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Kessel-Abschlammventil Die Erfindung bezieht sich auf Einrichtungen
an Kessel-Abschlammventilen, welche einen schnellen schlagartigen Schluß des Ventils
selbsttätig bewirken, indem die selbsttätige Auslösung der Kupplung zwischen Kegel
und Betätigungsstange durch eine Hebelanordnung oder einen Federungskörper erfolgt.
Die Erfindung besteht darin, daß die Kupplung durch Kugeln erfolgt, welche sich
bei gekuppelter Stellung in eine ringförmige Nut an der Ventilspindel einpressen
und bei der Auslösung des Ventilkegels infolge Verschiebung eines Gegenlagers zurückspringen.
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Die Abb. z zeigt ein Ausführungsbeispiel der Erfindung. Die Spindel
a des Ventilkegels ist mit einer rillenförmigen Eindrehung b versehen, in welche
die Kugeln c eingreifen. Damit die Kugeln c in der gekuppelten Stellung nicht herausgedrückt
werden können, werden sie durch den Mantel der Muffe d gehalten. Diese Muffe
d wird durch die Feder e über die Kugeln c gedrückt und in der gezeichneten
Lage gehalten.
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Wird nun das Ventil mit dem Hebel f geöffnet, so drücken die Ansätze
g des Hebels f auf die Buchse h, welche in der gekuppelten Lage durch die Kugeln
mit der Spindel- des Kegels gekuppelt ist, so daß der Kegel sich ebenfalls nach
unten bewegt. In der Nähe der Endlage des Kegels stößt die Muffe d auf den Ansatz
i auf und wird bei weiterem Abwärtsdrücken des Kegels von .den Kugeln abgehoben,
wie Abb. z zeigt. Die Kugeln können jetzt herausspringen, wodurch die Kupplung zwischen
Kegel und Betätigungsgestänge ge-. löst wird. Der Kegel schnellt durch den Kesseldruck
nach oben und schlägt fest auf seinen Sitz.
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Beim Rückgang des Hebels f wird durch die Feder k auch die
Buchse lt nach oben gedrückt, bis .die Kugeln wieder in die Rille b der Ventilspindel
einspringen, wodurch die Kupplung wieder hergestellt wird und die Betätigung des
Ventils erneut erfolgen kann.
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Bei Abschlammventilen, welche den Kessel unter vollem Druck abschlämmen
sollen, entsteht während der öffnung des Ventils im Abschlammstutzen eine hohe Wassergesch-vvindigkeit.
Wenn bei derartigen Verhältnissen das Ventil in der vo-rbeschriebenen Weise schnell
und schlagartig schließt, so wird der Wasserstrom zu plötzlich abgebremst und es
entstehen erhebliche Trägheitskräfte. Um bei derartigen Betriebsverhältnissen trotzdem
die Anwendung der vorbeschriebenen Schlagschlußeinrichtung zu ermöglichen, kann
sie erfindungsgemäß.auch so ausgebildet werden, daß die Auslösung der Kupplung nicht
in der Endlage des Hubes, also bei voll geöffnetem Ventil, sondern erst dann erfolgt,
wenn das Ventil bereits teilweise geschlossen ist, also beim Rückgang des Kegels.
,Es kann dann nach Belieben die Einstellung so erfolgen, daß .der Kegel erst langsam
abschließt und hierbei der Flüssigkeitsstrom langsam abgebremst wird. und erst im
letzten Augenblick des Hubes die plötzliche Auslösung und damit der schlagartige
Schluß erfolgt.
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Die Abb. 3 zeigt ein Ausführungsbeispiel einer solchen Einrichtung,
und zwar stellen c wieder :die Kugeln und d die Muffe dar, welche die Kugeln in
ihrer Kupplungsstellung
hält. Wie bei der erstbeschriebenen Einrichtung
wird auch hier bei gänzlich heruntergedrücktem Kegel die Muffe d auf einen Ansatz
i auftreffen und bei weiterem Abwärtsbewegen sich von den Kugeln abheben. Erfindungsgemäß
können aber bei dieser Einrichtung die Kugeln nicht gänzlich heraustreten, sondern
sie werden durch einen bei diesem Ausführungsbeispiel rippenförmigen Körper Z zurückgehalten.
Erst dann, wenn der Kegel so weit zurückgegangen ist, daß die Kugeln über das obere
Ende der Rippen Z hinausragen, können sie gänzlich herausspringen. In diesem Augenblick
wird also die Kupplung gelöst, und es kann der Kegel den letzten Rest seines Weges
frei zuschlagen. Folgt der Hebel f dem Kegel in seine Endlage nach, sa greifen die
Kugeln wieder in die Rille b an der Kegelspindel a ein, und die Federe
drückt die Muffe d wieder über die Kugeln, so daß das Betätigen des Ventils
erneut erfolgen kann. Durch- Wahl der Höhe m des Rippenkörpers Z kann der Auslösezeitpunkt
beim Rückgang des Kegels, also beim Schließen des Ventils, nach Belieben gewählt
werden, und zwar wird die Höhe m so gewählt, daß beim letzten schlagartigen Schluß
kein unzulässig hoher Staudruck in der anschließenden Rohrleitung auftreten kann.
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Die Abb. 4. zeigt die Vorrichtung bei nicht voll geöffnetem Ventil.
In dieser Stellung ist die Muffe d von den Kugeln c abgehoben, dagegen werden letztere
noch von dem Rippenkörper L in einer solchen Lage gehalten, daß sie noch nicht ganz
herausspringen können.
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Ein weiteres Ausführungsbeispiel zeigt noch die Abb. 5. Hier ist der
rippenförmige Körper L (Abb. q.) durch eine geschlossene Buchse s ersetzt, welche
ebenfalls in der untersten Stellung der Kegelspindel a das gänzliche Herausspringen
der Kugeln c verhindert. Beim Rückgang .des Kegels springen die Kugeln c erst dann
heraus, wenn sie über den Rand sa der Buchse s gelangen. Ein gänzliches Herausfallen
der Kugeln wird bei diesem Ausführungsbeispiel da-durch verhindert, daß der Rand
o der Muffe d schräg ausgeführt ist.
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In solchen Fällen, wo auch der geringste Rückdruck beim Schließen
vermieden werden muß, wird erfindungsgemäß ein zweiter Absperrkegel vorgesehen,
welcher etwas früher schließt als der Hauptkegel. Bei dieser Einrichtung erfolgt
die Auslösung des Schlagschlusses am Hauptkegel erst dann, wenn der zweite Kegel
bereits gänzlich oder größtenteils geschlossen hat. Der Hauptkegel, welcher erst
später schließt, kann dann ruhig mit größter Geschwindigkeit auf seinen Sitz prallen,
ohne daß der inzwischen infolge Schließens des zweiten Kegels zur Ruhe gekommene
Wasserstrom hierdurch beeinflußt wird.
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Die Abb. 6 zeigt ein Ausführungsbeispiel dieser letzteren Ausführung.
In dieser Abbildung stellt a die Ventilspindel des Hauptkegels dar, die am oberen
Ende mit der bereits beschriebenen Schlagschluß-Auslösevorrichtung p versehen ist.
Unterhalb des Hauptkegels a ist der zweite erfindungsgemäße Kegel q vorgesehen.
Wie die Abb. 6 zeigt, ist der zweite Kegel q bereits geschlossen, während der Hauptkegel
d noch teilweise geöffnet ist. Da die Auslösung der Kupplung erst nach erfolgtem
Schluß des zweiten Kegels q stattfindet, ist ohne weiteres ersichtlich, daß der
schlagartige Schluß des Hauptkegels a nach erfolgter Auslösung beliebig stark sein
kann, ohne daß ein Staudiuck des im Eintrittsstutzen inzwischen zur Ruhe gekommenen
Wassers möglich ist. Da der Kesseldruck bei dieser Anordnung während des Auslösens
nicht mehr auf den Hauptkegel drückt, wird der Schluß des Hauptkegels bei diesem
Ausführungsbeispiel durch die Feder y bewirkt.