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Tenor
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Betreffend
das
deutsche Patent 100 39 462 hat
der 1. Senat (Nichtigkeitssenat) des Bundespatentgerichts aufgrund
der mündlichen
Verhandlung vom 11. Januar 2005 für Recht erkannt:
Das
deutsche Patent 100 39 462 wird
dadurch für teilweise
nicht erklärt,
dass im Anspruch 1 zu Beginn des kennzeichnenden Teils die Worte ”und/oder
radialer” gestrichen
werden und sich die Ansprüche
2 bis 9 auf diese geänderte
Fassung beziehen. Im Übrigen wird
die Klage abgewiesen.
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Beschreibung
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Die
Erfindung richtet sich zunächst
auf eine Öse
der im Oberbegriff des Anspruches 1 angegebenen Art. Es sind einteilige
und zweiteilige Ösen
bekannt.
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Bei
der bekannten einteiligen Öse
der im Oberbegriff des Anspruches 1 angegebenen Art (
US-PS 2,901,800 ,
5)
wird die Öse
von einem einzigen Ösenteil
gebildet, welcher aus einem Teller mit einem kurzen Hals besteht.
Am Stirnende des Halses befinden sich in radialem Abstand zueinander sitzende
Zacken, die als Vorsprünge
des Halses fungieren. Die Vernietung dieses Ösenteils erfolgt über ein
zusätzliches
hülsenförmiges Nietelement,
welches auch Teil einer Nietpresse sein kann. Dabei werden nur die
Zacken und nicht den Hals des Ösenteils
gegen den Teller umgebogen, auf welchem sich das zu lochende Blatt
befindet. Die Lochung des Blatts erfolgt dabei durch das Stirnende
des hülsenförmigen Nietelements.
Nach der Befestigung des Ösenteils
wird das Nietelement entfernt und kann erneut verwendet werden.
Die Festigkeit der Anbringung des Ösenteils am Blatt ist nicht
befriedigend, weil daran nur die vereinzelten Zacken beteiligt sind. Die
umgelegten Zacken können
eine Auszugbewegung des Blatts am ösenverstärkten Loch nicht verhindern,
weil die Zackenspitzen in Richtung einer solchen Auszugsbewegung
weisen.
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Es
gibt einteilige Ösen
anderer Art (DIN 7333), die keine Vorsprünge aufweisen, bei denen das
Endstück
des Halses umbördelt
wird. Diese Ösen
werden im wesentlichen bei unflexiblen Trägerbahnen verwendet, wie Kartonagen.
Bisher war die Anwendung auf flexible Trägerbahnen, wie Autoplanen,
nicht möglich.
Vor dem Ansetzen der bekannten einteiligen Öse musste der Karton vorgelocht
werden, was umständlich
und zeitaufwendig war. Nach dem Ansetzen stützte sich der Ösenteil
auf der Schauseite mit seinem Teller ab, durchsetzte mit seinem
Hals das vorgeschnittene Loch im Karton und seine etwa L-förmige Bördelung
kam auf der Rückseite
der Trägerbahn
zu liegen.
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Eine
Vorlochung der Trägerbahn
entfällt
bei Ösen
anderer Art, nämlich
zweiteiligen Ösen,
welche aus einem Ösenteil
auf der einen Seite und einem Scheibenteil auf der anderen Seite
der Trägerbahn bestehen
(DIN 7332). Mit diesen zweiteiligen Ösen können als Trägerbahn zwar auch Segeltuche
benutzt werden, doch sind ein höherer
Materialaufwand beim Herstellen und ein größerer Arbeitsaufwand beim Ansetzen
erforderlich. Es müssen
nämlich
sowohl der Ösenteil
und der Scheibenteil für
sich hergestellt als auch beide Teile in die zugehörigen Ober- und
Unterwerkzeuge der Ansetzvorrichtung angeordnet werden. Die Herstellung,
Lagerhaltung und Zuführung
von jeweils zwei Teilen ist platz- und zeitaufwendig. Außerdem ist
die Ausziehfestigkeit der Ösen begrenzt.
Falls man versuchen wollte bei dieser bekannten zweiteiligen Öse den Scheibenteil
wegzulassen, und nur, wie beim vorerwähnten ersten Stand der Technik,
mit einem Ösenteil
zu arbeiten, so würde man
eine völlig
unbrauchbare Ausziehfestigkeit der Tragbahn an der angesetzten Öse erhalten.
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Bei
zweiteiligen Ösen,
die als sogenannte ”Grommets” ausgebildet
sind, besitzt der ringförmige Scheibenteil
sowohl am Innenrand als auch am Außenrand vereinzelte Zacken,
die beim Bördeln
axial gegen den Teller des Ösenteils
gedrückt
werden und dabei die Trägerbahn
perforieren. Diese Zacken werden auf der Schauseite der Trägerbahn,
im Tellerbereich des Ösenteils,
umgebogen bzw. umbördelt. Dazu
dient einerseits der Übergang
zwischen Hals und Teller vom Ösenteil
und andererseits eine umfangsseitig Kammer am Teller des Ösenteils.
Diese Zacken arbeiten nach Art eines sogenannten Zackenrings, wie
er z. B. bei Druckknopfteilen verwendet wird. Auch diese Öse ist sehr
aufwendig in der Herstellung und Verarbeitung.
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Gemäß der
EP 0673611 A2 ist
eine einteilige Öse
bekannt, welche aus einem Ösenkragen
mit Halbkreisprofil und einem Ösenhals
mit gleichförmig umlaufenden
V-Querschnitt am Hals-Stirnende bekannt. Beim Umbördeln entsteht
ein C-Profil, welches nur so weit geschlossen wird, bis die Trägerbahn
im verbleibenden Spalt zwischen der Außenkante des Ösenkragens
und dem Stirnende des Ösenhalses
eingeklemmt ist. Das Halbkreisinnere vom Ösenkragen wird von einer umlaufenden Ringrippe
in eine innere und eine äußere Rille
geteilt, wobei die Ringrippe stellenweise Spitzen trägt. Der Übergangsbereich
zwischen dem Ösenhals
und dem Ösenkragen
ist mit konischen Stabilisierungsrippen versehen, die eine Umbördelung
dieses Bereiches verhindern. Nach dem Umbördeln der Hals-Restlänge ist
das Stirnende des Ösenhalses
nur mit der äußeren Rille
des Ösenkragens
ausgerichtet. Im C-Profilinneren wird ein Labyrinth für die Trägerbahn
geschaffen. Die Spitzen der Ringrippe mögen zwar eine gegen Verdrehen
gesicherte Halterung der Trägerbahn
bewirken, doch ist die Ausreißfestigkeit
der Trägerbahn
unzureichend, weil die Oberseite der Trägerbahn lediglich von der Außenkante
des Ösenkragens
und die Unterseite der Trägerbahn
nur vom Stirnende des Ösenhalses
berührt
werden.
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Auch
die
DE 299 03 124
U1 zeigt eine einteilige Öse. Das freie Endstück des Halses
wird dort im Bördelwerkzeug
in einzelne laschenartige Halteelemente zerschnitten und dabei radial
nach außen
umgelegt. Dazu ist im Unterteil des Bördelwerkzeuges ein Kranz von
Aufweitungs-Mulden vorgesehen, welche durch zum Oberwerkzeug weisende
Schneiden voneinander getrennt sind. Nach ihrer Anbringung an der
Trägerbahn
bilden, im Querschnitt gesehen, die Halteelemente mit dem Ösen-Teller
ein V-förmiges Faltprodukt.
Die zwischen den V-Schenkeln eingeklemmte Trägerbahn wird in diesem Faltprodukt
nur unzureichend festgehalten.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine preiswerte, schnell ansetzbare Öse zu entwickeln,
die sich nach ihrer Anbringung an der Trägerbahn durch eine hohe Reißfestigkeit
auszeichnet. Dies wird erfindungsgemäß durch die im Anspruch 1 angeführten Maßnahmen
erreicht, denen folgende Bedeutung zukommt.
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Bei
der durch den Anspruch 1 gekennzeichneten Erfindung entsteht bei
der Umbördelung
des Halses ein über
mehr als einen Vollkreis sich erstreckendes Ringprofil, weil praktisch
die ganze Halslänge
spiralartig ins Ringinnere eingerollt wird. Die im Endstück des Halses
vorgesehenen Vorsprünge
werden in die Spiralbildung einbezogen. Dadurch ergeben sich im
spiralartig eingerollten Ringprofil großflächige Andruckstellen der erfassten
Trägerbahn,
was zu einer beträchtlichen
Festigkeit gegenüber
auf die Trägerbahn
ausgeübten
Zugbeanspruchungen führt. Diese
Andruckstellen entstehen, weil die Vorsprünge vom spiralförmig eingerollten
Hals unter Zwischenschaltung des Lochrandbereichs der Trägerbahn
an Widerlagerflächen
anliegen, welche im Ringprofil vom Teller oder vom Übergang
zwischen Teller und Hals des Ösenteils
gebildet werden. Die Trägerbahn passt
sich ringsegmentartig dem Ringprofil und den darin eingerollten
Vorsprüngen
am Hals an und wird zwischen diesen Ring- und Spiral-Flächen sandwichartig
zusammengedrückt.
Die Tragbahn läuft
im Ringprofilinneren über
diese Andruckstellen hinaus bis zu ihrer Lochkante weiter. Die Vorsprünge an den spiralförmig eingerollten
Hals-Endstücken
weisen ins Ringinnere und sind richtungsmäßig den bei Gebrauch anfallenden
Zugbeanspruchungen der Trägerbahn
entgegengerichtet. Vor diesen großflächigen Andruckstellen kommt
es zu einer stufenartigen Erhöhung
des Bahnmaterials, welche sich bei Zugbeanspruchungen der Trägerbahn als
Hindernis auswirkt. Durch das spiralartige Einrollen des Hals-Endstücks wird
eine saubere Vernietung erreicht, ohne Verletzungen seitens des
Benutzers befürchten
zu müssen.
Die erfindungsgemäße Öse ist gegenüber dem
eingangs erwähnten
Stand der Technik wesentlich auszugssicherer.
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Im
Vergleich mit den sehr viel aufwendigeren zweiteiligen Ösen erhält man bei
der Erfindung eine überraschend
hohe Ausreißfestigkeit,
nämlich
eine 30 bis 75% höhere
Festigkeit. Diese tritt gerade bei den bisher so kritischen flexiblen
oder dehnbaren Trägerbahnen
auf, die mit einer einteiligen Öse
gar nicht verarbeitet werden konnten. Wegen der Einteiligkeit bei
der Erfindung spart man den Scheibenteil und damit Material, Lagerkosten,
Frachtkosten und das Handling bei den Ansetzarbeiten. Der einteilige Ösenteil
bei der Erfindung erlaubt eine schnelle Verarbeitung, was die Kosten
zum Ansetzen der Öse
erniedrigt. Unter Berücksichtigung
des Ringprofils bei der Umbördelung
genügt
es, den Hals des erfindungsgemäßen Ösenteils
ausreichend lang auszubilden. Dabei ist natürlich auch die Dicke der Trägerwand
zu berücksichtigen.
Im freien Endstück
des Halses brauchen dann nur noch die axialen bzw. radialen Vorsprünge angeordnet
zu werden, die in verschiedener Weise erstellt werden können.
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Eine
Möglichkeit
besteht darin, die Vorsprünge
z. B. durch radiale Lochungen in der Rohrwand des Halses auszubilden.
Beim Umbördeln
des Halses dringen diese radialen Vorsprünge in den erfassten Lochrandbereich
der Trägerbahn
ein, wo sie sich eingraben und die Andruckstellen bezüglich der
gegenüberliegenden
Widerlagerfläche
am Teller erzeugen. Herstellungsmäßig einfacher ist es aber,
die andere Möglichkeit,
nämlich
die Vorsprünge
axial auszubilden. Es eignet sich hierfür die in Anspruch 2 erwähnte gezahnte
oder gewellte Endkante des Halses. In diesem Fall ist die ganze
Kante des Halses durchgehend profiliert und nicht, wie im eingangs
erwähnten
Stand der Technik, mit vereinzelten, in Abstand zueinander sitzenden
Vorsprüngen
versehen. Bei der Ringprofilgebung werden bei der Erfindung sowohl
der Hals als auch seine Vorsprünge
gemeinsam verformt. Beim Ziehen der Ringform während der Umbördelung
gräbt sich
der Zahn in das Bahnmaterial ein und es kommt nicht nur zu einer
Klemmung zwischen dem Zahn und der Widerlagerfläche vom Teller, sondern auch
zu einem Formschluss zwischen Zahn und Trägerbahn. Je größer der
auf die Trägerbahn
ausgeübte
Zug ist, umso sicherer gräbt sich
der Zahn in die Trägerbahn
ein. Das erklärt
die überraschend
hohe Reißfestigkeit
der erfindungsgemäßen Öse.
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Die
Erfindung richtet sich ferner auf eine Vorrichtung zum Ansetzen
der Öse
nach der Erfindung. Die sich dabei ergebenden Besonderheiten sind
aus Anspruch 10 zu entnehmen. Bei den bekannten Ansetzvorrichtungen
für Ösen an flexiblen
Trägerbahnen,
wie Planen, verwendet man Vorziehzapfen an der Stirnfläche eines
axial beweglichen Zentraleinsatzes im Oberwerkzeug. Damit war es
möglich, beim
Bördelhub
der beiden Werkzeugteile das Loch in der Trägerbahn größer zu schneiden, um eine problemlose
Vernietung mit dem Scheibenteil zu erhalten. Die Erfindung geht
hier einen ganz anderen Weg.
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Obwohl
bei der Erfindung, wie bereits gesagt wurde, keine Scheibenteile
sondern nur Ösenteile verwendet
werden, wird eine Vorrichtung verwendet, wie sie bei den zweiteiligen Ösen üblich ist.
Im Gegensatz dazu wird aber kein Vorziehzapfen am Zentraleinsatzes
des Oberwerkzeugs benutzt, weil die Erfindung das Loch in der Trägerbahn
so klein wie möglich
ausbilden will. Dies ist deswegen wichtig, weil, wie schon erwähnt wurde,
bei der Bildung des im wesentlichen geschlossenen Ringprofils der
Umbördelung
eine Überschusslänge vom
Lochrandbereich der Trägerbahn
erwünscht
ist, die sich im Ringprofilinneren jenseits der erwähnten Druckpunkte fortsetzt.
Eine besonders zuverlässige
Arbeitsweise ergibt sich, wenn man bei der Vorrichtung den im Anspruch
11 erwähnten
Druckring verwendet. Nützlich sind
auch die in den weiteren Unteransprüchen erwähnten Profilierungen dieser
Druck- und Gegendruckringe.
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Weitere
Maßnahmen
und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, der nachfolgenden
Beschreibung und den Zeichnungen. In den Zeichnungen ist die Erfindung
in einem Ausführungsbeispiel
dargestellt. Es zeigen:
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1 + 2,
jeweils in Draufsicht, die Schauseite bzw. die Rückseite einer mit der erfindungsgemäßen Öse ausgerüsteten Trägerbahn,
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3,
in starker Vergrößerung,
eine Querschnittansicht durch die in 1 gezeigte
angesetzte Öse
längs der
dortigen Schnittlinie III-III,
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4 einen
Axialschnitt durch den besonderen Ösenteil der erfindungsgemäßen scheibenlosen Öse im Ausgangszustand,
nämlich
vor seiner Verarbeitung an der Trägerbahn,
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5,
in Vergrößerung,
eine ebene Abwinklung eines Teilstücks des mit Ziff. V in 4 gekennzeichneten
Randbereichs vom erfindungsgemäßen Ösenteil
und
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6 im
Axialschnitt, Bruchstücke
einer zweiteiligen erfindungsgemäßen Vorrichtung
zur Verarbeitung der in 4 gezeigten Ösenteile, und zwar Werkzeugs
in der ersten Arbeitsphase, kurz vor Einleitung des Bördelvorgangs.
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Eine Öse soll,
wie 1 und 2 zeigen, den Randbereich 21 eines
in einer Trägerbahn 20 geschnittenen
Loches 22 verstärken.
Die Trägerbahn 20 ist
in der Regel ein flexibles und gegebenenfalls dehnfähiges Gebilde,
z. B. eine Kraftfahrzeugplane. Die Erfindung erreicht die gewünschte Lochverstärkung mit
einem einteiligen Ösenteil 10.
In 4 und 5 ist der Ösenteil 10 in seinem
Ausgangszustand gezeigt, vor der Verarbeitung. Die 1, 2 und 3 dagegen
zeigen den Ösenteil 10' nach seiner Verarbeitung,
im fertigen Gebrauchszustand, während
seiner Lochverstärkungs-Funktion.
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Der Ösenteil 10 lässt sich
in einen radial verlaufenden Teller 11 und in einen axial
verlaufenden rohrförmigen
Hals 12 gliedern. Aus Gründen einer besseren Formsteifigkeit
und zur noch näher
zu beschreibenden ringförmigen
Umbördelung
des Halses 12 ist der Teller 11 mit einem Wölbungsprofil 13 versehen.
Dadurch ergibt sich ein besonders auffälliger bogenförmiger Übergang 14 zwischen
Teller 11 und Hals 12. Der Hals ist in seinem
freien Endstück 15 mit axialen,
also in Verlaufsrichtung des Halses 12 sich erstreckenden
Vorsprüngen 16 versehen.
Diese bestehen im vorliegenden Fall aus einer in 5 erkennbaren
gezahnten Endkante 17. Diese hat folgenden besonderen Aufbau.
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Die
Zahnspitzen 17 sind mit konvexen Rundungen 27 versehen,
während
die Zahnlücken 18 konkave
Rundungen 28 aufweisen. Dadurch entsteht aus dem Zahnprofil 19 ein
Wellenverlauf. Der Wellenverlauf ist unsymmetrisch ausgebildet ist.
Das heißt, der
Radius der Rundungen 27 der Zahnspitzen 17 ist kleiner
als der Radius der Rundungen 28 der Zahnlücken ausgebildet.
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Dieser Ösenteil 17 wird
in der aus 6 ersichtlichen Vorrichtung 30 an
die Trägerbahn 20 angesetzt.
Die Verriegelung 30 ist im vorliegenden Fall vierteilig
ausgebildet ist. Die Vorrichtung 30 umfasst ein Oberwerkzeug 31 mit
einem darin axial beweglichen Zentraleinsatz 33 und einem
Unterwerkzeug 32 mit einem demgegenüber ebenfalls axial beweglichen
Druckring 34. Der Zentraleinsatz 33 ist im Sinne des
Pfeils 35 gegen das Unterwerkzeug 32 kraftbelastet,
während
der Druckring 34, dazu spiegelbildlich, im Sinne des Pfeils 36 gegen
das Werkzeug 31 unter der Wirkung einer Federkraft steht.
Beide Werkzeuggruppen 31, 33 einerseits und 32, 34 andererseits
sind gegeneinander hubbeweglich, wie durch den Bewegungspfeil 37 veranschaulicht
ist.
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Wie
bereits erwähnt
wurde, ist in 6 die Anfangsphase des Bördelvorgangs
gezeigt, weshalb der dortige Hubabstand 58 zwischen den
beiden Werkzeugteilen 31, 32 sich bereits verkleinert
hat. In der vorausgehenden Ruheposition befindet sich das Oberwerkzeug 31 in
einem gegenüber
dem Maß 38 größeren Abstand,
wodurch der Ösenteil 10 bequem ins
Oberwerkzeug 31 eingesetzt werden kann. Dazu besitzt das
Oberwerkzeug 31 eine dem Profil des Tellers 11 entsprechende
Aufnahme 39. Das Ende des Halses 20 stützt sich
an der Umfangsfläche
des Zentraleinsatzes 33 ab. Der Zentraleinsatz 33 ist
mit einer ebenen Endfläche 43 versehen.
Zur Lagesicherung des Ösenteils
in den Werkzeugen 31, 33 dient ein im Umfangsbereich
des Zentraleinsatzes 33 angeordnetes Halteelement 44,
welches im vorliegenden Fall aus einem radial nach außen federbelasteten
Vorsprung besteht.
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Zwischen
die beiden Werkzeugteile 31, 32 wird die Trägerbahn 20 eingelegt,
die zunächst
ungelocht ist. Beim Hubmaximum der Werkzeuge, das, wie gesagt, nicht
gezeigt ist, befindet sich die maßgebliche Oberseite 45 des
Druckrings 34 oberhalb oder höchstens in gleicher Höhe mit einer
im Schneidwerkzeug 32 vorgesehenen Schneidkante 42.
Dadurch entsteht dort eine aus 6 erkennbare Stützebene 45 am
Druckring 34 für
die Trägerbahn 20.
Die vorerwähnte
Federkraft 36 hält
den Druckring 34 über
nicht näher
gezeigte Endanschläge
in einer definierten, aus 6 erkennbaren Ausgangslage.
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Beim
einsetzenden Abwärtshub 37 gemäß 6 trifft
der federbelastete Zentraleinsatz 33 zunächst auf
die nach oben weisende Schauseite 23 der Trägerbahn 20 und
drückt
diese gegen die Schneidkante 42 vom Unterwerkzeug 32.
Dabei ist, wie aus den Durchmesser-Bruchstücken in 6 zu erkennen
ist, der Ringdurchmesser 46 der Schneidkante 42 kleiner
als der Außendurchmesser 26 vom Hals 12 des Ösenteils 10 ausgebildet.
Auf diese Weise wird ein dem Ringdurchmesser 46 entsprechendes
Loch in die Trägerbahn 20 geschnitten.
Mit 29 ist in 6 der dabei entstehende Loch-Stanzling
bezeichnet.
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Im
weiteren Vollzug der Hubbewegung 37 fährt das freie Ende vom Hals 12 in
eine der Schneidkante 42 benachbarte Bördelnut 47 ein. Die
aus 4 erkennbare Halslänge 48 und die Bördelnuttiefe
sind unter Berücksichtigung
der Bahnstärke 25 so aufeinander
abgestimmt, dass es zur Bildung eines besonderen, aus 3 erkennbaren
Ringprofils 50 auf der aus 3 erkennbaren
Rückseite 24 der
Trägerbahn
kommt. Dabei werden die Halsvorsprünge 16 in diese Ringbildung 50 einbezogen.
Unter Zwischenschaltung des erwähnten
Lochrandbereichs 21 der Trägerbahn 20 werden
diese Halsvorsprünge 16 gegen
eine von der geschilderten Wölbung 13 des Tellers 11 erzeugten
Widerlagerfläche 49 angedrückt. Es
kommt dort zu den aus 3 erkennbaren Andruckstellen 40.
Im Ringprofilinneren 51 läuft die Trägerbahn 20 mit einer
Endzone 41 weiter, die sich ringsegmentartig dem Profil 50 anpasst.
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Beim
bestimmungsgemäßen Gebrauch
des an der Trägerbahn 20 angesetzten Ösenteils
ergeben sich durch die Kraftpfeile 52 in den 1 bis 3 verdeutlichte
Zugbelastungen. Diese Zugbelastungen 52 werden von den
Andruckstellen 40 aufgenommen. An den Andruckstellen 40 liegt
zunächst eine
Klemmwirkung zwischen den Halsvorsprüngen 16 und der Widerlagerfläche 49 vor.
Darüber
hinaus ist wegen der beschriebenen Profilierung 19 dieser Vorsprünge 16 auch
eine Formschlüssigkeit
gegeben. Die Zahnspitzen 17 dringen in das Bahnmaterial ein,
jedoch kommt es wegen der Rundungen 27, 28 des
Zahnprofils 19 zu keiner Rissbildung in der Bahn 20.
Vor den Zahnspitzen und auch in den gewölbten Zahnlücken 18 entsteht jenseits
dieser Andruckstellen 40 eine stufenartige mit 53 in 3 bezeichnete Erhöhung der
Bahndicke. Die Bahn 40 ist bei 53 bestrebt wieder
auf ihre ursprüngliche
Bahnstärke 25 sich
auszudehnen. Bei den Zugbelastungen 52 der Bahn 20 verhallen
sich diese stufenartigen Erhöhungen 53 des
Bahnmaterials 20 an den Kanten der Halsvorsprünge 16.
Dadurch wird der Formschluss erhöht
und eine überraschend
hohe Zugfestigkeit des angenieteten Ösenteils 10' an der Bahn 20 erreicht.
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- 10
- Ösenteil
(Ausgangszustand; 4)
- 10'
- Nietzustand
von 10 (1 bis 3)
- 11
- Teller
von 10
- 12
- Hals
von 10
- 13
- Wölbungsprofil
von 11
- 14
- bogenförmiger Übergang
zwischen 11, 12
- 15
- Endstück von 12
- 16
- axialer
Halsvorsprung bei 15 (4)
- 17
- Zahnspitze
(5)
- 18
- Zahnlücke
- 19
- Zahnprofil
bei 15 (5)
- 20
- Trägerbahn
- 21
- Lochrandbereich
von 20
- 22
- Loch
in 20 (1, 2)
- 23
- Schauseite
von 20
- 24
- Rückseite
von 20
- 25
- Bahnstärke von 20 (6)
- 26
- Außendurchmesser
von 12 (6)
- 27
- konvexe
Rundung von 17 (5)
- 28
- konkave
Rundung von 18 (5)
- 29
- Lochstanzling
aus 20 (6)
- 30
- Vorrichtung
- 31
- Oberwerkzeug
von 30
- 32
- Unterwerkzeug
von 30
- 33
- Zentraleinsatz
in 31
- 34
- Druckring
in 33
- 35
- Kraftbelastungspfeil
von 33
- 36
- Pfeil
der Federkraft von 34
- 37
- Hubbewegungspfeil
von 31 gegenüber 32 (6)
- 38
- Hubabstand
zwischen 31, 32
- 39
- Aufnahme
in 31 für 11
- 40
- Andruckstelle
von 20 zwischen 16, 49 (3)
- 41
- Endzone
von 20 jenseits von 40 (3)
- 42
- Schneidkante
an 32
- 43
- ebene
Stirnfläche
von 33 (6)
- 44
- Halteelement
für 10 bei 33 (6)
- 45
- Stützebene
für 20 an 32
- 46
- Ringdurchmesser
von 42 (6)
- 47
- Bördelnut
in 32 (6)
- 48
- Halslänge von 12 (4)
- 49
- Widerlagerfläche an 11 für 16 (3)
- 50
- Ringprofil
von 12 bei 10' (3)
- 51
- Ringprofil-Inneres
von 50 (4)
- 52
- Pfeil
der Zugbelastung auf 20
- 53
- stufenförmige Erhöhung von 20 hinter 40 (3)