DE10105401A1 - Kontinuierliches Verfahren zur Herstellung von Elastomeren - Google Patents
Kontinuierliches Verfahren zur Herstellung von ElastomerenInfo
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Abstract
Die vorliegende Erfindung betrifft ein kontinuierliches Verfahren zur Herstellung von Elastomeren auf Basis von konjugierten Dienen oder auf Basis von konjugierten Dienen und vinylaromatischen Verbindungen oder auf Basis von Alkenen, wobei die Polymerisation unter Einhaltung bestimmter Verweilzeiten der eingesetzten Monomeren und der erhaltenen Elastomeren in den Reaktoren durchgeführt wird unter Einhaltung eines bestimmten Temperaturgradienten im ersten Reaktor. DOLLAR A Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erhaltenen Elastomeren zeichnen sich insbesondere durch einen geringen Gehalt an Metallionen, einen geringen Aschegehalt und einen hohen Gehalt an Cis-1,4-Bindungen im Polymeren aus. Darüber hinaus gestaltet sich das erfindungsgemäß Verfahren besonders wirtschaftlich.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein kontinuierliches Verfahren zur Herstellung
von Elastomeren auf Basis von konjugierten Dienen oder auf Basis von konjugierten
Dienen und vinylaromatischen Verbindungen oder auf Basis von Alkenen, wobei die
Polymerisation unter Einhaltung bestimmter Verweilzeiten der eingesetzten Mono
meren und der erhaltenen Elastomeren in den Reaktoren durchgeführt wird.
Es ist bekannt, die Polymerisation von konjugierten Dienen oder von konjugierten
Dienen und vinylaromatischen Verbindungen oder von Alkenen in Gegenwart von
z. B. Ziegler-Natta-Katalysatoren oder in Gegenwart von anionischen Initiatoren
durchzuführen.
Weiterhin ist es bekannt und in der Praxis üblich, die Polymerisation in einem oder
in mehreren Reaktoren durchzuführen, wobei die Katalysatoren sowie die einge
setzten Monomeren gegebenenfalls verteilt über die verschiedenen eingesetzten
Reaktoren dem Polymerisationsgemisch zudosiert werden. Bei den bekannten Ver
fahren ist es üblich, falls mehrere Reaktoren zum Einsatz kommen, dass die Verweil
zeit der eingesetzten Monomeren und der erhaltenen Elastomeren in den restlichen
Reaktoren höher liegt als im ersten Reaktor.
Nachteilig bei den bisher in der Praxis durchgeführten Verfahren zur Herstellung von
Elastomeren auf Basis der genannten Monomeren ist es jedoch, dass bei einem länge
ren Betrieb der Reaktoren eine Vergelung der Reaktoren stattfindet, so dass die
Reaktoren häufig zu reinigen sind und daher eine geringe Standzeit aufweisen.
Darüber hinaus ist der Katalysatorverbrauch bei auf dieser Weise durchgeführten
Polymerisationsreaktionen relativ hoch, was zu Lasten der Wirtschaftlichkeit der
Verfahren geht. Weiterhin ist die nach den bisherigen Verfahren erhaltene Produkt
qualität noch verbesserungswürdig, insbesondere was den Gelgehalt, sowie bei Ein
satz von chlorhaltigen Katalysatoren den Chlorgehalt, den Gehalt an Metallionen,
den Aschegehalt sowie gegebenenfalls den Gehalt an cis-1,4-Bindungen im Poly
meren anbetrifft.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, u. a. die Wirtschaftlichkeit der bis
herigen Verfahren zur Herstellung von Dienpolymerisaten zu verbessern, ebenso wie
die Produktqualität der erhaltenen Polymeren.
Es wurde nun gefunden, dass mit dem erfindungsgemäßen Verfahren die geschilder
ten Nachteile vermieden werden können, verbunden mit einer Steigerung der Wirt
schaftlichkeit bzw. Produktivität und der Produktqualität.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist daher ein kontinuierliches Verfahren zur
Herstellung von Elastomeren auf Basis von konjugierten Dienen oder auf Basis von
konjugierten Dienen und vinylaromatischen Verbindungen oder auf Basis von
Alkenen, dass dadurch gekennzeichnet ist, dass man die Polymerisation in Gegen
wart eines inerten Lösungsmittels sowie in Gegenwart von Polymerisationskatalysa
toren in mindestens zwei in Reihe geschalteten Reaktoren durchführt, wobei die
Verweilzeit der eingesetzten Monomeren sowie der gebildeten Elastomeren im ersten
Reaktor so eingestellt wird, dass die Verweilzeit der eingesetzten Monomeren und
der gebildeten Elastomeren im ersten Reaktor zu der Verweilzeit der eingesetzten
Monomeren und der gebildeten Elastomeren in den restlichen Reaktoren im Bereich
von 1 : 1 bis 4 : 1 liegt, der Temperaturgradient im ersten Reaktor ≦ 25°C beträgt und
die Temperatur in den einzelnen Reaktoren bei der Polymerisation im Bereich von 0
bis 140°C liegt.
Bevorzugt wird die Verweilzeit der eingesetzten Monomeren und der gebildeten
Elastomeren im ersten Reaktor so eingestellt, dass die Verweilzeit der eingesetzten
Monomeren und der gebildeten Elastomeren im ersten Reaktor zu der Verweilzeit
der eingesetzten Monomeren und der gebildeten Elastomeren in den restlichen Reak
toren im Bereich von 1 : 1 bis 3 : 1, insbesondere im Bereich von 1,1 : 1 bis 2,5 : 1,
und ganz besonders bevorzugt im Bereich von 1,2 : 1 bis 2 : 1 liegt. Bei mehr als
zwei in Reihe geschalteten Reaktoren ist es für das gesamte Verweilzeitverhältnis
von Bedeutung, dass die Verweilzeit der Monomeren und Elastomeren in den rest
lichen Reaktoren - das beinhaltet die Reaktoren, die dem ersten Reaktor nachge
schaltet sind - so aufgeteilt wird, dass stets das beanspruchte Verhältnis resultiert.
Daher kann die Aufteilung der jeweiligen Verweilzeiten in den restlichen Reaktoren
beliebig gewählt werden, wobei die günstigste Aufteilung leicht durch entsprechende
Vorversuche ermittelt werden kann. Bei der Aufteilung der Verweilzeiten spielt u. a.
die Art der eingesetzten Reaktoren, die Art der eingesetzten Katalysatoren und
Monomeren eine Rolle.
Selbstverständlich ist es bei dem erfindungsgemäßen Verfahren möglich, die Ver
weilzeit der eingesetzten Monomeren und der gebildeten Elastomeren statt auf einen
ersten Reaktor auf mehrere parallel geschaltete Reaktoren zu verteilen, die dann als
erster Reaktor zu betrachten sind. Beispielsweise können statt einem ersten Reaktor
zwei oder drei Reaktoren parallel geschaltet werden und somit als erster Reaktor
dienen. Für das erfindungsgemäße Verfahren ist es wichtig, dass neben dem ersten
oder den ersten Reaktoren noch zusätzliche Reaktoren eingesetzt werden, die dann in
Reihe geschaltet sind. Die Menge an in Reihe geschalteten Reaktoren hängt u. a. von
wirtschaftlichen Betrachtungen des Verfahrens ab und kann 2 bis 10, bevorzugt 2 bis
7, insbesondere 2 bis 3, zusätzliche Reaktoren betragen.
Neben dem Verweilzeitverhältnis der eingesetzten Monomeren und der gebildeten
Elastomeren in den einzelnen Reaktoren ist es für das erfindungsgemäße Verfahren
von Bedeutung, dass der Temperaturgradient im ersten Reaktor oder den parallel ge
schalteten ersten Reaktoren ≦ 25°C beträgt, bevorzugt ≦ 15°C, insbesondere ≦ 10°C.
Als Temperaturgradient ist dabei der Temperaturunterschied im ersten Reaktor zu
verstehen, der sich aus der Messung der Temperatur am Einlass der eingesetzten
Monomeren und am Auslass der aus dem ersten Reaktor oder den ersten Reaktoren
kommenden Produktstrom ergibt, der im wesentlichen aus Lösungsmittel, gebildeten
Elastomeren und eingesetzten Monomeren besteht.
Die Temperatur bei der Polymerisation in den einzelnen Reaktoren liegt bevorzugt
im Bereich von 10 bis 130°C, insbesondere 20 bis 120°C.
Als Reaktoren können in das erfindungsgemäße Verfahren die dafür bekannten Poly
merisationsreaktoren eingesetzt werden, insbesondere werden Rührreaktoren einge
setzt.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird in den dafür bekannten inerten organischen
Lösungsmitteln durchgeführt, beispielsweise kommen in Frage Butane, Butene,
Pentane, Hexane, Heptane, Methylcyclopentan oder Cyclohexan. Bei diesen aliphati
schen Lösungsmitteln kommen sowohl die geradkettigen als auch deren verzweigte
Isomere in Betracht. Weiterhin können auch aromatische Lösungsmittel, wie Benzol,
Toluol oder Ethylbenzol, verwendet werden. Die Lösungsmittel können sowohl
einzeln oder auch im Gemisch untereinander eingesetzt werden.
Die Menge des eingesetzten Lösungsmittels ist nicht kritisch. Die günstigste Menge
kann durch entsprechende Vorversuche ermittelt werden und hängt u. a. von wirt
schaftlichen Betrachtungen ab.
Als konjugierte Diene können in das erfindungsgemäße Verfahren alle bekannten
Diene eingesetzt werden, die für die Herstellung entsprechender Elastomere üblich
sind. Beispielsweise sind zu nennen: 1,3-Butadien, Isopren, Piperylen, 1,3-Hexadien,
1,3-Octadien und 2-Phenyl-1,3-butadien, bevorzugt 1,3-Butadien und Isopren.
Als vinylaromatische Verbindungen kommen ebenfalls die bekannten vinylaromati
schen Verbindungen in Betracht, die zusammen mit dem konjugierten Dienen co-
polymerisiert werden können. Zu nennen sind beispielsweise Styrol, p-Methylstyrol,
α-Methylstyrol, 3,5-Dimethylstyrol, Vinylnaphthalin, p-tert.-Butylstyrol, Divinyl
styrol und Diphenylethylen, insbesondere Styrol.
Bei der Copolymerisation der genannten konjugierten Diene mit den genannten
vinylaromatischen Verbindungen beträgt die Menge an eingesetzten vinylaromati
schen Verbindungen üblicherweise 5 bis 55 Gew.-%, bevorzugt 10 bis 45 Gew.-%,
und die Menge an eingesetzten konjugierten Dienen entsprechend 45 bis 95 Gew.-%,
bevorzugt 55 bis 90 Gew.-%.
Darüber hinaus können in das erfindungsgemäße Verfahren auch Alkene, wie
Ethylen und Propylen, zum Aufbau der Elastomeren eingesetzt werden. Diese
können gegebenenfalls in bekannter Weise mit nicht-konjugierten Polyenen, wie
Ethylennorbornen, Vinylidennorbornen, Dicyclopentadien, 2-Methyl-1,5-hexadien,
3,3-Dimethyl-1,5-hexadien, 1,6-Heptadien, 1,7-Octadien, 1,6-Nonadien, 1,9-Deca
dien und 1,19-Eicosadien zu entsprechenden Copolymerisaten, z. B. Terpolymeren,
wie EPDM, mit Elastomereigenschaften umgesetzt werden. Die genannten nicht-
konjugierten Polyene können dabei einzeln oder im Gemisch untereinander mit den
genannten Alkenen copolymerisiert werden. Der Anteil an nicht-konjugierten
Polyenen beträgt üblicherweise bis zu 15 Gew.-%, bevorzugt 10 Gew.-%, der Anteil
an Alkenen ergänzt sich entsprechend zu 100 Gew.-%. Die Menge an Ethylen- und
Propylen-Monomeren beträgt im allgemeinen bei der Herstellung entsprechender
Terpolymere ca. 20 bis 80 Gew.-% (Ethylen) sowie 80 bis 20 Gew.-% (Propylen).
Wie zuvor erwähnt, kann das erfindungsgemäße Verfahren in Gegenwart von für die
Polymerisation der genannten Monomeren bekannten Katalysatoren oder Initiatoren
durchgeführt werden. Mit anderen Worten: Das erfindungsgemäße Verfahren ist
nicht auf einen bestimmten Katalysator oder bestimmte Katalysatoren oder ein be
stimmtes Katalysator- oder Initiatorsystem beschränkt. Es kommen daher alle be
kannten Ziegler-Natta-Katalysatoren bzw. Katalysatorsysteme in Betracht sowie die
bekannten anionischen Initiatoren. Beispielsweise ist die Ziegler-Natta-Katalyse mit
entsprechenden Katalysatoren sowie die anionische Polymerisation mit entsprechen
den Initiatoren näher erläutert bei W. Hoffmann, in Rubber Technologie Handbook,
Hanser Publishers (Carl Hanser Verlag) München, Wien, New York, S. 52-67, 1989
oder in Polymer Synthesis, Hüttig und Wepf Verlag Basel, Heidelberg, New York,
1986, S. 124-132 und S. 176-181.
Als Ziegler-Natta-Katalysatoren sind beispielsweise zu nennen, Systeme auf Basis
von Titan-, Cobalt-, Vanadium- und Nickel-Verbindungen sowie Systeme auf Basis
von Verbindungen der Seltenen Erdmetalle.
Die verschiedenen Typen von Ziegler-Natta-Katalysatoren können sowohl einzeln als
auch im Gemisch untereinander eingesetzt werden.
Bevorzugt werden Ziegler-Natta-Katalysatoren auf Basis von Verbindungen der
Seltenen Erdmetalle eingesetzt, wie Cer-, Lanthan-, Praseodym-, Gadolinium- oder
Neodymverbindungen, die in Kohlenwasserstoffen löslich sind. Besonders bevorzugt
werden die entsprechenden Salze der Seltenen Erdmetalle als Ziegler-Natta-Kataly
satoren eingesetzt, wie Neodym-carboxylate, insbesondere Neodym-neodecanoat,
Neodymoctanoat, Neodymnaphthenat, Neodym-2,2-diethyl-hexanoat, Neodym-2,2-
diethyl-heptanoat, sowie die entsprechenden Salze des Lanthans oder Praseodyms.
Weiterhin umfassen die einsetzbaren Ziegler-Natta-Katalysatoren auch Katalysator
systeme auf Basis von Metallocenen, wie z. B. in folgender Literatur beschrieben:
L. Oliva, P. Longo, A. Grossi, P. Ammendola, C. Pellecchia; Makromol. Chem.
rapid Comm. 11, 1990, 519, G. Ricci, S. Halia, A. Giarrusso, L. Porri, J. Organomet.
Chem. 67, 1993, 451, Deutsche Patentanmeldung Nr. 199 39 842.9, EP-A 919 574.
Solche Systeme sind üblicherweise aufgebaut aus
- a) mindestens einer Verbindung der Seltenen Erdmetalle,
- b) mindestens einer Cyclopentadienylverbindung und
- c) mindestens einer Organoaluminiumverbindung
oder aufgebaut aus
- a) mindestens einer Verbindung der Seltenen Erdmetalle und
- b) mindestens einer Organoaluminiumverbindung.
Die Aufbaukomponenten a) bis c) der genannten Ziegler-Natta-Katalysatoren sind
dem Fachmann bekannt und können der einschlägigen Literatur entnommen werden.
Ein gängiges Ziegler-Natta-Katalysatorsystem basiert beispielsweise auf Cobalt
octoat als Komponente A, auf Diethylaluminiumchlorid als Komponente B und auf
Wasser als Komponente C bei aus drei Komponenten aufgebauten Systemen (siehe
näheres unter US-A 5,397,851).
Die oben erwähnten Ziegler-Natta-Katalysatoren bzw. die auf Ziegler-Natta-Kataly
satoren beruhende Katalysatorsysteme mit entsprechenden Cokatalysatoren sind bei
spielsweise - wie erwähnt - beschrieben in W. Hoffmann, Rubber Technology
Handbook, Hanser Publishers (Carl Hanser Verlag) München, Wien, New York,
S. 52ff., 1989. Darüber hinaus sind speziellere Ziegler-Natta-Katalysatorsysteme auch
beschrieben in der deutschen Patentanmeldung mit der Anmeldungs-Nr. 19951841.6
sowie in DE-A 28 48 964 und DE-A 26 25 390.
In einer bevorzugten Ausführungsform wird die Polymerisation der ungesättigten
Monomeren in Gegenwart von einem Ziegler-Natta-Katalysator durchgeführt, wie in
der deutschen Patentanmeldung Nr. 19951841.6 beschrieben.
Eingesetzt wird gemäß der genannten deutschen Patentanmeldung ein Katalysator
system auf Basis von Verbindungen der Seltenen Erdmetalle, bestehend aus
- a) einer Verbindung der Seltenen Erdmetalle,
- b) einer organischen Aluminium-Verbindung
- c) einem Trihalogensilan der Formel
wobei
hal für Fluor, Chlor und Brom steht und
R Wasserstoff oder eine Vinylgruppe bedeutet,
worin die Komponenten a) : b) : c) in einem Verhältnis von 1 : 0,5 bis 5 : 0,05 bis 0,5
vorliegen.
Bevorzugt sind erfindungsgemäß Katalysatorsysteme auf Basis von Verbindungen
der Seltenen Erdmetalle, in denen die Komponenten a) : b) : c) in einem Gewichts
verhältnis von 1 : 1 bis 2 : 0,1 bis 0,4 vorliegen und die Komponente a) Neodym
versatat ist, die Komponente b) Diisobutylaluminiumhydrid darstellt und Kompo
nente c) Trichlorsilan bedeutet.
Die Ziegler-Natta-Katalysatoren auf Basis von Verbindungen der Seltenen Erden
werden im allgemeinen in Mengen von ca. 0,01 bis 1 mmol, bevorzugt 0,03 bis 0,2 mmol,
bezogen auf 100 g Polymer, in das Verfahren eingesetzt. Die Menge an einzu
setzenden Katalysatoren richtet sich dabei insbesondere nach der Art der einzu
setzenden Katalysatoren und den gewünschten Kautschukeigenschaften.
Als anionische Initiatoren werden in das erfindungsgemäße Verfahren vor allem
lithiummetallhaltige Initiatoren eingesetzt. Beispielsweise sind zu nennen n-Butyl
lithium, sec.-Butyllithium, tert.-Butyllithium, n-Propyllithium, Isopropyllithium,
Ethyllithium, Cyclohexyllithium, Phenyllithium sowie 2-Naphthyllithium, insbeson
dere n-Butyllithium.
Die anionischen Initiatoren werden üblicherweise in Mengen von 0,1 bis 15 mmol,
bevorzugt 0,2 bis 10 mmol, bezogen auf 100 g Polymer, in das erfindungsgemäße
Verfahren eingesetzt.
Für das erfindungsgemäße Verfahren kann es von Vorteil sein, wenn neben den
lithiummetallhaltigen Initiatoren noch Alkalimetall-Verbindungen eingesetzt werden.
Die Alkalimetall-Verbindungen können ausgewählt sein aus Alkalimetall-Verbin
dungen der folgenden allgemeinen Formeln:
R1M, R2OM, R3COOM und R4R5NM,
worin
R1, R2, R3, R4 und R5 eine Alkylgruppe, eine Cycloalkylgruppe, eine Alkenyl gruppe, eine Arylgruppe oder eine teilweise substituierte Gruppe davon mit bis zu 16 C-Atomen, und
M Na, K, Rb oder Cs bedeuten.
R1, R2, R3, R4 und R5 eine Alkylgruppe, eine Cycloalkylgruppe, eine Alkenyl gruppe, eine Arylgruppe oder eine teilweise substituierte Gruppe davon mit bis zu 16 C-Atomen, und
M Na, K, Rb oder Cs bedeuten.
Als Alkalimetallverbindung der Formel R1M seien Verbindungen wie Methyl
natrium, Ethylkalium, n-Propylrubidium, Ethylcäsium, t-Butylnatrium, t-Amyl
kalium, n-Hexylrubidium, 4-Methylcyclohexylnatrium, 3-Hexenylkalium, 2,5-Deca
dienylrubidium, 4,6-Di-n-butyldecylnatrium, Phenylkalium, Benzylnatrium oder 4-
Tolylkalium, erwähnt.
Als Alkalimetallverbindung der Formel R2OM können Alkalimetallsalze ein- oder
mehrwertiger Alkohole oder Phenole, wie die Natrium-, Kalium-, Rubidium- oder
Cäsiumsalze des Methylalkohols, Ethylalkohols, n-Propylalkohols, Isopropyl
alkohols, t-Butylalkohols, t-Amylalkohols, n-Hexylalkohols, Cyclohexylalkohols,
2-Butenylalkohols, 4-Methylcyclohexenylalkohols, 3-Cyclopentenylalkohols, 3-
Hexenylalkohols, 2,5-Decadienylalkohols, Allylalkohols, 1,3-Dihydrohexan, 1,5,9-
Trihydroxytridecans, Benzylalkohols, Phenols, Katechols, Resorcinols, Hydro
chinons, Pyrogallols, 1-Naphthols, 2-Naphthols, 2,6-Di-t-butyl-4-methylphenols,
2,4,5,6-Tri-t-butylphenols, n-Nonylphenosl oder 1,12-Dodecandiols, eingesetzt
werden.
Als Alkalimetallverbindung der Formel R3COOM können die Alkalimetallsalze ein-
oder mehrwertiger Carbonsäuren, wie die Natrium-, Kalium-, Rubidium- oder
Cäsiumsalze der Laurinsäure, Myristinsäure, Palmitinsäure, Stearinsäure, Arachin
säure, Linolsäure, Linolensäure, Phenylessigsäure, Benzoesäure, Sebacinsäure,
Phthalsäure oder 1,8,16-Hexadecantoloylcarbonsäure, eingesetzt werden.
Als Alkalimetallverbindung der Formel R4R5NM können die Alkalimetallsalze
sekundärer Amine, wie die Natrium-, Kalium-, Rubidium- oder Cäsiumsalze des Di
methylamins, Di-n-butylamins, Methyl-n-hexylamins, Di(3-hexenyl)amins, Di
phenylamins oder Dibenzylamins, eingesetzt werden.
Bevorzugt werden in das erfindungsgemäße Verfahren die alkalimetallhaltigen Alko
holate eingesetzt, wie die Natrium-, Kalium-, Rubidium- oder Cäsiumsalze des
Methylalkohols, Ethylalkohols, n-Propylalkohols, Isopropylalkohols, tert.-Butyl
alkohols, tert.-Amylalkohols, n-Hexylalkohols, Cyclohexylalkohols, Butylalkohols,
Phenols oder 1-Naphthols. Ganz besonders bevorzugt wird das Kaliumsalz des tert.-
Amylalkohols eingesetzt.
Die Alkalimetall-Verbindungen werden üblicherweise in einer solchen Menge in das
erfindungsgemäße Verfahren eingesetzt, dass das molare Verhältnis von lithium
metallhaltigem Initiator oder anderen anionischen Initiatoren zu Alkalimetall-Ver
bindungen etwa 1 : 0,005 bis 1 : 0,25, beträgt.
Selbstverständlich ist es auch möglich, das erfindungsgemäße Verfahren in Gegen
wart von sogenannten Modifiern, wie Ethern und/oder aminischen Verbindungen,
z. B. tertiäre Amine, durchzuführen, die in der Lage sind, den Vinylgehalt in der
Polymerkette zu steuern. Als Etherverbindungen bzw. aminische Verbindungen sind
insbesondere zu nennen: Triethylamin, Pyridin, Tetramethylethylendiamin
(TMEDA), Bis-(dimethylaminoethyl)ethan, Tetrahydrofuran (THF), Diethylether,
Diphenylether, Anisol, Ethylenglykoldimethylether, Ethylenglykoldiethylether,
Ethylenglykolethyl-tert.-butylether, 2,2-Bis-(2-oxolanyl)propan oder oligomere Oxo
lanylalkane. Die genannten Modifier können sowohl einzeln als auch im Gemisch
untereinander eingesetzt werden.
Solche Modifier sind bekannt und z. B. näher beschrieben in EP-A 0 304 589, DE-A 42 34 827,
US-A 4 022 959 und US-A 5 906 956.
Die optimale Menge an einzusetzenden Modifiern kann leicht durch entsprechende
Vorversuche bestimmt werden und richtet sich nach dem gewünschten Gehalt an
Vinyl-Gruppierungen in der Polymerkette. Üblich sind Mengen von ca. 0,005 bis
400 mmol pro 100 g eingesetzter Monomere.
Eine bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens kann bei
spielsweise so gestaltet werden, dass man die Monomeren, z. B. die konjugierten
Diene oder die konjugierten Diene und die vinylaromatischen Verbindungen zu
sammen mit einem Ziegler-Natta-Katalysator oder einem anionischen Initiator und
dem Lösungsmittel in etwa gleichen Teilen in zwei parallel geschalteten ersten Reak
toren eindosiert und die Polymerisation in zwei weiteren in Reihe geschalteten
Reaktoren zu Ende führt. Dabei wird das Verweilzeitverhältnis zwischen den parallel
geschalteten ersten Reaktoren und den nachfolgenden in Reihe geschalteten Reak
toren so eingestellt werden, dass es im Bereich von ca. 1,5 : 1 liegt und sich ein
Temperaturgradient im ersten Reaktor von ≦ 10°C einstellt. Die Polymerisation in
den Reaktoren wird bei Temperaturen im Bereich von etwa 20 bis 120°C durch
geführt, in Abhängigkeit u. a. von den eingesetzten Katalysatoren, Lösungsmitteln,
Reaktortypen und Monomeren.
Nach dem Ende der Polymerisationsreaktion wird das erhaltene Polymere in üblicher
und bekannter Weise aufgearbeitet und isoliert.
Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren unter Verwendung von Ziegler-Natta-
Katalysatoren oder Katalysatorsysteme hergestellten Polybutadiene enthalten je nach
Art der eingesetzten Katalysatoren ein Halogengehalt von unter 400 ppm, bevorzugt
300 ppm, insbesondere 200 ppm, einen Gehalt an Übergangsmetallionen von unter
250 ppm, bevorzugt 150 ppm, insbesondere 100 ppm, einen Aschegehalt von unter
0,15, bevorzugt 0,12, insbesondere 0,1 Gew.-%, und besitzen einen Gehalt an Cis-
1,4-Bindungen im Polymeren von < 96%, bevorzugt < 97%, insbesondere < 98%.
Bei Einsatz von Ziegler-Natta-Katalysatoren bzw. Katalysatorsysteme auf Basis von
Titan werden Polybutadiene erhalten, die einen Cis-1,4-Gehalt im Polymeren von ca.
92 bis 93% besitzen.
Die erfindungsgemäß hergestellten Elastomeren können in bekannter Weise vulkani
siert werden. Sie können zur Herstellung von Gummiartikeln aller Art eingesetzt
werden, bevorzugt zur Herstellung von Reifen oder Reifenbauteilen oder von Golf
bällen. Ebenfalls ist es möglich, insbesondere beim Polybutadien, dieses einzusetzen
für die Herstellung von "High Impact Polystyrene" (HIPS).
Es ist besonders darauf hinzuweisen, dass es aufgrund des erfindungsgemäßen Ver
fahrens möglich ist, Elastomere herzustellen, die einen äußerst geringen Gehalt an
unerwünschten Neben- und Beiprodukten aufweisen und so eine ausgezeichnete
Produktqualität aufweist. Eine zusätzliche, aufwendige Reinigung der erhaltenen
Elastomeren kann daher entfallen. Darüber hinaus ist das erfindungsgemäße Ver
fahren als außerordentlich wirtschaftlich zu werten.
Die in den nachfolgenden einzelnen Beispielen beschriebenen Verfahren wurden in
kontinuierlicher Weise in mehreren hintereinander geschalteten Rührreaktoren unter
adiabatischen Bedingungen durchgeführt. Das gesamte Volumen der Reaktoren be
trug 80 m3. Der Gesamtumsatz an Butadien bei der Polymerisation war quantitativ.
Die Polymerisation wurde unter inerten Bedingungen mit Hexan als Lösungsmittel
durchgeführt. Sowohl das eingesetzte Lösungsmittel als auch das eingesetzte Mono
mer (1,3-Butadien) wurden zuvor getrocknet und in dieser Form in die Reaktoren
eindosiert. Die Butadienkonzentration im Lösungsmittel betrug 18,5%. Die Reak
toren, d. h. die Anlage, wurde jeweils mit einer Last von 7 t Butadien/h gefahren.
Nach Ende der Polymerisation wurde in üblicher Weise das erhaltene Polybutadien
vom Lösungsmittel abgetrennt, entsprechend aufgearbeitet und getrocknet.
Als Katalysatorsystem wurde in allen Beispielen Neodymversatat (NdV) in Kom
bination mit Ethylaluminiumsesquichlorid (EASC) und Diisobutylaluminiumhydrid
(DIBAH) eingesetzt. (Molverhältnis NdV : EASC : DIBAH = 1 : 0,95 : 6,0). Die
Menge an verbrauchtem bzw. eingesetztem Katalysatorsystem ist den nachfolgenden
Beispielen zu entnehmen.
Die Polymerisation wurde bei Temperaturen von 60 bis 90°C (erster Reaktor) und 70
bis 120°C (restliche Reaktoren) durchgeführt.
Das Vergleichsbeispiel wurde so durchgeführt, dass die Verweilzeit des eingesetzten
Butadiens im ersten Reaktor zu der Verweilzeit des eingesetzten Butadiens und des
gebildeten Polybutadiens in den restlichen Reaktoren bei 1 : 3 lag.
Der Temperaturgradient im ersten Reaktor betrug: 11°C. Der Katalysatorverbrauch
an Neodymversatat betrug 0,13 phr, an EASC 0,048 phr und an DIBAH 0,15 phr.
Nach vollständigem Umsatz des eingesetzten 1,3-Butadiens wurde ein Polybutadien
erhalten, das einen Cis-1,4-Gehalt von 96% aufwies, einen Gehalt an Metallionen
(Neodym) von 280 ppm, einen Aschegehalt von 0,16 Gew.-% und einen Chlorgehalt
von 440 ppm. Nach einer Laufzeit von nur 1 Monat mussten die Reaktoren infolge
Vergelung abgeschaltet und gereinigt werden.
Die Polymerisation des Butadiens wurde in analoger Weise wie im Vergleichsbei
spiel durchgeführt nur mit dem Unterschied, dass das Verweilzeitverhältnis 1 : 1 be
trug und im ersten Reaktor ein Temperaturgradient von 10°C eingestellt wurde.
Der Verbrauch an Neodymversatat betrug 0,05 phr, an EASC 0,0185 phr und an
DIBAH 0,15 phr bei der Polymerisation. Erhalten wurde ein Polybutadien mit einem
Cis-1,4-Gehalt von 97,5% mit einem Gehalt an Metallionen (Nd) von 140 ppm und
einem Aschegehalt von 0,11 Gew.-%. Der Chlorgehalt betrug 220 ppm. Die Stand
zeit der Reaktoren betrug 6 Monate, d. h. nach 6 Monaten wurden die Reaktoren ab
geschaltet und gereinigt.
In analoger Weise zu den vorherigen Beispielen wurde die Polymerisation des Buta
diens durchgeführt. Das Verweilzeitverhältnis betrug 1,5 : 1. Der Temperaturgradient
13°C.
Der Verbrauch an Neodymversatat betrug 0,035 phr, an EASC 0,0092 phr und an
DIBHA 0,14 phr. Die Standzeit der Reaktoren betrug 12 Monate.
Nach der Polymerisation wurde ein Polybutadien erhalten mit einem Gehalt an Cis-
1,4-Bindungen von 98,5%. Der Gehalt an Metallionen (Nd) betrug 79 ppm, der
Aschegehalt 0,09 Gew.-% und der Chlorgehalt 82 ppm.
Im vorliegenden Vergleichsbeispiel waren vier Reaktoren in Reihe geschaltet. Im er
findungsgemäßen Beispiel 1 waren zwei Reaktoren parallel geschaltet (erster
Reaktor) und zwei Reaktoren in Reihe geschaltet, so dass die Reaktorzahl insgesamt
vier betrug. Im erfindungsgemäßen Beispiel 2 wurden drei Reaktoren parallel ge
schaltet, gefolgt von einem Reaktor in Reihe. Insgesamt waren ebenfalls vier Reak
toren im Einsatz.
Aus dem Vergleich des in erfindungsgemäßer Weise durchgeführten Polymerisa
tionsverfahrens von Butadien zu dem Polymerisationsverfahren nach dem Stand der
Technik ergibt sich in eindeutiger Weise, dass das nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren erhaltene Polybutadien einen deutlich höheren Cis-1,4-Gehalt aufwies,
verbunden mit einem wesentlich geringeren Metallionengehalt im Polymeren sowie
einem wesentlich geringeren Aschegehalt. Darüber hinaus war der Katalysator
verbrauch deutlich geringer, verbunden mit einer wesentlich höheren Standzeit der
Reaktoren.
Claims (5)
1. Kontinuierliches Verfahren zur Herstellung von Elastomeren auf Basis von
konjugierten Dienen oder auf Basis von konjugierten Dienen und vinylaroma
tischen Verbindungen oder auf Basis von Alkenen, dadurch gekennzeichnet,
dass man die Polymerisation in Gegenwart eines inerten Lösungsmittels so
wie in Gegenwart von Polymerisationskatalysatoren in mindestens zwei in
Reihe geschalteten Reaktoren durchführt, wobei die Verweilzeit der einge
setzten Monomeren sowie der gebildeten Elastomeren im ersten Reaktor so
eingestellt wird, dass die Verweilzeit der eingesetzten Monomeren und der
gebildeten Elastomeren im ersten Reaktor zu der Verweilzeit der eingesetzten
Monomeren und der gebildeten Elastomeren in den restlichen Reaktoren im
Bereich von 1 : 1 bis 4 : 1 liegt, der Temperaturgradient im ersten Reaktor
≦ 25°C beträgt und die Temperatur in den einzelnen Reaktoren bei der Poly
merisation im Bereich von 0 bis 140°C liegt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Verweilzeit der
eingesetzten Monomeren und der gebildeten Elastomeren im ersten Reaktor
zu der Verweilzeit der eingesetzten Monomeren und der gebildeten Elasto
meren in den restlichen Reaktoren im Bereich von 1 : 1 bis 3 : 1 liegt.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Temperatur
gradient im ersten Reaktor ≦ 15°C beträgt.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Temperatur in
den einzelnen Reaktoren bei der Polymerisation im Bereich von 10 bis 130°C
liegt.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Menge der in
Reihe geschalteten Reaktoren 2 bis 10 beträgt.
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