Die Erfindung betrifft eine Rückenlehne oder ein Sitzteil
nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Bei einer Rückenlehne oder einem Sitzteil der als bekannt
vorausgesetzten Art (DE 297 23 586 U1) sind in Fahrzeug
längsrichtung verlaufende Formdrahtfedern jeweils mit einem
Ende ortsfest an einem Querholm eines Rahmenteils befestigt
und mit dem anderen Ende an einem Verstellorgan, mit dem
der Abstand der Befestigungspunkte verändert werden kann.
Mit der bekannten Lösung läßt sich die Härte der Sitzberei
che durch mehr oder weniger straffes Spannen verändern.
Durch die Veränderung der Spannung ergibt sich praktisch
keine Veränderung der Oberflächenkontur des Sitzteils oder
der Rückenlehne. Es verändert sich insbesondere nicht die
Stellung oder Kontur der Seitenwulste.
In einer älteren, nicht vorveröffentlichten Anmeldung
(DE 199 58 677 C1) wurde auch schon vorgeschlagen,
bei einem Sitzteil mit einer in der Härte ver
stellbaren zentralen Befederung lageveränderliche Seiten
wulste vorzusehen. Dabei wird die Lage der Seitenwulste
bzw. ihrer oberen Randbereiche in Abhängigkeit von der Här
te der Sitzbefederung derart verstellt, daß größere Härte
der Sitzbefederung mit einer höheren Position des oberen
Randbereichs einhergeht. Eine solche Lösung ist deshalb
zweckmäßig, weil ein sportlicher Fahrer, der einen festen
und harten Sitz bevorzugt, auch einen guten Seitenhalt
durch ausgeprägte Seitenwulste benötigt. Ein komfortorien
tierter Fahrer hingegen bevorzugt eher einen weichen, be
quemen Sitz mit weniger stark ausgeprägten Seitenwulsten.
Ausgehend von dem oberbegriffsbildenden Stand der Technik
liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Rückenlehne
oder ein Sitzteil der als bekannt vorausgesetzten Art so
auzubilden, daß die Einstellung der Polsterhärte im zentra
len Bereich von Sitzteil oder Rückenlehne derart mit einer
Konturveränderung der Sitzkontur oder Rückenlehnenkontur
einhergeht, daß die Differenz zwischen der zentralen Sitz
flächenhöhe und der Seitenwulsthöhe bei größerer Sitzhärte
größer ist als bei geringerer Sitzhärte, wobei die Lage der
Seitenwulste unverändert bleibt.
Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt mit den Merkmalen des Pa
tentanspruchs 1.
Die Erfindung erzeugt eine zur jeweiligen Sitzhärte kor
respondierende wirksame Seitenwulsthöhe, ohne Vorsehen ei
ner Verstellvorrichtung für die Seitenwulste. Die erfindungsgemäße
Lösung erlaubt also eine einfache Anpassung der
Sitzkontur an unterschiedliche Benutzerwünsche, ohne daß
hierzu ein erheblicher Aufwand betrieben werden muß.
Bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus
den Unteransprüchen.
Nachstehend wird eine bevorzugte Ausführungsform der Erfin
dung anhand der Zeichnungen im einzelnen beschrieben. Es
zeigen:
Fig. 1 einen schematischen Längsschnitt durch ein
Sitzteil mit seiner Befederung in komfortabler
Einstellung;
Fig. 2 den Längsschnitt durch das Sitzteil nach Fig.
1 mit harter Befederungseinstellung;
Fig. 3 einen Schnitt durch das Sitzteil gemäß
Schnittebene III-III in Fig. 1;
Fig. 4 einen Schnitt durch das Sitzteil gemäß Schnit
tebene IV-IV in Fig. 2;
Fig. 5 eine Unteransicht des Sitzteils nach Fig. 1.
In den Zeichnungen ist ein Sitzteil dargestellt. Die Erfin
dung kann in gleicher Weise für eine Rückenlehne verwendet
werden. Das Sitzteil weist einen Rahmen auf, der durch zwei
parallel zueinander verlaufende Seitenholme 1 und 2 und
zwei die Seitenholme 1 und 2 miteinander verbindende Quer
holme 9 und 14 gebildet ist. An den Seitenholmen 1 und 2
sind vordere Lenker 5 und 6 sowie hintere Lenker 3 und 4
angelenkt, mit denen der Kraftfahrzeugsitz in der Höhe einstellbar
ist. Die hinteren Lenker 3 und 4 verbindet ein
Verbindungsrohr 8 drehfest miteinander.
Zwischen dem vorderen Querholm 14 und dem hinteren Querholm
9 erstrecken sich mehrere mäanderförmig verlaufende Form
drahtfedern 15, 16, 17 und 18, die die Befederung des Sitz
teils bilden. Jede Formdrahtfeder 15, 16, 17 und 18 weist
wechselweise quer zueinander versetzt in Längsrichtung ver
laufende Seitenschenkel c und d auf, die durch quer verlau
fende Querschenkel e und f miteinander verbunden sind. Zwi
schen den versetzt zueinander liegenden Seitenschenkeln c
und d der Formdrahtfeder 15 verläuft ein Spanngurt 19, des
sen Seitenkanten a und b sich parallel zu den Seitenschen
keln c und d erstrecken. Der Spanngurt 19 ist dabei jeweils
abwechselnd über einen Querschenkel e und unter einen Quer
schenkel f geführt. In gleicher Weise verläuft ein Spann
gurt 20 durch die Formdrahtfeder 16, ein Spanngurt 21 durch
die Formdrahtfeder 17 und ein Spanngurt 22 durch die
Formdrahtfeder 18.
Die Spanngurte 19, 20, 21 und 22 sind mit einem Ende an dem
hinteren Querholm 9 befestigt. Ihr anderes Ende ist um eine
Wickeltrommel 10 geführt und mittels einer Schlaufe 19a an
einem mit der Wickeltrommel 10 fest verbundenen Anschlußbe
reich 10a eingehängt. Die Spanngurte 19, 20, 21 und 22 sind
benachbart zum hinteren Querholm 9 um eine unterhalb der
Befederung angeordnete Umlenkstange 23 geführt. Auch im
vorderen Bereich der Befederung sind unter dieser quer zu
den Spanngurten 19, 20, 21 und 22 verlaufende Umlenkstangen
24 und 25 vorgesehen, die ein Umlenkorgan für die Spanngurte
bilden. Die Wickeltrommel 10 ist um eine Drehachse 10b
drehbar mit einer Antriebswelle 13 verbunden, die über ein
Umlenkgetriebe 12 von einem Getriebemotor 11 antreibbar
ist.
Auf der Befederung liegt ein Polster 7 auf, das einen mitt
leren Polsterbereich 7a und zwei an den Polsterbereich 7a
seitlich angrenzende Seitenwulste 7b und 7c aufweist. Die
Formdrahtfedern 15, 16, 17 und 18 sind im unbelasteten Zu
stand in Längsrichtung zur Sitzfläche hin gekrümmt. In der
weichen Sitzeinstellung, bei der die Spanngurte 19, 20, 21
und 22 gelockert sind, befindet sich die Sitzfläche des
mittleren Polsterbereichs 7a, wie aus Fig. 3 ersichtlich,
etwa in gleicher Höhe mit den Oberkanten der Seitenwulste
7b und 7c. Durch eine Drehung der Wickeltrommel 10 werden
die Spanngurte 19, 20, 21 und 22 gemeinsam gespannt. Da
durch verringert sich die Wölbung der Befederung und die
Sitzhärte nimmt zu. Bei der in Fig. 2 dargestellten maxima
len Spannung der Spanngurte 19, 20, 21 und 22 liegt die Be
federung in einer Ebene und die Sitzbelastung wird zum Teil
von den Spanngurten 19, 20, 21 und 22 aufgenommen. Die
Sitzfläche des mittleren Polsterbereichs 7a ist, wie Fig. 4
zeigt, unter die Oberkante der Seitenwulste 7b und 7c abge
sunken, so daß sich für einen Sitzbenutzer ein guter Sei
tenhalt ergibt.