DE1008484B - Verfahren zum Haerten von elastomeren, Urethangruppen enthaltenden Polyaethern oder Polyestern - Google Patents
Verfahren zum Haerten von elastomeren, Urethangruppen enthaltenden Polyaethern oder PolyesternInfo
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Description
Elastomere mit wertvollen Eigenschaften können durch Reaktion eines hochmolekularen Polyalkylenglykoläthers
mit einem molaren Überschuß eines organischen Diisocyanats unter Bildung eines linearen, Urethangruppen
aufweisenden Polyadditionsproduktes erhalten werden, wobei man dieses dann mit einer eine Kettenverlängerung
bewirkenden Verbindung umsetzt (vgl. italienische Patentschriften 523 505, 492 751 und die französische
Patentschrift 1 065 377). Die letztere Verbindung enthält mehrere aktive Wasserstoffatome und kann z. B. sein:
Wasser, ein Diamin, ein Aminoalkohol. Ähnliche Produkte erhält man durch Reaktion eines hochmolekularen
Polyalkylenäther-bis-chlorameisensäureesters mit einem
organischen Diamin und Phosgen. Andere brauchbare Urethangruppen aufweisende Elastomere können durch
Reaktion eines hochmolekularen Polyesters aus mindestens einem Glykol und mindestens einer Dicarbonsäure
mit einem molaren Überschuß eines organischen Diisocyanats und einer eine Kettenverlängerung
bewirkenden Verbindung erhalten werden. Solche Produkte sind z. B. von Bayer et al. in »Angewandte Chemie
62«, S. 57 bis 66, 1950, sowie in den USA.-Patentschriften 2 621 166, 2 625 531 und 2 625 532 beschrieben.
Alle diese Produkte können durch Erhitzen, und zwar im allgemeinen unter Druck, ausgehärtet werden, wenn
das Reaktionsprodukt freie Isocyanatgruppen enthält. Man nimmt an, daß unter diesen Bedingungen die freien
Isocyanatgruppen mit reaktionsfähigen Wasserstoffatomen in dem Polymerisat unter Vernetzung der Polymerenketten
reagieren. Wenn die Mengenverhältnisse der Reaktionsteilnehmer so sind, daß nur wenig freie Isocyanatgruppen
zugegen sind, oder wenn das nicht gehärtete Reaktionsprodukt gegen eine vorzeitige Aushärtung
durch Zugabe bestimmter Stoffe, z. B. primärer oder sekundärer Amine, stabilisiert wurde, wobei die
letzteren mit den freien Isocyanatgruppen reagieren und diese aufbrauchen, so muß man zum Aushärten vor Erhitzen
ein Härtungsmittel zusetzen. Diesem Zweck kann ein Diisocyanat dienen. Bei Verwendung der üblichen
Diisocyanate treten wegen deren großer Reaktionsfähigkeit oft Schwierigkeiten auf, da das Elastomere vor
vollständiger Einverleibung des Härtungsmittels vorzeitig aushärtet oder .'.'verbrennt«. Das führt zu einer
ungleichmäßigen Aushärtung und stört die Herstellung geformter Gebilde, da die Form mit dem teilweise ausgehärteten
Produkt nicht vollständig gefüllt werden kann. Häufig empfiehlt es sich, an Stelle des monomeren Diisocyanats
das entsprechende Dimere zu verwenden, das bei niedrigen Temperaturen weniger reaktionsfähig ist, sich
jedoch bei den Härtungstemperaturen in 2 Moleküle des ursprünglichen Diisocyanats aufspaltet. Jedoch auch
diese Verbindungen können vor dem vollständigen Einmischen auf dem Gummiwalzwerk schon eine »Verbrennung«
hervorrufen.
Verfahren zum Härten von elastomeren, Urethangruppen enthaltenden Polyäthern
oder Polyestern
Anmelder:
E. I. du Pont de Nemours and Company, Wilmington, Del. (V. St. A.)
Vertreter: Dipl.-Ing. E. Prinz, Patentanwalt,
Gräfelfing bed München, Aribostr. 14
Gräfelfing bed München, Aribostr. 14
Beanspruchte Priorität:
V. St. v. Amerika vom 30. Juni 1963
V. St. v. Amerika vom 30. Juni 1963
Frederick B. Hill jun., Llangollen Estates,
Del. (V. St. A.),
ist als Erfinder genannt worden
ist als Erfinder genannt worden
Die Erfindung betrifft nun ein Verfahren zum Härten von Elastomeren der vorstehend beschriebenen Art,
wobei eine vorzeitige Härtung weitgehend vermieden und
die Härtung als solche genau gesteuert werden kann, so daß man den gewünschten Härtungsgrad erzielt. Ferner
wird bei dem erfindungsgemäßen Verfahren durch An-Wesenheit weiterer reaktionsfähiger Wasserstoffatome in
dem Härtungsmittel die Vernetzung oder Quer bindung der Molekülketten erleichtert.
Gemäß der Erfindung wird ein im wesentlichen isocyanatgruppenfreier,
nicht ausgehärteter, elastomerer urethangruppenhaltiger Polyäther oder Polyester, deren
lineare Alkylen- oder Polyestereinheiten ein Molekulargewicht von mindestens 732 aufweisen, durch Vermischen
von 100 Gewichtsteilen dieser urethangruppenhaltigen Polyäther oder Polyester mit 1 bis 20 Gewichtsteilen eines
Di-N, W-(carbimidophenyl) -harnstoffs der Formel
NH-CO —NH
NCO
NCO
und Erhitzen auf 80 bis 175° ausgehärtet. In der Formel bedeutet R einen niederen Alkyl- oder Alkoxyrest
oder Chlor.
709 509/444
3 4
Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung jedoch an nicht mehr als 2 Atomen des Moleküls dieser
wird ein Polytetramethylenglykoläther mit einem Mole- Verbindung reaktionsfähige Wasserstoffatome gebunden
kulargewicht zwischen 750 und 3500 mit einem molaren sind. Vorzugsweise verwendet man Wasser. Wenn
Überschuß von 2, 4-Tolylendiisocyanat und mit Wasser Wasser zur Kettenverlängerung verwendet wird, so kann
umgesetzt. 100 Gewichtsteile des nicht gehärteten Reak- 5 es mit zwei Isocyanatgruppan unter Entwicklung von
tionsproduktes werden darauf mit 1 bis 20 Gewichtsteilen Kohlendioxyd und Bildung einer Harnstoffgruppe reagie-
Di-N, W- (3-carbimido-4-methylphenyl) -harnstoff ver- ren, welche die Polyadditionsprodukte, an welchen die
mischt und die Mischung zur Aushärtung auf eine Tempe- freien Isocyanatgruppen sitzen, verbindet. Harnstoff-
ratur zwischen 90 und 150° erhitzt. brücken entstehen auch, wenn ein Diamin, z. B. 2, 4-To-
Bei einer anderen bevorzugten Ausführungsform wird io luylendiamin oder Äthylendiamin, zur Kettenverlängeein
aus Äthylenglykol, 1, 2-Propylenglykol und Adipin- rung verwendet wird. Andere für die Kettenverlängerung
säure gebildeter Polyester mit endständigen Hydroxyl- geeignete Verbindungen sind unter anderem Äthylengruppen
und einem Molekulargewicht zwischen 750 und glykol, Adipinsäureamid, p-Aminobenzoesäure, Mono-3500
mit einem molaren Überschuß eines Arylendiiso- äthanolamin, 1, 4-Cyclohexandisulfonamid, Bernsteincyanats
und mit einer eine Kettenverlängerung be- 15 säure und Milchsäure.
wirkenden Verbindung umgesetzt, welche mehrere aktive Bei der auf an sich bekannte Weise erfolgenden Her-Wasserstoff
atome enthält, wobei jedoch an nicht mehr stellung des Polyadditionsproduktes wird das Diisocyanat
als 2 Atomen des Moleküls dieses Kettenverlängerungs- im Überschuß gegenüber dem Polyalkylenglykoläther
mittels reaktionsfähige Wasserstoffatome sitzen. 100 Ge- verwendet. Der Überschuß braucht nur gering zu sein,
wichtsteile des nicht gehärteten Reaktionsproduktes 20 kann jedoch auch bis zu einem Molverhältnis von 12:1
werden dann mit 1 bis 20 Teilen Di-N, N'-(3-carbimido- führen.
4-methylphenyl)-harnstoff gemischt, und die Mischung Wenn das härtbare Reaktionsprodukt noch freie
wird auf eine Temperatur zwischen 90 und 15O0C erhitzt, Isocyanatgruppen enthält und vor der abschließenden
um eine Aushärtung zu bewirken. Aushärtung gelagert werden soll, muß es durch Zugabe
Das nicht gehärtete elastomere Reaktionsprodukt wird 35 eines Stoffes, z. B. einer basischen organischen primären
zweckmäßig auf einem Gummiwalzwerk zu einem glatten oder sekundären Stickstoffverbindung, stabilisiert werden.
Band ausgewalzt, wobei die erforderliche Menge an Die letztere muß in einer solchen Menge zugesetzt werden,
Di-N, N'-(carbimidophenyl)-harnstoff auf den Walzen daß keine freien Isocyanatgruppen mehr vorhanden sind,
zugesetzt wird und die Bearbeitung so lange dauert, bis Dieses stabilisierte Polymere sowie das selbststabiliabrte
die Mischung homogen wird. Das Elastomere wird dann 30 Polymere, welches man dann erhält, wenn genügend
durch Erhitzen gehärtet. Die Aushärtung erfolgt in der Glykol und Kettenverlängerungsmittel verwendet wurden,
Regel in einer Form unter einem Druck von etwa 3,5 bis um alle Isocyanatgruppen zu binden, können ziemlich
7 kg/cm2 bis 70 kg/cm2 oder höher. Der Druck muß lange Zeit gelagert werden, ohne daß sie dabei die Fähiglediglich
ausreichen, um das Elastomere so in die Form keit verlieren, bei der Bearbeitung auf einem Gummizu
pressen, daß diese ganz ausgefüllt ist. Die erforderliche 35 walzwerk ein glattes Band zu bilden. Wenn das stabili-Zeit
ändert sich je nach der Temperatur und der Art und sierte Polymere wesentliche Mengen an überschüssigem
den Mengenverhältnissen der verwendeten einzelnen Stabilisator oder Kettenverlängerungsmitteln enthält,
Bestandteile, liegt jedoch in der Regel zwischen etwa 15 welche mit Isocyanatgruppen reagieren, so muß dies bei
und 60 Minuten. Die Härtung kann auch ohne Anwen- Zugabs des erfindungsgemäß verwendeten Härtungsdung von Druck erfolgen. Das bearbeitete Elastomere 40 mittels in Betracht gezogen werden. Die zugesetzte
kann zu einer Folie ausgewalzt und entweder allein oder Härtungsmittelmenge muß zur Vernetzung des Elastoauf
einer Unterlage, z. B. aus Kunststoff oder auf einer meren ausreichen. Die Zugabe des Härtungsmittels
Textilunterlage, kalandert und dann zur Aushärtung empfiehlt sich häufig auch für ungehärtete Produkte,
erhitzt werden. In den für die Herstellung der härtbaren welche nicht stabil sind. Obwohl solche Produkte freie
Elastomeren verwendeten Glykolen brauchen nicht alle 45 Isocyanatgruppen enthalten, ist deren Anzahl doch zu
Alkylenreste die gleichen zu sein. Glykoläther, welche gering, oder diese sitzen an zu großen Molekülen, um eine
aus verschiedenen Resten bestehen, wie dies z. B. in der wirksame Vulkanisation oder Aushärtung herbeizuführen.
VerbindungHO(CH2OC2H4O)KHder Fallist, können ver- Di-N, W- (3-carbnnido-4-methylphenyl) -harnstoff ist
wendet werden. Diese Glykoläther sind entweder viskose das bevorzugte Härtungsmittel. Andere geeignete Glieder
Flüssigkeiten oder wachsartige Feststoffe. Um zur Her- 5° dieser Gruppe von Verbindungen sind Di-N, N'-(3-carbstellung
der erfindungsgemäßen Elastomeren geeignet zu imido-4-n-butylphenyl)-harnstoff, Di-N, N'-(3-carbomidosein,
soll das Molekulargewicht der Glykoläther minde- 4-methoxyphenyl)-harnstoff, Di-N, N'-(3-carbimidostens
750 betragen, kann jedoch bis auf 10000 ansteigen. 4-äthoxyphenyl)-harnstoff und Di-N, N'-(3-carbimido-Zweckmäßig
liegt es zwischen 750 und 3500. Polytetra- 4-chlorphenyl)-harnstoff.
methylenglykoläther, auch als Polybutylenglykoläther 55 Es ist anzunehmen, daß alle Glieder dieser Verbindungsbekannt,
ist bevorzugt. Polyäthylenglykoläther, Poly- klasse, in welchen R eine höhere Alkyl-oder Alkoxygruppe
propylenglykoläther und Poly-1, 2-dimethyläthylengly- ist, verwendet werden können. Diejenigen Verbindungen,
koläther sind Beispiele für andere verwendbare Ver- in welchen der Substituent R nicht mehr als etwa 4 Kohbindungen.
lenstoffatome enthält, sind jedoch leichter zugänglich und
Eine große Anzahl von Diisocyanaten kann bei der 60 bevorzugt.
Herstellung der härtbaren Elastomeren verwendet werden. Das erfindungsgemäße Verfahren wird durch die fol-
Aromatische Diisocyanate, z. B. 2, 4-Toluylendiisocyanat, genden Beispiele, in welchen Teile als Gewichtsteile ange-
4, 4'-Methylen-bis-(phenylisocyanat), 1, 5-Naphthylendi- geben sind, erläutert,
isocyanat und m-Phenylendiisocyanat, sind bevorzugt, .
Aliphatische Verbindungen, z.B. Hexamethylendiiso- 65 Beispiel 1
cyanat und Tetramethylendiisocyanat, sowie alicyclische 100 Teile eines auf bekannte Weise aus Polyäthylen-Verbindungen,
z. B. 1,4-Cyclohexylendiisocyanat, können glykoläther und 2, 4-Toluylendiisocyanat erhaltenen, mit
ebenfalls verwendet werden. Piperidin stabilisierten, im wesentlichen isocyanat-Die
eine Kettenverlängerung bewirkende Verbindung gruppenfreien Polyurethans werden auf einem kalten
enthält mehrere reaktionsfähige Wasserstoffatome, wobei 70 Gummiwalzwerk mit zwei Teilen Di-N, N'-(3-carbimido-
4-methylphenyl)-harnstoff vermischt und dann in einer
Form 30 Minuten unter Druck auf 134° erhitzt. Man erhält eine kautschukartige, bernsteinfarbene Platte,
welche bei einer Prüfung in Wasser von 25° die folgenden Eigenschaften zeigt:
Reißfestigkeit 161 kg/cm2
Elastizitätsmodul bei 300 % Dehnung .. 49,7 kg/cm2 Reißdehnung 570 %.
300 Teile des wie im Beispiel 1 beschriebenen, hergestellten Polymeren werden auf ein Gummiwalzwerk gebracht
und zu einem glatten Band ausgewalzt. Man fügt dann 6 Teile Piperidin zu, das sorgfältig eingemischt wird
und das Polymere stabilisiert, so daß es beim Stehen nicht vorzeitig aushärtet.
300 Teile des härtbaren Polymeren von Beispiel 1 werden in drei Anteile von je 100 Teilen unterteilt. Diese
werden auf einem Gummiwalzwerk getrennt mit 1,2 bzw.
4 Teilen Di-N, N'-(3-carbimido-4-methylphenyl)-harnstoff vermischt. Die so erhaltenen Mischungen werden unter
Druck 30 Minuten in einer Form bei 134° ausgehärtet.
Bei einer Prüfung in Wasser von 25° zeigen die erhaltenen Produkte die folgenden Eigenschaften:
Reißfestigkeit, kg/cm2 ...
Elastizitätsmodul bei
Elastizitätsmodul bei
300 % Dehnung, kg/cm2
Reißdehnung, %
Reißdehnung, %
Teile des Härtungsmittels
' l" I 2 4
' l" I 2 4
97,3
75,6
430
430
107
73,5
490
490
204,4
95,2
530
530
Es sei bemerkt, daß die Reißfestigkeit mit steigendem Gehalt an Di-N, N'-(3-carbimido-4-methylphenyl)-harnstoff
verbessert wird.
Ein aus Polytetramethylenglykoläther und 2,4-Toluylendiisocyanat
auf bekannte Weise erhaltenes und mit Piperidin stabilisiertes Elastomeres wurde mit 7,4 Teilen
Di-N, N'-(3-carbimido-4-methylphenyl)-harnstoff auf 100 Teile des stabilisierten Polymeren vermischt. Teile der
Mischung wurden dann in Formen unter Druck während den nachstehend angegebenen Zeiten und bei den angegebenen
Temperaturen ausgehärtet.
Härtungszeit, Minuten
Temperatur der Härtung, ° C
Prüfung in Wasser von 25° C
Zugfestigkeit, kg/cm2
Elastizitätsmodul bei 300 °/0 Dehnung, kg/cm2
Reißdehnung, %
Reißdehnung, %
| 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 |
| 30 126 |
60 126 |
15 134 |
30 134 |
45 134 |
60 134 |
15 150 |
| 358 52 580 |
358 59,5 580 |
324 59,5 540 |
298 56 530 |
305 64 520 |
298 59,5 580 |
262 40 630 |
Di-N, N'-(3-carbimido-4-methoxyphenyl)-harnstoff sorgfältig eingemischt werden. Ein Teil kommt dann in eine
Form und wird in einer Presse 60 Minuten bei 134° ausgehärtet.
Das erhaltene Elastomere besitzt die folgenden Eigenschaften:
Reißfestigkeit 318 kg/cm2
Elastizitätsmodul bei 300 °/0 Dehnung ... 199 kg/cm2
Reißdehnung 820°/0.
100 Teile eines auf an sich bekannte Weise aus einem Polytetramethylenglykoläther und m-Phenylendiisocyanat
erhaltenen, mit Piperidin stabilisierten Polymeren werden auf einem kalten Gummiwalzwerk zu einem glatten
Band ausgewalzt. Auf jeweils 100 Teile des Polymeren werden dann auf dem Walzwerk 5 Teile Di-N, W-(3-carbimido-4-methylphenyl)-harnstoff
zugegeben und sorgfältig eingemischt. Ein Teil wird in eine Form gebracht und in einer Presse 30 Minuten bei 134° ausgehärtet.
Die erhaltenen kautschukartigen Ringe besitzen bei einer Prüfung in Wasser bei 25° die folgenden Eigenschaften:
Reißfestigkeit 952 kg/cm2
Elastizitätsmodul bei 300 % Dehnung ... 40 kg/cm2 Reißdehnung 650%.
100 Teile eines in an sich bekannter Weise aus Polytetramethylenglykoläther
und 2, 4-Toluylendiisocyanat erhaltenen, mit Piperidin stabilisierten Polymeren werden
auf ein Gummiwalzwerk gebracht, wo 5 Teile Di-N, W-(3-carbimido-4-chlorphenyl)-harnstoff
sorgfältig eingemischt werden. Ein Teil kommt in eine Form und wird 30 Minuten in einer Presse bei 134° ausgehärtet. Das
erhaltene Elastomere besitzt die folgenden Eigenschaften in Wasser von 25°:
Reißfestigkeit 197 kg/cm2
Elastizitätsmodul bei 300 °/0 Dehnung ... 199 kg/cm2
Reißdehnung 650%.
Beispiel 6 Beispiel 8
100 Teile des stabilisierten Polymeren von Beispiel 5 100 Teile eines auf an sich bekannte Weise aus einem
werden auf ein Gummiwalzwerk gebracht, wo 5 Teile 70 Polytetramethylenglykoläther und l-Chlor-2, 4-phenylen-
In 100 Teilen des Polymeren von Beispiel 5 werden auf
einem Gummiwalzwerk 6 Teile des Dimeren von 2, 4-Toluylendiisocyanat
sorgfältig eingearbeitet. Weitere 100 Teile werden auf gleiche Weise mit 6 Teilen Di-N, N'-(3-carbimido-4-methylphenyl)
-harnstoff verarbeitet.
Gleiche Gewichtsmengen der beiden Anteile werden auf einem Gummiwalzwerk mit Walzen von 5 X 15 cm bei
100° und bei 130° gewalzt, bis eine ausgesprochene »Dörrung« oder »Verbrennung« eintritt, d. h. bis in dem
Band bleibende Löcher gebildet sind. Die benötigten Zeiten bis zum Auftreten dieser Löcher sind die folgenden:
Härtungsmittel
Dimeres von 2, 4-Toluylendiisocyanat
Di-N, N'-(3-carbimido-4-methylphenyl)-harnstoff
Minuten bis zur
»Verbrennung «
bei 100° bei 130°
43
78
78
10
diisocyanat erhaltenen Elastomeren werden so lange mit 5 Teilen Di-N, N'-(3-carbimido-4-methylphenyl)-harnstoff
verarbeitet, bis die Masse homogen ist. Ein Teil kommt in eine Form und wird 30 Minuten in einer Presse bei
134° ausgehärtet. Ringe aus dem Polymeren werden bei 25° geprüft und besitzen die folgenden Eigenschaften:
Reißfestigkeit 210 kg/cm2
Elastizitätsmodul bei 300 % Dehnung etwa 16 kg/cm2 Reißdehnung 670%.
In 100 Teile eines äußerst stabilen, aus einem PoIytetramethylenglykoläther
und Hexamethylendiisocyanat auf an sich bekannte Weise erhaltenen Polymeren werden
5 Teile Di-N, N'-(3-carbimido-4-methylphenyl)-harnstoff auf einem Gummiwalzwerk eingearbeitet. Ein Teil kommt
in eine Form und wird 30 Minuten in einer Presse bei 134° ausgehärtet. Ringe des Polymeren werden in Wasser von
25° mit dem folgenden Ergebnis geprüft:
Reißfestigkeit 175 kg/cm2
Elastizitätsmodul bei 300 % Dehnung ... 12 kg/cm2 Reißdehnung 600%.
Ein auf an sich bekannte Weise erhaltener Polyester aus Adipinsäure, Äthylenglykol und Propylenglykol wird
mit Diphenyl-4, 4'-diisocyanat modifiziert.
10 Teile dieses Polymeren werden mit 0,6 Teilen Di-N, N'-(3-carbimido-4-methylphenyl)-harnstoff auf einem
Gummiwalzwerk verarbeitet und in einer Form unter Druck 45 Minuten bei 130° ausgehärtet. Man erhält ein
kautschukartiges, federndes Fell.
Auf die gleiche Weise werden 10 Teile des Polymeren mit 0,3 Teilen 2,4-Toluylendiisocyanat gehärtet. Die für
den Härtungsvorgang zur Verfügung stehende Anzahl von ·—NCO-Gruppen ist in beiden Fällen die gleiche.
Die beiden Produkte werden geprüft, und man erhält die folgenden Ergebnisse:
45 Form unter Druck während 30 Minuten auf 130° ausgehärtet.
Auf die gleiche Weise werden 10 Teile des Polymeren mit 0,7 Teilen des Dimeren von 2, 4-Toluylendiisocyanat
ausgehärtet. Die erhaltenen kautschukartigen Felle werden mit den folgenden Ergebnissen getestet:
Eigenschaften bei 25° C
Reißfestigkeit, kg/cm2
Elastizitätsmodul bei 300% Dehnung, kg/cm2
Reißdehnung, %
Eigenschaften bei 70° C
Reißfestigkeit, kg/cm2
Elastizitätsmodul bei 300 % Dehnung, kg/cm2
Reißdehnung, %
Vulkanisiert mit substituiertem Harnstoff
315
73,5 45,5
378
56 56
dimerem Diisocyanat
168
108,5 28
115,5
84 27
| Härtun | jsmittel | |
| Di-N, N'- | ||
| (3-carbimido- 4-methyl- phenyl)- |
Toluylen- ^diisocyanat |
|
| harnstoff | ||
| Eigenschaften bei 25° C | ||
| Reißfestigkeit, kg/cm2 .... | 385 | 245 |
| Elastizitätsmodul bei 300 % | ||
| Dehnung, kg/cm2 | 87,5 | 63 |
| Reißdehnung, % | 650 | 660 |
| Eigenschaften bei 70° C | ||
| Reißfestigkeit, kg/cm2 .... | 304 | 161 |
| Elastizitätsmodul bei 300% | ||
| Dehnung, kg/cm2 | 47,3 | 44 |
| Reißdehnung, % | 810 | 800 |
55
Die weitgehende, auf den Di-N, N'-(3-carbimido-4-methylphenyl)-harnstoff
zurückzuführende Verbesserung der Reißfestigkeit ist augenfällig. Der erhöhte Modulus ist
möglicherweise auf die zugesetzte Verbindung mit der — NHCONH-Gruppe zurückzuführen.
Beispiel 11 e
In 10 Teile eines auf an sich bekannte Weise aus Adipinsäure und Äthylenglykol erhaltenen, mit Naphthalin-1,
5-diisocyanat modifizierten Polyesters werden 0,7 Teile Di-N, W- (3-carbimido-4-methyrphenyl) -harnstoff eingewalzt,
und die Mischung wird durch Erhitzen in einer Obwohl die Erfindung besonders für aus Polyalkylenglykoläthern,
Diisocyanaten und Kettenverlängerungsmitteln erhaltene Elastomere günstig ist und unter Bezug
auf diese beschrieben wurde, kann sie ganz allgemein zum Aushärten jedes elastomeren Stoffes Anwendung finden,
welcher aus Polymerenketten besteht, die reaktionsfähige Wasserstoffatome enthalten und durch von den aktiven
Wasserstoffatomen ausgehende Vernetzung ausgehärtet werden können.
Obwohl die erfindungsgemäß verwendeten Härtungsmittel eine gewisse strukturelle Ähnlichkeit mit dimeren
Diisocyanaten besitzen, welche bisher zum Aushärten solcher Polymerer verwendet wurden, ermöglichen die
erfindungsgemäß verwendeten Mittel doch ein überraschend längeres Walzen der Polymeren, ohne daß dabei
diese z. B. durch »Verbrennen« leiden. Die Di-N, N'-carbimidophenyl-harnstoffe
sind hochschmelzende Feststoffe mit niedrigem Dampfdruck und sind infolgedessen weniger
giftig und weniger gefährlich zu handhaben als die Diisocyanate, aus welchen sie erhalten werden. Sie sind auch
gegen atmosphärische Feuchtigkeit weniger empfindlich. Einige härtbare Elastomere der vorstehend beschriebenen
Art können auf einem kalten Walzwerk, d. h. auf einem nicht beheizten, zu einem glatten Band ausgewalzt
werden, wobei die Temperatur infolge der Reibung bis 50° ansteigen kann. Andererseits müssen bei einigen
anderen Elastomeren die Walzen zur Erzielung eines glatten Bandes auf etwa 100° erhitzt werden. Die Neigung
zum »Verbrennen«- ist bei den höheren Temperaturen größer, und in diesem Falle sind die Di-N, N'-(carbimidophenyl)-harnstoffe
besonders wertvoll.
Die erfindungsgemäß ausgehärteten Elastomeren können für die gleichen Zwecke wie andere Elastomere Verwendung
finden. Es können aus ihnen z. B. Reifen, Rohreinsätze, Treibriemen, Schläuche und Röhren, Draht- und
Kabelumhüllungen, Schuhwaren, Schwämme, überzogene Gewebe und andere geformte oder nach Eintauchverfahren
erhaltene Gegenstände hergestellt werden. Die erfindungsgemäß erhaltenen Produkte sind äußerst beständig
gegen Frost, Hitze, direktes Sonnenlicht, Sauerstoff und Ozon, Öl und andere als Lösungsmittel bekannte Kohlenwasserstoffe
sowie gegen mechanischen Abrieb, Biegebeanspruchung, Streckung.
Die diese Produkte aufbauenden Elastomeren können durch geeignete Zusätze verändert werden. Die Art und
die Menge der Zusätze hängt dabei von dem beabsichtig-
ten Verwendungszweck ab. Einige der wichtigeren Zusätze, welche für die Elastomeren von Bedeutung sind,
sind Ruß, Kreide, Kieselsäure, Talk, Zink- und Magnesiumoxyd, Calcium- und Magnesiumcarbonat, Titandioxyd
und Weichmacher. Anorganische und organische Farbstoffe können zur Erzielung von Produkten mit
bestimmter Färbung zugesetzt werden. Die Naturfarbe der Elastomeren ist ein Blaßgelb oder ein helles Bernsteingelb.
Die Zusätze können dem Produkt gleichzeitig mit dem Härtungsmittel einverleibt werden. Die üblichen Kautschuk-Bearbeitungseinrichtungen,
z. B. Gummiwalzwerke und Werner-Pfleiderer- oder Banbury-Mischer,
können verwendet werden. Das erhaltene, mit Zusätzen versehene Produkt kann dann ebenfalls in den in der
Kautschukindustrie üblichen Einrichtungen vulkanisiert werden. Nach einer anderen Ausführungsform kann das
Produkt in Lösungsmitteln gelöst oder damit verdünnt werden, wenn es auf Oberflächen aufgebracht werden soll,
auf welchen es nach Verdampfen des Lösungsmittels ausgehärtet oder vulkanisiert werden kann.
Claims (4)
1. Verfahren zum Härten von elastomeren, Urethangruppen
enthaltenden Polyäthern oder Polyestern, dadurch gekennzeichnet, daß ein Gemisch von 100 Gewichtsteilen
von im wesentlichen isocyanatgruppenfreien, elastomeren, Urethangruppen enthaltenden
Polyäthern oder Polyestern, deren lineare Alkylen- oder Polyestereinheiten ein Molekulargewicht von
mindestens 732 aufweisen, und 1 bis 20 Gewichtsteilen
eines Di-N, N'- (carbimidophenyl) - harnstoff es der
Formel
NH-CO—NH
NCO
NCO
(R = niedermolekularer Alkyl-, Alkoxyrest oder Chlor) auf eine Temperatur zwischen 80 und 175° erhitzt
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als härtbares Ausgangsprodukt das
Reaktionsprodukt eines Polyalkylenglykoläthers mit einem Molekulargewicht von mindestens 750, mit
einem molaren Überschuß eines organischen Diisocyanate und mit einem mehrere reaktionsfähige, an
nicht mehr als 2 Atome des Moleküls gebundene Wasserstoffatome enthaltenden Kettenverlängerungsmittel
verwendet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Di-N, N'-(carbimidophenyl) -harnstoff
Di-N, N'-(3-carbimido-4-methylphenyl)-harnstoff, Di-N, N'-(3-carbimido-4-chlorphenyl)-harnstoff oder
Di - N, N'- (3-carbimido -4- methoxyphenyl) - harnstoff verwendet wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Erhitzung in einer Form unter Druck
erfolgt.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschriften Nr. 831 772, 872 268;
»AngewandteChemie«62 (1950), S.62f; 64 (1952), S. 524.
Deutsche Patentschriften Nr. 831 772, 872 268;
»AngewandteChemie«62 (1950), S.62f; 64 (1952), S. 524.
1 709' 509/444 5.57
Applications Claiming Priority (1)
| Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
|---|---|---|---|
| US791852XA | 1953-06-30 | 1953-06-30 |
Publications (1)
| Publication Number | Publication Date |
|---|---|
| DE1008484B true DE1008484B (de) | 1957-05-16 |
Family
ID=22148956
Family Applications (1)
| Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
|---|---|---|---|
| DEP12224A Pending DE1008484B (de) | 1953-06-30 | 1954-06-28 | Verfahren zum Haerten von elastomeren, Urethangruppen enthaltenden Polyaethern oder Polyestern |
Country Status (3)
| Country | Link |
|---|---|
| DE (1) | DE1008484B (de) |
| FR (1) | FR1108786A (de) |
| GB (1) | GB791852A (de) |
Cited By (3)
| Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
|---|---|---|---|---|
| DE1028772B (de) | 1956-06-08 | 1958-04-24 | Bayer Ag | Verfahren zur Herstellung hochmolekularer vernetzter Kunststoffe |
| DE1111389B (de) * | 1955-09-14 | 1961-07-20 | Du Pont | Verfahren zur Herstellung von warmverformbaren, haertbaren Polyurethanen |
| DE1136484B (de) * | 1959-06-22 | 1962-09-13 | Hooker Chemical Corp | Verfahren zur Herstellung von flammabweisenden, Urethangruppen aufweisenden Schaumstoffen |
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|---|---|---|---|---|
| RU2194059C1 (ru) * | 2001-12-28 | 2002-12-10 | Забелин Леонид Васильевич | Полиуретановая композиция |
| CN107602796A (zh) * | 2017-09-26 | 2018-01-19 | 苏州米颜生物科技有限公司 | 一种用于实心轮胎的复合橡胶的制备方法 |
| CN114920920B (zh) * | 2022-07-05 | 2023-10-10 | 山西省建筑科学研究院集团有限公司 | 位阻型端氨基聚醚的制备方法以及衍生自所述位阻型端氨基聚醚的产品的制备方法 |
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|---|---|---|---|---|
| DE831772C (de) * | 1952-11-18 | 1952-02-18 | Bayer Ag | Verfahren zur Herstellung hochmolekularer vernetzter Kunststoffe |
| DE872268C (de) * | 1944-07-10 | 1953-03-30 | Bayer Ag | Verfahren zur Herstellung hochmolekularer, kautschukelastischer Produkte |
-
1954
- 1954-06-21 GB GB18116/54A patent/GB791852A/en not_active Expired
- 1954-06-28 DE DEP12224A patent/DE1008484B/de active Pending
- 1954-06-30 FR FR1108786D patent/FR1108786A/fr not_active Expired
Patent Citations (2)
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|---|---|---|---|---|
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| DE1136484B (de) * | 1959-06-22 | 1962-09-13 | Hooker Chemical Corp | Verfahren zur Herstellung von flammabweisenden, Urethangruppen aufweisenden Schaumstoffen |
Also Published As
| Publication number | Publication date |
|---|---|
| FR1108786A (fr) | 1956-01-17 |
| GB791852A (en) | 1958-03-12 |
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