DE202006006181U1 - Möbel - Google Patents
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Abstract
Möbel mit
mindestens einem Schubkasten (1), der entlang einer Ausziehführung bewegbar
ist, wobei zur Bewegung des Schubkastens (1) mindestens ein elektrischer
Antrieb (11) vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß der mindestens
eine Antrieb (11) in einer Seitenwand (5) des Schubkastens (1) integriert
ist und ein Antriebsmittel (13, 16) die Seitenwand (5) zumindest
teilweise durchgreift.
Description
- Die vorliegende Erfindung betrifft ein Möbel mit mindestens einem Schubkasten, der entlang einer Ausziehführung bewegbar ist, wobei zur Bewegung des Schubkastens ein elektrischer Antrieb vorgesehen ist.
- Die JP 2005-211443 zeigt einen Schubkasten, der durch einen Antriebsmechanismus bewegt werden kann. Hierfür ist eine durch einen Motor angetriebene Rolle vorgesehen, die gegen den Schubkasten gedrückt wird. Dadurch kann der Schubkasten zwar in gegenüberliegende Richtungen bewegt werden, allerdings wird für den Antriebsmechanismus ein gewisser Bauraum benachbart zu dem Schubkasten benötigt, was dem Erfordernis einer kompakten Bauweise entgegensteht.
- Es gibt Möbel, bei denen eine Antriebseinheit für einen Schubkasten an der Rückwand montiert ist und die vom Antrieb erzeugte Kraft einen Auswurf des Schubkastens ermöglicht. Die Rückwand eines Möbels kann jedoch sehr unterschiedlich gestaltet sein und es sind verschiedene Möbeltiefen gebräuchlich. Zudem gibt es Möbel, bei denen überhaupt keine Rückwand vorgesehen ist, so daß jede Antriebseinheit speziell an das jeweilige Möbel angepaßt sein muß. Es ist daher problematisch, genau an der richtigen Stelle eine Antriebseinheit zum Öffnen des Schubkastens funk tionssicher zu plazieren. Zudem ist die Montage im Bereich der Rückwand aufwendig.
- Aus der
DE 20 2004 007 170 ist ein Möbel mit einer angetriebenen Möbelschublade bekannt, bei der ein Elektromotor ein Zahnrad antreibt, das mit einer Zahnstange an dem Schubkasten kämmt. Der Antrieb ist über eine Steuerungsvorrichtung an- und abschaltbar, wobei der bauliche Aufwand außerhalb des Schubkastens relativ groß ist und im Dauerbetrieb durch Verunreinigungen leicht Probleme auftreten können. - Aus der
GB 2 374 521 - Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Möbel mit einem angetriebenen Schubkasten bereitzustellen, das einen kompakten Aufbau besitzt und bei dem die Antriebsmittel geschützt angeordnet sind.
- Diese Aufgabe wird mit einem Möbel mit den Merkmalen des Anspruches 1 gelöst.
- Erfindungsgemäß ist zur Bewegung des Schubkastens ein elektrischer Antrieb vorgesehen, der in einer Seitenwand des Schubkastens integriert ist und ein Antriebsmittel durchgreift zumindest teilweise die Seitenwand. Dadurch ergibt sich ein kompakter Aufbau, weil der Antrieb in der Seitenwand angeordnet ist und keinen zusätzlichen Bauraum am Schubkasten benötigt wird. Ferner ist der Antrieb geschützt angeordnet und dadurch weitaus weniger stark Verunreinigungen ausgesetzt, die die Funktionssicherheit des Antriebes beeinträchtigen könnten. Dennoch kann bei einem Öffnen der Seitenwand der Antrieb leicht gewartet bzw. ausgewechselt werden.
- Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist die Seitenwand doppelwandig ausgeführt und bildet einen Hohlraum aus, in dem der Antrieb angeordnet ist. Dabei kann der elektrische Antrieb an einer Schiene der Ausziehführung festgelegt sein, so daß nur wenige Bauteile für die Montage notwendig sind.
- In einer vorteilhaften Ausgestaltung sind an einer Schiene der Ausziehführung befestigungsmittel für Wandelemente einer Seitenwand festgelegt und zwischen den Wandelementen ist ein Hohlraum ausgebildet. Dann können bestehende Schubkästen, bei denen die Seitenwand durch entsprechend dünne Wandelemente gebildet sind, mit einem Antrieb nachgerüstet werden.
- Um das Möbel möglichst benutzerfreundlich zu gestalten, durchgreifen die Antriebsmittel vorzugsweise einen Schlitz in der Seitenwand, so daß für den Benutzer der Antrieb nicht sichtbar ist und lediglich die für den Antrieb notwendigen Antriebsmittel aus der Seitenwand hervorstehen. Dadurch können Fehlbetätigungen und Beschädigungen des Antriebes vermieden werden.
- Um den Schubkasten mit ausreichender Geschwindigkeit zu bewegen, können zwischen dem elektrischen Antrieb und dem Antriebsmittel Getriebe, beispielsweise in Form von Zahnrädern geschaltet sein.
- Für einen einfachen Aufbau können die Antriebsmittel als Reibrad ausgebildet sein, das an einem Möbelkorpus abrollt. Ferner kann das Reibrad auch an einem Haltewinkel der Ausziehführung abrollen, so daß vorgegebene geometrische Verhältnisse vorhanden sind, was die Funktionssicherheit erhöht. Zudem kann auch eine Leiste vorgesehen sein, die in Eingriff mit dem Antriebsmittel steht.
- Zum Ausgleich von Toleranzen ist als Antriebsmittel vorzugsweise ein zumindest teilweise aus einem elastischen Material gebildetes Reibrad vorgesehen, so daß bei der Montage ein gewisser Ausgleich möglich ist. Ferner können die Antriebsmittel auch gegen die Abrollfläche elastisch vorgespannt sein.
- Die Erfindung wird nachfolgend anhand mehrerer Ausführungsbeispiele mit Bezug auf die beigefügten Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
-
1 eine perspektivische Explosionsdarstellung eines Schubkastens eines erfindungsgemäßen Möbels ohne Antriebsmittel; -
2 eine Schnittansicht der Antriebseinheit des Schubkastens der1 ; -
3 eine Schnittansicht einer modifizierten Ausführungsform; -
4A und4B zwei Ansichten von modifizierten Ausgestaltungen, und -
5A und5B Schnittansichten von modifizierten Ausgestaltungen. - Ein Schubkasten
1 eines Möbels umfaßt einen Boden2 , eine Rückwand3 sowie eine Frontblende4 , wobei Rückwand3 und Frontblende4 an gegenüberliegenden Seiten jeweils über eine Seitenwand5 miteinander verbunden sind. Der Schubkasten1 ist über eine Ausziehführung an einem Möbelkorpus verschiebbar gelagert, wobei für die Bewegung eine Antriebseinheit10 zumindest an oder in einer Seitenwand5 angeordnet ist. Die Antriebseinheit10 kann dabei im hinteren Bereich benachbart zur Rückwand3 des Schubkastens1 angeordnet sein. - Jede Seitenwand
5 ist an einer Ausziehführung gehalten, wobei eine Schiene6 der Ausziehführung vorgesehen ist, an der mehrere beabstandet voneinander angeordnete Befestigungselemente7 fixiert sind. An den Befestigungselementen7 sind leistenförmige Wandelemente8 und9 montierbar, wobei entsprechende Rastelemente oder Aufnahmen an den Befestigungselementen7 vorgesehen sind, damit die Wandelemente8 und9 leicht zu montieren sind. Zwischen den Wandelementen8 und9 ist dabei ein Hohlraum50 ausgebildet, in dem einerseits die Befestigungselemente7 angeordnet sind und ferner zumindest eine Antriebseinheit10 vorgesehen ist. - Wie in
2 zu sehen ist, umfaßt die Antriebseinheit10 einen elektrischen Motor11 , der über eine Welle13 ein Zahnrad12 antreibt, das mit einem weiteren Zahnrad14 kämmt. Über das Zahnrad14 wird eine Welle15 gedreht, auf der ein Reibrad16 gelagert ist. Die Zahnräder12 und14 bilden somit ein Getriebe, das für die gewünschte Über- oder Untersetzung sorgt. - Das Reibrad
16 ist weitgehend in einem Hohlraum50 zwischen den Wandelementen8 und9 angeordnet, durchgreift das Wandelement9 jedoch einem Schlitz und rollt mit seinem äußeren Umfang17 an einer Wand18 des Möbelkorpus ab. Durch Betätigung des Motors11 kann somit das Reibrad16 gedreht werden und den Schubkasten1 aus dem Möbelkorpus herausfahren und hineinfahren. - Der Schubkasten
1 ist an einer Schiene20 einer Ausziehführung abgestützt, wobei die Schiene20 über Wälzkörper21 auf einer stationären Schiene22 abrollen, die integral mit einem Haltewinkel23 ausgebildet ist. Der Haltewinkel23 umfaßt einen stegförmigen Abschnitt24 , der an dem Möbelkorpus18 festgelegt ist. - Für eine Bewegung des Schubkastens
1 wird der elektrische Antrieb11 aktiviert, wobei entsprechende Leitungen vom Möbelkorpus zum Schubkasten1 über Schlaufen, Bürstenkontakte, Gleitkontakte oder andere Mittel zur elektrischen Leitung vorgesehen sind. Der so versorgte elektrische Antrieb11 kann dann bei Bedarf angesteuert werden, wobei hierfür beispielsweise an der Frontblende4 entsprechende Schalter integriert sein können oder eine zentrale Steuerung vorgesehen ist. - In
3 ist eine modifizierte Ausführungsform gezeigt, wobei die gleichen Bauteile mit denselben Bezugszeichen bezeichnet sind. Bei dieser Ausführungsform ist der Motor11 wieder innerhalb des Hohlraumes50 zwischen den Wandelementen8 und9 angeordnet und treibt ein Reibrad16 über Zahnräder12 und14 an. Das Reibrad16 ist jedoch weiter unten benachbart zu der Ausziehführung angeordnet und rollt mit seinem Umfang auf einer Kontaktfläche19 des Haltewinkels23 ab. Die Kontaktfläche19 kann dabei auch beschichtet sein, um eine bessere Reibung zu gewährleisten. Im übrigen ist die Ausziehführung so wie bei den vorangegangenen Ausführungsbeispielen ausgebildet. - Durch die Anordnung des Reibrades
16 benachbart zu dem Abschnitt24 des Haltewinkels23 können definierte geometrische Verhältnisse vorgefunden werden, die eine Montage der Antriebseinheit erleichtern. - In
4A ist eine weitere Modifikation gezeigt, wobei hier nur das Reibrad16 dargestellt ist, das nicht mehr unmittelbar auf dem Möbelkorpus18 abrollt, sondern auf einer Leiste30 , die wiederum an dem Möbelkorpus18 festgelegt ist. Die Leiste30 kann einerseits für einen Toleranzausgleich bei der Montage sorgen und anderer seits aus einem Material gebildet sein, das gut an dem Reibrad16 haftet und ein Durchrutschen vermeidet. - In
4B ist eine Ausgestaltung gezeigt, bei der das Reibrad16 an einer Leiste30 abrollt, die an dem Abschnitt24 des Haltewinkels23 montiert ist, der am Möbelkorpus18 anliegt. Dadurch kann die Leiste30 auf einfache Weise an dem Haltewinkel23 vormontiert werden. - In
5A ist eine weitere Ausführungsform der Erfindung gezeigt, bei der innerhalb der Seitenwandelemente8 und9 ein elektrischer Antrieb11 mit integriertem Getriebe angeordnet ist. Der Antrieb11 treibt über eine Welle13 direkt das Reibrad16 an, das statt mit vertikaler Achse mit horizontaler Achse dreht und auf einer Leiste40 abrollt, die an dem Haltewinkel23 der Ausziehführung montiert ist. Die Leiste40 ist dabei im Querschnitt winkelförmig ausgebildet und umfaßt einen horizontalen Abschnitt41 , der eine Kontaktfläche für das Reibrad16 bildet. - In
5B ist eine weitere Modifikation des Ausführungsbeispiels5A dargestellt, wobei dem elektrischen Antrieb11 und dem Reibrad16 ein Getriebe45 vorgesehen ist, das die Antriebsenergie umlenkt. Das Getriebe45 ist dabei winkelförmig ausgebildet und kann beispielsweise durch entsprechende Zahnräder, Reibräder oder andere Übertragungsmittel gebildet sein. - In den dargestellten Ausführungsbeispielen umfaßt die Seitenwand
5 Wandelemente8 und9 . Es ist natürlich auch möglich, das Wandelement einstückig auszubilden, beispielsweise als U-Profil, das die Antriebseinheit von oben abdeckt. - Die Antriebseinheit kann wahlweise an der Schiene
6 bzw.20 der Ausziehführung montiert sein, es ist aber auch möglich, die Antriebseinheit an einem Befestigungsmittel7 oder einem anderen Halteelement festzulegen. - In den dargestellten Ausführungsbeispielen ist ein Reibrad
16 vorgesehen, das die notwendige Antriebskraft liefert. Es ist auch möglich, andere Antriebsmittel, wie Zahnräder vorzusehen. Dadurch wird vermieden, dass das Antriebsmittel gegenüber einer Reibfläche verrutschen kann. Für einen Toleranzausgleich ist das Reibrad16 am Umfang zumindest teilweise elastisch ausgebildet, wobei es möglich ist, einen harten Kern vorzusehen und nur am Umfang elastische Mittel nach Art eines Reifens vorzusehen, beispielsweise aus Schaumstoff oder einem weichen Kunststoff bzw. Gummi. Dabei kann das Reibrad16 auch über eine Feder und einen Hebel gelenkig gelagert sein und gegen die Reibfläche gedrückt gehalten werden, um einen gewissen Anpressdruck dauerhaft zu gewährleisten. - Um eine Überlast durch das Reibrad
16 zu vermeiden, kann eine Kupplung, beispielsweise eine Rutschkupplung zwischen Reibrad16 und Motor11 geschaltet sein. Zudem kann auch ein Freilauf in dem Getriebe zwischen Motor11 und Reibrad16 vorgesehen sein, damit ein Antrieb nur in eine Richtung erfolgt. - In dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist nur ein Antriebsmittel an einer Seite des Schubkastens
1 vorgesehen. Es ist natürlich auch möglich, beidseitig am Schubkasten1 jeweils ein oder mehrere Antriebsmittel anzuordnen. - Die Stromzufuhr für den Motor
11 kann über die Auszugsführungen als elektrische Leiter oder bekannte Schleifkontakte erfolgen. Auch eine Schlaufenführung von elektrischen Leitern zur Stromversorgung ist möglich.
Claims (11)
- Möbel mit mindestens einem Schubkasten (
1 ), der entlang einer Ausziehführung bewegbar ist, wobei zur Bewegung des Schubkastens (1 ) mindestens ein elektrischer Antrieb (11 ) vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß der mindestens eine Antrieb (11 ) in einer Seitenwand (5 ) des Schubkastens (1 ) integriert ist und ein Antriebsmittel (13 ,16 ) die Seitenwand (5 ) zumindest teilweise durchgreift. - Möbel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Seitenwand (
5 ) einen Hohlraum (50 ) ausbildet, in dem der mindestens eine Antrieb (11 ) angeordnet ist. - Möbel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der elektrische Antrieb (
11 ) an einer Schiene (20 ) der Ausziehführung festgelegt ist. - Möbel nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß an einer Schiene (
20 ) der Ausziehführung Befestigungsmittel (7 ) für Wandelemente (8 ,9 ) einer Seitenwand (5 ) festgelegt sind und zwischen den Wandelementen (8 ,9 ) ein Hohlraum (50 ) ausgebildet ist. - Möbel nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Antriebsmittel (
16 ) ein Reibrad aufweisen, das einen Schlitz in der Seitenwand (5 ) durchgreift. - Möbel nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem elektrischen Antrieb (
11 ) und dem Antriebsmittel (16 ) ein Getriebe (12 ,14 ,45 ) vorgesehen ist. - Möbel nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Antriebsmittel (
16 ) ein Reibrad aufweisen, das an einem Möbelkorpus (18 ) abrollt. - Möbel nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Antriebsmittel (
16 ) ein Reibrad aufweisen, das an einem Haltewinkel (24 ) der Ausziehführung abrollt. - Möbel nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß eine Leiste (
40 ) vorgesehen ist, die in Eingriff mit dem Antriebsmittel (16 ) steht. - Möbel nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß als Antriebsmittel (
16 ) ein zumindest teilweise aus einem elastischen Material gebildetes Reibrad vorgesehen ist. - Möbel nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß das Möbel mehrere Schubkästen (
1 ) aufweist und an jedem Schubkasten (1 ) jeweils ein elektrischer Antrieb (11 ) in einer Seitenwand (5 ) integriert ist.
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