Entfernung zur Brandstelle angepaßt werden.
Die Fernmeßeinrichtung 10 ist mit einer Positioniervorrichtung 19, die eine Steuerverbindung zur Steuereinrichtung 9 aufweist, vertikal und horizontal verschwenkbar. Mit der Feuerlöschein- richtung 1 kann dadurch ein größeres Gebiet überwacht werden, wobei dieses in mehrere Überwachungsbereiche 11 unterteilt wird, auf welche die Steuereinrichtung 9 die Fernmeßeinrichtung 10 zum Auffinden von Bränden sequentiell ausrichtet. Die Steuereinrichtung 9 kann mittels eines an einem zentralen Bedienstand 20 angeordneten Einstellhebels 21 auch manuell auf einen bestimmten Überwachungsbereich 11 positioniert werden. Zum Umschalten der Feuerlöscheinrichtung 1 von automatischer auf manuelle Positionierung der Fernmeßeinrichtung 10 ist an dem Bedienstand 20 ein Umschalter 22 vorgesehen. Damit die jeweilige Position der Fernmeßeinrichtung 10 beim automatischen Ausrichten des Werferrohres 5 auf die Brandstelle berücksichtigt werden kann, ist ein Positionssensor 23 vorgesehen, der mit der Steuereinrichtung 9 gekoppelt ist. Die Feuerlöscheinrichtung 1 ist mittels eines Programmschalters 24 von der automatischen Werferpositionierung auf eine manuelle Ausrichtung des Werfers 2 umschaltbar. Wenn eine Brandstelle mit mehreren Werfern 2 gleichzeitig bekämpft wird, kann dann beispielsweise einer der Werfer 2 manuell auf in der Nähe der Brandstelle befindliche Objekte ausgerichtet werden, um diese
zu kühlen.
Die Feuerlöscheinrichtung 1 weist außerdem ein Infrarot- Nachtsichtgerät 26 mit einem an den zentralen Bedienstand 20 angeordneten Monitor 27 auf, mit dem die Brandstelle auch bei Rauchentwicklung und bei schlechter Sicht gut beobachtet werden kann.
Die Steuereinrichtung 9 ist mit einer Schnittstelle 28 mit einer Fahrzeugsteuerung 29 verbunden. Die Schnittstelle 28 ermöglicht einen Datenaustausch in beiden Richtungen, so daß es einerseits möglich ist, Positions- und Bewegungsdaten des Feuerlöschfahr¬ zeugs in die Steuereinrichtung 9 einzulesen und diese bei der Positionierung des Werfers 2 zu berücksichtigen, daß andererseits aber auch die von der Fernmeßeinrichtung 10 ermittelten Meßdaten ausgewertet und beispielsweise zum automatischen Umfahren von Hindernissenandie Fahrzeugsteuerung 29 übergebenwerdenkönnen. Außerdem kann auch die jeweilige Werferposition in die Fahrzeugsteuerung 29 eingelesen werden, so daß diese ein eventuell seitlich oder nach oben an dem Feuerlöschfahrzeug vorstehendes Werferrohr 5 beim Umfahren von Hindernissen berücksichtigen kann.
An dem zentralen Bedienstand 20 ist ein Bildschirm 30 vorgesehen, an dem verschiedene Informationen, wie beispielsweise die Brandstellentemperatur, die Oberfläche des Objektes 14 (z.B. Holz, Kunststoff, Stahl, Beton), der Abstand und die Zeit bis zum Erreichen der Brandstelle, der Löschmittelvorrat, Drehzahl, Kühlwassertemperatur und Öldruck von Antriebsmotoren, Betriebs¬ drücke von Förderpumpen 15 (Wasser/Schaum) angezeigt werden können. Der Bildschirm kann in mehrere Felder unterteilt werden, so daß mehrere Informationen gleichzeitig angezeigt werden können. Zu Kontrollzwecken kann an dem Bildschirm 30 auch eine schematische Darstellung des RohrleitungsSystems und der fernbetätigten Absperrorgane der Gesamtpumpenanlage abgerufen werden.
Erwähnt sei noch, daß die Feuerlöscheinrichtung 1 einen mit der Steuereinrichtung 9 verbundenen Alarmgeber 31 aufweist, mit dem die Steuereinrichtung 9 das Feuerlöschpersonal auf einen von ihr neu erkannten Brand aufmerksam macht. Somit ergibt sich eine Feuerlöscheinrichtung 1, die wenigstens einen Werfer 2 für Feuerlöschmittel 3 aufweist, der mit einem mit einer Steuereinrichtung 9 gekoppelten Versteilantrieb auf eine Brandstelle ausrichtbar ist. Zur berührungslosen Fernmessung der Entfernungen zu innerhalb eines Überwachungsbereichs 11 liegenden Meßpunkten 12 und deren jeweiligen Temperatur weist die Feuerlöscheinrichtung 1 eine Fernmeßeinrichtung 10 auf, die zum automatischen Ausrichten des Werfers 2 auf einen als Brandstelle erkannten Meßpunkt 12 mit einer Steuereinrichtung 9 gekoppelt ist. Zur Erkennen von Brandstellen werden in der Steuereinrichtung 9 zumindest die Temperaturmeßwerte mit wenigstens einem für Brände charakteristischen Referenzwert verglichen. Wird eine Brandstelle erkannt, ermittelt die Steuereinrichtung 9 wenigstens einen Sollwert für die Einstellung des Werfers 2 und stellt diesen an dem Werfer 2 ein. Die Vorrichtung ermöglicht eine vollautomatische Positionierung des Werfers 2 und entlastet dadurch das mit der Brandbekämpfung beauftragte Feuerlöschpersonal.
Die in Fig. 2 gezeigte Teil der Feuerlöscheinrichtung 1, weist einen Werfer 2 für Feuerlöschmittel 3 auf, der mit einer Verstellvorrichtung 32 sowohl in der Höhe als auch in der Wurfrichtung einstellbar ist. Als VerStellantrieb 6 zum Positionieren des Werfers 2 ist ein Elektromotor 7 vorgesehen. Für den Fall, daß einmal die Stromversorgung für den Elektro¬ motor 7 gestört sein sollte, weist die Feuerlöscheinrichtung 1 außerdem einmit der Antriebswelle des Elektromotor verbundenes Handrad 40 auf, das ein manuelles Positionieren des Werfers 2 ermöglicht.
Der Elektromotor treibt ein selbsthemmendes Getriebe 33 an, das ein an der Motorantriebswelle angeordnetes Schneckenrad
34 aufweist, welches mit einem Außenzahnkranz 35 eines Antriebsteils 36 in Eingriff steht. Das Antriebsteil 36 ist an seinen Axialenden jeweils mit einer Drehlagerung 37 in einem Gehäuseteil 38 um seine Längsachse 39 drehbar gelagert. Das Gehäuse des Elektromotors 7 ist an dem Gehäuseteil 38 fixiert, so daß die Drehbewegung der Antriebswelle des Elektromotors 7 über das selbsthemmende Getriebe 33 in eine Drehbewegung des Antriebsteils 36 übersetzt wird. Dabei ist das Übersetzungsverhältnis des selbsthemmenden Getriebes 33 so ausgelegt, daß die Antriebsdrehzahl des Elektromotors 7 in eine im Vergleich dazu niedrigere Drehzahl des Antriebsteils 36 übersetzt wird. Der Elektromotor 7 muß daher zum Verstellen des Werfers 2 nur ein vergleichsweise geringes Antriebsmoment aufbringen, so daß ein vergleichsweise kleiner Elektromotor 7 ausreichend ist.
Zum Einstellen der Höhe des Werfers 2 hat die Feuerlöschein¬ richtung 1 eine teleskopartige Ausfahrvorrichtung mit einem im wesentlichen zylindrischen Hub-Schiebeteil 41, das in dem Gehäuseteil 38 in Richtung der Längsachse 39 des Antriebsteils 36 axial verschiebbar angeordnet ist. Dabei ist das Hub- Schiebeteil 41 mit einer Schiebeführung 42 gegenüber dem Gehäuseteil 38 gegen Verdrehen gesichert.
Wie aus Fig. 2 erkennbar ist, ist das Antriebsteil 36 als Hülse mit einer im wesentlichen zylindrischen Höhlung ausgebildet, welche das Hub-Schiebeteil 41 durchsetzt. Das Antriebsteil 36 und das Hub-Schiebeteil 41 sind konzentrisch zueinander angeordnet.
Um die Umsetzung der Drehbewegung des Antriebsteils 36 in eine Hubbewegung des Hub-Schiebeteils 41 zu ermöglichen, weist das Hub-Schiebeteil 41 an seinem Außenumfang ein Außengewinde 43 auf, das zumindest bereichsweise mit einem dazu passenden, an der Wandung der Innenhöhlung des Antriebsteils 36 angeordneten Innengewinde 44 in Eingriff steht. Während des Einstellens der Hub-Position verhindert die Schiebeführung 42, daß sich das
Hub-Schiebeteil 41 mit dem Antriebsteil 36 mitdreht. Die in Figur 2 gezeigte Feuerlöscheinrichtung 1 weist einen Hub von etwa einem halben Meter auf. Mit einem längeren Hub-Schiebeteil 41 kann aber auch ein größerer Höhenverstellbereich erreicht werden.
Zusätzlich zu der Höhenverstellung ermöglicht die Feuerlöschein¬ richtung 1 aber auch ein Drehen des Werfers um die Längsachse 39. Die Längs-Schiebeführung 42 ist dazu entriegelbar, wobei die drehfeste Kopplung zwischen dem Hub-Schiebeteil 41 und dem Gehäuseteil 38 bei entriegelter Schiebeführung 42 aufgehoben ist. Außerdem weist die Feuerlöscheinrichtung 1 eine Drehsperre 45 auf, mit der das Antriebsteil 36 drehfest gegen das Hub- Schiebeteil 41 verriegelt werden kann. Bei entriegelter Schiebeführung 42 und bei verriegelter Drehsperre 45 bewirkt die Drehbewegung des Elektromotors 7 ein gemeinsames Verdrehen von Antriebsteil 36 und Hub-Schiebeteil 41 um die Längsachse 39. Somit kann also der Werfer 2 je nach Einstellung der beiden Sperren 42, 45 mit ein und demselben Elektromotor 7 entweder in der Höhe oder in der Drehposition verstellt werden. Um Fehlbedienungen der Sperren 42, 45 zu vermeiden, sind diese so miteinander zwangsgekoppelt, daß immer genau eine der beiden Sperren 42, 45 verriegelt ist, während die jeweils andere Sperre 42, 45 entriegelt ist. Dabei sind die Sperren so geschaltet, daß die Feuerlöscheinrichtung 1 bei einem Stromausfall auf Höhenverstellung geschaltet ist.
Damit die Drehposition des Werfers 2 auch manuell eingestellt werden kann, ist der Werfer 2 drehbar an dem Hub-Schiebeteil 41 gelagert und kann mittels einer Kupplung 46 drehfest mit dem Hub-Schiebeteil 41 verbunden werden. Für die manuelle Betätigung ist an dem Werfer 2 ein Handgriff 47 vorgesehen.