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Die Erfindung betrifft einen Boden-
oder Mulchniederhalter und -nachzerkleinerer, anschließbar an
einem freien Schenkelende eines zu mehreren in axialem Abstandsräumer auf
einem gemeinsamen und einer Bodenwalze zugeordneten Querbalken gesetzten,
in Fahrtrichtung in einen freien axialen Abstandsraum zweier benachbarter
Walzenelemente eingreifenden, in sich federnden Bodenausräumfingers.
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Die Erfindung geht aus von einem,
zum Serienumfang einer bekannten Bodenwalze gehörenden Ausräumfinger – der in der Abfolge dieser
Beschreibung mit dieser Kurzform bezeichnet ist – und von einer ähnlichen,
weiteren Vorrichtung der Firma Kerner GmbH, Aislingen (
DE 199 18 412 A1 ).
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Beide funktionieren bei normalen
Feuchtigkeitsbedingungen und Pflanzenmulch gut, zeigen aber beide
bei extremer Feuchte (d.h. Nässe)
z.T. erhebliche Mängel
unterschiedlicher Art.
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Die erstgennanten Ausräumfinger
sind zu mehreren auf einem gemeinsamen und mittels- eines Rasterverstellaggregats
im Kreisbogen um die Walzenachswelle, zufolge
DE 197 18 356 A1 höhenverstellbar
angeordnet, um die optimale Bodenausräum- Abwurfhöhe über der Bodenebene zentral
und relativ rasch einstellen zu können. Diese Bodenabwurfhöhe muß hoch genug über der
Bodenebene eingestellt sein, damit das ausgeräumte Boden / Mulchmaterial
nicht zwischen der Bodenebene und der Ausräumfingerunterseite staut. Je
nach Einbaulage der Walze in ein voran arbeitendes Bodenbearbeitungsgerät und je
nach Feuchtigkeits/Nässezustand
des Bodens kann die Abwurfhöhe
optimal eingestellt werden. Bei sehr feuchtem Boden mit eingemulchten
Pflanzenrückständen plus
großer
Aufsattellast auf der Walze wird oft in den axialen Freiraum zwischen
jeweils zwei benachbarten Walzenelementen über deren Umkreis hinein, Boden-Mulchmasse eingequetscht
und aus der Bodenebene hochgerissen, kurzstreckig verschleppt und
vom Ausräumerfinger
in mehr oder weniger großen
Haufen abgeworfen, was die nachfolgende Saat natürlich stört, vor allem aber ungleich
tiefe Saatablage nach sich zieht. Andererseits können in dem Bodenzwischenstreifen härtere Bodenschollen
unzerkleinert bleiben, was ebenso stört und nachteilig empfunden
wird.
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Die zweite zitierte Ausräumvorrichtung
der Fa. Kerner
DE
199 18 412 A1 ist kostenträchtiger und andersartiger aufgebaut.
Hier sind an einem vor der Walze quer gelegten Balken vertikal schwenkbare mit
je einer Federeinrichtung beaufschlagte Zugarme angelenkt, die über die
Walzenzugachse hinweg und im freien Zwischenraum zweier axial benachbarter Walzenelemente
hinter deren Umkreis hinaus reichen, wo ein zweiter Querbalken befestigt
ist, von welchem in Arbeitsrichtung und zur Bodenebene geführt, kurz
davor endende Tragarme zwischen jeweils zwei auf axialem Abstand
zueinander benachbarten Walzenelementen abstehen, an deren Ende
jeweils ein mit seiner Breitseite zum Boden zeigendes und etwa am
Walzenelementeumkreis endendes, zur Bodenebene nach vorwärts spitzwinkelig
geöffnetes und
nahe der Bodenebene abschließendes
Flachmaterialstück
befestigt ist. Auf dessen Unterseite ist ein gleichgerichtetes und
hochkant und messerartig zur Bodenebene gestelltes Flachmaterialstück angeordnet,
das relativ weit über
den Walzenelemente-Umkreis hinaus und etwa auf dessen Spurtiefe
greifend in den Boden eingreift. Unter seinem vorderem Teilstück ist ein
etwa am Walzenumkreis beginnendes, in Arbeitsrichtung nach vorne
abragendes, mit seinem Vorderteil etwa im spitzen Winkel gegen den
ankommenden Bodenaufwurf angewinkeltes und mit seiner Flachseite
zur Bodenebene gerichtetes Flachmaterial angeordnet.
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Auch diese so gestaltete Ausführungsart
arbeitet wie die erstzitierte unter einigermaßen normalen Bedingungen im
wesentlichen funktionssicher, hingegen nicht mehr unter stärker feuchten
Bedingungen und erst recht nicht bei Nässe, wo bei oft unter dem Zwang
der örtlichen
und zeitlichen Gegebenheiten auch noch gearbeitet werden muß, besonders wenn
die Walze unter Aufsattellast in arbeits- und kostensparenden Geräteverbundkombinationen
eingesetzt ist. Hier kommt es rasch zu arbeitsablaufverhindernden
Verstopfungen an und in der Walze.
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Nachdem weder die Tragarme noch die
in den Boden greifenden Niederhalter/Nachzerkleinerer als solche
gefedert sind, muß die
Federung auf die Zugarme des sie tragenden hinteren Querbalkens straffer
eingestellt sein, als die Gesamtauftriebskraft aller Niederhalter/Nachzerkleinerer
beträgt,
und wenn nun ein einzelner über
einen in seiner Arbeitsbahn liegenden, z.B. faustgroßen Stein
bzw. ähnlich ausgehärteten Bodenbrocken
hinweg muß,
so ist seine Deformation programmiert, oder er und sein Tragarm
inklusive Befestigung auf seinem Querbalken muß so stabil, schwer und kostensteigernd
ausgelegt sein, daß er
in der Lage ist, die Zentralfeder zu komprimieren.
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Unter diesem Aspekt gesehen, ist
also das Ziel und die Erfindungsaufgabe daraufgerichtet eine einfachere,
gewichtsleichtere und kostensparendere Lösung zu realisieren unter Voranstellung
der Funktionsmängel-Beseitigung
der beiden Systeme, insbesondere die, die bei extrem ungünstigen
Arbeitsbedingungen, wie naßen,
schweren Lehm- und Tonböden,
bei denen von Vorwerkzeugen große
Planzenrückstandsmasse
eingemulcht ist, zutage getreten sind.
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Diese Aufgabe wird durch einen Boden-
oder Mulchniederhalter und -nachzerkleinerer mit den Merkmalen des
Patentanspruchs 1 gelöst.
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Zur Aufgabenlösung wird erfindungsmäßig im Wesentlichen
vorgeschlagenen: die seither bekannten und vorzugsweise aus federndem
Material bestehenden, Serienausräumfinger
der erstbenannten Art beizubehalten und sie als Tragelement für jeweils
einen erfindungsmäßigen, neuartigen
Boden- oder Mulchniederhalter und -nachzerkleinerer unter Beibehalt
seiner ureigenen Funktion zu verwenden und an/auf seinem freien,
in Arbeitsrichtung abstehenden und in den freien axialen Abstandsraum zweier
benachbarter Walzenelemente und deren Umkreis eingreifenden Schenkelende
jeweils einen erfindungsmäßigen Niederhalter/Nachzerkleinerer kraftschlüssig anzuordnen
und insbesonders ihn verstopfgungsfrei arbeitend zu gestalten.
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In den 1-3 ist ein solcher in drei
Varianten – weitere
sind denkbar – in
Seitenansicht und axial vor einem Walzenelement dargestellt und
nachfolgend erläutert.
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1 zeigt
in Seitenansicht eine Niederhalter/Nachzerkleinererausführungsvariante
(5) aus einem in sich selbst federndem Material, z.B. runden, ovalen
oder eckigen Querschnitts, angeordnet am vorderen, in Arbeitsrichtung
abragenden freien Schenkelende (3.1) eines jeweils in den
freien axialen Zwischenraum zweier benachbarter Walzenelemente (2)
eingreifenden und ebenfalls aus federnem Material bestehenden Bodenausräumfingers
(3), der zu mehreren im gleichen axialen Abstand wie die Walzenelemente
auf einer Querstange (4) angeordnet ist.
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Das freie in den Boden eingreifende
Schenkelende (5.2) bildet unter sich und zur Bodenebene einen
zur Arbeitsrichtung offenden spitzen Winkel und kann streckenweit
mit flach gelegtem Material (5.4) zur besseren Bodenniederhaltung
versehen sein.
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2 zeigt
in Seitenansicht einen erfindungsgemäßen Boden- oder Mulchniederhalter
aus Flachmaterial (6), dessen freies und mit seinem Ende in
den Boden eingreifendes Ende (6.4) über der Bodenebene gewendelt
(6.3) ist, so daß sein
Endstück (6.5)
messerartig nachzerkleinernd in den Boden greift.
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3 zeigt
eine andere Ausführungsvariante
eines erfindungsgemäßen Boden- oder Mulchniederhalters
(7), der einstückig
gefertigt ist und den Bodenausräumfiger
(3) beinhaltet. Der freie Schenkel (7.1, 7.2)
ist wie bei 2 über der
Bodenebene gewendelt (7.2), so daß sein Endstück (7.1)
messerartig nachzerkleinernd in den Boden greift.
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Weitere Ausgestaltungsvarianten sind
denkbar, z.B. den zur Bodenebene und in Arbeitsrichtung offenen
spitzen Winkel unter dem in die Bodenebene greifenden Schenkel (5.2, 6.4, 7.1)
so zu gestalten, daß deren
Bodeneingriff nahe dem Walzenumkreis angelegt ist.
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Alle vorgeschlagenen Ausgestaltungsvarianten
der erfidungsmäßigen Niederhalter/Nachzerkleinerer
sind einfach gehalten, kostengünstig
herzustellen, nachrüstfreundlich
und leichtgewichtig gestaltet, was allgemeiner Praxisforderung inklusive
geforderter Gewichtsreduzierung bei allen Anbaugeräten entspricht.
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Sie gewährleisten zufolge ausgiebiger
interner Feldeinsätze
unter extremen Naßboden-und Pflanzenmulchbedingungen
ein Höchstmaß an Funktionssicherheit
und Verstopfungsfreiheit an und in der Walze, weisen an den Bodeneingriffzonen
geringen Verschleiß auf,
zumal wenn sie Hartmetallaufschweißungen haben.
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Die federnde Absicherung gegen Deformationen
und Bruch durch den Federstahl ausräumfinger 3, bzw. in
der einstückigen,
ganzheitlichen Federstahl-Flachmaterialausführung 7 gewährleistet
einen hohen und langen Gebrauchswert.
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Ein weiterer großer Anwendervorteil liegt darin,
daß außer der
einstückigen
Variante 7 bei Bedarf jederzeit und kostengünstig nachgerüstet werden kann,
was für
die tausendfach lediglich mit den Ausräumfingern 3 ausgestatteten,
im Einsatz befindlichen, einschlägigen
Prismenwalzen ein hoher Wert und großer Vorteil ist, wenn im Nachrüstungsfalle
lediglich eine entsprechende Anzahl preisgünstiger und problemlos zu montierender
Niederhalter/Nachzerkleinerer anzuschaffen ist, zudem bei Verschleiß an der
Bodeneingriffzone vom Landwirt selber mit einer Reparatur-Aufschweißung, mit
oder ohne Hartmetallauftragung, instand gesetzt werden kann, was natürlich auch
für den
einstückigen
Niederhalter/Nachzerkleinerer 7 gilt.
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Ein weiterer Vorteil der vorgeschlagenen
Variante gegenüber
der Ausführung
von Firma Kerner, Aislingen, ergibt sich auf steinigen Böden daraus, daß die Niederhalter/Nachzerkleinerer
nicht nur jeweils einzeln für
sich Steinen federnd nach oben, sondern auch seitlich ausweichen
können.
Diese allseitige Flexibilität
ist nicht nur Material schonend, sondern verhindert auch, daß sich Steine
zwischen den Niederhalter/Nachzerkleineren und den Walzenelementen
verklemmen und die Walze dadurch zum Blockieren bringen können.