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Kombinierte Auflocker- und Austrebermaschine Die Erfindung betrifft
eine Maschine zum Auflockern der Treber und Austrebern in einem Läuterbottich mit
einem von einer Welle angetriebenen Messerbalken, an dem messer- oder pflugartige,
verstellbare Aufhacker angeordnet sind, die sich in Ab-
hängigkeit vom Drehsinn
der Antriebswelle selbsttätig in eine dem Auflockern oder Austrebern dienende Stellung
einstellen.
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Bei den bekannten Maschinen dieser Art wird die selbsttätige Einstellung
der Aufhacker dadurch erreicht, daß die Aufhackerfläche um eine zur Längsachse des
Aufhackers parallele Achse gekrümmt ist. Durch diese Krümmung des Aufhackers wird
erreicht, daß während des Betriebes der Maschine die Treber auf die Aufhacker
je nach dem Drehsinn der Antriebswelle entgegengesetzt gerichtete Drehmoniente
ausüben, Durch diese Drehmomente werden die Aufhacker in Abhängigkeit vom Drehsinn
der Antriebswelle selbsttätig in eine dem Auflockern oder Austrebern dienende Stellung
eingestellt.
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Diese bekannte Maschine hat sich jedoch in der Praxis nicht durchgesetzt.
Durch die Krümmung der Aufhacker werden beim Auflockern der Treber in diesen breite
Furchen verursacht. Diese breiten Furchen haben jedoch den Nachteil, daß das Anschwänzwasser
und die Nachgüsse durch diese Furchen hindurchfließen können, ohne dabei die Treberschicht
genügend auszulaugen. Bei der gleichen Menge von Nachgüssen wird dadurch die Ausbeute
verringert. Werden aber mehr Nachgüsse verwendet, dann wird dadurch die Konzentration
der Würze verringert. Außerdem führt die Verwendung von zuviel Nachgüssen zu einer
Verschlechterung der Bierqualität, da durch das lange Spülen mehr Gerbstoffe aus
der Treberschicht herausgelöst werden.
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Ein weiterer Nachteil der gekrümmten Aufhacker der bekannten Maschine
besteht darin, daß durch die Krümmung der Aufhacker die Reibung zwischen Aufhacker
und Trebern so stark vergrößert wird, daß ein Schieben der Treber in der Regel nicht
zu vermeiden ist.
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Ferner sind Maschinen anderer Art bekannt, bei denen ein als Aufhack-
und Austreberflügel dienender Doppelflügel an einer heb- und senkbaren Welle befestigt
ist. Der Querschnitt des Doppelflügels ist so ausgebildet, daß er bei der Bewegung
in der einen Richtung zum Aufhacken und bei der Bewegung in entgegengesetzter Richtung
zum Austrebern benutzt werden kann. Von dem durch diese bekannte Maschine bewirkten
intensiven Aufhacken der Treberschicht ist jedoch die Fachwelt schon längst abgegangen.
Durch das intensive Aufhacken wird nämlich die auf der Oberfläche der Treber befindliche
Teig-Schicht in die Treber hineingearbeitet, so daß ein Trüblaufen der Würze unvermeidlich
ist. Außerdem werden wesentlich mehr Nachgüsse erforderlich, da die Nachgüsse infolge
der intensiven Auflockerung leicht durch die Treber hindurchfließen können und diese
nicht genügend auslaugen. Bei dieser Maschine treten daher ebenfalls die oben beschriebenen
Nachteile auf. Ferner ist es unwahrscheinlich, daß mit so breiten Aufhackern, wie
sie bei dieser Maschine verwendet werden, ein Schieben der Treberschichten vermieden
werden kann.
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Der Anmeldung liegt die Aufgabe zugrunde, die Nachteile der bekannten
Maschine zu vermeiden. Zur Lösung dieser Aufgabe ist gemäß der Erfindung die Antriebswelle
mit dem Messerbalken mit Spiel verbunden und mit den Aufhackern gekuppelt.
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Durch das Spiel zwischen der Antriebswelle und dem Messerbalken wird
erreicht, daß beim Wechsel der Drehrichtung der Antriebswelle eine Relativbewegung
zwischen dem Messerbalken und der Antriebswelle eintritt. Durch die Kupplung der
Aufhacker mit der Antriebswelle wird diese Relativbewegung zwischen dem Messerbalken
und der Antriebswelle zur Verstellung der Aufhacker ausgenutzt. Bei der Bedienung
der Maschine muß daher beim Einschalten lediglich darauf geachtet werden, daß die
richtige Drehrichtung eingeschaltet wird.
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Die Aufhacker selbst können so ausgebildet und geformt sein, daß eine
möglichst wirksame und vorsichtige Auflockerung der Treber stattfindet, da bei der
Formgebung der Aufhacker auf die Umschaltung derselben überhaupt keine Rücksicht
genommen werden muß. Beim Ändern des Drehsinnes der Antriebswelle werden die mit
der Antriebswelle gekuppelten
Aufhacker von. dieser unmittelbar
so verstellt, daß sie als Schaufeln wirken. »l- -
Es ist zwar eine Maschine
bekannt, bei der die Umschaltung der Aufhacker ebenfalls auf diese Art erfolgt.
-Diese bekannten Maschine-n haben -jedoch den. Nachteil, daß die Umstellung von'
Hand vorgenommen werden muß, was sehr umständlich ist. Die Umstellung kann nämlich
nur dann vorgenommen werden, wenn -die#-M#sse.rbalki#ii eine bestimmte Stellung
einnehmen, in der die -Verstelleinrichtungen der Aufhacker durch die Haubentüren
des Läuterb(>ttichs zugänglich. sind. Außerdem--herrscht über dem Messe#balken eine
Temperatur von-über 80'C, die das Verstellen besonders erschwert. Auch können
bei diesen bekannten Maschinen mit Handverstellung sehr große- Verluste eiitstehen,
wenn die Verstellung der Aufhacker vergessen wird.
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Da der Messerbalkeh #in verhältnismäßig großes Trägheits moment
besitzt, kann zur_Vermeidung von Stößen beim Umschalten eine an sich bekannte,
beim Ausschalten betätigte Vorrichtung vorgesehen sein, die ein Einschalten kurzzeitig
verhindert. Eine solche Einrichtung kann z. B.,#ein Verzögerungsrelais oder auch
ein Uhrwerk od& -eine andere mechanische Vorrichtung sein.
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Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung
eines in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiels. Es zeigt Fig.
1 einen diagonalen Schnitt durch einen abgebrochen und schematisch- vereinfacht
dargestellten Läuterbottich sowie die dazugehörigen Antriebsmittel des Messerbalkens
in S&tenansicht, Fig. 2 und 3 schematisch -vereinfachte Aufsichten auf
den Messerbalken mit den Aufhackern in der Stellung zum Austrebe-rn'-bzw. zum Auflockern.
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Im Boden 1 eines mit zylindrischen Seitenwänden 2 versehenen
Lägter.bottichs sind durch Treberklappen 3
verschlossene Auswarffffnungen
4 und eine zentrale öffnÜng für ein LagerS deiner Antriebswelle 6 zum Antreiben
eines sich diagonal durch den Treberbottich erstreckenden horizontalen Messerbalkens
7
vorgesehen. Die im Raum feste Lagerung des Läuterbottichs 1 und 2
ist in der Zeichnung nicht dargestellt. Das Lager 5 für die Antriebsw-elle
6 ist in an sich bekannter Weise als Gleitlager mit Gleitbüchsen
8 und Stopfbüchsen 9 ausgebildet. über dem Boden 1 des Läuterbottichs
befindet sich in an sich bekannter Weise ein durchlöcherter Senkboden
10.
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Am rahmenförtnig ausgebildeten Messerbalken 7
sind in an sich
bekannter -Weise messer- oder pflugartige Aufhacker 11 um - ihre senkrechte
Längsachse schwenkbar gelagert. ZU--diesem Zweck ist jeder Aufhacker 11 an
einer drehbar im Messerbalken 7 gelagerten Welle 13 befestigt. An
jeder Welle 13 ist ein Hebel 14 befestigt, wobei die Enden dieser Hebel 14
zum gleichzeitigen Betätigen aller Aufhacker mittels einer Stange 15 verbunden
sind. Da die-Auswurföffnungen 4 sich in einem gewissen Abstand von den Außenwänden
2 des Bottichs befinden, müssen (Fig. 1)
die zwei äußeren Aufhacker beim Austrebern
eine andere Stellung einnehmen als die von den Auswarföffnungen nach innen liegenden
übrigen Aufhacker. Um diese verschiedene Betätigung der-Aufhacker zu
ermöglichen,
sind, die Hebel 14' der beiden äußeren Aufhacker mit einer Stange
15' miteinander verbunden und mittels Umkehrhebeln 16 mit den übrigen
Aufhackern gekoppeIt.
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Der Messerbalken 7 ist mittels einer Nabe 12 um die Antriebsachse
6 drehbar gelagert. Die untere Stirnfläche der Nabe 12 stützt sich
dabei auf einem mit- der Antriebswelle 6 fest verbundenen Anlaufring
17 ä#. An der oberen Stirnfläche der Nabe 12 sind Klauen 18 vorgesehen,
die zwischen entsprechende Gegenklauen 19 eines mit der Welle 6 fest
verbundenen -Mitnehmerkopfes 20 eingreifen. Die Klauen 18
und 19-sind dabei
so ausgebildet, daß ihre Zwischen` räume größer sind als die jeweils in diese Zwischen-'
räume eingreifenden Klauen. Dadurch wird erreicht, daß die Welle 6 mit dem
Messerbalken 7 mit Spiel verbunden ist. Dieses Spiel ist in der Zeichnung
mit 21 bezeichnet.
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Am Mitnehmerkopf 20 sind zwei Hebel 22 vorgesehen. jeder dieser Hebel
22 ist mittels einer Stange-23 gelenkig mit einem Hebel 24 je eines Aufhackers beider
Messerhalkenarme verbunden.
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Die Welle6 ist in an sich bekannter Weise axial verschiebbar: Beim
Anheben der Welle wird mittels des Anlauf ringes 17 der Messerbalken
7 innerhalb des Läuterbottichs 1, 2 hochgehoben. Das Anheben und Senken
des Messerbalkens erfolgt mittels einer in der Zeichnung nur schematisch angedeuteten
hydraulischen Vorrichtung 25. Die jeweilige Stellung des Messerbalkens kann
in einem außenliegenden Höhenstandsanzeiger festgestellt werden.
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- Für den Antrieb der- Welle 6 sind zwei verschieeeg
starke Motoren - 26 und 27 vorgesehen. Der schwächer6 Motor
26 ist zum Antrieb des Messerbalkens beim Auflockern vorgesehen. Er ist über
eine Elektromagnetkupplung 28 und Rieinenscheiben 29 und
30
über zwei Getriebe 31 und 32 mit der Welle 6 verbunden.
Der zweite Motor 27 dient zum Antrieb, i,des Messerbalkens beim Austrebern.
Der Antrieb#Molgt über eine Pulverkupplung 33 und eine Elektro-" rilugnetkupplung
34 sowie über die bereits genannten Getriebe 31 und 32. Die beiden
Elektromagnetkupplungen 28 und 34 werden wechselweise ausgesr-halt&,'
wenn die Motoren 27 bzw. 26 eingeschaltet werden.
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Weiterhin ist eine in der Zeichnung nicht dargestellte, beim Ausschalten
betätigte, an sich bekannte Vorrichtung vorgesehen, die ein Einschalten kurzzeitig
verhindert. Durch diese Vorrichtung soll verhindert werden, daß, wenn der Messerbalken
infolge seiner Trägheit sich noch in einer Richtung nach dem Ausschalten weiterdreht,
er nicht plötzlich in der anderen Richtung angetrieben wird, wodurch es zu starken
Schlägen und gegebenenfalls dadurch zu Zerstörtingen in den Getrieben führen kann.
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Beim Auflockern dreht sich die Welle, wie in Fig. 3
dargestellt,
gegen den Sinn des Uhrzeigers. Hierbei' liegen die im Drehsinn vorderen Seitenflächen
der'. Klauen 19 an den entsprechenden Seitenflächen der Klauen
18 an. In dieser gegenseitigen Stellung der Welle zum Messerbalken sind die
Aufhacker 11 mit#' ihren Flächen tangential zu Kreisbögen um die An7# triebswelle
6 gerichtet. Beim Drehen des Messerbalkens 7 wird daher die Treberschicht
durch konzentrisch zur Antriebsachse 6 verlaufende zylindrische Schnittflächen
zerschnitten und dadurch aufgelockert.
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Dreht sich dagegen die Welle 6, wie in Fig. 2 dargestellt ist,
in Richtung des Uhrzeigers, dann führt sie zunächst innerhalb des Spieles 21 eine
Bewegung aus' ohne den Messerbalken 7 mitzunehmen. Während dieser Relativbewegung
werden durch die Gestängen 22, 23, 24 die Aufhacker 11 so schräg gestellt,
daß die' zwischen der Auswurföffnung 4 und der Antriebs-' welle 6 liegenden
Aufhaclzer bei der Drehung des Messerbalkens 7 die Treber als Schaufeln nach
außen drücken, während die zwischen der Auswurföffnung und der Außenwand 2 liegenden
Aufhacker eine enti sprechende andere Stellung einnehmen und dabei di5
an
der Seitenwand des Läuterbottichs liegenden Treber nach innen drücken.