DE10124854A1 - Über mindestens ein Scharnier an einer Fahrzeugkarosserie angelenktes Schwenkteil wie Fahrzeugtür, Klappe o. dgl. - Google Patents

Abstract

Eine Fahrzeugtür (1) ist an einer Fahrzeugkarosserie (Tragsäule 3) über zwei im Abstand voneinander liegende Scharniere (2) um eine Schwenkachse (a) schwenkbar gelagert. Die Scharniere (2) bestehen jeweils aus einem ersten Scharnierteil (4) und aus einem zweiten Scharnierteil (5). Dabei hat das erste Scharnierteil (4) ein die Schwenkachse (a) der Fahrzeugtür (1) enthaltendes Langloch (7), das sich in den Richtungen des Doppelpfeils (Y) in der Fahrzeugquerebene erstreckt. Ferner ist in das Langloch (7) ein Lagerteil (8) eingesetzt, das in der Fahrzeugquerebene verstellbar und nach Einstellung der Fahrzeugtür (1) durch eine Befestigungsschraube (12) festklemmbar ist. Das Lagerteil (8) hat eine nach oben offene, trichterförmige Lagerausnehmung (14), in die ein am zweiten Scharnierteil (5) vorgesehener kegelstumpfförmiger Endabschnitt (16') eines Lagerbolzens (16) drehbar eingreift, so dass die beiden Scharnierteile (4 und 5) spurlagerartig zusammenwirken.

Description

Die Erfindung bezieht sich auf die Anlenkung eines Schwenkteils wie Fahrzeugtür oder dergleichen an einer Fahrzeugkarosserie über mindestens ein Scharnier der im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 genannten und aus der EP 0 685 622 B1 her­ vorgehenden Art.

Bei dem in dieser Druckschrift offenbarten Scharnier ist das am Fahrzeugaufbau befestigte, erste Scharnierteil winkelförmig ausgebildet, wobei ein Winkelabschnitt am Fahrzeugaufbau festgeschraubt ist, während an dem von diesem abstehenden Winkelabschnitt das seinerseits an der Fahrzeugtür befestigte, zweite Scharnierteil über einen Zwischenabschnitt durch zwei Schrauben verbunden ist. Diese durch­ setzen jeweils ein in der Fahrzeugquerebene (Y-Achse) verlaufendes Langloch, so dass die Fahrzeugtür in ihrer Schließlage positionsgenau eingestellt werden kann. Die bekannte Verbindungsart der beiden Scharnierteile hat jedoch den Nachteil, dass bei einer Demontage der Fahrzeugtür diese über die die Langlöcher durch­ setzenden Schrauben erneut zeitraubend eingestellt werden muss.

Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Scharnier der im Oberbegriff des Patentan­ spruchs 1 genannten Art derart auszubilden, dass nach einer Trennung der beiden Scharnierteile diese stets wieder exakt die ursprünglich eingestellte Position ein­ nehmen.

Zur Lösung der Aufgabe sind die im Patentanspruch 1 dargelegten Merkmale vor­ gesehen.

Durch das erfindungsgemäß in das seinerseits die Schwenkachse enthaltende Langloch eingesetzte Lagerteil kann dieses in der Y-Richtung der Fahrzeugkarosse­ rie verlagert und schließlich in der exakten Einstelllage durch eine koaxial oder rechtwinklig zur Schwenkachse verlaufende Befestigungsschraube oder dergleichen festgeklemmt werden. Dabei wirkt das Lagerteil mit dem zugewandten, anderen Scharnierteil über eine Lagerausnehmung und einen in diese eingreifenden Lager­ bolzen - also nach Art eines Spurlagers - zusammen, so dass stets eine exakte Fluchtung zwischen den beiden Schwenkteilen gewährleistet ist. Schließlich ist durch das stirnseitig zwischen Lagerteil und Lagerbolzen ausgebildete Spurlager stets ein wiederholgenauer Einbau der Fahrzeugtüre oder dergleichen nach einer Montage ohne spezielle Passarbeiten gegeben. Dabei bestehen die erfindungsge­ mäß an den Scharnierteilen vorgesehenen Teile wie Lagerteil und Lagerbolzen aus einfachen und sehr kostengünstig herstellbaren Drehteilen. Darüber hinaus besteht auch die Möglichkeit, an Stelle eines separaten Lagerbolzens am jeweiligen Schar­ nierteil einen Kegelstumpf oder eine Lagerkalotte einstückig auszubilden.

Zweckmäßigerweise hat das Lagerteil einen radial gerichteten Auflagebund, über den es an einer Stirnseite des Scharnierteils anliegt. Hierdurch kann das Lagerteil mit hohen Druckkräften belastet werden, was insbesondere bei Anordnung des Scharniers an einer Fahrzeugtür sehr vorteilhaft ist (Merkmal des Patentanspruchs 2).

Zur Bildung des Spurlagers zwischen den beiden aneinander angelenkten Schar­ nierteilen hat das Lagerteil erfindungsgemäß eine stirnseitige, sich nahe des Aufla­ gebundes befindende Lagerausnehmung, die kalotten- oder trichterförmig gestaltet ist. Somit kann der am anderen Scharnierteil vorgesehene Lagerbolzen über den an diesem vorgesehenen Endabschnitt selbstzentrierend in die Lagerausnehmung ein­ geführt werden. Schließlich hat auch die Lagerausnehmung eine relativ geringe Tiefe, so dass bei Demontage der Fahrzeugtüre ein geringer Aushubweg entsteht und damit eine Lackbeschädigung der jeweils an die Fahrzeugtür angrenzenden Fahrzeugaufbauteile vermieden wird (Merkmale des Patentanspruchs 3).

Zweckmäßigerweise hat das Lagerteil an dem der Lagerausnehmung gegenüberlie­ genden Endabschnitt ein Innengewinde, in das eine Befestigungsschraube einschraubbar ist. Über diese kann das Lagerteil in einfacher und unkomplizierter Weise gelöst und festklemmt werden (Merkmale des Patentanspruchs 4).

Sofern am anderen (zweiten) Scharnierteil nicht einstückig ein kalotten- oder kegel­ stumpfförmiger Endabschnitt ausgebildet ist, ist an diesem Scharnierteil eine die Schwenkachse enthaltende Durchgangsöffnung vorgesehen, in die ein Lagerbolzen eingesetzt ist, der im Bereich der dem Lagerteil zugewandten Stirnseite einen ke­ gelstumpf- oder kalottenförmigen Endabschnitt aufweist; dieser greift in die Lager­ ausnehmung des Lagerteils drehbar ein. Dabei wird der Lagerbolzen seinerseits durch eine stirnseitig vorgesehene Befestigungsschraube am zweiten Scharnierteil festgelegt und durch eine Abflachung, Fixiernase oder dergleichen gegen Drehen gesichert. Schließlich kann der Lagerbolzen bedarfsweise problemlos ausgetauscht werden (Merkmale des Patentanspruchs 5).

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im Folgenden erläutert. Es zeigt:

Fig. 1 ein erstes, am Fahrzeugaufbau angebrachtes Scharnierteil mit einem in der Fahrzeugquerebene verlaufenden Langloch,

Fig. 2 ein zweites, an einer linken Fahrzeugtür angebrachtes Scharnierteil,

Fig. 3 ein in das Langloch des ersten Scharnierteil eingesetztes Lagerteil,

Fig. 4 einen in das zweite Scharnierteil eingesetzten Lagerbolzen.

Die in Fig. 2 nur teilweise dargestellte Fahrzeugtür 1 (Fahrertür) ist über zwei, im Abstand voneinander liegende Scharniere 2 an der vorderen Tragsäule 3 (A-Säule) und damit am Fahrzeugaufbau angelenkt. Dabei ist von den beiden Scharnieren 2 in den Fig. 1 bis 4 lediglich ein Scharnier 2 dargestellt, das aus einem an der Trag­ säule 3 über zwei Schrauben befestigten, ersten Scharnierteil 4 und aus einem an der Fahrzeugtür 1 durch zwei Schrauben angebrachten, ebenfalls winkelförmigen, zweiten Scharnierteil 5 besteht.

Wie in Fig. 1 ersichtlich, ist das erste Scharnierteil 4 von einem Langloch 7 durch­ setzt, dessen Längserstreckung in den Richtungen des Doppelpfeils Y, also in der Fahrzeugquerebene, verläuft. Dabei enthält das Langloch 7 die Schwenkachse a der Fahrzeugtür 1, wobei die Längsmittelachse b des Langlochs 7 rechtwinklig zur Schwenkachse a verläuft. In Fig. 3 ist ein Lagerteil 8 dargestellt, das einen radial gerichteten Auflagebund 9 und einen zylindrischen Befestigungsschaft 10 aufweist. Dieser ist in das Langloch 7 des ersten Scharnierteils 4 eingesetzt (in Fig. 1 mit strichpunktierten Linien dargestellt) und dabei zur Einstellung der Fahrzeugtür 1 in den Richtungen des Doppelpfeils Y verlagerbar, wobei auf der obenliegenden Stirn­ seite 4' des ersten Scharnierteils 4 der Auflagebund 9 des Lagerteils 8 aufliegt. Fer­ ner ist das Lagerteil 8 von einem zentrischen Innengewinde 11 durchsetzt und in den freien Endabschnitt des Befestigungsschafts 10 eine Befestigungsschraube 12 eingeschraubt. Diese greift an der untenliegenden Stirnseite des ersten Scharnier­ teils 4 an und wird nach Einstellung der Fahrzeugtür 1 festgezogen, so dass das Lagerteil 8 festgeklemmt ist. Darüber hinaus hat das Lagerteil 8 einen koaxial zum Befestigungsschaft 10 verlaufenden und vom Auflagebund 9 nach oben abstehen­ den Aufnahmezapfen 13, in dem eine trichterförmige Lagerausnehmung 14 ausge­ bildet ist; diese kann auch kalottenförmig gestaltet sein.

Schließlich ist in Fig. 2 zu ersehen, dass das zweite Scharnierteil 5 eine nach un­ ten offene zylindrische Aufnahmebohrung 15 aufweist, in die ein Lagerbolzen 16 über eine nicht dargestellte Fixiernase oder dergleichen drehfest eingesetzt ist. Die­ ser hat einen kegelstumpfförmigen Endabschnitt 16', der in die trichterförmige La­ gerausnehmung 14 des Lagerteils 8 drehbar eingreift, so dass nach Befestigung des Lagerbolzens 16 im zweiten Scharnierteil 5 der Lagerbolzen 16 mit dem im ersten Scharnierteil 4 vorgesehene Lagerteil 8 nach Art eines Spurlagers zusam­ menwirkt. Zur Befestigung des Lagerbolzens 16 im zweiten Scharnierteil 5 weist der Lagerbolzen 16 ein zentrisch vorgesehenes Innengewinde 17 auf, in das nach dem Einsetzen des Lagerbolzens 16 in die Aufnahmebohrung 15 eine an der oberen Stirnseite des zweiten Scharnierteils 5 angreifende und dabei eine koaxial zur Auf­ nahmebohrung 15 verlaufende Durchgangsbohrung durchsetzende Befestigungs­ schraube 18 eingeschraubt wird, wobei der Lagerbolzen 16 gegen die radial ge­ richtete Anlageschulter 15' der Aufnahmebohrung 15 gepresst wird, so dass der Lagerbolzen 16 sich dreh- und schubfest im zweiten Scharnierteil 5 befindet.

Claims (5)

1. Über mindestens ein Scharnier an einer Fahrzeugkarosserie angelenktes Schwenkteil wie Fahrzeugtür, Klappe oder dergleichen, wobei das Schwenk­ teil etwa rechtwinklig zu seiner Schwenkachse über mindestens ein, in we­ nigstens einem Scharnierteil vorgesehenen Langloch verstellbar und in der Einstelllage festklemmbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass das in einem der Scharnierteile (erstes Scharnierteil 4) ausgebildete Langloch (7) die Schwenk­ achse (a) des Schwenkteils (Fahrzeugtür 1) enthält und sich dabei rechtwink­ lig zu dieser erstreckt, wobei in das Langloch (7) ein Lagerteil (8) verstellbar und festklemmbar eingesetzt ist, dessen Stirnseite spurlagerartig (Lageraus­ nehmung 14, kegelstumpfförmiger Endabschnitt 16' des Lagerbolzens 16) mit dem anderen Scharnierteil (zweites Scharnierteil 5) zusammenwirkt.

2. Scharnier nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Lagerteil (8) einen radial gerichteten Auflagebund (9) aufweist, über den es an einer Stirn­ seite (4') des Scharnierteils (erstes Scharnierteil 4) anliegt.

3. Scharnier nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Lager­ teil (8) eine stirnseitige, nahe des Auflagebundes (9) liegende Lagerausneh­ mung (14) aufweist, die kalotten- oder trichterförmig gestaltet ist.

4. Scharnier nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Lagerteil (8) durch eine in den der Lagerausnehmung (14) gegenüberlie­ genden Endabschnitt eingeschraubte Befestigungsschraube (12) am Schar­ nierteil (erstes Scharnierteil 4) schubfest festgeklemmt ist.

5. Scharnier nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das andere Scharnierteil (zweites Scharnierteil 5) eine die Schwenkachse (a) des Schwenkteils (Fahrzeugtür 1) zentrisch enthaltende Aufnahmebohrung (15) aufweist, in die ein mit einem kegelstumpfförmigen Endabschnitt (16') versehener und in die trichterförmige Lagerausnehmung (14) des Lagerteils (8) drehbar eingreifender Lagerbolzen (16) dreh- und schubfest eingesetzt ist.