DE1003806B - Schaltungsanordnung zur frequenzabhaengigen Entzerrung eines unerwuenschten Daempfungs- oder Phasenverlaufs von UEbertragungssystemen - Google Patents

Schaltungsanordnung zur frequenzabhaengigen Entzerrung eines unerwuenschten Daempfungs- oder Phasenverlaufs von UEbertragungssystemen

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DE1003806B
DE1003806B DEW12791A DEW0012791A DE1003806B DE 1003806 B DE1003806 B DE 1003806B DE W12791 A DEW12791 A DE W12791A DE W0012791 A DEW0012791 A DE W0012791A DE 1003806 B DE1003806 B DE 1003806B
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Raymond Waibel Ketchledge
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    • H04B3/02Details
    • H04B3/46Monitoring; Testing
    • GPHYSICS
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    • G01R27/00Arrangements for measuring resistance, reactance, impedance, or electric characteristics derived therefrom
    • G01R27/02Measuring real or complex resistance, reactance, impedance, or other two-pole characteristics derived therefrom, e.g. time constant

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Description

  • Schaltungsanordnung zur frequerizabhängigen Entzerrung eines unerwünschten Dämpfungs- oder Phasen-Verlaufs von Ubertragungssystemen Die Erfindung betrifft eine Schaltungsanordnung zur frequenzabhängigen Entzerrung eines unerwünschten Dämpfungs- oder Phasenverlaufs von Übertragungssystemen.
  • Bei Signalübertragungssystemen, insbesondere bei Systemen, die ein breites Frequenzband auf eine beträchtliche Entfernung übertragen, bestehen Übertragungsunvollkommenheiten. Diese Unvollkommenheiten entstehen dadurch, daß keine Verstärkungseinrichtungen und feste Entzerrungseinrichtungen gebaut werden können, die Änderungen der Dämpfungs- und Phasenkennlinien des Systems genau korrigieren. Weiterhin können die Übertragungseigenschaften des Systems infolge Alterung, Temperaturänderungen oder aus anderen Gründen veränderlich sein. Daher ist es notwendig, das System mit einstellbaren Entzerrungsnetzwerken zu versehen, die so eingestellt werden können, daß sie die Übertragungsunyollkommenheiten in ihrerGesamtheitbeseitigen.Typische Entzerrungseinrichtungen dieser Art sind z. B. in dem Aufsatz »Variable Equalizers« von H. W. Bode im »Bell System Technical Journal«, April 1938, beschrieben. Entzerrungseinrichtungen haben im allgemeinen Entzerrungskurven, von denen jede die Entzerrung für eine bestimmte Frequenz bewirkt. Unter Entzerrungskurve oder Kurvenform ist die Änderung der Dämpfung oder der Phase eines Netzwerkes als Funktion der Frequenz zu verstehen. Es ist schwierig, die beste Einstellung der verschiedenen Entzerrungskurven zu bestimmen, da zahlreiche Kombinationen der Einstellungen einen guten Ausgleich nur bei einer bestimmten Frequenz ergeben.
  • Es ist daher in der Praxis allgemein üblich geworden, Kurvenformen zu verwenden, die so wenig wie möglich im Sinne einer Frequenzüberlappung der Kurvenformen wirken. Wenn auch dieses Verfahren die Einstellung erleichtert, indem die Übertragung einer bestimmten Frequenz in erster Linie abhängig von einer besonderen Entzerrungsregelung oder Kurvenform gemacht wird, so führt es doch zu einer Verschlechterung der Wirkungsweise, weil Kurvenformen, die sich weit überlappen, im allgemeinen eine weit genauere Entzerrung ergeben. Somit besteht ein Ziel der Erfindung darin, die Beschränkungen bei der Wahl von praktischen Entzerrungskurvenformen zu beseitigen.
  • Früher wurden handbetätigte Entzerrer in der Weise eingeregelt, daß das System außer Betrieb gesetzt, die Übertragungseigenschaften gemessen, die Entzerrer eingestellt, dieÜbertragungseigenschaften abermals gemessen und die Entzerrer erneut eingestellt wurden. Dieses Verfahren hat man so lange fortgesetzt, bis die gewünschten Übertragungseigenschaften erreicht waren. Bei einer komplizierten Entzerrungseinrichtung mit vielen Einstellmöglichkeiten nimmt dieses Verfahren wegen seiner empirischen Natur eine beträchtliche Zeit in Anspruch, während welcher das Übertragungssystem für die praktische Benutzung ausfällt.
  • Die Erfindung geht von Schaltungsanordnungen der genannten Art aus, welche zur frequenzabhängigen Entzerrung eines unerwünschten Dämpfungs- und Phasenverlaufs von Übertragungsystemen dienen und mit einer mehrere Regelglieder mit voneinander unabhängig einstellbaren Kurvenformen aufweisenden Entzerrungseinrichtung ausgestattet sind. Erfindungsgemäß soll eine unmittelbareBestimmung der erforderlichenEinstellungen derEntzerrungseinrichtung ermöglicht und das empirische Verfahren vermieden werden.
  • Die Besonderheit der Erfindung, mit welcher dieses Ziel verwirklicht worden ist, besteht darin, daß die Kurvenformen der Regelglieder den Kurvenformen von Summanden einer Fourierreihe entsprechen und daß der gesamte Dämpfungs- oder Phasenverlauf des Übertragungssystems und der Regelglieder in eine Reihe periodischer Spannungsänderungen umgesetzt wird, deren einzelne Komponenten jeweils den Einstellfehlern der einzelnen Regelglieder entsprechen.
  • Das Wesen der Erfindung und ihre weiteren Merkmale und Vorteile werden im folgenden in Verbindung mit bevorzugten Ausführungsbeispielen näher erläutert, die in der Zeichnung dargestellt sind.
  • Fig.l zeigt das Blockschaltbild einer erfindungsgemäßen Schaltung zur Einstellung einer Entzerrungseinrichturig für Dämpfungs- oder Phasenausgleich; Fig.2 zeigt eine teilweise in Blockform dargestellte schematische SchaltungeinerDurchlauffrequenzquelle, die sich zur Verwendung in der Schaltung der Fig. 1 eignet; Fig. 3 zeigt die Spannungs-Zeit-Kennlinie eines Dreieckwellengenerators, der sich zur Verwendung in der Schaltung der Fig. 2 eignet; Fig.4 zeigt eine schematische Schaltung eines Verzerrungsnetzwerkes, das sich zur Verwendung in der Schaltung der Fig. 2 eignet; Fig. 5 zeigt eine typische Kennlinie der Ausgangsspannung, abhängig von der Frequenz für das Verzerrungsnetzwerk der Fig.4; Fig.6 zeigt eine teilweise in Blockform dargestellte Schaltung eines Frequenzmodulators, der sich zur Verwendung in der Durchlauffrequenzquellenschaltung der Fig.2 eignet; Fig.7 zeigt eine typische Kennlinie der Dämpfung abhängig von der Frequenz für eine Dämpfungsentzerrungseinrichtung mit drei harmonisch zusammenhängenden Kosinuskurven, die sich zur Verwendung in der Schaltung der Fig. 1 für die Dämpfungsentzerrung eignet; Fig. 8 zeigt für Entzerrungskurvenformen, die Kosinuskurven im linearen oder verzerrten Maßstab sind, graphische Darstellungen der Phase der Grundform abhängig von der Frequenz; Fig. 9 zeigt Kennlinien der Frequenz abhängig von der Zeit für lineare oder verzerrte Abtastung; Fig. 10, 11 und 12 sind Blockschaltbilder von drei Empfängern, die sich zur Verwendung in der Schaltung der Fig. 1 eignen; Fig.13 zeigt eine schematische Schaltung eines Dämpfungsverzerrungsdetektors, der sich zurVerwendung bei den in den Fig. 10, 11 und 12 dargestellten Empfängerschaltungen eignet; Fig. 14 zeigt ein schematisches Schaltbild eines Phasenverzerrungsdetektors, der sich zur Verwendung bei den in den Fig. 10, 11 und 12 dargestellten Empfängerschaltungen eignet; Fig. 15 zeigt eine graphische Darstellung der Spannung am Detektorausgang, abhängig von der Zeit, welche zwei Entzerrungskurvenformen entspricht.
  • Zur Einführung soll etwas auf die der Erfindung zugrunde liegende Theorie eingegangen werden. Es sei ein Übertragungssystem mit insgesamt N einstellbaren Entzerrungseinrichtungen betrachtet. Zunächst sei angenommen, daß der Übertragungsfehler des Systems nur aus einer Kurvenform besteht, die eine lineare Kombination der in den Entzerrungseinrichtungen verfügbaren Kurvenformen ist. Es besteht also für jede Entzerrungseinrichtung eine Einstellung, die in Zusammenhang mit den anderen Einstellungen den Übertragungsfehler vollkommen korrigiert. Die erforderlichen Einstellungen können empirisch bestimmt werden, jedoch kann dieses unwirtschaftliche Verfahren durch ein Verfahren vermieden werden, das der Lösung von simultanen Gleichungen entspricht. Diese Gleichungen werden auf der Basis aufgestellt, daß die Summe der erforderlichen einzelnen Entzerrungskurvenformen gleich dem gesamten Systemfehler bei allen Frequenzen sein muß. Bei einem praktischen Fall, bei dem der Systemfehler bei Verwendung der verfügbaren Entzerrungskurvenformen nicht vollkommen korrigiert werden kann, läßt sich eine genaue Korrektur nur bei einer begrenzten Anzahl von Frequenzen erreichen, und es bestehen kleine Fehler bei den Frequenzen zwischen den Anpassungspunkten.
  • Die Bestimmung der erforderlichen Einstellungen kann, wenn eine Reihe von Entzerrungskurvenformen und Systemverzerrungen gegeben ist, wie folgt dargestellt werden Die Entzerrungskurvenformen seien gegeben durch Funktionen der Form S. (f) = k. F. (f) . (1) wobei der Index n die jeweilige Entzerrungseinrichtung bezeichnet. Fn(f) ist die Kurvenform der Entzerrungseinrichtung auf der Basis Eins als Funktion der Frequenz f. kn ist ein Faktor, der der Amplitude der Kurve entspricht, die durch die Einrichtung zugesetzt wird; er kann positiv oder negativ sein. S" (f) ist die resultierende Kurvenform, die durch Einstellen von F. (f) durch den Faktor kn dem System zugesetzt wird.
  • Die gesamte durch alle N Entzerrungseinrichtungen zugesetzte Kurvenform ist offensichtlich Um eine Anpassung von Seesamt an den gegebenen Ausgleichsfehler Sgegeben, bei M Frequenzen von m = 1 bis m = M zu erhalten, muß Seesamt (f.) = Sgegeben (f.) (3) bei jeder Frequenz von f1 bis fm sein. Oder mit den Ausdrücken der Gleichung (2) wiederum bei den Frequenzen von f1 bis fM.
  • Damit ist gezeigt, daß ein Rechenverfahren, das der Lösung von simultanen Gleichungen entspricht, verwendet werden kann, um die richtige Einstellung der Entzerrer zu bestimmen. Die Erfindung kommt jedoch auf einer kontinuierlichen Frequenzskala und nicht auf einer diskontinuierlichen zu diesem Ergebnis. Die Anpassungspunkte sind daher nicht willkürlich ausgewählte Frequenzen.
  • Es sei z. B. eine Reihe von Entzerrungseinrichtungen betrachtet, deren einzelne Kurvenformen den Gliedern einer Fourier-Reihe entsprechen, nämlich S. (f) = kn - cos n0, (5) wobei sich der Winkel 0 im zu entzerrenden Frequenzbereich von Null bis 180° ändert. Die zu entzerrende Übertragungskennlinie Sgegeben kann ausgedrückt werden als unendliche Reihe von der Form In der Praxis stellt sich heraus, daß eine endliche Anzahl von Entzerrungskurvenformen im allgemeinen einen annehmbaren Ausgleich ergibt. Um die Entzerrungseinrichtung für die Kompensation der Übertragungsverzerrung einzustellen, ist es notwendig, die richtigen Werte der Faktoren kn zu finden. Dies geschieht in Übereinstimmung mit einer Ausführung der Erfindung, indem die Frequenzkennlinie des Systems in eine periodische Zeitfunktion umgewandelt wird. Diese Zeitfunktion wird dann einer harmonischen Analyse unterworfen, um statt einer Frequenz-Fourier-Reihe eine solche der Zeit zu erhalten. Eine harmonische Reihe der Zeit kann durch das Ohr oder durch Verwendung der Filtertechnik in einzelne Glieder aufgeteilt werden. Aus jedem dieser Glieder wird ein Kriterium für die richtige Wahl des entsprechenden Faktors kn erhalten.
  • Bei einer anderen Ausführung der Erfindung ist die Umwandlung von der Frequenz in die Zeit ähnlich, jedoch wird die Leistung des Fehlersignals zur Bestimmung der richtigen Wahl der Faktoren kn benutzt. Diese Ausführung ist nicht auf Entzerrungseinrichtungen mit Fourier-Reihen beschränkt, sie kann vielmehr in Ver- Bindung mit jeder Reihe von Entzerrungseinrichtungen verwendet werden, deren Kurvenformen orthogonal sind. Zwei Funktionen f (x) und f'(x) sind in einem Intervall (a, b) orthogonal, wenn d. h. wenn das Integral des Produkts der Funktionen in dem Intervall Null ist.
  • Es soll nun im einzelnen auf die Figuren eingegangen werden. Fig.l zeigt die allgemeine Anordnung einer erfindungsgemäßen Schaltungsanordnung zur Einstellung einer Entzerrungseinrichtung, die entweder für eine Dämpfungsentzerrung oder für eine Phasenentzerrung verwendet werden kann. Eine Durchlauffrequenzquelle 1 ist mit Hilfe der Schalter 2 und 6 über einen der parallelen Zweige 3 und 4 an eine Signalübertragungsleitung 7 oder an einen anderen zu entzerrenden Kreis angeschlossen. In der Leitung 7 ist eine einstellbare Dämpfungs- oder Phasenentzerrungseinrichtung 8 eingeschaltet, an die ein Empfänger 9 angeschlossen ist. Die Entzerrungseinrichtung 8 liegt gewöhnlich in der Nähe des Empfängers 9, so daß sie bequem nach dem aufgenommenen Fehlersignal eingestellt werden kann. Der obere Zweig 3 enthält einen Dämpfungsvorverzerrer 11. Der untere Zweig 4 enthält einen Gegentaktmodulator 12 und einen Phasenvorverzerrer 13, die hintereinandergeschaltet sind. Wenn die Entzerrungseinrichtung 8 eine Dämpfungsentzerrungseinrichtung ist, liegen die Schalter 2 und 6 in der oberen Stellung, so daß die Durchlauffrequenzquelle 1 über den oberen Zweig 3 an die Leitung 7 angeschlossen ist. Wenn die Entzerrungseinrichtung 8 eine Phasenentzerrungseinrichtung ist, liegen die Schalter in der unteren Stellung, so daß der untere Zweig eingeschaltet ist.
  • Fig. 2 zeigt eine Schaltung, die sich für die in Fig. 1 dargestellte Durchlauffrequenzquelle 1 eignet. Es sei festgestellt, daß die Quelle nicht unbedingt ein Durchlauffrequenzgenerator sein muß, doch soll sie eine Reihe von diskreten Frequenzen entweder gleichzeitig oder nacheinander erzeugen. Jedoch wird bei der in Fig. 1 dargestellten speziellen Ausführung eine Durchlauffrequenzquelle bevorzugt. Die Funktion der Quelle 1 besteht darin, an den Klemmen 14, 15 eine Spannung hervorzubringen, die konstante Amplitude hat, aber ihre Frequenz in vorbestimmter Weise ändert.
  • Wie in Fig. 2 gezeigt, ist die Durchlauffrequenzquelle eine Rückkopplungsschaltung, die aus einem Haupt- oder p-Kreis 17 und aus einem Rückkopplungs- oder ß-Kreis 18 besteht. Der ,u-Kreis 17 enthält einen Verstärker 19, dem ein Frequenzmodulator 20 folgt. Der ß-Kreis 18 enthält ein Verzerrungsnetzwerk 22, einen Gleichrichter 23 und einen Belastungswiderstand 24, der an einer Seite geerdet ist. Die Spannung des Generators 27, die dreieckförmigen Verlauf hat, und diejenige am Belastungswiderstand 24 sind nahezu gleich, sie haben jedoch entgegengesetztes Vorzeichen. Diese Spannungen werden durch das Widerstandsnetzwerk 25, 28 algebraisch addiert und dem Verstärker 19 zugeführt. Der Verstärker 19 legt die Differenz dieser Spannungen an den Frequenzmodulator 20. Somit steht die Ausgangsfrequenz an den Klemmen 14, 15 durch die Rückkopplungswirkung des ß-Kreises 18 in einer gewünschten Weise mit der Spannung des Generators 27 durch das Verzerrungsnetzwerk 22 in Zusammenhang, das den relativen Zeitbetrag bestimmt, den das Durchlauffrequenzsignal in der Nähe einer gegebenen Frequenz verweilt. Die Größe und die Art der gewünschten Beeinflussung des Zusammenhangs zwischen Frequenz und Zeit hängen von der Kurvenform ab, die die Entzerrüngseinrichtung 8 liefert; sie werden unten näher behandelt. Die Fig. 3, die eine graphische Darstellung der Spannung abhängig von der Zeit ist, zeigt eine geeignete Ausgangsspannung für den Dreieckswellengenerator 27. Die Spannung steigt linear von Null bei der Zeit to bis auf einen Maximalwert VM bei der Zeit t1, fällt linear auf Null bei der Zeit t2 und wiederholt diesen Zyklus fortlaufend. In gewissen Fällen, jedoch nicht in allen, ist es nützlich, t, in die Mitte zwischen to und t$ zu legen.
  • Fig.4 zeigt eine Schaltung, die sich für das Verzerrungsnetzwerk 22 der Fig. 2 eignet. Das Netzwerk weist ein Eingangsklemmenpaar 29, 30 und ein Augangsklemmenpaar 31, 32 auf, die den entsprechend bezifferten Klemmen in Fig. 2 entsprechen. Die Schaltung besteht aus einem Reihenkondensator 35 zwischen den Klemmen 29, 31 und aus einem Parallelzweig, der durch die zwischen den Ausgangsklemmen 31, 32 liegende Reihenschaltung eines Widerstands 36 und einer Spule 37 gebildet wird. Die Werte der Teile 35, 36, 37 sind so gewählt, daß bei einer konstanten Eingangsspannung an den Klemmen 29, 30 das Netzwerk den durch die Kurve der Fig.5 dargestellten Frequenzgang hat. In einem Frequenzband, das in diesem Falle von Null bis f, reicht, fällt die Kennlinie von Null auf einen maximalen negativen Wert VM', der annähernd gleich dem maximalen Wert VM der Ausgangsspannung des in Fig. 3 dargestellten Dreieckswellengenerators 27 ist. Die Ausgangsspannung ist in Fig. 5 negativ dargestellt, um die Tatsache zu unterstreichen, daß der Wechselstromausgang des Netzwerks 22 an den Gleichrichter 23 gelegt ist, der am Belastungswiderstand 24 eine Gleichspannung erzeugt, deren Polarität derjenigen des Generators 27 entgegengesetzt ist. Wie weiter unten erklärt wird, kann das Verzerrungsnetzwerk 22 in einigen Fällen weggelassen werden.
  • Fig. 6 zeigt eine für den Frequenzmodulator 20 der Fig. 2 geeignete Schaltung. Die Eingangsklemmen 39, 40 und die Ausgangsklemmen 41, 42 entsprechen den ebenso bezeichneten Klemmen in Fig. 2. Die Funktion des Frequenzmodulators 20 besteht darin, die Kennlinie Spannung-Zeit der Spannung, die der Verstärker 19 verstärkt hat, in eine Kennlinie Frequenz-Zeit, wie sie in Fig. 9 dargestellt ist, umzuwandeln. Wie gezeichnet, besteht die Schaltung aus einer Oszillatorröhre 44, einer Reaktanzröhre 45, einem Modulator 46 und einem Filter 47. Die Eingangsspannung wird dem Gitter-Kathoden-Kreis der Röhre 45 über eine Drosselspule 49 zugeführt. Der Anoden-Kathoden-Kreis der Röhre 45 ist dem abgestimmten Kreis der Oszillatorröhre 44 parallel geschaltet. Die Reaktanzröhre 45 wandelt somit eine Spannung an den Eingangsklemmen 39, 40 in eine Recktanz um, welche die Frequenz der Oszillatorröhre 44 steuert. Die Wirkungsweise einer derartigen Schaltung ist mit mehr Einzelheiten im »Radio Engineers Handbooka von F.E.Terman, 1. Ausgabe, 1943, S.654,655 beschrieben. Der Ausgang der Röhre 44 liegt über die gekoppelten Spulen 50 am Modulator 46, der durch einen Oszillator 51 mit fester Frequenz betrieben wird. Die Kombination des Oszillators mit veränderlicher Frequenz, der aus der Röhre 44 und den zugehörigen Schaltelementen besteht, mit dem Oszillator 51 mit fester Frequenz und dem Modulator 46 bildet einen Schwebungsfrequenzoszillator. Die Arbeitsweise von Schwebungsfrequenzoszillatoren ist bekannt und z. B. auf S. 507 bis 509 des obererwähnten Handbuches beschrieben. Der Modulator 46 kann z. B. ein Kupferoxydmodulator sein, wie er in Fig. 24 auf S. 553 des oben angeführten Buches dargestellt ist. Die Ausgangsspannung des Modulators ist über das Tiefpaßfilter 47 zur Beseitigung unerwünschter Seitenbänder an die Ausgangsklemmen 41, 42 geführt. Bei einer Ausführung der Erfindung, die erfolgreich f;0-arbeitet hat, schwingt die Röhre 44, gesteuert durch die Reaktanzröhre 45, mit Frequenzen zwischen 70 und 80 MHz; der Oszillator 51 hat dabei eine feste Frequenz von 80 MHz, das Filter 47 schneidet bei 25 MHz ab, und die Ausgangsschwingung an den Klemmen 41, 42 hat im wesentlichen eine konstante Amplitude, während sich die Frequenz periodisch zwischen Null und 10 MHz ändert.
  • Es sei nun wieder auf Fig. 1 eingegangen. Der Vorverzerrer 11 oder 13 ist nur erforderlich, wenn die Kombination der Leitung 7 mit der Entzerrungseinrichtung 8 eine Übertragungskennlinie haben soll, die nicht geradlinig oder konstant ist. Es sei z. B. angenommen, daß die Schalter 2 und 6 in den gezeichneten Stellungen liegen, daß ferner der Dämpfungsvorverzerrer eine ansteigende Dämpfungs-Frequenz-Kennlinie hat und daß schließlich die Dämpfungsentzerrungseinrichtung 8 so eingestellt ist, daß eine geradlinige Gesamtübertragungskennlinie entsteht. Dann werden, wenn der Dämpfungsvorverzerrer 11 entfernt wird, die Leitung 7 und die Entzerrungseinrichtung 8 zusammen eine fallende Dämpfungskennlinie haben, die gerade umgekehrt wie die Kennlinie des Vorverzerrers 11 verläuft. Manchmal ist es erwünscht, diese oder eine andere Art Kennlinie zu erhalten, um eine in einem anderen Teil des Systems vorhandene , Übertragungsverzerrung auszugleichen. Der Phasenvorverzerrer 13 kann verwendet werden, um zu einem ähnlichen Ergebnis zu kommen, wenn die Schaltung für den Phasenausgleich verwendet wird.
  • Die Funktion des Gegentaktmodulators 12 im unteren Zweig 4, der beim Phasenausgleich Verwendung findet, besteht darin, daß die momentane Frequenz der Durchlauffrequenzquelle 1 in zwei Frequenzen mit einem konstanten gegenseitigen Abstand umgewandelt wird. Dieser konstante Abstand wird die Intervallfrequenz genannt. Es ist in der Technik bekannt, daß ein solches Frequenzpaar benutzt werden kann, um die Phasenverzerrung eines Übertragungssystems zu bestimmen. Geeignete Gegentaktmodulatorschaltungen zur Erzeugung einer Zweiseitenbandschwingung mit unterdrücktem Träger sind in Fig. 22 auf S. 551 des oben angeführten Handbuches dargestellt. Bei einer Ausführung hat der feste Oszillator 58 eine Frequenz von 14 kHz, wenn die Frequenz der Ausgangsspannung der Durchlauffrequenzquelle 1 sich von Null bis 10 MHz ändert. Die sich ergebende Intervallfrequenz ist dann 28 kHz.
  • Allgemein besteht die Funktion des Teils der Anordnung zum Einstellen der Entzerrereinrichtung links vom Schalter 6, deren Teile im einzelnen oben beschrieben wurden, darin, an die Leitung 7 ein Signal anzulegen, das zur Messung am Ausgang der Entzerrungseinrichtung 8 geeignet ist. Wie gezeichnet, hat die unten vollständiger beschriebene Entzerrungseinrichtung 8 drei unabhängig voneinander einstellbare Regelglieder 53, 54 und 55, die schematisch als veränderliche Widerstände gezeichnet sind. Selbstverständlich kann aber die Erfindung auf Entzerrungseinrichtungen mit jeder Anzahl von Regelgliedern, auch mit einem Regelglied, angewendet werden. Eine Klemme der Entzerrungseinrichtung 8 kann, wie gezeichnet, geerdet werden. Der Empfänger 9, von dem einige Ausführungen weiter unten in Zusammenhang mit den Fig. 10, 11 und 12 beschrieben werden, ist an die Ausgangsklemmen der Entzerrungseinrichtung 8 angeschlossen. Der Ausgangswert des Empfängers 9 wird bei der Bestimmung der erforderlichen Einstellungen der Regelglieder 53, 54 und 55 verwendet, um die gewünschte Entzerrung der Leitung 7 zu bewirken. Um es zu wiederholen: in Fig. 1 wird eine Durchlauffrequenz mit konstantem Pegel von der Quelle 1 über den oberen Zweig 3 oder im unteren Zweig 4 umgewandelt in ein Durchlauffrequenzpaar, über die Leitung 7 und die Entzerrungseinrichtung 8 übertragen und dann im Empfänger 9 aufgenommen, dessen Ausgangswert zur Bestimmung der richtigen Einstellungen der Entzer=ungseinrichtung 8 benutzt wird.
  • Die Entzerrungseinrichtung 8 der Fig. 1 liefert eine oder mehrere unabhängig einstellbare orthogonale Kurvenformen. Sie können z. B. den Sinus- oder Kosinusgliedern einer Fourier-Reihe entsprechen. Fig. 7 zeigt die Dämpfungskennlinien von drei Gliedern einer geeigneten Kosinus-Dämpfungsentzerrungseinrichtung in einem auszugleichenden Frequenzbereich von Null bis fa. Die Kurven 59, 60 und 61 entsprechen jeweils der Grundform und den ersten beiden Harmonischen. Eine unendliche Anzahl solcher Glieder kann jede periodische Funktion beschreiben. Jedoch liefert eine endliche Anzahl von Gliedern in den meisten Fällen eine genügend genaue Entzerrung. In der Praxis hat man festgestellt, daB 25 Glieder, d, h. 25 Entzerrungskurvenformen, eine hervorragende Entzerrung ergeben.
  • Die geradlinige Dämpfung A, ist die Kennlinie, die man erhält, wenn jedes der Regelglieder 53, 54 und 55 auf die Mitte des Einstellbereichs gestellt ist. Wenn eines der Regelglieder aus der Mittelstellung gebracht wird, wird in die Entzerrungseinrichtung 8 ein proportionaler positiver oder negativer Betrag der entsprechenden Kosinuskurvenform eingeführt. Jede der Entzerrungskurvenformen hat daher eine Dämpfungskennlinie, die gegeben ist durch Sn(f) = A, + kn ' cos n O (8) wobei O' der Phasenwinkel der Grundform ist, k eine numerische Konstante, die von der Einstellung der Regelung abhängt und positiv oder negativ sein kann, und n die besondere Entzerrungskurvenform bezeichnet. Geeignete Kosinus-Entzerrungseinrichtungsschaltungen sind bereits bekannt.
  • In Fig. 7 ist die Grundform (Kurve 59) als genaue Kosinusform dargestellt. Deshalb ist ihre Phase 0 linear proportional der Frequenz f, wie durch die gestrichelte Kurve 63 in Fig. 8 angegeben ist. Die gestrichelte Linie 65 der Fig. 9 zeigt eine typische Frequenz-Zeit-Kennlinie der Ausgangsspannung der Durchlauffrequenzquelle 1 an den Klemmen 14, 15, wenn das Verzerrungsnetzwerk 22 weggelassen ist. Die Frequenz steigt linear von Null bei der Zeit to auf f, bei ti an und sinkt dann wieder auf Null bei t2. Diese Art Abtastkennlinie eignet sich zur Verwendung bei einer Entzerrungseinrichtung 8, deren Phasen-Frequenz-Kennlinie linear ist, wie es durch die Kurve 63 der Fig. 8 dargestellt ist.
  • In manchen Fällen hat es sich j edoch herausgestellt, daß ein genauerer Ausgleich erreichbar ist, wenn die Entzerrungskurvenformen verzerrte Kosinuskurven sind. Die Phasen-Frequenz-Kennlinie der Grundform habe z. B. die durch die ausgezogene Kurve 64 der Fig. 8 gezeigte Form, die aufwärts gekrümmt ist. In diesem Falle ist es vorteilhaft, jedoch nicht immer wesentlich, die Frequenzskala der Abtastung zu verzerren, indem sie bei den niedrigen Frequenzen zusammengedrückt und bei den hohen Frequenzen auseinandergezogen wird, um die Nichtlinearität der Phasen-Frequenz-Kennlinie zu kompensieren. Dies geschieht durch Einschaltung eines Verzerrungsnetzwerks 22, dessen Spannungs-Frequenz-Kenn-Linie, wie in Fig. 5 gezeigt, der Phasen-Frequenz-Kurve 64 der Fig. 8 entspricht und das eine nach unten gekrümmte Abtastkennlinie erzeugt, wie sie durch die ausgezogene Kurve 66 der Fig. 9 dargestellt ist, und hierdurch die Phasen-Zeit-Kennlinie linearisiert.
  • Die Fig. 10, 11 und 12 zeigen drei verschiedene Schaltungen, die sich für den Empfänger 9 der Fig. 1 eignen. Der Empfänger hat ein Eingangsklemmenpaar 68 und 69, das mit einem Detektor 70 verbunden ist, an den ein Wechselstromverstärker 71 angeschlossen ist. Der Detektor 70 ist zur Anzeige einer Dämpfung geeignet, wenn die Schaltung der Fig. 1 zur Dämpfungsentzerrung verwendet wird; er ist zur Anzeige einer Phasenverzerrung geeignet, wenn die Phasenverzerrung ausgeglichen werden soll. Seine Funktion besteht darin, die empfangenen Signale in eine sich ändernde Gleichspannung umzuwandeln. Die Funktion des Verstärkers 71 besteht darin, die Änderungen dieser Spannung zu übertragen, während ihre konstante oder mittlere Komponente zurückgehalten wird.
  • Fig. 13 zeigt die Schaltung eines Dämpfungsdetektors, der sich zur Verwendung in den Empfängern der Fig. 10, 11 und 12 eignet, wenn die Dämpfung entzerrt werden soll. In Fig. 13 entsprechen die Eingangsklemmen 68, 69 und die Ausgangsklemmen 73, 74 den ebenso bezeichneten Klemmen in den Fig. 10, 11 und 12. Der Dämpfungsdetektor besteht aus einem Diodengleichrichter 75, der zwischen den Klemmen 68, 73 liegt, und aus einem Ausgangsparallelzweig, dereinenBelastungswiderstand 76 in Reihe mit einem Amperemeter 77 enthält; der Gleichrichter 75 ergibt am Widerstand 76 und ebenso an den Ausgangsklemmen 73, 74 eine Gleichspannung, die der Amplitude des an den Eingangsklemmen 68, 69 liegenden Signals proportional ist. Die Abweichungen dieser Spannung an den Klemmen 73, 74 von ihrem Mittelwert stellen den Übertragungs- oder Ausgleichsfehler der Leitung 7 und der Dämpfungsentzerrungseinrichtung 8 dar. Das Amperemeter 77 zeigt den mittleren Strom im Widerstand 76 an und damit die mittlere Amplitude des empfangenen Signals. Diese mittlere Amplitude zeigt an, ob das System auf dem richtigen Pegel betrieben wird.
  • Fig. 14 zeigt die Schaltung eines Phasenverzerrungsdetektors, der sich zur Verwendung in den Empfängern der Fig. 10, 11 und 12 eignet, wenn eine Phasenverzerrung ausgeglichen werden soll. Der Phasenverzerrungsdetektor besteht aus einem in Reihe liegenden Diodengleichrichter79, einem parallelen Belastungswiderstand 80, einem Filter 81 und einem phasenempfindlichen Gleichrichter 82, dessen Ausgang an die Ausgangsklemmen 73, 74 angeschlossen ist. Die Schaltung enthält ferner ein Filter 83, dessen Eingang am Widerstand 80 liegt und dessen Ausgang mit dem phasenempfindlichen Gleichrichter verbunden ist. Geeignete Schaltungen für den phasenempfindlichen Gleichrichter 82 sind bekannt.
  • Die an den Eingangsklemmen 68, 69 des Phasenverzerrungsdetektors aufgenommenen Signale werden durch den Gleichrichter 79 gleichgerichtet und bringen am Widerstand 80 die durch den Modulator 12 der Fig. 1 erzeugte Intervallfrequenz hervor. Bei einer beispielsweisen Ausführung beträgt diese Intervallfrequenz28kHz. Die Intervallfrequenz ist durch die Phasenverzerrungskennlinie der Leitung? und der Phasenverzerrungseinrichtung 8 phasenmoduliert. Bei den dargestellten Ausführungen wird ferner diese Kennlinie mit einer Periode gleich der Differenz zwischen t2 und to gemäß Fig. 3 durchlaufen. Somit kann die Intervallfrequenz am Widerstand 80 als ein Träger mit zwei Seitenbändern aufgefaßt werden, bei denen die verschiedenen Seitenbandfrequenzen Intervalle von 1/(ti to) oder 1/(t2 t1) aufweisen. Das Filter 83 hat ein sehr schmales Übertragungsband, das nur die Intervallfrequenz durchläßt, die Seitenbänder aber zurückhält und deshalb dem phasenempfindlichen Gleichrichter 82 eine Trägerschwingung mit konstanter Amplitude und Phase liefert. Andererseits hat das Filter 81 eine solche Durchlaßbreite, daß die Differenzfrequenz und alle wichtigen Seitenbänder durchgelassen werden. Somit liefert der phasenempfindliche Gleichrichter 82 an die Ausgangsklemmen 73, 74 eine Gleichspannung, die ein Maß der Abweichung von einem konstanten Phasenmaß ist.
  • Wir kehren nun zur Fig. 10 zurück. Diese Ausführung des Empfängers 9 enthält außer dem Detektor 70 und dem Verstärker 71, die oben beschrieben wurden, einen akustischen Anzeiger 85, einen Leistungsmesser 86, eine Reihe von Filtern 87, 88 und 89, ein Meßinstrument 90 und die Schalter 92, 93. Die obere Klemme des Verstärkers 71 ist mit dem Schalter 92 und das Meßinstrument 90 mit dem Schalter 93 verbunden.Der akustischeAnzeiger85 und der Leistungsmesser 86 sind mit den zum Schalter 92 gehörigen Klemmen 95 und 96 verbunden. Die Filter 87, 88 und 89 sind mit ihren oberen Eingangsklemmen an die zum Schalter 92 gehörigen Klemmen 97, 98 und 99 angeschlossen und mit ihren oberen Ausgangsklemmen an die zum Schalter 93 gehörigen Klemmen 100, 101 und 102. Die Schalter 92 und 93 werden vorzugsweise gemeinsam betätigt, so daß die Filter 87, 88 und 89 nacheinander zwischen den Verstärker 71 und das Meßinstrument 90 geschaltet werden können. Der Schalter 92 kann unabhängig davon so betätigt werden, daß er mit den Klemmen 95 und 96 Kontakt macht und dabei entweder den akustischen Anzeiger 85 oder den Leistungsmesser 86 an den Verstärker 71 schaltet.
  • Um die Arbeitsweise der Anordnung zum Einstellen der Entzerrungseinrichtung der Fig. 1 zu erklären, wenn der Empfänger 9 nach Art der Fig. 10 aufgebaut ist, sei angenommen, daß die Dämpfung ausgeglichen werden soll. In Fig. 1 sind dann die Schalter 2 und 6 in die obere Stellung gelegt, um den Dämpfungsvorverzerrer 11 in den Kreis zu legen. Die Entzerrungseinrichtung 8 ist eine Dämpfungsentzerrungseinrichtung. Es sei ferner angenommen, daß die Entzerrungseinrichtung 8 drei Regelglieder 53, 54 und 55 hat, welche die Dämpfungskennlinien, die durch die Kurven 59, 60 und 61 der Fig. 7 gegeben sind, regeln, und daß nur das Regelglied 53 falsch eingestellt ist. Die Durchlauffrequenzquelle 1 tastet das System auf einer Durchlaufkennlinie ab, von der angenommen sei, daß sie die durch die Kurve 65 der Fig. 9 dargestellte Kennlinie mit einer Periode t2-1, ist. Die Amplitude des am Ausgang des Detektors 70, Fig. 10, aufgenommenen Signals ändert sich so mit der Zeit, wie es durch die gestrichelte Kurve 105 der Fig. 15 dargestellt ist. Während des Intervalls von to bis t1 folgt die Kurve 105 der Kurve 59 der Fig. 7 und fällt von einem Maximum auf ein Minimum ab. Zur Zeit t1 erreicht die Durchlauffrequenz ihren Maximalwert f, und beginnt dann wieder auf Null abzunehmen, wie es in Fig.9 dargestellt ist. Somit folgt im Intervall von t1 bis t2 die Kurve 105 wieder der Kurve 59 in entgegengesetzter Richtung und steigt wieder auf das Maximum. Wenn die Intervalle t, -t, und i,-t, gleich sind, ist die Kurve 105 eine Kosinusfunktion der Zeit mit einer mittleren Größe V" und einer Frequenz f1, die gegeben ist durch Der der Spannung V" entsprechende Strom im Widerstand 76 kann am Amperemeter 77 (Fig. 13) abgelesen werden.
  • Wenn bei der Entzerrungseinrichtung 8 in Fig. 1 das Regelglied 54 anstatt 53 falsch eingestellt ist, wird das am Verstärker 71 (Fig. 10) ankommende Signal eine Kosinusfunktion der durch die ausgezogene Kurve 106 der Fig. 15 dargestellten Art sein, mit einer Frequenz f z. gleich 2 f l. Ebenso ergibt eine Falscheinstellung des Regelgliedes 55 ein ankommendes Fehlersignal mit der Frequenz f3 gleich 3 f1. Wenn zwei oder mehrere der Regelglieder 53, 54 und 55 gleichzeitig falsch eingestellt sind, werden die entsprechenden Fehlersignale gleichzeitig aufgenommen. Man erkennt somit, daß die durch Fehleinstellungen der Entzerrungskurvenformen- hervorgerufenen Dämpfungsfehlanpassungen, die Kosinusfunktionen der Frequenz sind, im Empfänger 9 in eine Reihe von Fehlersignalen umgewandelt werden, die harmonisch zusammenhängende Kosinusfunktionen der Zeit sind. Ferner entsprechen sich der Grad der Fehlanpassung und die Amplitude des entsprechenden Fehlersignals. Daraus folgt, daß, wenn die Regelglieder 53, 54 und 55 nacheinander eingestellt werden, bis alle aufgenommenen Signale beseitigt oder auf ein Minimum gebracht sind, die Entzerrungseinrichtung 8 richtig eingestellt ist, so daß sie die gewünschte Entzerrung für die Übertragungsleitung 7 gibt.
  • Bei einer Ausführung der Erfindung, die an einem koaxialen Breitbandkabelsystem mit Erfolg erprobt wurde, wurde eine Abtastfrequenz f1 von 37 Hz benutzt. Die Entzerrungseinrichtung 8 liefert 25 harmonisch zusammenhängende Kurvenformen, von denen eine entsprechend der nullten Harmonischen geradlinig ist. Wenn alle Kurvenformen falsch eingestellt sind, enthält die Wechselstromausgangsspannung des Verstärkers 71 in Fig. 10 eine Frequenz f1 von 37 Hz und ihre ersten 24 Harmonischen, wobei die höchste ankommende Frequenz 888 Hz beträgt. Die Entzerrungseinrichtung ist richtig eingestellt, wenn die ankommende Ausgangsspannung keine Frequenzen zwischen 37 und 888 Hz enthält und das Amperemeter 77 einen vorher bestimmten Stromwert anzeigt.
  • Es sei noch einmal auf den in Fig. 10 dargestellten Detektor eingegangen. Die Funktion des Teils der Schaltung rechts vom Schalter 92 besteht darin, aus der Fehlersignalausgangsspannung desVerstärkers 71 zu bestimmen, welche Regelglieder der Entzerrungseinrichtung 8 in welcher Richtung eingestellt werden müssen, um den gewünschten Ausgleich zu erhalten. Diese Bestimmung kann mit Hilfe des akustischen Anzeigers 85 durchgeführt werden, der an den Verstärker 71 angeschlossen werden kann, indem der Schalter 92 auf den Kontakt 95 gelegt wird. Der akustische Anzeiger 85, der ein Kopfhörer oder ein Lautsprecher sein kann, wandelt die Harmonischen des Fehlersignals in die entsprechenden Töne um, die vom Bedienungsmann abgehört werden können. Diese Töne der Fehlerfrequenzen werden dann nacheinander durch Einstellung der entsprechenden Entzerrungsregelglieder 53, 54 und 55 zum Verschwinden gebracht. Wenn keiner der Töne zu hören ist oder wenn sie wenigstens verschwindend leise sind, hat die Entzerrungseinrichtung 8 die richtige Einstellung. Wenn die akustische Anzeige benutzt wird, ist eine Abtastgeschwindigkeit f1 von wenigstens 100 Hz wegen des Nachlassens der Empfindlichkeit des menschlichen Ohres bei tieferen Frequenzen vorzuziehen. Auch hat sich aus der Erfahrung ergeben, daß es zweckmäßig ist,das besondere, gerade einzustellende ; Regelglied zuerst stark zu verstellen, um die Lautstärke der zu diesem Regelglied gehörigen Tonhöhe zu vergrößern. Wenn man dann diesen Ton hört, wird das Regelglied so eingestellt, daß die Harmonische verschwindend leise wird. Bei Laboratoriumsversuchen hat sich t herausgestellt, daß musikalische Übung einen sehr geringen Einfiuß auf die Fähigkeit des Bedienungsmanns hat, das akustische Einstellverfahren geschickt zu verwenden.
  • In Fig. 10 kann der Schalter 92 auf den Kontakt 96 gelegt werden, so daß der Leistungsmesser 86 an den Verstärker 71 angeschlossen ist und damit ein anderes Einstellverfahren ermöglicht. Der Leistungsmesser 86 kann ein gewöhnliches Wattmeter oder ein Thermistor oder ein elektronisches Gerät sein. Dieser Leistungsmesser zeigt die gesamte Ausgangsleistung des Verstärkers 71 an. Wenn eines der Regelglieder 53, 54 und 55 der richtigen Einstellung näher gebracht wird, nimmt die gesamte aufgenommene Leistung ab. Bei diesem Verfahren werden daher die Regelglieder zur Entzerrung nacheinander so eingestellt, daß die am Leistungsmesser 86 abgelesene Leistung verschwindet. Es ist wichtig zu bemerken, daß dieses Verfahren in gleicher Weise bei allen Arten von Entzerrungskurvenformen brauchbar ist, die orthogonal sind oder durch Verwendung der verzerrten Abtastung orthogonal gemacht werden können. Zum Beispiel sind alle Entzerrungskurvenformen, die sich auf der Frequenzskala nicht überlappen, bei allen Abtastverzerrungen orthogonal und können mit diesem Verfahren leicht eingestellt werden. Ferner ist die Ablesung 1 auf dem Leistungsmesser eine Messung des quadratischen Mittelwerts des Ausgleichsfehlers und bildet somit eine bequeme Anzeige der Güte der Entzerrung, die nach der Vollendung der Entzerrungseinstellung erreicht ist. Zum Beispiel zeigt eine Leistungsablesung, die einer Abweichung von 0,1 Dezibel der Dämpfung oder weniger oder einer Abweichung von 0,1 Mikrosekunde des Phasenmaß oder weniger entspricht, gewöhnlich an, daß die Leitung? für Fernsehübertragungen ausreichend ausgeglichen ist.
  • Ein weiteres bei dem Empfänger der Fig. 10 vorgesehenes Einstellverfahren sieht die Aufteilung der Fehlersignalausgangsspannung des Verstärkers 71 in einzelne Frequenzbänder mit Hilfe von Bandfiltern 87, 88 und 89 vor. Diese Filter können nacheinander zwischen den Verstärker 71 und das Meßinstrument 90 mit Hilfe der gekuppelten Schalter 92 und 93 geschaltet werden. Es kann z. B. eine so große Anzahl von Filtern vorhanden sein, daß jede Harmonische im Fehlersignal ausgefiltert werden kann. In diesem Falle hat jedes der Filter 87, 88 und 89 ein schmales Band, das nur eine der harmonischen Frequenzen f1, f2 und f3 durchläßt, während es die anderen sperrt. Das Meßinstrument ist in diesem Falle ein Wechselstromvoltmeter, das die Spannung der durch das jeweils im Kreis befindliche Filter durchgelassenen Harmonischen anzeigt. Die entsprechende Entzerrungsregelung wird auf minimale Ablesung am Meßinstrument 90 eingestellt. Wenn jedes der Regelglieder 53, 54 und 55 für sich auf minimale Spannungsablesung eingestellt ist, befindet sich die Entzerrungseinrichtung 8 in der richtigen Einstellung.
  • Andererseits kann jedes der Filter 87, 88 und 89 mehr als eine der harmonischen Frequenzen übertragen. Wenn z. B. 24 Harmonische vorhanden sind, kann das Filter 87 die zehn niedrigsten Frequenzen, das Filter 88 die übrigen und das Filter 89 alle Frequenzen durchlassen. In diesem Falleist das Meßinstrument90 vorzugsweise einLeistungsmesser wie das Meßinstrument 86. Die Entzerrungseinrichtung ist richtig eingestellt, wenn die den übertragenen Harmonischen entsprechenden Regelglieder gleichzeitig auf minimale Ablesung am Instrument 90 eingestellt sind. Dieses Verfahren mit teilweiser Filterung vermindert die zur Einstellung einer Entzerrungseinrichtung mit vielen Regelungen erforderlichen Schaltvorgänge, während dennoch eine große Genauigkeit erreicht wird.
  • Fig. 11 zeigt eine andere Schaltung für den Empfänger9 der Fig. 1. Der Detektor 70 kann der gleiche sein wie der in Fig. 10 dargestellte. Der Verstärker 107 kann ebenfalls der gleiche sein wie der Verstärker 71 der Fig 10, abgesehen davon, daß eine Rückkopplungsverbindung 109 vorgesehen ist. Die Filterung geschieht durch die Bandsperrfilter 110,111 und 112, die nacheinander in den Rückkopplungsweg vom Ausgangsleiter 114 zur Verbindung 109 gelegt werden. Die gekuppelten Schalter 115 und 116 erlauben das Einschalten des gewünschten Filters in den Rückkopplungsweg. Die Mittenfrequenzen der Filter 110, 111 und 112 entsprechen den harmonischen Frequenzen f1, f2 und f3. Die durch einen Verstärker übertragene Frequenz entspricht der im Rückkopplungsweg unterdrückten Frequenz. Daher kann der Verstärker 107 so abgestimmt werden, daß durch Wahl des richtigen Filters jede der Frequenzen f1, f2 und f3 übertragen wird. Das Voltmeter 117 zeigt das aufgenommene Fehlersignal an. Wenn der Verstärker 107 auf die entsprechende Frequenz abgestimmt ist, werden die Regelglieder 53, 54 und 55 nacheinander auf minimale Ablesung am Instrument 117 eingestellt.
  • Eine weitere Empfängerschaltung ist in Fig. 12 dargestellt. Der Detektor 70 und der Verstärker 71 können die gleichen sein wie in Fig. 10. In diesem Falle wird jedoch die am Ausgang des Verstärkers 71 vorhandene Filterung der harmonischen Frequenzen mit Hilfe eines Überlagerungsdetektors durchgeführt, der aus einem Modulator 119, einem einstellbaren Überlagerungsoszillator 120, einem Filter 121 und einem Voltmeter 122 besteht. Das Filter 121 hat einen schmalen festen DurchlaBbereich. Die Signale des Verstärkers 71 werden durch den Modulator 119 zu einem neuen Frequenzband moduliert, dessen Lage durch die Frequenz des Oszillators 120 bestimmt wird. Durch geeignete Einstellung der Frequenz des Oszillators 120 kann jede aufgenommene Harmonische zu der vom Filter 121 durchgelassenen Frequenz moduliert werden. Auf diese Weise können die den verschiedenen Entzerrungsregelungen entsprechenden Fehlersignale nacheinander ausgewählt und die Spannung am Instrument 122 abgelesen werden. Die Entzerrungseinrichtung 8 ist richtig eingestellt, wenn jedes Regelglied auf minimale Ablesung am Instrument 122 eingestellt ist.

Claims (11)

  1. PATENTANSPRÜCHE: 1. Schaltungsanordnung zur frequenzabhängigen Entzerrung eines unerwünschten Dämpfungs- oder Phasenverlaufs von Übertragungssystemen, die mit einer mehrere Regelglieder mit voneinander unabhängig einstellbaren Kurvenformen aufweisenden Entzerrungseinrichtung ausgestattet ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Kurvenformen der Regelglieder (53, 54, 55) den Kurvenformen von Summanden einer Fourier-Reihe entsprechen und daß der gesamte Dämpfungs- oder Phasenverlauf des Übertragungssystems (7) und der Regelglieder in eine Reihe periodischer Spannungsänderungen umgesetzt wird, deren einzelne Komponenten jeweils den Einstellfehlern der einzelnen Regelglieder entsprechen.
  2. 2. Schaltungsanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die auf die periodischen Spannungsänderungen ansprechenden Mittel wenigstens einen akustischen Anzeiger (85), einen Leistungsmesser (86) oder ein Voltmeter (90) enthalten.
  3. 3. Schaltungsanordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß mit dem Übertragungssystem (7) ein Dämpfungs- oder Phasenvorverzerrer (11 bzw. 13) verbunden ist.
  4. 4. Schaltungsanordnung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Mittel zur Umsetzung des Phasenverlaufs des Übertragungssystems (7) und der Regelglieder (53, 54, 55) in Spannungsänderungen eine Spannungsquelle (1) mit im wesentlichen konstanter, den Frequenzbereich periodisch durchlaufender Amplitude enthalten.
  5. 5. Schaltungsanordnung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Entzerrungseinrichtung (8) an das eine Ende des Übertragungssystems (7) angeschlossen ist, während die Mittel zur Umsetzung des Phasenverlaufs des Übertragungssystems und der Regelglieder (53, 54, 55) in periodische Spannungsänderungen mit dem anderen Ende verbunden sind.
  6. 6. Schaltungsanordnung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen das Übertragungssystem (7) und die Mittel zur Umsetzung des Phasenverlaufs des Übertragungssystems und der Regelglieder (53, 54, 55) ein Gegentaktmodulator (12) geschaltet ist.
  7. 7. Schaltungsanordnung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Kurvenformen der Regelglieder (53, 54, 55) harmonisch zusammenhängende Kosinuskurven darstellen. B.
  8. Schaltungsanordnung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die auf die periodischen Spannungsänderungen ansprechenden Mittel einen Analysator für die Änderung des harmonischen Anteils enthalten.
  9. 9. Schaltungsanordnung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Analysator eine Vielzahl von Bandfiltern (87, 88, 89) enthält, die nacheinander an das Übertragungssystem (7) angeschlossen werden können.
  10. 10. Schaltungsanordnung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Analysator einen Verstärker (107) mit einem Rückkopplungsweg (109) und eine Vielzahl von Bandsperrfiltern (110, 111, 112) enthält, die nacheinander in den Rückkopplungsweg einschaltbar sind.
  11. 11. Schaltungsanordnung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Analysator ein Überlagerungsdetektor (119, 120, 121, 122) ist. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 864 701.
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