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Druckschicht auf einem Fußboden" Die Erfindung bezieht sich auf eine
aus einer Gipsmassemischung aufgebaute Druckschicht auf einem Fußboden mit auf einem
Unterbau, unter Zwischenschaltung einer Dämm- und Ausgleichsschicht, angeordneten
Gipskartonplatten, wobei die Druckschicht auf die Kartonseite der Gipskartonplatten
aufgebracht wird. Genauer bezieht sich die Erfindung auf die Verwendung einer Gipsmassemischung
spezieller Zusammensetzu-ng als Druckschicht für
einen solchen Fußboden.
Die Gipskartonplatten sind im allgemeinen miteinander verklebt. Sie können aber
auch mit dem Unterbau zusätzlich verklebt sein. Unterbau bezeichnet im Rahmen der
Erfindung jeden geeigneten Unterbau, auch übliche Estriche.
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Insbesondere können die Gipskartonplatten auf einem Unterbau angeordnet
sein (vergl. DT-Patentanmeldung P 23 32 641.2), der auf einer Betonplatte o. dgl.
eine Zwischenschicht in Form einer Schüttung aus körnigen Zuschlagstoffen und eine
darauf angeordnete lastverteilende, begehbare Druckschicht als Dämm-und Ausgleichsschicht
aufweist. Die Gipskartonplatten sind in einer oder in mehreren Lagen angeordnet.
Im letzteren Falle zumeist mit von Lage zu Lage versetzten Stoßfugen. Im übrigen
bezeichnet Gipskartonplatte im Rahmen der Erfindung handelsübliche Gipsplatten mit
zumindest oberseitig, zumeist beidseitig, aufgebrachter Kartonschicht.
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Bei (aus der Praxis) bekannten Fußböden der beschriebenen Gattung
ist die Abschlußschicht eine übliche Fußbodenspachtelmasse aber keine ausgesprochene
Druckschicht. Das hat sich an sich bewährt, wenn nicht extreme Beanspruchungen aufzunehmen
sind. Sind extreme Beanspruchungen, z.B. und insbesondere singuläre Beanspruchungen
mit hoher Flächenpressung unter Rollstühlen bei dünnen Fußbodenbelägen, aufzunehmen,
so kann eine vorzeitige Zerstörung durch Zermahlen der Spachtelschicht, durch Ablösen
der Kartonschicht von der Spachtelschicht und durch Ablösen der Kartonschicht von
der Gips schicht der Gipskartonplatte auftreten und/oder auch der Gips der Gipskartonplatte
selbst kann sich mechanisch zu körniger Substanz bereichsweise zerdrücken oder gleichsam
zermahlen. Hier will die Erfindung Abhilfe schaffen.
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In einem älteren Recht (P 24 13 053.8) ist ein Fußboden des beschriebenen
Aufbaus beansprucht, bei dem die Abschlußschicht oder Druckschicht aus Anhydrit,
ggf. aus Anhydrit plus Füller, besteht und in einer Dicke von etwa 3 bis 20 mm,
vorzugsweise in einer Dicke von etwa 4 bis 10 mm aufgebracht ist. Bei dieser Ausführungsform
muß mit einer zusätzlichen Haftvermittlerschicht auf Kunstharzbasis gearbeitet werden,
was aufwendig ist. Darüber hinaus stört bei den Maßnahmen des älteren Rechtes, daß
die Druckschicht aus Anhydrit verhältnismäßig lange Zeit zum Abbinden braucht, ehe
sie begehbar ist und die Beanspruchungen nun aufnehmen kann.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Gipsmassemischung anzugeben,
die im Rahmen der Verwendung als Druckschicht auf einem Fußboden des beschriebenen
Aufbaus ohne Zwischenschaltung einer Haftvermittlerschicht sich unmittelbar hinreichend
fest mit dem Karton der Gipskartonplatten verbindet, darüber hinaus aber kurzfristig
zur voll belastbaren Druckschicht aushärtet, z.B. schon nach wenigen Stunden alle
Beanspruchungen aufnimmt und begehbar ist.
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Gegenstand der Erfindung ist die Verwendung einer Gipsmassemischung
aus Halbhydrat-Gips, alkalischem Zusatz, Verflüssiger und ggf. Abbindeverzögerer,
die mit Anmachwasser bis zur fließfähigen Konsistenz angemacht ist, als aufgießbare
Druckschicht auf einem Fußboden mit auf einem Unterbau, unter Zwischenschaltung
einer Dämm- und Ausgleichsschicht angeordneten Gipskartonplatten, wobei die Druckschicht
auf die Kartonseite der Gipskartonplatten in einer Dicke von bis zu etwa 20 mm,
vorzugsweise in einer Dicke von 5 bis 10 mm, aufgebracht wird. aber raschenderweise
findet hier Haftung ohne Haftvermittlerschicht statt. - Verzögerer bezeichnet im
Rahmen der Erfindung Substanzen, die in der Gips verarbeitenden Industrie bekannt
sind und
die Abbindung des Gipses verzögern. Verflüssiger bewirken
demgegenüber, daß die Gipsmassemischung mit wenig Anmachwasser angemacht werden
kann. Es handelt sich beispielsweise um hochkondensierte, hochmolekulare, wasserlösliche
Aminoplaste auf der Basis Melamin-Formaldehyd, die entweder an wenigstens einer
NH2-Gruppe durch Sulfit- oder Sulfonsäuregruppen oder durch organische oder anorganische
Amide modifiziert sind. Auch Polykieselsäure kann als Verflüssiger eingesetzt werden.
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Die Lehre der Erfindung läßt sich mit jedem Halbhydrat-Gips oder Mischungen
davon verwirklichen, wobei man zu optimalen Ergebnissen kommt, wenn eine Gipsmassemischung
verwendet wird, deren pH-Wert durch den alkalischen Zusatz auf 9 oder auf grösser
als 9 eingestellt ist. Daß für die angestrebten Effekte, insbesondere die unmittelbare
Adhäsion, die pH-Werteinstellung erheblich ist, ist bisher übersehen worden und
überraschend.
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Das gilt sowohl bei Einsatz von Alpha-Halbhydrat als auch bei Einsatz
von Beta-Halbhydrat. Besonders bewährt hat sich Alpha-Halbhydrat. Als alkalischer
Zusatz eignet sich insbesondere Weißkalkhydrat, Ca(OH)2.
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Im einzelnen bestehen im Rahmen der Erfindung mehrere Möglichkeiten.
So läßt sich das Mischungsverhältnis Alpha-Halbhydrat/ Weißkalkhydrat variieren.
Im allgemeinen ist der größere Bestandteil der an Alpha-Halbhydrat. Das führt zu
besonders druckfesten Druckschichten, die darüber hinaus sich mit dem Karton der
Gipskartonplatten besonders innig verbinden. In diesem Zusammenhang ist Gegenstand
der Erfindung die Verwendung einer Gipsmassemischung, die etwa 80 bis 95 Gewichtsprozent
Alpha-Halbhydrat, etwa 5 bis 20 Gewichtsprozent Weißkalkhydrat, Verflüssiger in
üblichen Mengen bis zu etwa 1,5 Gewichtsprozent, Abbindeverzögerer bis zu 0,05 Gewichtsprozent
aufweist, für den
angegebenen Zweck. Bei dieser Mischung liegt der
pH-Wert über 9. Im Rahmen der Erfindung kann man auch feinkörnige Füller auf Quarzbasis
oder Sandbasis beimischen, Körnung z.B. 0 bis 3 mm. Hier lehrt die Erfindung, daß
die Gipsmassemischung zusätzlich eine etwa gleiche Gewichtsmenge an einem feinkörnigen
Füller aufweist, wobei der feinkörnige Füller die fließfähige Konsistenz nicht beeinträchtigt,
wenn genügend Wasser zugesetzt ist. Auch bei Zusatz eines feinkörnigen Füllers wird
nach wie vor der innige Verbund mit dem Karton der Gipskartonplatten erreicht. Absetzen
von Wasser wird bei der Verarbeitung nicht beobachtet, gleichgültig, ob mit'oder
ob ohne feinkörnige Füller gearbeitet wird. Auch kann die Masse, wo erforderlich,
auf Null ausgezogen werden. Beläge können nach drei bis vier Tagen auf die erfindungsgemäße
Druckschicht unmittelbar aufgebracht werden. Die Druckschicht zeigt beim Aushärten
und langfristig keine störenden Formänderungen in Form von Quell- und Schwinderscheinungen.
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Ein unter Verwendung einer Gipsmassemischung der beschriebenen Zusammensetzung
aufgebauter Fußboden kann mit Gipskartonplatten konstruiert werden, die eine Dicke
von etwa 15 mm besitzen.
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Hier soll die Druckschicht eine Dicke von etwa 5 mm ausmachen.
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Wird mit Gipskartonplatten gearbeitet, deren Dicke nur etwa 12 mm
beträgt, so soll die Druckschicht eine Dicke von etwa 8 mm besitzen. Stets bilden
die Gipskartonplatten und die Druckschicht eine statische Einheit. Man kann auch
mehrere der beschriebenen Druckschichten übereinander aufbringen.
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Die Zeichnung erläutert den Aufbau eines Fußbodens mit unter Verwendung
einer Gipsmassemischung der beschriebenen Zusammensetzung aufgebauter Druckschicht.
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Der Fußboden besteht aus einem Unterbau in Form einer Betondecke 1,
einer Dämm- und Ausgleichsschicht 2 und darauf angeordneten Gipskartonplatten 3.
Die Druckschicht 4 der beschriebenen Zusammensetzung ist auf die obere Kartonschicht
5 der Gipskartonplatten 3 aufgebracht und besitzt bei einer Dicke der Gipskartonplatten
3 von etwa 12 mm eine Dicke von etwa 8 mm.