DE10045732C2 - Vorrichtung zur maschinellen kontinuierlichen Ernte von Früchten, vorzugsweise von Tafel-Kernobst - Google Patents
Vorrichtung zur maschinellen kontinuierlichen Ernte von Früchten, vorzugsweise von Tafel-KernobstInfo
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- DE10045732C2 DE10045732C2 DE2000145732 DE10045732A DE10045732C2 DE 10045732 C2 DE10045732 C2 DE 10045732C2 DE 2000145732 DE2000145732 DE 2000145732 DE 10045732 A DE10045732 A DE 10045732A DE 10045732 C2 DE10045732 C2 DE 10045732C2
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Description
Gegenstand der Erfindung ist eine Vorrichtung zur maschinellen kontinuierlichen Ernte von
Früchten, vorzugsweise zur Ernte von Tafel-Kernobst, insbesondere von Äpfeln in hecken
förmigen Plantagen gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Die Ernte von Früchten, insbesondere von Tafel-Kernobst, erfolgt zur Gewährleistung einer
hohen Qualität, insbesondere zur Vermeidung von Druckstellen, in der Regel noch manuell.
Die bisherigen technischen Lösungen eignen sich wegen der zu großen Beschädigungen der
geernteten Früchte meist nur zur Ernte von Industrieobst. Sie beschränken sich auf den
Einsatz von mechanischen Hilfsmitteln zur manuellen Ernte von Einzelfrüchten oder auf
einzelfruchtorientierten Greifersystemen mit Auffangbeuteln bzw. Schlauchleitungen.
Ansonsten werden mit technischen Hilfsmitteln die manuellen Erntearbeiten in ihrem Umfeld
rationalisiert und erleichtert (Leitern, Hebebühnen, Förderbänder usw.).
Das Problem der Ablösung der Früchte vom Stiel ist für die Industrieobsternte durch das
Rüttelverfahren am Stamm, sowohl in seiner Effektivität, als auch in Hinblick auf die
kontinuierliche fortschreitende Übertragung der Vibration auf der Gehölzstamm, technisch
prinzipiell gelöst.
Es wird aber festgestellt, daß die Entwicklung von frucht- und gehölzschonenden, aus der
Vorwärtsbewegung arbeitende maschinelle Erntesysteme zum Auffangen von Früchten, wegen
der großen Druckempfindlichkeit des Kernobstes, ein schwieriges und bisher weitgehend
ungelöstes Problem ist.
Zur maschinellen kontinuierlichen Ernte von Früchten sind die verschiedensten Methoden und
Vorrichtungen bekannt geworden. Nachstehend sind die bekanntesten genannt.
Mit US-Patent 3,522,696 schlägt Miller vor, an der Krone eine stachelförmige Walze entlang zu
führen, deren Stacheln in die Krone dringen. Die Walze wird insgesamt in Vibration versetzt, die
Früchte fallen zwischen den Stäben zum Boden.
Von Kenton wird mit US-Patent 3,521,432 vorgeschlagen die Baumkrone im Stand
schichtförmig von kleinen Förderbändern zum Auffangen und Früchtetransport zu durchdringen.
Die Fruchtablösung erfolgt ebenfalls durch Vibration vom Stamm aus.
Bekannt ist auch ein Rüttelverfahren C. van de Vrie, J. v. d. Werken, H. Wiedenhoff
Fruitteelt en machinale oogst in de Verenigde Staten van Amerika
De Fruitteelt 1972, S. 1276-1283, bei dem vor dem Rütteln das Kronenvolumen mit einem
Kasten umbaut wird. Der gebildete Raum wird dann mit tennisballgroßen Polystyrolkugeln
(Bälle) gefüllt und danach die Krone gerüttelt. Die abgelösten Früchte fallen langsam durch die
Kugeln zur Sammelfläche hindurch. Im Anschluß werden die Bälle durch blasen von den
Früchten getrennt und danach die Früchte von der Sammelfläche aufgenommen.
Eine äquivalente Lösung zeigt die DE 27 08 932 A1, wo an Stelle von Polystyrolkugeln die
eingehauste Baumkrone mit Schaum verfüllt wird und dann die abgeschüttelten Frücht durch
diesen Schaum zur Sammelfläche sinken und dort aufgenommen werden.
Beschrieben werden auch etagenförmige starre Roste, die in die Krone eingeführt werden und
deren Stäbe mit Plastikhüllen umkleidet sind C. van de Vrie, J. v. d. Werken, H. Wiedenhoff
Fruitteelt en machinale oogst in de Verenigde Staten van Amerika
De Fruitteelt 1972, S. 1276-1283. Im eingeschobenen Zustand werden diese
Plastikhüllen aufgeblasen, um die abvibrierten Früchte schonend zu fangen und festzuhalten.
Bekannt ist auch, in die gesamte Krone aus dem Stand heraus seitlich unregelmäßig verteilte
Stabsysteme horizontal einzuführen, die horizontale und vertikale Eigenbewegungen durchführen C. van de Vrie, J. v. d. Werken, H. Wiedenhoff
Fruitteelt en machinale oogst in de Verenigde Staten van Amerika
De Fruitteelt 1972, S. 1276-1283.
Die so gelösten Früchte fallen zwischen den Stäbe zum Boden, wo sie aufgefangen werden.
Ein weitere Einrichtung zur mechanischen Ernte von Früchten aus der Baumkrone zeigt die
WO 99/16296 A1.
Die Ernte der Früchte erfolgt mittels in mehreren Etagen kammartig angeordnete Haltearme
mit Pflückeinrichtungen, die diskontinuierlich und parzell in die Baumkrone eingefahren
werden und beim Rückwärtshub die Frucht am Stiel abtrennen.
Eine Besonderheit dieser Einrichtung besteht darin, dass zwischen den Haltearmen und
Befestigungsgehäuse ein Koppelglied vorgesehen ist, wobei jeder Haltearm verschiebbar
gelagert ist. Der Haltearm trägt dazu ein Zapfen und an der Führung der Befestigungsgehäuse
ein c-förmiger Schlitz, die ineinandergreifen. Trifft der Haltearm auf ein Asthindernis, so
klinkt das Koppelglied aus und der Haltearm bleibt stehen.
Der grundsätzliche Nachteil bei diesem System besteht darin, dass die Ernte der Früchte
diskontinuierlich und parzell erfolgt und dass die abgetrennten Früchte zwischen den
Haltearmen nach unten zum Auffangbehälter abgeführt werden. Damit ist dieses System für
stoßempfindliches Kernobst nicht geeignet. Hinzu kommt, dass dieses Maschinensystem
durch die Vielzahl der Haltearme mit Pflückvorrichtungen und ihre aufwendigen Führung
sehr bauaufwendig und störungsanfällig sein kann.
Mit DD 153 854 wurde zum Auffangen von Baumobst im Kronenbereich eine Einrichtung
vorgeschlagen, die an Obsterntemaschinen mit kontinuierlich Rütteleinrichtung einsetzbar ist.
Sie besteht aus einer um zwei Achsen senkrecht umlaufende Zugkette, an der steuerbare
Auffangstäbe schwenbar angelenkt sind, die sich in Fahrtrichtung fächerförmig zu einer
Auffangebene entfalten und während der hinteren Umlenkung spreizen und so die
aufgenommenen Früchte auf nachfolgende Förderbänder ablegen. Die Auffangstäbe selbst
sind axial gegen die Kraft einer Druckfeder verschiebbar. Damit können die Auffangstäbe,
wenn sie beim Eintauchen auf einen Ast stoßen, ausweichen.
Ein Nachteil dieser Einrichtung wird in der fächerartigen Entfaltung der Auffangebene und
der relativ geringen Möglichkeit zum Zurückstellen der Auffangstäbe bei Hinternissen
gesehen. Durch die fächerartige Entfaltung werden die Auffangstäbe peitschenartig und mit
unkontrollierten Querkräften sperrig krängend in den Kronengerüst eingeschwenkt. Dabei
kann das Kronengerüst beschädigt und Früchte abgeschlagen werden. Insbesondere werden
die Früchte gequetscht und Fallen zwischen den noch offenen Auffangstäben hindurch. Ein
gleicher Effekt ergibt sich beim Öffnen der Auffangebene. Bei diesem Bewegungsablauf
kann auch eine Beschädigung des Maschinensystems nicht ausgeschlossen werden. Von
Nachteil ist auch die Tatsache, dass die Eintauchtiefe nur durch einen Austausch der
Auffangstäbe erreichbar ist.
Beschrieben wurde auch schon der Prototyp einer kontinuierlich arbeitenden Erntemaschine mit
in Etagen angeordneten, relativ stillstehenden Auffangschirmen zum Auffangen und Transport
der geernteten Äpfel. Die Auffangebenen werden in Fahrtrichtung der Erntemaschine
kontinuierlich aus mehreren horizontale zueinander verschiebbar gelagerten Auffangrinnen
gebildet, die mit Hilfe eines endlosen Kettenantriebes während der Vorwärtsbewegung der
Maschine ein- oder beidseitig in die Baumkrone eingefahren werden. Das Lösen der Früchte vom
Holz erfolgt während der Vorwärtsbewegung durch einen Impulsstammrüttler
J. v. d. Werken De ontwikkeling van een appeloogstmachine De Fruitteelt 1973, S. 1336-1337;
J. v. d. Werken De ontwikkeling van een volautomatische appeloogstmaschine De Fruitteelt 1974, S. 1220-1222;
J. v. d Werken Ontwikkeling van de IMAG appeloogstmachine voor tafelfruit De Fruitteelt 1978, S. 68-69;
J. v. d. Werken De ontwikkeling van een contimie appploogstmachine voor tafelfruit Inst. voor Mechanisatie (NL), Rap. 7 (1978).
J. v. d. Werken De ontwikkeling van een appeloogstmachine De Fruitteelt 1973, S. 1336-1337;
J. v. d. Werken De ontwikkeling van een volautomatische appeloogstmaschine De Fruitteelt 1974, S. 1220-1222;
J. v. d Werken Ontwikkeling van de IMAG appeloogstmachine voor tafelfruit De Fruitteelt 1978, S. 68-69;
J. v. d. Werken De ontwikkeling van een contimie appploogstmachine voor tafelfruit Inst. voor Mechanisatie (NL), Rap. 7 (1978).
Außer der zuletzt genannten Vorrichtung arbeiten die übrigen Vorrichtungen
diskontinuierlich und damit nicht effektiv. Sie sind relativ groß, kompliziert und störanfällig.
Insbesondere ergeben sich durch die hohen Fallhöhen relativ große Ernteverluste durch die
Beschädigung der geernteten Früchte. Die so geernteten Früchte eignen sich nicht als
Tafelobst.
Es gilt festzustellen, das die v. Werken beschriebene und als Prototyp ausgeführte
Apfelerntemaschine den Anforderungen des Obstbaues nach früchteschonender und rationelle
Ernte am weitesten entspricht.
Unbeachtlich dieser Vorteile ist diese Maschine durch das benutzte Kettensystems mit der
offenen Kulissenführung für die an der Kette befestigten Führungszapfen sehr störanfällig.
Besonders beim Rütteln (Impuls-Stammrüttelverfahren) besteht die Gefahr, daß die
Führungszapfen durch Vibrationen ausklinken und die betreffende Auffangrinne nicht
ausgefahren wird. Dabei kann es zum Verkanten, Festklemmen oder Abknicken der
Auffangrinnen kommen. Beschädigungen am Antriebssystem sind dabei nicht
auszuschließen.
Durch den konstruktiven Aufbau der Auffangrinnen ist die Anzahl der übereinander
angeordneten Auffangschirme begrenzt. In der Praxis wird daher diese Maschine nur mit zwei
bis drei Auffangschirmen ausgeführt. Durch den konstruktiv bedingten Abstand der Auffang
schirme zueinander verbleibt eine relativ große Fallhöhe für die zu erntenden Früchte.
Dadurch werden Beschädigungen an den Früchten begünstigt und Qualitätsverluste
verursacht.
Insgesamt ist die Arbeitsleistung der Maschine entsprechend der benutzten Mechanik und der
daraus resultierenden Vorschubleistung (Flächenfortschritt) relativ niedrig. Auch wird die
Effektivität der Maschine durch die Auffangschirme beeinträchtigt, da der Rüttelimpuls
durch die in die Baumkrone eingefahrenen Auffangschirme abgedämpft wird. Ein
zusätzliches Nachpflücken kann dadurch erforderlich werden.
Ziel der Erfindung ist es, die zuvor beschriebene Erntemaschine für Kernobst dahingehend zu
verbessern, dass eine maschinelle, kontinuierliche, schonende, rationelle wie auch effektive
Ernte von Früchten, nämlich von Tafelobst, insbesondere von Äpfeln erreicht wird. Diese
neue Vorrichtung soll konstruktiv einfach, betriebssicher und robust sein. Besonders soll die
Fallhöhe für ein schonendes Auffangen der geernteten Früchte zwischen den Pflückebenen
relativ niedrig sein und einen stoßfreien Transport aus der Krone bis zum Ablegen in Behälter
im Rahmen eines technologischen Erntesystems sichern. Das so geerntete Obst soll
weitestgehend unverletzt bleiben und in seiner Erntequalität den Ansprüchen an Tafelobst
entsprechen.
Zugleich soll die Konstruktion der Vorrichtung so ausgeführt sein, daß bei ihrem Einsatz
Beschädigungen am Gehölz und an den Maschineneinrichtungen verhindert werden.
Um eine hohe Ernteausbeute zu erreichen, soll neben dem üblichen Impulsstammrütteln ein
Rüttelimpuls nah bei der Frucht in der Baumkrone eingebracht werden.
Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine Vorrichtung zum maschinellen Ernten von
Früchten, nämlich von Tafel-Kernobst, zu entwickeln, die während einer ständigen
Vorwärtsbewegung in mehreren Etagen ein- oder beidseitig von dem abzuerntenden Gehölz
kontinuierlich räumlich verharrende Auffangebenen entfaltet, die das sperrige Kronengerüst
der Bäume durchdringen und das Erntegut aus geringer Fallhöhe schonend aufnimmt und zu
den Aufnahmebehältern befördert.
Die zur Entfaltung zu bringenden Auffangebenen sollen jeweils aus einer endlichen Zahl zu
einem Kettenverband verbundenen Tragelementen bestehen, die zum Zweck ihrer Entfaltung
zu einer geschlossenen Auffangebene zwangsgeführt werden und bei auftretenden
Hindernissen in ihrer momentanen Position verharren.
Die Vorrichtung soll so konzipiert sein, daß neben oder ausschließlich zum üblichen Impuls-
Stammrütteln eine Vibrationsbewegung unmittelbar über die Auffangebenen besonders zum
Fruchtabfluß in die Baumkrone eingetragen werden kann.
Gelöst wird die Aufgabe mit den Merkmalen des Anspruchs 1.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Ansprüchen 2 bis 18 zusammengefaßt.
Nachfolgend wird das Wesens der Erfindung dargelegt.
Ausgehend vom Stand der Technik besteht die Vorrichtung zum Ernten von Früchten aus
einer selbstfahrenden Portalkonstruktion, die die abzuerntende Gehölzreihe übergrätscht. Ihr
Antrieb erfolgt vorzugsweise als Allradantrieb. Gelenkt wird mit den Hinterrädern.
Auf der Portalkonstruktion sind neben den seitlich angebrachten wegeabhängig rückwärts
drehenden Walzenketten, die an sich bekannten Aggregate zur Energieerzeugung, die
Rüttelanlage, ein Kompressor oder Gebläse und die Transport- und Fördertechnik aufgebaut.
Die Walzenketten sind horizontal liegend in mehreren Etagen, die ca. 10% nach außen
abfallend geneigt sind, längs zur Heckenreihe am Portalrahmen angebracht. Die Lagerung der
Walzenkette erfolgt in einzelnen Halterahmen, die ab ca. 50 cm über dem Boden beidseitig
etagenförmig im Portalrahmen längsbeweglich eingesetzt sind. Der vertikale Abstand und
damit die maximale Fallhöhe zwischen den Walzenketten beträgt ca. 30-40 cm. Der axiale
Abstand zwischen den Kettenwalzenpaaren beträgt ca. 4,50 m. Die Kettenwalze besteht aus
der Mittelachse und zwei Walzenscheiben. Die Walzenscheiben haben einen Durchmesser
von ca. 20 cm und eine Breite von ca. 60 cm. An jeder Kettenwalze ist unter dem Rücklauf der
Walzenkette eine Gegendruckwalze angeordnet. Durch sie wird der Abstand der umlaufenden
Walzenkette auf das notwendige Freilaufspiel begrenzt und zugleich die Walzenkette
gespannt. Die Gegendruckwalzen haben den gleichen konstruktiven Aufbau wie die
Kettenwalzen, aber einen angepaßt geringeren Durchmesser. Diese konstruktive Maßnahme
ermöglicht es, gegenüber einer frei geführten Kette, den Abstand zwischen den Pflückebenen
im Auffangbereich des Obst auf die Systemhöhe der Kettenwalzen zu minimieren und damit
pro Portalseite eine größere Zahl an Ernteetagen einzubauen. Das hat den Vorteil, daß die
Früchte einer geringeren Fallhöhe ausgesetzt und Ernteverluste durch Beschädigung der
Früchte verringert werden.
Die endlose Walzenketten besteht vorschlagsgemäß aus ca. 60 cm langen Kettenrohrhülsen,
die durch gelenkig angeschlagene Verbindungsglieder verbunden sind. Der Durchmesser der
Kettenrohrhülse beträgt praxisbezogen 2-3 cm. Die Unterseite der Kettenrohrhülse ist mit
einem Führungsschlitz längs geschlitzt. In jeder Kettenrohrhülse ist ein längsbeweglicher, ca.
65 cm langer Tragstab gelagert. Zur Gewährleistung einer hohen Tragfähigkeit und einer
möglichst breiten Auflage für die gepflückten Früchte besitzt der Tragstab vorzugsweise
einen abgerundeten dreieckigen Querschnitt, der sich zur Spitze verjüngt. Die Kettenrohrhülse
ist entsprechend diesem Querschnittsprofil im Innendurchmesser angepaßt.
Damit der Tragstab kleinen Ästen ausweichen kann, besteht er insgesamt, mindestens aber im
Bereich seiner Stabspitzen aus flexiblem Material. Diese Stabspitze kann auch als Feder
ausgeführt sein. Auf der Oberseite des Tragstabes ist ein fallhämmendes Auflagepolster
angebracht. Das Polster kann aus Weich- oder Moosgummi oder eine Schaumstoffauflage
bestehen, die aufgeklebt, aufgegossen, aufgeschweißt und/oder in einer Längsnut
(Schalbenschwanznut) oder einzelnen Bohrungen festgeklemmt ist.
Eine weitere Ausführungsform kann darin bestehen, daß die Falldämpfung durch ein
Luftkissen erfolgt. Dazu sind die Tragstäbe mit einer Posaunenbohrung versehen, in der ein
feststehendes Posaunenrohr eingreift. Zur Erzeugung des Luftkissens über der Auflagefläche
sind der Posaunenbohrung eine diverse Zahl nach oben gerichteter Düsenbohrungen
zugeordnet. Das Posaunenrohr selbst ist am geschlossenen Ende der Kettenrohrhülse fest
eingesetzt und endet am äußeren stirnseitigen Ende der Kettenrohrhülse in einem
Ventiladapter zur Aufnahme der Druckluft. Die Zuleitung der Druckluft erfolgt über eine fest
am Halterahmen angeordnete Luftzuleitungsschiene, in welche der Ventiladapter eingreift.
Die Luftzuleitungsschiene ist ihrerseits mit einem Kompressor oder Gebläse verbunden.
Um eine effektive Luftkissendämpfung zu erreichen, erfolgt die Luftzuleitung nur für den
Bereich der vollständig ausgefahrenen Auffangfläche, d. h. nur für den Bereich wo die
Tragstäbe den gestreckte Amplitudenbereich durchlaufen. Dem entsprechend ist die
Luftzuleitungsschiene in ihrer Funktionslänge nur auf diesen Bereich begrenzt.
Zusätzlich zu dem Auflagepolster und/oder der Luftdämpfung kann der Tragstab mit
kammartig, sich selbst aufrichtenden Fangstiften bestückt sein. Für die Aufnahme der
Fangstifte ist in der Oberseite des Tragstabes eine Stiftnut eingearbeitet. Beim
Herausschieben des Tragstabes aus der Kettenrohrhülse richten sich die freigegebenen
Fangstifte nacheinander von selbst auf. Beim Zurückziehen werden sie von der nach innen
abgerundeten Kante der Kettenrohrhülse in die Stiftnut zurückgebogen.
Die Fangstifte bestehen entweder insgesamt aus biegeelastischen Material oder sie sind über
ein Federelement im Grund der Stiftnut am Tragstab befestigt. Zur Falldämpfung für die
Früchte kann die Spitze des Fangstiftes auf der zur Stiftnut zugewandten Seite zusätzlich zu
einer fahnenartigen Nase ausgeformt oder an seiner Spitze bürstenartig aufgebeselt sein.
Bei dem Einsatz dieser Fangfinger sind die Düsenbohrungen für eine Luftkissendämpfung
zwangsläufig neben der Stiftnut als auch zwischen den Fangfingern in der Stiftnut
angeordnet.
Zur Steuerung und Führung des Tragstabes befindet sich an seiner heckenabgewandten Seite
ein nach unten gerichteter Führungszapfen. Dieser Führungszapfen greift in eine
federbelastete Spannklemme, die an einem Gleitschuh befestigt und auf der Ausfahrseite des
Tragstabes vor dem Führungszapfen im Führungsschlitz der Kettenrohrhülse und der Gleitnut
im Tragstab verschiebbar gelagert ist. Am Gleitschuh ist außen ein Lagerzapfen angeordnet,
der eine Führungsrolle zum Eingriff in eine Führungsschiene trägt.
Die Spannklemme hat die Funktion einer Überlastungssicherung für den Fall, daß der
Tragstab gegen ein größeres Hindernis stößt. Sie verhindert seine Beschädigung und
Blockierung des Vorschubes und Kettenantriebes und im besonderen des Gehölzes. Trifft der
Tragstab auf ein Hindernis, so wird der Führungszapfen von der Spannklemme freigegeben
und der Tragstab bleibt stehen. Der Gleitschuh wird entsprechend dem Verlauf der
Führungsschiene weitergezogen und erfaßt beim Rücklauf mit der Spannklemme wieder den
Führungszapfen und schiebt den Tragstab in die Kettenrohrhülse zurück. Damit ist der
Tragstab wieder voll in den Arbeitszyklus einbezogen ohne daß das Antriebssystem der
Vorrichtung in irgend einer Weise beeinträchtigt und beschädigt wird.
Die vorgenannte Führungsschiene ist jeweils direkt unter dem oberen Kettenstrang jeder
wegeabhängig rückwärtslaufenden Walzenkette fest am Halterahmen angeordnet. Sie hat ein
längsgestrecktes, in der Amplitude abgeflachtes, sinusförmiges Profil. Der Amplitudenbereich
erstreckt sich mindestens über die gesamte Länge des Obstaufnahmebereiches der Ernte
vorrichtung. Die Führungsschiene selbst beginnt unmittelbar hinter der vorderen Kettenwalze
und reicht bis zur hinteren Kettenwalze. Zur sicheren Aufnahme der Führungsrollen ist sie am
Eintritt trompetenförmig aufgeweitet.
Durch diese Führungsschiene werden beim Ablauf der Walzenkette die an den einzelnen
Tragstäben über die Überlastsicherung angekoppelten Führungsrollen erfaßt und
entsprechend der kontinuierlichen Vorwärtsbewegung der Vorrichtung nacheinander aus der
Kettenrohrhülse ausgefahren und seitlich gleitend in die Baumkrone oder Obsthecke
hineingeschoben. Nach Passage dieses Ernteabschnittes (Pflückbereiches) durch die
vorrückende Erntevorrichtung werden die Tragstäbe in umgekehrter Weise wieder in die
jeweilige Kettenrohrhülse zurückgeschoben.
Während dieses Arbeitszyklus bilden die Tragstäbe in jeder Etage eine scheinbar
stillstehende, sich sinusartig von vorn nach hinten auf und abbauende Auffangflächen, in dem
sich die Walzenkette synchron zur Vorwärtsbewegung der Vorrichtung rückwärts dreht.
Durch dieses im allgemeinen bekannten Bewegungsmuster und die flexible Gestaltung der
Tragstäbe sowie der vorgeschlagenen Überlastsicherung wird das Gehölz, unterstützt durch
die Eigenvibration der Rüttel- und Auffangflächen, ohne seitlichen Bewegungsvorschub
durchdrungen und damit dessen Beschädigung vermieden.
Der Impuls zur Eigenvibration der Auffangflächen wird von einem oder mehrerer
Impulsgeber dosiert über den Halterahmen der Kettenwalzen eingebracht. Hierbei kann jeder
Halterahmen getrennt oder durch die senkrechte Kopplung der einzelnen Etagen oder
einzelner Etagenpaare im Block zur Vibration gebracht werden. Durch diese Vibrationen
werden unabhängig vom Stammrütteln zum Ablösen der Früchte die Walzenketten und
Tragstäbe zum mitschwingen gebracht und direkt auf das Gehölz der Baumkrone übertragen.
Die beim Stammrütteln (quer zur Fahrtrichtung) zu beobachtende Dämpfung der
Rüttelbewegungen im oberen Kronenteil wird durch diese Eigenvibrationen der
Auffangflächen überbrückt und das Ablösen der Früchte unterstützt.
Um ein Hochspringen der geernteten Früchte auf der Auffangfläche auszuschließen und die
Gefahr der Beschädigung der Baumkrone zu vermeiden, ist die Vibrationsrichtung der
Auffangflächen zur Fahrtrichtung der Vorrichtung konkordant.
Durch die Möglichkeit der Eigenvibration der kompletten Auffangfläche wird der
Erntevorgang insbesondere im oberen Kronenteil intensiviert und eine höherer Ernteertrag
erreicht. Ein Nachpflücken wird damit weitestgehend vermieden.
Die impulsartig erzeugten und dosiert eingetragenen Vibrationen begünstigen zugleich das
Abfließen (Abrollen) der geernteten Früchte auf der 10% nach außen geneigten Auffangfläche
im Bereich zwischen den Tragstäben aus der Baumkrone heraus zu den Sammelschienen in
die mitgeführten Erntebehälter.
Um das Vibrieren oder evtl. auch ein intensives Rütteln zu erzeugen ist der Halterahmen im
Portal voll elastisch, vorzugsweise in Schwing- oder Federelementen aufgehangen oder in
Arbeitsrichtung der Vorrichtung längsbeweglich am Portalrahmen gelagert.
Als Schwing- oder Federelemente können metallische Blatt- oder Spiralfedern oder nicht
metallische Federn, wie Gummi- oder Luftfedern vorgesehen werden. Im einzelnen kann
jeder Halterahmen mit einer Vibrationseinheit bestückt sein. Auch können übereinander
angeordnete Halterahmenpaar gemeinsam mit einer Vibrationseinheit oder alle auf einer
Portalseite befindlichen Halterahmen über Koppelstangen mit einer Vibrationseinheit
gekoppelt sein. Die jeweilige Ausführungsformen richten sich im Prinzip nach der Größe der
Vorrichtung und dem zu erntenden Früchten.
Die vorbeschriebene Vorrichtung kann bei Anpassung der Ketten- und Rütteltechnik
(Veränderung der Anzahl und Abstände der Trag- und Rüttelstäbe; Änderung der Stärke und
Dauer der Vibrations- und Rüttelimpulse) unter Berücksichtigung der pflanzenbaulichen
Anbausysteme auch zur Ernte anderer Früchte außer Kernobst eingesetzt werden.
Nachstehend wird die Vorrichtung zur maschinellen kontinuierlichen Ernte von Früchten an
einem Ausführungbeispiel nochmals erläutert. Die Prinzipdarstellungen zeigen:
Fig. 1 den Vorlaufstrang von zwei Kettenwalzen einer Pflückebene von unten,
Fig. 2 die Seitenansicht der Vorrichtung,
Fig. 3 den Querschnitt der Vorrichtung im Pflückbereich,
Fig. 4 den Längsschnitt durch eine Kettenrohrhülse mit Tragstab und Fangstiften,
Fig. 5 einen Tragstab mit Luftkissendämpfung,
Fig. 6 einen Querschnitt durch einen Tragstab mit Luftzuleitung,
Fig. 7 den Kettenantrieb für die Walzenketten einer Portalseite,
Fig. 8 eine Variante a und b einer Halterahmenlagerung mit Vibrationseinheit.
Wie der Querschnitt nach Fig. 3 zeigt, besteht die Vorrichtung zur maschinellen
kontinuierlichen Ernte von Früchten aus einem offenen Portalrahmen 1 mit einer praktischen
Länge von ca. 5 m und einer Breite und einer Höhe von ca. 3 m. Der Portalrahmen 1 ist in
seiner Breite und Höhe verstellbar.
Die selbstfahrende Portalkonstruktion übergrätscht die abzuerntende Obsthecke 2. Auf dem
Portalrahmen 1 sind die Antriebsaggregate 4 für die Energieerzeugung, eine Stammrüttel
einheit 5, der Fahrerstand 6, Kompressor (Gebläse) 7 und die Transport- und Fördertechnik
untergebracht. Der Portalrahmen 1 wird vom Fahrwerk 8 getragen, das hinten gelenkt wird.
Als Antrieb ist praktisch ein Allradantrieb mit Hydrauliknabenmotoren vorgesehen.
An den beiden Längsseiten des Portalrahmen 1 sind, wie auch aus Fig. 2 und 3 entnehmbar, in
mehreren Etagen - hier fünf Etagen - die Halterahmen 9 mit den Walzenketten 11 als
Auffangeinrichtung horizontal mit ca. 10%iger Neigung nach außen und längs zur Obsthecke
2 eingesetzt.
Die Kettenwalzen 13 der Walzenkette 11 bestehen aus einer Mittelachse 14 mit je zwei
schmalen Walzenscheiben 15. Ihr Durchmesser wird mit ca. 20 cm und die Breite der
Walzenkette 11 wird mit ca. 60 cm als ausreichend angesehen. Über die Kettenwalzen 13, 13'
ist die endlose Walzenkette 11 gelegt. Diese besteht aus ca. 2-3 cm starken Kettenrohrhülsen
19, die gelenkig durch die Verbindungsglieder 12 (in Fig. 1 angedeutet) miteinander
verbunden sind. Die einzelnen Kettenrohrhülsen 19 haben auf ihrer Unterseite in
Längsrichtung einen Führungsschlitz 20.
In jeder Kettenrohrhülse 19 ist, wie das Fig. 4 zeigt, teleskopartig ein Tragstab 25 eingesetzt,
der in Ruheposition aus der Kettenrohrhülse 19 leicht herausragt. Auf der Oberseite des
Tragstabes 25 ist in einer Auskehlung 29 ein Auflagepolster 32 angebracht, das aufgeklebt,
aufgegossen, aufgeschweißt oder in schwalbenschwanzartigen Längsnuten 28 oder in
mehreren in Reihe angeordneten Befestigungslöchern festgeklemmt ist.
Zusätzlich zur Aufpolsterung 32 ist der Tragstab 25 auf seiner Oberseite mit kammartig
angeordneten elastischen Fangstiften 31 bestückt. Beim Herausschieben des Tragstabes 25
aus der Kettenrohrhülse 19 richtet sich die in der Stiftnut 30 liegenden Fangstifte 31
automatisch auf und fixiert so die abgeernteten Früchte beim Fall. Die üblicherweise aus
biegeelastischen Material bestehenden Fangstifte 31 können auch durch ein Federelement in
der Stiftnut 31 im Tragstab 25 befestigt sein. Um beim Zurückfahren des Tragstabes 25 das
Umlegen der Fangstifte 31 zu erleichtern und ein Abscheren zu vermeiden, ist die
Eintrittskanten der Kettenrohrhülse 19 nach innen abgerundet.
Zum Abdämpfen des Falls auf die Auffangfläche kann diese auch mit einem Luftkissen
überdeckt werden. Dazu ist jeder Tragstab 25, wie die Fig. 6 zeigt, mit einer Posaunenbohrung
34 aufgebohrt, in der ein feststehendes Posaunenrohr 33 eingreift. Das Luftkissen wird über
eine diverse Zahl nach oben gerichteter Düsenbohrungen 35 erzeugt, die aus der
Posaunenbohrung 34 versorgt werden. Das Posaunenrohr 33 selbst ist am geschlossenen
stirnseitigen Ende der Kettenrohrhülse 19 fest eingesetzt und endet an der äußeren Stirnseitig
in einem angeblockten Ventiladapter 36. Über diesen erfolgt die Aufnahme der von einem
Kompressor oder Gebläse 7 erzeugten Druckluft. Die Zuleitung der Druckluft wird über eine
fest am Halterahmen 9 angeordnete Luftzuleitungsschiene 37, in die der Ventiladapter 36
eingreift. Die Luftzuleitungsschiene 37 ist über flexible Leitungen mit dem Kompressor bzw.
Gebläse 7 verbunden.
Um eine effektive Luftkissendämpfung zu erreichen, erfolgt die Luftzuleitung nur für den
Bereich der vollständig ausgefahrenen Auffangfläche, d. h. nur für den Bereich wo die
Tragstäbe 25 den gestreckte Amplitudenbereich durchlaufen. Dem entsprechend ist die
Luftzuleitungsschiene 37 in ihrer Funktionslänge nur auf diesen Bereich begrenzt.
Beschädigungen am Astwerkes der Obstkultur beim Einschieben der Tragstäbe 25 wird
dadurch vermieden, in dem die Tragstäbe 25 insgesamt, zumindestens die Stabspitze aus
einem federelastischen Material bestehen. Die Stabspitze kann auch als Feder ausgeführt sein,
die beim Auftreffen auf ein Hindernis zu Seite ausweicht.
Für massive Hindernisse sind die Tragstäbe 25 zwischen dem Führungszapfen 26 und der
Führungsrolle 24 mit einer Überlastsicherung ausgerüstet.
Wie Fig. 4 zeigt, befindet sich auf der Unterseite der Kettenrohrhülse 19 für den
Auszugsmechanismus des Tragstabes 25 ein längsgerichteter Führungsschlitz 20. In diesem
Führungsschlitz 20 ist vor dem Führungszapfen 26 ein Gleitschuh 21 mit Lagerzapfen 23 und
Führungsrolle 24 gelagert. Das als Überlastsicherung ausgebildete Koppelglied zwischen dem
Gleitschuh 21 und dem Führungszapfen 26 besteht aus der federbelasteten Spannklemme 22,
die den Führungszapfen 26 umgreift. Die Einzelheit X zeigt die Draufsicht auf den Gleitschuh
21 mit der Spannklemme 22 und den eingeklemmten Führungszapfen 26.
Der Gleitschuh 21 ist mit der Spannklemme 22 vorzugsweise innerhalb der Kettenrohrhülse
19 gelagert. Entsprechend dieser Bedingung weist der Tragstab 25 eine Gleitnut 27 auf. Zieht
Gleitschuh 21, entsprechend dem Kurvenverlauf der Führungsschiene 17, den Tragstab 25
ohne Kontakt mit einem massiven Hindernis im Schlepp aus der Kettenrohrhülse 19, so wird
die Überlastsicherung nicht ausgelöst. Trifft der Tragstab 25 hingegen auf ein solches
Hindernis und wird dadurch seine Vorschubbewegung blockiert, klinkt die Spannklemme 22
den Führungszapfen 26 aus und der Tragstab 25 bleibt stehen. Der betreffende Gleitschuh 21
wird dann Lastfrei weiter mitgenommen. Beim Rücklauf trifft die Spannklemme 22 wieder
auf den stehenden Führungszapfen 26, klinkt diesen ein und schiebt dann den Tragstab 25 in
das Kettenrohrhülse 19 zurück. Beim nächsten Arbeitshub ist dann dieser Tragstab 25 wieder
voll funktionstüchtig.
Entsprechend dem davor beschriebenen Ablauf wird die Führungsrolle 24 beim Ablauf der
Walzenkette 13, wie in Fig. 1 angedeutet, von der fest am Halterahmen 9 angebrachten
Führungsschiene 17 vor der Gegendruckrolle 16 aufgenommen und entsprechend dem
Kurvenverlauf der Führungsschiene 17 mit dem angekoppelten Tragstab 25 seitlich zur
Laufrichtung der Walzenkette 11 in die Baum- oder Heckenkrone ausgefahren.
Das Profil der Führungsschiene 17 entspricht einer gestreckten Sinuskurve mit abgeflachter
Amplitude im Pflückbereich. Sie erstreckt sich, wie Fig. 1 zeigt, von der Innenseite der
vorderen Kettenwalze 13 bis zur Innenseite der hinteren Kettenwalze 13'. Um ein schonendes
Ausfahren der Auffangfläche zu erreichen ist der Kurvenverlauf auf der Einfahrseite flacher
gehalten als auf der Ausfahrseite der Vorrichtung.
Entsprechend dem Kurvenverlauf der Führungsschiene 17 werden die einzelnen Tragstäbe 25
bei der Vorwärtsbewegung der Vorrichtung synchron aus der Kettenrohrhülse 19
herausgeschoben und wieder zurückgezogen. Der ausgefahrene Bereich der Tragstäbe 25
bildet den aktiven Teil der Auffangfläche, wobei sich die gegenüberliegenden Tragstäbe 25
beider Portalseiten auf einen Abstand a annähern. Der Abstand a ist kleiner als der
Durchmesser der zu erntenden Früchte 3. Damit wird ein Durchfallen im Pflückbereich
verhindert und zugleich ein sicheres abrollen zwischen den Tragstäben 25 gewährleistet (s.
Fig. 2).
Um das Durchhängen der Walzenkette 11 zu vermeiden und den Abstand zwischen den
einzelnen Pflückebenen, wie aus Fig. 2 und 3 entnehmbar, relativ klein zu halten, wird die
Walzenkette 11 unmittelbar hinter der vorderen Kettenwalze 13 und vor der hinteren
Kettenwalze 13' durch Gegendruckrollen 16 angehoben und gleichzeitig gespannt. Damit
können mehr als drei Pflückebenen pro Portalseite realisiert werden. In Fig. 2 und 3 sind
beispielsweise fünf Pflückebenen markiert.
Da auf Grund der Spannlänge ein Durchhängen der Walzenkette 11 nicht vollständig
kompensiert werden kann, werden die vor- und zurücklaufenden Kettenbahnen durch Ketten
auflagen 18 in Form von Gleitschienen abgestützt. Damit ist sichergestellt, daß die
Führungsschiene 17 und Luftzuleitungsschiene 37 nicht als Tragelement beansprucht und
durch Verschleiß beschädigt wird. Fig. 1 zeigt eine mögliche Anordnungsweise dieser
Kettenauflagen 18.
Der zum Ablösen der Früchte notwendige Rüttelimpuls quer zur Fahrtrichtung wird, je nach
Ausführung, von einer zentralen Stamm-Rütteleinheit 5 erzeugt.
Zur Unterstützung dieser Rüttelbewegung oder auch allein, werden über den Halterahmen 8
mit Walzenkette 11 und Tragstäbe 22 parallel Vibrationsschwingungen direkt auf die Baum-
oder Heckenkrone 2 konkordant zur Fahrtrichtung übertragen. Diese Vibrationsschwingungen
kompensieren gleichzeitig die dämpfende Wirkung der ausgefahrenen Auffangflächen im
Kronenbereich gegenüber dem intensiven Stamm-Rüttelimpuls.
Fig. 8 zeigt mit Varianten a und b zwei Anordnungsformen der Vibrationseinheit 30, 38, 39 zur
Eigenvibration der Auffangflächen.
Bei Variante a sind die Halterahmen 9 einzeln mit Blattfedern 53 am Portal 1 befestigt. Jeder
Halterahmen 9 ist mit einer separaten Vibrationseinheit 38 bestückt. Die Ansteuerung der
Vibrationseinheiten 38 erfolgt in der Regel synchron. Auch kann die Aktivierung der
Vibrationseinheiten 38 entsprechend der Ertragsdichte in den jeweiligen Pflückebenen
getrennt angesteuert werden.
Bei Variante b erfolgt der Vibrationsantrieb mittels einer zentralen Vibrationseinheit 39, die
am Portalrahmen 1 befestigt ist. Die Halterahmen 9, 9' können bei dieser Variante paarweise
oder aber im Block auf jeder Portalseite mit der Vibrationseinheit 39 gekoppelt werden.
Die Vibrationsbewegung wird vorzugsweise in der Fahrtrichtung der Vorrichtung
eingebracht. Dazu sind die Halterahmen 9, 9' am Portalrahmen 1 in längsgerichteten
Gleitführung 40 gelagert. Bei einer paarweisen Kopplung oder Kopplung im Block sind die
Halterahmen 9, 9' untereinander durch Koppelstangen 41 und 44 miteinander wirkverbunden.
Hier wird die Vibrationsbewegung von der zentralen Vibrationseinheit 39 mit der Treibstange
43 auf die Halterahmen 9, 9' übertragen.
Die abgelösten und von der Auffangfläche aufgenommenen Früchte gelangen über die 10%
nach außen geneigte Walzenkette 11 zur Sammelschiene 55 und werden vom
Transportsystem (schiefe Ebenen, Förderbänder etc.) in die mitgeführten Transportbehälter
abtransportiert.
Der Antrieb der Walzenketten 11 in den einzelnen Pflückebenen erfolgt, wie das Beispiel
nach Fig. 7 zeigt, durch eine Endloskette 44, die mit dem Fahrwerk 8 kinematisch verbunden
ist. Die Endloskette 44 treibt das am Portalrahmen 1 gelagerte Doppelzahnrad 46 an, das mit
dem Antriebszahnrad 47 der Kettenwalze 13 durch die Antriebskette 48 gekoppelt ist.
Nach dem Doppelzahnrad 46 wird die Endloskette 44 über das Führungsrad 50 zum nächsten
Doppelzahnrad 46' des nächsten Halterahmen 9' geführt. Am oberen Portalende erfolgt dann
über das Umlenkrad 51 der Rücklauf der Endloskette 44 zum Fahrwerk 8.
Die Endloskette 44 wird im zurücklaufenden Kettenstrang mit Hilfe des Kettenspanner 45
gespannt. Über den Kettenspanner 45 erfolgt auch der Längenausgleich bei Veränderung der
Portalhöhe der Vorrichtung.
Um die Schwingbewegungen des Halterahmen 9 bezogen auf die Antriebskette 48
auszugleichen ist am Portalrahmen ein Doppelkettenspanner 49 angeordnet der über den der
vorlaufende und zurücklaufende Kettenstrang der Antriebskette 48 geführt wird.
An Stelle eines mechanischen Walzenkettenantriebes ist auch ein hydraulischer Antrieb
möglich, wobei eine synchrone kinematische Steuerung zwischen dem Fahrwerk und den
Walzenketten wie beim mechanischen Antrieb vorgesehen ist.
1
Portalrahmen
2
Obsthecke
3
Frucht
4
Antriebsaggregate
5
Rütteleinheit
6
Fahrerstand
7
Kompressor (Gebläse)
8
Fahrwerk
9
,
9
' Halterahmen
10
Rahmenlager
11
Walzenkette
12
Verbindungsglied
13
Kettenwalze
14
Mittelachse
15
Walzenscheibe
16
Gegendruckrolle
17
Führungsschiene
18
Kettenauflage (Gleitschiene)
19
Kettenrohrhülse
20
Führungsschlitz
21
Gleitschuh
22
Spannklemme
23
Lagerzapfen
24
Führungsrolle
25
Tragstab
26
Führungszapfen
27
Gleitnut
28
Längsnut
29
Auskehlung
30
Stiftnut
31
Fangstift
32
Auflagepolster
33
Posaunenrohr
34
Bohrung
35
Düsenbohrung
36
Ventiladapter
37
Luftzuleitungsschiene
38
Vibrationseinheit
39
Vibrationseinheit
40
Gleitführung
41
Koppelstange
42
Koppelstange
43
Treibstange
44
Endloskette
45
Kettenspanner
46
,
46
' Doppelzahnrad
47
Antriebszahnrad
48
Antriebskette
49
Doppelkettenspanner
50
Führungsrad
51
Umlenkrad
52
Antriebsrad
53
Blattfeder
54
Druckfeder
55
Sammelschiene
Claims (18)
1. Vorrichtung zur maschinellen kontinuierlichen Ernte von Früchten, vorzugsweise von
Tafel-Kernobst, insbesondere von Äpfeln in heckenförmigen Plantagen, die eine das
Gehölz übergrätschende selbstfahrende Portalkonstruktion umfaßt, die an beiden
Portalseiten an sich bekannte, in mehreren Etagen horizontale, etwas nach außen geneigte
wegeabhängig rückwärts drehende Walzenketten trägt, die synchron zur Vorwärtsbe
wegung der Vorrichtung ständig etagenförmige flexible, scheinbar stehende, vorne auf
und hinten abbauende Auffangebenen bildet, dadurch gekennzeichnet, daß die
Walzenkette (11) aus miteinander gelenkig verbundenen Kettenrohrhülsen (19) besteht,
die einen längsgerichteten Führungsschlitz (20) aufweisen und daß in den
Kettenrohrhülsen (19) zur Pflückseite ausfahrbare Tragstäbe (25) gelagert sind, an denen
wenigstens ein Führungszapfen (26) angebracht ist, und daß im Führungsschlitz (20) ein
Gleitschuh (21) gelagert ist, der mit dem Führungszapfen (26) lösbar verbunden ist und
daß der Gleitschuh (21) eine Führungsrolle (24) trägt, die in eine unter der vorlaufenden
Walzenkette (11) fest installierte Führungsschiene (17) eingreift, die zur Pflückseite ein
gestrecktes sinusförmiges Führungsprofil aufweist und deren Amplitude sich über den
gesamten Bereich der Erntefläche erstreckt und daß der Halterahmen (9) mit Walzenkette
(11) im Portalrahmen (1) schwingungselastisch gelagert und mit einer Vibrationseinheit
(38; 39) wirkverbunden ist und daß zur Falldämpfung die Tragstäbe (25) elastische
Auflagepolster (32) und Fangstifte (31) tragen und/oder daß über der Auflagefläche ein
Luftpolster errichtet ist.
2. Vorrichtung zur maschinellen kontinuierlichen Ernte von Früchten nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die lösbare Kopplung zwischen dem Gleitschuh (21) und
Führungszapfen (26) als Überlastsicherung ausgeführt ist und daß dementsprechend am
Gleitschuh. (21) eine federgespannte Spannklemme (22) angebrachte ist und daß der
Gleitschuh (21) in der Kettenrohrhülse (19) vor dem Führungszapfen (26) auf der
Austrittseite des Tragstabes (25) angeordnet ist und daß in dem Tragstab (25) für den Fall
der Auskopplung eine Gleitnut (27) für den Gleitschuh (21) vorhanden ist.
3. Vorrichtung zur maschinellen kontinuierlichen Ernte von Früchten nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß zur Verringerung des Abstandes zwischen dem Vor- und Rücklauf der
Walzenkette und Minimierung des Höhenabstand zwischen den in Etagen angeordneten
Auffangflächen hinter der vorderen und vor der hinteren
Kettenwalze (13) unter dem zurücklaufenden Kettenstrang Gegendruckrollen (16)
angeordnet sind.
4. Vorrichtung zur maschinellen kontinuierlichen Ernte von Früchten nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß der Halterahmen (9) parallel zur Fahrrichtung der
Vorrichtung schwingungselastisch im Portalrahmen (1) gelagert ist.
5. Vorrichtung zur maschinellen kontinuierlichen Ernte von Früchten nach Anspruch 1 und
4, dadurch gekennzeichnet, daß die Lagerung des Halterahmen (9) in metallischen oder
nichtmetallischen Federelementen, nämlich Blattfedern (53), Gummifedern oder
Gasfedern erfolgt.
6. Vorrichtung zur maschinellen kontinuierlichen Ernte von Früchten nach Anspruch 1 und
4, dadurch gekennzeichnet, daß die Lagerung des Halterahmen (9) im Portalrahmen in
Gleitführungen (40) erfolgt und das innerhalb der Gleitführung (40) elastische
Dämpfungsglieder, vorzugsweise Drückfedern (54) oder elastische Puffer angeordnet
sind.
7. Vorrichtung zur maschinellen kontinuierlichen Ernte von Früchten nach Anspruch 1 und
4, dadurch gekennzeichnet, daß ein oder mehrere Halterahmen (9, 9') mit einer
Vibrationseinheit (38; 39) wirkverbunden sind.
8. Vorrichtung zur maschinellen kontinuierlichen Ernte von Früchten nach Anspruch 1 und
7, dadurch gekennzeichnet, daß die Vibrationseinheit (38) direkt am Halterahmen (9)
angebracht ist.
9. Vorrichtung zur maschinellen kontinuierlichen Ernte von Früchten nach Anspruch 1 und
7, dadurch gekennzeichnet, daß eine oder mehrere Vibrationseinheit/en (39) am
Portalrahmen (1) angebracht ist/sind, die über eine Treibstange (43) mit einem
Halterahmen (9) gekoppelt ist/sind.
10. Vorrichtung zur maschinellen kontinuierlichen Ernte von Früchten nach Anspruch 1, 7
und 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Halterahmen (9, 9') einer Portalseite paarweise oder
insgesamt durch Koppelstangen (41, 42) miteinander verblockt sind und daß die
Koppelstangen (41, 42) unterschiedlich lang und gegeneinander gerichtet an den
Längsseiten der Halterahmen (9, 9') befestigt sind.
11. Vorrichtung zur maschinellen kontinuierlichen Ernte von Früchten nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß der Tragstab (25) ein abgerundetes dreieckiges
Querschnittsprofil aufweist und daß sich der Tragstab (25) zur Spitze hin verjüngt.
12. Vorrichtung zur maschinellen kontinuierlichen Ernte von Früchten nach Anspruch 1 und
11, dadurch gekennzeichnet, daß der Tragstab (25) auf seiner Oberseite ein Auflagepolster
(32) trägt, das aufgeklebt, aufgegossen, aufgeschweißt oder in Längsnuten
(Schwalbenschwanznuten) (28) oder Befestigungslöchern festgeklemmt ist.
13. Vorrichtung zur maschinellen kontinuierlichen Ernte von Früchten nach Anspruch 1, 11
und 12, dadurch gekennzeichnet, daß der Tragstab (25) auf seiner Oberseite mittig
kammartig angeordnete ausklappbare elastische Fangstifte (31) trägt und das dazu in der
Aufpolsterung (32) und dem Tragstab (25) eine längsgerichtete Stiftnut (30) vorhanden
ist.
14. Vorrichtung zur maschinellen kontinuierlichen Ernte von Früchten nach Anspruch 1 und
13, dadurch gekennzeichnet, daß die Öffnung der Kettenrohrhülse (19) zur Führung der
Fangstifte (31) nach innen abgerundet ist.
15. Vorrichtung zur maschinellen kontinuierlichen Ernte von Früchten nach Anspruch 1 und
3, dadurch gekennzeichnet, daß die Antriebskette (48) für die Kettenwalzen (13) zum
Ausgleich der Schwingungen über einen Doppelkettenspanner (49) läuft, der sich am
Portalrahmen (1) abstützt.
16. Vorrichtung zur maschinellen kontinuierlichen Ernte von Früchten nach Anspruch 1, 11,
12 und 13, dadurch gekennzeichnet, daß zur Errichtung eines Luftpolsters über der Auffangfläche
der Tragstab (25) mit einer Posaunenbohrung (34) versehen
ist, in der ein fest in der Kettenrohrhülse (19) angeordnetes Posaunenrohr (33) eingreift
und im Tragstab (25), einschließlich in der Stiftnut (30), zur Posaunenbohrung (34) hin
eine diverse Zahl nach oben gerichteter Düsenbohrungen (35) angeordnet sind und daß
dem Posaunenrohr am Ende der Kettenrohrhülse (19) ein Ventiladapter (36) zugeordnet
ist, der in eine fest am Halterahmen (9) angeordnete Luftzuleitungsschiene (37), die mit
einem Kompressor oder Gebläse (7) wirkverbunden ist, eingreift.
17. Vorrichtung zur maschinellen kontinuierlichen Ernte von Früchten nach Anspruch 1 und
16, dadurch gekennzeichnet, daß die Luftzuleitungsschiene (37) ausschließlich über den
gestreckten geraden Amplitudenbereich der Führungsschiene (17) reicht.
18. Vorrichtung zur maschinellen kontinuierlichen Ernte von Früchten nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß der Sinusverlauf der Führungsschiene (17) in der
ansteigenden Kurve gegenüber der absteigenden Kurve flacher gehalten ist.
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