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Waage mit Nullanzeige zum Zählen und Abwiegen einer beliebigen Anzahl
gleicher Einzelteile Es sind bereits Waagen verschiedener Art bekannt, bei denen
nicht nur die Anzahl einer in die Lastschale der Waage eingebrachten unbekannten
Menge gleicher Einzelteile (Schrauben, Muttern, Bolzen od. dgl.) festgestellt, sondern
auch ihr Gesamtgewicht bestimmt werden kann.
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Bei den bekannten Waagen dieser Art handelt es sich stets um Sonderbauweisen,
meist recht verwickelter Bauart. Eine besondere Gattung dieser Waagen sind die Waagen
mit Nullanzeige oder gleichbleibender Einspiellage. Es handelt sich hierbei um Laufgewichtswaagen
mit mehreren Wiegebalken, die wahlweise einschaltbar sind, je nachdem, ob die Waage
zur Feststellung der Stückzahl oder des Gesamtgewichts der Gesamtmenge der Einzelstücke
benutzt werden soll.
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Die Erfindung betrifft eine Waage mit Nullanzeige, die sowohl zum
Zählen als auch zum Abwiegen einer beliebigen Anzahl gleicher Einzelteile dienen
kann, und sie besteht in der Vereinigung eines mit Zählschiffchen versehenen Zähl-
und Wiegehebelwerkes mit einer doppelschaligen Waage von im wesentlichen normaler
Bauart. Dadurch wird eine wesentliche Vereinfachung in der Herstellung derartiger
Waagen erzielt; denn im Sinne der Erfindung ist es nicht mehr erforderlich, die
gesamte Waage in Sonderbauweise auszuführen, vielmehr lassen sich normale doppelt
schalige Waagen aus vorhandenen Beständen oder aus der laufenden Produktion für
den Aufbau der neuen Waage verwenden, die nach geringfügiger Abänderung mit einem
mit Zählschiffchen versehenen Zähl- und Wiegehebelwerk vereinigt werden.
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Das Zähl- und Wiegehebelwerk besitzt dabei einen Haupthebel, der
über einen Zwischenhehel und ein von diesem ausgehendes Gehänge mit dem Hebelsystem
der doppelschaligen Waage (vorzugsweise einer Beranger-Waage) in Verbindung steht
und der mit einem oder mehreren unverschiebbaren Zählschiffchen und außerdem mit
einem im Gleichgewichtszustand der Wiege- und Zählvorrichtung auf eine Nullmarke
eines Skalenstückes einspielenden Zeiger versehen ist.
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Der Haupthebel der doppelschaligen Waage braucht hierzu lediglich
eine einseitige Verlängerung zu erha]ten, deren freies Ende in das vom Zwischenhebel
des Zähl- und Wiegehebelwerkes herabhängende Gehänge eingreift.
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Weitere, für sich hekannte Einzelheiten (Justiergewichte, Verschiebegewicht
mit Anzeigevorrichtung) dienen zur Verbesserung und zur Erhöhung des Gebrauchswertes
der gesamten Wiegevorrichtung.
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In der Zeichnung ist die Erfindung durch ein Ausführungsbeispiel
veranschaulicht; es zeigt Fig. 1 in Vorderansicht das Hebelwerk einer normalen Beranger-Waage,
deren Haupthebel ein Ver-
schiebegewicht trägt und auf einer Seite aus dem Hebelwerk
der Waage mit einer Verlängerung herausragt, Fig. 2 in Vorderansicht das (aus Gründen
der zeichnerischen Wiedergabe) etwas nach links verschoben dargestellte Zähl- und
Wiegehebelwerk, dessen einarmiger Zwischenhebel mit dem nach außen verlängerten
Ende des Haupthebels der Beranger-Waage durch ein abgebrochen dargestelltes Gehänge
verbunden ist, Fig. 3 eine Aufsicht auf das an dem Haupthebel der Beranger-Waage
angeordnete Verschiebegewicht.
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Der Haupthebel 1 des Hebelsystems 2 einer mit einer Lastschale 3
und einer Gewichtsschale 4 versehenen, beispielsweise dargestellten, normalen Beranger-Waage
ragt auf der einen Seite mit einer Verlängerung 5 aus dem Hebelsystem 2 heraus.
Sein freies Außenende greift mit einer Schneide 6 in die untere Pfanne 7 eines Gehänges
8 ein, dessen anderes Ende mit einer Pfanne 9 an der Schneide 10 des einarmigen
Zwischenhebels 11 des in der Zeichnung etwas nach links verschoben dargestellten
Zähl- und Wiegehebelwerkes 12 angreift.
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Der einarmige Zwischenhebel 11 schwingt um die Lagerstelle 13 und
steht über ein kurzes Gehänge 14 mit dem kurzen Arm des zweiarmigen Haupthebels
15 des Zähl- und Wiegehebelwerkes 12 in Verbindung, der um die Lagerstelle 16 schwingt.
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Der lange Arm des zweiarmigen Haupthebels 15 besitzt einen Zeiger
17, der im Gleichgewichtszustande der Waage auf die Nullmarke eines ortsfesten Skalenstückes
18 einspielt. Ferner trägt er an verschieden langen Hebelarmen zwei Zählschiffchen
19' und 19", deren Lage bestimmte Vervielfältigungswerte für die in sie eingelegten
Einzelteile ergeben.
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Der kurze Arm des zweiarmigen Haupthebels 15 des Zähl- und Wiegehebelwerkes
12 trägt an einem
Ansatz 20 einen vorzugsweise in der Schwingebene
des Haupthebels 15 liegenden Schrägbolzen 21, auf dem ein Justiergewicht 22 einstellbar
angeordnet ist.
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Der einseitig verlängerte Haupthebel 1 des Hebelsystems 2 der beispielsweise
dargestellten Beranger-Waage ist mit der üblichen Dämpfungsvorrichtung 23 versehen.
Außerdem besitzt er noch ein mit einem Drehknopf 24 verstellbares Laufgewicht25,
das zum Ausgleich- kleinerer Gewicht dient.
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Die erfindungsgemäße Waage arbeitet folgendermaßen: Steht das Laufgewicht
25 in seiner Nullage und sind die Zählschiffchen 19' und 19" sowie die Lastschale
3 leer, so muß die Waage so ausgeglichen sein, daß der Zeiger 17 auf die Nullmarke
der Skala 18 einspielt. Leget man nun eine unbekannte Anzahl gleicher Teile, z.
B. beim Zählvorgang 1: 99, wie Schrauben, Muttern, Bolzen od. dgl. in die Lastschale3,
so wird das Gleichgewicht der Wiege- und Zählvorrichtung gestört und der verlängerte
Arm des doppelarmigen Haupthebels 1 der Béranger-Waage schwingt im Uhrzeigersinne
aus; er bewegt dabei über das Gehänge 8 auch das Zähl- und Wiegehebelwerk 12 aus
seiner Einspiellage heraus und der Zeiger 17 steht der Nullmarke auf der Skala 18
nicht mehr gegenüber.
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Man legt nunmehr in die Zählschiffchen 19' und 19" so viele Stücke
der gleichen Teile, die sich gerade in der Lastschale 3 befinden, bis der Zeiger
17 wieder auf der Nullmarke des Skalenstückes 18 einspielt.
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Aus der Anzahl der in den Zählschiffchen 19' und 19" befindlichen
Einzelteile läßt sich dann ohne weiteres unter Berücksichtigung des Übersetzungsverhältnisses
jedes Zählschiffchens die Gesamtzahl der in der Lastschale 3 befindlichen gleichen
Teile ermitteln.
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Will man nunmehr auch noch das Gesamtgewicht der in der Lastschale
3 befindlichen Einzelteile feststellen, so muß man zunächst die Zählschiffchen 19'
und 19" entleeren und ihren Inhalt in die Schale 3 legen, wobei der Zeiger 17 wieder
aus seiner Einspiellage gegenüber der Nullmarke des Skalenstückes 18 herausschwingt.
Nunmehr werden auf die Gewichtsschale 4 der doppelschaligen Waage so viele Kilogewichte
aufgelegt, daß sich der Zeiger 17 noch etwas auf der Plusseite des Skalenstückes
18 befindet. Das unter einem Kilo liegende Restgewicht der in der Lastschale 3 befindlichen
Einzelteile wird dann durch Verschieben des am Haupthebel 1 der doppelschaligen
Waage angeordneten Laufgewichtes 25 ausgeglichen, dessen Verschiebung so lange fortgesetzt
wird, bis der Zeiger 17 wieder genau der Nullmarke des Skalenstückes 18 gegenübersteht.
Das gewünschte Gesamt-
gewicht ergibt sich dann ohne weiteres aus den auf der Gewichtsschale
4 befindlichen Kilogewichten unter Addition der an einer Skala ablesbaren, durch
das Verschiebegewicht 25 ausgeglichenenen Grammgewichte.
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PATENTANSPLCHE: 1. Waage mit Nullanzeige zum Zählen und Abwiegen
einer beliebigen Anzahl gleicher Einzelteile, gekennzeichnet durch die Vereinigung
eines mit Zählschiffchen (19', 19") versehenen Zähl- und Wiegehebelwerkes (12) mit
einem doppelschaligen Waagengrundwerk von im wesentlichen normaler Bauart.