DE1011803B

DE1011803B - Baukoerper, insbesondere Unterboden oder Wandbelag

Info

Publication number: DE1011803B
Application number: DER10691A
Authority: DE
Inventors: Karl Ruth
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1953-01-12
Filing date: 1953-01-12
Publication date: 1957-07-04

Description

Baukörper, insbesondere Unterboden oder Wandbelag Die bisherigen Baustoffe für Ober- und Unterböden sowie für Wandbelag sind im allgemeinen so aufbereitet, daß sie vornehmlich eine Raumgewichtsersparnis bringen und die Preisbildung möglichst günstig beeinflussen sollen. Die Aufbereitung erstreckt sich auf Blähen von Betonmischungen durch chemisch oder mit Preßluft hervorgerufene Porenbildung oder auf Beimengung von besonderen Mineralien oder pflanzlichen Abfallstoffen. Als Begleiterscheinung wird manchmal auch auf physikalische Auswirkungen, wie erreichte Festigkeit nach längerer Abbindezeit, gewisse Wärmeisolierung und Schalldämpfung hingewiesen. Ein gleichzeitiger Höchstwert dieser physikalischen' Effekte konnte bisher nicht erzielt werden, da entweder die erwünschte Schalldämpfung während des Abbindens der Betonmischung abnahm oder die erforderliche Festigkeit bei dem Zusatz von Füllstoffen nur mit Härtemitteln, wie Wasserglas u. dgl., auf Kosten der Schalldämpfung erhalten werden konnte. Außerdem ist bei den bisherigen Baustoffen die Gefahr einer Schwindung und damit einer Rißbildung bei großflächigen Unterböden stets vorhanden. Vorsorglich sind daher Unterteilungen der Unterböden in Form von Platten oder Tafeln vorgenommen worden, deren Anwendung jedoch bautechnische Umständlichkeiten und zusätzliche Unkosten verursacht. Bekannt sind auch schwimmende Estriche, bei denen insbesondere der Schalldämpfung erhöhte Aufmerksamkeit dadurch geschenkt ist, daß auf eine Unterschicht aus Glasgespinst od. dgl. eine Betonmischung geschüttet oder gespritzt und auf diese Betonunterlage wiederum eine Verschleißschicht aus Kunstharzspachtel, Linoleum, Gummi u. dgl. gebracht ist. Solche dreischichtigen Böden erfordern besonders sorgfältige Maßnahmen bei ihrer Herstellung, sind kostspielig und haben ein verhältnismäßig großes Raumgewicht.
Es ist auch häufig versucht worden, durch beträchtliche Wärmeeinwirkungen chemische und physikalische Reaktionen bei der Fertigung von leichten Baustoffen hervorzurufen. Praktische und wirtschaftliche Schwierigkeiten sind bei einem solchen Verfahren unvermeidlich.
Die Erfindung bezieht sich auf einen Baukörper, insbesondere Unterboden oder Wandbelag, der eine Betonmischung und mineralisierte Fasern enthält. Erfindungsgemäß enthält dieser Baukörper als weiteren wesentlichen Bestandteil Gummi in körniger Form oder in Form von Schnitzeln.
Die Erfindung beseitigt die obigen Mängel. Die bisher nur teilweise erfüllten physikalischen Effekte werden nunmehr durch eine bestimmte Ausnutzung der stofflichen Eigenarten von mineralisierten Pflanzen- oder synthetischen Fasern, von elastischen, imkompressiblen Füllstoffen und von einer besonderen Betonmischung gleichzeitig und gleichbleibend erreicht. Die Poren und kompressiblen Zuschläge bei den bisherigen Baustoffen sind bei dem Erfindungsgegenstand durch einen elastischen, inkompressiblen Füllstoff, z. B. Gummi, ersetzt. Dieser Füllstoff nimmt keine Feuchtigkeit auf. Die Betonmasse ist weiterhin mit mineralisierten Fasern, die zwischen den elastischen, inkompressiblen Füllstoffkörnern eingebettet sind, durchsetzt, so daß durch die Haftung der Betonmasse an diesen Fasern mechanische Beanspruchungen raumdimensional verteilt werden. Die Fasern stellen eine Art Bewehrung im Baustoff dar. Das Verhältnis der Druckfestigkeit zu der Biegefestigkeit ist gleich oder größer als 2.
Die Zusatzmengen an Fasern und elastischen, inkompressiblen Füllstoffen, z. B. Gummischnitzeln, sind aufeinander abgestimmt und stehen insgesamt in einem gewissen Mengenverhältnis zu der erforderlichen Betonmenge. Der Baustoff wird in einer besonders geeigneten Mischmaschine hergestellt. Die erhaltene Masse kann geschüttet und verstrichen werden und ist nach kürzester Frist begehbar. Der Baustoff verzieht sich nicht und zeigt keine Risse.
Die eingekapselten wie die Fasern gleichmäßig verteilten Gummischnitzel sind ein idealer Dämmstoff für Isolier- und Schallschluckzwecke. Die Trittschalldämpfung wird durch das Abbinden der verhältnismäßig kleinen Betonmenge nicht geschmälert.

Claims

PATENTANSPRUCH: Baukörper, insbesondere Unterboden oder Wandbelag, der eine Betonmischung und mineralisierte Fasern enthält, dadurch gekennzeichnet, daß er als weiteren wesentlichen Bestandteil Gummi in körniger Form oder in Form von Schnitzeln enthält. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 467 099, 675177, 809 645, 852 366.