DE10049043A1 - Verfahren zum Entpacken von in ungebundenem Partikelmaterial eingebetteten Formkörpern - Google Patents
Verfahren zum Entpacken von in ungebundenem Partikelmaterial eingebetteten FormkörpernInfo
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Abstract
Es wird vorliegend ein Verfahren zum Entpacken von einem in ungebundemem Partikelmaterial (2) eingebetteten Formkörper (1) beschrieben, wobei der Formkörper (1) auf einer zumindest in vertikaler Richtung verfahrbaren Plattform (4) angeordnet ist. Um die verfahrbare Plattform (4) ist zumindest während des Entpackens ein Behälter (3) angeordnet, der zumindest in Richtung von der Plattform (4) zum Formkörper (1) hin gesehen nach oben offen ist. Das Verfahren der Plattform (4) erfolgt dabei mit einer erwünschten einstellbaren Geschwindigkeit in Richtung des Formkörpers (1) nach oben und gleichzeitig wird das ungebundene Partikelmaterial (2) abgetragen.
Description
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und
eine Vorrichtung zum Entpacken von einem in ungebundenem Par
tikelmaterial eingebetteten Formkörper, der auf einer zumin
dest in vertikaler Richtung verfahrbaren Plattform angeordnet
ist, wobei um die verfahrbare Plattform zumindest während des
Entpackens ein Behälter angeordnet ist, der zumindest in
Richtung von der Plattform zum Formkörper hin gesehen nach
oben offen ist.
Aus der Praxis sind mehrere Verfahren für die schnelle Her
stellung von dreidimensionalen, auch geometrisch komplizier
ten, mit Hinterschneidungen versehenen Objekten bekannt, die
ohne Urformwerkzeuge, d. h. ohne die bereits körperlich vor
handene äußere und innere Form der Objekte, als Positiv- oder
Negativmodell sowie auch ohne Zerspanungs- und oder Abtrag
verfahren durchgeführt werden können und die gewünschten Ob
jekte direkt aus der computerinternen, dreidimensionalen Dar
stellung der Geometrie generieren. Als Ausgangsstoffe können
hierbei feste, pulverförmige oder flüssige Grundmaterialien
dienen.
Diese Verfahren sind als generative Fertigungsverfahren, Ra
pid Prototyping, Solid Free-Form Manufacturing oder Fast
Free-Form Fabrication bekannt und werden auch immer häufiger
eingesetzt. Die bekanntesten dieser Verfahren sind die Ste
reolithographie, das Laser-Sinterverfahren und das Verfahren
zum Aufbau von Gussmodellen aus Formsand, Gießereiharz und
Härtern.
Insbesondere beim Rapid Prototyping von Gussmodellen erfolgt
der Aufbau dieser üblicherweise mittels eines Partikelmateri
als, nämlich Formsand.
Bei diesen Rapid-Prototyping-Verfahren wird über eine Platt
form, auf die das Werkstück bzw. der Formkörper aufgebaut
werden soll, ungebundenes Partikelmaterial, wie Formsand,
verteilt und dieser dann beispielsweise durch selektives La
ser-Sintern nur an den entsprechenden Stellen miteinander
versintert.
Auch beim Aufbau von Gussmodellen aus Formsand, Gießereiharz
und Härtern wird zuerst der Formsand auf die Plattform aufge
bracht und darauf wird Gießereiharz aufgetragen. Danach er
folgt die Zuführung des Härtermaterials nur an den entspre
chenden zu härtenden Stellen, also dort, wo tatsächlich der
Formsand verfestigen soll.
Nach Abschluss des Aufbauprozesses befindet sich der Formkör
per in einem lockeren Sandbett, da der Sand nicht selektiv
aufgetragen wurde, sondern über die gesamte Plattform, auf
der der Aufau des Modells erfolgt. Nach Fertigstellung des
Formkörpers muss dieser Formkörper dann aus seinem Partikel
beziehungsweise Sandbett entnommen und der nicht verbundene
Sand vom Modell entfernt werden.
Hierzu ist es bisher unter anderem bekannt, Pulverschüttungen
und Modelle direkt in der Vorrichtung, in der der Aufbau er
folgte, zu entpacken.
So wird beispielsweise in der europäischen Offenlegungs
schrift EP 0 968 776 beschrieben, dass das fertige Gussteil
nach Abschluss des Bauprozesses aus dem umgebenden lockeren
Sandbett entnommen wird. Der noch unverfestigte Formsand im
Inneren der Form wird durch die Eingussöffnung und/oder durch
die speziell zum Entfernen des nicht verfestigten Sandes vor
gesehenen Öffnungen in der Form abgesaugt, herausgeschüttet
oder herausgeblasen.
Aus der US 5,902,441 ist es darüber hinaus bekannt, dass der
fertig hergestellte Formkörper vorzugsweise aus dem nicht
verfestigten Sandbett heraus geschöpft und der an dem Form
körper anhaftende Sand entweder mit Hilfe von Pressluft oder
eines Vakuums entfernt wird.
Weiterhin ist es in der Praxis üblich, den Formkörper und das
überschüssige Partikelmaterial auf einen Tisch auszuleeren
und dann den Formkörper zu entnehmen.
Diese Verfahren zum Entpacken von Modellen zeigen jedoch alle
den Nachteil, dass die Modelle häufig beim Entnehmen beschä
digt werden und dadurch Nacharbeit entsteht oder sogar ein
Mehrfachbau notwendig ist, was zu höheren Herstellungskosten
führt.
In der US 5,814,161 wird ein Verfahren offenbart, mit dem un
gebundenes Pulver von Oberflächen, insbesondere inneren Ober
flächen von Keramikformkörpern, entfernt wird. Dieses Verfah
ren arbeitet mit Hilfe eines Wasserbades, in dem CO2 gelöst
wurde. Das entsprechende Modell mit den von ungebundenem Pul
ver verschlossenen internen Strukturen wird in dieses Wasser
bad eingelegt und anschließend erfolgt eine schnelle Druckre
duzierung. Derart wird das in die Pulverschüttung eindringen
de Wasser mit dem gelösten CO2 zum Ausgasen gebracht und so
das ungebundene Pulver aus den inneren Strukturen ausgebla
sen.
Hierbei handelt es sich jedoch um ein relativ aufwendiges
Verfahren, das darüber hinaus auch sehr kostenintensiv ist.
Weiterhin ist es aus der Praxis bekannt, dass der in ungebun
denem beziehungsweise ungebundenem Partikelmaterial eingebet
tete Formkörper derart entpackt wird, dass auf eine Bauplatt
form, auf die der Formkörper aufgebaut wurde, ein Kunststoff
zylinder gestülpt wird. Danach wird die Bauplattform in ihre
obere Position in Richtung zum Kunststoffzylinder verfahren
und das gesamte Pulver mit dem Modell dadurch in den Zylinder
geschoben.
Anschließend wird zwischen Zylinder und Bauebene eine ent
sprechend große Spachtel geschoben und mit dieser Spachtel
wird der Zylinder aus der Vorrichtung gehoben und auf eine
Siebvorrichtung gestellt. Wird nun der Zylinder nach oben ab
gehoben, "purzelt" das Modell heraus, beziehungsweise es
liegt in einem Pulverhaufen, der sich über dem Sieb ausbrei
tet und langsam durch dieses hindurch in eine Auffangrinne
rieselt.
Auch dieses Verfahren hat sich als relativ aufwendig erwie
sen. Darüber hinaus ist mit einem solchen Verfahren das Ent
packen von großen Modellen und von Modellen, die teilweise
Hinterschneidungen aufweisen, sehr schwierig, da diese bei
einem solchen Entpackungsprozess kippen und dadurch beschä
digt werden können.
Ein weiteres Entpackungsverfahren ist aus der Praxis bekannt.
Hierbei wird die Plattform bis zu ihrem oberen Anschlag in
Richtung des aufgebauten Formkörpers nach oben gefahren. Da
durch breitet sich das ungebundene, nicht verfestigte Pulver
jedoch über die gesamte Plattform aus. Nach dem Hochfahren
muss das Modell dann aus dem Pulver ausgegraben werden.
Auch wird ein Entpacken teilweise derart durchgeführt, dass
ein den Formkörper enthaltender Wechselbehälter aus der Vor
richtung zum Aufbauen des Formkörpers entnommen und der Wech
selbehälter ausgeleert wird. Dazu wird entweder die Behälter
wandung geöffnet oder die Bauplattform nach unten herausge
nommen. Das überschüssige Pulvermaterial fließt während des
Öffnens oder Absenkens des Behälters durch den entstehenden
Spalt ab.
Bei allen diesen bisher bekannten Entpackungsverfahren hat es
sich jedoch als nachteilig erwiesen, dass sie alle relativ
aufwendig und dadurch kostenintensiv sind und darüber hinaus
insbesondere große Modelle oder Modelle, die viele Hinter
schneidungen aufweisen, häufig beim Entpacken beschädigt wer
den können.
Es ist daher Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zum Entpac
ken von in ungebundenem Partikelmaterial eingebetteten Form
körpern bereitzustellen, mit dem es auf einfache Weise mög
lich ist, auch große und kompliziert geformte Formkörper nach
deren Herstellung von dem umgebenden, ungebundenen Partikel
material zu befreien.
Diese Aufgabe wird bei einem Verfahren der eingangs genannten
Art dadurch gelöst, dass ein Verfahren der beweglichen Platt
form mit einer erwünschten einstellbaren Geschwindigkeit in
Richtung des Formkörpers nach oben erfolgt und gleichzeitig
das ungebundene Partikelmaterial abgetragen wird.
Mit einem erfindungsgemäßen Verfahren ist es nun möglich,
dass der Bediener je nach Komplexität und Größe des Bauteils
das Nach-Oben-Verfahren individuell durchführen und damit das
Partikelmaterial abtragen kann. Dabei können beispielsweise
die Verfahrschritte individuell gewählt werden und/oder die
Verfahrgeschwindigkeit.
Nur der Vollständigkeit halber soll hier erwähnt werden, dass
das Abtragen nicht notwendigerweise manuell erfolgen muss. Es
könnte ebenso maschinell erfolgen.
Bei einfacheren Formkörpern, die fest in das ungebundene Par
tikelmaterial eingebettet sind und die stabil auf der Platt
form gelagert werden können, kann das Nach-Oben-Verfahren der
Plattform mit einer größeren Geschwindigkeit erfolgen, wäh
rend bei komplizierteren oder stark überhängenden Formkörpern
das Nach-Oben-Verfahren eher langsamer erfolgen wird.
Insbesondere als vorteilhaft hat es sich erwiesen, wenn das
Verfahren der Plattform schrittweise erfolgt. Bei einer der
artigen Ausgestaltung ist es dann möglich, dass der Bediener
nicht beim Hochfahren direkt das ungebundene Partikelmaterial
abtragen muss, sondern die Plattform etwas nach oben fährt
und dann bei still stehender Plattform das Partikelmaterial
abgetragen werden kann, die Plattform dann um ein entspre
chendes Stück nach oben verfährt und so weiter.
Das Abtragen des ungebundenen Partikelmaterials kann dabei
beispielsweise durch Absaugen erfolgen. Ebenso denkbar wäre,
dass das Abtragen durch Abkehren oder mit Hilfe eines Pin
sels, eines Löffels oder auch mittels Druckluft durchgeführt
wird.
Insbesondere wenn es sich bei dem Formkörper um einen stark
über seine Aufstellfläche überhängenden Formkörper handelt,
hat es sich als vorteilhaft erwiesen, wenn das Abtragen des
ungebundenen Partikelmaterials nur oberhalb des Formkörpers
erfolgt und unter den überhängenden Teilen ein stützender
Restsand belassen wird, bis ansonsten der ganze Formkörper
freigelegt ist.
Befindet sich die Plattform in ihrer obersten Stellung, kann
das Modell wie üblich von der Plattform abgehoben werden oder
auch, falls erwünscht, auf der Plattform verbleiben und diese
gesamte Plattform zum Gießen herausgehoben und damit der
Formkörper an die entsprechende Stelle transportiert werden.
Dadurch, dass bei einem erfindungsgemäßen Verfahren das Form
stück bis zum Schluss auf der Plattform verbleibt ist es auch
möglich, dass ferner am Modell oder auf der Plattform soge
nannte Armierungen angebracht werden. So können beispielswei
se Halterahmen angeklebt oder ansonsten befestigt werden oder
auch Dübel für Ösen gesetzt werden, um damit dem zu bildenden
Formkörper noch eine größere Stabilität zu geben.
An einem derartigen Rahmen könnte sich auch noch eine Halte
rung für eine Wendeeinrichtung befinden, mit der der Formkör
per von der Plattform abgehoben und gedreht werden kann, um
beispielsweise einen Oberkasten herzustellen.
Bei einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Entpacken von ei
nem in ungebundenem Partikelmaterial eingebetteten Formkör
per, der auf einer zumindest in vertikaler Richtung verfahr
baren Plattform angeordnet ist, wobei um die verfahrbare
Plattform zumindest beim Entpacken ein Behälter angeordnet
ist, der zumindest in Richtung von der Plattform zum Formkör
per hin gesehen nach oben offen ist, sind zumindest um den
Behälter Gitterroste angeordnet.
Dadurch, dass die Vorrichtung beispielsweise auf einem Art
Podest angeordnet ist, so dass um die Vorrichtung herum Git
terroste angeordnet werden können und damit der Sand nicht
auf einen Boden fällt, sondern durch den Gitterrost hindurch,
kann die Arbeitsumgebung der Vorrichtung leichter sauber ge
halten werden und auch die Beeinträchtigungen des Bedieners
können vermindert werden.
Dies hat sich insbesondere als vorteilhaft erwiesen, wenn ein
Entpacken gemäß einem vorbeschriebenen Verfahren erfolgt, da
der Bediener zum Freilegen des Formkörpers um die Vorrichtung
herum gehen können muss, damit er das Partikelmaterial mög
lichst vollständig abtragen kann.
Da das Abtragen in der Entpackvorrichtung stattfindet, ist es
wichtig, dass gerade in dieser Umgebung Gitterroste vorgese
hen sind.
Insbesondere dann, wenn unter den Gitterrosten Schubladen zum
Aufnehmen des ungebundenen Partikelmaterials vorgesehen sind,
kann eine erfindungsgemäße Vorrichtung sehr einfach gereinigt
werden, indem die Schubladen entnommen und geleert werden.
Ist die Plattform auf Rollenbahnen geführt, kann sie bei
spielsweise einfach an eine Anlage zum Herstellen des Form
körpers angekoppelt werden und dadurch leicht integriert wer
den. So ist es beispielsweise möglich, dass die Plattform in
eine Vorrichtung zum Aufbauen von Formkörpers über eine Rol
lenbahn eingefahren wird, der Formkörper aufgebaut wird, da
durch die Vorrichtung in eine erfindungsgemäße Entpackvor
richtung bzw. Entpackstation über eine Rollenbahn eingefahren
wird und unter Umständen nach dem Entpacken direkt zum Gießen
transportiert wird und zwar wiederum auf einer Rollenbahn.
Eine solche Anordnung ist jedoch nicht zwingend, vielmehr wä
re es sogar auch denkbar, die erfindungsgemäße Vorrichtung
direkt in eine Vorrichtung zum Aufbauen von Modellen zu inte
grieren.
Ist eine Führung auf zumindest einer Rollenbahn vorgesehen,
so sollte über der Rollenbahn zumindest eine begehbare Brücke
angeordnet werden können, damit der Bediener leichter die ge
samte Werkstückplattform erreichen kann.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Er
findung ist an der Vorrichtung zumindest eine Bedieneinrich
tung vorgesehen, mit der die Plattform mit einer erwünschten
Geschwindigkeit verfahren werden kann. Diese Bedieneinrich
tung sollte leicht zugänglich und einfach ausgestaltet sein.
Es hat sich hierfür eine "UP"-, eine "DOWN"-, eine "FULL
DOWN"-, eine "FULL-UP" und eine "STOPP"-Taste bewährt.
Besonders vorteilhaft ist es, wenn an mindestens zwei Seiten
der Vorrichtung eine Bedieneinrichtung zum Bewegen der Platt
form angeordnet ist.
Weitere Vorteile und vorteilhafte Ausgestaltungen des Gegen
standes der Erfindung ergeben sich aus dem nachfolgend anhand
der Zeichnung prinzipmäßig beschriebenen Ausführungsbei
spiels.
Es zeigt hierbei:
Fig. 1 eine schematische Darstellung des Ablaufs des Ver
fahrens gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der
Erfindung;
Fig. 2 eine Darstellung eines in einem ungebundenen Parti
kelmaterial eingebetteten Formkörpers in einer
teilweise geschnittenen Ansicht;
Fig. 3 eine erfindungsgemäße Vorrichtung gemäß einer be
vorzugten Ausführungsform; und
Fig. 4 eine Vorrichtung gemäß Fig. 3, wobei aus Über
sichtlichkeitsgründen der den Formkörper enthalten
de Behälter und die Plattform weggelassen wurden.
Die Fig. 1 zeigt das Entpacken des Formkörpers 1 in Schrit
ten. Dabei ist die Plattform 4, der Behälter 3 sowie der
Formkörper 1 selbst in einer geschnittenen Ansicht darge
stellt. Der Formkörper 1 ist von ungebundenem Partikelmate
rial 2 umgeben. Derart in ungebundenes Partikelmaterial 2
eingebettet wird der Formkörper 1 erhalten, wenn er in einem
üblicherweise verwendeten Rapid-Prototyping-Verfahren herge
stellt wurde. Als Beispiel sei hier die Gussmodellherstellung
aus Formsand, Gießereiharz und Härtern erwähnt.
Dieser Formkörper 1 mit dem umgebenden ungebundenen Parti
kelmaterial 2 ist gemäß der gezeigten bevorzugten Ausfüh
rungsform in einem sogenannten Wechselbehälter angeordnet,
der durch die Plattform 4 und den Behälter 3 gebildet werden.
In einem solchen Wechselbehälter findet auch der Aufbau des
Formkörpers 1 statt, wobei die in dem Behälter 3 enthaltende
Plattform 4 zumindest in vertikaler Richtung verfahrbar ist,
was auch beim Aufbau des Modells zur Anwendung kommen kann.
Zum Entpacken des Formkörpers 1 wird nun erfindungsgemäß mit
einer erwünschten einstellbaren Geschwindigkeit die verfahr
bare Plattform 4 in Richtung des Formkörpers 1 nach oben ver
fahren und gleichzeitig das ungebundene Partikelmaterial 2
abgetragen.
Die Fig. 1a) bis d) zeigen verschiedene Zustände des Nach-
Oben-Verfahrens der verfahrbaren Plattform 4. Wie insbesonde
re der Fig. 1c) und 1d) zu entnehmen ist, wird beim Nach-
Oben-Verfahren oder, falls das Nach-Oben-Verfahren schritt
weise erfolgt, auch beim Stillstand nach dem Nach-Oben-Ver
fahren das ungebundene Partikelmaterial 2 immer wieder oder
permanent durch Abpinseln, Absaugen oder mit Hilfe von Druck
luft abgetragen.
In der Fig. 1 ist als Formkörper 1 ein Kreuz im Querschnitt
aufweisendes Rohrstück dargestellt, das in einem vorangehen
den Arbeitsschritt aufgebaut wurde. Damit dieses Rohrkreuz
auf der Plattform 4, auch beim Nach-Oben-Verfahren dieser,
einen gesicherten Stand beibehält, wird bis zum Schluss unge
bundenes Partikelmaterial 2 unterhalb der seitlichen Rohrtei
le belassen, was insbesondere in der Fig. 1d) gut zu erken
nen ist.
Befindet sich nun die Plattform 4, wie in der Fig. 1d) dar
gestellt, in ihrer obersten Position, kann das Rohrkreuz ein
fach von der Plattform 4 abgehoben werden.
Zur besseren Veranschaulichung ist in der Fig. 2 nochmals
der den Formkörper 1 enthaltende Wechselbehälter in einer
dreidimensionalen, teilweise geschnittenen Darstellung, ge
zeigt. Dieser Formkörper 1 ist von ungebundenem Partikelmate
rial 2 umgeben und befindet sich in dem Behälter 3, der nach
oben von der Werkstückplattform 4 in Richtung des Formstücks
1 gesehen offen ist.
Wie der Fig. 2 zu entnehmen ist, wurde hierbei vorzugsweise
ein im wesentlicher rechteckiger Behälter 3 und eine entspre
chende Plattform 4 verwendet. Dies ist jedoch nicht zwingend
notwendig, es wäre durchaus denkbar, dass sowohl der Behälter
3 als auch die Plattform 4 jede andere erdenkliche Form auf
weisen.
Die Fig. 3 zeigt eine erfindungsgemäße Vorrichtung und die
Fig. 4 zeigt ebenfalls die Vorrichtung, wobei dort aus Über
sichtlichkeitsgründen der Behälter 3 und die Plattform 4
nicht dargestellt sind.
Gemäß der gezeigten bevorzugten Ausführungsform wird der Be
hälter 3 schon beim Aufbau des Formkörpers 1 verwendet. Dies
ist jedoch nicht zwingend notwendig, da es sich bei dem Be
hälter 3 auch um einen erst vor dem Entpacken angebrachten
Behälter 3 handeln kann.
Fig. 3 zeigt auch, dass um den Behälter 3 Gitterroste 6 an
geordnet sind, wobei unter den Gitterrosten Schubladen 5 zum
Aufnehmen des ungebundenen Partikelmaterials 2 angeordnet
sind, die wiederum leicht entfernt werden können.
Wie insbesondere der Fig. 4 zu entnehmen ist, ist die Platt
form 4 gemäß der gezeigten bevorzugten Ausführungsform auf
einer Rollenbahn 8 geführt. So ist es möglich, dass die Werk
stückplattform 4 mit oder ohne Behälter 3 über eine Rollen
bahn 8 in die Vorrichtung zum Entpacken gefahren wird. Dabei
kann die Rollenbahn 8 entweder durch die Vorrichtung durch
führen oder auch nur in eine Richtung hineinführen.
Gemäß der gezeigten Ausführungform fuhrt die Rollenbahn 8
nicht durch die Vorrichtung zum Entpacken hindurch. In der
Fig. 4 ist die Einfahrrichtung durch den Pfeil 9 und die
Ausfahrrichtung durch den Pfeil 10 dargestellt. Somit wird
die Plattform 4 von der selben Seite in die erfindungsgemäße
Vorrichtung be- und auch wieder entladen.
An der Seite der Vorrichtung an der die Rollenbahn 8 hinein
geführt wird, wird, damit für den Bediener eine möglichst gu
te Zugänglichkeit gewährleistet ist, gemäß der gezeigten Aus
führungsform über der Rollenbahn 8 eine begehbare Brücke 5
angeordnet. Diese Brücke 5 ist beispielsweise zweigeteilt und
kann rechts und links von der Rollenbahn 8 weggeklappt wer
den, wenn die Plattform 4 aus der Vorrichtung heraus gefahren
werden soll.
Mit dem Kasten 11 in Fig. 3 und Fig. 4 ist schematisch die
Bedieneinrichtung 11 zum Hoch- und Herunterfahren der Platt
form 4 dargestellt. Eine solche Bedieneinrichtung ist dabei
spiegelverkehrt auf der anderen Seite der Vorrichtung eben
falls vorgesehen, so dass der Bediener möglichst in jeder Position
beim Abtragen des ungebundenen Partikelmaterials 2
leicht eine der beiden Bedieneinrichtungen 11 erreichen kann.
1
Formkörper
2
ungebundenes Partikelmaterial
3
Behälter
4
Plattform
5
Begehbare Brücke
6
Gitter
7
Schublade
8
Rollenbahn
9
Einfahrrichtung
10
Ausfahrrichtung
11
Bedieneinrichtung
Claims (11)
1. Verfahren zum Entpacken von einem in ungebundenem Parti
kelmaterial eingebetteten Formkörper, der auf einer zumin
dest in vertikaler Richtung verfahrbaren Plattform ange
ordnet ist, wobei um die verfahrbare Plattform zumindest
während des Entpackens ein Behälter angeordnet ist, der
zumindest in Richtung von der Plattform zum Formkörper hin
gesehen nach oben offen ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein Verfahren der Plattform (4) mit einer erwünschten
einstellbaren Geschwindigkeit in Richtung des Formkörpers
(1) nach oben erfolgt und gleichzeitig das ungebundene
Partikelmaterial (2) abgetragen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Verfahren der Plattform (4) schrittweise erfolgt.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Abtragen des ungebundenen Partikelmaterials (2)
durch Absaugen erfolgt.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Abtragen des ungebundenen Partikelmaterials (2)
durch Abkehren erfolgt.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Abtragen des ungebundenen Partikelmaterials (2)
nur oberhalb des Formkörpers (1) erfolgt.
6. Vorrichtung zum Entpacken von einem in ungebundenem Parti
kelmaterial eingebetteten Formkörper, der auf einer zumin
dest in vertikaler Richtung verfahrbaren Plattform ange
ordnet ist, wobei um die verfahrbare Plattform zumindest
während des Entpackens ein Behälter angeordnet ist, der
zumindest in Richtung von der Plattform zum Formkörper hin
gesehen nach oben offen ist, insbesondere zum Einsatz bei
einem Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass um den Behälter (3) zumindest teilweise Gitterroste
(6) angeordnet sind.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass unter den Gitterrosten (6) Schubladen (7) zum Aufneh
men des ungebundenen Partikelmaterials (2) vorgesehen
sind.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 oder 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Plattform (4) auf zumindest einer Rollenbahn (8)
geführt ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass über der Rollenbahn (8) zumindest eine begehbare
Brücke (5) anordenbar ist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass zumindest eine Bedieneinrichtung (11) vorgesehen ist,
mit der die Plattform (4) mit einer erwünschten Geschwin
digkeit verfahren werden kann.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass auf mindestens zwei Seiten der Vorrichtung eine Be
dieneinrichtung (11) zum Bewegen der Plattform (4) ange
ordnet ist.
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