DE1011621B - Verfahren zur Herstellung von AEthylenpolymerisaten - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von AEthylenpolymerisaten

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DE1011621B
DE1011621B DEF17811A DEF0017811A DE1011621B DE 1011621 B DE1011621 B DE 1011621B DE F17811 A DEF17811 A DE F17811A DE F0017811 A DEF0017811 A DE F0017811A DE 1011621 B DE1011621 B DE 1011621B
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
ethylene
reaction
wax
polymerization
production
Prior art date
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Pending
Application number
DEF17811A
Other languages
English (en)
Inventor
Dr Herbert Bestian
Dr Joachim Lange
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Hoechst AG
Original Assignee
Hoechst AG
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Publication date
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Publication of DE1011621B publication Critical patent/DE1011621B/de
Pending legal-status Critical Current

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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08FMACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED BY REACTIONS ONLY INVOLVING CARBON-TO-CARBON UNSATURATED BONDS
    • C08F110/00Homopolymers of unsaturated aliphatic hydrocarbons having only one carbon-to-carbon double bond
    • C08F110/02Ethene

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • Medicinal Chemistry (AREA)
  • Polymers & Plastics (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Addition Polymer Or Copolymer, Post-Treatments, Or Chemical Modifications (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Äthylenpolymerisaten Äthylen läßt sich nach zahlreichen bekannten Verfahren zu festen und halbfesten Produkten polymerisieren.
  • Eine Verfahrensweise besteht z. B. darin, Äthylen unter Verwendung von geringen Sauerstoffmengen als Katalysator bei hohen Temperaturen und sehr hohen Drücken ohne Anwesenheit eines Lösungsmittels zu polymerisieren. Hierbei ist die gute Abführung der Reaktionswärme von besonderer Wichtigkeit, da im Falle der Überhitzung eine explosionsartige Zersetzung des Äthylens erfolgen kann. Ein weiterer Nachteil bei der Verwendung von Sauerstoff als Katalysator liegt in der erforderlichen hohen Temperatur, welche die Reaktion zum Anspringen benötigt.
  • Zahlreiche andere Verfahren zur Herstellung von vor allem niedermolekularen Polyäthylen vermeiden aus den angegebenen Gründen die Verwendung von Sauerstoff als Katalysator und benutzen thermisch instabile Verbindungen, wie Peroxyde, als Radikalspender. Die Reaktionstemperatur wird dabei so gewählt, daß der in das Reaktionsgefäß gelangende Katalysator sofort zersetzt wird und dabei die Polymerisation auslöst. Eine gefährliche Anhäufung von Radikalspendern wird auf diese Weise vermieden. Ein weiterer Vorteil dieses Verfahrens liegt darin, daß diese Radikalspender je nach ihrer Konstitution sehr verschiedene Zersetzungstemperaturen besitzen und man damit die Möglichkeit erhält, je nach Wunsch bei verschiedenen Temperaturen zu polymerisieren.
  • Ein Nachteil der bekannten Arbeitsweise ist, daß diese Radikalspender feste oder flüssige Verbindungen sind, welche in unverdünntem Zustand teilweise explosiblen Charakter besitzen. Zur gefahrlosen Handhabung und zur genauen Dosierung der in Konzentrationen von etwa 0,1 bis 10/, eingesetzten Kontakte werden diese im allgemeinen in einem Lösungsmittel gelöst und mit Hilfe einer Einspritzpumpe in den bei geeigneten Reaktionsbedingungen (Druck und Temperatur) befindlichen Reaktionsraum gebracht.
  • Bei Verwendung von besonders reaktionsfähigen Lösungsmitteln, wie Tetrachlorkohlenstoff, Malonestern, Ketonen, Alkoholen usw., wird besonders in der amerikanischen Literatur für diese Polymerisation in Gegenwart von aktiven kettenübertragenden Mitteln der Name »Telomerisation"< verwendet, womit gekennzeichnet werden soll, daß bei dieser Reaktion durch Einbau von Lösungsmittelmolekülresten Moleküle mit definierten Endgruppen erhalten werden. Nach diesem Schema lassen sich auch wachsartige Polymerisate erhalten.
  • Im Gegensatz zur Polymerisation mit Sauerstoff und ohne Lösungsmittel erhält man hierbei Reaktionsgemische, welche außer dem gewünschten Polymerisat noch Lösungsmittel enthalten. Da sich bei der Polymerisation in Gegenwart von Lösungsmitteln der Kettenabbruch in jeder Stufe der Polymerisation abspielen kann, entstehen je nach den Reaktionsbedingungen mehr oder weniger große Anteile an niedermolekularen, flüchtigen Reaktionsprodukten. Die Isolierung der reinen Polymerisate erfordert demnach eine mehr oder weniger komplizierte Aufarbeitung im Anschluß an die Polymerisation.
  • Es wurde nun gefunden, daß man Äthylenpolymerisate mit einem Molgewicht unter 10 000 mit einem radikalischen Startmittel zwischen 80 und 350° und bei Drücken zwischen 50 und 700 at in Gegenwart von Lösungsmitteln dadurch herstellen kann, daß als Lösungsmittel für das radikalische Startmittel das Äthylenpolymerisat selbst verwendet wird. Auf diese Weise werden reine, wachsartige Äthylenpolymerisatr, die frei von niedermolekularen Verunreinigungen sind, erhalten, wobei das wachsartige Äthylenpolymerisat oder Teile desselben in einem Kreisprozeß der Reaktionsmischung wieder zugefügt werden.
  • Die Eigenschaften der auf diese Weise erhältlichen stark plastischen Wachse sind in weiten Grenzen veränderlich durch Variation der Reaktionsbedingungen.
  • Die Reinheit des für die Polymerisation verwendeten Äthylens muß den normalen Anforderungen bei einer radikalischen Polymerisation genügen. Der angewendete Druck beträgt 50 bis 700 at, wobei der Druck während der Reaktion durch Nachdrücken von Äthylen in engen Grenzen konstant gehalten wird. Zur Entfernung etwa vorhandenen Inertgases wird aus dem Gaskreislauf ein entsprechender Anteil abgeblasen.
  • Die bei der Polymerisation angewandten Temperaturen liegen zwischen 80 und 350°. Als Polymerisationsstartmittel können die üblichen, allgemein bekannten radikalischen Startmittel verwendet werden, wie Peroxyde, Azoverbindungen, Hydrazine, Redoxsysteme usw.
  • Das Verfahren eignet sich sowohl für eine diskontinuierliche Arbeitsweise wie auch für einen vollkontinuierlichen Kreisprozeß. Durch Einbau von Filtern sorgt man für Entfernung von mechanischen Verunreinigungen, die aus Ventilen und Pumpen stammen können. Vorzugsweise verwendet man mit Edelstahl ausgekleidete Apparaturen. Das nach dem Verlassen des Reaktionsraumes erhaltene Wachs kann ohne weitere Aufarbeitung oder Veränderung der industriellen Anwendung zugeführt werden.
  • -Ein besonderes Kennzeichen des Verfahrens ist die Tatsache, daß eingesetzte und erhaltene Produkte sowohl chemisch als auch physikalisch praktisch identisch sind. Es findet also während der Reaktion nur eine Vermehrung des als Lösungsmittel benutzten Wachses statt.
  • Das zur erstmaligen Füllung der Apparatur benötigte Wachs stellt man zweckmäßigerweise gesondert in einer kleineren Anlage her. Man kann dabei z. B. wie folgt vorgehen: Man verwendet als Lösungsmittel für den Kontakt ein Paraffinöl oder Paraffinwachs und führt die Polymerisation bei den gewünschten Bedingungen durch. Es möge dabei eine Gewichtsverdoppelung eintreten. Das Reaktionsprodukt enthält also noch 50 0/r, Paraffin. (Es soll bei dieser Betrachtung außer Ansatz bleiben, daß ein gewisser Anteil des als Lösungsmittel benutzten Kohlenwasserstoffes nach Art der Telomerisation mit dem Äthylen reagiert und damit der Anteil an unverändertem Paraffin unter 50 °/, liegt.) Dem Reaktionsprodukt wird frischer Kontakt zugesetzt und unter erneuter Äthylenzuführung eine zweite Polymerisation durchgeführt. bei der wieder Gewichtsverdoppelung eintritt.
  • Das Reaktionsprodukt besteht nun aus 25 °/, Paraffin, 25 °,.`@; Polyäthyler#@vachs aus dem ersten Ansatz und 50 O#!" Polyäthylerv-achs aus dem zweiten Ansatz. Bei genügend häufiger, z. B. 100facher Wiederholung erhält man schließlich ein praktisch paraffinfreies Produkt folgender Zusamniensetzting: (:a = 100 = laufende Nummer des Ansatzes.)
    50 °i, Polyäthylen wachs aus Ansatz n
    25 °/, Polyäthylenwachs aus Ansatz n-1
    12,5 °,'" Polyäthylenwachs aus Ansatz n-2
    6,2511 ,r, Polyäthvlenwachs aus Ansatz n-3
    3,12°j, Polyäthylenwachs aus Ansatz r1-4
    1,56°J, Polyäthvlenwachs aus Ansatz :a-5
    0,78°,`" Polyäthylenwachs aus Ansatz ;a-6
    99,21
    Dieses Produkt ist sowohl mit dem vorausgehenden wie mit dem folgenden Reaktionsprodukt im wesentlichen identisch. Beispiel 1 1000 Gewichtsteile eines Polyäthylenwachses mit dem Fp; Tp (Fließpunkt/Tropfpunkt) --- 75/77' wird bei 90' mit 7 Gewichtsteilen Di-tert.-butylperoxyd gemischt und mittels einer geheizten Pumpe innerhalb '2 Stunden in einen auf 220 bis 225' geheizten Edelstahl-Autoklav mit magnetischer Rührung gegen einen Äthylendruck von 280 bis 300 at eingespritzt. Die Reaktionstemperatur wird durch Luftkühlung innerhalb der genannten Grenzen gehalten. Der Druck wird durch Nachdrücken von Äthylen konstant gehalten. 5 Minuten nach beendigtem Einspritzen wird auf 100 at entspannt und das Wachs abgelassen. Es werden 2 000 Gewichtsteile Wachs erhalten. Fp/Tp (Fließpunkt;Tropfpunkt) wie oben. Das Wachs ist außerordentlich plastisch. Mit dem erhaltenen Wachs kann dieser Zyklus beliebig oft wiederholt werden.
  • Beispiel 2 In einer vollkontinuierlichen Anlage wird eine 0,5°/,ige Lösung von Di-tert.-butylperoxyd in einem Polyäthylenwachs mit dem Fp/Tp (Fließpunkt /Tropfpunkt) = 82,/84' bei 170 bis 175' und 180 bis 200 at Äthylen umgesetzt. Das Wachs wird in zwei Druckstufen ausgeschleust. Ein Teil des Wachses fließt zurück zum Kontaktmischgefäß und wird erneut eingesetzt, während die neugebildeten 60 °/, direkt abgepackt werden. Es werden auf diese Weise erhalten bei einer Verweilzeit von etwa 30 Minuten: 0,75 kg Polyäthylenwachs/Stunde;Liter-Reaktionsraum. Das Wachs hat folgende Eigenschaften: Fließpunkt/Tropfpunkt wie oben; stark plastisch, besitzt aber größere Härte und Festigkeit als das im Beispiel 1 genannte Wachs.
  • Selbstverständlich lassen sich durch Nachschaltung eines zweiten Reaktionsgefäßes die erhaltenen Wachse weiter modifizieren. Zum Beispiel kann man durch Polymerisation bei höheren Drücken nun Mischungen der Wachse mit höhermolekularen Polyäthylenen erzeugen, die sich durch besondere chemische und physikalische Eigenschaften auszeichnen.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung von Äthylenpolymerisaten mit einem Molgewicht unter etwa 10 000 durch Polymerisation von Äthylen in Lösungsmitteln mit einem radikalischen Startmittel bei etwa 80 bis 350' und etwa 50 bis 700 at, dadurch gekennzeichnet, daß als Lösungsmittel für das radikalische Startmittel das Äthylenpolymerisat selbst verwendet wird. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 813 214, 836 7l1.
DEF17811A 1955-06-28 1955-06-28 Verfahren zur Herstellung von AEthylenpolymerisaten Pending DE1011621B (de)

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Citations (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE813214C (de) * 1943-11-03 1951-09-10 Ici Ltd Verfahren zur Herstellung von festen und halbfesten Polymerisaten und Mischpolymerisaten von AEthylen
DE836711C (de) * 1936-02-04 1952-04-15 Ici Ltd Verfahren zur Herstellung von halbfesten und festen Polymeren des AEthylens

Patent Citations (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE836711C (de) * 1936-02-04 1952-04-15 Ici Ltd Verfahren zur Herstellung von halbfesten und festen Polymeren des AEthylens
DE813214C (de) * 1943-11-03 1951-09-10 Ici Ltd Verfahren zur Herstellung von festen und halbfesten Polymerisaten und Mischpolymerisaten von AEthylen

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