DE10036421A1 - Verfahren zur einhändigen Texteingabe in tastaturlose Mobilgeräte - Google Patents
Verfahren zur einhändigen Texteingabe in tastaturlose MobilgeräteInfo
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Abstract
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur einhändigen, ergonomischen Eingabe von Text und Zeichen aus einem vordefinierten Zeichensatz in tastaturlose Mobilgeräte, z. B. Handy oder PDA, mit einem Display, einem Scrollrad und einzelnen Tasten. Die Elemente des Zeichensatzes, der ganz oder teilweise auf dem Display angezeigt wird, sind matrixförmig angeordnet. Die Eingabe eines Zeichens erfolgt mit dem Scrollrad, mit dem eine Spalte des Zeichensatzes selektiert wird und über seitliche Tasten, die jeweils einer Zeile zugeordnet sind, mit denen das gewünschte Zeichen aus der Spalte ausgewählt wird. Alle für dieses Verfahren notwendigen Bedienelemente lassen sich so an dem Gerät anbringen, dass eine schnelle, einfache und ergonomische Texteingabe mit nur einer Hand möglich wird.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur einhändigen
und ergonomischen Eingabe von Zeichen und Text in tastaturlose
Mobilgeräte, z. B. PDA und Handy, sowie eine Einrichtung zur
Durchführung dieses Verfahrens.
Bekannt sind Verfahren zur tastaturlosen Zeicheneingabe mittels
eines Stylus auf einem mit einer Touchscreen ausgestatteten
Display. Dabei erfolgt die Eingabe entweder durch Tippen auf eine
kleine, auf dem Display abgebildete Tastatur oder über
Schrifterkennung. Nachteilig ist bei diesen Verfahren, dass beide
Hände benötigt werden und man zur sicheren Eingabe eine feste
Unterlage für das Gerät braucht. Damit wird erst richtig deutlich,
dass Geräte nach diesem Verfahren zwar als Mobilgeräte
vermarktet werden, ihre Handhabung im mobilen, bewegten Einsatz
jedoch kaum möglich ist, da mit dem Stylus exakt gezielt werden
muss.
Desweiteren gibt es Bemühungen, Spracherkennung in mobile
Geräte zu integrieren, was allerdings aufgrund von mangelnder
Prozessorleistung und Speicherkapazität bei begrenztem
Gehäusevolumen in absehbarer Zeit schwer realisierbar sein wird.
Somit steht zur Zeit keine befriedigende einhändige
Eingabemöglichkeit für Text bei tastaturlosen Mobilgeräten, z. B.
Organizern (PDA) zur Verfügung, obwohl solche Geräte
zunehmend Verbreitung finden.
Als Lösung wird nun ein Verfahren vorgeschlagen, bei dem der
Zeichensatz in Matrixform ganz oder teilweise auf einem Bereich
des Displays angezeigt wird und die Eingabe der Zeichen über ein
Scrollrad und einzelne Tasten erfolgt. Mit dem Scrollrad wird dabei
eine Spalte der Zeichenmatrix vorgewählt und damit optisch
hervorgehoben, z. B. durch einen Balken, der sich aus übereinander
angeordneten Kästchen zusammensetzt, in denen sich jeweils ein
Zeichen befindet. Die Eingabe eines Zeichens erfolgt nun durch
Drücken einer der vorzugsweise seitlich angebrachten Tasten, die
jeweils das ihnen zugeordnete Kästchen aus dem Matrixbalken
aktivieren bzw. das darin vorgewählte Zeichen auswählen. Bei
entsprechender Anordnung können alle Bedienelemente auf
ergonomische Weise mit derselben Hand bedient werden, die auch
das Gerät hält.
Eine detaillierte Beschreibung der Erfindung erfolgt anhand eines
Ausführungsbeispiels. Dabei zeigen:
Fig. 1 Eingabegerät in Draufsicht
Fig. 2 Gesamtansicht Beispielzeichensatz
Fig. 3 Beispielzeichensatz schematisch
Fig. 4 Displayausschnitt Zeichensatz Grundstellung
Fig. 5 Displayausschnitt Zeichensatz gescrollt
Bei dem nachfolgend beschrieben Gerät handelt es sich um einen
elektronischen Organizer (PDA, Personal Digital Assistent), der mit
einem Eingabeverfahren für Zeichen und Text nach Anspruch 1
ausgestattet ist.
Das Gerät (1) besitzt ein großflächiges Display (2), in dessen
unterem Bereich ein Teil des Zeichensatzes (3) in drei Zeilen
angezeigt wird. Der gesamte Zeichensatz (3) ist wegen eines besser
zu erkennenden Maßstabes über die Grenzen des Displays hinaus
ausgedehnt, wobei Anfang und Ende zu einem Endlosband (4)
miteinander verbunden sind. Der Zeichensatz (3) lässt sich als
ganzes mit Hilfe des Scrollrades (5) bewegen, bis das gewünschte
Zeichen in einem zentral auf dem Display (2) abgebildeten Balken
(6) (Matrix-Balken) erscheint. Unterhalb des Zeichensatzes (3)
befindet sich entlang der Querseite des Displays (2) ein
Orientierungsbalken (7), der symbolisch die Gesamtlänge des
Zeichensatzes (3) darstellt, auf dem eine Markierung (8), die sich
mit dem Zeichensatz (3) bewegt, die momentane Position des
Alphabets (9) im Zeichensatz (3) anzeigt.
Durch drücken einer der drei seitlichen Tasten (10a-10c) lässt sich
nun ein Zeichen eingeben. Taste 10a ist dabei dem oberen, Taste
10b dem mittleren und Taste 10c dem unteren Zeichen innerhalb
des Matrixbalkens (6) zugeordnet, wobei Taste 10a vom
Zeigefinger, Taste 10b vom Mittelfinger und Taste 10c vom
Ringfinger bedient wird. Das so Eingegebene Zeichen erscheint
daraufhin im oberen Bereich des Displays (2) in einer dort
laufenden Anwendung.
Die beiden auf der Vorderseite des Gerätes (1) installierten Tasten
(11) sind kontextorientiert und z. B. mit dem Leerzeichen und der
Menüfunktion belegt.
Bei einer derartigen Anordnung der Bedienelemente und unter
Verwendung des oben beschriebenen Verfahrens wird eine
ergonomische Einhandbedienung und Texteingabe möglich. Damit
lässt sich erstmals ein Gerät (1) realisieren, dass dem Anspruch
mobil bedienbar zu sein gerecht wird, da man im Alltag oftmals nur
eine Hand frei hat und im mobilen Einsatz keine feste Unterlage
bereitsteht.
Um die Eingabe zu erleichtern, setzt sich der Zeichensatz (3) aus
mehreren Blöcken (12) zusammen, die jeweils Zeichen einer
Kategorie enthalten. Die Anordnung der Blöcke (12) im
Zeichensatz (3) entspricht der Häufigkeit, mit der die Zeichen
jeweils verwendet werden. So ist z. B. der Alphabetblock (9), der in
zehn Spalten alle Zeichen des Alphabetes inc. Umlauten und β
enthält, im Zeichensatz (3) zentral angeordnet und markiert dessen
Mitte. Selten benötigte Zeichen befinden sich entsprechend weit
von dieser Mitte entfernt. Insgesamt besteht der Zeichensatz (3) aus
sechs Blöcken (12) mit zusammen 35 Spalten.
Zur Zeicheneingabe wird der Zeichensatz (3), der für dieses
Beispiel vorgeschlagen wird, so auf dem Display (2) dargestellt,
dass das Alphabet (9) und drei Satzzeichen (Punkt, Komma und
Fragezeichen), insgesamt also elf Spalten, angezeigt werden. Der
zentral auf dem Display (2) abgebildete Matrixbalken (6) liegt
somit über der sechsten Spalte mit den Zeichen P, Q, R und hebt
diese durch eine Umrandung in Form drei übereinander
angeordneter Kästchen (13a-13c) hervor.
Durch eine solche Anordnung des Zeichensatzes (3) wird eine
besonders effektive und schnelle Texteingabe möglich.
Claims (31)
1. Verfahren zur einhändigen und ergonomischen Eingabe von
Zeichen aus einem vordefinierten Zeichensatz (3) in tastaturlose
Mobilgeräte (1) mit Display (2), mindestens einem Scrollrad (5)
und einzelnen Tasten (10a-10c, 11), dadurch gekennzeichnet, dass
der Zeichensatz (3) auf einem Teil des Displays (2) zeilen- und
spaltenweise in Matrixform angezeigt wird und die Eingabe eines
Zeichens über das Scrollrad (5), mit dem eine Spalte vorgewählt
wird, und seitliche, jeweils einer jeden Zeile zugeordnete Tasten
(10a-10c), mit denen das gewünschte Zeichen aus der zuvor
selektierten Spalte entsprechend ausgewählt wird, erfolgt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der
komplette Zeichensatz (3) auf dem Display (2) angezeigt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass nur
ein Ausschnitt (14) des Zeichensatzes (3) auf dem Display (2)
angezeigt wird, welcher sich durch Betätigung des Scrollrades (5)
über den gesamten Zeichensatzes verschieben lässt und somit
Zugriff auf alle Zeichen ermöglicht.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass der Zeichensatz (3) am unteren Rand des
Displays (2) angezeigt wird.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass der Zeichensatz (3) sich endlos durchscrollen
lässt, wobei Anfang und Ende mit einander verbunden sind.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass der Zeichensatz (3) in Form einer dreizeiligen
Matrix aufgebaut ist.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass die Matrix des Zeichensatzes (3) auch aus
einer anderen Zeilenzahl aufgebaut sein kann.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass die mit dem Scrollrad (5) selektierte Spalte
der Matrix durch einen Balken (6) optisch hervorgehoben
dargestellt wird.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass die als optisch markierter Balken (6)
selektierte Spalte aus übereinander angeordneten Kästchen (13a-
13c) besteht.
10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass die Anzahl der Kästchen (13a-13c) des
Matrixbalkens (6) der Anzahl der Zeilen der Matrix entspricht.
11. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass das durch Tastendruck ausgewählte Zeichen
im entsprechenden Kästchen (13a-13c) des Matrixbalkens (6)
optisch hervorgehoben wird.
12. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass der Matrixbalken (6) in der Mitte des Displays
(2) fixiert ist und der Zeichensatz (3) mit dem Scrollrad (5) bewegt
wird.
13. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass der Matrixbalken (6) durch das Scrollrad (5)
über den fixierten Zeichensatz (3) bewegt wird.
14. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass bei Anstossen des zuvor bewegten
Matrixbalkens (6) an den Display-Rand die Scrollfunktion auf den
Zeichensatz (3) überwechselt, der somit bewegt wird.
15. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass der Zeichensatz (3) in einer Form aufgebaut
ist, in der die am häufigsten gebrauchten Sonderzeichen sich rechts
und links an den Alphabet-Teil (9) anschliessen und weniger
gebräuchliche Zeichen weiter entfernt abgebildet sind.
16. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass der Zeichensatz (3) in einer Form aufgebaut
ist, in der die Reihenfolge der Buchstaben in jeder Spalte im
Alphabet-Teil (9) von oben nach unten verläuft, wobei der erste
Buchstabe links oben angeordnet ist.
17. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass auf dem Display (2) parallel zum Zeichensatz
(3) ein Orientierungsbalken (7) abgebildet wird, der symbolisch die
Gesamtlänge des Zeichensatzes (3) darstellt, auf dem eine
bewegliche Markierung (8) die momentane Position des Alphabet-
Teils (9) im Zeichensatz (3) anzeigt.
18. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass einige Zeichen oder Funktionen für das
beschriebene Verfahren auch über zusätzliche Tasten (11) direkt
ausgewählt werden können.
19. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass der Zeichensatz (3) nach Fig. 2 verwendet
wird.
20. Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der
vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass bei
einhändigem Betrieb das Scrollrad (5) mit dem Daumen und
die seitlichen Tasten (10a-10c) jeweils mit den restlichen Fingern
derselben Hand bedient werden, wobei das Gerät (1) gleichzeitig
auch von dieser Hand gehalten wird.
21. Einrichtung nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, dass
das Scrollrad (5) an der oberen Ecke des Gehäuses montiert ist,
damit es vom Daumen bei der Einhandbedienung in seiner
natürlichen Stellung bedient werden kann.
22. Einrichtung nach Anspruch 20 oder 21, dadurch
gekennzeichnet, dass die für das beschriebene Verfahren zur
einhändigen Eingabe notwendigen Tasten (10a-10c) seitlich am
Gehäuse so angeordnet sind, dass auf jeder Taste (10a-10c) ein
Finger in ergonomischer Haltung aufliegen kann.
23. Einrichtung nach einem der Ansprüche 20-22, dadurch
gekennzeichnet, dass am Gehäuse weitere Tasten (11) angebracht
sind, über die einige Zeichen oder Funktionen direkt eingegeben
werden können.
24. Einrichtung nach einem der Ansprüche 20-23, dadurch
gekennzeichnet, dass das Scrollrad (5) auch zusätzlich mit einer
Druckfunktion ausgestattet werden kann.
25. Einrichtung nach einem der Ansprüche 20-24, dadurch
gekennzeichnet, dass anstelle des Scrollrades (5) ein Touchpad für
das beschriebene Verfahren vorgesehen ist.
26. Einrichtung nach einem der Ansprüche 20-25, dadurch
gekennzeichnet, dass anstelle des Scrollrades (5) ein Trackball für
das beschriebene Verfahren vorgesehen ist.
27. Einrichtung nach einem der Ansprüche 20-26, dadurch
gekennzeichnet, dass anstelle des Scrollrades (5) eine Wipptaste für
das beschriebene Verfahren vorgesehen ist.
28. Einrichtung nach einem der Ansprüche 20-27, dadurch
gekennzeichnet, dass das Scrollrad (5) auswechselbar ist und in
verschiedenen Versionen ausgeführt werden kann, um
unterschiedliche Übersetzungsverhältnisse für die Scrollfunktion zu
ermöglichen.
29. Einrichtung nach einem der Ansprüche 20-28, dadurch
gekennzeichnet, dass die für das Verfahren notwendigen Tasten
(10a-10c, 11) als Sensortasten ausgeführt sind.
30. Einrichtung nach einem der Ansprüche 20-29, dadurch
gekennzeichnet, dass die für das beschriebene Verfahren
notwendigen Eingabeelemente (5, 10a-10c) auch doppelt in
spiegelsymmetrischer Anordnung für rechts-, sowie linkshändige
Bedienung ausgeführt werden können.
31. Organizer (PDA, Personal Digital Assisstant) zur
Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1-19,
dadurch gekennzeichnet, dass das mit dem Daumen der rechten
Hand zu bedienende Scrollrad (5) an der rechten, oberen Ecke des
Gerätes montiert ist und den Zeichensatz (3) horizontal verschiebt,
bis in dem zentral fixierten Matrixbalken (6) das gewünschte
Zeichen (als eines von drei übereinander angeordneten Zeichen der
Matrix) erscheint, und drei übereinander in der linken Gehäuse-
Längsseite eingesetzte Drucktasten (10a-10c) mit den restlichen
Fingern derselben Hand bedient werden, von denen der Zeigefinger
der oberen Taste (10a) und damit dem oberen Kästchen (13a) des
Matrix-Balkens, der Mittelfinger der mittleren Taste (10b), bzw.
dem mittleren Kästchen (13b) und der Ringfinger der unteren Taste
(10c), bzw. dem unteren Kästchen (13c) zugeordnet ist, was einen
direkten Zugriff auf eines der drei vorgewählten Zeichen im
Matrixbalken (6) ermöglicht; und zwei weitere Tasten (11), die in
der Gehäuse-Oberschale entlang der oberen Display-Querseite mit
kontextorientierter Displaybeschriftung eingesetzt sind, für weitere
Funktionen und Zeichen (z. B. vom Zeichensatz das Leerzeichen)
verwendet werden können.
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