DE10103002A1 - Vorrichtung zur Herstellung von Rotwein - Google Patents
Vorrichtung zur Herstellung von RotweinInfo
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Abstract
Eine Vorrichtung zur Herstellung von Rotwein weist einen Tank 1 zur Aufnahme der Maische für die Gärung auf. In dem Tank 1 ist eine vertikal bewegbare Taucheinrichtung 2 zum Untertauchen der aufschwimmenden Maische unter die Flüssigkeitsoberfläche vorgesehen. Diese Taucheinrichtung 2 besteht aus frei verschwenkbaren, flügelartigen Paddeln. Diese nehmen beim Nachuntenbewegen der Taucheinrichtung 2 eine horizontale Lage und beim Nachobenbewegen der Taucheinrichtung 2 eine geneigte Lage ein, so daß die darauf befindliche Maische aufgrund der Schräge nach unten rutscht.
Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Herstellung von Rotwein nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
Bei der Herstellung von Rotwein werden während des Gärens der Rotweinmaische in einem
Tank aus den Traubenschalen die roten Farbstoffe herausgewaschen. Zum Herauswaschen
dieser Farbstoffe gibt es verschiedene Verfahren. Aufgrund der Kohlendioxidanlagerung
schwimmt dabei die Maische obenauf. Das Problem besteht dabei darin, daß die Maische
austrocknet und die roten Farbstoffe nicht mehr herausgelöst werden.
Zunächst kann das Herauswaschen der Farbstoffe im wesentlichen durch ein mechanisches
Umrühren der Maische erreicht werden. Dieses mechanische Umrühren der Maische durch
Rührelemente hat jedoch den Nachteil, daß die Traubenkerne in ihrer Hülle verletzt werden
und somit unerwünschte Bitterstoffe in den Wein gelangen.
Ein anderes Verfahren sieht vor, die Rotweinmaische stark zu erhitzen und das Herauswa
schen im wesentlichen durch die Hitzeeinwirkung zu erreichen. Diese Hitzebehandlung der
Rotweinmaische ist bei hochwertigen Weinen nicht anwendbar, weil diese eine zu hohe
Qualitätseinbuße erleiden.
Die Vorrichtung zur Herstellung von Rotwein der eingangs angegebenen Art sieht vor, die
Rotweinmaische mittels pneumatischer Zylinder unter den Flüssigkeitsstand zu tauchen.
Dadurch wird der Maischekuchen mit Flüssigkeit benetzt und in Bewegung versetzt. Die Bewegung
der Maische soll das Herauswaschen der Farbstoffe unterstützen. Diese Tauchein
richtung hat aber den entscheidenden Nachteil, daß beim Nachobenfahren der in die Mai
sche eingetauchten Taucheinrichtung Maische auf dem Taucher liegen bleiben kann. Ein
Liegenbleiben der Maische auf dem Taucher ist aber mit einem hohen Reinigungsaufwand
verbunden.
Davon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, die Vorrichtung zur
Herstellung von Rotwein der eingangs angegebenen Art derart weiterzuentwickeln, daß
beim Nachobenfahren der Taucheinrichtung keine Maische auf der Taucheinrichtung liegen
bleibt.
Die technische Lösung ist gekennzeichnet durch die Merkmale im Kennzeichen des
Anspruchs 1.
Dadurch ist eine optimal schonende Behandlung der Rotweinmaische unter Erzielung einer
gleichbleibenden Qualität möglich. Es wird dabei vermieden, daß bei dem Nachobenfahren
der Taucheinrichtung Maische auf dem Taucher liegenbleibt. Der bisher benötigte hohe Rei
nigungsaufwand wird dadurch vermieden. Die Grundidee der erfindungsgemäßen Vorrich
tung besteht darin, daß die obere Seite des Tauchers als Kegel ausgebildet ist, so daß wäh
rend des Nachobenfahrens der Taucheinrichtung die auf den Paddeln befindliche Maische
nach unten rutscht. Bei der Abwärtsbewegung der Taucheinrichtung jedoch stellen sich die
Paddel auf und bieten somit eine größtmögliche Angriffsfläche, um die Maische nach unten
in den Rotweinsaft zu tauchen und den Maischekuchen aufzubrechen. Durch die stetige
Überschwallung der Rotweinmaische wird dadurch dem Austrocknen entgegengewirkt.
Es ist grundsätzlich denkbar, während des Nachobenfahrens der Taucheinrichtung die Pad
del mittels eines Antriebs nach unten zu verschwenken. Die Weiterbildung gemäß Anspruch
2 sieht jedoch vor, daß die flügelartigen Paddel frei verschwenkbar sind. Dies bedeutet, daß
durch das Eigengewicht der Paddel und insbesondere auch durch die darauf liegende Mai
sche die Paddel von alleine während der Nachobenbewegung der Taucheinrichtung nach
unten verschwenkt werden. Die Verstellbewegung der Paddel ist somit ohne zusätzlichen
technischen Aufwand, insbesondere ohne zusätzliche Antriebe möglich.
Die Weiterbildung gemäß Anspruch 3 schlägt vor, daß die Paddel in etwa rechteckig oder
trapezförmig ausgebildet sind. Selbstverständlich sind auch andere Paddelformen denkbar.
In der Regel werden die Paddel in etwa eben sein.
Die Weiterbildung gemäß Anspruch 4 schlägt eine konstruktive Anordnung der Paddel vor.
Die Grundidee besteht in einer vertikalen Verschiebestange, bei der es sich um die Kolben
stange eines Pneumatikzylinders handeln kann. Als Antrieb wird somit der vorgenannte
Pneumatikzylinder eingesetzt, welcher die Kolbenstange in vertikaler Richtung antreibt. An
dieser Kolbenstange hängt ein sternförmiges Kreuz aus radial angeordneten Trägerstangen,
welche entsprechend ausgebildete Paddel in vertikaler Richtung bewegen. Dadurch ist eine
einfache technische Konstruktion zur Anordnung der Paddel geschaffen.
Eine Weiterbildung hiervon schlägt gemäß Anspruch 5 vor, daß die vertikale Verschie
bestange um ihre vertikale Achse drehbar ist. Der Vorteil besteht darin, daß die Paddel mit
jeder Aufwärtsbewegung der Taucheinrichtung eine neue Winkellage einnehmen, so daß
nach mehreren Arbeitszyklen der gesamte Oberflächenbereich der Maische mit der
Taucheinrichtung beaufschlagt wird. Dadurch wird die Rotweinmaische gleichmäßig behan
delt.
Es ist grundsätzlich denkbar, die Drehbewegung der vertikalen Verschiebestange mittels
eines Antriebs zu bewerkstelligen. Die Weiterbildung gemäß Anspruch 6 schlägt jedoch ei
nen Drehantrieb der Verschiebestange ohne zusätzliche Dreheinrichtung vor. Die Grundidee
besteht darin, die Paddel entsprechend auszubilden und an den Trägerstangen anzuordnen,
d. h. sie sind in der gleichen Drehrichtung ausgerichtet. Der Effekt, welcher damit erzielt wird,
ist, daß durch die Schrägstellung der Paddel bei der Aufwärtsbewegung der Taucheinrich
tung die Vertikalkraft in eine vertikale sowie in eine horizontale Kraftkomponente aufspaltet.
Die horizontale Kraftkomponente ist dafür verantwortlich, daß sich das Drehkreuz in eine
Drehbewegung versetzt. Voraussetzung ist, daß der Kolben des Pneumatikantriebs eine
einwandfreie Drehbewegung des Paddelkreuzes zuläßt, so daß keine weiteren Vorkehrun
gen getroffen werden müssen, um die Drehbewegung zu gewährleisten.
Der Vorteil der Weiterbildung gemäß Anspruch 7 besteht darin, daß die Lage der Rotwein
maische auf einem abgerundeten Profil instabil und daher leicht zu entfernen ist.
Um die Stabilität der radialen Trägerstangen mit ihren Paddeln zu erhöhen, wird gemäß der
Weiterbildung in Anspruch 8 ein Stabilisierungsring vorgeschlagen.
Gemäß der Weiterbildung in Anspruch 9 wird vorgeschlagen, daß die Verschwenkachsen
der Paddel in etwa horizontal sind. Dies bedeutet, daß die vorbeschriebenen Trägerstangen
in einer horizontalen Radialrichtung an der zentralen, vertikalen Verschiebestange angeord
net sind. Grundsätzlich ist es aber auch denkbar, daß die Verschwenkachsen der Paddel
bezüglich der Horizontalen leicht schräg sind.
Die Weiterbildung gemäß Anspruch 10 hat den Vorteil, daß die horizontal ausgerichteten
Paddel eine maximale Angriffsfläche während der Nachuntenbewegung der Taucheinrich
tung definieren, so daß ein Großteil der Maische nach unten bewegt wird.
Die Weiterbildung gemäß Anspruch 11 schließlich schlägt die Winkelstellung der schräg
gestellten Paddel beim Nachobenbewegen der Taucheinrichtung vor. Die Neigung von 45°
hat den Vorteil, daß ein optimaler Kompromiß zwischen dem gewollten Nachuntenrutschen
der Maische und der Drehbewegung des Paddelkreuzes geschaffen ist.
Ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Herstellung von Rotwein
wird nachfolgend anhand der Zeichnungen beschrieben. In diesen zeigt:
Fig. 1 eine Ansicht eines Tanks zur Aufnahme der Maische für die
Gärung;
Fig. 2 einen Querschnitt durch den Tank in Fig. 1 in Höhe des Pad
delkreuzes;
Fig. 3a die Stellung der Paddel während der Nachuntenbewegung der
Taucheinrichtung;
Fig. 3b die Stellung der Paddel während der Nachobenbewegung der
Taucheinrichtung.
Die Vorrichtung zur Herstellung von Rotwein weist zunächst einen senkrecht stehenden,
zylinderförmigen Tank 1 auf. Dieser Tank 1 nimmt die Rotweinmaische für die Gärung auf.
In dem Tank 1 befindet sich eine Taucheinrichtung 2, welche die auf dem Saft schwimmen
de Rotweinmaische nach unten drücken soll, damit sie nicht austrocknet und damit die roten
Farbstoffe aus den Traubenschalen herausgelöst werden können.
Die Taucheinrichtung 2 weist zunächst eine vertikale Verschiebestange 3 auf. Es handelt
sich bei dieser Verschiebestange 3 um den Kolben einer pneumatischen Zylinder/Kolben-
Einheit 4. Am unteren Ende dieser Verschiebestange 3 sind drei Trägerstangen 5 in der Art
eines Sterns radial mit horizontaler Ausrichtung angeordnet. Die freien Enden dieser Träger
stangen 5 sind durch einen gemeinsamen Stabilisierungsring 6 miteinander verbunden. An
jedem der drei Trägerstangen 5 ist ein Paddel 7 frei verschwenkbar angeordnet. Im Verschwenkbereich
ist dabei das Paddel 7 mit einem Anschlag 8 versehen. Der Gegenanschlag
ist durch die zugehörigen Trägerstangen 5 gebildet. Dem vorderen Ende des Paddels ist ein
weiterer Anschlag 9 zugeordnet. Dieser Anschlag 9 ist an der Unterseite des Stabilisierungs
rings 6 befestigt.
Die Funktionsweise ist wie folgt:
In dem Tank 1 befindet sich der - nicht dargestellte - Rotweinsaft, auf dem die Maische auf schwimmt. Um die Maische mit dem Rotweinsaft zu benetzen (um dadurch die roten Farb stoffe aus den Traubenschalen herauszulösen) und um den Maischekuchen aufzubrechen, wird die Taucheinrichtung 2 nach unten bewegt. Die Paddel 7 liegen dabei auf dem Mai schekuchen auf. Da die Paddel 7 frei drehbar sind, nehmen sie eine horizontale Stellung ein, in der die Arbeitsfläche am größten ist. In dieser horizontalen Stellung der Paddel 7 kommen die Paddel am Anschlag 9 zur Anlage. Diese Situation ist in Fig. 3a dargestellt.
In dem Tank 1 befindet sich der - nicht dargestellte - Rotweinsaft, auf dem die Maische auf schwimmt. Um die Maische mit dem Rotweinsaft zu benetzen (um dadurch die roten Farb stoffe aus den Traubenschalen herauszulösen) und um den Maischekuchen aufzubrechen, wird die Taucheinrichtung 2 nach unten bewegt. Die Paddel 7 liegen dabei auf dem Mai schekuchen auf. Da die Paddel 7 frei drehbar sind, nehmen sie eine horizontale Stellung ein, in der die Arbeitsfläche am größten ist. In dieser horizontalen Stellung der Paddel 7 kommen die Paddel am Anschlag 9 zur Anlage. Diese Situation ist in Fig. 3a dargestellt.
Nachdem die Taucheinrichtung 2 in dem Tank 1 ihre unterste Stellung erreicht hat, wird die
Taucheinrichtung 2 wieder mittels der Zylinder/Kolben-Einheit 4 nach oben bewegt. Auf
grund des Eigengewichts der Paddel 7 sowie vor allem aufgrund der auf der Oberseite der
Paddel 7 aufliegenden Maische werden die Paddel aufgrund ihrer freien Verschwenkbarkeit
nach unten verschwenkt, bis der Anschlag 8 in Anlage zur Trägerstange 5 gelangt. In dieser
Position nehmen die Paddel 7 einen Winkel von 45° zur Horizontalen ein. Der Effekt ist da
bei zweierlei: Zum einen rutscht die auf den Paddeln 7 befindliche Maische infolge der
Schräge nach unten und fällt von den Paddeln 7 ab, zum anderen wirkt auf die Paddel 7
aufgrund deren Schrägstellung eine horizontale Kraftkomponente. Da die senkrechte Ver
schiebestange 3 in dem Zylinder der Zylinder/Kolben-Einheit 4 frei drehbar ist, wird die ge
samte Taucheinrichtung 2 in eine Drehbewegung versetzt. Dies bedeutet, daß die Paddel 7
bezüglich ihrer Ausgangsstellung um ein Stück weitergedreht sind, so daß bei dem nächsten
Zyklus der Taucheinrichtung 2 ein anderer Winkelsektor durch die Paddel 7 beaufschlagt
wird. Bei diesem neuen Arbeitszyklus werden durch die Nachuntenbewegung der Tauchein
richtung 2 die Paddel 7 wieder in die horizontale Stellung übergeführt.
1
Tank
2
Taucheinrichtung
3
Verschiebestange
4
Zylinder/Kolben-Einheit
5
Trägerstange
6
Stabilisierungsring
7
Paddel
8
Anschlag
9
Anschlag
Claims (11)
1. Vorrichtung zur Herstellung von Rotwein
mit einem Tank (1) zur Aufnahme der Maische für die Gärung sowie
mit einer bewegbaren Taucheinrichtung (2) zum Untertauchen der aufschwimmenden
Maische unter die Flüssigkeitsoberfläche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Taucheinrichtung (2) verschwenkbare, flügelartige Paddel (7) aufweist,
welche beim Nachuntenbewegen der Taucheinrichtung (2) eine obere Verschwenkposi
tion einnehmen und
welche beim Nachobenbewegen der Taucheinrichtung (2) eine bezüglich der oberen
Verschwenkposition nach unten verschwenkte Verschwenkposition einnehmen, in der
die Paddel (7) nach unten geneigt sind.
2. Vorrichtung nach dem vorhergehenden Anspruch,
dadurch gekennzeichnet,
daß die flügelartigen Paddel (7) frei verschwenkbar sind.
3. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Paddel (7) in etwa rechteckig oder trapezförmig ausgebildet sind.
4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Taucheinrichtung (2) eine vertikale Verschiebestange (3) aufweist und
daß am unteren Ende dieser Verschiebstange (3) Trägerstangen (5) radial angeordnet
sind, an welchen jeweils ein Paddel (7) verschwenkbar angeordnet ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die vertikale Verschiebestange (3) um ihre vertikale Achse drehbar ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die vertikale Verschiebestange (3) um ihre vertikale Achse frei drehbar ist und
daß die Paddel (7) entsprechend ausgerichtet an ihren zugeordneten Trägerstangen (5)
angeordnet sind.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Trägerstangen (5) eine abgerundete Oberseite aufweisen.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die äußeren Enden der Trägerstangen (5) durch einen gemeinsamen Stabilisie
rungsring (6) miteinander verbunden sind.
9. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Verschwenkachsen der Paddel (7) in etwa horizontal sind.
10. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß in der oberen Verschwenkposition der Paddel (7) beim Nachuntenbewegen der
Taucheinrichtung (2) die Paddel (7) in etwa horizontal ausgerichtet sind.
11. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, .
dadurch gekennzeichnet,
daß in der unteren Verschwenkposition der Paddel (7) beim Nachobenbewegen der
Taucheinrichtung (2) die Paddel (7) mit einem Winkel von 30° bis 60°, insbesondere von
etwa 45° bezüglich der Horizontalen geneigt sind.
Priority Applications (2)
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FR2819823A1 (fr) | 2002-07-26 |
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