DE10031545A1 - Verwendung von Hydrolysaten von vegetabilen Gerbstoffen zur Stabilisierung von Chrom-III gegen Oxidation in chromgegerbtem Leder - Google Patents
Verwendung von Hydrolysaten von vegetabilen Gerbstoffen zur Stabilisierung von Chrom-III gegen Oxidation in chromgegerbtem LederInfo
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Abstract
Hydrolysate von vegetabilen Gerbstoffen eignen sich zur Stabilisierung von Chrom-III gegen Oxidation in chromgegerbtem Leder.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft die Verwendung von Hydrolysaten von vegeta
bilen Gerbstoffen zur Stabilisierung von Chrom-III gegen unerwünschte Oxidation
in chromgegerbtem Leder.
Bekanntlich versteht man unter Gerbung einen mehrere Stufen umfassenden Prozeß,
der dazu dient, das instabile, leicht verderbliche, der Fäulnis und Zersetzung unter
worfene Kollagen der von Haut und Haaren befreiten tierischen Haut dauerhaft zu
konservieren.
Die zur Gerbung verwendeten Gerbstoffe bewirken dabei eine Vernetzung der Kol
lagenmoleküle der Haut und damit die Stabilisierung der kettenförmigen Strukturen
des Hauteiweisses.
Jede Gerbung verläuft in mehrere Phasen, die zum Teil deutlich voneinander ge
trennt sind, zum Teil aber auch ineinander übergehen. In der Vorbereitungsphase
wird die Hautsubstanz durch Weichen, Beizen, Äschern, Entkälken, Waschen, Pic
keln, Vorgerben oder Konditionieren in den für den Prozeß erforderlichen Zustand
gebracht. In der Transportphase wandert der Gerbstoff durch Diffusion zu den Bin
dungsstellen. Dabei ist das Transportmedium stets Wasser, wobei Zusätze von dif
fusionsbeschleunigenden Chemikalien möglich sind. Die Bindungsphase beginnt
meist schon, bevor die Transportphase abgeschlossen ist. Transportphase und Bin
dungsphase können in gewissen Weise als "eigentliche" Gerbung verstanden wer
den. Üblicherweise erfolgt nach dem Einbringen der gerbenden Stoffe auch eine
Nachbereitungsphase, die durch Vorgänge wie mechanische Bearbeitung, Neutrali
sieren, Nachgerbung, ggf. Färben, Fettung, Fixieren und Waschen gekennzeichnet
ist.
Die Gerbung wird überwiegend als sogenannte Chromgerbung durchgeführt, bei der
Salze des dreiwertigen Chroms (Chrom-III), zum Beispiel Chromsulfat, zum Ein
satz kommen. Nach wie vor ist die Chromgerbung mit einem Anteil von über 80%
die wichtigste Gerbart und auf Grund ihrer technischen Vorteile und vielseitigen
Verwendbarkeit chromgegerbten Leders herrscht in der Fachwelt einhellig die Auf
fassung, daß sich in absehbarer Zukunft an der dominierenden Rolle der Chromger
bung nichts ändern wird.
In der Fachwelt entstand in jüngerer Vergangenheit eine Diskussion um eine mögli
che Bildung von sechswertigem Chrom (Chrom-VI) in Leder. Anlaß dieser Diskus
sion waren Publikationen, in denen auf eine Bildung von Chrom-VI bei Einwirkung
energiereicher Strahlung oder Wärme hingewiesen wurde:
- - C. Hauber, H.P. Germann, "Untersuchungen zur Entstehung und Vermeidung von Chromat in Leder", Leder und Häutemarkt 1999, Seite 25-30
- - Schill & Seilacher, "Trivalent chromium to hexavalent chromium?", Leather 1999 (Heft 12), Seite 33-34
- - D. Graf, Dr. Boehme, "The influence of relative humidity of air during storage on the formation lowering of CR(VI) in chrome tanned leathers", World Leather 2000 (Mai), Seite 38-40)
Da Chrom-VI toxisch und damit ein unerwünschter Schadstoff ist, widmet die
Fachwelt Methoden zur Stabilisierung von Chrom-III gegen unerwünschte Oxidati
on große Aufmerksamkeit. Es besteht daher ein großes Bedürfnis, Verfahren bereit
zustellen, durch die eine solche Stabilisierung gewährleistet ist bzw. Substanzen
oder Zusammensetzungen bereitzustellen, die im Zuge der Lederherstellung in das
Leder eingebracht werden und als stabilisierende Additive für Chrom-III wirken.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung hat darin bestanden, ein Verfahren zur
Stabilisierung von Chrom-III in chromgegerbtem Leder bereitzustellen. Eine weite
re Aufgabe hat darin bestanden, Substanzen oder Zusammensetzungen bereitzustel
len, die im Zuge der Lederherstellung in das Leder eingebracht werden und als sta
bilisierende Additive für Chrom-III wirken.
Es wurde gefunden, dass Hydrolysate von vegetabilen Gerbstoffen, die genannte
Aufgabe ausgezeichnet lösen. Sie bewirken eine effektive Stabilisierung von
Chrom-III, ohne sich negativ auf die Anwendungseigenschaften des Leders auszu
wirken.
Es soll in diesem Zusammenhang betont werden, daß auch dieser letztgenannte
Punkt für den Fachmann überraschend ist, da der Fachmann davon ausgeht, daß je
des Einbringen von Substanzen in das Ledergefüge dessen Eingenschaften - zum
Teil sehr nachhaltig - ändert. Nach Untersuchungen der Anmelderin haben vegeta
bile Gerbstoffe als solche einen gewissen Effekt im Hinblick auf eine Stabilisierung
von Chrom-III, jedoch haben die mit vegetabilen Gerbstoffen nachbehandelten Le
der signifikant schlechtere anwendungstechnische Eigenschaften: die so behandel
ten Leder weisen nämlich - im Vergleich zu den mit den erfindungsgemäßen Hy
drolysaten von vegetabilen Gerbstoffen - neben der geringeren Wirksamkeit der
Chrom-III-Stabilisierung eine geringere Fülle und eine schlechtere Färbbarkeit auf.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist zunächst die Verwendung von Hydroly
saten von vegetabilen Gerbstoffen zur Stabilisierung von Chrom-III gegen uner
wünschte Oxidation in chromgegerbtem Leder.
Der Ausdruck "vegetabile Gerbstoffe" ist dem Fachmann bekannt und als Synonym
mit dem Ausdruck "pflanzliche Gerbstoffe" zu verstehen (Hans Herfeld, "Bibliothek
des Leders; Band 3: Gerbmittel, Gerbung und Nachgerbung", Frankfurt 1985, Seite
31). Beispiele für vegetabile Gerbstoffe sind etwa Acacia negra, Algarobilla, Anji
co, Avaram, Basbul, Badan, Barbatimao, Birke, Canalgre, Dahua, Divi-Divi Ca
scalote, Eiche, Erle, Fichte, chinesische Gallen, japanische Gallen, nordafrikanische
Gallen, türkische Gallen, Gambir, Goran, Hemlock, Kastanie, Knoppern, Maletto,
Mangrove, Mauto, Mimosa, Murici, Myrobalanen, Myrtan, Quebracho, Sonali, Su
mach, Tara, Tizerah, Trillo, Ulmo, Urunday, Valonea, Weide verstehen (vergleiche:
Hans Herfeld, "Bibliothek des Leders; Band 3: Gerbmittel, Gerbung und Nachger
bung", Frankfurt 1985, Seite 37-38).
Gerbstoffe wurden früher nach ihrem Verhalten beim trockenen Erhitzen auf 180
bis 200°C nach den dabei entstehenden Hauptprodukten in Pyrogallol- und Brenz
katechingerbstoffe eingeteilt. Diese klassische Einteilung gilt jedoch inzwischen als
überholt und nach modernem Verständnis unterscheidet man die hydrolysierbaren
Gerbstoffe, die durch hydrolysierend wirkende Enzyme oder durch Säuren in Sub
stanzen mit niedrigerem Molekulargewicht zerlegt werden, von kondensierten
Gerbstoffen, die bei Einwirkung von Mineralsäuren oder von oxidierend wirkenden
Substanzen die hochmolekularen, schwerlöslichen Phlobaplene bilden (siehe: Hans
Herfeld, "Bibliothek des Leders; Band 3: Gerbmittel, Gerbung und Nachgerbung",
Frankfurt 1985, Seite 44).
Hydrolysierbare vegetabile Gerbstoffe, wie sie im Rahmen der vorliegenden Erfin
dung als Ausgangsstoffe zur Herstellung der Chrom-III gegen Oxidation stabilisie
renden Hydrolysate zum Einsatz kommen, sind etwa Kastanie, Eiche, Valonea, My
robalanen, Sumach, Algarobilla, Divi-Divi und die diversen Gallengerbstoffe.
Zu den kondensierten Gerbstoffen, die wegen ihrer Nicht-Hydrolisierbarkeit im
Rahmen der vorliegenden Erfindung als Ausgangsstoffe zur Herstellung der Chrom-
III gegen Oxidation stabilisierenden Hydrolysate nicht zum Einsatz kommen, rech
net man hingegen beispielsweise Quebracho, Mimosa, Mangrove, Myrtan, Acacia
negra, Fichte, Hemlock, Birke.
Um zu den erfindungsgemäß einzusetzenden Verbindungen zu gelangen, werden
hydrolysierbare vegetabile Gerbstoffe einer Hydrolyse unterworfen. Die Art der
Hydrolyse unterliegt dabei im Prinzip keiner Beschränkung, sie kann beispielsweise
sauer, alkalisch oder enzymatisch erfolgen. Im Rahmen der vorliegenden Erfindung
ist die saure Hydrolyse jedoch bevorzugt.
Die Hydrolyse wird insbesondere so durchgeführt, daß der Hydrolysegrad im Be
reich von 10 bis 100% liegt. Unter dem Begriff "Hydrolysegrad" ist dabei zu verste
hen, in welchem Ausmaß der zur Hydrolyse eingesetzte vegetabile Gerbstoff im
Zuge der Hydrolyse "verbraucht" worden ist. Meßtechnisch läßt sich dies dadurch
ermitteln, daß man bestimmt, in welcher Menge der Ausgangsstoff nach der Hy
drolyse als solcher noch vorhanden ist.
Ist beispielsweise der eingesetzte vegetabile Gerbstoff nach der Hydrolyse noch zu
10 Gew.-% - Gew.-% bezogen auf die Gesamttrockenmasse von Hydrolysat und noch
vorhandenem nicht hydrolysierten Ausgangsstoff - vorhanden, so wurden dement
sprechend 90 Gew.-% des Ausgangsstoffes hydrolysiert und der Hydrolysegrad be
trägt 90%.
Oder: Ist der eingesetzte vegetabile Gerbstoff nach der Hydrolyse noch zu 30 Gew.-% - Gew.-% bezogen auf die Gesamttrockenmasse von Hydrolysat und noch vorhandenem nicht hydrolysierten Ausgangsstoff - vorhanden, so wurden dement sprechend 70 Gew.-% des Ausgangsstoffes hydrolysiert und der Hydrolysegrad be trägt 70%.
Oder: Ist der eingesetzte vegetabile Gerbstoff nach der Hydrolyse nicht mehr nach weisbar, so wurden dementsprechend 100 Gew.-% des Ausgangsstoffes hydrolysiert und der Hydrolysegrad beträgt 100%.
Oder: Ist der eingesetzte vegetabile Gerbstoff nach der Hydrolyse noch zu 30 Gew.-% - Gew.-% bezogen auf die Gesamttrockenmasse von Hydrolysat und noch vorhandenem nicht hydrolysierten Ausgangsstoff - vorhanden, so wurden dement sprechend 70 Gew.-% des Ausgangsstoffes hydrolysiert und der Hydrolysegrad be trägt 70%.
Oder: Ist der eingesetzte vegetabile Gerbstoff nach der Hydrolyse nicht mehr nach weisbar, so wurden dementsprechend 100 Gew.-% des Ausgangsstoffes hydrolysiert und der Hydrolysegrad beträgt 100%.
In einer Ausführungsform führt man die Hydrolyse so durch, daß die zu hydrolysie
renden vegetabilen Gerbstoffe in einem flüssigen System gelöst bzw. suspendiert
oder emulgiert werden. Dabei sind wäßrige Systeme - insbesondere Wasser selbst -
als flüssige Systeme bevorzugt.
Wie bereits gesagt ist die saure Hydrolyse im Rahmen der vorliegenden Erfindung
bevorzugt. Dabei stellt man bei der sauren Hydrolyse die Parameter insbesondere
wie folgt ein:
- - Die Temperatur im Bereich von 20 bis 200°C, vorzugsweise im Bereich von 60 bis 100°C
- - Die Reaktionszeit im Bereich von 30 bis 720 Minuten
- - Der Druck im Bereich von 0,5 bis 10 bar, vorzugsweise bei etwa 1 bar (Atmo sphärendruck)
Vorzugsweise verfährt man zur Herstellung eines erfindungsgemäß geeigneten Hy
drolysats wie folgt: Man gibt zu einer Mischung von 100 g hydrolysierbarem vege
tabilen Gerbstoff und 100-150 g Wasser etwa 5 g konzentrierte Schwefelsäure und
rührt die gesamte Mischung bei einer Temperatur von etwa 80-90°C für etwa 30-
150 Minuten. Anschließend stellt man mit Natronlauge oder wäßrigem Ammoniak
auf einen pH-Wert im Bereich von 3-5 ein. Der gesamte Prozeß wird bei Atmo
sphärendruck, d. h. etwa 1 bar durchgeführt.
Die Hydrolysate von vegetabilen Gerbstoffen werden erfindungsgemäß insbesonde
re im Zuge der Nachgerbung in chromgegerbtes Leder eingebracht.
Die Menge der Hydrolysate von vegetabilen Gerbstoffen richtet sich im wesentli
chen nach der Menge des im Leder vorhandenen Chroms. Vorzugsweise setzt man
die Hydrolysate von vegetabilen Gerbstoffen in einer Menge ein, die 40 bis
50 Gew.-% - Gesamtmenge des Hydrolysates bezogen auf das bei der Gerbung ins Le
der eingebrachte dreiwertige Chrom, wobei dieses Chrom als Cr2O3 berechnet wird
- beträgt.
Im Rahmen der vorliegenden Erfindung können zur Herstellung der einzusetzenden
Hydrolysate im Prinzip alle hydrolysierbaren vegetabilen Gerbstoffe eingesetzt
werden.
In einer bevorzugten Ausführungsform setzt man solche Hydrolysate von vegetabi
len Gerbstoffen zur Stabilisierung von Chrom-III ein, die erhältlich sind durch Hy
drolyse von vegetabilen Gerbstoffen, die ausgewählt sind aus der Gruppe Kastanie,
Eiche, Valonea, Myrobalanen, Sumach, Algarobilla, Divi-Divi, Tara und die diver
sen Gallengerbstoffe. Dabei sind Kastanie, Tara und Valonea als Ausgangsstoffe zur
Herstellung der Hydrolysate ganz besonders bevorzugt. Tara-Hydrolysat, bei dessen
Herstellung pro 100 g Tara 150 g Wasser eingesetzt werden, und wobei man zur
Hydrolyse 5 g Schwefelsäure für 150 Minuten bei 80-90°C einwirken läßt und
anschließend mit wäßriger Natronlauge den pH-Wert auf 3-5 einstellt, ist ganz be
sonders bevorzugt.
In einer weiteren Ausführungsform setzt man die Hydrolysate von vegetabilen
Gerbstoffen in Kombination mit Reduktionsmitteln ein. Unter Reduktionsmitteln
sind Stoffe zu verstehen, die in der Lage sind, hexavalentes Chrom zu trivalentem
Chrom zu reduzieren. Beispiele für geeignete Reduktionsmittel sind Na2S2O5,
Na2S2O3, Schichtsilikate, Na2SO3 sowie Eisen-II-Salze.
In einer weiteren Ausführungsform setzt man die Hydrolysate von vegetabilen
Gerbstoffen in Kombination mit Radikalfängern ein. Unter Radikalfängern sind
Stoffe zu verstehen, die in der Lage sind, freie Radikale zu binden. Beispiele für
geeignete Radikalfänger sind Vitamin C, Vitamin E, sterisch gehinderte Phenole
sowie die dem Fachmann bekannten HALS-Verbindungen ("hindered amine light
stabilizer).
Ein weiterer Erfindungsgegenstand ist ein Verfahren zur Behandlung von Leder,
wobei man wet blue an einer beliebigen Stelle im Zuge der weiteren Bearbeitung
zum fertigen Leder - vorzugsweise im Zuge der Nachgerbung - mit ein oder mehre
ren Hydrolysaten von vegetabilen Gerbstoffen behandelt. Der dem Fachmann geläu
fige Ausdruck "wet blue" wird im Rahmen der Erfindung für chromgegerbte Häute
verwendet, unabhängig davon, ob man diese Häute nach ihrer Herstellung direkt
zum gebrauchsfertigen Leder weiterverarbeitet oder ob man kommerziell erhältliche
chromgegerbte Häute, also wet blue im engeren Sinne, zu einem späteren Zeitpunkt
zum gebrauchsfertigen Leder weiterverarbeitet.
Im Hinblick auf weitere Parameter hinsichtlich der Art der Hydrolyse, der Herstel
lung der Hydrolysate, der Einsatzmenge der Hydrolysate, der möglichen Mitver
wendung von Reduktionsmitteln oder Radikalfängern, usw. gilt das bereits oben
Gesagte.
100 g Kastanie (hydrolysierbarer vegetabiler Gerbstoff) und 100 g Wasser wurden
mit 5 g konzentrierter Schwefelsäure 60 Minuten bei 85°C gerührt. Man ließ ab
kühlen und gab 8,9 g einer 33%-igen Natronlauge zu, um auf diese Weise einen pH-
Wert von 4,2 einzustellen.
1000 g Wet blue (Herkunft: Türkisches Rind, gegerbt mit 8% Chromgerbstoff) wur
de mit 20 g des Hydrolysates gemäß Beispiel 1 nachgegerbt und anschließend mit
einem Fischölsulfitat gefettet.
Das so hergestellte Leder wurde hinsichtlich Weichheit und Fülle geprüft. Das Er
gebnis kann Tabelle 1 entnommen werden.
Des weiteren wurde das Leder 24 Stunden bei 80°C gealtert und anschließend auf
seinen Gehalt an Chrom-VI untersucht. Das Ergebnis kann ebenfalls Tabelle 1 ent
nommen werden.
Beispiel 2 wurde wiederholt, wobei jedoch auf die Zugabe des Hydrolysats nach
Beispiel 1 verzichtet wurde (Blindprobe). Das Ergebnis kann Tabelle 1 entnommen
werden.
Beispiel 2 wurde wiederholt, wobei anstelle des Hydrolysats nach Beispiel 1 fol
gende nicht-hydrolysierten vegetabilen Gerbstoffe eingesetzt wurden:
V2) Quebracho
V3) Tara
V4) Kastanie
V5) Valonea
V6) Mimosa
V2) Quebracho
V3) Tara
V4) Kastanie
V5) Valonea
V6) Mimosa
Die Ergebnisse können Tabelle 1 entnommen werden.
Aus Tabelle 1 geht hervor, daß das erfindungsgemäße Beispiel 2 im Hinblick auf
den Gehalt an Chrom-V1 den Vergleichsbeispielen - zum Teil sehr deutlich - über
legen ist.
Als weitere positive Wirkung fällt auf, daß hinsichtlich Fülle und Weichheit des
Leders das erfindungsgemäße Beispiel 2 nur unwesentlich von Vergleich 1, der
Blindprobe, abweicht. Der Einsatz von nicht hydrolysierten vegetabilen Gerbstoffen
(Vergleiche 2 bis 6) zeigt dagegen qualitativ schlechtere Ergebnisse bei Fülle und
Weichheit des Leders.
Untersuchungen der Anmelderin haben gezeigt, daß die Wirkung von Additiven zur
Stabilisierung von Chrom-III im Leder durch eine in-vitro-Untersuchung simuliert
werden kann, bei der man jeweils 0,5 g der zu prüfenden Testsubstanz für 30 Mi
nuten bei 20°C auf eine wäßrige Lösung, die 25 ppm Chrom-VI-Ionen enthält
(hergestellt durch Lösen von Kaliumdichromat in Wasser), einwirken läßt und an
schließend den Gehalt des Systems an Chrom-VI bestimmt. Die Ergebnisse dieses
individuellen Stabilisierungstests können Tabelle 2 entnommen werden.
Claims (8)
1. Verwendung von Hydrolysaten von vegetabilen Gerbstoffen zur Stabilisierung
von Chrom-III gegen Oxidation in chromgegerbtem Leder.
2. Verwendung nach Anspruch 1, wobei man die Hydrolysate von vegetabilen
Gerbstoffen im Zuge der Nachgerbung in chromgegerbtes Leder einbringt.
3. Verwendung nach Anspruch 1 oder 2, wobei man solche Hydrolysate von ve
getabilen Gerbstoffen einsetzt, die erhältlich sind durch saure Hydrolyse von
vegetabilen Gerbstoffen.
4. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei man solche Hydrolysate
von vegetabilen Gerbstoffen einsetzt, die erhältlich sind durch Hydrolyse von
vegetabilen Gerbstoffen ausgewählt aus der Gruppe Kastanie, Tara und Valo
nea.
5. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei man die Hydrolysate
von vegetabilen Gerbstoffen in Kombination mit Reduktionsmitteln einsetzt.
6. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei man die Hydrolysate
von vegetabilen Gerbstoffen in Kombination mit Radikalfängern einsetzt.
7. Verfahren zur Behandlung von Leder, dadurch gekennzeichnet, daß man wet
blue an einer beliebigen Stelle im Zuge der weiteren Bearbeitung zum fertigen
Leder mit ein oder mehreren Hydrolysaten von vegetabilen Gerbstoffen behan
delt.
8. Verfahren zur Behandlung von Leder, dadurch gekennzeichnet, daß man wet
blue im Zuge der Nachgerbung mit ein oder mehreren Hydrolysaten von vege
tabilen Gerbstoffen behandelt.
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