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Aus der
DE 197 06 329 ist eine nachrüstbare Antriebseinrichtung
für Rollladengurte
bekannt.
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Handbetätigte Rollläden weisen einen vor der Wand
verlaufenden Rollladengurt auf, mit dem der Rollladenpanzer zu bewegen
ist. Der Rollladengurt ist einends an einer Wickelscheibe befestigt,
die ihrerseits drehfest mit der Wickelwelle des Rollladens verbunden
ist. Das andere Ende des Rollladengurtes führt zu einem Gurtwickler, der
sich in der Regel in einer Tasche in der Wand neben dem jeweiligen
Fenster befindet. Der Gurtwickler weist eine drehbar gelagerte Scheibe
auf, an der das Gurtende befestigt ist. Mit Hilfe einer Wickelfeder
wird die Scheibe in Aufwickelrichtung des Gurtes vorgespannt.
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Die bekannte Antriebseinrichtung
dient dazu, den Roll ladengurt elektromotorisch anzutreiben. Hierzu
wird sie nachträglich über der
Tasche in der Mauer montiert, in der sich die Aufwickelautomatik befindet.
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Die bekannte Antriebseinrichtung
weist eine Platine auf, in der drei Friktionsrollen achsparallel
zueinander gelagert sind. Wenigstens zwei dieser Friktionsrollen
sind über
Zahnräder
drehfest miteinander gekuppelt, so dass ihre Mitnahmeflächen mit
gleicher Umfangsgeschwindigkeit laufen. Eine der Mitnahmerollen
ist herausnehmbar, um eine S-förmige
Umschlingung der Rollen zu ermöglichen,
ohne dass der Rollladengurt zwischen den Rollen durch gefädelt werden
muss.
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Bei der bekannten Antriebseinrichtung
erfolgt die Mitnahme des Rollladengurts ausschließlich aufgrund
der Friktion, die durch die Spannung hergestellt wird, die zwischen
dem Aufwickelautomaten einerseits und der Wickelwelle des Rollladengurts
andererseits aufrecht erhalten wird. Hierbei sorgt entweder das
Gewicht des Rollladenpanzers für
die Vorspannung oder die Spiralfeder des Gurtwicklers. Dabei ist
insbesondere ein ausreichender Zug auf der Ausgangsseite der Antriebseinrichtung
also auf der Seite des Gurtwicklers erforderlich. Wenn der Zug nicht
ausreicht, kann der Rollladenpanzer nicht gehoben werden.
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Gelegentlich ist die Spiralfeder,
die die Gurtscheibe in dem Gurtwickler in Aufwickelrichtung vorspannen
soll, lahm und nicht in der Lage einen ausreichenden Zug zu entwickeln.
Der Rollladengurt wird an seinem anderen Ende beim Öffnen des
Rollladenpanzers nicht mit genügender
Kraft gegen die Friktionsrollen gedrückt, insbesondere nicht gegen die
ablaufende Friktionsrolle, so dass der Transport zu sammenbricht.
Es bleibt in der Folge auch die Losrolle stehen, mit der die Bewegung
des Rollladengurtes abgefühlt
wird, um die Endlage bei vollständig
heruntergelassenem Rollladen zu erfassen. Die Steuerung schaltet
den Antrieb ab, weil sie meint der Rollladenpanzer hätte eine
Endlage erreicht.
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Die
DE 38 09 874 A1 beschreibt eine weitere Vorrichtung
zum Betätigen
eines Rollladen mit Gurtzug. Bei dieser Anordnung befindet sich
in einem Gehäuse
eine drehbare Gurtscheibe, die achsparallel zu der Gurttrommel in
der Wand gelagert ist. Die Gurtscheibe, wird mittels eines Elektromotors
wahlweise angetrieben. Achsparallel zu der antreibenden Gurtscheibe
sind zwischen dieser und der Wand zwei Lenkrollen drehbar gelagert,
die dafür
sorgen, dass der Gurt unter Auslösen
der in der Aufrollautomatik vorhandenen Bremse Ein- und Auslaufen
kann. Die andere Rolle lässt
den Gurt parallel zur Wand zu dem Rollladenkasten in geringem Abstand
verlaufen. Die Lenkrollen und die antreibende Gurtscheibe sind unbeweglich
gelagert, so dass die Andruckkraft für den Gurt an der Gurtscheibe
ausschließlich
aufgrund der Umschlingung und dem in dem Gurt herrschenden Zug entsteht.
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Ausgehend hiervon ist es Aufgabe
der Erfindung, eine Antriebseinrichtung zu schaffen, bei der auch
dann eine zuverlässige
Funktion gewährleistet ist,
wenn die Spiralfeder lahm ist oder der Gurtwickler vollständig ausgebaut
werden muss.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die
Antriebseinrichtung mit den Merkmalen des Anspruches 1 gelöst.
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Bei der erfindungsgemäßen Antriebseinrichtung
ist eine Andruckeinrichtung vorhanden, mit deren Hilfe der Rollladengurt
an die Friktions- oder Mitnahmefläche derjenigen Friktionsrolle
angedrückt wird, über die
der Rollladengurt die Antriebseinrichtung in Richtung auf den Vorratsbereich,
sprich den Gurtwickler, bzw. den Ort des ursprünglichen Gurtwicklers verlässt. Diese
Friktionsrolle ist von der Wickelwelle des Rollladens aus der Sicht
der Antriebsfunktion maximal weit entfernt.
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Mit Hilfe der Andruckeinrichtung
wird der Rollladengurt auch dann an die Mitnahmefläche angepresst
gehalten, wenn ausgangsseitig kein Zug entwickelt wird, weil auf
der Abnahmeseite wegen der lahmen Wickelfeder oder des fehlenden
Gurtwicklickers keinerlei abziehende Kraft mehr vorhanden ist. Die
Friktionsrolle kann zusammen mit der Andruckeinrichtung eine gewisse
Zugkraft entwickeln, die an den weiter "stromauf" gelegenen Friktionsrollen für eine ausreichende
Andruckkraft sorgt. Unter "stromauf" ist jene Richtung
gemeint, die entgegen der Bewegung des Rollladengurts gerichtet
ist, wenn der Rolladenpanzer gehoben wird. Der Rollladengurt kann
so dennoch transportiert werden.
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Sie kann sogar den Rollladengurt
in die Mauertasche hinein schieben. Auf die Funktion des Gurtwicklers
kommt es für
die Funktion der Antriebseinrichtung nicht mehr an. Der Gurtwickler,
der ursprünglich
in der Mauertasche enthalten ist, kann sogar vollständig entfallen
und es wird der Rollladengurt in die Tasche hineingeschoben, in
der er sich leporelloartig faltet.
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Die Andruckeinrichtung kann von einer
einzelnen Blattfeder gebildet sein oder einer Andruckrolle, die
feder elastisch gegen die betreffende Friktionsrolle vorgespannt
ist.
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Eine besonders gute Mitnahmewirkung
lässt sich
erzielen, wenn die Andruckrolle ebenfalls formschlüssig angetrieben
ist, damit die Mitnahmefläche der
Friktionsrolle mit der selben Umfangsgeschwindigkeit läuft, wie
die Andruckrolle. Es wirken dann keinerlei verzögernde Kräfte auf den Rollladengurt, die
die Mitnahme durch die Friktionsrolle behindern könnten.
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Die Andruckeinrichtung kann wahlweise
auf der Platine oder im Gehäuse
verankert sein. Die Verankerung im Gehäuse hat den großen Vorteil,
dass bei der Montage der Antriebseinrichtung der Rollladengurt nicht
zwischen der Friktionsrolle und der Andruckeinrichtung eingefädelt werden
muss. Die Andruckeinrichtung, die sich in dem Deckel befindet und mit
diesem weggenommen wurde, behindert die Montage nicht.
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Der Platzbedarf der Antriebseinrichtung
auf der Wand, wird besonders gering, wenn der Motor über ein
Winkelgetriebe mit den Friktionsrollen gekuppelt ist. Er lässt sich
dann im Bereich zwischen dem Rollladengurt und der Wand unterbringen,
ohne dass die Antriebseinrichtung der einen oder anderen Seite besonders
weit über
den Rollladengurt übersteht.
Es wird vielmehr ein längliches
schlankes Gehäuse
erzielt, dass mit dem gleichen Platzbedarf rechts oder links vom
Fenster zu montieren ist.
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Im übrigen sind Weiterbildungen
der Erfindung Gegenstand von Unteransprüchen.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des
Gegenstandes der Erfindung dargestellt. Es zeigen:
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1 eine
erfindungsgemäße Antriebseinrichtung
Rollladengurte, in einer perspektivischen Explosionsdarstellung,
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2 die
Antriebseinrichtung für
Rollladengurte in einem Längsschnitt
und
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3 ein
anderes Ausführungsbeispiel
für die
Andruckeinrichtung der Antriebseinrichtung nach 1.
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Die 1 und 2 zeigen in perspektivischer Explosionsdarstellung
bzw. im Längsschnitt
eine Aufwickeleinrichtung 1 für einen Rollladengurt 2.
Der Rollladengurt 2 führt
nach oben zu einem nicht veranschaulichten Rollladen üblicher
Bauart. Dessen Wickelwelle ist in bekannter Weise oberhalb eines Fensters
drehbar gelagert und drehfest mit einer Gurtscheibe verbunden. An
der Gurtscheibe ist das obere Ende des Rollladengurtes 2 verankert.
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Das andere untere Ende des Rollladengurtes
führt in
eine nicht veranschaulichte Tasche in einer Wand neben dem Fenster.
In der Tasche sitzt ein Gurtwickler in bekannter Konstruktion, wie
er normalerweise bei von Hand betätigten Rollläden verwendet
wird, um den Rollladengurt zu verstauen und straff zu halten. Solche
Gurtwickler bestehen aus einer drehbar gelagerten Scheibe, an der
das betreffende Ende des Rollladengurtes 2 verankert ist.
Mit Hilfe einer innerhalb der Scheibe sitzenden Spiralfeder wird
diese in Aufwickelrichtung des Rollladengurtes vorgespannt.
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Die Antriebseinrichtung 1,
wie sie in den 1 und 2 gezeigt ist, ist dazu vorgesehen,
nachträglich
auf der Wand montiert zu werden, damit der Rollladengurt 1 elektromotorisch
bewegt werden kann und eine manuelle Betätigung nicht mehr erforderlich
ist.
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Die Antriebseinrichtung 1 weist
eine Platine 3, einen schalenförmigen Deckel 4 sowie
ein oberes Verschlussstück 5 auf.
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Die Platine 3 besteht aus
einem Blechstanz- und -biegeteil und bildet einen im wesentlichen
planen Rücken 6,
von dem seitlich zwei Seitenwände 7 und 8 ausgehen.
Die beiden Seitenwände 7 und 8 haben,
ausgehend von dem Rücken 6,
die gleiche Höhe
und liegen parallel zueinander. Insgesamt hat die Platine 3 die
Gestalt einer U-förmige
Rinne. Die Seitenwand 7 läuft über die gesamte Länge des
Rückens 6 durch,
während
die Seitenwand 8, wie gezeigt, etwas kürzer ist. In dem Rücken 6 sind
am oberen Ende eine schlüssellochförmige Befestigungsöffnung 9 und
am unteren Ende eine weitere schlüssellochförmige Befestigungsöffnung 11 vorhanden.
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Die Befestigungsöffnung 9 ist, wie
gezeigt, horizontal ausgerichtet, während die Befestigungsöffnung 11 mit
ihrer langen Achse vertikal verläuft, wobei
der Bereich mit der größeren Öffnungsweite unten
liegt. Der Abstand der beiden Befestigungsöffnungen 9 und 11 voneinander
entspricht dem Abstand der Schrauben, mit denen der handelsübliche genormte
Gurtwickler an der Wand befestigt ist.
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Oberhalb der unteren Befestigungsöffnung 11,
enthält
der Rücken 6 einen über die
Breite des Rückens 6 durchlau fenden
Schlitz 12, der zu der Seitenwand 8 hin seitlich
offen ist. Der Schlitz 12 fluchtet im montierten Zustand
mit der Einlaufführung
des Gurtwicklers.
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Die Seitenwand 8 ist deswegen
dementsprechend, wie gezeigt, ausgespart und reicht nicht bis zum
unteren Ende des Rückens 6.
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Zwischen den beiden Seitenwänden 7 und 8 sind
insgesamt drei Friktionsrollen achsparallel zueinander gelagert.
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Die Friktionsrolle 13 besteht
aus einem Stirnzahnrad 16, das drehfest und koaxial mit
einer zylindrischen Mitnahmefläche 17 verbunden
ist. Die Mitnahmefläche 17 ist
beispielsweise ein elastomerer Belag, der sich auf einer nicht weiter
gezeigten Nabe befindet, die ihrerseits drehfest oder einstückig mit dem
Zahnrad 16 ist.
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Die Friktionsrolle 13 ist
drehbar auf einer Achse 18 gelagert. Die Achse 18 steckt
beidends in entsprechenden Bohrungen in den Seitenwänden 7 und 8 und
ist beispielsweise mit Hilfe von Federringen axial gesichert.
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Die Friktionsrolle 14 hat
den selben grundsätzlichen
Aufbau und besteht ebenfalls aus einem Stirnzahnrad 19,
das drehfest mit einer dazu koaxialen Mitnahmefläche 21 verbunden ist.
Die Friktionsrolle 14 ist auf einer herausnehmbaren Achse 22 lose drehbar.
Die Achse 22 ist als Steckachse ausgeführt, damit die Friktionsrolle 14 in
einer weiter unten beschriebenen Weise benutzerseitig herausnehmbar bzw.
erneut montierbar ist.
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Der Abstand zwischen den beiden Achsen 18 und 22 ist so
gewählt,
dass die Stirnzahnräder 16 und 19 miteinander
kämmen.
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Die dritte Friktionsrolle 15 besteht
schließlich ebenfalls
aus einem Stirnzahnrad 23 und einer damit drehfest verbundenen
Mitnahmefläche 24,
die zylindrisch und zu dem Stirnzahnrad 23 koaxial ist.
Die Friktionsrolle 15 ist auf einer Achse 25 drehbar
gelagert. Die Achse 25 ist sowohl in der Seitenwand 8 als auch
in der Seitenwand 7 jeweils in einem Langloch 26 aufgenommen.
Dadurch ist die Achse 25 in den beiden miteinander fluchtenden
Langlöchern 26 verschieblich
jedoch axial gesichert. Die lange Achse des Langloches 26 verläuft in einem
spitzen Winkel zu der durch den Rücken 6 definierten
Ebene. Ihr oberes Ende liegt näher
zu dem Rücken 3 als
ihr unteres Ende.
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Die Länge der Langlöcher 26 ergibt
sich aus der weiter unten angegebenen Montagebeschreibung. Das näher zu dem
Rücken 6 hin
liegende Ende der Langlöcher 26 ist
so bemessen, dass, wenn die Achse 25 mit Kraft gegen dieses
Ende gedrückt
wird, die Achse 25 parallel zu den anderen beiden Achsen 18 und 22 verläuft und
einen Abstand von der Achse 22 hat, der die beiden Stirnzahnräder 19 und 23 klemmfrei
und mit wenig Spiel miteinander kämmen lässt.
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Die Teilkreisdurchmesser der Stirnzahnräder 16, 19 und 23 sowie
die Durchmesser der zylindrischen Mitnahmeflächen 17, 21 und 24 sind
so bemessen, dass alle Mitnahmeflächen 17, 21 und 24 mit
der selben Umfangsgeschwindigkeit laufen.
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Die Achsen 18, 22 und 25 liegen
nicht in einer gemeinsamen Ebene, um eine möglichst große Umschlingung durch den Rollladengurt
zu erreichen.
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Der Antrieb der getrieblich miteinander
gekuppelten Friktionsrollen 13, 14, 15 geschieht
mittels eines Elektromotors 27, der oberhalb der oberen Friktionsrolle 13 zwischen
den beiden Seitenwänden 7 und 8 an
der Platine 3 befestigt ist. Die Ankerwelle des Elektromotors 27 verläuft rechtwinklig
zu den Achsen 18, 22 und 25 und im wesentlichen
parallel zu dem Rücken 6.
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Auf der Ankerwelle sitzt drehfest
eine Schnecke 28, die mit einem Schneckenrad 29 kämmt. Das Schneckenrad 29 ist
drehfest mit einem Stirnzahnrad 31 verbunden, das in das
Stirnzahnrad 16 eingreift. Die Einheit, bestehend aus dem
Schneckenrad 29 und dem Stirnzahnrad 31, ist lose
drehbar auf einer Achse 32 gelagert, die beidends in Öffnungen
in den Seitenwänden 7 und 8 aufgenommen
und axial gesichert ist.
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Das Schneckengetriebe, bestehend
aus der Schnecke 28 und dem Schneckenrad 29, bildet
das erforderliche Winkelgetriebe, um die Friktionsrollen 13, 14 und 15 anzutreiben.
Falls die Untersetzung in dem einstufigen Schneckengetriebe nicht
ausreicht, kann zwischen dem Stirnzahnrad 31 und dem Stirnzahnrad 16 eine
weitere Untersetzungsstufe mit Hilfe von Stirnzahnrädern untergebracht
werden.
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Im Bereich der Schnecke 28 ist
zwischen den beiden Seitenwänden 7 und 8 eine
Losrolle 33 auf einer Achse 34 gelagert. Die Losrolle 33 ist achsparallel
zu den Friktionsrollen 13, 14 und 15 und sie
weist eine zylindrische Mitnahmefläche 35 auf. Die Mitnahmefläche 35 ist
mit einem scheibenförmigen
Impulsgeberrad 36 gekuppelt. Das Impulsgeberrad 36 weist
beispielsweise längs
dem Umfang verteilt unterschiedlich starke Reflexionsflächen auf,
die mit einer Reflexionslichtschranke zusammenwirken, um berührungslos
eine Rotation der Losrolle 33 zu erfassen. Die Reflexionslichtschranke
sowie die Elektronik zum Erfassen der Endlagen des Rollladenpanzers
und der davon abhängigen
Steuerung des Elektromotors 27 ist nicht dargestellt, da
dies nicht Bestandteil der Erfindung ist.
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Im montierten Zustand sitzt auf der
Platine 3 der schalenförmige
Deckel 4. Der Deckel 4 setzt sich aus einer Frontplatte 37 sowie
zwei Seitenwänden 38 und 39 zusammen,
die einstückig
in die Frontplatte 37 übergehen.
Am unteren Ende führt
die Frontplatte 37 bogenförmig zu einer Bodenwand 41.
Die Bodenwand 41 ist ebenfalls mit den beiden Seitenwänden 38 und 39 einstückig.
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Am oberen Ende enthält der Deckel 4 einer Aussparung 42 in
der Frontplatte 37. Das obere Ende des Deckels 4 ist
offen.
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Am oberen Ende erfolgt der Verschluss
der kompletten Antriebseinrichtung 1 durch das Verschlussstück 5,
das mit seitlichen Abschnitten 43, die entsprechende Schlitze
enthalten, auf die oberen Seitenränder der Seitenwände 7 und 8 aufgesteckt wird.
Das Verschlussstück 5 trägt eine
Gleitfläche 44, die
den selben Abstand von dem Rücken 6 hat,
wie ein von dem Rücken 6 wegzeigender
Bereich der Mitnahmefläche 35.
Der gespannte Rollladengurt 2 wird dadurch im Abstand von
dem Gehäuse
des Elektromotors 27 geführt.
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Im Inneren des Deckels 4 ist
im Übergangsbereich
zwischen der Frontplatte 37 zu der Bodenwand 41 eine
Andruckeinrichtung 45 vorgesehen, die dazu dient, den Rollladengurt 2 gegen
die Mitnahmefläche 24 anzudrücken. Die
An druckeinrichtung 45 besteht aus einer Blattfeder 46,
die einends in einem Halter 47 steckt, der an der Innenseite
im Übergang zwischen
der Frontplatte 37 zu der Bodenwand 41 angeformt
ist.
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Aus der nachfolgenden Beschreibung
der Montage und des Funktionsprinzips ergeben sich bisher nicht
definierte Bemessungsangaben bzw. Relativlagen der einzelnen Bauteile.
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Die Montage der erfindungsgemäßen Antriebseinrichtung
geschieht wie folgt: Die Abdeckplatte, die den in der Wand sitzenden
Gurtwickler nach außen
hin abdeckt, wird entfernt. Sodann werden die Befestigungsschrauben
für den
Gurtwickler soweit eingedreht, dass die Platine 3 mit den
schlüssellochförmigen Befestigungsöffnungen 9 und 11 über die Schraubenköpfe gestülpt und
in dem schmalen Bereich der Befestigungsöffnungen 9, 11 verankert
werden kann. Die Steckachse 22 wird herausgezogen und die
Friktionsrolle 19 zwischen den Seitenwänden 7 und 8 herausgenommen.
Da die Achse 22 etwas näher
an dem Rücken 6 liegt
als die Achsen 18 und 25, muss die Friktionsrolle 15 in
dem Langloch 26 nach unten verschoben werden, um Platz
zwischen den beiden Stirnzahnrädern 16 und 23 zu
schaffen, damit das Stirnzahnrad 19 passieren kann.
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Beim Aufsetzen der Antriebseinrichtung 1 über dem
alten Gurtwickler, wird der Rollladengurt 2 von der offenen
Seite her in den Schlitz 12 eingefädelt. Er verläuft zunächst über der
Mitnahmefläche 24 der
Mitnahmefläche 17,
der Mitnahmefläche 35 sowie
der Gleitfläche 44 in
Richtung nach oben zu der Wickelwelle des Rollladens. Damit die Spannung
in dem Rollladengurt 2 möglichst klein ist, geschieht
die Montage bei abgesenktem Rollladenpanzer. Somit herrscht in dem
Rollladengurt 2 nur noch eine Zugkraft entsprechend der
Zugkraft die der Gurtwickler aufzubringen vermag.
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Die Friktionsrolle 14 wird
jetzt wieder eingesetzt, wobei beim Einsetzen der Rollladengurt 2 wie in 2 gezeigt, zwischen den
beiden Friktionsrollen 13 und 15 hindurchgedrückt wird.
Nach erneutem Einsetzen der Friktionsrolle 14 und Sichern
derselben durch Einführen
der Steckachse 22 läuft
der Rollladengurt 2 omegaförmige um die Friktionsrolle 14 herum.
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Von oben kommend läuft er auf
der dem Betrachter zugekehrten Seite über die Mitnahmefläche 35 der
Losrolle 33, über
die Mitnahmefläche 17 der Friktionsrolle 13 und
von dort biegt er in Richtung auf den Rücken 3 ab. Im rückwärtigen Bereich
liegt er um den von dem Betrachter wegzeigenden Abschnitt der Mitnahmefläche 21 herum,
um anschließend
wieder auf den Betrachter zuzulaufen. An der Friktionsrolle 15 liegt
der Rollladengurt 2 wiederum auf der dem Betrachter zugekehrten
Seite der Mitnahmefläche 24.
Die Mitnahmefläche 24 verlässt der
Rollladengurt 22 in Richtung auf den Gurtwickler, wobei
er etwa rechtwinklig zu dem Rücken 6 aus
der Antriebseinrichtung 1 herausführt.
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Nachdem die Montage soweit erfolgt
ist, wird der Deckel 4 aufgesetzt und mit nicht weiter
gezeigten Befestigungsschrauben an der Platine 2 festgeschraubt.
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Beim Aufsetzen des Deckels 4 kommt
die Blattfeder 46 mit dem Gurt 2 in Berührung und
drückt aufgrund
der ihr innewohnenden Kraft zufolge einer entsprechenden flexiblen
Verformung den Rollladengurt 2 gegen die Mitnahmefläche 24.
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Die Stelle, an der die Blattfeder 46 den
Rollladengurt 2 gegen die Mitnahmefläche 24 andrückt, liegt
so dicht wie möglich
neben jener Stelle, an der der Rollladengurt 2 die Mitnahmefläche 24 in
Richtung auf den Schlitz 12 verlässt. Der Abstand ist jedoch
weit genug entfernt, damit auch bei ungünstigen Montageverhältnissen
der gespannte Rollladengurt 2 in keinem Falle unter Überwindung
der Vorspannkraft durch die Blattfeder 26 von der Mitnahmefläche 24 abhebt.
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Aufgrund der Andruckeinrichtung 45 ist
die Friktionsrolle 15 in jedem Falle in der Lage, den Rollladengurt 2 durch
Reibschluss mitzunehmen, sofern die Haltekraft, die bestrebt ist,
den Rollladengurt 2 festzuhalten, nicht allzu groß ist.
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Hingegen können die anderen beiden Friktionsrollen 13 und 14 eine
Mitnahmewirkung nur entfalten, wenn durch eine entsprechende Längsspannung
in dem Rollladengurt 2 ein hinreichend kräftiges Andrücken an
die betreffenden Mitnahmeflächen 17 und 21 erfolgt.
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Zur Funktionserläuterung sei angenommen, dass
sich der Rollladenpanzer im geöffneten
Zustand befindet. Das Gewicht des aufgewickelten Rollladenpanzers
wirkt auf den Rollladengurt 2 und hält diesen gespannt. Der Elektromotor 27 bremst
bzw. blockiert im Zusammenwirken mit dem Schneckengetriebe 28, 29 eine
Drehung der Friktionsrollen 13, 14, 15.
Der Rollladengurt 2 wird so an seinem unteren Ende festgehalten
und der Rollladenpanzer in der geöffneten Stellung gehalten.
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Um den Rollladenpanzer zu schließen, wird der
Elektromotor 27 in der entsprechenden Richtung in Umdrehungen
versetzt. Der Rollladengurt 2 kann jetzt von dem Gurtwickler
in dem Maße
abgezogen werden, wie dies der Elektromotor 27 im Zusammenwirken
mit den Friktionsrollen 13, 14, 15 zulässt. Während des
gesamten Ablaufweges bleibt der Rollladengurt 2 gespannt
und er wird durch Friktion auch die Losrolle 33 mitnehmen.
Sie liefert Impulse an die Elektronik, um dieser zu signalisieren,
dass der Rollladengurt 2 noch läuft. Sobald der Rollladenpanzer die
untere Endlage erreicht hat und sich nicht mehr weiter nach unten
bewegen kann, hört
die Zugspannung in dem Rollladengurt 2 auf. Der Rollladengurt 2 hebt
geringfügig
von der Losrolle 33 ab. Die Losrolle 33 kommt
zum Stillstand, was die Steuerelektronik auswertet und denn Strom
des Motors 27 abschaltet. Der Rollladengurt ist jetzt zumindest
im Bereich zwischen der oberen Friktionsrolle 13 und der
Wickelwelle des Rollladens nahezu spannungsfrei. Am unteren Ende
des Rollladengurtes 2 zieht der Gurtwickler mit einer entsprechenden
Kraft. Sollte er einwandfrei arbeiten, erzeugt er an der Friktionsrolle 13 eine, um
die Friktion an den beiden Friktionsrollen 14 und 15,
verminderte Zugkraft und Anlagekraft. Sollte der Gurtwickler lahm
sein, erzeugt der nahezu überhaupt keine
Kraft, so dass praktisch kein Reibschluss zwischen dem Rollladengurt 2 und
den Mitnahmeflächen 17 und 21 zustande
kommt.
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Wenn zum Öffnen des Rollladenpanzers
der Elektromotor 27 in der umgekehrten Richtung in Gang
gesetzt wird, kann der Rollladengurt 2 nur mitgenommen
werden, wenn er mit entsprechender Kraft gegen die Mitnahmeflächen 17, 21 und 24 angedrückt wird.
Zum Verständnis
der Erfindung sei angenommen, der Gurtwickler erzeugt praktisch überhaupt
keine Vorspannung mehr. Dennoch wird bei der Erfindung die untere
Friktionsrolle 15 zufolge der Andruckeinrichtung 45 den
Rollladengurt 2 mitnehmen, d.h. von der Wickelwelle des
Rollladens wegziehen und spannen, so dass er mit einer bereits etwas
größeren Kraft
sich an die Mitnahmefläche 24 anschmiegt.
Diese so erzeugte etwas größere Mitnahmekraft
führt auch
dazu, dass der Rollladengurt 2 nun mit einer entsprechend
noch höheren
Mitnahmekraft gegen die Mitnahmefläche 21 angepresst
wird und schließlich
auch gegen die Mitnahmefläche 17. Der
Rollladengurt 2 kann gespannt und mitgenommen werden, wobei
die zunehmende Spannung in dem Rollladengurt 2 oberhalb
der Mitnahmefläche 17,
bezogen auf die Einbaulage, die Anpresskraft an die Mitnahmeflächen 17, 21 und 24 verstärkt, bis
auf ein Maß,
das ausreicht, um den Rollladengurt 2 nach unten in Richtung
auf die Antriebseinrichtung 1 zu ziehen, wodurch der Rollladenpanzer
angehoben wird.
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Selbst wenn der Gurtwickler von sich
aus den Rollladengurt 2 nicht abnehmen und aufwickeln würde, wird
er zufolge des Andrückens
durch die Andruckeinrichtung 45 gegen die Mitnahmefläche 24 zwangsweise
in die in der Wand befindliche Tasche des Gurtwicklers befördert.
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Die erfindungsgemäße Anordnung läßt sich also
auch ohne jeden Gurtwickler betreiben.
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Es wäre sogar möglich, abweichend von der angegebenen
Montagebeschreibung, den Gurtwickler vollständig aus der Wand auszubauen
und bei abgelassenem Rollladenpanzer den Rollladengurt ein angemessenes
Stück unterhalb
der Antriebseinrichtung 2 abzuschneiden. Das jetzt freie
Ende des Rollladengurtes 2 wird in der in 2 gezeigten Weise, zwischen den Friktionsrollen 13, 14 und 15 hindurch gefädelt und
durch den Schlitz 12 hindurch in die nun leere Tasche in
die Wand eingesteckt. Nach dem Aufsetzen des Deckels 4 ist
die Andruckeinrichtung 45 wirksam und gestattet die gewünschte Mitnahme
und Bewegung des Rollladengurtes 2 vollkommen unabhängig von
dem Gurtwickler. Beim Öffnen
des Rollladenpanzers wird sich der Rollladengurt 2 leporelloartig
in der Tasche in der Wand falten.
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Es versteht sich; dass die Mitnahmeflächen 17, 21, 24 und 35 etwas
größer sind
als es der maximalen Breite des Rollladengurtes 2 entspricht.
Dementsprechend ist auch die Breite der Blattfeder 46 ausgewählt, damit
der Rollladengurt 2 über
einen möglichst
breiten Bereich gegen Mitnahmefläche 24 angepresst
wird.
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3 zeigt
eine andere Ausführungsform der
Andruckeinrichtung 45. Die Andruckeinrichtung 45 nach 3 besteht aus einem biegeelastischen Träger 48,
der ebenfalls wiederum aus einem Blattfedermaterial besteht. Ein
Ende, das Ende 49, ist zur Aufnahme in dem Halter 47 des
Deckels 4 vorgesehen. Am anderen Ende sind zwei Laschen 45 abgebogen,
zwischen denen eine Andruckrolle 52 drehbar gelagert ist.
Die Andruckrolle 52 ist eine zylindrische Andruckrolle,
die lose drehbar auf einer Achse 53, zwischen den Laschen 51 gelagert
ist.
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Die Andruckrolle 52 wird
im montierten Zustand so positioniert, dass sie die selbe Wirkung
hat, und zwar an der selben Stelle wie die Blattfeder 46.
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Schließlich ist es noch denkbar,
die Andruckrolle 52 über
Stirnzahnräder
mit anzutreiben, wobei ihre Umfangs geschwindigkeit mit der Umfangsgeschwindigkeit
der Mitnahmefläche 24 übereinstimmt. Die
Verwendung einer Andruckrolle hat gegenüber der Blattfederlösung den
Vorteil, dass zwischen dem Rollladengurt 2 und der Andruckeinrichtung 45 keine Gleitreibungskräfte auftreten.
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Eine Antriebseinrichtung für Rollladengurte weist
wenigstens zwei teilweise umschlungene Friktionsrollen 13, 14, 15 auf,
die über
einen Elektromotor 27 formschlüssig angetrieben werden. Mit
einer der Friktionsrollen 15 wirkt eine Andruckeinrichtung 45 zusammen,
um den Reibschluss zwischen Friktionsrolle 15 und dem Rollladengurt 2 zu
erzwingen, auch dann, wenn auf der Ablaufseite des Rollladengurtes kein
Gurtwickler vorhanden ist, oder der Gurtwickler nicht in der Lage
ist, eine hinreichende Vorspannkraft zu erzeugen.