DE1111389B - Verfahren zur Herstellung von warmverformbaren, haertbaren Polyurethanen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von warmverformbaren, haertbaren PolyurethanenInfo
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Description
DEUTSCHES
PATENTAMT
kl. 39 c 6
C08f; g
P 16999 rVb/39c
BEKANNTMACHUNG
DES ANMELDUNG
UND AUSGASE DER
AUSLEGESCHRIFT: 20. JULI 1961
Die Herstellung von Polyurethanen aus endständige OH-Gruppen aufweisenden Polyäthern (Polyglykoläthern)
und Diisocyanaten mit oder ohne zusätzliche Verwendung eines Kettenverlängerungsmittels, welche
nach dem Härten die Eigenschaften von Elastomeren aufweisen, ist bekannt. Ein typischer Polyäther ist ein
Polytetramethylenglykoläther mit endständigen OH-Gruppen, während typische Diisocyanate Hexamethylendiisocyanat
und aromatische Diisocyanate, ζ. Β. Toluylendiisocyanate und Naphthylen-l,5-diisocyanat
sind (vgl. französische Patentschrift 1074451). Diese Polyurethane können zu elastomeren Produkten entweder
durch einfaches Erhitzen, wenn sie freie Isocyanatgruppen enthalten, oder mittels eines Diisocyanate
als Härtungsmittel ausgehärtet werden.
Die so erhaltenen elastomeren Produkte besitzen viele wertvolle Eigenschaften. Alle bisher bekannten
haben jedoch Nachteile, so daß die Eigenschaften nicht ausgewogen sind. So kann z. B. eines eine hohe
Zugfestigkeit bei normaler Temperatur besitzen, verliert jedoch schon bei verhältnismäßig niedrigen
Temperaturen seine Elastizität, während ein anderes seine Elastizität bei niedrigen Temperaturen beibehält,
jedoch bei gewöhnlichen Temperaturen eine zu geringe Zugfestigkeit aufweist. Wieder andere können gegen
Wasser oder organische Lösungsmittel zu empfindlich sein, oder sie sind nicht flexibel genug.
Es wurde gefunden, daß die Eigenschaften der gehärteten Polymeren in erster Linie von den Bestandteilen
abhängen, aus welchen das ungehärtete Polymere erhalten wurde. So besitzt z. B. ein Elastomeres aus
einem gehärteten Polyurethan, welches durch Ketteuverlängerung eines PoIy-(O und S)-äthylenglykoläthers
mit aus Toluylen-2,4-diisocyanat stammenden Urethanbindungen und mit endständigenO H-Gruppen
mit Toluylen-2,4-diisocyanat erhalten wurde, einen Γ-50-Wert (ein willkürlich gewählter Wert zur Bezeichnung
der Widerstandsfähigkeit bei niedrigen Temperaturen) von —9°C und eine Zugfestigkeit bei
25°C von nur etwa 250 kg/cm2, während nach Ersatz
der PoIy-(O und S)-äthylenglykoläthergruppen durch Polytetramethylenglykoläthergruppen die Zugfestigkeit
auf etwa 360 kg/cm2 ansteigt, der Γ-50-Wert jedoch — 80C beträgt. Ein drastischeres Beispiel
bildet das durch Kettenverlängerung eines Polyurethane mit Wasser erhaltene Polymere, wobei das
Polyurethan aus dem polymeren Thioäther des Glykols
HO -C2- H4- S — CH — (CH3) — CH2-OH
und Toluylen-2,4-diisocyanat erhalten wurde. Dieses Polymere besitzt nach dem Härten eine Zugfestigkeit
Verfahren zur Herstellung von
warmverformbaren, härtbaren Polyurethanen
warmverformbaren, härtbaren Polyurethanen
Anmelder:
E. I. du Pont de Nemours and Company,
Wilmington, Del. (V. St. A.)
Wilmington, Del. (V. St. A.)
Vertreter: Dipl.-Ing. E.Prinz, Patentanwalt,
München-Pasing, Bodenseestr. 3 a
München-Pasing, Bodenseestr. 3 a
Beanspruchte Priorität:
V. St. v. Amerika vom 14. September 1955
V. St. v. Amerika vom 14. September 1955
Anthony Francis Benning, Woodstown, N. J.
(V. St. A.),
ist als Erfinder genannt worden
ist als Erfinder genannt worden
von nur 76 kg/cm2, jedoch einen Τ-50-Wert von
-30°C.
Es wurde nun überraschend gefunden, daß bei bestimmter Wahl der Reaktionsteilnehmer (einschließlich
der Kettenverlängerungsmittel) in der Weise, daß das Polyurethanmolekül verschiedene Struktureinheiten
bestimmter Art enthält, d. h. nicht aus überwiegend nur einer wiederkehrenden Struktureinheit
besteht, man Produkte erhalten kann, die nach dem Härten eine bisher unerreichbare Kombination günstiger
Eigenschaften aufweisen. Diese verschiedenen Struktureinheiten entsprechen ganz allgemein Polyurethanen
mit guter Zugfestigkeit, jedoch schlechten Eigenschaften bei niedriger Temperatur einerseits und
schlechter Zugfestigkeit, jedoch guten Eigenschaften bei niedriger Temperatur andererseits. Die Eigenschaften
des gehärteten Produkts sind jedoch nicht, wie man vielleicht erwarten könnte, das Mittel aus
den Eigenschaften der entsprechenden, aus ein- und derselben Einheit aufgebauten Polyurethane; vielmehr
ist die Gesamtheit der Eigenschaften viel besser, als man erwarten könnte. Mit anderen Worten überwiegen
in den Mischpolymerisaten die den einzelnen Struktureinheiten zuzuschreibenden guten Eigenschaften bei
weitem. Dies ist völlig überraschend.
Gemäß der Erfindung erhält man die neuen Polymeren durch Umsetzung eines OH-Gruppen aufweisenden
Polyalkylenglykoläthers, eines Polyalkylenglykoldiphenoläthers, eines endständige OH-Gruppen
109 648/438
aufweisenden polymeren Kohlenwasserstoffs, eines PoIy-(O und S)-alkylenglykolmischäthers oder eines
PoIy-(O und S)-alkylenglykoldiphenolmischäthers mit einem Molekulargewicht von mindestens 750 mit
einem organischen Diisocyanat oder einem Polymeren mit endständigen Isocyanatgruppen, gegebenenfalls in
Anwesenheit eines Kettenverlängerungsmittels. Die Erfindung wird gekennzeichnet dadurch, daß mehr als
eines der 0 Η-Gruppen aufweisenden Polymeren oder
mehr als eine der Isocyanatgruppen aufweisenden Verbindungen oder ein polymeresKettenverlängerungsmittel
unter Ausbildung von durch Carbonylgruppen, S einem niedermolekularen Rest mit zwei endständigen
Acylgruppen oder einen Rest eines Polymeren mit zwei endständigen Acylgruppen verbundenen Einheiten
der allgemeinen Formel:
--HN-(-B — NH- C—G — C — NH-J1-B- NH-{-R — HN- B — NH-)--
(G bedeutet einen zweiwertigen organischen Rest, der durch Abspaltung der endständigen aktiven Wasserstoffatome
aus einem der OH-Gruppen aufweisenden Polymeren erhalten wurde, B einen zweiwertigen, nach
Reaktion der Isocyanatgruppen aus einem organischen Diisocyanat oder einem Polymeren mit endständigen
Isocyanatgruppen verbleibenden organischen Rest, R eine Carbonylgruppe, einen niedermolekularen Rest
mit zwei endständigen Acylgruppen oder den Rest eines polymeren Kohlenwasserstoffs mit zwei endständigen
Acylgruppen, wobei im letzteren Fall G kein Rest eines polymeren Kohlenwasserstoffs sein darf,
η eine ganze Zahl größer als Null und m eine ganze
Zahl einschließlich Null), in an sich bekannter Weise angewendet werden, wobei jedoch im Falle der Verbindung
der Einheiten durch Reste eines Polymeren mit zwei endständigen Acylgruppen die Ausgangsstoffe
so gewählt werden müssen, daß G den Rest eines davon verschiedenen Polymeren ergibt .und
wobei mindestens zwei, verschiedenen Gruppen angehörende Polymere als Ausgangsstoffe, jedoch keiner
zu mehr als 95 Molprozent und alle zusammen mit mindestens 60 % der Reaktionsmasse vorliegen müssen.
Entsprechend der obigen Definition gehören Polymere »verschiedenenGruppen« an, wenn ihre chemische
Struktur verschieden ist. So gehören z. B. die Reste G, welche von verschiedenen Polyalkylenglykoläthern
stammen, in die gleiche Gruppe; ein aus einem PoIyalkylenglykoläther
stammender Rest G gehört jedoch in eine andere Gruppe als ein von einem Polyalkylenglykoldiphenoläther,
einem endständige OH-Gruppen aufweisenden polymeren Kohlenwasserstoff, einem
PoIy-(O und S)-alkylenglykolmischäther oder einem PoIy-(O und S)-aIkylenglykoldiphenolmischäther stammender.
Die aufgezählten Verbindungen fallen jeweils in verschiedene Gruppen.
Aus der vorstehenden Formel ergibt sich, daß die Anwesenheit verschiedener polymerer Struktureinheiten
in dem Polymeren auf verschiedene Weise erzielt werden kann, wobei jedoch immer zwei verschiedene
polymere Ausgangsstoffe verwendet werden. So könne« z. B. zwei in verschiedene Gruppen fallende
Polyäther zusammen mit einem einzigen monomeren Diisocyanat und einem monomeren Kettenverlängerungsmittel
verwendet werden, oder man kann einen einzigen Polyäther zusammen mit einem monomeren
Diisocyanat und einem polymeren Kettenverlängerungsmittel verwenden.
Der Einfachheit halber werden die erfindungsgemäß erhaltenen Produkte als »segmentierte Polymere« bezeichnet,
wobei verschiedene Segmente den verschiedenen polymeren Einheiten entsprechen, aus
welchen die neuen Polymeren aufgebaut sind. Vorzugsweise besitzen die einzelnen Segmente einen
»Molekulargewichtsanteil« zwischen 750 und 10000.
Bei der Herstellung dieser neuen Polymeren kann eines oder mehrere der Polymeren, welche eines der
polymeren Segmente aufbauen, mit einem Diisocyanat unter Bildung eines Vorpolymerisats mit endständigen
Isocyanatgruppen umgesetzt und dann mit dem anderen polymeren Segment kettenverlängert werden. Es
können jedoch auch zwei oder mehr verschiedene Polymere gleichzeitig oder stufenweise mit dem Diisocyanat
zur Reaktion gebracht werden. Das gebildete Vorpolymerisat mit endständigen Isocyanatgruppen
kann dann mit einer nichtpolymeren Verbindung, z. B. Wasser, einem Diamin, einem Glykol oder einer
Dicarbonsäure, kettenverlängert werden. Das Molverhältnis von Diisocyanat zu dem Polyglykol oder
den Polyglykolen liegt zweckmäßig zwischen 1,1: 1 und 12: 1. In der Regel übersteigt das Molverhältnis nicht
einen Wert von 5:1. Der günstigste Bereich liegt zwischen etwa 1,2: 1 und 3:1. Der Grad der Kettenverlängerung
kann durch Zugabe bestimmter Amine, wie sie ausführlicher in der deutschen Auslegeschrift
1069383 angegeben sind, geregelt werden. Im allgemeinen brauchen die verschiedenen Reaktionsteilnehmer
nur in einer geeigneten Mischeinrichtung auf Temperaturen zwischen 25 und 125° C erhitzt zu
werden. Als Reaktionsmedium kann ein Lösungsmittel dienen. -
Die zur Herstellung der neuen Polymeren verwendeten Polyalkylenglykoläther können durch die
Formel HO(RO)fflH dargestellt werden, worin R
einen Alkylenrest und η eine so große ganze Zahl bedeutet, daß das Molekulargewicht mindestens 750
beträgt. Diese Verbindungen werden für gewöhnlich durch Polymerisation zyklischer Äther, z. B. von
Alkylenoxyden oder Dioxolan, oder durch Kondensation von Glykoleti erhalten. Nicht alle in den Polyalkylenglykoläthern
anwesendenAlkylenreste brauchen die gleichen zu sein. Für die erfindungsgemäßen Zwecke wird ein Polytetramethylenglykoläther in der
Regel bevorzugt. Andere zu verwendende Polyglykole sind Polyäthylenglykoläther, Polypropylenglykoläther
und Poly-l,2-butylenglykoläther.
Die zu verwendenden Polyalkylenglykoldiphenoläther entsprechen den vorstehend beschriebenen Polyalkylenglykoläthern,
wobei jedoch einige der Alkylengruppen durch Arylengruppen ersetzt sind.
Die zu verwendenden, endständige OH-Gruppen aufweisenden polymeren Kohlenwasserstoffe können
durch Polymerisation olefinischer Kohlenwasserstoffe in Anwesenheit von endständige Hydroxylgruppen
liefernden Verbindungen erhalten werden. Endständige Aminogruppen aufweisende polymere Kohlenwasserstoffe,
die als polymere Kettenverlängerungsmittel dienen können, erhält man in analoger Weise. So
kann z. B. Isopren in Anwesenheit von 2,2'-Azo-bisisobutyronitril unter Bildung eines endständig je eine
5 6
Nitrilgruppe aufweisenden Polyisoprens polymerisiert Bei Verwendung der anderen typischen Kettenverwerden,
welches dann zu einem »Polyisoprendiamin« längerungsmittel sitzt an der Iminogruppe ein Acylrest.
reduziert wird. Wenn daher diese anderen typischen Kettenver-Die zu verwendenden PoIy-(O und S)-glykolmisch- längerungsmittel mit zwei freien Isocyanatgruppen
äther können durch Kondensation von Thioäthern, 5 reagieren, so ist der die an den organischen Diiso-
z. B. Thiodiglykol, mit anderen Glykolen oderGlykol- cyanatresten sitzenden Iminogruppen verbindende
äthern, z. B. Butan- 1,4-diol, erhalten werden. Rest ein Diacylrest. In gleicher Weise verbindet bei
Eine große Zahl organischer Diisocyanate eignen Verwendung eines Polymeren, z. B. eines endständig
sich für die Reaktion, einschließlich aromatischer, Aminogruppen aufweisenden Polyisoprens, als Ketten-
aliphatischer und zykloaliphatischer Diisocyanate, io Verlängerungsmittel ein polymerer Diacylrest die
sowie Kombinationen dieser Typen. Typische Verbin- an den organischen Diisocyanatresten sitzenden
düngen sind unter anderem: Toluylen-2,4-diisocyanat, Iminogruppen. Das Wort »Acyl« bezeichnet den
m-Phenylendiisocyanat, 4-Chlor-l,3-phenylendiiso- Rest, welcher nach Abtrennung des Iminorestes von
cyanat, 4,4'-Diphenylendiisocyanat, 1,5-Naphthylen- dem durch Reaktion der aktiven Wasserstoff enthalten-
diisocyanat, 1,4-Tetramethyleüdiisocyanat, 1,6-Hexa- 15 den Verbindung bzw. des Kettenverlängerungsmittels
methylendiisocyanat, 1,10-Dekamethyleudiisocyanat, mit einer Isocyanatgruppe entstandenen Rest ver-
1,4-Cyclohexylendiisocyanat, 4,4'-Methylen-bis-(cyclo- bleibt.
hexylisocyanat) und 1,5-Tetrahydronaphthylendiiso- Der Ausdruck »aktive Wasserstoffatome« ist
cyanat. Arylendiisocyanate, d. h. solche, bei welchen dem Kunststoffachmann bekannt. Dieser Ausdruck
jede der beiden Isocyanatgruppen direkt an einem ao umfaßt Wasserstoffatome, welche wegen ihrer Stellung
aromatischen Ring sitzt, sind bevorzugt, da sie in der in dem Molekül bei dem von Kohler in Journal of
Regel schneller mit den Polyalkylenglykoläthern American Chem. Soc. 49(1927), S. 3181, beschriebenen
reagieren als die Alkylendiisocyanate. Besonders Zerewitinofftest aktiv sind.
günstig haben sich Verbindungen wie Toluylen- Wie vorstehend betont, können die erfindungs-2,4-diisocyanat,
in welchen die beiden Isocyanat- 25 gemäß hergestellten segmentierten Polymeren nach
gruppen eine unterschiedliche Reaktionsfähigkeit be- verschiedenen allgemeinen Methoden erhalten werden,
sitzen, erwiesen. Die Diisocyanate können auch noch Bei einer typischen Methode wird ein molarer Überandere
Substituenten enthalten, obwohl Diisocyanate, schuß eines organischen Diisocyanats mit einem der
welche nur die beiden Isocyanatgruppen als reaktions- Polymeren, z. B. einem Polyalkylenglykoläther, in
fähige Gruppen enthalten, in der Regel bevorzugt 30 einer geeigneten Mischvorrichtung bei einer Tempewerden.
Im Falle der aromatischen Verbindungen ratur von vorzugsweise 70 und 1200C gemischt. Das
können die Isocyanatgruppen entweder an den gleichen gebildete Polymerisat enthält endständige Isocyanat-
oder an verschiedenen Ringen sitzen. Dimere der gruppen und bei Zusatz eines zweiten Polymeren,
monomeren Diisocyanate und Di-(isocyanatoaryl)- z. B. eines endständig je eine Ammogruppe aufweisenharnstoffe,
z. B. Di-(3-isocyanato-4-methylphenyl)- 35 den Polyisoprens, als Kettenverlängerungsmittel reaharnstoff,
können ebenfalls verwendet werden. giert dieses mit dem endständige Isocyanatgruppen
Die zu verwendenden nichtpolymeren Kettenver- aufweisenden Vorpolymerisat sowie mit anwesendem,
längerungsmittel enthalten mehrere mit Isocyanaten nichtumgesetztem Diisocyanat. Es können jedoch auch
reaktionsfähige, aktive Wasserstoffatome, welche an Polymere aus zwei oder mehr verschiedenen Gruppen
nicht mehr als 2 Atomen in dem Molekül sitzen 4° gleichzeitig oder stufenweise mit einem molaren Überdürfen.
Typisch für die Vielzahl der in Frage schuß eines Diisocyanats umgesetzt und das Produkt
kommenden ^Verbindungen sind Wasser, Schwefel- kann dann mit einem nichtpolymeren Mittel kettenwasserstoff,
Äthylenglykol, Hexamethylenglykol, Di- verlängert werden. In jedem Falle enthält das Produkt
äthyleriglykol, Adipinsäure, Terephthalsäure, Adip- zwei verschiedene polymere Segmente, welche über
amid, 1,2-Äthandithiol, Hydrochinon, Monoäthanol- 45 Urethan- oder Harnstoffgruppierungen mit dem
amin, 4-Aminobenzoesäure, m-Phenylendiamin, Pro- organischen Diisocyanatrest verbunden sind. Wenn
pylendiamin, 4-Aminobenzamid, SuIfanilamid, Amino- im wesentlichen alle Isocyanatgruppen in den Auspropionsäure,
1,4-Cyclohexandisulfonamid, 1,3-Pro- gangsverbindungen verbraucht sind, ist das Produkt
pandisulfonamid, 4-Hydroxybenzoesäure, p-Amino- stabil und härtet nicht ohne Zusatz von weiterem Diphenol,
Äthylendiamin, Bernsteinsäure, Bernstein- 50 oder Triisocyanat oder einem anderen Härtungsmittel,
säureamid, 1,4-Butandisulfonamid, 2,4-Toluylendi- Sind freie Isocyanatgruppen verblieben, kann das
amin, Bis-(4-aminopJienyl)-methan, ß-Hydroxypro- Produkt durch einfaches Erhitzen unter gleichzeitiger
piousäure und 1,2-Äthandisulfonsäure. Mindestens Aushärtung verformt oder gegen eine vorzeitige
eine Aminogruppe enthaltende Verbindungen werden Aushärtung durch Zusatz kleiner Mengen einer
als organische Kettenverlängerungsmittel bevorzugt. 55 primären oder sekundären Stickstoffbase stabilisiert
Die Menge des verwendeten Kettenverlängerungs- werden.
mittels kann beträchtlich schwanken, und zwar Es wurde gefunden, daß eine begrenzte Anzahl von
sowohl bei den polymeren als auch bei den nicht- Sauerstoff-oder Stickstoffatome enthaltenden Lösungspolymeren Kettenverlängerungsmitteln. Die Ketten- mitteln und insbesondere Mischungen solcher Lösungsverlängerungsmittel
dienen nicht nur zur Verknüpfung 60 mittel eine ausgesprochen lösende Wirkung auf die
der polymeren Einheiten unter Verlängerung der Kette ungehärteten, segmentierten Polymeren ausüben und
des Polymeren, sondern bei ihrer Reaktion mit den daher als Reaktionsmedien verwendet werden können.
Isocyanatgruppen entstehen auch aktive Wasser- Dimethylformamid, Tetrahydrofuran und Mischungen
atome, welche als Angriffspunkte für eine Vernetzung dieser beiden sind die bevorzugten Lösungsmittel,
dienen. 65 Die vorstehenden Reaktionen können daher in
Wenn Wasser und Schwefelwasserstoff als Ketten- Lösungen in einem solchen Lösungsmittel durch-
verlängerungsmittel verwendet werden, so entsteht geführt werden. Das gebildete Produkt wird dann
zwischen den Iminogruppen eineCarbonylgruppierung. durch Verdampfen des Lösungsmittels isoliert.
Die Reaktion zwischen einem oder mehreren der Scheibe (etwa 1 bis 2 mm) des Vulkanisats abgeschnit-Polymeren
und dem organischen Diisocyanat kann ten und genau auf einer Analysenwaage ausgewogen,
so gesteuert werden, daß eine unerwünschte Gel- Sie werden dann in Testrohre gebracht und mit etwa
bildung durch Anwesenheit kleiner Mengen einer 10 ecm des gewünschten Lösungsmittels bedeckt,
sauer reagierenden Verbindung z. B. eines Säure- 5 Die Rohre werden verschlossen und in ein Wasserbad
chlorids, -bromids oder -iodids oder einer anorga- von 30° C gebracht. Nach 5 bis 6 Tagen werden die
nischen Säure vermieden wird. Zu diesem Zweck kann gequollenen Stücke entnommen, leicht und rasch
z. B. Benzolsulfochlorid zugegeben werden. Auch abgetrocknet und in Wägefläschchen gewogen. Die Gekleine
Mengen breits in den Ausgangsstoffen vorhan- wichtszunahme mal 100 dividiert durch das ursprüngdener
sauer reagierender Verbindungen erfüllen diesen io liehe Gewicht ist die prozentuale Gewichtszunahme.
Zweck. Biegungs-Schlingentest: Ein etwa 6,4 bis 7,6 cm
Die zur Bildung von Polymeren führenden Reaktio- langer Streifen einer Vulkanisatplatte mit einer Breite
nen, insbesondere eine Kettenverlängerung, können von 1,3 bis 2,5 cm wird zu einer Schlinge gebogen,
durch Anwesenheit des Salzes einer organischen so daß die beiden Enden mit einer kleinen Federtertiären
Stickstoff- oder Phosphorbase, z. B. Pyridin, 15 klammer zusammengeklammert werden können. Das
beschleunigt werden. Ganze kommt in einen auf —20° C gekühlten Kasten.
Bei Verwendung eines Polyisocyanats, insbesondere Der Grad, bis zu welchem sich die Schlinge bei —200C
eines Diisocyanats, als Härtungsmittel kann eines der nach Lösen der Klammer öffnet, nachdem das Ganze
vorstehend für die Ausgangsreaktion mit dem Poly- einige Zeit auf —20° C gehalten wurde, ist ein Maß
alkylenglykoläther beschriebenen oder ein äquivalentes 20 für die Gefrierbeständigkeit des Vulkanisats. Die
verwendet werden. Dimere Diisocyanate und Ver- folgenden Bezeichnungen werden in den Beispielen
bindungen wieDi-(3-isocyanato-4-methylphenyl)-harn- verwendet,
stoff sind besonders geeignete Härtungsmittel. In der
stoff sind besonders geeignete Härtungsmittel. In der
Praxis reichen 1 bis 20% eines Düsocyanats, bezogen z-b = Zerreißfestigkeit m kg/cm2,
auf das Gewicht des ungehärteten Reaktionsproduktes, 25 Af300 = Elastizitätsmodul bei 300% Dehnung in
zur Härtung stabilisierter Produkte aus. Das Diiso- kg/cm2,
cyanat kann einfach mit dem ungehärteten Produkt EB = Bruchdehnung in %.
auf einem Gummiwalzwerk gemischt werden. Die
Mischung wird dann durch Einbringen in eine Preßform und Erhitzen gehärtet. Der angewendete Druck 3° Beispiel 1
muß lediglich ausreichen, daß das Elastomere die
Mischung wird dann durch Einbringen in eine Preßform und Erhitzen gehärtet. Der angewendete Druck 3° Beispiel 1
muß lediglich ausreichen, daß das Elastomere die
Gestalt der Form annimmt. Die bei der üblichen In diesem Beispiel werden zwei verschiedene PoIy-
Kautschukbearbeitung angewendeten Temperaturen glykoläther, ein monomeres Diisocyanat und ein
und Drücke, z. B. Drücke von 3,5 bis 70 kg/cm2 oder monomeres Kettenverlängerungsmittel verwendet. Die
höher, und Temperaturen von 80 bis 175° C sind in 35 Polyglykole sind (1) ein aus Thiodiglykol und Äthylender
Regel ausreichend. Bei den höheren Temperaturen glykol in einem Gewichtsverhältnis von 15:7 ermüssen
zur Verhinderung eines Abbaues des Produkts haltener PoIy-(O und S)-glykolmischäther mit einem
kürzere Härtungszeiten angewendet werden. Die Molekulargewicht von etwa 840 und (2) ein Polytetrameisten
der neuen Polymeren werden durch etwa methylenglykoläther mit einem Molekulargewicht von
30minutiges Erhitzen auf 130 bis 135° C ausreichend 40 925.Äquimolare Mengen dieser Polyglykoläther (51Teigehärtet.
Die Härtung kann auch bei Raumtemperatur Ie bzw. 55,1 Teile) werden mit 1 Teil Phenyl-^-naph-
und Atmosphärendruck erfolgen, insbesondere, wenn thylamin als Antioxydationsmittel gemischt und auf
das ungehärtete Produkt in Form dünner Folien 90 bis 95° C erhitzt. Man gibt dann 14,1 Teile ToIuvorliegt,
indem man es einfach mehrere Tage oder ylen-2,4-diisocyanat zu und rührt die Masse 3 Stunden
noch länger stehenläßt. Wenn die neuen Polymeren 45 bei 100° C. Dabei bildet sich ein Polyurethan mit endein
aus einem ungesättigten, polymeren Kohlen- ständigen Hydroxylgruppen.
Wasserstoff bestehendes Segment enthalten, kann zur 115,5 Teile dieses Polyurethans werden bei 60°C
Aushärtung der Doppelbindungen dieses Segments mit 13,5 Teilen Toluylen-2,4-diisocyanat versetzt und
Schwefel verwendet werden. Auch hier erfolgt die weitere 17 Stunden bei 60° C unter Bildung eines
Härtung auf einer gewöhnlichen Kautschukbearbei- 50 endständigen Isocyanatgruppen aufweisenden Vortungsmaschine.
Es kann auch eine Härtung durch polymerisats gerührt.
Schwefel zusammen mit Isocyanat durchgeführt 122,1 Teile dieses Vorpolymerisats werden dann in
werden. 538 Teilen trockenem Tetrahydrofuran gelöst, worauf
In den folgenden Beispielen bedeuten Teile Gewichts- man 7,41 Teile Wasser (als Kettenverlängerungsmittel)
teile, sofern nicht anders angegeben. 55 zugibt. Man mischt die Lösung gründlich durch und
Zum Testen der Elastomeren wurden die folgenden läßt sie 116 Stunden bei 25 bis 30° C stehen. Das
Methoden angewendet: Lösungsmittel ist dann verdampft. Das Polymere
Γ-50-Wert: Der Einfluß der Temperatur auf die wird im Vakuum bei 80° C getrocknet.
Elastizität der Polymeren wird nach der ASTM- Die wertvollen Eigenschaften des in diesem Beispiel
Elastizität der Polymeren wird nach der ASTM- Die wertvollen Eigenschaften des in diesem Beispiel
Methode D-599-40T bestimmt, welche etwas ab- 60 erhaltenen Produkts zeigen sich nach der nachstehend
geändert wird, indem an Stelle von Aceton Hexan beschriebenen Härtung bei der Ausführung verbei
—60° C als Kühlbadflüssigkeit verwendet wird. schiedener Teste, wobei gleichzeitig zwei Kontroll-
Die Härte wird nach der ASTM-Methode D-676- proben getestet werden, von denen jede nur einen der
49 T bestimmt. beschriebenen Polyglykoläther enthält.
Die Yerzley-Elastizität wird nach der ASTM-Me- 65 In 100 Teile des Polymeren werden auf einem
thode D-945-49T getestet. Gummiwalzwerk 15 Teile Ruß, 0,5 Teile 2-Mercapto-
Bestimmung der Quellung in Lösungsmitteln: benzimidazol und 10 Teile l,3-Bis-(3-isocyanat-o
Kleine Stücke (0,2 bis 0,5 g) werden von einer dünnen p-tolyl)-harnstoff eingearbeitet. Die ersten drei Ver-
ίο
bindungen werden auf dem kalten Walzwerk eingemischt, worauf man 10 Minuten auf 100° C erhitzt
und dann die letzte Komponente einwalzt. Das Produkt wird in Preßform 30 Minuten bei 134° C
ausgehärtet.
Man stellt Kontrollproben C-I und C-2 her und härtet sie auf die gleiche Weise aus, wobei C-I lediglich
den PoIy-(O und S)-glykolmischäther und C-2 nur den Polytetramethylenglykoläther enthält. Die
Mengen der verwendeten Reaktionsteilnehmer und Zwischenprodukte sind die folgenden:
| C-I | C-2 | |
| PoIy-(O und S)-glykolmischäther | 63,3 | |
| Polytetramethylenglykoläther .. | — | 192,3 |
| Phenyl-/?-naphthvlamin | 0,63 | 1,94 |
| Toluylen-2,4-diisocyanat | 8,79 | 24,7 |
| Endständig je eine OH-Gruppe aufweisendes Polyurethan |
66,8 | 211,5 |
| Toluylen-2,4-diisocyanat | 8,0 | 23,7 |
| Endständige Isocyanatgruppen aufweisendes Vorpolymerisat |
72,7 | 233,5 |
| Tetrahydrofuran | 295 | 948 |
| Wasser .· | 3,6 | 12,4 |
Die Eigenschaften der drei Produkte werden in der nachstehenden Tabelle verglichen
Zerreißfestigkeit,
kg/cm2, 25° C
kg/cm2, 25° C
Elastizitätsmodul bei
300% Dehnung,
kg/cm2, 25° C
300% Dehnung,
kg/cm2, 25° C
Bruchdehnung, %, 25° C
Γ-50-Wert, 0C
Härte
Elastizität
Quellung in Wasser ...
Der ASTM-Vorschriften
D 471-55
entsprechendes Öl ..
D 471-55
entsprechendes Öl ..
| C-I | Polymeres gemäß Beispiel |
| 249,6 | 334,0 |
| 137,1 | 177,9 |
| 480 | 430 |
| -9 | -20 |
| 75 | 77 |
| 56 | 59 |
| 7,7 | 5,2 |
| 2,7 | 5,9 |
C-2
35
358,6
175,86 430 etwa 2,5 % seines Gewichts an 2,2'-Azo-bis-isobutyronitril
in Toluol als Reaktionsmedium und Reduktion des gebildeten Polymeren mit Wasserstoff in Anwesenheit
von Ammoniak über Raneynickel und Palladium erhalten wurde. Sein Molekulargewicht beträgt 1900.
Es besitzt keine Doppelbindungen.
42,0 Teile eines Polytetramethylenglykoläthers mit einem Molekulargewicht von 2100 und 6,96 Teile
Toluylen-2,4-diisocyanat werden 2 Stunden unter Bildung eines Vorpolymerisats auf 80° C erhitzt.
Eine Lösung von 43 Teilen des obigen gesättigten Polyisoprens in 250 Teilen Tetrahydrofuran versetzt
man mit einer Lösung von 46 Teilen des Vorpolymerisats in 250 Teilen Tetrahydrofuran, und zwar
unter Rühren während 2 Stunden bei 25 bis 30° C. Das Lösungsmittel wird verdampft, wobei ein leicht
walzbares Polymeres mit einer wahren Grundviskosität von 0,69 zurückbleibt.
Das nach diesem Beispiel erhaltene Produkt wird gehärtet. Seine Eigenschaften werden, wie nachstehend
beschrieben, mit denen einer Kontrollprobe verglichen.
Man walzt das Polymere auf einem Gummiwalzwerk bei 100° C und gibt dann jeweils 8 Teile l,3-Bis-(3-isocyanato-p-tolyl)-harnstoff
auf jeweils 100 Teile des Polymeren auf dem Walzwerk zu. Das Polymere
wird dann durch 30minutiges Erhitzen in Preßformen bei 134° C ausgehärtet.
Die Kontrollprobe wird durch Erhitzen von 42 Teilen eines Polytetramethylenglykoläthers mit einem
Molekulargewicht von 2100 mit 7,03 Teilen Toluylen-2,4-diisocyanat
während 2 Stunden auf 90° C erhalten. Das Polymere wird in 150 Teilen Tetrahydrofuran
gelöst. Man fügt 3,6 Teile Wasser als Kettenverlängerungsmittel zu. Nach 3tägigem Stehen wird
das Lösungsmittel verdampft. 90 Teile des Polymeren werden mit 7,2 Teilen l,3-Bis-(3-isocyanato-p-tolyl)-harnstoff
auf einem Walzwerk gewalzt und 30 Minuten in Preßform bei 134° C ausgehärtet.
Die folgende Tabelle gibt einen Vergleich des nach dem Beispiel erhaltenen gehärteten Produkts mit der
Kontrollprobe.
Eigenschaft
82 65 5,4
8,5
Die unterstrichenen Eigenschaftswerte der beide polymere Segmente enthaltenden Elastomeren sind
eindeutig besser, als man auf Grund der entsprechenden Eigenschaften der Kontrollproben erwarten
könnte.
Zb Zerreißfestigkeit ..
Elastizitätsmodul bei
300% Dehnung
300% Dehnung
Bruchdehnung ,
Härte
Härte bei -20°C ,
55
Elastizität
Γ-50-Wert
Biegungs-Schlingeiifestigkeit
bei -2O0C
Nach dem
erhaltenes
Polymeres
158,2
52,7
470
66
flexibel
470
66
flexibel
75
-36° C
-36° C
öffnet bei
70°
1,1
Kontrollprobe
326,9
64,7
490
73
490
73
97
(nicht
flexibel)
flexibel)
76
+70C
öffnet sich
nicht
nicht
2,4
In diesem Beispiel werden nur ein Polyglykoläther Quellung in Wasser
und ein Diisocyanat verwendet; das Kettenverlänge- 65
rungsmittel ist jedoch polymer, und zwar ein gesättigtes, Die unterstrichenen Werte zeigen eine unerwartet endständig je eine Aminogruppe aufweisendes Poly- weitgehende Verbesserung gegenüber der Kontrollisopren, das durch Polymerisation von Isopren mit probe.
rungsmittel ist jedoch polymer, und zwar ein gesättigtes, Die unterstrichenen Werte zeigen eine unerwartet endständig je eine Aminogruppe aufweisendes Poly- weitgehende Verbesserung gegenüber der Kontrollisopren, das durch Polymerisation von Isopren mit probe.
109 648W38
In diesem Beispiel werden zwei Polyglykoläther verwendet, wovon der eine Polytetramethylenglykoläther
und der andere ein Polyglykolthioäther mit einem Molekulargewicht von 1490 ist, welcher durch
Erhitzen auf 120° C der Verbindung
HO —C2H4-S —CH2-CH(CH3)-CH2OH
in Xylollösung erhalten wurde, die etwas p-Toluolsulfonsäure
als Katalysator enthält.
Durch Vermischen von 14,9 Teilen des Polyglykolthioäthers und 24,5 Teilen des Polytetramethylenglykoläthers
erhält man eine äquimolare Mischung der beiden Glykoläther. Diese versetzt man mit
6.96 Teilen Toluylen-2,4-diisocyanat und erhitzt die Masse 2 Stunden unter Bildung eines Vorpolymerisats
auf 80° C. Sie wird dann abgekühlt und in 150 Teilen Tetrahydrofuran gelöst. Diese Lösung versetzt man
mit 3,6 Teilen Wasser, die gründlich eingemischt werden. Nach 2tägigem Stehen bei Raumtemperatur
ist das Lösungsmittel verdampft.
Das nach diesem Beispiel erhaltene Produkt wird gehärtet und seine Eigenschaften werden mit denjenigen
voii zwei wie nachstehend beschrieben erhaltenen Kontrollproben verglichen.
Das Polymere wird auf einem Gummiwalzwerk bei 100° C gewalzt.
Es läßt sich leicht walzen. In jeweils 100 Teile des Polymeren werden auf dem Walzwerk 4 Teile 1,3-Bis-(3-isocyanato-p-tolyl)-harnstoff
eingearbeitet. Das mit dem Zusatz versehene Polymere wird dann durch 30minutiges Erhitzen in Preßformen auf 134° C
gehärtet.
Eine Kontrollprobe wird durch Erhitzen von 44,7 Teilen des Homopolymeren von
HOC2H4-S-CH2-CH(CHs)-CH2OH
mit 8 Teilen Toluylen-2,4-diisocyanat während 3 Stunden
auf 80° C erhalten. Man löst das Polymere in 200 Teilen Tetrahydrofuran und gibt 1,6 Teile Wasser
als Kettenverlängerungsmittel zu, worauf man die Lösung 8 Tage bei Raumtemperatur stehenläßt.
Das Lösungsmittel wird verdampft. 100 Teile des Polymeren werden auf einem Gummiwalzwerk mit
10 Teilen l,3-Bis-(3-isocyanato-p-tolyl)-harnstoff gemischt und dann 30 Minuten in Preßformen bei 134° C
ausgehärtet.
Eine zweite Kontrollprobe wird durch Erhitzen von 42 Teilen eines Polytetramethylenglykoläthers mit
einem Molekulargewicht von 2100 mit 7,03 Teilen Toleylen-2,4-diisocyanat während 2 Stunden auf 9O0C
erhalten. Dieses Polymere wird in 150 Teile Tetrahydrofuran gelöst und man gibt 3,6 Teile Wasser
als Kettenverlängerungsmittel zu. Nach 3tägigem Stehen wird das Lösungsmittel verdampft. In 90 Teile des
Polymeren walzt man 7,2 Teile l,3-Bis-(3-isocyanatop-tolyl)-harnstoff ein und härtet durch 30minutiges
Erhitzen in Preßformen auf 134° C aus.
Diese beiden Kontrollproben werden getestet und mit dem gehärteten Produkt des vorstehenden Beispiels
verglichen. Die nachstehende Tabelle zeigt die erhaltenen Werte:
| 12 | Eigenschaft | Kontroll probe 1 |
Polymeres gemäß Beispiel |
Kontroll probe 2 |
| 5 Zb Zerreißfestigkeit ... |
75,9 51,3 420 57,6 66 68 -300C 0,2 0,1 |
267,9 | 326,9 | |
| JkT300 Elastizitätsmodul bei 300% Dehnung.. Eb Bruchdehnung Elastizität Härte 15 Härte bei -200C nach 5 Tagen Γ-50-Wert |
42,9 660 77,5 65 77 -50C |
64,7 490 76,3 73 97 +70C |
||
| 20 Quellung in Wasser Octan |
0,5 10,9 |
2,4 18,5 |
Eine nähere Betrachtung der Tabelle ergibt folgendes:
Die Zerreißfestigkeit und die Elastizizät der Kontrollprobe 1 sind für die meisten Zwecke, bei welchen
das Elastomere ohne Unterlage verwendet wird, unzureichend. Die Kontrollprobe 2 besitzt einen hohen
Γ-50-Wert, eine schlechte Wasserbeständigkeit und eine große Härte, insbesondere bei niedrigen Temperaturen.
Andererseits zeigt das gehärtete Polymere gemäß dem Beispiel eine unerwartet weitgehende Verminderung
all dieser Nachteile, wie dies die unterstrichenen Werte zeigen.
40
Die Restfeuchtigkeit in 120 Teilen Polytetramethylenglykoläther
mit einem Molekulargewicht von 2400 wird durch 30minutiges Erhitzen auf 1000C unter
einem Druck von 0,6 mm Hg entfernt. Dann werden 17,4 Teile Toluylen-2,4-diisocyanat bei 8O0C eingerührt.
Man erhitzt weitere 2 Stunden auf 80°, wobei sich ein Vorpolymerisat bildet. Das Vorpolymerisat
wird abgekühlt und in 356 Teilen Tetrahydrofuran gelöst. Man gibt diese Lösung langsam innerhalb
2,5 Stunden zu einer Lösung von 124,5 Teilen endständig je eine Aminogruppe aufweisendes Polyisopren
mit einem Molekulargewicht von 2075 in 445 Teilen Tetrahydrofuran zu. Das Lösungsmittel
wird dann verdampft.
Das nach diesem Beispiel erhaltene Polymere wird auf zwei verschiedene Arten ausgehärtet, und zwar
einmal unter Verwendung von Schwefel und einmal unter Verwendung eines Diisocyanate; die erhaltenen
Produkte werden wie nachstehend beschrieben mit einer Kontrollprobe verglichen.
Härtung durch Schwefel. 100 Teile des Polymeren werden auf einem Gummiwalzwerk mit 50 Teilen
leicht bearbeitbarem Kanalruß 10 Minuten bei 1000C gemischt. Dann walzt man 2 Teile Schwefel, 5 Teile
Zinkoxyd und 1 Teil Mercaptobenzothiazol ein. Die Masse wird 30 Minuten in Preßformen bei 134° C ausgehärtet.
Das erhaltene Elastomere besitzt folgende Eigenschaften:
Zerreißfestigkeit 302,3 kg/cm2
Elastizitätsmodul bei 300%
Dehnung 170,8 kg/cm2
Dehnung 170,8 kg/cm2
Bruchdehnung 460%
Härte 70
Γ-50-Wert -17°C
Quellung in
Wasser 0,59 Gewichtsprozent
Zunahme
Zunahme
Octan 41 Gewichtsprozent
Zunahme
Zunahme
Härtung mit l,3-Bis-(3-isocyanato-p-tolyl)-harnstoff.
100 Teile des Polymeren werden 10 Minuten auf einem Walzwerk mit 50 Teilen leicht bearbeitbarem Kanalruß
bei 1000C gewalzt. Dann werden 4 Teile 1,3-Bis-(3-isocyanato-p-tolyl)-harnstoff
eingewalzt. Die Masse wird 30 Minuten in Preßformen bei 134° C ausge-
härtet. Das erhaltene Elastomere besitzt folgende Eigenschaften:
Zerreißfestigkeit 358,6 kg/cm2
Elastizitätsmodul bei 300%
Dehnung 266,5 kg/cm2
Bruchdehnung 370%
Diese beiden Vulkanisate werden 3 Tage in siedendes Wasser getaucht, herausgenommen und mehrere Tage
ίο bei Raumtemperatur und 50% relativer Feuchtigkeit
stehengelassen.
Aus Polytetramethylenglykoläther mit einem Molekulargewicht von 2100 und Toluylen-2,4-diisocyanat
in dem gleichen Molverhältnis wie bei dem Polymeren dieses Beispiels wird eine Kontrollprobe hergestellt
und mit Wasser an Stelle mit dem erwähnten Polyisopren kettenverlängert; diese Kontrollprobe wird
dann mit 1,3-Bis-(3-isocyanato-p-tolyl)-harnstoff ausgehärtet.
Die Änderung der Spannungs-Dehnungs-Eigenschaften der drei Elastomeren unter dem Einfluß
von siedendem Wasser wird in der folgenden Tabelle gezeigt (die Messungen wurden bei 25 ° C durchgeführt).
| Probe | Test | ursprünglich | 1 Tag bei 100°C | 3 Tage bei 100° C |
| Zb Zerreißfestigkeit | 358,6 | 113,9 | 33,8 | |
| Kontrollprobe ■ | Z300 Elastizitätsmodul bei 300% Dehnung |
358,6 | 92,1 | 33,8 |
| Eb Bruchdehnung | 300 | 360 | ||
| Zb Zerreißfestigkeit Z300 Elastizitätsmodul bei 300% Dehnung |
302,3 170,8 |
239,1 214,4 |
300 | |
| Durch Schwefel gehärtetes Polymeres gemäß Beispiel ■ |
Eb Bruchdehnung | 460 | 320 | 189,8 (114,6 bei 200%) |
| Zb Zerreißfestigkeit Z300 Elatizitätsmodul bei 300% Dehnung |
358,6 266,5 |
279,8 211,6 |
270 | |
| Eb Bruchdehnung | 370 | 370 | 161,7 131,5 |
|
| Durch Diisocyanat gehärtetes Poly meres gemäß Beispiel < |
||||
| 350 | ||||
Es ist offentsichtlich, daß der Einschluß der beiden polymeren Segmente in das Elastomere diesem eine
wesentlich größere Widerstandsfähigkeit gegenüber dem schädlichen Einfluß von heißem Wasser verleiht.
Als Beispiel für die Vielseitigkeit der erfindungsgemäß erhaltenen Produkte wird ein Vorpolymerisat
aus 1 Mol Polytetramethylenglykoläther mit einem Molekulargewicht von 2400 und 2 Mol Toluylen-2-diisocyanat
hergestellt und mit 1 Mol endständig je eine Aminogruppe aufweisenden Polyisoprens mit einem
Molekulargewicht von 2075 kettenverlängert. Man stellt drei gehärtete Proben unter Verwendung von
100 Teilen des Polymeren gemäß dem Beispiel bzw. 100 Teilen Naturkautschuk bzw. 100 Teilen einer
50: 50-Mischung der beiden her, wobei in jedem Falle 50 Teile leicht bearbeitbarer Kanalruß, 5 Teile Zinkoxyd,
2 Teile Schwefel und 1 Teil Mercaptobenzothiazol zugegeben werden; man härtet 30 Minuten
bei 134° C.
Die Eigenschaften der drei gehärteten Proben sind nachstehend zusammengestellt:
Zerreißfestigkeit,
kg/cm2
kg/cm2
Elastizitätsmodul
bei 300% Dehnung..
bei 300% Dehnung..
Bruchdehnung, % 500
Polymeres
gemäß
Beispiel
gemäß
Beispiel
214,4
91,4
Natürlicher
Kautschuk
Kautschuk
242,6
101,2
470
470
50: 50-Mischung
212,3
124,4
450
450
Eine andere Mischung aus 67 Teilen des Polymeren gemäß dem Beispiel und 33 Teilen natürlichem Kautschuk
nebst den vorstehend erwähnten weiteren Zusätzen wird hergestellt.
Streifen davon werden dann zwischen Streifen aus dem als Kontrollprobe in Beispiel 1 verwendeten
Polymeren, das aus einem Polyalkylenglykoläther und Diisocyanat erhalten und mit 4 Teilen l,3-Di-(3-isocyanato-p-tolylen)-harnstofF
vermischt worden war, und Streifen aus wie vorstehend beschrieben zusammengesetztem
Naturkautschuk gelegt. Das Ganze wird 30 Minuten bei 134° C gehärtet. Die Haftfestigkeit
wird auf einem Scott-Tester beschrieben in »India
Rubber World«, Bd. 118 (1948), S. 768, bei 25 und 700C getestet und zeigt einen Mittelwert von etwa
550 g/cm (die Werte einzelner Proben gingen von 440 bis 630 g/cm), während eine Kontrollprobe aus
natürlichem Kautschuk, welche mit einem Elastomeren aus Polytetramethylenglykoläther und Diisocyanat geschichtet
war, von Hand abgezogen werden konnte.
96,5 Teile eines aus etwa 11 Teilen Thiodiglykol und 8 Teilen 1,4-Butandiol erhaltenen PoIy-(O und S)-alkylenglykolmischäthers
mit einem Molekulargewicht von 965 werden mit 92,5 Teilen eines Polytetramethylenglykoläthers
mit einem Molekulargewicht von 965 und 0,97 Teilen Phenyl-jS-naphthylamin verrührt und
auf 80° C erhitzt. Man gibt dann 23,4 Teile Toluylen-2,4-diisocyanat
zu und rührt die Masse 3 Stunden bei 100° C. Eine Analyse des Produkts ergibt die
Abwesenheit von —NCO-Gruppen.
211,2 Teile dieses endständige Hydroxylgruppen aufweisenden Polyurethans werden auf 60° C erhitzt,
worauf man 23,1 Teile Toluylen-2,4-diisocyanat zugibt. Man rührt die Mischung 17 Stunden, wobei sich
ein Vorpolymerisat mit endständigen Isocyanatgruppen bildet.
230,9 Teile dieses Vorpolymerisats werden in 928 Teilen trockenem Tetrahydrofuran gelöst. Man gibt
12,1 Teile Wasser zu und läßt die Lösung 94 Stunden unter Kettenverlängerung bei Raumtemperatur stehen.
Das Tetrahydrofuran wird verdampft und das restliche Lösungsmittel entfernt, indem man 5 Stunden unter
Vakuum auf 65° C erhitzt und dann über Nacht bei Raumtemperatur unter einem Druck von 0,5 mm Hg
stehenläßt.
Das nach diesem Beispiel erhaltene Polymere wird gehärtet. Das gehärtete Produkt wird folgendermaßen
mit zwei Kontrollproben verglichen:
In 100 Teile des Polymeren werden auf einem Gummiwalzwerk bei 100° C 15 Teile Ruß und 0,5Teile
Mercaptobenzothiazol während 10 Minuten eingewalzt. Dann walzt man 6 Teile l,3-Bis-(3-isocyanatop-tolyl)-hamstoff
ein. Das mit den Zusätzen versehene Elastomere wird durch 30minutiges Erhitzen in
Preßformen auf 134° C ausgehärtet.
Aus dem gleichen PoIy-(O und S)-alkylenglykolmischäther
wird eine Kontrollprobe und eine andere aus dem gleichen Polytetramethylenglykoläther nach
genau dem gleichen Verfahren unter Verwendung der folgenden Mengen hergestellt:
Jede dieser Proben wird auf die gleiche Weise wie das Polymere des Beispiels mit Zusätzen versehen und
ausgehärtet. Die ausgehärteten Produkte besitzen die folgenden Eigenschaften:
| Kontroll probe 1 |
Kontroll probe 2 |
|
| PoIy-(O und S)-glykolmischäther | 193 | _ |
| Polytetramethylenglykoläther .. | — | 194,2 |
| Toluylen-2,4-diisocyanat | 23,4 | 24,7 |
| Phenyl-/?-naphthylamin | 1,93 | 1,93 |
| Endständig OH-Gruppen auf weisendes Polyurethan |
215,4 | 211,5 |
| Toluylen-2,4-diisocyanat | 23,0 | 23,7 |
| Vorpolymerisat mit endständigen Isocyanatgruppen |
234,8 | 233,5 |
| Tetrahydrofuran | 990 | 948 |
| Wasser | 11,2 | 12,4 |
Zerreißfestigkeit,
kg/cm2
Elastizitätsmodul bei
300% Dehnung,
ig kg/cm2
ig kg/cm2
Bruchdehnung, % ..
Yerzley-Elastizität ..
Yerzley-Elastizität ..
Härte, Shore
Γ-50-Wert, 0C
Kontrollprobe 1
196,9
101,9
470
470
74
-31,5
-31,5
Polymeres
gemäß
Beispiel
gemäß
Beispiel
251,7
124,4
460
65
76
-38
Kontrollprobe 2
348,7
140,6
470
470
68
75
-9,5
-9,5
Aus den vorstehenden Beispielen ergibt sich eindeutig, daß die erfindungsgemäß erhaltenen Polymeren
besser ausgewogene Eigenschaften nach dem Härten besitzen als aus den einzelnen polymeren
Segmenten allein aufgebaute Polymere.
Sehr häufig kann ein Polymeres mehrere ausgezeichnete
physikalische Eigenschaften besitzen, das Fehlen einiger oder einer wesentlichen Eigenschaft macht
jedoch all die anderen Vorteile wieder zunichte.
So sind z. B. einige, aus einem einzigen polymeren Ausgangsmaterial hergestellte Polymere sehr schwer
auf den üblichen Kautschukbearbeitungsmaschinen zu bearbeiten; nach den erfindungsgemäßen Modifizen
werden sie jedoch gut bearbeitbar, ohne daß ihre anderen ausgezeichneten Eigenschaften darunter
merklich leiden.
Andererseits kann ein polymerer Baustein ein Elastomores mit mangelnder Zugfestigkeit, jedoch
ausgezeichneten Eigenschaften bei niedriger Temperatur und ausgezeichneter Lösungsmittelbeständigkeit
ergeben. Die Einführung eines anderen polymeren Bausteins in das Molekül verleiht diesem nun auch
eine ausgezeichnete Zugfestigkeit, ohne daß die übrigen Eigenschaften ungünstig verändert werden.
Ein besonderer Vorteil der ein aus einem ungesättigten polymeren Kohlenwasserstoff bestehendes
Segment enthaltenden Polymeren besteht darin, daß sie an natürlichem oder synthetischem Kautschuk
und üblichem aus einem Polyglykoläther und Diisocyanat erhaltenen kautschukartigen Polyurethan haften,
was sich beim Verbinden von Laufflächenmaterial mit den Karkassen von Reifen günstig auswirkt.
Die erfindungsgemäß erhaltenen Polymeren besitzen viele Verwendungszwecke. Sie können zur Herstellung von Reifen, Innenauskleidungen von Rohren, Riemen, Schläuchen und Röhren, Draht- und Kabelummantelungen, Schuhwerk, Schwämmen, überzogenen Geweben und einer Vielzahl von überzogenen oder geformten Gegenständen verwendet werden.
Die erfindungsgemäß erhaltenen Polymeren besitzen viele Verwendungszwecke. Sie können zur Herstellung von Reifen, Innenauskleidungen von Rohren, Riemen, Schläuchen und Röhren, Draht- und Kabelummantelungen, Schuhwerk, Schwämmen, überzogenen Geweben und einer Vielzahl von überzogenen oder geformten Gegenständen verwendet werden.
Die Eigenschaften der gehärteten Polymeren können durch geeignete Zusätze weiter variiert sein. Die Art
und die Menge des einzuarbeitenden Zusatzes hängen von dem beabsichtigten Verwendungszweck des
Elastomeren ab. Die für gewöhnlich in der Kautschukindustrie für natürlichen oder synthetischen Kautschuk
verwendeten Zusätze eignen sich auch für die erfindungsgemäß erhaltenen Polymeren. Es sind dies
u. a. Ruß, Ton, Kieselsäure, veresterte Kieselsäureteilchen, Talkum, Zink-und Magnesiumoxyd, Calcium-
und Magnesiumcarbonat, Titandioxyd und Weichmacher. Zur Erzielung bestimmter Farben können
anorganische und organische Farbstoffe eingebracht werden, da die natürliche Farbe der erhaltenen Polymeren
ein helles Gelb oder ein helles Bernsteingelb ist.
Claims (5)
1. Verfahren zur Herstellung von warmverformbaren, härtbaren Polyurethanen durch Umsetzung
eines OH-Gruppen aufweisenden Polyalkylenglykoläthers, eines Polyalkylenglykoldiphenoläthers,
eines endständige OH-Gruppen aufweisenden polymeren Kohlenwasserstoffs, eines PoIy-(O und
S)-alkylenglykolmischäthers oder eines PoIy-(O und S)-alkylenglykoldiphenolmischäthers mit einem
Molekulargewicht von mindestens 750 mit einem organischen Diisocyanat oder einem Polymeren
mit endständigen Isocyanatgruppen, gegebenenfalls in Anwesenheit eines Kettenverlängerungsmittels,
dadurch gekennzeichnet, daß mehr als eines der O Η-Gruppen aufweisenden Polymeren oder mehr
als eine der Isocyanatgruppen aufweisenden Verbindungen oder ein polymeres Kettenverlängerungsmittel
unter Ausbildung von durch Carbonylgruppen, einen niedermolekularen Rest mit zwei
endständigen Acylgruppen oder einen Rest eines Polymeren mit zwei endständigen Acylgruppen
verbundenen Einheiten der allgemeinen Formel:
--HN-(-B —NH-C —G —C —NH-)-B—NH-{-R —HN- B-NH-)- -
(G bedeutet einen zweiwertigen organischen Rest, der durch Abspaltung der endständigen aktiven
Wasserstoffatome aus einem der OH-Gruppen aufweisenden Polymeren erhalten wurde, B einen
zweiwertigen, nach Reaktion der Isocyanatgruppen aus einem organischen Diisocyanat oder einem
Polymeren mit endständigen Isocyanatgruppen verbleibenden organischen Rest, R eine Carbonylgruppe,
einen niedermolekularen Rest mit zwei endständigen Acylgruppen oder den Rest eines
polymeren Kohlenwasserstoffs mit zwei endständigen Acylgruppen, wobei im letzteren Fall
G kein Rest eines polymeren Kohlenwasserstoffs sein darf, η eine ganze Zahl größer als Null und
m eine ganze Zahl einschließlich Null), in an sich bekannter Weise angewendet werden, wobei jedoch
im Falle der Verbindung der Einheiten durch Reste eines Polymeren mit zwei endständigen
Acylgruppen die Ausgangsstoffe so gewählt werden müssen, daß G den Rest eines davon verschiedenen
Polymeren ergibt und wobei mindestens zwei, verschiedenen Gruppen angehörende Polymere
als Ausgangsstoffe, jedoch keiner zu mehr als 95 Molprozent und alle zusammen mit mindestens
60% der Reaktionsmasse vorliegen müssen.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein Molverhältnis von Diisocyanat
zu Polyglykolen zwischen 1,2:2 und 3: 1 angewendet
wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwei oder mehr Polyglykole
verschiedener Aufbaugruppen gleichzeitig oder stufenweise mit überschüssigem Diisocyanat in
an sich bekannter Weise umgesetzt werden und das Vorpolymerisat dann mit einem nichtpolymeren
Kettenverlängerungsmittel kettenverlängert wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß als Kettenverlängerungsmittel Wasser,
ein Diamin, ein Glykol oder eine Dicarbonsäure verwendet wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Reaktionen in einem
organischen Lösungsmittel durchgeführt werden.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschrift Nr. 818 580;
französische Patentschrift Nr. 1 074 451;
USA.-Patentschrift Nr. 2 658 886.
Deutsche Patentschrift Nr. 818 580;
französische Patentschrift Nr. 1 074 451;
USA.-Patentschrift Nr. 2 658 886.
In Betracht gezogene ältere Patente:
Deutsches Patent Nr. 1 008 484, 1 061 071.
Deutsches Patent Nr. 1 008 484, 1 061 071.
© 109 648/438 7.61
Applications Claiming Priority (1)
| Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
|---|---|---|---|
| US534378A US2948707A (en) | 1955-09-14 | 1955-09-14 | Isocyanate-based polymers containing at least two different types of polymeric segments |
Publications (1)
| Publication Number | Publication Date |
|---|---|
| DE1111389B true DE1111389B (de) | 1961-07-20 |
Family
ID=24129789
Family Applications (1)
| Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
|---|---|---|---|
| DEP16999A Pending DE1111389B (de) | 1955-09-14 | 1956-09-14 | Verfahren zur Herstellung von warmverformbaren, haertbaren Polyurethanen |
Country Status (4)
| Country | Link |
|---|---|
| US (1) | US2948707A (de) |
| DE (1) | DE1111389B (de) |
| FR (1) | FR1173178A (de) |
| GB (1) | GB816653A (de) |
Cited By (2)
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| Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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