DE10033698A1 - Transportsystem für Gepäckstücke - Google Patents
Transportsystem für GepäckstückeInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Transportsystem für Gepäckstücke, insbesondere einen sogenannten Rollkoffer oder Trolley mit lösbaren oder austauschbaren Kofferelementen. Das Transportsystem für Gepäckstücke umfaßt eine Rollvorrichtung (10) und wenigstens ein Gepäckstück oder Kofferelement (20), wobei die Rollvorrichtung (10) eine Radanordnung (11), eine Zugeinrichtung (12) und Befestigungsmittel (13) zum lösbaren Verbinden des Gepäckstücks (20) mit der Rollvorrichtung aufweist, und ist dadurch gekennzeichnet, daß die Befestigungsmittel (13) in einem Innenraum des Gepäckstücks (20) fixierbar sind. Beispielsweise können die Befestigungsmittel Klettstreifen (13) umfassen, die durch in einer Rückwand (21) des Gepäckstücks (20) ausgesparte Schlitze (22) in den Innenraum des Gepäckstücks eingeführt und dort an einem Klettstreifen fixiert werden können.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Transportsystem für Gepäckstücke, insbesondere ei
nen sogenannten Rollenkoffer oder Trolley mit lösbaren oder austauschbaren Gepäckele
menten.
Rollenkoffer, die auch als Boardcases oder Trolleys bezeichnet werden, weisen meist einen
Gepäckkoffer auf, an dessen Bodenseite Rollen angeordnet sind. An der Oberseite ist übli
cherweise ein versenkbarer Teleskopgriff für den Transport vorgesehen.
Derartige Trolleys sind bekannt. Sie besitzen gegenüber herkömmlichen Koffern den Vorteil,
daß sie rollend transportiert werden können und daher für den Benutzer eine geringere Be
lastung darstellen. Für den Fall, daß ein Trolley nicht gerollt werden kann, beispielsweise
beim Transport über Treppen hinweg oder im unwegsamerem Gelände, sind üblicherweise
zusätzliche Handgriffe an einer oder mehreren Kofferseiten vorgesehen, so daß der Trolley
auch wie ein herkömmlicher Koffer getragen werden kann. Damit der Teleskopgriff in diesen
Fällen keine Behinderung darstellt, ist er meist versenkbar ausgebildet und kann soweit ein
gefahren werden, daß er nicht mehr über den Außenumfang des Koffers hinausragt. An dem
sind häufig noch Gepäckkoffer eine oder mehrere Vortaschen angebracht, die beispielswei
se durch Reißverschlüsse verschließbar oder als offene Stecktaschen ausgebildet sind. Der
Gepäckkoffer selbst kann aus einem einzelnen Gepäckstück bestehen oder modulartig aus
mehreren Kofferelementen aufgebaut sein. Häufig besteht der Gepäckkoffer aus einem in
gewissen Grenzen nachgiebigen Stoff- oder Synthetikmaterial. Es sind jedoch auch Trolleys
aus einem starren, schalenartigen Koffermaterial bekannt. Aufgrund seiner bequemen
Handhabung hat der Trolley in den letzten Jahren insbesondere bei Geschäftsreisenden
große Verbreitung gefunden.
Die Gepäckstücke oder Kofferelemente eines Rollenkoffers oder Trolleys stellen in herstel
lungstechnischer Hinsicht relativ unkritische Bauteile dar. Sie können je nach Kundenziel
gruppe aus relativ preisgünstigen Kunststoffmaterialien, aber auch aus hochwertigen Kunst
stoffen, Geweben oder auch aus Leder bestehen. Die technisch aufwendigste und auch die
Gebrauchseigenschaften am maßgeblichsten beeinflussende Baugruppe eines Rollenkoffers
ist jedoch die Rollvorrichtung, die im Wesentlichen aus einer Radanordnung und einer mit
der Radanordnung verbundenen Zugeinrichtung, die den oben angesprochenen Teleskop
griff umfasst, besteht. Üblicherweise werden die Radanordnung und das Kofferelement bereits
vom Hersteller des Rollenkoffers zu einer vom Benutzer nicht mehr lösbaren Einheit
zusammengebaut. Rollenkoffer werden aber mittlerweile für vielfältigste Zwecke angeboten.
So existieren Rollenkoffer, deren Kofferelemente speziell für die Verwendung als Reisekoffer
optimiert sind. Andere Rollenkoffer stellen mehr auf die Anforderungen von Geschäftsleuten
ab und können Computersysteme oder Drucker aufnehmen, so daß sich der Rollenkoffer als
mobiles Büro verwenden läßt. Wieder andere Rollenkoffer sind speziell zur Verwendung im
Freizeit- oder Sportbereich ausgelegt.
Will man die unterschiedlichen Arten von Rollenkoffern nutzen, so ist man gezwungen, meh
rere Rollenkoffer zu erwerben. Da jeder Rollenkoffer eine aufwendige und teuere Rollvor
richtung aufweist, ist die Anschaffung mehrerer Rollenkoffer mit hohen Kosten verbunden.
Der vorliegenden Erfindung liegt daher der Gedanke zugrunde, ein Transportsystem für Ge
päckstücke, insbesondere einen Rollenkoffer, bereitzustellen, das vielseitig verwendbar ist
und bei dem unterschiedliche Gepäckstücke mit ein und derselben Rollvorrichtung kombi
niert werden können.
Ein derartiges Transportsystem für Gepäckstücke, das eine Rollvorrichtung und wenigstens
ein Gepäckstück umfaßt, wobei die Rollvorrichtung eine Radanordnung, eine Zugeinrichtung
und Befestigungsmittel zum lösbaren Verbinden des Gepäckstücks mit der Rollvorrichtung
aufweist, ist beispielsweise in dem deutschen Gebrauchsmuster DE 297 13 078 U1 be
schrieben. Bei dem bekannten Transportsystem kann das Gepäckstück mittels einer
Rastvorrichtung lösbar mit der Rollvorrichtung verbunden werden. Die Rastvorrichtung ist
mechanisch jedoch relativ kompliziert aufgebaut und dementsprechend teuer in der Herstel
lung. Außerdem weist das bekannte Transportsystem
für Gepäckstücke den Nachteil auf, daß unbefugte Personen die am Teleskopgriff angeord
nete Rastvorrichtung betätigen und das Kofferelement entwenden können. Auch beim
Transport des Rollenkoffers der DE 297 13 078 U1 auf automatischen Förderbändern kann
es zu einem ungewollten Auslösen der Rastvorrichtung kommen.
Ferner wird in dem deutschen Patent DE 43 00 327 C2 ein Transportsystem für einen Ak
tenkoffer beschrieben, das eine Rollvorrichtung und einen mittels einem Klemmbügel lösbar
an der Rollvorrichtung befestigbaren Aktenkoffer umfasst. Der Befestigungsmechanismus
für den Aktenkoffer ist in dem dort beschriebenen Beispiel zwar relativ einfach aufgebaut,
jedoch besteht auch hier keine zuverlässige Sicherungsmöglichkeit für das Gepäckstück.
Außerdem sind die in den beiden erwähnten deutschen Schutzrechten beschriebenen Lö
sungen in ästhetischer Hinsicht unbefriedigend, da lediglich ein im wesentlichen quaderför
miges Kofferelement mit einem in der Formgebung nicht an dieses Kofferelement angepaß
ten Transportsystem kombiniert wird.
Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Transportsystem für Ge
päckstücke bereitzustellen, das durch einen einfachen und kostengünstigen Befestigungs
mechanismus eine zuverlässige und diebstahlsichere lösbare Befestigung eines oder meh
rerer Gepäckstücke oder Kofferelemente an einer trolleyartigen Rollvorrichtung ermöglicht.
Das erfindungsgemäße Transportsystem soll dabei insbesondere einen Rollenkoffer bereit
stellen, der in ästhetischer Hinsicht eine Einheit aus Rollvorrichtung und Kofferelementen
verwirklicht.
Gelöst wird diese Aufgabe durch ein Transportsystem für Gepäckstücke, das eine Rollvor
richtung und wenigstens ein Gepäckstück oder ein Kofferelement umfasst, wobei die Roll
vorrichtung eine Radanordnung, eine Zugeinrichtung und Befestigungsmittel zum lösbaren
Verbinden des Gepäckstücks mit der Rollvorrichtung aufweist. Das erfindungsgemäße
Transportssystem ist dadurch gekennzeichnet, daß die Befestigungsmittel in einem Innen
raum des Gepäckstücks oder eines der Kofferelemente fixierbar sind. Die Befestigungsmittel
sind demnach einerseits fest mit der Rollvorrichtung verbunden und können andererseits
lösbar im Innenraum des Gepäckstücks befestigt werden.
Im zusammengebauten Zustand von Rollvorrichtung und Gepäckstück entspricht das erfin
dungsgemäße Transportsystem weitgehend einem herkömmlichen Rollenkoffer, der aber
den Vorteil besitzt, daß die Kofferelemente vom Benutzer ausgetauscht oder unabhängig
von der Rollvorrichtung als Hand- oder Schulterkoffer verwendet werden können. Die lösba
re Fixierung der Befestigungsmittel im Innenraum des Gepäckstücks besitzt den Vorteil, daß
die Verbindung von Rollvorrichtung und Gepäckstück vor dem Zugriff von Unbefugten weit
gehend geschützt ist. Auch ein unbeabsichtigtes Lösen der Verbindung wird wirkungsvoll
verhindert. Ein besonders effektiver Schutz der lösbaren Verbindung von Rollvorrichtung und
Gepäckstück wird dann realisiert, wenn der Innenraum des Gepäckstücks verschließbar, vor
allem aber abschließbar ist. Beispielsweise weisen Gepäckstücke oder -elemente von Rol
lenkoffern häufig Reißverschlüsse zum Verschließen ihres Innenraums auf. In diesem Fall ist
es möglich, die Zuglaschen zweier Reißverschlüsse durch ein kleines Zahlenschloß zu si
chern. Bei dem Zahlenschloß kann es sich um ein einfaches Hängeschloß oder um ein fest
am Kofferelement oder am Rahmen des Koffers integriertes Verriegelungssystem handeln.
Für den befugten Benutzer ist es aber in einfacher Weise möglich, den Koffer zu öffnen und
die Haltebänder zu lösen. Der Benutzer kann daher den Rollenkoffer schnell in einen Hand
koffer umwandeln und umgekehrt, oder je nach Wunsch ein anderes Kofferelement am Rol
lenkoffer befestigen. Mit einer einzigen Rollvorrichtung werden so unterschiedlichste Rollen
koffer- und Handkofferkombinationen realisiert werden. Die Anschaffungskosten einer einzi
gen Rollvorrichtung und mehrerer austauschbarer Kofferelementen sind wesentlich niedriger
als die Anschaffungskosten mehrerer kompletter Rollenkoffer.
Es sind unterschiedlichste Gepäckstücke oder Kofferelemente mit dem erfindungsgemäßen
Transportsystem verwendbar. Die Gepäckstücke müssen lediglich so ausgestaltet sein, daß
die Befestigungsmittel der Rollvorrichtung in den Innenraum des Gepäckstücks eingreifen
können, wo sie vom Benutzer fixiert werden.
Als Befestigungsmittel kommen unterschiedlichste Systeme in Frage, die durch geeignete
Öffnungen im Gepäckstück in den Innenraum des Gepäckstücks eingreifen und dort lösbar
fixiert, verriegelt oder arretiert werden können. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Transportsystems umfassen die Befestigungsmittel wenigstens ein
Halteband oder -seil, das durch in einer Rückwand des Gepäckstücks ausgesparte Öffnun
gen in den Innenraum des Gepäckstücks einführbar ist. Das Halteband wird dann in dem
Innenraum des Gepäckstücks fixiert. Die Öffnungen in der Rückwand des Gepäckstücks
können beispielsweise als Schlitze ausgebildet sein, deren Abmessungen an die Abmes
sungen der Haltebänder angepaßt ist. Die Schlitze können mit elastischen Dichtlippen ver
sehen sein, die sich dicht an die Haltebänder legen. Die Dichtlippen sorgen auch für eine
weitgehende Abdichtung des Innenraums des Gepäckstücks, wenn dieses ohne die Rollvor
richtung nach Art eines Handkoffers oder einer Umhängetasche benutzt wird. Die als Halte
bänder ausgebildeten Befestigungsmittel stellen ein einfach und kostengünstig herzustellen
des und vor allem einfach zu handhabendes System zu lösbaren Befestigen des Gepäck
stücks an der Rollvorrichtung dar. Der Benutzer braucht lediglich das Gepäckstück zu öff
nen, ein Ende der Haltebänder im Innenraum des Gepäckstücks zu lösen und das Gepäck
stück von der Rollvorrichtung zu entfernen. Dabei gleiten die Haltebänder durch die Öffnun
gen oder Schlitze heraus und die Rollvorrichtung und das Gepäckstück sind getrennt. Der
Benutzer kann nun beispielsweise ein anderes Gepäckstück an derselben Rollvorrichtung
anbringen, indem er die Schlitze des neuen Gepäckstücks dicht an die Haltebänder bringt,
die Haltebänder von außen in die Schlitze einführt, dann im Innenraum des Gepäckstücks
die Haltebänder anzieht und fixiert.
Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform ist das Halteband zumindest teilweise in dem in
den Innenraum des Gepäckstücks einführbaren Bereich als Klettband ausgebildet, das mit
auf einer Innenfläche der Rückwand des Gepäckstücks angebrachten Klettstreifen zusam
men wirken kann. Unter "Klettband" und "Klettstreifen" sind im vorliegenden Zusammenhang
ganz allgemein die zusammenwirkenden, komplementären Teile des Klettverschlusses zu
verstehen. Durch einen Klettverschluß kann das Halteband vom Benutzer im Innenraum des
Gepäckstücks besonders einfach fixiert und auch wieder gelöst werden.
Gemäß einer anderen Ausführungsform umfassen die Befestigungsmittel wenigstens einen
Druckknopf, der ein an der Rollvorrichtung angebrachtes Unterteil und ein lösbares Oberteil
aufweist, wobei das Unterteil durch in einer Rückwand des Gepäckstücks ausgesparte Öff
nungen in den Innenraum des Gepäckstücks einführbar ist. Beispielsweise kann das Unter
teil einen länglichen Zapfen aufweisen, der durch die Öffnung in der Rückwand des Gepäck
stücks in dessen Innenraum ragt. Die Öffnung ist dann beispielsweise ein kleines Loch, des
sen Durchmesser nur geringfügig größer als der Durchmesser des Zapfens ist. Vom Innen
raum des Gepäckstücks her wird dieser Zapfen durch das Oberteil des Druckknopfes verrie
gelt, wobei das Oberteil einen größeren Durchmesser als der Durchmesser des Loches in
der Rückwand des Gepäckstücks besitzt. Auch dieses Befestigungssystem ist kostengünstig
herstellbar und unkompliziert zu handhaben. Besonders bevorzugt ist das Oberteil des
Druckknopfes auf dem Unterteil durch eine Verschlußsperre arretierbar und bildet eine Art
Sicherheitsverschluß, der nur durch Betätigung der Verschlußsperre gelöst werden kann.
Derartige Sicherheitsverschlüsse werden beispielsweise von der Fa. Happich Fahrzeug- und
Industrieteile GmbH unter der eingetragenen Marke TENAX vertrieben.
Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung des erfindungsgemäßen Transportsystems weist
die Rollvorrichtung eine im wesentlichen horizontale Bodenplatte auf, die eine Abstützung
des Gepäckstücks gewährleistet. Gemäß dieser Ausführungsform wird das Gepäckstück zur
Befestigung auf der Rollvorrichtung zunächst auf der Bodenplatte abgesetzt. Anschließend
werden die Befestigungsmittel, beispielsweise die Haltebänder durch Öffnungen im Gepäck
stück in dessen Innenraum geführt, so weit wie möglich festgezogen und fixiert. An der Bo
denplatte ist üblicherweise auch die Radanordnung der Rollvorrichtung vorgesehen. Die Bo
denplatte dient dann gleichzeitig als Stütze für den kompletten Rollenkoffer und kann an
ihrer Unterseite beispielsweise Gumminoppen geeigneter Länge aufweisen. Gemäß einer
vorteilhaften Ausführungsform umfasst die Bodenplatte außerdem eine verlängerbare Platt
form, die beim Abstellen des Rollenkoffers zusätzliche Stabilität garantiert. Eine mit dem
erfindungsgemäßen Transportsystem verwendbare verlängerbare oder ausziehbare Platt
form ist beispielsweise in der internationalen Patentanmeldung WO 97/30607 beschrieben.
Eine geeignete, mechanisch besonders einfach realisierbare verlängerbare Plattform ist in
der Internationalen Patentanmeldung PCT/EP99/03233 der Anmelderin beschrieben.
Die Befestigungsmittel können außerdem geeignete Haltemittel umfassen, welche im we
sentlichen das Gewicht des Gepäckstücks oder der Gepäckelemente aufnehmen. Die Hal
temittel müssen nicht ins Innere des Gepäckstücks eingreifen. Bei den Haltemitteln kann es
sich beispielsweise um einen an der Rollvorrichtung vorgesehenen Steg handeln, gegen den
ein komplementärer Vorsprung des Gepäckstücks in Anlage kommt. Gemäß einer anderen
Variante umfassen die Befestigungsmittel wenigstens eine Einrastbuchse, in welche ein
komplementärer, an der Rückwand des Gepäckstücks angebrachter Haken in Eingriff kom
men kann. Dieses Haltesystem trägt dann im wesentlichen das Gewichts des Gepäckstücks,
so daß eine Bodenplatte (mit oder ohne verlängerbare Form) nicht notwendigerweise vorge
sehen sein braucht. Insbesondere bei Gepäckelementen aus weichen, nachgiebigen Mate
rialien wie Leder oder Gewebe dient die Bodenplatte in diesen Fällen jedoch vorteilhaft als
zusätzliche Abstützung, die eine Verformung des Kofferelementes bei hoher Belastung ver
hindert.
Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform weist die Rollvorrichtung des erfin
dungsgemäßen Transportsystems eine im wesentlichen vertikal orientierte Rückenplatte auf,
welche die Befestigungsmittel, also insbesondere die Haltebänder und die Einrastbuchsen,
trägt. Die Rückenplatte ist vorzugsweise fest mit dem teleskopartig ausziehbaren Griffsy
stem der Zugeinrichtung verbunden. Der Teleskopgriff kann auch in die Rückenplatte inte
griert sein, so daß einerseits der empfindliche Teleskopmechanismus geschützt ist und an
dererseits eine ästhetisch ansprechende hintere Abschlußfläche des Rollenkoffers gebildet
wird. Soweit eine Bodenplatte vorgesehen ist, sind die Rückenplatte und die Bodenplatte
besonders bevorzugt einstückig ausgebildet. Rückenplatte und Bodenplatte können bei
spielsweise als ein Spritzgußteil oder ein gepreßtes oder gezogenes Kunststoffteil ausgebil
det sein. Die Radanordnung ist besonders bevorzugt im Verbindungsbereich von Rücken
platte und Bodenplatte angeordnet. Gemäß einer Variante des erfindungsgemäßen Trans
portsystems ist die Radanordnung beim Zusammenschieben des Teleskopgriffs einklappbar,
wie dies beispielsweise in der Internationalen Patentanmeldung PCT/EP99/03232 der An
melderin detaillierter beschrieben ist.
Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Transport
systems für Gepäckstücke ist die Rückenplatte als vorgeformte, der Kontur der Rückwand
des Gepäckstücks im wesentlichen angepaßten Schale ausgebildet. Durch die schalenartige
Ausbildung der Rückenplatte wird dem Gepäckstück ein zusätzlicher seitlicher Halt vermit
telt. Wenn die Kofferelemente aus einem relativ weichen Material bestehen, wird man vor
zugsweise eine stabile Schale aus einem starren Kunststoffmaterial verwenden, so daß die
Kofferelemente geschützt sind und der Rollenkoffer insgesamt eine ausreichende Stabilitäte
besitzt. Außerdem kann der Schalenrand das Gepäckstück (oder mehrere Kofferelemente)
teilweise umgreifen, so daß der so gebildete Rollenkoffer als integrierte Einheit aus Rollvor
richtung und Gepäckelementen erscheint. Diese Variante ist insbesondere in ästhetischer
Hinsicht herkömmlichen Transporthilfen mit lösbaren Gepäckelementen überlegen.
Die vorliegende Erfindung wird im folgenden unter Bezugnahme auf in den beigefügten
Zeichnungen dargestellte Ausführungsbeispiele näher erläutert.
In den Zeichnungen zeigt:
Fig. 1 eine bevorzugte Ausführungsform einer Rollvorrichtung des erfindungsgemä
ßen Transportsystems für Gepäckstücke;
Fig. 2 ein an der Rollvorrichtung der Fig. 1 befestigbares Gepäckstück;
Fig. 3 den Innenraum des Gepäckstücks der Fig. 2;
Fig. 4 eine Ausschnittsdarstellung einer Variante der Rollvorrichtung der Fig. 1;
Fig. 5 einen Schnitt entlang der Linie V-V der Fig. 4;
Fig. 6 eine perspektivische Darstellung der Rollvorrichtung der Fig. 1 von schräg
hinten gesehen;
Fig. 7 eine der Fig. 6 entsprechende Darstellung einer Variante einer erfindungs
gemäßen Rollvorrichtung ohne verlängerbare Plattform;
Fig. 8 eine Ausführungsform einer Rollvorrichtung, die für die Befestigung von zwei
Kofferelementen vorgesehen ist;
Fig. 9 zwei zur Befestigung an der Rollvorrichtung der Fig. 8 geeignete Kofferele
mente;
Fig. 10 eine Variante eines Kofferelementes oder Gepäckstücks;
Fig. 11 eine weitere Variante eines Kofferelementes oder Gespäckstücks; und
Fig. 12 eine weitere Variante eines Kofferelementes oder Gepäckstücks.
In den Fig. 1 bis 3 ist eine erste Variante eines erfindungsgemäßen Transportsystems
für Gepäckstücke dargestellt. Dabei zeigt Fig. 1 eine bevorzugte Ausführungsform einer
Rollvorrichtung 10 des erfindungsgemäßen Transportsystems, welche eine Radanordnung
11 (vgl. auch die Rückansicht der Fig. 6), eine als Teleskopgriff 12 ausgebildete Zugeinrich
tung sowie Befestigungsmittel 13 zum lösbaren Verbinden eines Gepäckstücks mit der Roll
vorrichtung 10 aufweist. Im dargestellten Beispiel sind die Befestigungsmittel als zwei Halte
bänder 13 ausgebildet, die im oberen Bereich einer schalenartigen Rückenplatte 15 der
Rollvorrichtung 10 angeordnet sind. In einem Endbereich 16 sind die Haltebänder 13 fest mit
der Schale 15 verbunden, je nach Material beispielsweise verschweißt, vernäht oder ver
klebt. Die freien Enden 17 der Haltebänder 13 können, wie insbesondere aus Fig. 3 her
vorgeht, in den Innenraum 27 eines Gepäckstückes 20 eingeführt werden. Die Befesti
gungsmittel der Rollvorrichtung 10 umfassen auch zwei Einrastbuchsen 14, die im unteren
Bereich der Schale 15 fixiert sind. Schließlich weist die Rollvorrichtung 10 noch eine Boden
platte 18 auf, die mit einer ausfahrbaren Plattform 19 versehen ist.
In Fig. 2 ist ein Gepäckstück 20 dargestellt, das zur Bildung eines Rollenkoffers an der in
Fig. 1 dargestellten Rollvorrichtung 10 befestigt werden kann. Dazu weist das Gepäckstück
20 eine Rückwand 21 auf, die gegen die Innenfläche der Schale 15 der Rollvorrichtung 10 in
Anlage gebracht wird. In der Rückwand 21 sind Schlitze 22 ausgespart, deren Abmessun
gen an die Querschnittsabmessungen der Haltebänder 13 angepaßt sind. Die Schlitze 22
sind mit elastischen Dichtlippen 23 verschlossen, durch welche die Haltebänder 13 aber ge
schoben werden können. Wenn das Gepäckstück 20 von der Rollvorrichtung 10 abgenom
men ist, verschließen die Dichtlippen 23 den Innenraum des Gepäckstücks, so daß dieses
wie ein herkömmlicher Koffer benutzt werden kann. Dazu sind im dargestellten Beispiel
Traggriffe 24, 25 vorgesehen, die an den Seitenflächen des Gepäckstücks 20 angebracht
sind. Selbstverständlich können auch (hier nicht dargestellte) Schultergurte oder andere
Trageinrichtungen verwendet werden. Im unteren Bereich der Rückwand 21 sind Haken 26
vorgesehen, die in die komplementären Einrastbuchsen 14 der Rollvorrichtung 10 eingreifen
können. Die Haken 26 können beispielsweise in die Rückwand eingeschraubt sein.
Fig. 3 zeigt den Innenraum 27 des Gepäckstücks 20, wobei der Übersichtlichkeit halber ein
normalerweise vorgesehener verschließbarer Deckel nicht dargestellt ist. Im dargestellten
Beispiel ragen die Haltebänder 13 durch die Schlitze 22 in den Innenraum 27 und können an
auf der Innenfläche 28 der Rückwand 21 des Gepäckstücks 20 angebrachten Klettstreifen
29 fixiert werden, wie dies durch die Pfeile in Fig. 3 angedeutet ist. Bevor die Klettstreifen
fixiert werden, setzt man die auf der Rückwand 21 des Gepäckstücks 20 vorgesehenen Ha
ken 26 in die entsprechenden auf der Schale 15 der Rollvorrichtung 10 vorgesehenen Ein
rastbuchsen 14.
In den Fig. 4 und 5 ist eine Variante der Befestigungsmittel des erfindungsgemäßen
Transportsystems dargestellt. Elemente, die den bereits im Zusammenhang mit der in den
Fig. 1 bis 3 beschriebenen Ausführungsform entsprechen, sind mit denselben Bezugs
ziffern bezeichnet. In Fig. 4 erkennt man eine Ausschnittdarstellung einer Rollvorrichtung,
die im wesentlichen der Rollvorrichtung 10 der Fig. 1 entspricht. Anstelle von Haltebändern
weist die Rollvorrichtung der Fig. 4 allerdings druckknopfartige Befestigungsmittel 30 zum
Fixieren von Gepäckelementen auf. In der dargestellte Variante bestehen die Druckknöpfe
30 jeweils aus einem Unterteil 31, das fest an der Schale 15 angebracht ist, und einem lös
baren Oberteil 32. In der in Fig. 4 dargestellten Konfiguration kann die Rollvorrichtung bei
spielsweise gelagert werden, ohne daß die lösbaren Oberteile 32 verloren gehen. Zum Ein
bau eines Gepäckstücks werden die Oberteile 32 zunächst von den Unterteilen 31 abgezo
gen. Dann wird das Gepäckstück so gegen die Schale 15 der Rollvorrichtung in Anlage ge
bracht, daß ein Zapfen 33 des Unterteils 31 durch die in der Rückwand 21 des Gepäck
stücks ausgesparten Öffnungen 22 ragt. Schließlich wird das Oberteil 32 vom Innenraum
des Gepäckstücks her auf den in den Innenraum ragenden Zapfen 33 des Unterteils 31 auf
gesetzt und arretiert, wie dies in Fig. 5 schematisch dargestellt ist. Fig. 5 zeigt dabei ein
Schnitt entlang der Linie V-V der Fig. 4, wobei in Fig. 5 auch ein Ausschnitt der Rück
wand 21 eines in Fig. 4 nicht dargestellten Gepäckstücks angedeutet ist. Der Durchmesser
des Oberteils 32 des Druckkopfes 30 ist größer als der Durchmesser der Öffnung 22 der
Rückwand 21, so daß das Gepäckstück an der Schale 15 lösbar festgelegt werden kann.
Wenn der Druckknopf 30 als Sicherheitsverschluß ausgebildet ist, kann es auch bei starker
Belastung nicht zu einem unbeabsichtigten Lösen der Verbindung kommen.
In den Fig. 6 und 7 sind zwei Varianten der erfindungsgemäßen Rollvorrichtung 10 dar
gestellt. Fig. 6 zeigt die Rollvorrichtung der Fig. 1 aus einer Perspektive von schräg hin
ten. In der dargestellten Variante weist die Rollvorrichtung eine verlängerbare Plattform 19
auf, die durch einen auf der Rückseite der Rollvorrichtung vorgesehenen Schieber 34 betä
tigbar ist. Der detaillierte konstruktive Aufbau einer derartigen Plattform ist in der Internationalen
Patentanmeldung PCT/EP99/03233 der Anmelderin beschrieben, auf die hiermit aus
drücklich Bezug genommen wird. Die in Fig. 7 dargestellte Rollvorrichtung entspricht weit
gehend der Rollvorrichtung der Fig. 1 und 7, weist jedoch keine verlängerbare Plattform
auf.
In den dargestellten Varianten der Rollvorrichtung 10 ist der Teleskopgriff in die Schale 15
integriert, so daß dessen Mechanik vor Beschädigungen geschützt ist und gleichzeitig ein
ästhetisch ansprechendes Design der Rollvorrichtung realisiert wird. Die die Gepäckstücke
übergreifenden Ränder der Rollvorrichtung vermitteln bei eingesetztem Kofferelement einen
harmonischen, geschlossen Gesamteindruck des Rollenkoffers.
In Fig. 8 ist eine weitere Variante einer Rollvorrichtung 10 dargestellt, an welcher zwei klei
nere Kofferelemente 20a, 20b, wie sie exemplarisch in Fig. 9 dargestellt sind, befestigt
werden können. Zur Befestigung der Kofferelemente 20a, 20b werden wieder deren Rück
wände 21a, 21b gegen die Innenfläche der Schale 15 in Anlage gebracht und anschließend
die Befestigungsmittel fixiert. Die in diesem Beispiel realisierten Befestigungsmittel entspre
chen im wesentlichen den Befestigungsmitteln der Rollvorrichtung der Fig. 1. So sind erste
Haltebänder 13a vorgesehen, die in Schlitze 22a des ersten Kofferelementes 20a eingreifen
können. Ebenso sind Einrastbuchsen 14a vorgesehen, in welche die Haken 26a des ersten
Kofferelementes 20a eingreifen können. Zur Befestigung des zweiten Kofferelementes 20b
weist die Schale 15 der Rollvorrichtung zweite Haltebänder 13b auf, welche in Schlitze 22b
des zweiten Kofferelementes eingreifen können, während Haken 26b in an der Schale 15
angebrachte zweite Einrastbuchsen 14b eingreifen können.
Die Fig. 10, 11, und 12 zeigen exemplarisch verschiedene Ausführungsformen von Ge
päckstücken 20c, 20d bzw. 20e, die mit ein und derselben Rollvorrichtung verwendet werden
können. Der Benutzer kann demnach unterschiedlichste Gepäcksysteme zusammen mit
einer einzigen Rollvorrichtung erwerben bzw. später je nach Bedarf einzelne Kofferelemente
oder Gepäckstücke für spezielle Zwecke nachkaufen. Dabei muß es sich nicht immer um
geschlossene Kofferelemente handeln. Es sind auch offene Kofferelemente verwendbar, die
beispielsweise in Form einer Golftasche oder einer Einkaufstasche ausgebildet sein können.
Claims (14)
1. Transportsystem für Gepäckstücke, das
ein Rollvorrichtung (10) und wenigstens ein Gepäckstück (20) umfasst, wobei die Rollvorrichtung (10) eine Radanordnung (11), eine Zugeinrichtung (12) und Befestigungsmittel (13, 30) zum lösbaren Verbinden des Gepäckstücks (20) mit der Rollvorrichtung aufweist,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Befestigungsmittel (13, 30) in einem Innenraum (27) des Gepäckstücks (20) fixierbar sind.
ein Rollvorrichtung (10) und wenigstens ein Gepäckstück (20) umfasst, wobei die Rollvorrichtung (10) eine Radanordnung (11), eine Zugeinrichtung (12) und Befestigungsmittel (13, 30) zum lösbaren Verbinden des Gepäckstücks (20) mit der Rollvorrichtung aufweist,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Befestigungsmittel (13, 30) in einem Innenraum (27) des Gepäckstücks (20) fixierbar sind.
2. Transportvorrichtung gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
Innenraum (27) des Gepäckstücks (20) abschließbar ist.
3. Transportsystem gemäß einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Befestigungsmittel wenigstens ein Halteband (13) umfassen, das durch in
einer Rückwand (21) des Gepäckstücks (20) ausgesparte Öffnungen (22) in den
Innenraum (27) des Gepäckstücks einführbar ist.
4. Transportsystem gemäß Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Halteband
(13) als Klettband ausgebildet ist, das mit auf einer Innenfläche (28) der Rückwand
(21) angebrachten Klettstreifen (29) zusammenwirken kann.
5. Transportsystem gemäß einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Befestigungsmittel wenigstens einen Druckknopf (30) umfassen, der ein an
der Rollvorrichtung (10) angebrachtes Unterteil (31) und ein lösbares Oberteil (32)
aufweist, wobei das Unterteil (31) durch in einer Rückwand (21) des Gepäckstücks
(20) ausgesparte Öffnungen (22) in den Innenraum (27) des Gepäckstücks (20)
einführbar ist.
6. Transportsystem gemäß Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Oberteil (32)
des Druckknopfes (30) auf dem Unterteil (31) arretierbar ist.
7. Transportsystem gemäß einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß
die Rollvorrichtung (10) eine im wesentlichen horizontale Bodenplatte (18) aufweist.
8. Transportsystem gemäß Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß Bodenplatte (18)
eine verlängerbare Plattform (19) aufweist.
9. Transportsystem gemäß einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß
die Befestigungsmittel außerdem wenigstens eine Einrastbuchse (14) umfassen, in
welche ein komplementärer, an der Rückwand (21) des Gepäckstücks angebrachter
Haken (26) in Eingriff kommen kann.
10. Transportsystem gemäß einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß
die Rollvorrichtung (10) eine im wesentlichen vertikale Rückenplatte (15) aufweist,
welche die Befestigungsmittel (13, 30) trägt.
11. Transportsystem gemäß Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die
Rückenplatte (15) und die Bodenplatte (18) einstückig ausgebildet sind.
12. Transportsystem gemäß einem der Ansprüche 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet,
daß die Radanordnung (11) im Verbindungsbereich von Rückenplatte (15) und
Bodenplatte (18) angeordnet ist.
13. Transportsystem gemäß einem der Ansprüche 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet,
daß die Rückenplatte (15) als vorgeformte, der Kontur der Rückwand (21) des
Gepäckstücks (20) angepaßten Schale ausgebildet ist.
14. Transportsystem gemäß einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet,
daß die Radanordnung (11) einklappbar ausgebildet ist.
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