DE10109975A1 - Füllvorrichtung für Rohrnetze - Google Patents
Füllvorrichtung für RohrnetzeInfo
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Abstract
Füllvorrichtung, insbesondere für mit Fernmelde-, Lichtwellenkabeln oder dergleichen versehene und durch Druckluft überwachte Rohrnetze, gekennzeichnet durch wenigstens zwei Rohrmuffen-Halbschalen (4, 5), die an ihrer Innenfläche eine Lage (7, 8) aus Gummi oder dergleichen aufweisen, wobei eine der Halbschalen (4, 5) eine Öffnung (2) aufweist, in welcher ein Ventilsitz (10) angeordnet ist, wobei der Ventilsitz (10) einen Kopf (11) trägt, der an der Innenfläche der Halbschale (4) anliegt und gegenüber der Halbschale (4) vorspringt.
Description
Die Erfindung betrifft eine Füllvorrichtung insbesondere für
mit Fernmelde-, Lichtwellenkabeln oder dergleichen versehene
und durch Druckluft überwachte Rohrnetze.
Im Bereich der Telekommunikation werden zur Aufnahme von Fern
meldekabeln, Lichtwellenkabeln oder dergleichen Rohrnetze ver
legt, die zum Schutz gegen unerlaubten Zugriff oder zur Fest
stellung von Beschädigung von außen mittels Druckluft über
wacht werden. Zum Zwecke dieser Druckluftüberwachung wird das
Rohrnetz mit einem geringen Überdruck beaufschlagt, so daß im
Falle eines unerlaubten Zugriffes oder eine Beschädigung ein
Absinken des Druckes festgestellt und damit die Überwachung
sichergestellt ist. Das Befüllen der Rohrnetze erfolgt derzeit
mit sogenannten Füllmanschetten. Derartige Füllmanschetten
werden vor dem Aufbringen auf den die Füllvorrichtung beinhal
tenden Rohrabschnitt erwärmt, nach dem Aufbringen zieht sich
die Manschette zusammen und nimmt ihren ursprünglichen Zustand
ein. Hierbei wird zum Zwecke der Abdichtung zwischen der In
nenseite der Manschette und der Außenseite desjenigen Rohrab
schnittes, auf welchen die Manschette aufgebracht wird, ein
Kleber verwendet, der sich während der Erwärmungsphase ver
flüssigt und während der Abkühlphase aushärtet, so daß die
Manschette auf dem zugehörigen Rohrabschnitt fixiert wird und
abgedichtet wird.
Nachteilig bei derartigen Füllmanschetten ist, daß sie bei
Montagefehlern oder Funktionsverlusten nicht wiederverwendbar
ist, d. h. eine defekte Füllmanschette kann nicht repariert
werden. Bei Undichtheiten, die bereits bei Demontage auftre
ten, läßt sich der Fehler erst nach der Abkühlung feststellen,
und die komplette Manschette muß ausgewechselt werden.
Das Aufbringen von Füllmanschetten selbst ist sehr zeitaufwen
dig, da die Manschette nach dem Aufsetzen auf den Rohrab
schnitt vorsichtig erwärmt und aufzuschrumpfen ist. Nach dem
Aufschrumpfen auf den betreffenden Rohrabschnitt ist eine vor
gegebene Abkühlzeit einzuhalten, d. h. ein sofortiger Einsatz
nicht möglich. Zum Aufbringen der Füllmanschetten sind ferner
entsprechende Werkzeuge, wie Meßwerkzeug, Schmirgelleinwand,
Gasflasche mit Brenner oder Heißluftgebläse erforderlich, d. h.
der Materialaufwand und Werkzeugaufwand ist beachtlich.
Der Erfindung liegt demgegenüber die Aufgabe zugrunde, eine
Füllvorrichtung zu schaffen, die auf einfache und schnelle
Weise montiert werden kann und die auch wiederverwendbar ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im Patentanspruch
1 angegebenen Merkmale gelöst.
Weitere Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Un
teransprüchen.
Die erfindungsgemäße Füllvorrichtung besteht vorzugsweise aus
zwei Halbschalen, die durch Verbindungseinrichtungen, wie eine
Schwalbenschwanzverbindung nach dem Auflegen auf den jeweili
gen Rohrabschnitt befestigt werden oder die z. B. durch ein
axiales Filmscharnier schwenkbar miteinander verbunden sind
und auf der zum Filmscharnier gegenüberliegenden Seite mit ei
ner Verbindungseinrichtung, beispielsweise nach Art einer
Schwalbenschwanzführung, verbunden werden können.
Die erfindungsgemäße Füllvorrichtung hat eine hohe Stabilität
und ist druckdicht bis ca. 10 bar, wobei durch das eingebaute
Ventil kein unzulässiger Druck an der Druckluftüberwachungsan
lage und an den Befüllungsschläuchen ansteht, während demge
genüber die bisherigen aufschrumpfbaren Manschetten eine
Druckprüfung bis zu nur 7 bar zuließen, da ansonsten die Luft
zwischen dem Rohr und der Manschette nach außen entweichen
konnte. Erfindungsgemäß sind Druckprüfungen des Rohrnetzes oh
ne Abkoppelung der Druckluftüberwachungsanlage möglich. We
sentlich ist auch die robuste Bauweise der erfindungsgemäßen
Füllvorrichtung. Während bei der Verwendung einer Schrumpfman
schette der zugehörige Rohrabschnitt sauber, fett- und ölfrei
sowie trocken sein muß, um eine fachgerechte Montage zu ermög
lichen, ist mit der erfindungsgemäßen Füllvorrichtung eine
Montage auch bei nasser Außenwand des Rohres und bei geringer
Verschmutzung des Rohres möglich.
Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Füllvorrichtung er
gibt sich dadurch, daß bei Wartungsarbeiten an der Druck
luftüberwachungsanlage keine Luft durch das eingebaute Ventil
entweicht. Nach Inbetriebnahme der Druckluftüberwachungsanlage
ist das Rohrnetzsystem sofort wieder im überwachten Zustand,
während bei der Verwendung von Manschetten während des druck
losen Zustandes der auf die Manschette wirkende Druck abgebaut
und nach dem Befüllen langsam wieder aufgebaut wird, was ein
Sicherheitsrisiko bezüglich der Manschette darstellt.
Erfindungsgemäß wird weiterhin erreicht, daß das Aufsetzen der
Füllvorrichtung auf den zugehörigen Rohrabschnitt dadurch ver
einfacht wird, daß der in der Halbschale befindliche Kopf des
Ventilsitzes zugleich als Führungsvorrichtung gegenüber der
Öffnung des betreffenden Rohrabschnittes dient. Somit läßt
sich die erfindungsgemäße Füllvorrichtung exakt auf den be
treffenden Rohrabschnitt aufsetzen, indem das Aufsetzen nur
dann möglich ist, wenn der Kopf des Ventilsitzes in die zuge
hörige Öffnung des betreffenden Rohrabschnittes eingeführt
wird. Bei der Verwendung von Manschetten ist hingegen die Fi
xierung der Befülleinrichtung über der Füllöffnung des jewei
ligen Rohrabschnittes nicht möglich, so daß bei ungleichmäßi
ger Erwärmung der Füllstutzen nicht genau über der Füllöffnung
sitzen kann. Hierdurch treten bei versetztem Füllstutzen Pro
bleme bei der Befüllung des Rohrnetzes unter Verwendung von
Schrumpfmanschetten auf.
Im folgenden wird die erfindungsgemäße Füllvorrichtung anhand
der Zeichnung zur Erläuterung weiterer Merkmale und Vorteile
beschrieben.
Die Zeichnung zeigt eine perspektivische Schnittansicht durch
einen Teil der erfindungsgemäßen Füllvorrichtung.
In der Zeichnung ist mit 1 ein Teil eines Leerrohres darge
stellt, welches an vorgegebener Stelle eine vorzugsweise
kreisförmige Öffnung 2 mit beispielsweise 20 mm aufweist. Das
Leerrohr 1 hat üblicherweise kreisrunden Querschnitt, auch
wenn es in der Zeichnung nur als Halbrohr dargestellt ist.
Zur besseren Verdeutlichung ist die erfindungsgemäße Füllvor
richtung um 180° verdreht gezeigt.
Die Füllvorrichtung besteht aus zwei Halbschalen 4, 5, die im
wesentlichen identische Konfiguration besitzen und aus Kunst
stoff bestehen. Innerhalb jeder Halbschale 4, 5 befindet sich
eine Lage aus dichtendem Material, beispielsweise Gummi, wel
che mit 7 und 8 bezeichnet ist. Jede Lage 7, 8 ist an die zy
lindrische Form der Halbschalen 4, 5 angepaßt und verläuft
vorzugsweise über die gesamte Länge und die gesamte Innenflä
che jeder Halbschale 4, 5.
Eine der beiden Halbschalen, vorzugsweise die Halbschale 4,
ist mit einer Öffnung bzw. Bohrung 9 versehen, durch welche
ein Ventilsitz 10 von der Innenseite der Halbschale 4 her ein
gesetzt und durch Schraubmittel, beispielsweise eine Schraub
hülse 11, gegenüber der Halbschale 4 befestigt ist. Am Ventil
sitz 10 ist ein Kopf 11 ausgebildet, der zylindrische oder ke
gelstumpfförmige Gestalt besitzt und dessen Außendurchmesser
geringfügig kleiner als der Innendurchmesser der Öffnung 2 ge
wählt ist.
Vor dem Aufsetzen der Halbschale 4 zusammen mit dem Ventilsitz
10 auf den Rohrabschnitt 1 wird der Kopf 11 grob auf die Öff
nung 2 ausgerichtet. Der Kopf 11 hat dabei eine Höhe, die in
der Zeichnung übertrieben groß dargestellt ist, aber jeden
falls so groß gewählt ist, daß zum dichten Aufsetzen der Halb
schale 4 auf den Rohrabschnitt 1 der Kopf 11 zumindest teil
weise in die Öffnung 2 eingesetzt werden muß. Im Falle einer
kegelstumpfförmigen Gestaltung des Kopfes 11 gemäß der Zeich
nung erfolgt eine Selbstjustierung des Ventilsitzes 10 gegen
über dem Rohrabschnitt 1.
Nach dem Aufsetzen der Halbschale 4 auf den Rohrabschnitt 1
liegt die Lage 7 dichtend zwischen dem Rohrabschnitt 1 und der
Halbschale 4, wonach die zweite Halbschale 5 auf den Rohrab
schnitt 1 aufgelegt und durch Verbindungsmittel fest mit der
Halbschale 4 verbunden wird.
Wie sich aus der Zeichnung ergibt, kann die Lage 7 bis unter
den Kopf 11 des Ventilsitzes 10 reichen, wodurch als Folge des
Festschraubens der Schraubhülse 11a gegenüber dem Ventilsitz
10 eine Dichtung zwischen dem Kopf 11 und der Halbschale 4 ge
währleistet ist.
Die beiden Halbschalen 4, 5 können in beliebiger Weise fest
miteinander verbunden werden, sobald sie auf den Rohrabschnitt
1 aufgesetzt sind. Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist
vorgesehen, daß beide Halbschalen in an sich bekannter Weise
durch seitlich verstellbare Keile miteinander arretiert wer
den. Die Zeichnung zeigt einen derartigen Keil, der mit 14 be
zeichnet ist und dem an jede Halbschale 4, 5 entsprechende
Keilabschnitt 15 zugeordnet sind. Eine derartige Verbindung
ist beispielsweise aus der DE 78 33 835 U1 bekannt.
Bei einer abgewandelten Ausführungsform sind die beiden Halb
schalen 4, 5 durch ein Scharnier, beispielsweise Filmscharnier
17, beweglich miteinander verbunden, so daß nur noch auf der
gegenüberliegenden Seite eine weitere Verbindungseinrichtung,
z. B. in der vorstehend beschriebenen Art, vorzusehen ist.
Anstelle von schwalbenschwanzartigen Verbindungskanälen 14
können die Halbschalen 4, 5 auch durch an sich bekannte
Flansch- und Schraubmittel gegeneinander fixiert werden.
Claims (10)
1. Füllvorrichtung, insbesondere für mit Fernmelde-, Licht
wellenkabeln oder dergleichen versehene und durch Druck
luft überwachte Rohrnetze,
gekennzeichnet durch
wenigstens zwei Rohrmuffen-Halbschalen (4, 5), die an ih rer Innenfläche eine Lage (7, 8) aus Gummi oder derglei chen aufweisen,
wobei eine der Halbschalen (4, 5) eine Öffnung (2) auf weist, in welcher ein Ventilsitz (10) angeordnet ist,
wobei der Ventilsitz (10) einen Kopf (11) trägt, der an der Innenfläche der Halbschale (4) anliegt und gegenüber der Halbschale (4) vorspringt.
wenigstens zwei Rohrmuffen-Halbschalen (4, 5), die an ih rer Innenfläche eine Lage (7, 8) aus Gummi oder derglei chen aufweisen,
wobei eine der Halbschalen (4, 5) eine Öffnung (2) auf weist, in welcher ein Ventilsitz (10) angeordnet ist,
wobei der Ventilsitz (10) einen Kopf (11) trägt, der an der Innenfläche der Halbschale (4) anliegt und gegenüber der Halbschale (4) vorspringt.
2. Füllvorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Kopf (11) des Ventilsitzes (10) einen Außendurch
messer aufweist, der geringfügig kleiner ist als die zuge
hörige Öffnung (2) desjenigen Rohrabschnitts (1), auf wel
chen die Füllvorrichtung montierbar ist.
3. Füllvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Kopf (11) des Ventilsitzes (10) zumindest teilwei
se kegelstumpfförmige Gestalt besitzt.
4. Füllvorrichtung nach wenigstens einem der vorangehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die beiden Halbschalen (4, 5) entlang einer gemeinsa
men Verbindungsachse über ein Scharnier (17) beweglich
miteinander verbunden sind.
5. Füllvorrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Scharnier (17) durch ein Filmscharnier gebildet
ist.
6. Füllvorrichtung nach Anspruch 4 oder 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die beiden Halbschalen (4, 5) mindestens an einem ih
rer miteinander zu verbindenden Endabschnitten mit Verbin
dungseinrichtungen (14, 15) versehen sind.
7. Füllvorrichtung nach wenigstens einem der vorangehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens an einem ihrer Endabschnitte keilförmige
Abschnitte (15) zur Aufnahme eines Verschlußkeiles (14)
angeordnet sind.
8. Füllvorrichtung nach wenigstens einem der vorangehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Lage (7) aus Gummi oder dergleichen zwischen Halb
schale (4) und Kopf (11) des Ventilsitzes (10) sandwichar
tig eingeklemmt ist.
9. Füllvorrichtung nach wenigstens einem der vorangehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Ventilsitz (10) durch Schraubmittel (11) an der
zugehörigen Halbschale (4) befestigt ist.
10. Füllvorrichtung nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schraubmittel (11) von der Außenseite der Halb
schale (4) auf den Ventilsitz (10) aufgeschraubt sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2001109975 DE10109975A1 (de) | 2001-03-01 | 2001-03-01 | Füllvorrichtung für Rohrnetze |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE2001109975 DE10109975A1 (de) | 2001-03-01 | 2001-03-01 | Füllvorrichtung für Rohrnetze |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE10109975A1 true DE10109975A1 (de) | 2002-09-12 |
Family
ID=7676001
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE2001109975 Withdrawn DE10109975A1 (de) | 2001-03-01 | 2001-03-01 | Füllvorrichtung für Rohrnetze |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE10109975A1 (de) |
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Legal Events
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