Aufgabe
der Erfindung ist es, diese Nachteile des Standes der Technik zu überwinden
und insbesondere ein Verfahren zum Aufbringen von Phosphatüberzügen auf
metallischen Oberflächen
vorzuschlagen, bei dem das nachträgliche Kontaktieren mit einer
wässerigen
Flüssigkeit
oder mit Feuchtigkeit keinen Schaden verursacht und bei dem die
gebildete Phosphatschicht mindestens die gleiche Qualität wie nach
dem Stand der Technik aufweist. Andererseits wäre es vorteilhaft, möglichst
helle Phosphatüberzüge bereitzustellen.
Die
Aufgabe wird gelöst
mit einem Verfahren zum Aufbringen eines Phosphatüberzüges auf
metallische Oberflächen
durch Benetzen dieser Oberflächen
mit einer wässerigen
sauren Phosphatierungslösung, bei
dem die Phosphatierungslösung
- – 0,2
bis kleiner 10 g/L Zinkionen,
- – 0,5
bis 25 g/L Manganionen und
- – 2
bis 300 g/L Phosphationen, gerechnet als P2O5, enthält,
- – Bei
dem der Phosphatierungslösung
kein Kupfer und kein Nickel zugegeben wird und
- – Bei
dem das Zink : Mangan – Gewichtsverhältnis der
Phosphatierungslösung
im Bereich von 0,05 : 1 bis 1 : 1 gehalten wird,
wobei
die auf diese Weise vorphosphatierten Metallteile anschließend umgeformt,
mit anderen Metallteilen verklebt, mit anderen Metallteilen verschweißt oder/und
mit einer zweiten Phosphatierungslösung nachphosphatiert werden.
Ggf. werden sie nachträglich
noch mit mindestens einer Polymere, Copolymere, Crosspolymere, Oligomere,
Phosphonate, Silane oder/und Siloxane enthaltenden Beschichtung
bzw. ggf. mit mindestens einer Lackschicht beschichtet.
Die
Polymere, Copolymere, Crosspolymere, Oligomere, Silane oder/und
Siloxane enthaltende Beschichtung kann neben Wasser
mindestens
einen organischen Filmbildner, der mindestens ein wasserlösliches
oder wasserdispergiertes Polymer mit einer Säurezahl im Bereich von 5 bis
200 ist, enthalten und
ggf. mindestens eine anorganische Verbindung
in Partikelform mit einem mittleren Partikeldurchmesser, gemessen
an einem Rasterelektronenmikroskop, im Bereich von 0,005 bis zu
0,3 μm Durchmesser,
ggf.
mindestens ein organisches Lösemittel
oder/und
ggf. mindestens ein Silan oder/und Siloxan berechnet
als Silan.
Der
organische Filmbildner kann hierbei mindestens ein Kunstharz sein,
insbesondere ein Kunstharz auf Basis Acrylat, Ethylen, Polyester,
Polyurethan, Siliconpolyester, Epoxid, Phenol, Styrol, Harnstoff-Formaldehyd,
deren Derivate, Copolymere, Crosspolymere, Polymere, Mischungen
oder/und Mischpolymerisate.
Vorzugsweise
enthält
der organische Filmbildner Kunstharze oder/und Polymere bzw. Derivate,
Copolymere, Crosspolymere, Polymere, Mischungen oder/und Mischpolymerisate
auf der Basis von Acrylat, Epoxid, Phenol, Polyethylenimin, Polyurethan,
Polyvinylalkohol, Polyvinylphenol, Polyvinylpyrrolidon oder/und
Polyasparaginsäure,
insbesondere Copolymere mit einer Phosphor enthaltenden Vinylverbindung.
Die
Silane/Siloxane enthaltende Beschichtung kann entweder aus einer
Lösung
oder Suspension abgeschieden sein, die im wesentlichen aus Silanen
besteht oder aus solchen, die neben Silanen noch andere Bestandteile
wie z.B. Komplexfluorid enthalten kann.
Unter
den Phosphonaten sind insbesondere solche bevorzugt, die mindestens
eine Verbindung des Typs XYZ, X*Y*Z* oder/und X*Y*Z*Y*X* enthält,
wobei
Y eine organische Gruppe mit 2 bis 50 C-Atomen ist,
wobei X
und Z gleich oder verschieden eine OH-, SH-, NH2-,
NHR'-, CN-, CH=CH2, OCN-, CONHOH-, COOR'-, Acrylsäureamid-, Epoxy-, CH2=CR''-COO-, COOH-, HSO3,
HSO3-, (OH)2PO-,
(OH)2PO2, (OH)(OR')PO-, (OH)(OR')PO2,
SiH3 oder/und eine Si(OH)3-Gruppe
sind,
wobei R' eine
Alkylgruppe mit 1 bis 4 C-Atomen ist,
wobei R'' ein H-Atom oder eine Alkylgruppe mit
1 bis 4 C-Atomen ist und wobei die Gruppen X und Z jeweils an die
Gruppe Y in ihrer Endstellung gebunden sind,
wobei Y* eine
organische Gruppe mit 1 bis 30 C-Atomen ist,
wobei X* und Z*
gleich oder verschieden eine OH-, SH-, NH2 ,
NHR'-, CN-, CH=CH2, OCN-, CONHOH-, COOR'-, Acrylsäureamid-, Epoxy-, CH2=CR''-COO-, COOH-, HSO3,
HSO3-, (OH)2PO-,
(OH)2PO2, (OH)(OR')PO-, (OH)(OR')PO2,
SiH3 , Si(OH)3, >N-CH2PO(OH)2 oder/und eine -N-[CH2-PO(OH)2]2-Gruppe sind,
wobei R' eine Alkylgruppe
mit 1 bis 4 C-Atomen ist und
wobei R'' ein
H-Atom oder eine Alkylgruppe mit 1 bis 4 C-Atomen ist.
Der
Begriff "Lack" schließt alle
Arten Lack einschließlich
Primern ein.
Die
Polymere enthaltende Beschichtung bzw. die Lackschicht kann in einer
oder mehreren Schichten und insbesondere die Lackschicht in zwei,
drei oder vier Schichten aufgetragen sein.
Im
folgenden wird der Begriff "Vorphosphatieren" so wie eben definiert
verwendet: Als Phosphatieren mit einer ersten Phosphatierungslösung, bei
dem die vorphosphatierten Metallteile anschließend umgeformt, mit anderen
Metallteilen verklebt, mit anderen Metallteilen verschweißt oder/und
mit einer zweiten Phosphatierungslösung nachphosphatiert werden
und ggf. nachträglich
noch lackiert werden. Die zweite Phosphatierungslösung kann
hierbei eine gleichartige, geringfügig unterschiedliche oder sehr
unterschiedliche Zusammensetzung haben und kann grundsätzlich in
gleichartiger oder andersartiger Weise aufgebracht werden.
Hierbei
umfaßt
der Begriff Metallteile neben Teilen wie z.B. Metallbandabschnitten,
Blechen, Formkörpern
und unbeschichteten oder beschichteten, insbesondere vorphosphatierten,
umgeformten oder/und lackierten Teilen auch Metallbänder. Hierbei
können
z.B. zuerst ein Metallband und im nachfolgenden Prozeßabschnitt
nach dem Zerschneiden des Bandes Metallteile im eigentlichen Sinn
gemeint sein, zuerst Bandabschnitte und danach Teile. Grundsätzlich kann
ein Metallband erst vorbehandelt und lackiert und danach geschnitten
werden oder zuerst mit einer ersten Vorbehandlungsbeschichtung versehen
werden, dann geschnitten werden, anschließend mit einer zweiten Vorbehandlungsschicht
versehen und danach lackiert werden. Daneben gibt es eine Reihe
weiterer Varianten, die jedoch seltener genutzt werden.
Zu
den erfindungsgemäßen Verfahren
werden einerseits Bandverfahren gezählt, bei denen Bänder in einer
Bandanlage beschichtet werden, und andererseits Verfahren zur Phosphatierung
von metallischen Teilen, die erfindungsgemäß z.B. durch Spritzen, Sprühen oder
Tauchen mit einer Vor- bzw. Nachphosphatierungslösung benetzt werden, wodurch
ein Phosphatüberzug
ausgebildet wird; die derart beschichteten Teile werden üblicherweise
nach dem Vorphosphatieren gespült
(rinse-Verfahren). Mit einer ersten oder zweiten Phosphatierungslösung kann
ein Band in einer Bandanlage beschichtet werden, wobei der Phosphatüberzug entweder
beim Benetzen des Bandes ausgebildet wird und anschließend das
vorphosphatierte oder auch das nachphosphatierte Band gespült wird
(rinse-Verfahren); oder die erste oder zweite Phosphatierungslösung kann
auf dem Band aufgetrocknet werden, wobei normalerweise nicht anschließend gespült wird
(no-rinse-Verfahren; Auftrockenverfahren).
Das
Zn : Mn-Gewichtsverhältnis
der ersten oder ggf. auch der zweiten Phosphatierungslösung kann hierbei
in weiten Grenzen variieren. Es wird bei der zweiten Phosphatierungslösung vorzugsweise
im Bereich von 0,05 : 1 bis 1 : 1 gehalten. Besonders bevorzugt
wird das Zink : Mangan-Gewichtsverhältnis der ersten oder zweiten
Phosphatierungslösung
bei rinse-Verfahren im Bereich von 0,1 1 bis 0,7 : 1 gehalten, ganz
besonders bevorzugt im Bereich von 0,15 : 1 bis 0,4 : 1, bei no-rinse-Verfahren
besonders besonders bevorzugt im Bereich von 0,08 : 1 bis 0,7 :
1, ganz besonders bevorzugt im Bereich von 0,1 : 1 bis 0,4 : 1.
Ein
hoher Gehalt an Zinkionen in der ersten oder ggf. auch in der zweiten
Phosphatierungslösung
fördert
insbesondere die Vermeidung eines Gehalts an freier Phosphorsäure in der
insbesondere mit Auftrockenverfahren erzeugten Phosphatschicht und
fördert
auch die Kristallinität
der Phosphatschicht. Der Gehalt an Zinkionen beträgt bei den
no-rinse-Verfahren vorzugsweise 2 bis 8 g/L Zinkionen, besonders
bevorzugt 2,5 bis 6 g/L, ganz besonders bevorzugt 3 bis 5 g/L. Bei
den rinse-Verfahren beträgt
der Gehalt an Zinkionen vorzugsweise 0,5 bis 8 g/L, besonders bevorzugt
1 bis 6 g/L. Bei der ersten Phosphatierungslösung wird das Zink : Mangan-Gewichtsverhältnis jedoch
im Bereich von 0,05 : 1 bis 1 : 1 gehalten.
Ein
hoher Gehalt an Manganionen in der ersten oder ggf. auch in der
zweiten Phosphatierungslösung fördert insbesondere
die Vermeidung eines Gehalts an freien Phosphorsäure in der – insbesondere mit einem Auftrockenverfahren – erzeugten
Phosphatschicht und fördert
auch die Kristallinität
der Phosphatschicht. Der Gehalt an Manganionen beträgt vorzugsweise
1 bis 15 g/L Manganionen, bei den no-rinse-Verfahren vorzugsweise 1,5 bis 12 g/L,
ganz besonders bevorzugt 2 bis 10 g/L. Bei den rinse-Verfahren beträgt der Gehalt
an Manganionen vorzugsweise 1,5 bis 5,5 g/L, besonders bevorzugt
2 bis 4 g/L. Ein höherer
Gehalt an Manganionen wirkt sich auf die Qualität des Phosphatüberzuges
positiv aus, vor allem auf die Lackhaftung und auf die Korrosionsbeständigkeit
der anschließend
lackierten Metallteile.
Der
Gehalt an Phosphationen in der ersten oder ggf. auch in der zweiten
Phosphatierungslösung
gerechnet als P2O5,
beträgt
bei den rinse-Verfahren vorzugsweise 3 bis 120 g/L, besonders bevorzugt
3,5 bis 80 g/L, ganz besonders bevorzugt 4 bis 60 g/L, bei den no-rinse-Verfahren vorzugsweise
20 bis 280 g/L, besonders bevorzugt 40 bis 240 g/L, ganz besonders
bevorzugt 80 bis 180 g/L.
Die
erste oder/und die zweite Phosphatierungslösung kann insbesondere so eingestellt
werden, daß das
Verhältnis
der Summe der Kationen zu Phosphationen, gerechnet als P2O5, im Bereich von
1 : 0,7 bis 1 : 23 liegt. Vorzugsweise liegt dieses Verhältnis im
Bereich von 1 : 2 bis 1 : 27,5 und besonders bevorzugt im Bereich
von 1 : 4 bis 1 : 25. Es ist in vielen Fällen vorteilhaft, mit einem
Anteil an freier Phosphorsäure
in der Phosphatierungslösung
zu arbeiten, damit eine Reaktion mit der metallischen Oberfläche erfolgen
kann; dadurch werden Metallionen aus der metallischen Oberfläche herausgelöst, die
wiederum mit den ungebundenen Phosphationen reagieren, um unlösliches
Phosphat zu bilden.
Bei
dem erfindungsgemäßen Beschichtungsverfahren
kann das Zink : Phosphat-Gewichtsverhältnis der
Phosphatierungslösung
im Bereich von 0,002 : 1 bis 5 : 1 gehalten werden, wobei Phosphat
als P2O5 berechnet
wird. Vorzugsweise wird dieses Verhältnis im Bereich von 0,005
: 1 bis 2 : 1, besonders bevorzugt im Bereich von 0,01 : 1 bis 0,5
: 1 gehalten.
Wenn
das Gewichtsverhältnis
(Zink + Mangan) : Phosphat in der ersten oder ggf. auch in der zweiten Phosphatierungslösung zu
hoch ist, dann kann das Bad zur Instabilität neigen, wenn nicht die freie
Säure angehoben
ist, und es kann sonst eine stärkere
Ausfällung
von Phosphaten auftreten. Wenn dieses Gewichtsverhältnis zu
niedrig ist, dann können
sich die Korrosionsbeständigkeit
und die Lackhaftung verschlechtern.
Die
erste und ggf. auch die zweite Phosphatierungslösung ist frei oder im wesentlichen
frei von Nickel. Auch wenn kein Nickel der Phosphatierungslösung absichtlich
zugegeben wird, kann aufgrund des Nickel-Gehalts der metallischen
Oberfläche
des zu beschichtenden Substrats, aufgrund der evtl. Nickel enthaltenden
Behälter-
und Rohrleitungsmaterialien und untergeordnet aufgrund von Spurenverunreinigungen
in den Zusätzen ein
Nickel-Gehalt in der Phosphatierungslösung von 0,001 bis 0,1 g/L,
in extremen Fällen
aufgrund sehr Nickel-reicher metallischer Oberflächen sogar von bis zu 0,25
g/L auftreten.
Gleiches
gilt für
den Kupfer-Gehalt: Die erste und ggf. auch die zweite Phosphatierungslösung ist
frei oder im wesentlichen frei von Kupfer. Aus den gleichen Gründen kann
der Kupfer-Gehalt im Bereich von 0,001 bis 4 mg/L liegen.
Die
erste oder/und zweite Phosphatierungslösung des erfindungsgemäßen Verfahrens
ist vorzugsweise frei oder im wesentlichen frei von Ionen von Blei,
Cadmium, Chrom, Chlorid oder/und Cyanid, da diese Stoffe nicht ausreichend
umweltverträglich
sind oder/und den Phosphatierungsprozeß beeinträchtigen sowie die Qualität der Phosphatschicht
herabsetzen können.
Die
Menge der ersten oder ggf. auch der zweiten Phosphatierungslösung, die
auf die Metallteile zum Auftrocknen aufgebracht wird, kann im Bereich
von 1 bis 12 ml/m2, vorzugsweise im Bereich
von 1,5 bis 10 ml/m2, ganz besonders bevorzugt
im Bereich von 2 bis 8 ml/m2 liegen.
Mit
der ersten oder ggf. zweiten Phosphatierungslösung kann eine Schicht mit
einem Schichtgewicht – ermittelt
an der abgeschiedenen und getrockneten Phosphatschicht – im Bereich
von 0,2 bis 5 g/m2 gebildet werden, vorzugsweise
im Bereich von 0,3 bis 4 g/m2, ganz besonders
bevorzugt mindestens 0,4 g/m2 oder bis 3
g/m2, noch stärker bevorzugt mindestens 0,5
g/m2 oder bis 2,5 g/m2,
insbesondere mindestens 0,6 oder bis 2 g/m2.
Darüber hinaus
kann die erste oder ggf. zweite Phosphatierungslösung auch Gehalte an Fe2+-Ionen im Bereich von bis zu 5 g/L enthalten,
insbesondere bei Eisen-Oberflächen. Weder
geringe, noch erhöhte Fe2+-Gehalte im Phosphatierungsbad stören normalerweise
bei den verschiedensten Metalloberflächen.
Bei
dem erfindungsgemäßen Beschichtungsverfahren
kann die erste oder ggf. zweite Phosphatierungslösung einen Gehalt an Natrium,
Kalium, Kalzium oder/und Ammonium im Bereich von jeweils 0,01 bis 20
g/L aufweisen, vorzugsweise einen Gehalt im Bereich von jeweils
1 bis 8 g/L, ganz besonders bevorzugt im Bereich von jeweils 2,5
bis 4 g/L. Üblicherweise
ist die Zugabe einer Natrium- oder Ammonium-Verbindung vorteilhaft, um die Gehalte
an freier Säure
abzusenken. Außerdem
kann die Natrium-Zugabe helfen, einen Teil – des z.B. eingeschleppten – Aluminium-Gehalts in der Phosphatierungslösung, die
u.U. die Schichtausbildung auf Stahl bzw. u.U. auch die Lackhaftung
beeinträchtigen
kann, z.B. als Kryolith auszufällen.
Im Vergleich zu Natrium ist Kalium nicht nur wegen der etwas höheren Kosten,
sondern auch wegen u.U. schlechterer Beschichtungseigenschaften
weniger empfehlenswert.
Bei
dem erfindungsgemäßen Beschichtungsverfahren
kann die Phosphatierungslösung
einen Gehalt an Chlorid im Bereich von 0,01 bis 10 g/L oder/und
einen Gehalt an Chlorat im Bereich von 0,01 bis 5 g/L aufweisen,
vorzugsweise von Chlorid im Bereich von 0,1 bis 6 g/L, vorzugsweise
von Chlorat im Bereich von 0,1 bis 3 g/L. Eine Zugabe von Chlorid
und ggfs. auch von Chlorat oder nur von Chlorat in gewissen Mengen
sollte bei der Phosphatierung von Zink-Oberflächen wegen der Gefahr der Bildung
von weißen
Flecken (Stippen) vermieden werden, wenn Nitrat oder/und Nitrit
anwesend sind.
Da
Aluminium-Gehalte aus Aluminium- bzw. Aluminium-Zink-Oberflächen ohne
Gegenwart von Fluorid-Gehalten problematisch sein können, ist
es vorteilhaft, dann freies Fluorid – z.B. als HF oder als Natriumbifluorid – oder/und
Siliciumhexafluorid zuzusetzen. Siliciumhexafluorid kann die Phosphatierungslösung stabilisieren,
d.h. die Ausfällung
von Phosphaten verringern, und kann außerdem bei Zink-Oberflächen die
Stippenbildung vermindern.
Die
erste oder/und zweite Phosphatierungslösung kann vorteilhafterweise
Ionen von Aluminium, Bor, Eisen, Hafnium, Molybdän, Silicium, Titan, Zirkonium,
Fluorid oder/und komplexem Fluorid, mindestens eine wasserlösliche Erdalkaliverbindung,
oder/und organische Komplexbildner wie z.B. Zitronensäure enthalten. Fluorid
kann insbesondere mit einem Gehalt im Bereich von 0,01 bis 5 g/L
in freier oder/und gebundener Form vorliegen, insbesondere im Bereich
von 0,02 bis 3 g/L, besonders bevorzugt im Bereich von 0,05 bis
2 g/L.
Vorzugsweise
kann die Phosphatierungslösung
auch Polymere, Copolymere oder/und Crosspolymere enthalten. Derartige
Polymere, Copolymere oder/und Crosspolymere können bei Phosphatschichten,
die als Vorphosphatierungen zum Umformen dienen, besonders hilfreich
sein, um das sog. "powdering", nämlich das Abreiben
der Phosphatschicht beim Umformen, stark zu verringern. Bevorzugt
sind insbesondere N-haltige Heterocyclen, vorzugsweise der Vinylpyrrolidone.
Der Gehalt an derartigen polymeren Verbindungen kann 0,05 bis 10
g/L in der ersten oder ggf. auch in der zweiten Phosphatierungslösung betragen,
vorzugsweise 0,1 bis 4 g/L.
Andererseits
kann auch ein Zusatz eines polymeren Alkohols zur ersten oder ggf.
auch zur zweiten Phosphatierungslösung vorteilhaft sein, um mit
diesem Alkohol Phosphorsäureester
insbesondere bei der Trocknung auszubilden, die sich als Schmierstoffe
beim Umformen förderlich
auswirken. Gleichzeitig kann sich der Zusatz eines polymeren Alkohols
auf die Reaktion mit der ggfs. vorhandenen überschüssigen freien Phosphorsäure in der
Phosphatierlösung
auswirken, um die Kristallinität
und die Wasserfestigkeit der Phosphatbeschichtung zu verbessern.
Die
erste oder/und die zweite Phosphatierungslösung kann mindestens einen
Beschleuniger enthalten. Grundsätzlich
sind alle Beschleuniger einsetzbar. Sie kann einen Gehalt an mindestens
einem Beschleuniger im Bereich von 0 bis 40 g/L – ohne einen möglichen
(zusätzlichen)
Gehalt von mindestens einer Verbindung auf Basis Peroxid – aufweisen,
vorzugsweise im Bereich von 0,02 bis 30 g/L, besonders bevorzugt
im Bereich von 0,1 bis 20 g/L. Der Beschleuniger kann helfen, die
Bildung von Wasserstoffbläschen
an den Oberflächen
zu unterbinden. Durch den besseren Kontakt zur zu beschichtenden
Oberfläche – weil diese
nicht durch Wasserstoffbläschen
partiell abgedeckt ist – können dort
mehr Kristallkeime ausgebildet werden. Insbesonders bei Zink-Oberflächen ist
die Gegenwart eines Beschleunigers nicht zwingend erforderlich.
Ein Beschleuniger ist aber meistens bei Aluminium-, Eisen- und Stahl-Oberflächen von
deutlichem Vorteil, weil dadurch die Phosphatschicht feinkristalliner
ausgebildet werden kann, weil die Phosphatschicht dadurch schneller
und leichter geschlossen werden kann und weil der Korrosionsschutz
und die Lackhaftung dadurch verbessert werden können.
Besonders
bevorzugt ist hierbei ein Gehalt an H2O2, da hiermit eine rückstandsfreie Beschleunigung möglich ist,
da nur Wasser und Sauerstoff übrigbleiben.
Die erste oder/und die zweite Phosphatierungslösung kann vorteilhafterweise
einen Peroxid-Zusatz,
vorzugsweise H2O2,
in einer Konzentration im Bereich von 1 bis 100 g/L enthalten, vorzugsweise
von 5 bis 90 g/L, insbesondere von 10 bis 80 g/L, gerechnet als
H2O2. Vor allem
durch den hohen Gehalt an H2O2 ist
es bei den üblicherweise hohen
Geschwindigkeiten in der Bandanlage möglich, eine Beschleunigung
aller dabei auftretenden chemischen Reaktionen innerhalb weniger
Sekunden zu erzielen und bei eine no-rinse-Verfahren eine entsprechende
Durchreaktion zu bewirken. Dies wirkt sich insbesondere bei Hochzink-no-rinse-Verfahren
sehr vorteilhaft auf die Schichtqualität aus.
Bei
dem erfindungsgemäßen Beschichtungsverfahren
kann die Phosphatierungslösung
einen Gehalt an Nitrit im Bereich von 0,01 bis 0,3 g/L, einen Gehalt
an Nitrat im Bereich von 1 bis 30 g/L, einen Gehalt an Verbindungen
auf Basis Peroxid im Bereich von 0,001 bis 120 g/L, vorzugsweise
im Bereich von 0,01 bis 80 g/L und besonders bevorzugt im Bereich
von 1 bis 60 g/L, berechnet als H2O2, einen Gehalt an Nitrobenzolsulfonat (NBS),
Nitropropan, Paranitrotoluolsulfonsäure, Nitroethan oder/und anderen
nitroorganischen Verbindungen mit oxidierenden Eigenschaften – mit Ausnahme
von Verbindungen auf Basis Nitroguanidin – mit einem Gesamtgehalt im
Bereich von 0,1 bis 3 g/L, berechnet als NO2,
einen Gehalt an Verbindungen auf Basis Nitroguanidin im Bereich
von 0,1 bis 6 g/L, einen Gehalt an Chlorat vorzugsweise im Bereich
von 0,05 bis 4 g/L, einen Gehalt an reduzierenden Zuckerverbindungen
im Bereich von 0,1 bis 10 g/L oder/und einen Gehalt an Verbindungen
auf Basis Hydroxylamin (HA) im Bereich von 0,1 bis 8 g/L aufweist,
berechnet als HA. Chlorat-Zusätze
werden üblicherweise
in Nitrit- und Nitrat-freien Bädern
verwendet, wenn Zink-Oberflächen
beschichtet werden sollen. Für
das Vorphosphatieren liegt der Nitrat-Gehalt vorzugsweise im Bereich
von 10 bis 20 g/L. Wenn beim Vorphosphatieren mit geringen Nitrat-Gehalten
oder sogar Nitrat-frei gearbeitet wird, ist ein Zusatz von 0,5 bis
120 g/L an Peroxid, berechnet als H2O2, bevorzugt.
Während Nitrit
den Nachteil hat, ebenso wie die evtl. daraus entstehenden nitrosen
Gase recht giftig zu sein, hat Nitrat den Vorteil, preiswert und
in seiner Wirkung sehr bekannt und kontrollierbar wirkend zu sein. Vorzugsweise
hat die Phosphatierungslösung
einen Gehalt an Nitrat im Bereich von 5 bis 25 g/L. Aufgrund der schwachen
Wirkung dieses Beschleunigers werden oft höhere Gehalte an Nitrat eingesetzt.
Vorzugsweise hat die Phosphatierungslösung einen Gehalt an Verbindungen
auf Basis Perborat im Bereich von 0,01 bis 5 g/L. Vorzugsweise hat die
Phosphatierungslösung
einen Gehalt an Nitrobenzolsulfonat oder/und anderen nitroorganischen
Verbindungen mit oxidierenden Eigenschaften insgesamt im Bereich
von 0,5 bis 2 g/L. Vorzugsweise hat die Phosphatierungslösung einen
Gehalt an Verbindungen auf Basis Hydroxylamin im Bereich von 0,5 bis
4 g/L. Vorzugsweise liegt der Gehalt an Verbindungen auf Basis Hydroxylamin,
berechnet als HA, zur Summe an Zink und Mangan in der Phosphatierungslösung im
Bereich von 1 : 2 bis 1 : 4.
Vorteilhafterweise
kann mindestens eine Verbindung auf Basis von Ameisensäure, Bernsteinsäure, Maleinsäure, Malonsäure, Milchsäure, Perborsäure, Weinsäure, Zitronensäure oder/und
einer chemisch verwandten Hydroxycarbonsäure zugegeben werden, um das
Bad bzw. das Konzentrat bzw. die Ergänzungslösung zu stabilisieren, insbesondere
um Ausscheidungen aus einer dieser Lösungen zu vermeiden bzw. zu
verringern sowie – bei
no-rinse-Verfahren – um
die Kristallinität
der Phosphatschicht zu steigern, wodurch die Wasserfestigkeit der
Phosphatschicht deutlich verbessert wird. Der gesamte Zusatz an
derartigen Verbindungen zu einer derartigen Lösung kann im Bereich von 0,01
bis 5 g/L liegen. Der Gehalt an mindestens einer dieser Verbindungen
liegt vorzugsweise im Bereich von 0,1 bis 3 g/L. Hierbei hat sich
ein Gehalt an Natriumperborat von 0,2 bis 3,5 g/L, an Weinsäure im Bereich
von 0,2 bis 0,8 g/L oder an Zitronensäure im Bereich von 0,12 bis
0,5 g/L besonders bewährt.
Noch bessere Ergebnisse wurden erzielt mit einer Kombination aus 0,2
bis 0,8 g/L an Natriumperborat und 0,2 bis 0,8 g/L Weinsäure.
Andererseits
kann auch ein Zusatz eines polymeren Alkohols vorteilhaft sein,
um mit diesem Alkohol insbesondere bei der Trocknung Phosphorsäureester
auszubilden, die sich als Schmierstoffe beim Umformen förderlich
auswirken. Gleichzeitig kann sich der Zusatz eines polymeren Alkohols
auf die Reaktion mit der ggfs. vorhandenen überschüssigen freien Phosphorsäure in der
Phosphatierlösung
aus, um die Kristallinität
und die Wasserfestigkeit der Phosphatbeschichtung zu verbessern.
Bei
dem erfindungsgemäßen Beschichtungsverfahren
kann a) für
rinse-Verfahren die freie Säure
0,1 bis 10 Punkte betragen, kann die Gesamtsäure 5 bis 50 Punkte betragen,
kann die Gesamtsäure
nach Fischer 3 bis 35 Punkte betragen und kann das Verhältnis der
freien Säure
zur Gesamtsäure
nach Fischer (S-Wert) im Bereich von 0,01 bis 0,9 liegen. Bei b)
no-rinse-Verfahren – und
jeweils nach Verdünnung
von 60 g des Behandlungsbades auf 1 l – kann die freie Säure 0,1
bis 10 Punkte betragen, kann die Gesamtsäure 5 bis 50 Punkte betragen,
kann die Gesamtsäure
nach Fischer 3 bis 25 Punkte betragen und kann das Verhältnis der freien
Säure zur
Gesamtsäure
nach Fischer (S-Wert) im Bereich von 0,01 bis 0,9 liegen. Die Werte
der freien Säure
betragen vorzugsweise 0,15 bis 7 Punkte, die Gesamtsäure nach
Fischer vorzugsweise bei rinse-Verfahren 5 bis 30 und bei no-rinse-Verfahren
5 bis 20 Punkte und das Verhältnis
der freien Säure
zur Gesamtsäure
nach Fischer (S-Wert)
vorzugsweise 0,03 bis 0,7. Besonders bevorzugt sind Werte der freien
Säure im Bereich
von 3 bis 5,5 Punkten sowie Werte der Gesamtsäure nach Fischer bei rinse-Verfahren
im Bereich von 10 bis 20 Punkten und bei no-rinse-Verfahren im Bereich
von 8 bis 18 Punkten und somit einen S-Wert im Bereich von 0,1 bis
0,5.
Zur
Bestimmung der freien Säure
wird 1 ml der Phosphatierungslösung
nach Verdünnung
auf ca. 50 ml mit destilliertem Wasser, ggf. unter Zusatz von K3(Co(CN)6) oder von
K4(Fe(CN)6) zwecks
Beseitigung störender
Metallkationen, unter Verwendung von Dimethylgelb als Indikator
mit 0,1 M NaOH bis zum Umschlag von rosa nach gelb titriert. Die
verbrauchte Menge an 0,1 M NaOH in ml ergibt den Wert der freien
Säure (FS) in
Punkten.
Der
Gesamtgehalt an Phosphationen wird dadurch bestimmt, daß im Anschluß an die
Ermittlung der freien Säure
die Titrationslösung
nach Zugabe von 20 ml 30%iger neutraler Kaliumoxalatlösung gegen
Phenolphthalein als Indikator bis zum Umschlag von farblos nach
rot mit 0,1 M NaOH titriert wird. Der Verbrauch an 0,1 M NaOH in
ml zwischen dem Umschlag mit Dimethylgelb und dem Umschlag mit Phenolphthalein
entspricht der Gesamtsäure
nach Fischer (GSF). Wenn dieser Wert mit 0,71 multipliziert wird,
ergibt sich der Gesamtgehalt an Phosphationen (Siehe W. Rausch: "Die Phosphatierung
von Metallen". Eugen
G. Leuze-Verlag 1988, pp. 300 ff).
Der
sogenannte S-Wert ergibt sich durch Division des Wertes der freien
Säure durch
den Wert der Gesamtsäure
nach Fischer.
Die
Gesamtsäure
(GS) ist die Summe aus den enthaltenen zweiwertigen Kationen sowie
freien und gebundenen Phosphorsäuren
(letztere sind Phosphate). Sie wird durch den Verbrauch an 0,1 molarer
Natronlage unter Verwendung des Indikators Phenolphthalein bestimmt.
Dieser Verbrauch in ml entspricht der Punktzahl der Gesamtsäure.
Bei
dem erfindungsgemäßen Beschichtungsverfahren
kann der pH-Wert der Phosphatierungslösung im Bereich von 1 bis 4
liegen, vorzugsweise im Bereich von 1,5 bis 3,6.
Bei
dem erfindungsgemäßen Beschichtungsverfahren
kann die erste oder zweite Phosphatierungslösung auf die Oberfläche der
Substrate durch Aufrakeln, Fluten, Spritzen, Sprühen, Streichen, Tauchen, Vernebeln,
Walzen, wobei einzelne Prozeßschritte
miteinander kombiniert sein können – insbesondere
das Spritzen und Tauchen, das Spritzen und Abquetschen sowie das
Tauchen und Abquetschen, und ggfs. nachträgliches Abquetschen aufgebracht
werden.
Die
erste oder ggf. zweite Phosphatierungslösung kann durch Aufsprühen, durch
Aufwalzen, durch Fluten und anschließendes Abquetschen, durch Spritzen
und anschließendes
Abquetschen oder durch Tauchen und anschließendes Abquetschen auf dem
Metallteil aufgebracht werden. Die Technik des Aufbringens ist grundsätzlich bekannt.
Grundsätzlich
ist jede Art des Aufbringens der Phosphatierungslösung möglich; bevorzugt
sind jedoch die genannten Varianten des Applizierens. Das Abquetschen
dient dem Aufbringen eines definierten Flüssigkeitsvolumens je Oberfläche des
Metallteils und kann auch durch alternative Verfahren ersetzt sein;
besonders bevorzugt ist das Aufwalzen z.B. mit einem "Chemcoater" oder einem "Roll-Coater".
Die
zweite Phosphatierungslösung
kann grundsätzlich
auf jede Art und Weise aufgebracht werden; bevorzugt ist ihr Aufbringen
durch Spritzen, Fluten oder Tauchen auf dem Metallteil. Die Technik
des Aufbringens ist grundsätzlich
bekannt.
Bei
dem erfindungsgemäßen Beschichtungsverfahren
kann die erste oder ggf. zweite Phosphatierungslösung bei der Beschichtung eine
Temperatur im Bereich von 10 bis 80°C aufweisen, bei Bandauftrockenverfahren
eine Temperatur vorzugsweise im Bereich von 40 bis 70°C, bei Bandverfahren
mit nachfolgender Spülung
vorzugsweise bei 40 bis 70°C
und bei Teilen eine Temperatur vorzugsweise im Bereich von 20 bis 60°C und besonders
bevorzugt im Bereich von 32 bis 58°C. Nur in Sonderfällen werden
die Metallteile oder/und ggf. auch die Phosphatierungslösung auf
eine etwas erhöhte
Temperatur erhitzt, beispielsweise, um das Auftrocknen der aufgebrachten
Lösung
zu beschleunigen.
Der
mit der ersten oder ggf. zweiten Phosphatierungslösung auf
dem Metallteil gebildete Flüssigkeitsfilm
kann auf der Oberfläche
des Metallteils im Bereich von 20 und 120°C, insbesondere ab 40°C, bezogen
auf PMT-Temperaturen aufgetrocknet werden, insbesondere bei 50 bis
100°C. Das
Auftrocknen kann z.B. durch Blasen von heißer Luft oder durch Erwärmung mit
Infrarotstrahlung erfolgen, wobei insbesondere mit der PMT-Methode
(PMT = peak-metal-temperature; durch Messung der Temperatur der
Oberfläche
des Metallteils ermittelt) geregelt werden kann.
Bei
dem erfindungsgemäßen Beschichtungsverfahren
können
mit der Phosphatierungslösung
Substrate mit einer vorwiegend Aluminium, Eisen, Kupfer, Magnesium,
Zinn oder Zink enthaltenden metallischen Oberfläche beschichtet werden, insbesondere
Oberflächen
von mindestens einem der Werkstoffe auf Basis Aluminium, Eisen,
Stahl, Zink oder/und Legierungen mit einem Gehalt an Aluminium,
Eisen, Kupfer, Magnesium, Zinn bzw. Zink.
Die
so ausgebildete erste oder zweite Phosphatschicht kann folgende
Zusammensetzung aufweisen:
- – sie kann frei oder im wesentlichen
frei von Nickel sein oder einen Gehalt von bis zu 0,5 Gew.-% Ni
aufweisen und kann zusätzlich
enthalten:
- – 1,5
bis 50 Gew.-% Zn,
- – 1,5
bis 50 Gew.-% Mn und
- – 20
bis 70 Gew.-% Phosphat, gerechnet als P2O5.
Der
Nickelgehalt in der Phosphatschicht ist auch abhängig vom Mangangehalt der Phosphatierungslösung. Er
beträgt
vorzugsweise bis zu 0,3 Gew.-%, besonders bevorzugt nur bis zu 0,15
Gew.-%.
Sie
kann insbesondere 6 bis 45 Gew.-% Zn bzw. Mn, vorzugsweise 12 bis
42 Gew.% Zn bzw. Mn, besonders bevorzugt 16 bis 38 Gew.-% Zn bzw.
Mn enthalten, wobei die Schichtqualität bei einem höheren Mangangehalt
in der Regel besser wird. Sie kann vorzugsweise 25 bis 60 Gew.-%
Phosphat, besonders bevorzugt 28 bis 50 Gew.-%, ganz besonders bevorzugt
30 bis 40 Gew.-% enthalten.
Bei
dem erfindungsgemäßen Beschichtungsverfahren
kann mit der Phosphatierungslösung
eine Phosphatbeschichtung abgeschieden werden, die ein Schichtgewicht
im Bereich von 0,2 bis 6 g/m2 aufweist, vorzugsweise
im Bereich von 1 bis 4 g/m2. Insbesondere
bei Aluminium-Oberflächen
kann es in manchen Fällen
gewünscht
sein, nur sehr geringe Schichtgewichte aufzubringen. Bei der Vorbehandlung
bzw. Behandlung von Oberflächen
von Aluminium bzw. Aluminiumlegierungen ist es nicht unbedingt erforderlich,
einen hohen Bedeckungsgrad beim Phosphatieren zu erzielen: Es genügt ein Schichtgewicht
der Phosphatschicht im Bereich von 0,2 g/m2 bis
1 g/m2. Ein Schichtgewicht von bis zu 6
g/m2 und somit eine vollständige Bedeckung
ist jedoch nicht nachteilig, wenn von einem erhöhten Chemikalienverbrauch abgesehen
wird. Bei Oberflächen von
Eisen, Stahl und Zink ist jedoch eine nahezu vollständige oder
vollständige
Bedeckung mit der Phosphatschicht erforderlich. Dies wird mit einem
Schichtgewicht im Bereich von 1 g/m2 bis
6 g/m2 erreicht. Bei Oberflächen von
ZnFe-Legierungen kann die Bedeckung auch relativ unvollständig sein.
Beim Vorphosphatieren wird ein Schichtgewicht im Bereich von 0,8
bis 2,4 g/m2 besonders bevorzugt, insbesondere
von 1 bis 2 g/m2, vor allem, wenn die Substrate
mit der Vorphosphatbeschichtung zum Schweißen verwendet werden sollen.
Die
erste Phosphatierungsschicht kann bei der Benetzung mit der zweiten
Phosphatierungslösung
unverändert
bleiben oder im oberen Bereich leicht angelöst und in ihrer Struktur verändert werden
oder/und durch die zweite Phosphatierungslösung leicht abgetragen werden,
während
aus der zweiten Phosphatierungslösung
eine zusätzliche
Phosphatschicht abgeschieden werden kann, aber nicht abgeschieden
werden muß.
Es hat sich jedoch gezeigt, daß die
Beständigkeit
der ersten Phosphatschicht gegen Flüssigkeiten wie z.B. Spritzwasser
oder Reinigungsflüssigkeit,
insbesondere die Alkalibeständigkeit,
umso höher
ist, je kristalliner die Schicht ausgebildet ist.
Bei
dem erfindungsgemäßen Beschichtungsverfahren
können
die metallischen Oberflächen
vor dem ersten bzw. zweiten Phosphatieren gereinigt, gebeizt, gespült oder/und
aktiviert werden. Die Reinigung erfolgt vorzugsweise alkalisch und
findet insbesondere über
einen Zeitraum von 2 Sekunden bis 15 Minuten statt, wobei kurze
Zeiten – 2
bis 30 Sekunden – für Bandanlagen
gelten. Ein schwacher alkalischer Reiniger kann für metallische
Oberflächen
meist über
2 bis 4 Minuten außerhalb
der Bandanlage eingesetzt werden. Für starke alkalische Reiniger
sind die Behandlungszeiten entsprechend kürzer. Es kann vorteilhaft sein,
dem Reiniger einen Titan-haltigen Aktivator zuzusetzen. Insbesonders
für Aluminium
und Aluminiumlegierungen kann auch eine saure Reinigung gewählt werden.
Die
Metallteile können
vor der Benetzung mit der ersten oder/und mit der zweiten Phosphatierungslösung mit
einer Aktivierungslösung
oder einer Aktivierungssuspension benetzt werden. Durch eine derartige
Aktivierung wird die Oberfläche
mit Kristallkeimen versehen, die die nachfolgende Phosphatierung
und die Ausbildung feinkristalliner dichter Phosphatschichten begünstigt.
Hierbei kann vorteilhaft eine wässerige
Aktivierungslösung/-suspension
mit einem Gehalt an kolloidal verteiltem Titanphosphat gewählt werden.
Für das anschließende Spülen (rinse)
ist grundsätzlich
jede reinere Wasserqualität
geeignet. Es empfiehlt sich Leitungswasser. Falls die Aktivierung
in einem getrennten Bad oder Spülschritt
erfolgen kann, was meist vorteilhaft ist, sollte vollentsalztes
Wasser als Lösemittel
nach vorhergehendem Spülen
eingesetzt werden. Bei rinse-Prozessen
muß üblicherweise
eine Aktivierung vorgeschaltet werden. Bei no-rinse-Prozessen ist eine
Aktivierung förderlich,
aber nicht erforderlich. Eine Aktivierung ist oft sehr vorteilhaft,
um Kristallkeime auszubilden. Die Aktivierung kann insbesondere
auf Basis Titan erfolgen. Eine Aktivierung über 10 bis 30 Sekunden ist
für Teile
und über
0,5 bis 5 Sekunden am Band oft ausreichend, auch wenn sie grundsätzlich über 0,1
Sekunden bis zu mindestens 5 Minuten dauern kann. Die Aktivierung
kann auch länger
als 5 Minuten genutzt werden, ist deswegen aber nicht wirkungsvoller.
Es kann vorteilhaft sein, Kupfer oder/und einen der grundsätzlich bekannten
Zusätze
der Aktivierung zuzugeben.
Es
kann vorteilhaft sein, direkt auf die erste oder/und zweite Phosphatschicht
eine Passivierungslösung
aufzubringen, insbesondere durch Spritzen, Tauchen oder Walzen.
Hierbei wird vorzugsweise eine Nachspüllösung zur weiteren Erhöhung der
Korrosionsbeständigkeit
und der Lackhaftung eingesetzt, die mindestens eine Substanz auf
Basis Cr, Ti, Zr, Ce oder/und anderer Seltenerdelemente einschließlich Lanthan
bzw. Yttrium, Tannin, Silan/Siloxan, Phosphor enthaltende self-assembling
molecules, Phosphonate bzw. Polymere enthalten kann.
Bei
dem erfindungsgemäßen Beschichtungsverfahren
können
die phosphatierten Substrate mindestens einmal gespült und ggfs.
nach einer oder zwischen zwei Spülvorgängen mit
einer Nachspüllösung zur
zusätzlichen
Passivierung behandelt werden. Für
das Spülen
nach dem Phosphatieren ist grundsätzlich jede reinere Wasserqualität geeignet.
Es empfiehlt sich Leitungswasser oder vollentsalztes Wasser – z.B. ein
Tauchen in kaltes Stadtwasser über
10 Sekunden – und
anschließend
im nächsten
Spülschritt
vollentsalztes Wasser – z.B.
ein Sprühen
von kaltem VE-Wasser über
10 Sekunden. Beim Nachspülen
kann insbesondere ein Zusatz z.B. von Zirkonhexafluorid oder von
einer der grundsätzlich
bekannten organischen Substanzen verwendet werden, wodurch eine
nochmalige Verbesserung der Korrosionsbeständigkeit und der Lackhaftung
der Beschichtung erzielt werden kann.
Die
Vorphosphatierung von Substraten ist vorteilhaft, wenn z.B. das
vorphosphatierte Band anschließend
umgeformt wird oder wenn Teile im korrosionsgeschützten Zustand
zwischengelagert, verklebt oder/und verschweißt werden. Die derart vorbehandelten
Substrate lassen sich dadurch wesentlich leichter umformen und sind
korrosionsgeschützt.
Es ist eine besonders vorteilhafte Verfahrensvariante, daß die metallischen Oberflächen nach
dem Vorphosphatieren geschweißt,
verklebt oder/und umgeformt werden und ggfs. danach erneut phosphatiert
werden.
In
den meisten Fällen
sind die Phosphatieranlagen in der Automobilindustrie mit schwach
alkalischen Reinigern ausgerüstet,
in manchen Fällen
jedoch auch mit stark alkalischen Reinigern. Es war überraschend, daß die erfindungsgemäße erste
kristalline Vorphosphatierungsschicht bei no-rinse-Verfahren mit
erhöhtem Kationen-Gehalt gegen den
Einfluß starker
alkalischer Reiniger resistenter ist. Bei den üblicherweise angewandten kurzen
Behandlungszeiten mit einem starken alkalischen Reiniger wurde die
erfindungsgemäße erste Phosphatschicht
nicht oder nur geringfügig
beeinträchtigt.
In
einer besonders vorteilhaften Verfahrensvariante werden die zu beschichtenden
Metallteile, vorzugsweise Metallbänder, erst mit einer ersten
Phosphatierungslösung
erfindungsgemäß beschichtet
und anschließend
werden sie, vorzugsweise als einzelne oder miteinander durch Fügen wie
z.B. Kleben bzw. Schweißen
verbundene Teile, mit einer zweiten wässerigen, sauren Phosphatierungslösung benetzt,
wobei diese zweite Lösung
- – frei
oder im wesentlichen frei ist von Nickel oder bis zu 8 g/L Nickelionen
und
- – 0
bis 20 g/L Zinkionen,
- – 0
bis 12 g/L Manganionen,
- – 5
bis 50 g/L Phosphationen, gerechnet als P2O5.
Die
Zusammensetzung der zweiten Phosphatierungslösung entspricht in den meisten
Fällen
einer grundsätzlich
bekannten Phosphatierungslösung
und auch das Verfahren zu ihrer Aufbringung ist üblicherweise bekannt, wobei
diese zweite Lösung
in der Regel nicht aufgetrocknet wird. Während die erste Phosphatschicht
vorzugsweise in einer Bandanlage aufgebracht wird, kann die zweite
Phosphatschicht z.B. im Automobilwerk oder bei einem Gerätehersteller
aufgebracht werden.
Mit
der zweiten Phosphatierungslösung
wird vorzugsweise eine Phosphatschicht mit folgender Zusammensetzung
ausgebildet:
- – frei oder im wesentlichen
frei von Nickel oder mit einem Gehalt von bis zu 5 Gew.-% Ni,
- – 5
bis 40 Gew.-% Zn,
- – 1,5
bis 14 Gew.-% Mn und
- – 20
bis 70 Gew.-% Phosphat, gerechnet als P2O5.
Die
auf dem Metallteil aufgebrachte erste oder/und zweite Phosphatschicht
kann mit einem Öl,
einer Dispersion oder einer Suspension, insbesondere mit einem Umformöl oder Korrosionsschutzöl oder/und
einem Schmierstoff wie einem Trockenschmierstoff z.B. mit einem
Wachs-haltigen Gemisch, benetzt werden. Das Öl oder der Schmierstoff dient
als zusätzlicher
temporärer
Korrosionsschutz und kann zusätzlich
auch einen Umformvorgang erleichtern, wobei auch das umgeformte
Metallteil eine erhöhte
Korrosionsbeständigkeit aufweist.
Eine Beschichtung mit einem Öl
kann auch auf der zweiten Phosphatschicht von Interesse sein, wenn
die zu lackierenden Teile zu einer weiter entfernten Lackieranlage
transportiert werden sollen. Vorzugsweise wird nach dem Vorphosphatieren
erst Öl
aufgebracht, bevor das metallische Substrat verformt wird.
Eine
ggf. vorhandene Öl-Auflage
oder Schmierstoff-Auflage kann von bzw. aus der ersten oder zweiten
Phosphatschicht entfernt werden, um die Beschichtung für die Lackierung,
Umformung, Montage, zum Kleben oder zum Schweißen vorzubereiten. Das Öl muß für eine nachfolgende
Lackierung entfernt werden, während
es bei anderen Verfahrensgängen
entfernt werden kann.
Die
erfindungsgemäß phosphatbeschichteten
Metallteile können
in einer sogenannten Band-Anlage bei Bedarf beölt bzw. bei Bedarf entfettet
oder/und gereinigt werden, bevor sie anschließend nachphosphatiert, umgeformt,
geschweißt
oder/und verklebt werden, bevor sie ggf. in einer Lackieranlage
beschichtet werden.
Die
mit einer ersten und ggf. auch zweiten Phosphatschicht versehenen
Metallteile können
mit einem Lack, mit einer andersartigen organischen Beschichtung
oder/und mit einer Klebstoffschicht beschichtet und ggf. danach
umgeformt werden, wobei die derart beschichteten Metallteile zusätzlich mit
anderen Teilen zusammengeklebt, mechanisch verbunden oder/und geschweißt werden
können.
Es
sind heute die unterschiedlichsten organischen Beschichtungen bekannt
bzw. auf einer Phosphatschicht einsetzbar. Hierbei fallen nicht
alle organischen Beschichtungen unter die Definition von Lacken.
Das Umformen, Verkleben bzw. Verschweißen kann auch in Gegenwart
eines Öles
erfolgen. Das Öl
wird oft mit dem Reiniger vor Beginn des zweiten Phosphatierens
entfernt. Die mit einer ersten oder/und zweiten Phosphatschicht
versehenen Metallteile können
entweder vor oder erst nach dem Umformen oder/und Montieren mit
einer Beschichtung versehen werden.
Die
erfindungsgemäß phosphatbeschichteten
Metallteile können
für die
Herstellung z.B. von Geräteverkleidungen
bei Bedarf beölt,
bei Bedarf umgeformt bzw. bei Bedarf entfettet oder/und gereinigt
werden, bevor sie anschließend – falls
gewünscht – in einer
Lackieranlage beschichtet werden. Aus ökonomischen Gründen wird
vorzugsweise auf das Entölen
vor dem Verkleben bzw. Verschweißen verzichtet.
Die
erfindungsgemäß phosphatbeschichteten
Metallteile können
für die
Herstellung z.B. von Automobilen beölt und umgeformt werden, wobei
dann mehrere Metallteile zusammengeschweißt, zusammengeklebt bzw. anderweitig
verbunden werden und anschließend
die montierten Teile entfettet oder/und gereinigt werden können, bevor
sie anschließend
in einer Lackieranlage beschichtet werden können.
Die
nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
beschichteten Metallteile können
als vorphosphatierte Metallteile für eine erneute Konversionsbehandlung
oder für
eine erneute Konversionsvorbehandlung insbesondere vor der Lackierung
bzw. als vorbehandelte Metallteile – insbesondere für die Automobilindustrie – vor allem
vor der Lackierung oder als endphosphatierte Metallteile, die ggf.
noch nachträglich
lackiert, andersartig organisch oder/und mit einer Folie beschichtet,
mit einer Klebstoffschicht beschichtet, umgeformt, montiert oder/und
zusammengeschweißt
werden. Für
das Schweißen
ist jedoch üblicherweise
Voraussetzung, daß die Phosphatschicht
nicht zu dick und eine ggf. auflagernde organische Beschichtung
elektrisch leitfähig
ist.
Bei
dem erfindungsgemäßen Beschichtungsverfahren
können
die mit einer ersten oder/und zweiten Phosphatschicht versehenen
Metallteile mit einem Lack, mit einer andersartigen organischen
Beschichtung, mit einer Folie oder/und mit einer Klebstoffschicht
beschichtet und ggf. umgeformt werden, wobei die derart beschichteten
Metallteile zusätzlich
mit anderen Teilen zusammengeklebt, zusammengeschweißt oder/und anderweitig
miteinander verbunden werden können.
Es
hat sich hierbei gezeigt, daß die
erzeugte Phosphatschicht um so unempfindlicher gegen wässerige
Flüssigkeiten,
Feuchtigkeit und andere beeinträchtigende,
vor allem korrosive Medien ist, je kristalliner sie ausgebildet
ist, insbesondere bei aufgetrockneten Schichten. Die erfindungsgemäße Phosphatschicht
hat sich auch aufgrund ihrer Kristallinität als hervorragend unempfindlich
erwiesen. Die Kristallinität
hat sich überraschenderweise
vor allem bei höheren
und hohen Zink-Gehalten in Verbindung mit einem hohen Peroxid-Gehalt
insbesondere bei Auftrockenverfahren hervorragend ausgebildet. Noch
bessere Kristallinität
der Phosphatschicht und somit eine noch bessere Wasserfestigkeit
und Beständigkeit
dieser Schicht gegen z.B. alkalische Reiniger hat sich ergeben,
wenn vor der Phosphatierung noch eine zusätzliche Aktivierung durchgeführt wird.
Auch
ein Mix aus verschiedenen Materialien wie z.B. Metallteilen aus
einem unbeschichteten Stahl und vorphosphatierten Metallteilen kann
mit einem erfindungsgemäßen Verfahren
problemlos gleichzeitig nebeneinander beschichtet werden.
Bei
vormontierten oder montierten Metallteilen kann mit der Vorphosphatierung
in Hohlräumen
auch ohne Auftrag eines Lackes ein besserer Korrosionsschutz als
nach dem zitierten Stand der Technik erzielt werden.
Beim
Vergleich von verschiedenartigen metallischen Oberflächen wie
z.B. solchen von Stahl wie kaltgewalztem Stahl (CRS) und verzinkten
Stählen
wirkt sich die gleiche Phosphatierungslösung teilweise deutlich unterschiedlich
aus. Die unterschiedliche Reaktivität der Oberflächen von
schmelztauchverzinkten Stählen (HDG)
und von elektrolytisch verzinkten Stählen (EG, mit höherer Reaktivität als HDG)
wirkt sich auf den Zink-Gehalt im Bad deutlich aus. Bei HDG wirkt
sich u.U. der Gehalt an Aluminium in der HDG-Oberfläche negativ
aus: Zur Optimierung der Phosphatierung bei HDG und bei Aluminium-Oberflächen ist
dann ein Zusatz von Fluoriden in freier oder/und gebundener Form
z.B. als Flußsäure bzw.
Siliciumhexafluorid günstig.
Überraschend
wurde festgestellt, daß das
Vorphosphatieren unter Verwendung von kupferfreien Phosphatierungslösungen mit
einem Zn : Mn – Gewichtsverhältnis von
kleiner 1 : 1 dazu führt,
daß die
Lackhaftungsergebnisse insbesondere auf verzinkter Oberfläche außergewöhnlich gut
sind, wenn nach dem Vorphosphatieren und vor dem Lackieren gänzlich oder
weitgehend Nickel-frei nachphosphatiert wurde. Außerdem wurde überraschend
festgestellt, daß durch
die weitgehende Vermeidung des Nickel-Gehaltes die guten Eigenschaften
einer Nickel-haltigen Vorphosphatierungsschicht bezüglich Korrosionsschutz,
Umformbarkeit, Verklebbarkeit und Schweißbarkeit erhalten bleiben,
im Falle der Verformbarkeit jedoch sogar zu noch besseren Ergebnissen
führen.
Für eine
Vorphosphatierung eignet sich insbesonders zum Aufbringen einer
rinse-Phosphatierung durch Spritzen oder/und Tauchen bei Spritz-/Tauchzeiten
etwa im Bereich von 3 bis 15 Sekunden und bei einer Temperatur vorzugsweise
im Bereich von 45 bis 65°C,
vor allem bei verzinkten Oberflächen.
Außerdem ist
es besonders vorteilhaft, daß die
Bandgeschwindigkeit beim Auftrocknen einer Vorphosphatierungslösung auf
das Band Werte bis zu mindestens 200 m/min gesteigert werden kann,
wenn ausreichende Trocknungskapazität zur Verfügung gestellt wird. Bei den
Auftrockenverfahren kann die Schwankung des Schichtgewicht deutlich
verringert werden durch exaktes Einstellen des Flüssigkeitsfilmes
auf dem Band und ggf. auch durch das Vermeiden des Spülens.
Das
Vorphosphatieren eignet sich insbesonders bei der Bandherstellung
durch rinse-Verfahren,
bei denen nach dem Aufbringen der Phosphatschicht gespült wird.
Dieses Verfahren eignet sich vor allem für die Automobilproduktion.
Überraschenderweise
ist die erfindungsgemäße Beschichtung
bezüglich
der Korrosionsbeständigkeit und
der Lackhaftung einer vergleichbaren Nickel-reichen Beschichtung
gleichwertig, jedoch deutlich kostengünstiger und deutlich umweltverträglicher
als die Nickel-reiche Beschichtung. Dabei ist es besonders überraschend,
daß die
hochwertige Beschichtungsqualität
weitgehend unabhängig
von dem gewählten
Beschleuniger bzw. Beschleunigergemisch ist. Das erfindungsgemäße Beschichtungsverfahren
ist außerdem
unerwartet robust. Außerdem
war es erstaunlich, daß die
gleichen hochwertigen Eigenschaften über das Zn : Mn – Verhältnis in
dem weiten Bereich von 0,5 : 1 bis 0,3 : 1 erzielt werden konnten.
Darüber
hinaus konnten die gleichen hochwertigen Eigenschaften auch außerhalb
dieses Bereiches eingestellt werden, wenn die Zusammensetzung des
Bades entsprechend angepaßt
wurde.
Das
erfindungsgemäße Verfahren
hat gegenüber
den bisher beschriebenen und praktizierten Verfahren den Vorteil,
daß es
bei geringeren Rohstoffkosten hervorragende Beschichtungen liefert
und hierbei besonders umweltfreundlich ist. Aufgrund dessen, daß kein Nickel
bei diesem Verfahren zugesetzt wird, gelangen weniger Schwermetalle
in das Abwasser, in den Phosphatschlamm und in den Schleifstaub.
Im Vergleich zu ähnlichen
Bädern
besteht die Möglichkeit,
die Badtemperatur beim Phosphatieren noch weiter abzusenken.
Mit
den erfindungsgemäßen Verfahren
ist es möglich,
einen komplett nickelfreien Phosphatierungsprozeß für hohe Phosphatschichtqualitäten einzusetzen,
beispielsweise als Vorbehandlung vor dem Lackieren.
Ein
Konzentrat zum Ansetzen der Phosphatierungslösung oder eine Ergänzungslösung zum
Ergänzen
der Phosphatierungslösung
kann insbesondere Zink, Mangan und Phosphorsäure enthalten, aber nur manchmal
Alkalien oder/und Beschleuniger.
Die
erfindungsgemäß beschichteten
Metallteile können
als vorphosphatierte Metallteile für eine erneute Konversionsbehandlung
oder für
eine erneute Konversionsvorbehandlung – insbesondere vor der Lackierung – bzw. als
vorbehandelte Metallteile – insbesondere
für die
Automobilindustrie – vor
allem vor der Lackierung oder als endphosphatierte Metallteile,
die ggf. noch nachträglich
lackiert, andersartig organisch beschichtet, mit einer Klebstoffschicht
beschichtet, umgeformt, montiert oder/und geschweißt werden.
Sie können
für die
Herstellung von Komponenten oder Karosserieteilen bzw. vormontierten
Elementen in der Automobil- oder Luftfahrtindustrie,
in der Bauindustrie, in der Möbelindustrie,
für die
Herstellung von Geräten
und Anlagen, insbesondere Haushaltsgeräten, Meßgeräten, Kontrolleinrichtungen,
Prüfeinrichtungen,
Konstruktionselementen, Verkleidungen sowie von Kleinteilen verwendet
werden.