DE100897C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Die Erfindung bezieht sich auf Neuerungen an einem selbstschliefsenden Absperrventil mit Niederschraubspindel, welches bei Rohrbrüchen oder Brüchen an Dampfcylindern bei Dampfmaschinen etc. den Dampf selbstthätig absperrt. Die Neuerungen bestehen im wesentlichen darin, dafs der Ventilkegel bei geöffnetem Ventil infolge Anordnung eines Differentialgewindes von der ihn tragenden Spindel ausgeschaltet ist und frei an einem elastischen Mittel ·— etwa einer Zugfeder oder dergl. — hängt. Dieses elastische Mittel wirkt dem plötzlichen Aufschlagen des Kegels auf den Sitz bei einem Rohrbruch entgegen, so dafs sich das Ventil sanft schliefst.

Die beiliegende Zeichnung verbildlicht das Dampfabsperrventil, es zeigt:

Fig. ι einen Verticalschnitt durch das Ventil in geöffneter Stellung,

Fig. 2 einen ebensolchen Schnitt bei geschlossenem Ventil.

Das Ventil wird wie ein gewöhnliches Niederschraubventil geöffnet. Das Gewinde der Spindel α am Handrad hat eine gröfsere Steigung erhalten als das Gewinde am Kegel b. Das Heben des Kegels b geschieht durch die Mutter c. ' Der Dampf kann dabei durch die kleine Ventilöffnung d auf der Kegelmitte austreten, wodurch der Kegel entlastet wird. Die Spindel α läfst sich bis zu dem Anschlag e herausdrehen. In dieser Stellung hat sich die Spindel α infolge des Differentialgewindes bereits von dem. Kegel b gelöst und wird dann der ausgeschaltete Kegel nur durch ein elastisches \Mittel, etwa die Spiralzugfeder f, in der gehobenen Lage gehalten (Fig. 1).

Die Wirkung des Ventils ist nun folgende:

Tritt bei gehobenem Kegel b, der also an der Feder/ frei hängt, ein Rohrbruch oder dergl. ein, so wird er durch eine Art Saugwirkung angezogen und auf seinen Sitz gedrückt. Das elastische Mittel verhindert bezw. vermindert dabei ein Aufschlagen des Kegels auf seinen Sitz.

Um das Ausströmen von Dampf durch die Oeffnung d im Kegel zu verhindern, schraubt man nachträglich die Spindel α herunter.

Das Ventil kann wie jedes gewöhnliche Niederschraubventil überall angebracht oder an dessen Stelle vorgesehen werden. Es funetionirt in jeder Lage sicher und verhütet Schläge in der Leitung, da es sich langsam öffnet und sich nur um die Differenz der Gewindesteigung erhebt.

Der wesentliche Vortheil des Ventils besteht aber darin, dafs das Aufschlagen des Kegels auf seinen Sitz durch die Spiralzugfeder oder dergl. verhindert oder gemindert wird, indem die Feder im letzten Augenblick, wenn der Kegel sich dem Sitz nähert und schon von oben durch den Dampf einen Druck empfängt, infolge ihrer gespreizten Lage einen gröfseren Widerstand leistet.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Selbstthätig sich schliefsendes Absperrventil, dadurch gekennzeichnet, dafs der Ventilkegel· in seiner höchsten Stellung von dem Gewinde der Spindel ausgeschaltet wird und dann frei hängt, um bei Rohrbrüchen oder dergl. in bekannter Weise den Durchflufs zu schliefsen.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.