DE10031702A1 - Vorrichtung zum Abtrennen einer überstehenden Deckschicht und Verfahren zum Beschichten von Platten - Google Patents
Vorrichtung zum Abtrennen einer überstehenden Deckschicht und Verfahren zum Beschichten von PlattenInfo
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Abstract
Eine Vorrichtung zum Abtrennen des Überstandes einer Deckschicht (8), insbesondere von Folienüberständen an beschichteten Platten, umfasst eine Fördereinrichtung, die einen plattenförmigen Gegenstand (1) mit an den Seiten über die Kanten (25, 27) des Gegenstandes (1) hervorstehenden Deckschichten (8) relativ zu einer Schneideinrichtung (11) bewegt. Gemäß der Erfindung ist eine Schneideinrichtung (11) vorgesehen, die eine rotierende Schneidkante (13) aufweist, die an der Kante (25, 27) des Gegenstandes (1) entlanggeführt ist. Vorzugsweise weist die Schneideinrichtung (11) ein rotierendes Schneidrad (12) auf, das zu der Kante (25, 27) des Gegenstandes (1) hinvorgespannt ist. Eine solche Vorrichtung wird vorzugsweise an einer Beschichtungsanlage für ebene Platten eingesetzt. Erfindungsgemäß ist auch ein Verfahren zum Beschichten von Platten vorgesehen. Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung bzw. Verfahren lassen sich auf einfache Weise saubere Schneidkanten erzeugen, überflüssiger Materialverlust vermeiden, das Entsorgungsproblem vermeiden und Energiekosten sparen.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Abtrennen einer überste
henden Deckschicht nach dem Oberbegriff des Anspruches 1 und ein Verfahren
zum Beschichten von Platten, die in einer Beschichtungsanlage mit einer Deck
schicht belegt werden, deren Ränder über die Kanten der Platten überstehen und
abgeschnitten werden.
Bei solchen Beschichtungsanlagen wird eine Deckschicht aus Papier, Kunststoff
oder anderen schneidfähigen Materialien auf eine Plattenbahn aufgebracht und an
schließend ausgehärtet. Die in verschiedenen Dicken herstellbare Deckschicht kann
spröde oder flexibel sein, sie ist an den Seitenkanten breiter als die Plattenbahn, da
durch Fertigungstoleranzen im Material und Verfahren die Deckschicht mit Über
maß aufgebracht werden muß. Nach dem Beschichten werden die überstehenden
Ränder der Deckschicht abgetrennt.
Bei derzeit bekannten Verfahren zum Abtrennen der Ränder der Deckschicht wird
die Deckschicht entweder gesägt, wobei ein geringer Folienüberstand an den
Längskanten belassen wird oder die Trägerplatte wird gleichzeitig mit dem Sägen
der Deckschicht geschnitten, gefräst oder geschliffen. Beim Fräsen und Schleifen
erfolgt wiederum ein Materialabtrag an der Seitenkante der Trägerplatte.
Das Besäumen der Längskanten bei den bekannten Beschichtungsanlagen besitzt
den Nachteil, dass die bekannten Schneidvorrichtungen relativ aufwendig sind, da
beim Sägen an den gegenüber liegenden Seiten zwei Motoren und beim Schleifen
oder Fräsen sogar vier Motoren für den Antrieb der Schneidwerkzeuge erforderlich
sind. Ein weiterer Nachteil besteht darin, dass entweder ein Folienüberstand an den
Längskanten belassen wird, oder die Trägerplatte immer an den Seitenkanten mit
bearbeitet wird, so dass ein Materialabtrag mit zu entsorgenden Abfallstoffen und
Staub entsteht. Daher müssen auch die Platten mit Übermaß gefertigt werden. Fer
ner können die bekannten Systeme Breitentoleranzen nicht ausgleichen, sondern
schneiden die Deckschicht und/oder die Trägerplatte immer in der vorher einge
stellten Position ab.
Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung eine Vorrichtung zum Abtrennen
einer Deckschicht und ein Verfahren zum Beschichten von Platten zu schaffen, bei
der die Deckschicht mit hoher Genauigkeit abgetrennt werden kann und die mit ein
fachen Mitteln in oder hinter einer Beschichtungsanlage montiert werden kann. Zu
sätzlich soll der Anfall von Staub und Abfallstoffen reduziert werden.
Diese Aufgabe wird mit einer Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1
gelöst.
Wenn an der Kante des Gegenstands eine rotierende Schneidkante entlang geführt
ist, kann die Schneidkante sich zumindest teilweise mit dem Gegenstand und der
überstehenden Deckschicht mitbewegen, so dass die Relativgeschwindigkeit zwi
schen Schneidkante und abzutrennender Deckschicht gering gehalten ist. Dadurch
wird verhindert, dass bei einer spröderen Deckschicht Bestandteile von dem Gegen
stand absplittern. Ferner läßt sich eine solche rotierende Schneidkante auf einfache
Weise verschleißarm an einer Seitenkante eines Gegenstandes führen, wobei der
plattenförmige Gegenstand als Schneidgegenkante eingesetzt werden kann.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weist die Schneidein
richtung ein rotierendes Schneidrad auf, das teilweise neben der Kante des Gegen
standes angeordnet ist. Dadurch kann die Schneidkante sowohl zum Abtrennen der
Deckschicht als auch zur Führung an der Seitenkante des Gegenstandes eingesetzt
werden. Um eine sauberen Anlage an der Seitenkante zu erhalten, kann das Schnei
drad zu der Kante des Gegenstandes mit der hervorstehenden Deckschicht hin vor
gespannt sein. Dadurch können auch plattenförmige Gegenstände besäumt werden,
die eine schräg oder winklig verlaufende Seitenkante aufweisen. Ferner können
Fertigungstoleranzen leichter ausgeglichen werden.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist der Gegenstand an
der Kante mit der hervorstehenden Deckschicht geführt, so dass eine Seitwärtsbe
wegung des Gegenstandes außerhalb gewisser Toleranzen vermieden wird, da dies
zu einer Beschädigung der Deckschicht an der Schneidvorrichtung führen könnte.
Vorzugsweise ist diese Führung federnd ausgebildet, so dass Fertigungstoleranzen
bei der Herstellung des plattenförmigen Gegenstandes ausgeglichen werden kön
nen. Plattenförmiger Gegenstand bedeutet vorliegend, dass die Deckschicht zumin
dest bereichsweise in einer Ebene auf den Gegenstand aufgebracht ist, allerdings
können die Gegenstände auch profiliert, gekrümmt oder sonstwie geformt sein.
Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung ist eine Beschichtungsanlage mit einer
Einrichtung zum Aufbringen einer Deckschicht auf die Oberseite und/oder die Un
terseite eines plattenförmigen Gegenstandes vorgesehen, die mindestens eine erfin
dungsgemäße Vorrichtung zum Abtrennen einer überstehenden Deckschicht an je
der Seite des plattenförmigen Gegenstandes aufweisen. Vorzugsweise ist zusätzlich
an der Beschichtungsanlage mindestens eine Absaugeinrichtung vorgesehen, mit
der ein abgetrennter Streifen der Deckschicht auf einfache Weise entfernt werden
kann.
Die obige Aufgabe wird ferner mit einem Verfahren mit den Merkmalen des An
spruchs 10 gelöst. Gemäß dem Verfahren wird zunächst eine Deckschicht auf einen
plattenförmigen Gegenstand, beispielsweise eine Holzwerkstoffbahn, mit an der
Seite vorstehenden Enden aufgebracht, der dann zu einer Schneideinrichtung mit
mindestens einem Schneidrad gefördert wird. Das Schneidrad wird derart gedreht,
dass die Schneidkante in Förderrichtung gesehen schräg von vorne auf die Deck
schicht auftrifft und der über die Seitenkante des Gegenstandes hervorstehende Be
reich der Deckschicht abgeschnitten wird.
Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung des Verfahrens wird der plattenförmige
Gegenstand beidseitig federnd an der Seite geführt und an gegenüberliegenden Sei
ten wird der hervorstehende Bereich der Deckschicht abgetrennt. Dadurch lassen
sich beim Abtrennen der Deckschicht Fertigungstoleranzen an dem plattenförmigen
Gegenstand besser ausgleichen.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispieles mit Bezug auf
die beigefügten Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine Vorderansicht einer erfindungsgemäßen Schneidvorrichtung, und
Fig. 2 eine schematische Seitenansicht eines Teils der Schneidvorrichtung der
Fig. 1.
In Fig. 1 ist eine solche Schneidvorrichtung 11 im Detail gezeigt. Die Schneidvor
richtung 11 weist ein Schneidrad 12 auf, dass an der zu der Platte 1 gewandten Seite
mit einer Schneidkante 13 versehen ist. Die Schneidräder 12 der Schneidvorrich
tung 11 sind aus gehärtetem Stahl gebildet, um besonders verschleißfest zu sein.
Auch andere Materialien, z. B. Keramik können eingesetzt werden.
Die Schneidkante 13 ist hervorstehend ausgebildet, wobei in dem Schneidrad 12 ei
ne Ausnehmung 14 ausgespart ist, so dass im Bereich der Aussparung 14 kein
Kontakt zwischen der Platte 1 und dem Schneidrad 12 besteht. Das Schneidrad 12
ist über ein gummiertes Rad 15 angetrieben, dass auf der oberen Deckschicht 8 der
Platte 1 geführt ist. Durch die Förderbewegung der Platte 1 dreht sich das mit
leichtem Druck auf der Deckschicht 8 geführte Rad 15 und treibt so die Schneid
kante 13 an, die entlang einer Seitenkante 25 der Platte 1 geführt ist. Das rotierende
Schneidrad 12 ist drehbar an einem Halter 19 gelagert und zu der Platte 1 hin über
eine Feder 18 gespannt, die in einer Aufnahme 17 geführt ist.
Um die Schneidvorrichtung 11 auf unterschiedliche Plattenbreiten einstellen zu
können, ist der Halter 19 bewegbar an einer Schneidradzustellung 20 gehalten, so
dass der Halter 19 entlang der Schneidradzustellung 20 verstellt werden kann. Die
Schneidradzustellung 20 ist mit einem Rahmen 21 verbunden.
Im unteren Bereich der Schneidvorrichtung 11 ist ein federnd ausgebildetes Lineal
24 vorgesehen, dass an einem Anschlag 23 festgelegt ist, der an einer Führung 22
aufgenommen ist. Der Anschlag 23 ist an der Führung 22 bewegbar gehalten und
sorgt über das Lineal 24 dafür, dass die Platte 1 innerhalb eines Bereiches seitlich
geführt ist.
Die Platte 1 ist in dem gezeigten Ausführungsbeispiel an der Oberseite und an der
Unterseite mit einer Deckschicht 8 versehen. Die Deckschicht 8 besitzt hervorste
hende Enden 26, 28 und 29, wobei das Abtrennen dieser Enden 26, 28 und 29 ge
nauso erfolgt wie in Fig. 1 dargestellt ist. Vorzugsweise ist an der gegenüberliegen
den Seite 27 spiegelbildlich eine Schneidvorrichtung 11 zum Abtrennen des hervor
stehenden Bereiches 29 vorgesehen.
Wie in Fig. 2 gezeigt ist rotiert das Schneidrad 12 im Bereich der Platte 1 in För
derrichtung, so dass die Relativbewegung zwischen dem Schneidrad 12 und der
Platte 1 während des Kontaktes gering ist. Die Schneidkante 13 des Schneidrades
12 trifft schräg von oben auf den hervorstehenden Abschnitt 31 der Deckschicht 8
auf, so dass der hervorstehende Abschnitt 31 nach unten gequetscht wird und die
Platte 1 als Gegenmesser für die Schneidkante 13 wirkt.
Der abgeschnittene Streifen 32 der Deckschicht 8 kann über eine Absaugeinrich
tung 33 entsorgt werden.
Das Schneidrad 12 ist vorzugsweise mit der Rotationsachse mit einem Winkel zur
Senkrechten der Förderrichtung angeordnet, so dass der zuerst in Kontakt mit der
Deckschicht 8 kommende Bereich des Schneidrades 12 etwas dichter an der Kante
25 angeordnet ist als der hintere Bereich des Schneidrades 12. Dadurch wird ver
mieden, dass durch die Hinterseite des Schneidrades 12 die Seitenkante 25 beschä
digt wird.
Bei einer erfindungsgemäßen Beschichtungsanlage sind vier Schneidvorrichtungen
11 vorgesehen, die jeweils zum Abtrennen eines hervorstehenden Abschnittes der
Deckschicht 8 vorgesehen sind. Dabei können die oberen und unteren Schneidvor
richtungen 11 versetzt zueinander angesetzt sein, um die Platte 1 nacheinander
durch die einzelnen Schneidvorrichtungen 11 zu führen. Die Schneidvorrichtungen
11 sind dabei höhenverstellbar ausgebildet, um unterschiedliche Plattenstärken fah
ren zu können.
Claims (11)
1. Vorrichtung zum Abtrennen einer überstehenden Deckschicht (8), insbesondere
von Folienüberständen an kaschierten Platten, mit einer Fördereinrichtung, die
einen plattenförmigen Gegenstand (1) mit einer an den Seiten über die Kanten
(25, 27) des Gegenstandes (1) hervorstehenden Deckschichten (8) relativ zu ei
ner Schneideinrichtung (11) bewegt, dadurch gekennzeichnet, dass die
Schneideinrichtung (11) eine rotierende Schneidkante (13) aufweist, die an der
Kante (25) des Gegenstandes (1) entlanggeführt ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Schneidein
richtung (11) ein rotierendes Schneidrad (12) aufweist, das teilweise neben der
Kante (25, 27) des Gegenstandes (1) angeordnet ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Schneidrad
(12) zu der Kante (25) des Gegenstandes (1) mit der hervorstehenden Deck
schicht (8) hin vorgespannt ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass
die rotierende Schneidkante (13) über ein auf der Deckschicht (8) des Gegen
standes (1) geführtes Reibrad (15) angetrieben ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass
der Gegenstand (1) an der Kante (25, 27) mit der überstehenden Deckschicht
(8) geführt ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Führung der
Kante (25, 27) federnd ausgebildet ist.
7. Beschichtungsanlage mit einer Einrichtung (7, 9, 10) zum Aufbringen einer
Deckschicht (8) auf die Oberseite und/oder Unterseite eines plattenförmigen
Gegenstandes (1), dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine Vorrichtung
zum Abtrennen einer überstehenden Deckschicht (8) nach einem der vorherge
henden Ansprüche an jeder Seite des plattenförmigen Gegenstandes (1) vorge
sehen ist.
8. Beschichtungsanlage nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die
Platte beidseitig mit einer Deckschicht (8) überzogen ist und mehrere, vorzugs
weise zwei bis vier Vorrichtungen nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1
bis 6 vorgesehen ist.
9. Beschichtungsanlage nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass
zum Entfernen der abgetrennten Streifen (32) der Deckschicht (8) eine Absau
geinrichtung (33) vorgesehen ist.
10. Verfahren zum Beschichten von Platten, mit folgenden Schritten:
- - Aufbringen einer Deckschicht (8) auf einen plattenförmigen Gegenstand (1) mit an der Seite hervorstehenden Enden (26, 27, 29)
- - Fördern des Gegenstandes (1) zu einer Schneideinrichtung (11) mit minde stens einem Schneidrad (12);
- - Drehen des Schneidrades (12) derart, dass die Schneidkante (13) in Förder richtung gesehen schräg von oben auf die Deckschicht (8) auftrifft, und
- - Abschneiden des über die Seitenkanten (25, 27) hervorstehenden Bereiches der Deckschichten (8).
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass der plattenförmi
ge Gegenstand (1) beidseitig federnd an den Seiten (25, 27) geführt wird und an
einer oder zwei gegenüberliegenden Seiten der überstehende Bereich der Deck
schicht abgetrennt wird.
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